DE9320455U1 - Vorrichtung zum Erhöhen von Glanz und/oder Glätte einer Materialbahn - Google Patents
Vorrichtung zum Erhöhen von Glanz und/oder Glätte einer MaterialbahnInfo
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Description
Vorrichtung zum Erhöhen von Glanz und/oder Glätte einer Materialbahn
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erhöhen von Glanz und/oder Glätte einer Materialbahn mit einem einen
Walzenspalt bildenden Walzenpaar und einer in Laufrichtung der Bahn vor dem Walzenspalt angeordneten
Dampfabgabeeinrichtung.
Glanz und Glätte sind Kenngrößen einer Materialbahn,
die nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihre weitere Verarbeitbarkeit beeinflussen. Für bestimmte Anwendungen
sind hohe Glanz- und oder Glättewerte erwünscht, die auch möglichst gleichmäßig reproduzierbar sein
sollten.
Zur Erhöhung von Glanz und/oder Glätte hatte man zunächst
den Druck im Walzenspalt vergrößert. Dies hat jedoch den nachteiligen Effekt, daß die Materialbahn
hierbei insgesamt stark komprimiert wird und somit ei-
nen Volumenverlust erleidet. Außerdem kann die Materialbahn
hierbei an Stabilität verlieren. Um diesen Nachteil nicht allzu gravierend werden zu lassen, ist man
später dazu übergegangen, die Temperatur der den WaI-zenspalt bildenden Walzen zu erhöhen. Hierbei ließ sich
eine weitere Steigerung von Glätte und Glanz erzielen. Allerdings ist eine derartige Vorgehensweise sehr energieaufwendig.
Um Walzentemperaturen von 2000C zu erzielen, müssen laufend erhebliche Energiemengen zugeführt
werden, da die Walzen durch die vorbeilaufende Materialbahn ständig gekühlt werden. Man hat weiterhin versucht,
Glanz und Glätte durch die Feuchtigkeit der Materialbahn zu beeinflussen. Dies hat jedoch den Nachteil,
daß die zugeführte Feuchtigkeit nach der Behandlung zumindest teilweise wieder entfernt werden muß,
was weitere Verfahrensschritte nach sich zieht, die den zeitlichen und apparativen Aufwand bei der Materialbahnbehandlung
erhöhen. Zur Beeinflussung der Feuchtigkeit sind Dampfblasrohre bekannt, die bei Superkalan-0
dern hinter der Umlenkung einer Papierbahn zwischen zwei Walzenspalten angeordnet sind (US 5 122 232) . Der
aus diesen Dampfblasrohren austretende Dampf kondensiert in der Umgebungsluft und schlägt sich als Nebel,
d.h. in der Form feinster Wassertröpfchen, auf die Materialbahn nieder. Diese Vorgehensweise hat darüber
hinaus den Nachteil, daß die gesamte Umgebung der Bahn einer sehr feuchten Atmosphäre ausgesetzt ist, die zur
Korrosion von Metallteilen in der Glättvorrichtung führt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Glanz- und/oder Glätte-Erhöhung zu vereinfachen.
Diese Aufqfabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs
5 genannten Art dadurch gelöst, daß die Dampfabgabeeinrichtung
eine Dampfblaskammer, die von einer freien Gehäusewand mit einer Anzahl von Dampfaustrittsöffnun-
gen und weiteren Kammerwänden vollständig umschlossen ist, und ein Dampfventil zum Einlaß von Dampf in die
Dampfblaskammer aufweist, wobei zumindest eine Wand der
Dampfblaskammer, insbesondere die freie Gehäusewand,
beheizt ist und die Dampfabgabeeinrichtung sehr dicht vor dem Walzenspalt angeordnet ist, so daß die durch
eine Dampfbeaufschlagung bedingte Temperatur- und Feuchteerhöhung der Materialbahn noch nicht ausgeglichen
ist, wenn die Materialbahn den Walzenspalt durchläuft.
Ein Dampfblaskasten an sich ist aus der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 41 25 062
bekannt.
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Der Einsatz einer derartigen Dampfabgabeeinrichtung im Zusammenhang mit der Erhöhung von Glanz und Glätte der
Materialbahn hat den Vorteil, daß es hiermit möglich ist, einen praktisch wassertropfenfreien Dampf auf die
0 Materialbahn aufzubringen. Ein etwaiges Auskondensieren des Dampfes in der Dampfblaskammer wird vermieden, weil
die Dampfblaskammer beheizt ist. Es wird also im Inneren
der Dampfblaskammer ein Zustand aufrechterhalten,
in dem der Dampf nur in gasförmigem Zustand vorliegen kann. Die Beheizung der Dampfblaskammer hat darüber
hinaus den Vorteil, daß ein Wiederanfahren der Vorrichtung nach Betriebsunterbrechungen, wie sie etwa bei
einem Walzenwechel vorkommen können, erleichtert wird. Auch bei Betriebsunterbrechungen kühlt die Dampfblas-0
kammer nicht aus, so daß beim Wiederanfahren praktisch keine Gefahr besteht, daß Dampf in der Dampfblaskammer
kondensiert und dort zur Bildung von Wassertröpfchen führt. Es ist also sichergestellt, daß permanent wassertröpfchenfreier
Dampf auf die Materialbahn geleitet und dort kondensiert werden kann. Hierbei wird der
Dampf zunächst in einem Verteilraum der Dampfblaskammer auf eine in Laufrichtung der Materialbahn eine vorbestimmte
Ausdehnung aufweisende Austrittsfläche verteilt
und dann mit einer hohen Geschwindigkeit in einem vorbestimmten Bereich in Richtung auf die Materialbahn bewegt.
Über die Geschwindigkeit läßt sich die Dampfmenge steuern, die auf der Materialbahn kondensiert wird.
