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Zweitaktmotor Die bekannten Zweitaktkolbenmotoren besitzen hinsichtlich
Leistung und Wirkungsgrad große Vorteile, jedoch weisen sie auch verschiedene schwerwiegende
Nachteile auf, durch die sie für verschiedene wichtige Anv#endungszwecke ausgeschlossen
werden.
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Einer dieser Nachteile besteht darin, daß die Gasbewegungen, d. h.
das Einlassen, das Ausspülen der verbrannten Gase und das Ausstoßen, in. einer Zeit
erfolgen müssen, die zur Vollendung des Kreislaufes zu gering ist, was zu Füllverlusten,
einem schlechten Wirkungsgrad usw. führt.
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Diesem Nachteil kann dadurch begegnet werden, da,ß zur Steuerung bzw.
Verteilung Mäntel oder Einsätze verwendet werden, die mit in zweckentsprechender
Weise angeordneten Einlaß- und Auslaßschlitzen versehen sind, um über die Oberfläche
der Zylinder verteilte Öffnungen zu steuern, wodurch große Gasdurchlaßquerschnitte
und wirksame Gasbewegungen unabhängig von dem jeweiligen Betriebszustand des Motors
erhalten werden können.
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Ein anderer schwerwiegender Nachteil der Zweitaktmotoren, soweit es
sich um Motoren mit Vergasung und gesteuerter Zündung handelt, liegt darin, daß
ihre Leistung schwierig zu regeln ist.
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Gemäß einer Arbeitsweise, die bei kleinen Motorrad- und Kleinwagenmotoren
mit Vorkompression im Motorgehäuse angewendet wird, wird der Zustrom zum Vergaser
gedrosselt, wobei die Öffnungen des Zylinders sich normal öffnen können, aber die
Spülung und ebenso die Zündung dann unregelmäßig erfolgen und der Motor mit einem
sehr unangenehmen Stoßen arbeitet.
Zweck der Erfindung ist, einen
Zweitaktmotor zu schaffen, welcher nicht nur eine genaue Regelung der Leistung in
den Grenzen, wie sie in üblicher Weise von mit veränderlichen Ladungsmengen arbeitenden
Motoren, wie z. B. Fahrzeugmotoren, verlangt werden, sondern auch ein gleichmäßiges
Arbeiten in den verschiedenen Gängen des Motors zu erzielen gestattet.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der Steuer- oder
Verteilereinrichtung eine Vorrichtung zugeordnet ist, die, je nachdem ob die Ladung
des Motors zunimmt oder abnimmt, die wirksamen Qüerschnittsflächen der Einlaß- und
Auslaßschlitze gleichzeitig zu vergrößern oder zu verkleinern gestattet.
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Die Anwendung der Erfindung ermöglicht, daß in den verschiedenen Betriebszuständen
des Motors der bei der Spülung herrschende Druck praktisch konstant gehalten oder
zum mindesten seine Änderung nicht erzwungen wird.
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Auf Grund der gleichzeitig erfolgenden Verkleinerung der Einlaß- und
Auslaßschlitze bei abnehmender Motorladung wird nicht nur wie bei den bekannten
Anordnungen die bei jedem Hub in einem Zylinder des Motors eingelassene Luftmenge
herabgesetzt, sondern es wird auch die Gasmenge, die aus dem Zylinder entweichen
kann, in einem entsprechenden Verhältnis vermindert.
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Die Spülung erfolgt dann auf eine sich wenig ändernde Art und Weise.
Nur die zum Einsatz gelangenden Gasmengen sind verschieden. Es besteht somit nicht
mehr die Gefahr, daß bei vermindertem Betrieb ein w.esentlicherTeil Frischgase in
den Auslaß gelangt und dadurch ein,entsprechender Verlust in der Leistung eintritt.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht schließlich darin, daß
die bei jedem Hub im Zylinder verbleibende Gasmenge genau dosiert ist und daß die
Zündungen regelmäßig erfolgen.
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Die Übergänge auf höhere Geschwindigkeiten werden in sehr guter Weise
erhalten, was für Motoren von Landfahrzeugen sehr wichtig ist. Abgesehen davon,
daß der Zweitaktzyklus bei gleicher Zylinderzahl ein konstanteres Drehmoment als
der Viertaktzyklus liefert, wird dadurch, daß der Spüldruck immer auf derselben
Höhe wie bei voller Ladung gehalten wird, ermöglicht, die bei jeder Zündung entwickelte
Arbeit zu erhöhen, sobald die Steuereinrichtung geöffnet wird. Es tritt keinerlei
Verzögerung ein, und die Erhöhung des Drehmomentes und der Geschwindigkeit erfolgt
augenblicklich.
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Die Erfindung läßt sich bei jeder Art von Zweitaktmotoren anwenden,
insbesondere bei denjenigen Motoren, bei denen die Verteilung ganz oder teilweise
durch vom Kolben freigelegte Schlitze erfolgt, wobei im letzteren Fall die restliche
Verteilung durch ein gesteuertes Ventil hindurch erfolgen kann. Die Erfindung bietet
jedoch besondere Vorteile, wenn sie auf Motoren mit beweglichen Einsätzen zum Steuern
von im Motorzylinder vorgesehenen Schlitzen angewendet wird, weil in diesem Fall
nicht nur die gleichzeitige Regelung der wirksamen Querschnittsflächen der Einlaß-
und Auslaßschlitze auf besonders einfache Weise erreicht werden kann, sondern weil
es außerdem möglich ist, bei voller Ladung große Durchlaßquerschnitte zu erhalten,
die in bester Weise eine rasche und wirksame Gasführung gestatten.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende Einrichtung zum Antrieb
und zum Regeln der Verteilung ist bei jeder Art von Zweitaktmotoren mit oder ohne
Kompressor anwendbar.
