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Stahlgliedler-Förderband
Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich
auf Stahlglieder-Förderbänder für beliebige Verwendungszwecke, insbesondere zur
Verwendung im bergbaulichen Untertagebetrieb.
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Sie bezweckt, den grundsätzlichen Nachteil aller bisher üblichen
Konstruktionen von Stahlgliederbändern zu beseitigen, der darin besteht, daß die
einzelnen Muldenbleche des Förderbandes, deren Länge in einer gegebenen Beziehung
zu derTeilung der Zugketten stehen muß, sich, insbesondere beim Umlauf um die Umkehrtrommel,
relativ zueinander verschieben und sich wegen dieser Relativverschiebungen um ein
vergleichsweise großes Maß überdecken müssen.
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Diese Konstruktion bedingt eine verhältnismäßig kurze Ausbildung
der Muldenbleche bei gleichzeitig relativ großen Kettenteilungen, d. h. nicht nur
vergleichsweise schwere Ketten, sondern vor allem auch einen entsprechend großen
Mindestdurchmesser der Umkehrräder.
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Die beengten räumlichen Verhältnisse, die insbesondere bei der Verwendung
solcher Förderbänder im bergbaulichen Untertagebetrieb zu berücksichtigen sind,
lassen es aber nicht zu, die Durchmesser der Umkehrtrommeln beliebig groß zu machen,
so daß auf diesen Rädern nur eine sehr geringe Zahl von Zähnen unterzubringen ist.
Dies führt zu dem bekannten Schlagen des Förderbandes im Bereich der Umkehren, das
sich wieder in einem schnellen Verschleiß bzw. einer gesteigerten Bruchgefahr der
Kettenbolzen auswirkt.
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Bisher mußten alle diese Nachteile in Kauf genommen werden, weil
das Problem, die Teilung der Muldenbleche von der der Ketten und dadurch den Umlauf
des Zugmittels über die Umkehrräder möglichst unabhängig von dem der Muldenbleche
zu
machen, noch nicht in den praktischen Anforderungen entsprechender Weise gelöst
wurde.
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Auch bei den bekannten Ausführungen, bei denen einem Muldenblech
zwei aufeinanderfolgende Kettenglieder zugeteilt werden, ergibt sich beim Umlauf
um die Umkehrräder praktisch keine Verbesserung, weil die beiden Glieder als Ganzes
gegen die folgenden zwei Glieder abgewinkelt werden.
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Im Ergebnis ist man aus allen diesen Gesichtspunkten wegen des sonst
unvermeidbaren hohen Verschleisses gezwungen, die Bandgeschwindigkeiten unter entsprechender
Beschränkung der Förderleistung verhältnismäßig niedrig zu halten, nämlich auf maximal
I m/Sek. zu beschränken.
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Es ist ferner eine Bandkonstruktion bekannt, bei welcher das Förderband
nicht aus sich überlappenden Muldenblechen, sondern aus scharnierartig miteinander
verbundenen Muldenblechen besteht.
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Bei dieser Konstruktion ist die Möglichkeit des Umführens des Bandes
um die Umkehrräder dadurch erzielt worden, daß Zugmittelabschnitten von kürzerer
Länge Banddeckenabschnitte zugeordnet werden, die demgegenüber durch Aufbiegen aus
der Ebene der Förderfläche verlängert sind und sich deshalb dem auftretenden Längenunterschied
gegenüber dem von der Kette beim Umlauf über das Zentralrad beschriebenen Bogen
anpassen.
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Diese nur für einen Spezialzweck vorgeschlagene Bandkonstruktion
ist jedoch für normale Förderzwecke schon deshalb nicht geeignet, weil sie bedingt,
daß die Förderfläche uneben ist.
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Die Erfindung schafft demgegenüber ein den Anforderungen in vollem
Umfang entsprechendes Stahlgliederband mit starren ebenflächigen Muldenblechen und
demgemäß ebener Förderfläche, bei welchem die beschriebenen Nachteile der üblichen
Förderbänder, die auf der gegenseitigen Abhängigkeit von Kettenteilung und Muldenblechlänge
beruhen, beseitigt werden. An den in bekannterWeise durch Scharniere miteinander
gelenkig verbundenen Muldenblechen sind die Zugelemente nur an wenigstens jedem
zweiten Gelenkpunkt der Muldenbleche mit diesen verbunden, so daß zwischen zwei
an den Zugmitteln befestigten Gelenkpunkten mindestens ein nicht an das Zugmittel
angeschlossener Gelenkpunkt vorhanden ist, der im Bereich der Umkehrräder frei aus
schwingen kann.
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Durch diese Ausbildung wird, wie ohne weiteres verständlich ist,
auch die Abhängigkeit der Durchmesser der Umkehrtrommeln von der Länge der Muldenbleche
beseitigt, so daß die Trommeln gegenüber den bisher notwendigen Abmessungen erheblich
verkleinert werden können. Ferner ist es auch nicht mehr erforderlich, daß beide
Umkehrtrommeln ein und desselben Förderers gleichen Durchmesser besitzen.