Diese Geschwindigkeit ist unter anderem auch von der Geschwindigkeit der Materialbahn abhängig. Sie beträgt
im allgemeinen 15 m/s oder mehr. Dadurch, daß der Dampf zunächst in einem Verteilraum verteilt wird, ergibt
sich der Vorteil, daß die Beaufschlagung der Materialbahn über die Breite relativ gleichmäßig erfolgen kann.
Die Geschwindigkeit des Dampfes läßt sich über den Druck im Verteilraum steuern.
Vorteilhafterweise läuft die Materialbahn durch den Walzenspalt, bevor die durch die Dampfbeaufschlagung
entstandene Feuchteerhöhung der Oberfläche unter einen vorbestimmten Wert abgesunken ist. Damit erreicht man
nicht nur eine Befeuchtung der Materialbahn. Man erzielt gleichzeitig eine Temperaturerhöhung. Die im
0 Dampf enthaltene Wärme überträgt sich beim Kondensieren auf die Mciterialbahn, so daß man durch diese Maßnahme
eine Materialbahn erhält, die an der Oberfläche die notwendige Temperatur und die notwendige Feuchte aufweist.
Wird nun diese Materialbahn durch den Walzenspalt geführt, beeinflußt der Walzenspalt im wesentlichen
nur die Oberfläche der Materialbahn, ohne Veränderungen in der Tiefe der Materialbahn, also in Dickenrichtung,
in nennenswertem Maße zu verursachen. Das Volumen der Materialbahn bleibt daher weitgehend erhal-0
ten, obwohl die Oberflächenqualität deutlich verbessert wird. Die Walzen müssen weitaus weniger stark beheizt
werden. Auch kann der Druck im Walzenspalt geringer als bisher gewählt werden. Dies spart erhebliche Energien.
Man kann rechnerisch oder empirisch ermitteln, wie lange es dauert, bis die Feuchtigkeit in das Innere der
Bahn eindringt. Bevor dieser Zustand eintritt, ist die Bahn, genauer gesagt ihre Oberfläche, aber bereits im
Walzenspalt behandelt worden. Die Dampfbeaufschlagung
erfolgt also erst unmittelbar vor dem Eintritt der Materialbahn in den Walzenspalt. Man erreicht hiermit
zwei Vorteile. Zum einen ist die Oberfläche der Bahn noch auf einer relativ hohen Temperatur und weist eine
relativ hohe Feuchtigkeit auf, so daß die Erhöhung von Glanz und/oder Glätte auch bei niedrigen Drücken und
niedrigen Temperaturen im Walzenspalt durchgeführt wird. Zum anderen nimmt die Bahn insgesamt keine nennenswerte
Menge an Feuchtigkeit auf, so daß aufwendige Nachbehandlungen entfallen. Die zum Umformen der Oberfläche
benötigten Energien werden in dem Bereich gehalten, der umgeformt, also geglättet werden soll. Die
übrigen Beihnteile werden nicht oder nur in einem geringen
Maße beeinträchtigt.
Bevorzugterweise liegt der vorbestimmte Wert im Bereich von 12 % bis 25 %, insbesondere im Bereich von 16 % bis
25 %. Es wird der Oberfläche also relativ viel Feuch-0 tigkeit zugeführt. Da sich diese Zufuhr aber auf die
Oberfläche und eine dünne Schicht darunter beschränkt, ergibt sich durch die Umformung kein nennenswerter Volumenverlust
und auch keine große allgemeine Feuchtigkeitserhöhung der Bahn.
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Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Materialbahn in den Walzenspalt geführt wird, bevor die Temperatur
im mittleren Drittel der Dicke der Bahn das 1/e-fache der Oberflächentemperatur erreicht hat. Dies erlaubt
0 einen ausreichenden Abstand der Dampfbeaufschlagung der
Bahn vom Walzenspalt, der aus konstruktiven Gründen nicht auf Null abgesenkt werden kann. Andererseits ist
der Unterschied zwischen dem mittleren und dem äußeren Drittel der Bahn hinsichtlich der Temperatur noch so
5 groß, daß sich die Umformung auf das äußere Drittel beschränkt, soweit die Temperatur hier einen Einfluß
hat. Der Einfluß der Feuchtigkeit ist auf noch dünnere
— Q —
····· * t*
Oberflächenbereiche beschränkt, weil die Temperatur schneller als die Feuchtigkeit eindringt.
Vorteilhafterweise schließen die freie Gehäusewand und die Materialbahn einen Bedampfungsraum ein, der seitlich
durch Gehäuseteile der Dampfabgabeeinrichtung weitgehend abgeschlossen ist. Hiermit wird einerseits
sichergestellt, daß der aus der Dampfabgabeeinrichtung
ausgegebene Dampf nicht frei in die Umgebung entweichen kann. Er bleibt vielmehr im Bedampfungsraum, wo er von
der Materialbahn abgenommen werden kann. Andererseits ist der Bedampfungsraum insbesondere dann, wenn die
freie Gehäusewand beheizt ist, ebenfalls mitbeheizt, so daß der Dcimpf bis zuletzt auf der notwendigen Temperatür
gehalten wird. Der Dampf kann damit bei der Kondensation auf der Materialbahn die notwendige Temperaturerhöhung
der Oberfläche der Materialbahn bewirken. Man kann dabei den Dampf bis zum Auftreffen auf die Materialbahn
frei von Wassertropfen halten. Es wird also ei-0 nerseits dafür gesorgt, daß der Dampf an sich keine
Wassertropfen enthält. Weiterhin wird aber auch nicht zugelassen, daß sich im Dampf Wassertropfen bilden.