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Sie eignet sich auch für Motoren mit Vorvergasung, weil auf Grund
der Regelung der Abmessungen der Auslaßschlitze das in den Zylinder eingelassene
Gas-Luft-Gemisch bei geringen Ladungen weniger die Neigung hat, durch die Auslaßschlitze
zu entweichen und dadurch den Wirkungsgrad herabzusetzen. Wenn bei hohen Ladungen,
bei welchen die Schlitze ganz geöffnet sind, die Gefahr eines Verlustes an vergastem
Gemisch besteht, so bedeutet dies kein Hindernis, die Erfindung auch bei Motoren
anzuwenden, bei denen der mittlere Ladungskoeffizient etwas erhöht bleibt, wie z.
B. bei Automobilmotoren.
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Bei schwachen Ladungen werden die Schlitze später geöffnet als bei
hohen Ladungen. Es folgt daraus, daß die volumetrischen Verhältnisse der Kompression
und Entspannung bei schwachen Ladungen vergrößert sind. Der Wirkungsgrad wird somit
bei Teilladungen erhöht, ohne daß Detonationen zu befürchten sind. Es ist somit
leicht, eine solche Regelung herbeizuführen, daß bei hohen Ladungen mit gleichen
volumetrischen Kompressions- und Entspannungsverhältnissen, z. B. in der Größenordnung
von 8, der Auslaß sich 8o° vor dem unteren Totpunkt öffnet und 8o° dahinter schließt,
aber bei schwachen Ladungen sich 53° vor dem unteren Totpunkt öffnet und 5o° dahinter
schließt, wobei gleiche volumetrische Verhältnisse in der Größenordnung von 11,a
gegeben sind.
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Es ist ersichtlich, daß die Erfindung auch bei Einspritzmotoren beliebiger
Art anwendbar ist. Die Einspritzung erfolgt praktisch nach dem Schließen der Schlitze
und ist genau dosiert, und der Wirkungsgrad bleibt selbst bei teilweiser Ladung
gut, was im Gegensatz zum Arbeiten des bekannten Zweitaktmotors steht.
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Bei Dieselmotoren gestattet die Erfindung, die Leistung oder das Antriebsmoment
in einfacher Weise an den Wirkungsgrad dadurch anzupassen, daß ein geeigneter Kompressionsdruck
aufrechterhalten wird. Tatsächlich können Kompression und Entspannung bei schwachen
Ladungen sehr stark und bei hohen Ladungen sehr gering sein, weil die Anordnung
derart getroffen werden kann, daß sich bei schwachen Ladungen die Schlitze ein wenig
vor dem unteren Totpunkt des Kolbens öffnen und ein wenig dahinter schließen, während
bei hohen Ladungen sich die Schlitze ein gutes Stück vor dem unteren Totpunkt öffnen
und erheblich dahinter schließen. Das Starten erfolgt leicht mit der Verteilervorrichtung
in der Stellung, die dem Langsamgang entspricht, und der letztere selbst ist stabil.
Es kann ein Kompressor vorgesehen sein,
um die Vorteile der spezifischen
Leistung in bester Weise auszunutzen, die durch die Verkleinerung des volumetrischen
Verhältnisses der Kompression ermöglicht wird, wenn von schwachen Ladungen auf starke
Ladungen übergegangen wird, ohne daß ein wechselseitiger volumetrischer Verlust
zu befürchten ist.
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Die Regelung der Schlitze gestattet es weiterhin, einen Motor zu erhalten,
der elastischer als ein üblicher Motor arbeitet. Bei den üblichen Zweitaktmotoren
ist der Querschnitt der Schlitze festgelegt, um eine gute Spülung bei den höchsten
Drehgeschwindigkeiten zu gewährleisten; er ist infolgedessen bei niedrigen Geschwindigkeiten
zu groß, so daß beachtliche Gasverluste verursacht werden und, selbst bei stärkeren
Ladungen, der Ausstoß zu früh und die Kompression zu spät beginnt. Demgegenüber
kann die Einrichtung gemäß der Erfindung derart in Abhängigkeit von der Drehzahl
des Motors gebracht werden, daß der Querschnitt der Schlitze für jede Drehzahl auf
den besten Wert eingeregelt wird. Es wird auf diese Weise gewährleistet, daß das
höchste Drehmoment beim Beschleunigen erhalten wird, was von besonderer Bedeutung
bei Automobilmotoren ist.
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Es ist schließlich auch möglich, mit der Änderung der wirksamen Querschnittsfläche
der Einlaß- und Auslaßschlitze eine Änderung der Relativwerte des Verlaufes der
Kompression und der Entspannung zu kombinieren, wenn von starken Ladungen auf schwache
Ladungen und umgekehrt übergegangen wird.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert.