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Als Zugmittel können sowohl Rundglieder- wie Laschenketten, gegebenenfalls
auch Seile, und zwar sowohl in seitlicher wie gegebenenfalls auch in mittiger Anordnung,
verwendet werden.
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Um eine Unterbrechung der Seitenwangen der Muldenbleche im Bereich
der Umkehren zu verhindern, die wegen des relativ großen Ausschwenkwinkels der nicht
an der Kette befestigten Gelenkpunkte denkbar ist, werden an diesen Stellen an den
Seitenwangen in an sich bekannter Weise ineinander einschiebbare Überdeckungen vorgesehen.
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An den Gelenkpunkten, an denen das Zugmittel befestigt ist, ist im
Gegensatz hierzu die Abwinkelung der aufeinanderfolgenden Abschnitte zueinander
verhältnismäßig sehr klein.
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Um ein etwa mögliches Durchhängen der Trogabschnitte im Bereich der
nicht an den Ketten befestigten Gelenkpunkte zu verhindern, können an den Muldenblechen
im Bereich der nicht an dem Zugmittel befestigten Gelenke sich seitlich davon erstreckende
Konsolen angeordnet werden, die sich z. B. im Falle einer Gliederkette auf horizontalen
Gliedern der Kette abstützen. Außerdem können geeignete Anschläge an den Muldenblechen
vorgesehen sein, die miteinander zusammenwirkend die Gelenke gegen Ausknicken nach
unten sichern.
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In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel eines Stahlglieder-Förderbandes
gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.
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Abb. I zeigt in Seitenansicht das Band im Bereich einer Umkehre;
Abb. 2 ist eine Aufsicht auf einen Teil des Bandes; Abb. 3 und 4 zeigen Schnitte
durch das Band, und zwar Abb. 3 im Bereich eines nicht an der Kette befestigten
Gelenks und Abb. 4 im Bereich einer Kettenbefestigungsstelle; Abb. 5 veranschaulicht
in perspektivischer Darstellung die Ausbildung der gelenkigen Verbindung zweier
Muldenbleche.
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Die Abbildungen veranschaulichen eine Ausführungsform, bei welcher
als Zugmittel seitliche Rundgliederketten a verwendet werden, die jeweils an jeder
zweiten Gelenkstelle des aus scharnierartig miteinander verbundenen Muldenblechen
b' b", b"' bestehenden Förderbandes befestigt sind.
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Auf diese Weise folgt jeweils einem an der Kette befestigten Gelenk
c' ein nicht an der Kette befestigter Gelenkpunkt c". Gemäß dem Ausführungsbeispiel
ist die Kette etwa in der Ebene der Böden der Muldenbleche an diesen in an sich
bekannter Weise befestigt. Die Muldenbleche b', b", b"'weisen an ihren Seitenwangen
im Bereich der nicht an den Ketten befestigten Gelenkstellen ineinander einschiebbare
Überdeckungen d auf, die den seitlichen Abschluß der Muldenbleche im Bereich der
Umkehrtrommeln sichern.
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An den Muldenblechen sind ferner im Bereich der nicht an den Ketten
befestigten Gelenkstellen seitliche konsolenartige Ansätze e', e" angebracht, die
sich gemäß dem Ausführungsbeispiel auf horizontalen Gliedern der Rundgliederkette
abstützen.
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Ferner sind in geeigneten Abständen an dem Förderband Laufrollen t
angeordnet. Statt dessen kann das Förderband natürlich auch auf an der Tragkonstruktion
festen Rollen laufen.
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Aus Abb. I rechts ist bei g ersichtlich, daß die Gelenkstellen, an
denen die Ketten befestigt sind, aus konstruktiven Gründen beispielsweise in der
bei
Stahlgliederbändern bekannten Art ausgebildet sein können.
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Abb. 5 zeigt außerdem die einfache Ausbildung der nicht an der Kette
befestigten Scharniere c", die lediglich aus ineinandergreifenden Rohrabschnitten
h, die durch einen Stab durchdrungen werden, gebildet sind und dadurch ein Trennen
und Auswechseln der Muldenbleche, und zwar auch bei gespannter Kette, in einfachster
Weise erlauben.
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Abb. I läßt deutlich erkennen, wie der Umlauf der Muldenbleche b'>
b" usw. um das Rad in völliger Unabhängigkeit von dem Durchmesser der Umkehrräder
unter Ausknicken jeweils der nicht an der Kette befestigten Gelenkstellen erfolgt.
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Das neue Förderband kann, wie sich gezeigt hat, mit einer außerordentlich
großen Geschwindigkeit, die wenigstens das Doppelte der bisher für zulässig erachteten
beträgt, d. h. mit entsprechend gesteigerter Förderleistung betrieben werden und
läuft dabei völlig ruhig. Es ist in günstigerer Weise umsteuerbar wie die Förderbänder
bekannter Ausführung und erfordert, da nunmehr Umkehrräder von wesentlich kleinerem
Durchmesser verwendet werden können, im Bereich der Umkehren sehr wenig Platz.