Dies läßt sich beispielsweise durch eine Beheizung des Dampfes bis zum Schluß unmittelbar vor dem Auftreffen
5 auf die Materialbahn erreichen. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß die gesamte im Dampf enthaltene
Wärme bei der Kondensation auf die Oberfläche der Materialbahn übertragen werden kann, um zu der gewünschten
Temperaturerhöhung zu führen, die mit der Feuchteerhö-0 hung an der Oberfläche einhergeht. Vor dem Auftreffen
des Dampfes auf der Bahn entsteht hierbei kein Nebel, so daß sich die Umgebungsatmosphäre auch nicht so stark
mit Feuchtigkeit anreichert. Vorteilhafterweise wird die Zufuhr des Dampfes im wesentlichen auf eine Menge
pro Zeit beschränkt, die auf der Materialbahn kondensieren kann. Der zugeführte Dampf wird also im wesentlichen
vollständig verbraucht, so daß praktisch kein
Dampf austreten und zu einer Erhöhung der Feuchtigkeit in der Umgebungsatmosphäre führen kann.
Vorteilhafterweise ist zur Beheizung eine mit Dampf betriebene Heizeinrichtung vorgesehen, wobei das Dampfventil
und die Heizeinrichtung mit dem gleichen Dampfzufuhranschluß verbunden sind. Die Heizeinrichtung arbeitet
also mit einer Temperatur, die im wesentlichen der Dampftemperatur entspricht. Damit wird die Dampfblaskammer
und auch der Bedampfungsraum auf eine Temperatur gehalten, die der Temperatur des auf die Materialbahn
zu führenden Dampfes entspricht. Auf diese Weise wird mit relativ einfachen Mitteln eine angepaßte Heizung
erreicht. Der auszugebende Dampf findet immer eine im wesentlichen seiner Temperatur entsprechende Umgebung
vor. Mögliche negative Erscheinungen, die durch TemperaturSprünge, denen sich der Dampf ausgesetzt
sieht, auftreten könnten, werden hierdurch vermieden.
0 Bevorzugterweise sind die Heizeinrichtung und das Dampfventil in Reihe angeordnet. Der Dampf beheizt also
zunächst mit Hilfe der Heizeinrichtung die Dampfblaskammer, bevor er in die von ihm selbst beheizte Dampfblaskammer
eintritt. Die Heizeinrichtung hat damit im-5 mer eine etwas höhere Temperatur als der in die Dampfblaskammer
eintretende Dampf. Sie ist damit in der Lage, Energie wieder auf den Dampf zu übertragen, um die
Bildung von Wassertröpfchen in der Dampfblaskammer zuverlässig zu verhindern. Darüber hinaus läßt sich mit
0 dieser Maßnahme die Temperatur des Dampfes aber auch so weit absenken, daß der Dampf auf der Materialbahn im
gewünschtein Maß kondensieren kann. Ist der Dampf zu heiß, ergibt sich zwar auch eine Wärmeübertragung vom
Dampf auf die Oberfläche der Materialbahn· Die Wärme-5 übertragung ist jedoch erheblich besser, wenn der Dampf
auf der Oberfläche der Materialbahn kondensieren kann.
In diesem Fall stellt sich zusätzlich gleichzeitig die gewünschte Feuchte auf der Oberfläche ein.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Heizeinrichtung einen Dampftrocknungsabschnitt aufweist. Im Dampftrocknungsabschnitt
werden Wassertröpfchen, die sich beim Transport des Dampfes von einer Dampferzeugungseinrichtung
zur Dampfabgabeeinrichtung möglicherweise bilden können, zuverlässig ausgeschieden. Dem Dampfventil
wird also nur trockener Dampf zugeführt, so daß die Gefahr der Beschädigung der vorbeilaufenden Materialbahn
durch auftreffende Wassertröpfchen nicht nur vermindert, sondern praktisch ausgeschaltet wird.
Vorteilhafterweise ist eine einer Walze benachbarte Vorderwand der Dampfabgabeeinrichtung mit Bezug zur
freien Gehäusewand geneigt. Die gesamte Dampfabgabeeinrichtung ist also zumindest in diesem Bereich keilförmig
ausgestaltet. Die Dampfabgabeeinrichtung kann damit sehr dicht vor den Walzenspalt gebracht werden, so daß
die Dampfbeaufschlagung unmittelbar vor dem Walzenspalt
erfolgt. Wenn die Materialbahn dann durch den Walzenspalt hindurchläuft, haben weder Temperatur noch Feuchtigkeit
praktisch Gelegenheit gehabt, sich in das Innere der Materialbahn auszubreiten. Nachdem also nur die
Oberfläche bzw. eine dünne Schicht unterhalb der Oberfläche eine erhöhte Temperatur und eine erhöhte Feuchtigkeit
aufweisen, wird im Walzenspalt auch nur dieser Bereich behandelt, d.h. geglättet oder mit einem höheren
Glanz versehen.
Vorteilhafterweise beträgt der Neigungswinkel zwischen 35° und 55°. Dieser Winkelbereich erlaubt einerseits,
daß die Daimpfabgabeeinrichtung den Dampf bis zu einer
5 sehr geringen Entfernung vor den Walzenspalt bringen kann. Andererseits läßt sie jedoch eine ausreichende
Bauhöhe zu, daß eine Dampfblaskammer mit einer ausrei-
chenden Höhe zur Ausbreitung des Dampfes ausgebildet
werden kann.