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Abb. i ist ein schematischer, durch die Achse eines Motorzylinders
verlaufender Schnitt einer Einsatzsteuerung gemäß der Erfindung; Abb. i a ist eine
in vergrößertem Maßstab gehaltene Schnittansicht des Servomotors, der einen Teil
der Einrichtung nach Abb. i bildet; Abb. 2 ist ein Teilschnitt nach der Linie II-11
von Abb. i in vergrößertem Maßstab; Abb. 3 ist eine teilweise Abwicklung des Steuereinsatzes
mit den Einlaß- und Auslaßschlitzen; Abb. q. und 5 sind Diagramme, welche die Arbeitsweise
erläutern; Abb. 6 ist eine schematische Ansicht einer anderen Ausführungsform der
Einrichtung gemäß den Abb. i und 2; Abb.7 ist ein schematischer, durch die Achse
eines Motorzylinders verlaufender Schnitt einer Ausführungsform, bei welcher die
Verteilung teilweise durch Ventile erfolgt; Abb.7a zeigt in vergrößertem Maßstab
eine Einzelheit von Abb. 7; Abb. 8 ist ein Schnitt nach der Linie VIII-VIII von
Abb. 7 ; Abb. 9 ist ein Diagramm, welches die Änderung der Fläche der Steuerschlitze
als Funktion von der Drehzahl des Motors zeigt; Abb. io ist eine schematische Ansicht
einer Ausführungsform einer Vorrichtung, welche die in Abb.9 zum Ausdruck gebrachte
Gesetzmäßigkeit auf selbsttätigem Wege herbeizuführen gestattet, indem sie die Größe
der Schlitze in Abhängigkeit von der Drehzahl begrenzt; Abb. i i ist eine schematische
Ansicht, die eine teilweise Abwicklung des Steuereinsatzes mit den Einlaß- und Auslaßschlitzen
zeigt; Abb. 12 und 13 sind zwei Kreisdiagramme der Arbeitsweise der Steuerung bei
starken Ladungen, und sie entsprechen jeweils verschiedenen Stellungen der Vorrichtung
zum Antrieb des Einsatzes in bezug auf die Kurbelwelle des Motors; Abb. 14 ist eine
der Abb. 6 ähnliche Ansicht der Vorrichtung zum Bewegen des Einsatzes, die zu dem
in der nachstehenden Beschreibung angegebenen Zweck verwendet wird; Abb. 15 ist
ein Kreisdiagramm, welches die Takte der Steuerung bei schwachen Ladungen zeigt.
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Bei der in Abb. i wiedergegebenen Ausführungsform ist mit i die Zylinderwand
eines Zweitaktmotors bezeichnet, die in ihrem unteren Teil mit Einlaßschlitzen 2
und in ihrem oberen Teil mit Auslaßschlitzen 3 versehen ist, wobei diese Schlitze
vorzugsweise um den ganzen Zylinder herum verteilt sind. Im Innern des Zylinders
befindet sich ein zylindrischer Steuereinsatz q. mit Schlitzen 2', die zum Einlassen
der Luft beim Spülen und Laden mit den Schlitzen 2 in der Zylinderwand zur Deckung
kommen können und die sich während der Kompression, Explosion und Entspannung von
den Schlitzen 2 entfernen. Dieser Einsatz q. steuert mittels seines oberen Randes
3' gleichzeitig die Auslaßschlitze 3 des Zylinders. Der Kolben 5 gleitet innerhalb
des Einsatzes q.. Die Anordnung der Einlaßschlitze 2 am unteren Ende des Zylinders
und der Auslaßschlitze 3 am oberen Ende des Zylinders bietet den Vorteil, daß beim
Heben des Kolbens die Überführung der Gase im Zylinder zwischen den Einlaßschlitzen
und den Auslaßschlitzen in der gleichen Richtung wie die Bewegung des Kolbens erfolgt.
Die Bewegung, bei welcher die Schlitze 2' des Einsatzes q. mit den Schlitzen 2 des
Zylinders zusammenwirken, bildet eine zusammengesetzte Bewegung, wobei jeder Punkt
des Einsatzes eine wechselnde Längsbewegung parallel zur Achse des Zylinders und
eine oszillierende Bewegung um die Achse des Zylinders ausführt. Diese zusammengesetzte
Bewegung wird von einem Kurbelarm 6 herbeigeführt, der sich um eine Achse 7-7 dreht.
Dieser Arm 6 steht zur Ausführung einer leichten Gleitbewegung im Eingriff mit einem
Kugelgelenk 12, das in einem am Einsatz q. befindlichen, ausgehöhlten Ansatz i i
mit sphärischer Innenoberfläche angeordnet ist. Der Kurbelarm 6 selbst wird von
einer Buchse 8 getragen, die auf Kugellagerng angeordnet ist, welche die Achse 7-7
zu ihrer Achse haben. Die Buchse 8 wird um die Achse 7-7 mit einer Geschwindigkeit,
die gleich derjenigen der Kurbelwelle des Motors ist, mittels eines nicht dargestellten
Getriebes in Umdrehung versetzt, welches in einen Zahnkranz io der Buchse 8 eingreift.
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Es ist ersichtlich, daß, wenn der Einsatz q: in Abwicklung dargestellt
wird (Abb. 3) und wenn R
der Radius der Exzenterbewegung des Armes
6 in bezug auf die Achse 7-7 ist, jeder Punkt des Einsatzes bei jeder Umdrehung
der Kurbelwelle einen Kreis vom Radius R beschreibt. Im Laufe dieser Kreisbewegung
legen die Schlitze 2' und der Rand 3' des Einsatzes die volle Fläche der entsprechenden
Schlitze 2 bzw. 3 des Zylinders frei, was der vollen Ladung des Motors entspricht.
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Wenn nun, beispielsweise mittels der nachstehend beschriebenen Vorrichtung,
der Radius des von dem wirksamen Außenende des Kurbelarmes 6 beschriebenen Kreises
verkleinert wird, dann werden die Schlitze :2 und 3 des Zylinders im Laufe einer
Umdrehung nur teilweise freigelegt, und außerdem werden die Drehwinkel der Kurbelwelle
kleiner, währendwelchendas (verringerte) Öffnender Ein- und Auslaßschlitze des Zylinders
stattfindet.
