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Maschine zum Schleifen der Kanten keramischer Erzeugnisse Die Erfindung
betrifft eine Maschine zum Bearbeiten der Kanten keramischer Erzeugnisse, z. B.
Ofenkacheln.
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Alle bisher auf den Markt gebrachten Maschinen genügen nicht recht
den Anforderungen der Ofenkachelindustrie. Diese verlangt eine Maschine kräftigster
Bauart, die mit ungelerntem Leuten aufs einfachste, zu bedienen ist, keine hohen
Anschafungskosten verursacht und doch eine saubere, schnelle und billige Arbeit
liefert. Dabei ist zu berücksichtigen, daß das zu verarbeitende Rohmaterial nicht
wie z. B. in der eisenverarbeitenden Industrie immer von gleichbleibender Beschaffenheit
ist, sondern überall ist das am Arbeitsort gefundene Rohmaterial von anderer Güte,
insbesondere anderer Härte und erfordert andere Behandlungsweisen. Die bekannten
Maschinen bestehen im wesentlichen aus einem Transportschlitten oder aus einem sich
langsam drehenden Transportrad. Der Transportschlitten bzw. dass Transportrad sind
Träger der Einspannvorrichtungen für das Schleifgut, die es zwischen den Stirnflächen
zweier gegenüberliegender Schleifscheiben vorbeiführen. Da das Schleifgut, insbesondere
die Ofenkacheln: verschiedene Gestalt haben, werden für die unterschiedlichen Formen
der Ofenkacheln auch verschiedenartig gebaute Einspannvorrichtungen benötigt. Es
gibt vornehmlich die normale einfache Ofenkachel und die Ofeneckenkachel. Zum Beschleifen
dieser beiden Kachelarten werden drei verschiedene Einspannvoirrichtungen gebraucht,
von denen. jeweils nur, sechs Stück von. einer Art bei
den bekanntem
Maschinen auf dem Transportrad aufgenommen werden können. Ein Umwechseln der sechs
mal drei Einspannvorrichtungen ist daher notwendig und erfordert erheblichen Zeitaufwand.
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Recht unbequem ist bei den bekannten Ofenkachelschleifmaschinen mit
Transportrad die Art und Weise des. Festklemmens der Kacheln ausgebildet. Hierzu
dienen radial angeordnete Spindeln mit Handrädern. Die Handräder sind am weitesten
vom Mittelpunkt des Transportrades entfernt angebracht, so daß die Bedienungsperson
eine ungewöhnlich große kreisende Armbewegung beim Ein- und Ausspannen der Kacheln,
das während der Drehung des Transportrades erfolgt, ausführen muß. Außerdem bedingen
die Handräder der radial angeordneten Spindeln eine sich fortgesetzt ändernde Lage
der Handradebene, wodurch auch die Lage der während der Drehung des Transportrades
dass Handrad umfassenden Hand fortgesetzt eine andere ist und dadurch das Ein.-und
Ausspannen der Kacheln erschwert. Nach der Erfindung werden: diese Nachteile behoben.
Sie besteht in der Anordnung von Einspannvorrichtungen in wesentlich bekannter Art
zur Aufnahme von verschiedenartig gestalteten Kacheln. auf dem Umfang oder an der
Seite eines, Transportrades, die von Hand oder selbsttätig in an sich bekannter
Weise durch Steuerkurven mittels seitlich am Transportrad angeordneter Steuerräder
ein- und ausspannbar sind.
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Die eine Art der Einspannvorrichtungen werden von mit dem Transportrad
fest verbundenen schräg gestellten Klauen gebildet, die nach drei Seiten offen sind
und je einen angelenkten Greifor, eine sogenannte Festklemmbacke, für die einzuspannenden
Kacheln tragen, der mittels eines. Getriebes von Hand oder mittels Maschinensteuerung
in und außer Spannlage bringbar ist, während die andere Art der Einspannvorrichtungen,
die zwischen der erstgenannten Art angeordnet sind, taschenförmig ausgebildet sind.
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Ein weiterer Nachteil der bisher bekannten Ofenkachelschleifmaschinen
mit Transportrad ist die starre Verbindung zwischen dem Transportrad und dessen
Antriebsmittel. Diese starre Verbindung verursacht einen großen Zeitverlust beim
Einrichten der Maschine. Es muß nämlich beim Probeschliff einer Kachel jedesmal
das Transportrad, das nur nach einer Richtung hin sich drehen kann, eine volle Umdrehung
machen. Nach der Erfindung wird das Transportrad leicht von seinem Antrieb trennbar
gemacht, so daß die Bedienungsperson in der Lage ist, das Transportrad mit dem Probeschleifgut
schnell mit der Hand zu den Schleifscheiben hin und zurück zu bewegen. Außerdem
hat die leichte Abkuppelbarkeit deis Transportrades den Vorteil, beim Bruch des
Schleifgutes sofort das Transportrad zum Stillstand zu bringen.