Vorteilhafterweise ist die Dampfblaskammer quer zur Laufrichtung der Materialbahn in Zonen unterteilt, die
getrennt voneinander steuerbare Dampfventile aufweisen. Die Dampfmenge, die auf die Materialbahn aufgetragen
wird, läßt sich also quer zur Laufrichtung der Materialbahn zumindest abschnittsweise steuern. Damit ist
eine Beeinflussung von Glanz und/oder Glätte zumindest zonenweise auch quer zur Materialbahn möglich. Es läßt
sich hierbei eine höhere Gleichmäßigkeit quer zur Materialbahn erreichen. Eine Vergleichmäßigung in Längsrichtung
wird dann z. B. durch Steuerung der Gesamtabgabemenge des Dampfes bewirkt. Die Steuerung in Querrichtung
wird durch die zonenweise Einstellung der Dampfabgabemenge bewirkt.
Vorteilhafterweise ist hierbei in Laufrichtung der Materialbahrt
hinter dem Walzenspalt eine Meßeinrichtung für Glanz bzw. Glätte oder einen entsprechenden Parameter
vorgesehen, die mit einer Regeleinrichtung verbunden ist, die wiederum die Dampfventile in Abhängigkeit
von Glanz- bzw. Glätte-Sollwerten steuert. Die Dampf-5 beaufschlagung erfolgt also in einem geschlossenen Regelkreis,
bei dem die Dampfabgabe als Stellglied verwendet wird. Sinken die Glanz- bzw. Glätte-Istwerte
unter einen vorgegebenen Sollwert, wird das Dampfventil der entsprechenden Zone betätigt, um die Werte wieder
0 zu ihren Vorgaben zurückzubringen. Steigt der Istwert über den Sollwert an, erfolgt eine Beeinflussung des
Dampfventils in die andere Richtung.
Vorteilhafterweise weisen die Dampfventile Austrittsöffnungen auf, die unter einem Winkel zur freien Gehäusewand
so angeordnet sind, daß kein Dampfstrahl direkt auf die freie Gehäusewand gerichtet ist. Hiermit erreicht
man eine relativ gleichmäßige Ausbreitung des Dampfes, der durch die freie Gehäusewand hindurchtritt.
Partielle Dampfgeschwindigkeitserhöhungen, wie sie sich ergeben würden, wenn ein Dampfstrahl vom Ventil direkt
durch eine Austrittsöffnung austräte, werden zuverlässig vermieden.
Vorteilhafterweise ist hierbei jeder aus den Dampfventilen
austretende Dampfstrahl unter einem Winkel ungleich 90° auf eine Kammerwand gerichtet. Es kann also
auch nicht vorkommen, daß ein Dampfstrahl in sich selbst reflektiert wird, was zu Turbulenzen führen
könnte, die eine gleichmäßige Dampfausbreitung aus den Austrittsöffnungen nicht mehr gewährleisten.
0 Vorteilhafterweise sind auf der freien Gehäusewand im Bedampfungsraum zwischen den Dampfaustrittsöffnungen U-förmige
Profile angebracht, deren Öffnungen von der freien Gehäusewand abgedeckt sind und die Kanäle als
Teil der Heizeinrichtung bilden. Diese Kanäle verlaufen also im Bedampfungsraum. Sie beheizen damit nicht nur
die freie Gehäusewand und über diese die Dampfblaskammer. Sie beheizen auch den Bedampfungsraum, so daß bis
zuletzt eine Umgebung aufrechterhalten wird, in der der Dampf seine gasförmige Form behält. Die Kondensation
0 des Dampfes erfolgt also tatsächlich erst unmittelbar auf der Materialbahn.
Bevorzugterweise weist der Dampf eine Temperatur im Bereich von 1020C bis 1100C auf. Eine derartige Dampf-5
temperatur gewährleistet, daß der Dampf vollständig auf der Materialbahn kondensieren und dort die gewünschte
Temperatur- und Feuchteerhöhung der Oberfläche bewirken kann.
Vorteilhafterweise ist die Entfernung der Dampfabgabeeinrichtung vom Walzenspalt veränderbar. Mit dieser
Maßnahme läßt sich unter anderem steuern, wie tief die Temperatur und die Feuchtigkeit in die Materialbahn
eindringen können, bevor die Materialbahn in den Walzenspalt eintritt. Auch auf diese Weise läßt sich eine
Veränderung von Glanz und Glätte bewirken, die gegebenenfalls auch in den Regelkreis einbezogen werden kann.
Bevorzugterweise ist je eine Dampfabgabeeinrichtung auf
beiden Seiten der Materialbahn vor dem Walzenspalt angeordnet. Die Materialbahn wird hier von beiden Seiten
her gleichzeitig mit Dampf beaufschlagt. Dies ist insbesondere bei Einfach-Glättwerken von Vorteil, bei denen
nur ein einziger Walzenspalt vorgesehen ist.
0 Mit Vorteil ist zur Feineinstellung von Glanz und/oder Glätte mindestens eine der den Walzenspalt bildenden
Walzen durch eine Temperatureinstelleinrichtung temperatureinstellbar . Durch die Kombination der Dampfbeaufschlagung,,
die ebenfalls mit einer Temperaturerhöhung der Bahn eingeht, mit einer Temperatursteuerung der
Walze lassen sich die gewünschten Glanz- und/oder Glättewerte mit hoher Genauigkeit einstellen.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Temperaturein-0 stelleinrichtung auf die Oberfläche wirkt. Wenn man die
Beheizung auf die Oberfläche der Walze beschränkt, lassen sich !relativ schnelle Reaktionszeiten erzielen.
Außerdem wird der Energieaufwand klein gehalten.
Mit Vorteil ist eine Temperatur-Einstell-Regelkreis vorgesehen, der einem Dampfabgabe-Regelkreis untergeordnet
ist. Der Temperatur-Einstell-Regelkreis ist also dem Dampfabgabe-Regelkreis unterlegt. In jedem Fall
genießt der Dampfabgabe-Regelkreis die höhere Priorität, so daß die Grobeinstellung wesentlich schneller
vorgenommen werden kann als die Feineinstellung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung
beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1, teilweise im Schnitt,
Fig. 3 eine Frontansicht einer Dampfabgabeeinrichtung,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Dampfabgabeeinrichtung,
Fig. 5 einen schematischen Querschnitt durch eine Materiel
lbahn und
5 Fig. 6 eine schematische Ansicht einer zweiten Aus
führungsform der Vorrichtung.