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Dies geht aus Abb. 3 hervor, die erkennen läßt, daß für den größten
Radius R des von dem Kurbelarm 6 beschriebenen Kreises der Schlitz 2' zur vollen
Deckung mit dem Schlitz 2 des Zylinders kommt, wenn sich der Einsatz 4: am unteren
Ende seines Weges befindet, wobei der obere Rand 3' des Einsatzes die Auslaßschlitze
3 des Zylinders gleichzeitig vollständig freilegt. Für einen kleineren Radius r
des vom Kurbelarm 6 beschriebenen Kreises kommen die Schlitze 2 und 2' nur auf einem
Teil ihrer Höhe zur Deckung, während der obere Rand 3' des Einsatzes gleichfalls
nur einen Teil der Höhe der Auslaßschlitze 3 freilegt.
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Es ist außerdem ersichtlich, daß, wenn für den Radius R der Beginn
des öffnens des Einlaßschlitzes 2 dem Punkt 0" der Drehung des Kurbelarmes 6 und
das Schließen des Einlaßschlitzes dem Punkt F" entspricht, diese Punkte nach 0ä
bzw. Fä verlagert werden und einen kleineren Drehwinkel einschließen, wenn der Radius
des vom Arm 6 beschriebenen Kreises auf den Wert r verkleinert wird. Das gleiche
Ergebnis wird an der Seite der Auslaßschlitze 3 erhalten (Punkte 0e bzw. F" für
den Radius R und Punkte 0e bzw. Fe für den Radius r).
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Es ist zu bemerken, daß Abb. 3 nur ein Schema darstellt; es können
z. B. durch zweckentsprechende Verlagerung der Einlaßschlitze 2' auf dem Einsatz.
leicht die gewünschten Winkelverschiebungen zwischen den Augenblicken des öffnens
der Einlaß- und Auslaßschlitze und den Augenblicken ihres Schließens erhalten werden.
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Das in Abb. 4. wiedergegebene Diagramm ist dadurch entstanden, daß
auf den Abszissen die Drehwinkel der Kurbelwelle und auf den Ordinaten die während
eines Umlaufes freigelegten Flächen der Schlitze aufgetragen sind. Es entsprechen
die ausgezogenen Kurven den Einlaßschlitzen und die strichpunktierten Kurven den
Auslaßschlitzen. Mit T" ist der untere Totpunkt des Kolbens bezeichnet. Die erste
Kurvenserie I entspricht dem größten Radius des von dem Kurbelarm 6 beschriebenen
Kreises, während die Serien II und III zwei kleineren Werten des Radius entsprechen.
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Das in Abb. 5 wiedergegebene Diagramm ist dadurch entstanden, daß
auf den Ordinaten die wirksauren Flächen der Einlaß- und Auslaßschlitze und auf
den Abszissen die entsprechenden Radien des Kurbelarmes 6 zwischen dem kleinsten
Wert r," und dem größten Wert R aufgetragen sind.
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Die Vorrichtung, welche diese Änderung des von dem Kurbelarm 6 beschriebenen
Kreises herbeiführt, setzt sich, wie dies aus den Abb. i, i a und 2 hervorgeht,
aus folgenden Elementeis zusammen: Der Arm 6 ist drehbar auf einer Achse 13 gelagert,
die von der Buchse 8 rechtwinklig zur Achse 7-7 getragen wird. Der Arm 6 weist außerdem
einen Teil 1¢ in Form einer Gabel auf, die mit dem Arm einen Winkel von go° bildet
und eine Achse 15 trägt, auf welcher eine Stange 16 drehbar gelagert ist; die mit
ihrem anderen Ende auf einer Achse 17 drehbar ist, welche mit einem zweiseitig wirkenden
Kolben 18 fest verbunden ist. Dieser Kolben 18 bewegt sich in einem Zylinder ig,
der mit der Buchse 8 ein Stück bildet. Ein zylindrischer Schieber 2o kann sich in
einer axialen Bohrung 20" des Kolbens 18 hin und her bewegen, wobei die Längsverschiebungen
des Schiebers 2o in bezug auf den Kolben durch Drehung einer Welle tob herbeigeführt
werden, welche ein Zahnrad 2o, trägt, das in eine mit dem Schieber 2o fest verbundene
Zahnstange 20d eingreift. Die Verschiebungen des Schiebers 2o in bezug auf den Kolben
18 werden durch einen auf dem Schieber vorgesehenen Bund 2o, begrenzt, der sich
in einer im Schaft des Kolbens 18 vorgesehenen Vertiefung tot bewegt.
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Aus einer nicht dargestellten Quelle kommendes Öl wird unter Druck
in eine Bohrung 20". des Schiebers 2o durch eine Düse 23 hindurch zugeführt, die
in dem festen Gehäuse 26 vorgesehen ist, welches die Kugellager g enthält; in denen
sich das gesamte, aus Buchse 8, Zylinder ig und Kolben 18 bestehende System drehen
kann. Zwischen der äußeren Oberfläche des Schiebers 2o und der inneren Oberfläche
des Gehäuses 2 6 ist eine Dichtung 23R vorgesehen, die verhindert, daß durch die
Düse 23 eintretendes Öl in das Gehäuse 26 gelangt.