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Die bekannten Kachelschleifmaschinen mit Transportrad weisen keine
Regulierbarken der Umdrehungsgeschwindigkeit des Transportrades auf. Wie eingangs
erwähnt; wird in der Kachelofenindusirie das am Ort gefundene Rohmaterial verwendet.
Hieraus ergibt sich auch, daß an jedem Ort die Härte der gebrannten Kachel eine
andere ist. Nicht nur, dies allein muß berücksichtigt werden, sondern auch der Umstand,
daß jede Ofenkachelbeschickung, d. h. jeder Brand einer Anzahl von Ofenkacheln,
andere Härtegrade liefert. Bei solchem unterschiedlichem Schleifgut in bezug auf
die Härtegrade .ist aber, eine Regulierbarkeit der Umdrehungsgeschwindigkeit des
Transportrades, wie erfindungsgemäß vorgeschlagen, unerläßlich, um nicht nur die
teuren Schleifscheiben zu schonen, sondern auch ohne Mühen selbst die härtesten
Kacheln sauber zu schleifen.
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In den Figuren ist der Erfindungsgegenstand schematisch dagestellt.
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Fig. I zeigt eine Seitenansicht mit verschiedenen Arten von Schleifgut;
Fig.2 ist ein Schnitt A-B der Fig. I; Fig. 3 ist ein Schnitt C-D der Fig. I; Fig.
4 ist ein Schnitt E-F der Fig. I; Fig. 5 zeigt eine automatische Ein- und Ausspannvorrichtung;
Fig. 6 zeigt eines automatische elektrische Ein-und Ausspannvorrichtung.
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Die in Fig. I bis. 6 gezeigte Kachelschleifmaschine besteht aus einem
Schleifrad I, das auf der Hauptwelle .2 befestigt ist und das Schleifgut an zwei
gegenüberliegenden Schleifscheiben 3, von denen nur die eine sichtbar ist, vorbeiführt.
Das Schleifrad I kann in seinen zwölf Einspannvorrichtungen erstens Normenkacheln
4, die an, zwei gegenüberliegenden Kanten, zweitens. Eckenkacheln 5, die ebenfalls
an zwei gegenüberliegenden Kanten, drittens Eckenkacheln 6, die an der Kante des
langen Schenkels und viertens. Eckenkacheln 7, die an der Kantet des kurzen Schenkels
beschliffen werden sollen, aufnehmen.
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Die Aufspannvorrichtungen für die Normenkacheln 4 und die Eckenkacheln
5 und 6 bestehen im wesentlichen aus einer festen Anlage 8, einer Festklemmbacke
9, die um einen Bolzen Io schwenkt, und einer Gewindespindel II, die vom Kegelrad
I2 gegen die Festklemmbacke 9 geschraubt wird. Das Kegelrad I2 steht mit dem Kegelrad
I3 im Eingriff, und dieses ist fest mit einer Spindel 14 verbunden, deren anderes
Ende im Handrad I5 befestigt ist.
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Die Einspannvorrichtung für die Eckenkachel 7 besteht aus einer Traverse
I6, die gegen die Eckenkachel 7 drückt und mittels Bolzen I7 mit einer zweiten Traverse
I8 verbunden ist, in der sich eine Gewindespindel I9 befindet, die mit ihrem einen
Ende mit einem Handrad I5 verbunden ist. Mit Hilfe der Gewindespindel I9 wird die
Eckenkachel 7 gegen die Wand des. Schleifrades i fest angedrückt. In Fig, q. ist
eine Art der lösbaren. Verbindung zwischen dem nicht dargestellten Antrieb und den
Schleifradwelle 2 in. Form einer Lamellenkupplung 22 dargestellt.
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Die Hauptwelle :2 ist in Lagern 2o gelagert. Am Ende der Hauptwelle
2 sitzt fest eine Kupplungsscheibe 21, gegen welche über die: Lamellen 22 ein Kupplungsteller
23 drückt, der auf der Welle 2.4
eines Antriebsmittels verschiebbar
ist und durch bekannte und daher nicht dargestellte Elemente gesteuert wird.
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Die Fig. 5 zeigt eine mechanische Ein.- und Ausspannvorrichtung. Sie
besteht im besonderen aus dem ortsfesten. Festspannsegment 25 und dem ortsfesten
Losspannsegment 26. Auf den Segmenten 25 und 26 rollen die Handräder I5 durch Reibung
ab und vermitteln das Ein- und Ausspannen des Arbeitsgutes.
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In Fig. 6 ist eine elektromagnetische Ein- und Ausspannvorrichtung
dargestellt. Ein. Elektromagnet 27 drückt die Einspannbacke 28 gegen. das Schleifgut.
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Der Antrieb des Schleifrades I ist stufenlos regelbar.