Eine Vorrichtung 1 zum Erhöhen von Glätte und/oder Glanz einer Materialbahn weist zwei Walzen 2, 3 auf,
0 die einen Walzenspalt 4 bilden, durch den die Materialbahn 5 geführt ist. In dieser Vorrichtung 1 wird eine
Seite der Materialbahn 5, hier die Oberseite, geglättet und/oder mit Glanz versehen. Für die Unterseite der
Materialbahn 5 ist eine entsprechende Vorrichtung 1' vorgesehen. Die entsprechenden Teile weisen die gleichen
Bezugszeichen auf, die zur Unterscheidung gestrichen sind. Die Vorrichtung 1' für die Unterseite der
Materialbahn 5 wird nur besprochen, wenn sich Abweichungen zur Vorrichtung 1 ergeben. Von den beiden Walzen
kann eine als weiche Walze ausgebildet sein- Die Walzen 2, 3 können einen sogenannten Maschinenkalander
bilden. Eine oder auch beide Walzen 2, 3 können durch eine Heizeinrichtung 40 beheizt werden. Die Beheizung
kann auch von innen erfolgen. Zum Zweck der Erläuterung wird als Materialbahn im folgenden eine Papierbahn betrachtet.
Es können jedoch u.a. auch andere zellstoff- oder zellulosehaltige Materialien verwendet werden. Die
Papierbahn wird von einer Vorratsrolle 6 abgewickelt und nach dem Durchlaufen der Vorrichtung 1 auf einer
nicht näher dargestellten Aufnahmerolle aufgewickelt. Die Papierbahn 5 kann jedoch auch direkt aus einer Papiermaschine
abgenommen werden.
Vor dem Walzenspalt 4 ist eine Dampfabgabeeinrichtung angeordnet, die auf einem Ständer 8 verschiebbar ist.
Sie kann in oder entgegen der Papierlaufrichtung 9 nä-0
her an den Walzenspalt 4 herangebracht oder weiter von
ihm entfernt werden. Die Dampfabgabeeinrichtung, die im
Zusammenhang mit den Fig. 2 bis 4 näher beschrieben werden wird, gibt Dampf in Richtung auf die Materialbahn
ab, der dort kondensiert.
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In Papierlaufrichtung 9 hinter dem Walzenspalt 4 ist eine Meßvorrichtung 10 zur Ermittlung von Glanz- bzw.
Glätte-Istwerten vorgesehen. Diese Meßvorrichtung 10 kann sich über die gesamte Breite de Papierbahn 5 er-0
strecken. Es ist jedoch genauso gut möglich, daß sie sich während des Papierlaufs quer zur Papierbahn 5 bewegt
und hierbei fortlaufend Glanz und/oder Glätte über die gesamte Papierbahn ermittelt, wenn auch nicht
gleichzeitig. Zweckmäßigerweise ist die Meßvorrichtung 5 10 hinter dem Walzenspalt 4' für die zweite Materialbahnseite
angeordnet.
Die Meßvorrichtung 10 ist mit einem Regler 11 verbunden, der seinerseits die Dampfabgabeeinrichtung 7 steuert,
und zwar in Abhängigkeit von einer Differenz zwischen den von der Meßvorrichtung 10 ermittelten Meßwerten
und weiteren über einen Sollwerteingang 12 zugeführten Sollwerten. Der Regler 11 kann auch die Heizeinrichtung
40 steuern. Für die Oberseite und die Unterseite sind getrennte Regler 11, 11' dargestellt. Es
liegt auf der Hand, daß diese Regler auch zusammengefaßt werden können.
Die Dampfabgabeeinrichtung 7 für die Oberseite der Papierbahn 5 ist oberhalb, die Dampfabgabeeinrichtung T
für die Unterseite der Papierbahn ist unterhalb der Papierbahn 5 angedordnet, so daß die die Papierbahn 5
von beiden Oberflächen her zeitlich und räumlich versetzt mit Dampf beaufschlagt wird. Hinter jeder Dampfabgabeeinrichtung
7, 7' folgt auf jeden Fall zunächst ein Walzenpsalt 4, 4'. Wenn nur eine Seite der Papier-0
bahn 5 behandelt werden soll, wird nur eine Dampfabgabeeinrichtung
7 oder 1' vorgesehen. Im folgenden wird daher auch nur eine Dampfabgabeeinrichtung 7 näher beschrieben,,
Die andere Dampfabgabeeinrichtung 7' entspricht ihr spiegelbildlich.
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Die Dampfcibgabeeinrichtung 7 weist eine Dampfblaskammer
13 auf, die von einer freien Gehäusewand 14 und weiteren Gehäusewänden 15, 16, 17, 18, 19 begrenzt ist. Die
freie Gehäusewand 14 weist Dampfaustrittsöffnungen 2 0
0 auf, die einen Durchmesser haben, der kleiner als die Dicke der freien Gehäusewand ist. Diese Öffnungen 20
sind deswegen nur als Strich dargestellt. Jede Dampfblaskammer weist ferner ein Dampfventil 21 auf. Das
Dampfventil läßt Dampf, den es über einen Zufuhrkanal
5 22 zugeführt bekommt, in die Dampfblaskammer 13 eintreten. Hierbei sind Ventilöffnungen 23 so gerichtet, daß
alle aus dem Dampfventil austretenden Dampfstrahlen 2 4
weder direkt auf die freie Gehäusewand 14 noch unter einem Winkel von 90° auf eine andere Gehäusewand gerichtet
sind. Man vermeidet hierdurch, daß aus dem Dampfventil 21 austretende Dampfstrahlen 2 4 direkt
durch Öffnungen 2 0 in der freien Gehäusewand 14 treten können. Andererseits vermeidet man auch eine Reflexion
der Dampfstrahlen an den anderen Gehäusewänden, die zu
einer unerwünschten Turbulenz des Dampfes in der Dampfblaskammer 13 führen könnten.