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Das in den Schieber 2o unter Druck eingeführte Öl strömt in einen
Kanal tot" der mit einer Öffnung toi versehen ist, die, je nach der Stellung des
Schiebers 2o, entweder vor einer Ringnut 21' des Kolbenschaftes liegt, von welcher
ein mit einer Kammer 22 des Zylinders ig in Verbindung stehender Kanal 2i abzweigt,
oder vor einer anderen Ringut 21," liegt, von welcher ein mit einer Kammer 22" des
Zylinders ig in Verbindung stehender Kanal 21, abzweigt, oder auch durch den zwischen
den Kanälen 21 und 21" befindlichen Teil der Wand des Kolbens i8 abgesperrt werden
kann (Gleichgewichtslage). Bei der in Abb. i wiedergegebenen Lage der Teile liegt
die Ö tnung toi des Schiebers 2o vor der zum Kanal 21 gehörigen Ringnut 21 ', und
das unter Druck in die Kammer 22 des Zylinders ig geführte Öl drückt den Kolben
18 nach rechts, wie in Abb. i gesehen, so daß die Stange 16 den Kurbelarm 6 der
Drehachse 7-7 nähert, wodurch der Radius des von dem Arm 6 beschriebenen Kreises
verkleinert wird. Die gegenüberliegende Kammer 22" des Zylinders ig i steht dann
durch den Kanal 2 1", die Ringnut 21"'
und weiter durch Öffnungen
toi und 2ok des Schiebers 20 mit einem Kanal 2o1 in Verbindung, durch den das
01 in das Getriebe gelangt, um zu dessen Schmierung beizutragen.
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Wenn umgekehrt durch Drehung der Welle tob der Schieber 2o in bezug
auf den Kolben 18 nach links verschoben wird, gelangt die Öffnung tot vor die Nut
21ä des Kanals 21a, so daß das Öl unter Druck in die Kammer 22a des Zylinders i
9 strömt. Da sich die gegenüberliegende Kammer 22 dann entsprechend in der Lage
befindet, in welcher sie sich durch den Kanal 21, die Ringnut 21', die Öffnungen
tot und 20k und den Kanal 201 entleeren kann, wird der Kolben 18 nach links gedrückt.
Der auf die Stange 16 einwirkende Kolben 18 entfernt den Kurbelarm 6 von der Achse
7-7, wodurch der Ra dius des von dem Arm beschriebenen Kreises vergrößert wird.
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Ein Feder 24, die zwischen dem Ende 25 des Schiebers 20 und einem
am Gehäuse 26 angebrachten Ring 25" angeordnet ist, sucht den Schieber 2o nach links
zurückzuführen.
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Das vorstehend beschriebene System bildet eine Vorrichtung zur zwangläufigen
Steuerung der Änderungen des Radius des von dem Kurbelarm 6 beschriebenen Kreises.
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Zwischen dem Kolben 18 und dem Zylinder i9 kann eine Feder 24, vorgesehen
sein, welche den Kolben selbsttätig zurückzuführen sucht, wenn er sich in der Lage
befindet, die dem kleinsten Radius des von dem Arm 6 beschriebenen Kreises entspricht,
d. h. wenn im verlangsamten Betrieb des Motors der Öldruck zu schwach wird.
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Bei der in Abb. 6 wiedergegebenen Abänderung bleibt der Radius des
von. dem Kurbelarm 6 beschriebenen Kreises und infolgedessen die Bewegung des von
ihm gesteuerten Einsatzes 4. konstant. Die gleichzeitige Änderung der wirksamen
Querschnittsflächen der Einlaß- und Auslaßschlitze wird in diesem Fall dadurch erhalten,
daß die Mittellage des Einsatzes ,4 im Motorzylinder verändert wird. Der Kurbelarm
6 bildet hier ein Stück mit einer Achse 27, die in geeigneten Lagern 28 eines Trägers
29 drehbar ist. Die Achse 27 erhält ihre Drehbewegung von einem auf ihr befestigten
Kegelrad 3o, das mit einem anderen Kegelrad 31 im Eingriff steht, dessen Achse 32
mit dem allgemeinen Motor-Betriebe verbunden ist. Der Träger 29 ist um die Achse
32 des Zahnrades 31 drehbar. Dadurch ist es möglich, den Träger 29 um die Achse
32 zu drehen, ohne daß die Drehung des Kurbelarmes 6 und der von ihm beschriebene
Kreis verändert werden. Es verschiebt sich nur der Mittelpunkt des Kreises und dementsprechend
die Mittellage des Einsatzes 4. Die Drehung des Trägers 29 um die Achse 32 wird
von einem mit Öl betriebenen Servomotor 33 herbeigeführt, der gegen eine Feder 34
arbeitet.
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In Abb.6 ist in ausgezogenen Linien die obere Lage des Einsatzes 4
für die eine der äußersten Stellungen des Trägers 29 wiedergegeben, während durch
strichpunktierte Linien die obere Lage des Einsatzes für die andere äußerste Stellung
des Trägers 29 dargestellt ist. Mit Hilfe dieser Vorrichtung läßt sich eine Änderung
der wirksamen Flächen der Schlitze und eine Regelung der Verteilung erzielen, die
denjenigen analog sind, welche mit der vorher beschriebenen Vorrichtung erhalten
werden. Es ist natürlich möglich und sogar vorteilhaft, an Stelle des einseitig
wirkenden Ölmotors 33 einen Servomotor zu benutzen, der dem an Hand der Abb. i und
i a beschriebenen entspricht.
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Die Abb. 7, 7 a und 8 beziehen sich auf ein anderes Ausführungsbeispiel,
bei welchem der Motorzylinder einerseits in seinem Kopfteil Öffnungen 3 aufweist,
die unter der Herrschaft von durch Wippen 81 betätigten Ventilen 8o stehen, und
andererseits in einer gegebenen Höhe seiner Wandung 82 mit Schlitzen 2 versehen
ist, die von dem Kolben 5 am Ende seines Abwärtsganges freigelegt werden. Die Schlitze
2 sind vorzugsweise die Einlässe und die Öffnungen 3 die Auslässe. Um die wirksame
Fläche der Schlitze 2 zu ändern, ist derjenige Teil der Zylinderwandung 82, in welchem
die Schlitze vorgesehen sind, auf der Außenseite von einem Ring 83 umgeben, der
den Schlitzen 2 entsprechende Löcher 84 aufweist. Der Ring 83 kann um die Achse
des Zylinders derart verschwenkt werden, daß entweder seine Löcher 84 vollständig
mit den Schlitzen 2 des Zylinders zusammenfallen (größte Durchlaßfläche) oder daß
die Schlitze 2 mehr oder weniger abgedeckt werden. Diese Bewegung des Ringes 83
kann durch eine Stange 35 herbeigeführt werden, die durch einen Schlitz 36 in der
Einlaßleitung 37 nach außen tritt, wobei der Schlitz 36 selbst durch einen mit der
Stange 35 verbundenen Schieber 38 abgedeckt wird. Die Wippen 81 werden mit Hilfe
von Stangen 39 und Stößeln 40 betätigt, deren Führungsrollen 41 mit üblichen Nocken
42 zusammenwirken. Die Stößel 40 sind von der einstellbaren Art, um den Grad des
Öffnens der Ventile 8o verändern zu können.
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Eine Ausführungsform dieser Stößel ist beispielsweise die, folgende
(Fig. 7 a) : Die Führungsrolle 41 eines Stößels, die, auf dem betreffenden Nocken
42 läuft, wird von einem inneren Zylinder 43 getragen, in welchem ein Kolben 44
geführt ist, der mit dem Ende der Stange 39 verbunden ist. Der Zylinder 43 ist mit
seiner Führungsrolle 41 verschiebbar in einem äußeren Zylinder 45 angeordnet. Dieser
Zylinder 45 kann um seine Achse in einem im Gehäuse 46 vorgesehenen Lager verschwenkt
werden. Er trägt einen Stift 47, der sich in einer spiralförmig verlaufenden Rille
des Gehäuses 46 führt, so daß, je nach der Winkelstellung des Zylinders 45, sich
die Höhenlage dieses Zylinders ändert. Der Zylinder 45 weist einen Schlitz 48 auf,
der eine geringe Höhe hat, sich aber über einen Winkel erstreckt, der gleich der
möglichen Winkelbewegung des Zylinders 45 ist. Dieser Schlitz 48 wirkt mit einem
längeren Schlitz 49 des inneren Zylinders 43 zusammen und befindet sich in Öl, das
den Hohlraum 5o füllt. Je nach der Höhenlage des Zylinders 45, die ihrerseits wieder
durch die Winkelstellung des Zylinders 43 auf Grund des in die Spiralrille eingreifenden
Stiftes 47 bestimmt wird, ist der
Augenblick, in welchem der Schlitz
49 des inneren Zylinders 43 aufhört, mit dem Schlitz 48 des äußeren Zylinders 45
in Verbindung zu stehen, verschieden. Solange zwischen. den beiden Schlitzen eine
Verbindung besteht, wird die Aufwärtsbewegung der Führungsrolle 41 infolge der Wirkung
des Nockens 42 nicht auf den Kolben 44 und damit auf die Stange 39 übertragen,
da das in dem Zylinder 43 befindliche Öl durch die Schlitze 49 und 48 in den Hohlraun
5o entweicht. Von dem Augenblick an, in welchem der Schlitz 49 bei der Aufwärtsbewegung
des inneren. Zylinders 43 den Schlitz 48 verläßt, kann das Öl nicht mehr entweichen,
und der Kolben 44 und die Stange 39 machen dann die restlicheAufwärtsbewegung der
Führungsrolle 41 mit, um das Öffnen der Ventile 8o zu bewirken. Der Grad des Öffnens
dieser Ventile ist somit, je nach der Höhe, in welche der Schlitz 48 gebracht ist,
d. h. je nach der Winkelstellung des Zylinders 45, verschieden.
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Die Änderungen der wirksamen Fläche der Einlaßschlitze 2 und des Öffnens
der Ventile 8o können leicht synchronisiert werden. So kann z. B., wie dies in Abb.
8 wiedergegeben ist, ein Hebel 5 i vorgesehen sein, der um einen festen Punkt 52
schwingt und einerseits durch eine Lenkstange 53 mit der Stange 35 und andererseits
durch eine Lenkstange 54 mit einem Gelenk 55 des Stößelzylinders 45 verbunden ist.
Der gemeinsame Antrieb erfolgt durch eine Lenkstange 56, die auf den Hebel 5 i einwirkt.
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Bei dein in Abb. 9 wiedergegebenen Diagramm sind auf den Abszissen
die Drehzahlen des Motors und auf den Ordinaten die wirksamen Flächen der Steuerschlitze
(in Prozenten der größten öffnungsfläche) aufgetragen, welche eine vollständige
Spülung der Zylinder gewährleisten, ohne daß nennenswerte Gasverluste eintreten.
Bei niedrigen Drehzahlen beträgt die Fläche des Schlitzes, was vorteilhaft ist,
nur einen geringen Prozentsatz der möglichen Gesamtfläche. Diese Gesamtfläche kann
dein Schlitz bei der höchsten Drehzahl gegeben werden, bei welcher das höchste Antriebsmoment
aufrechterhalten werden kann.