Die freie Gehäusewand 14 schließt mit der Papierbahn 5 und weiteren Gehäuseteilen 25, 26, 27, 28 einen Bedampfungsraum
29 ein. Natürlich ist ein kleiner Spalt zwischen der Papierbahn 5 und den weiteren Gehäuseteilen
25-28 vorcfesehen. Die Papierbahn 5 soll an den Gehäuseteilen nicht reiben.
Im Verdampfungsraum 29 sind auf die freie Gehäusewand 14 im wesentlichen U-förmige Bleche 3 0 aufgebracht,
0 deren Öffnung von der freien Gehäusewand 14 abgedeckt ist. Die Bleche 3 0 bilden zusammen mit der freien Gehäusewand
14 Heizkanäle 31. Wenn man Dampf durch die Heizkanäle 31 leitet, wird die freie Gehäusewand 14 und
damit die Dampfblaskammer 13 beheizt. Außerdem wird auch der Bedampfungsraum 29 beheizt. Die Austrittsöffnungen
2 0 in der freien Gehäusewand sind hierbei zwischen den Blechen 30 angeordnet.
Nicht nur die freie Gehäusewand 14 ist beheizt. Die 0 Gehäusewand 15 ist durch den Zufuhrkanal 22, in dem
sich ebenfalls heißer Dampf befindet, beheizt. Die Gehäusewand 17 ist durch einen Dampfkanal 3 2 beheizt.
Dieser Dampfkanal 32 ist als Dampftrocknungsabschnitt
ausgebildet. Er ist mit einem Dampfanschluß 3 3 verbun-5
den, über den Dampf von einer nicht näher dargestellten Dampferzeugungseinrichtung zugeführt wird. An den beiden
Stirnseiten der Dampfabgabeeinrichtung sind Seiten-
kanäle 34, 35 vorgesehen, so daß die Dampfabgabeeinrichtung
7 auch an ihren beiden Stirnseiten beheizt ist. Der eine Seitenkanal 35 weist an seinem Ende, d.h.
kurz vor der Mündung in den Zufuhrkanal 22, eine Drossei 3 6 auf. Diese Drossel bewirkt einen Druckunterschied
zwischen dem linken Seitenkanal 35 und dem rechten Seitenkanal 35.
Dampf, der über den Dampfanschluß 3 3 zugeführt wird,
strömt, wie dies durch Pfeile angedeutet ist, zunächst durch den Dampfkanal 32, wo er getrocknet wird, d.h. im
Dampf sich möglicherweise noch befindende Wassertröpfchen werden hier ausgeschieden und können über eine
Kondensatableitung 37 entfernt werden. Der Dampf strömt dann weiter durch den rechten Seitenkanal 35 und aufgrund
des durch die Drossel 3 6 erzeugten Druckunterschiedes zwischen dem linken Seitenkanal 34 und dem
rechten Seitenkanal 35 durch die Kanäle 31 zum linken Seitenkanal 34. Ein weiterer Anteil des Dampfes strömt
in den Zufuhrkanal 32, von wo aus er zu den Dampfventilen
21 gelangt. Somit ist die Dampfblaskammer 13 zwar nicht von allen, aber doch von vielen Seiten her beheizt.
In der Dampfblaskammer 13 kann also ohne Schwierigkeiten auch nach Betriebsunterbrechungen eine Tempe-5
ratur aufrechterhalten werden, in der der Dampf nicht auskondensieren kann.
Überschüssiger Dampf kann durch einen Ausgang 38 wieder entnommen werden.
30
30
Wie insbesondere aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, sind über die Breite der Papierbahn 5 mehrere, im dargestellten
Ausführungsbeispiel vier, Dampfblaskammern 13 vorgesehen. Jede Dampfblaskammer 13 weist einen ei-5
genes Dampfventil 21 auf. Jedes Dampfventil 21 ist vom
Regler 11 getrennt ansteuerbar. Glanz und/oder Glätte
läßt, sich also quer zur Papierlaufrichtung 9 in vier
Bereichen getrennt voneinander einstellen.
Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, hat die Dampfabgabeeinrichtung
7 im Querschnitt die Form eines Keiles, d.h. die Wand 15 bzw. ihre entsprechende Außenwand 3 9
ist in bezug auf die freie Gehäusewand 14 abgeschrägt. Sie weist einen Winkel im Bereich zwischen 35° und 55°
auf, im vorliegenden Fall sind es etwa 45°. Hiermit wird es möglich, daß die Dampfabgabeeinrichtung 7, genauer
gesagt der Bedampfungsraum 29, relativ dicht an den Walzenspalt 4 herangeführt wird. Damit kann der
Dampf erst relativ spät vor dem Walzenspalt auf die Papierbahn 5 aufgebracht werden, so daß er zwar dort
kondensiert, die durch die Kondensation bedingte Temperatur- und Feuchteerhöhung in der Papierbahn 5 aber
noch nicht in das Innere der Papierbahn vorgedrungen ist und zu einem Ausgleich geführt hat, wenn die Papierbahn
5 dem Druck im Walzenspalt 4 ausgesetzt wird.