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Mit Hilfe einer Vorrichtung, welche den Antrieb des Steuereinsatzes
in Abhängigkeit von der Drehzahl bringt, kann auf selbsttätigem Wege die vorstehend
erwähnte Gesetzmäßigkeit oder wenigstens für jedes Drehzahl ein Maximum der Schlitzöffnung
erhalten werden, wobei die Vorrichtung durch den Fahrer einstellbar ist, welcher
den. Gassteuerhebel bedient.
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Die in Abb. io wiedergegebene Ausführungsform entspricht der an Hand
von Abb. 6 beschriebenen Antriebsart des Steuereinsatzes; sie kann jedoch leicht
so abgeändert werden, da,ß sie sich der in den Abb. i, i a und 2 wiedergegebenen
Ausführungsform anpaßt.
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Eine vom Motor angetriebene Welle 6ö trägt Fliehgewichte 6i, die auf
eine unter dem Einfluß einer Feder 62 stehende, verschiebbar gelagerte Stange 63
einwirken, die ihrerseits über einen Winkelhebel 64 die Bewegungen eines Nockens
65 steuert, dessen Profil dem Gesetz der gewünschten Abhängigkeit zwischen der Drehzahl
und der größten öffnung der Steuerschlitze entspricht. Mit dem Nocken 65 wirkt eine
Rolle 66 zusammen, die von der Stange eines Umsteuerventils 67 getragen wird. Diesem
Umsteuerventil67 wird bei 68 i51 unter Druck zugeführt, und je nach seiner Stellung
wird das Öl auf die eine- oder andere Seite eines Kolbens 33a geführt, der in einem
Zylinder 33 verschiebbar gelagert ist. Die Stange dieses Kolbens 33a kann mit dem
verschwenkbaren Träger für den Kurbelarm zum Bewegen des Steuereinsatzes verbunden
sein, wie dies an Hand von Abb. 6 beschrieben worden ist, in welcher dieser Träger
mit 29 bezeichnet ist. Die Abhängigkeit zwischen der Stellung des Umsteuerventils
67 und derjenigen des Kolbens 33a wird mittels eines Hebels 69 erhalten,
der den Kolben 33a mit einer Hülse 70 verbindet, in welcher das Steuerventil67
verschiebbargelagertist.
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Das Umstenerventi167 ist über ein geeignetes Gestänge 72 unter Zwischenfügung
einer Feder 71 mit dem Pedal oder dem Gassteuergriff des Fahrzeuges verbunden.
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Die Arbeitsweise dieserVorrichtung ist folgende: Um die wirksame Fläche
der Steuerschlitze zu vergrößern, muß der Fahrer mittels des Gashebels das Gestänge
72 in Richtung des Pfeiles 72" anziehen. Der Nocken 65 begrenzt dabei die Verschiebung
des Umsteuerventils 67, und zwar um so mehr, j e kleiner die Drehzahl ist. Die Feder
71 nimmt den Überschuß in der Bewegung des Gashebels auf. In der umgekehrten Richtung
stößt der Anschlag 72b an dem Federgehäuse 72, an, um das Umsteuerventil
67 zwangläufig in die Lage zurückzuführen, die dem Langsambetrieb des Motors entspricht.
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Nachstehend wird an Hand der Abb. ii bis 15 eine Vorrichtung beschrieben,
welche die Relativwerte der volumetrischen Verhältnise der Entspannung und der Kompression
in Abhängigkeit von der Änderung der Steuerschlitze zu ändern gestattet.
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Abb. i i zeigt bei 2 einen der im unteren Teil des Motorzylinders
vorgesehenen Einlaßschlitze und bei 3 einen der AuslaBschlitze, die im oberen Teil
des Zylinders vorgesehen sind. Diese Schlitze werden durch einen zylindrischen Einsatz
4 gesteuert, der ebenso wie die Schlitze in Abwicklung dargestellt ist. Der Steuereinsatz
4 führt in kontinuierlicher Weise eine zusammengesetzte Bewegung aus, die eine wechselnde
Längsbewegung parallel zur Zylinderachse, d. h. in der Abbildung nach oben und unten,
und eine schwingende Bewegung um die Zylinderachse, d. h. in der Abbildung nach
links und rechts, umfaßt. Diese zusammengesetzte Bewegung wird, wie dies aus Abb:
14 hervorgeht, mittels eines Kurbelarmes 6 herbeigeführt, dessen Achse 27 in einem
Träger 29 drehbar gelagert ist. Der Kurbelarm 6 ist mit dem Steuereinsatz 4 durch
ein Kugelgelenk 12 verbunden, in welchem sich der Arm 6 mit leichter Reibung verschieben
kann und welches in einem am Steuereinsatz befindlichen ausgehöhlten .Ansatz i i
mit sphärischer Innenfläche angeordnet ist. Die Drehung der Achse 27 mit gleicher
Drehzahl wie die Kurbelwelle des Motors wird von dieser abgeleitet, und zwar mittels
eines Kegelrades 3 i,
dessen Achse 32 mit dem allgemeinen Getriebe
des Motors verbunden ist, und mittels eines anderen Kegelrades 3o, das auf der Achse
27 befestigt ist. Der Träger 29 des Kurbelarmes 6 kann sich um einen gewissen Winkel
um die Achse 32 drehen, um die Fläche der Schlitze zu steuern.
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In Abb. i i ist der Steuereinsatz q. in der Stellung wiedergegeben,
die dem oberen Totpunkt seiner Eigenbewegung entspricht. Es ist dabei angenommen,
daß jeder Punkt des Einsatzes eine Kreisbewegung ausführt, deren Radius derjenige
des Kurbelarmes 6 ist (in Abb. i i ist dieser Radius übertrieben groß dargestellt),
obgleich in Wirklichkeit die Bewegungsbahn der Punkte des Einsatzes nicht vollkommen
kreisförmig ist, sondern eher die Gestalt eines Ovals hat.
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Es ist ersichtlich, daß bei dieser Bewegung nach einem Drehwinkel
von i8o° jedes Punktes des Einsatzes der obere Rand 3' des Einsatzes den unteren
Rand der Auslaßschlitze 3 des Zylinders tangiert und gleichzeitig seine Schlitze
2' mit den Schlitzen 2 des Zylinders zusammenfallen.
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Es besteht somit ein Augenblick, in welchem die Einlaß- und Auslaßschlitze
des Zylinders vollständig freigelegt werden. Wenn sich die Punkte a und
e
des Einsatzes bei 0A bzw. 0E befinden, dann bezeichnen sie die Stellen,
an welchen der Einlaß und der Auslaß beginnen. Wenn sich die gleichen Punkte a und
e bei FA bzw. FE befinden, dann bezeichnen sie die Stellen, an welchen
der Einlaß und der Auslaß unterbrochen werden. Die Winkelwerte der Einlaß- und Auslaßzeiten
entsprechen somit den Winkeln a und ß.
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Wird angenommen, daß die Bewegung des Einsatzes mit der Bewegung der
Kurbelwelle in Phase ist (beide Elemente gehen zur gleichen Zeit durch ihren oberen
Totpunkt), dann kann das Kreisdiagramm nach Abb. 12 aufgezeichnet werden, in welchem
die Anfänge und die Enden der Einlaß-und Auslaßzeiten symmetrisch in bezug auf die
den oberen Totpunkt T, mit dem unteren Totpunkt Tu verbindende Linie liegen (diese
Symmetrie ist j edoch nicht unbedingt erforderlich). Es könnte z. B. auch angenommen
werden, daß der Punkt a (Mitte des Schlitzes 2' des Einsatzes) auf seinem Kreis
in bezug auf den Punkt e etwas verschoben ist, beispielsweise bei ä liegt und mit
einem Winkel A, nacheilt.
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Wenn jetzt der Träger 29 in Richtung des Pfeiles f von Abb. 1q. in
die in strichpunktierten Linien wiedergegebene Stellung verschwenkt wird, dann bewirkt
diese Bewegung; daß der Einsatz im Zylinder um einen, gewissen Betrag d (Abb. i
i) nach oben geht. Unter diesen Bedingungen erfolgt das öffnen der Einlaßschlitze
2 und der Auslaßschlitze 3 des Zylinders nur teilweise. Überdies nehmen die Winkel,
über die sich die Einlaß- und Auslaßzeiten erstrecken, Werte an, die kleiner als
a bzw. ß sind.
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Es ist ersichtlich, daß bei dieser Ausführungsform mit schwenkbarem
Träger für den Kurbelarm die Verschwenkung des Trägers 29 zwecks Regelung der öffnungszeiten
und der Flächen der Verteilerschlitze notwendigerweise von einem Abrollen des Zahnrades
30 auf dem Zahnrad 3 i und infolgedessen von einer Phasenverschiebung zwischen
dem Kurbelarm 6 und der Kurbelwelle des Motors begleitet ist. Wenn somit die die
Zeiten. bestimmenden Punkte in der einen Stellung des Trägers 29 symmetrisch in
bezug auf die die Totpunkte verbindende Linie sind, dann sind sie es in jeder anderen
Stellung nicht mehr.
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Es ist so die Möglichkeit gegeben, die Relativwerte der volumetrischen
Verhältnisse der Kompression und Entspannung bei starken und schwachen Ladungen
zu ändern, z. B. die Entspannung bei schwachen Ladungen und dagegen die Kompression
bei starken Ladungen zu begünstigen.
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Es kann z. B. wie folgt vorgegangen werden: Der Kurbelarm 6 wird in
bezug auf die Kurbelwelle des Motors derart eingestellt, daß bei starken Ladungen,
entsprechend der in Abb. 1q. in ausgezogenen Linien wiedergegebenen Stellung des
Trägers 29, sich die Einlaß- und Auslaßzeiten in bezug auf die Totpunkte des Motorkolbens
so verteilen, wie es das Kreisdiagramm von Abb. 13 zeigt. Dies entspricht einem
volumetrischen Kompressionsverhältnis s, das größer ist als das volumetrische Entspannungsverhältnis
B. Außerdem wird das Zahnrad 30 in bezug auf das Zahnrad 31 derart eingestellt,
daß bei der Drehung des Trägers 29 in Richtung des Pfeiles f (Übergang von starken
Ladungen auf schwache Ladungen) das Zahnrad 3o, das dabei auf dem Zahnrad 31 abrollt,
sich in einer solchen Richtung verschiebt, daß der Kurbelarm 6 und der Ansatz i
i des Einsatzes auf ihrer Bahn zurückgehen. Das gleiche gilt dann natürlich für
jeden Punkt des Einsatzes, z. B. auch für die in Abb. i i wiedergegebenen Punkte
a und e.
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Aus dem vorstehend Gesagten folgt, daß bei schwachen Ladungen nicht
nur eine Verkleinerung der Schlitze und der Winkel a und ß, sondern auch eine Vergrößerung
des Relativwertes der Entspannung in bezug auf den Wert der Kompression erhalten
wird, was aus einem Vergleich des Diagramms von Abb. 15 mit demjenigen von Abb.
13 hervorgeht.