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Die Dampfabgabeeinrichtung
7 wird möglichst dicht an den Walzenspalt 4 herangebrcicht, wobei die Entfernung abhängig von der
Geschwindigkeit, mit der die Papierbahn 5 den Walzenspalt 4 durchläuft, eingestellt werden kann. Die Dampfabgabeeinrichtung
7 wird nun mit Hilfe von Dampf aufgeheizt. Wenn sie so heiß ist, daß in der Dampfblaskammer
13 eine Temperatur herrscht, die ein Kondensieren des Dampfes ausschließt, also etwa eine Temperatur im Bereich
von 1020C bis 110°C, kann der Betrieb beginnen. Die Papierbahn 5 wird durch den Walzenspalt bewegt.
Gleichzeitig wird der Dampfabgabeeinrichtung 7 über den Dampfanschluß 3 3 Dampf zugeführt. Die Dampfventile 21
öffnen und lassen Dampf in die Dampfblaskammer 13 ein-5 treten, wo er sich ausbreitet und dann mit einem relativ
gleichmäßigen Druck und vor allem einer gleichmäßigen hohen Geschwindigkeit von 15 m/s oder mehr durch
die Öffnungen 2 0 in den Dedampfungsraum 2 9 strömt, um mit der Papierbahn 5 in Berührung zu kommen. Sobald der
Dampf mit der relativ kalten Papierbahn 5 in Berührung kommt, kondensiert er, wobei er die Temperatur an der
Oberfläche der Papierbahn 5 drastisch erhöht. Dieser Zustand ist auf der rechten Seite der Fig. 5 dargestellt.
Bei einer etwa 3 0°C kalten Papierbahn 5 wird die Oberfläche nach der Kondensation des Dampfes etwa
900C heiß sein. Gleichzeitig bildet sich durch den kondensierten
Dampf ein Feuchtigkeitsfilm 41, dessen Stärke bevorzugterweise etwa im Bereich eines Tausenstelmillimeters
liegt. Bei der Kondensation ergibt sich eine fast schlagartige Temperaturerhöhung der Oberfläche
der Pcipierbahn 5, die sich aber innerhalb sehr kurzer Zeit über die Dicke der Papierbahn 5 ausgleicht,
d.h. in wenigen Hundertstelsekunden hat die Papierbahn eine gleichmäßige Temperaturverteilung. Die Vergleichmäßigung
der Feuchtigkeit dauert etwas länger. Die Feuchtigkeit 42 dringt nämlich langsamer als die Temperatur
in die Papierbahn 5 ein. Deswegen hat ein Oberflächenbereich 43 der Papierbahn 5 eine wesentlich höhere
relative Feuchtigkeit. Je weiter die Feuchtigkeit in das Innere 44 der Papierbahn 5 vordringt, desto mehr
nimmt die relative Feuchtigkeit ab. Bevor sie aber unter einen vorbestimmten Wert im Bereich von 12 % bis
25 % , insbesondere von 16 % bis 25 %, abgesunken ist, erfolgt die Behandlung im Walzenspalt 4. Dort wird bei
im Verhältnis zur bekannten Lösungen relativ geringem Druck und geringer Temperatur die Bahn behandelt, und
0 zwar wird die Oberfläche der Bahn, die noch die erhöhte Temperatur und Feuchtigkeit aufweist, geglättet beziehungsweise
mit erhöhtem Glanz versehen. Die weiter innen liegenden Bereiche 44 der Papierbahn 5 werde durch
den Walzenspalt nicht nennenswert verändert.
Stellt nun der Regler 11 fest, daß die von der Meßvorrichtung 10 ermittelten Glanz- bzw. Glätte-Istwerte
nicht mit Sollvorgaben 12 übereinstimmen, betätigt er
die Dampfventile 21 so lange, bis die Differenz zwischen
Istwerten und Sollwerten unter einen vorbestimmten Wert cibgesunken ist· Dies läßt sich zonenweise
durchführ em, so daß unterschiedliche Glanz- bzw. Glättewerte
über die Breite der Papierbahn 5 ausgeglichen werden können. Gleichzeitig kann der Regler 11 in einem
unterlegten oder untergeordneten Regelkreis die Temperatur der Walzenoberfläche mit Hilfe der Heizvorrichtung
40 steuern, um eine Feineinstellung der Glanz und/oder Gilättewerte zu erzielen.
Für eine cprobe Einstellung läßt sich noch der Abstand
der Dampfabgabeeinrichtung 7 vom Walzenspalt 4 verändern, wie dies durch strichpunktierte Linien in Fig.
dargestellt ist. Diese Verstellung wird in der Regel manuell erfolgen. Gegebenenfalls kann aber auch der
Regler 11 diese Grobeinstellung vornehmen.
0 Fig. 6 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung 1', bei der lediglich ein Walzenspalt 4 vorhanden
ist. Die Walzen 2, 3 bilden ein Einfach-Glättwerk. Die Ausbildung der Walzen 2, 3 als harte oder weiche Walzen
wird von den Gegebenheiten bestimmt. In dieser Ausgestaltung ist auf beiden Seiten der Papierbahn vor dem
Walzenspalt eine Dampfabgabeeinrichtung 7 bzw. T vorgesehen.
Die Dampfbeaufschlagung erfolgt also gleichzeitig
auf beiden Seiten der Papierbahn 5. Die Glanz- und/oder Glättewerte werden von den beiden Meßvorrich-0
tungen 10, 10' auf beiden Seiten der Papierbahn 5 ermittelt
und an den Regler 11 weitergeleitet, der nun beide Dampfabgabeeinrichtungen 7, T steuert.
Auf die Beheizung der Oberflächen der Walzen 2, 3 wurde
hier verzichtet. Sie kann jedoch, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, dennoch vorgesehen werden.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wurde eine Papierbahn 5 verwendet. Das Verfahren und die Vorrichtung
sind aber auch für andere Materialbahnen geeignet, die Zellstoff eisern aufweisen, beispielsweise Pappe oder
Kartonagen.
Mit der dargestellten Vorrichtung läßt sich sowohl eine Glanz- und/oder Glätte-Steuerung der Materialbahn in
Maschinenrichtung, d.h. in Laufrichtung der Materialbahn
5, bewirken, als auch eine Steuerung dieser Werte in Querrichtung. Die Steuerung in Längsrichtung kann
erfolgen über eine Steuerung der den Dampfabgabeeinrichtungen 7, 7' zugeführten Dampfmenge. Die Steuerung
in Querrichtung erfolgt durch eine zonenweise Steuerung der Dampf cibgabemenge, also durch eine Einstellung des
Verhältnisses der in den einzelnen Zonen abgegebenen Dampfmengen.
Claims (21)
1. Vorrichtung zum Erhöhen von Glanz und/oder Glätte einer Materialbahn mit einem einen Walzenspalt bildenden
Walzenpaar und einer in Laufrichtung der Bahn vor dem Walzenspalt angeordneten Dampfabgabeeinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfabgabeeinrichtung
(7) eine Dampfblaskammer (13), die von einer freien Gehäusewand (14) mit einer Anzahl von Dampfaustrittsöffnungen (20) und weiteren
Kammerwänden (15-19) vollständig umschlossen ist, und ein Dampfventil (21) zum Einlaß von Dampf
in die Dampfblaskammer (13) aufweist, wobei zumindest
eine Wand (14, 15, 17) der Dampfblaskammer (13), insbesondere die freie Gehäusewand (14), beheizt
ist und die Dampfabgabeeinrichtung (7) sehr dicht vor dem Walzenspalt (4) angeordnet ist, so
daß die durch eine Dampfbeaufschlagung bedingte Temperatur- und Feuchteerhöhung der Materialbahn
(5) noch nicht ausgeglichen ist, wenn die Materialbahn (5) den Walzenspalt (4) durchläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfabgeeinrichtung (7) in solch einer
Entfernung vor dem Walzenspalt (4) angeordnet ist, daß die Materialbahn durch den Walzenspalt (4)
läuft,, bevor die durch die Dampfbeaufschlagung entstandene
Feuchteerhöhung der Oberfläche unter einen vorbestimmten Wert abgesunken ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der vorbestimmte Wert im Bereich von 12 %
bis 25 %, insbesondere im Bereich von 16 % bis 25 % liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn durch den Walzenspalt (4) läuft, bevor die Temperatur im mittleren
Dritteil der Dicke der Bahn das 1/e-fache der Oberflächeintemperatur
erreicht hat.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da-
0 durch gekennzeichnet, daß die freie Gehäusewand
(14) und die Materialbahn (5) einen Bedampfungsraum (29) einschließen, der seitlich durch Gehäuseteile
(25-28) der Dampfabgabeeinrichtung (7) weitgehend abgeschlossen ist.
25
25
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Beheizung eine mit Dampf betriebene Heizeinrichtung (22, 31, 32) vorgesehen
ist, wobei das Dampfventil (21) und die 0 Heizeinrichtung mit dem gleichen Dampfzufuhranschluß
(33) verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (22, 31, 32) und das
5 Dampfventil (21) in Reihe angeordnet sind.
• ·
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (22, 31, 32) einen
Dampftrocknungsabschnitt (32) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß eine einer Walze (2) benachbarte Vorderwand (39) der Dampfabgabeeinrichtung
(7) mit Bezug zur freien Gehäusewand (14) geneigt ist.
10
10
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel zwischen 35° und 55° beträgt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfblaskammer (13)
quer zur Laufrichtung (9) der Materialbahn (5) in Zonen (Fig. 3 und 4) unterteilt ist, die getrennt
voneinander steuerbare Dampfventile (21) aufweisen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß in Laufrichtung (9) der Materialbahn (5)
hinter dem Walzenspalt (4) eine Glanz- bzw. Glätte-Meßeinrichtung (10) vorgesehen ist, die mit einer
Regeleinrichtung (11) verbunden ist, die wiederum die Dampfventile (21) in Abhängigkeit von Glanz-
bzw. Gilätte-Sollwerten steuert.
0
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfventile (21)
Austrittsöffnungen (23) aufweisen, die unter einem Winkel zur freien Gehäusewand (14) so angeordnet
sind, daß kein Dampfstrahl (24) direkt auf die freie Gehäusewand (14) gerichtet ist.
&Iacgr; . V I
- 4 -
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß jeder aus den Dampfventilen (21) austretende
Dampfstrahl (24) unter einem Winkel ungleich 90° auf eine Kammerwand (15-19) gerichtet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der freien Gehäusewand (14) im Bedampfungsraum (29) zwischen den
Dampfaustrittsöffnungen (20) U-förmige Profile (30) angebracht sind, deren Öffnungen von der freien
Gehäusewand (14) abgedeckt sind und die Kanäle (31) als Teil der Heizeinrichtung bilden.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf eine Temperatur
im Bereich von 1020C bis HO0C aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung der Dampf-0
abgabeeinrichtung (7) vom Walzenspalt (4) veränderbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß je eine Dampfabgabeeinrichtung (7, T) auf beiden Seiten der Materialbahn
(5) vor dem Walzenspalt (4) angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Feineinstellung von 0 Glanz und/oder Glätte mindestens eine der den WaI-zenspcilt
bildenden Walzen durch eine Temperatureinstelleinrichtung (40) temperatureinstellbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatureinstelleinrichtung (40) auf
die Oberfläche der Walze (2) wirkt.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß eine Temperatur-Einstell-Regelkreis
vorgesehen ist, der einem Dampfabgabe-Regelkreis untergeordnet ist.
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