DE3742831A1 - Zweipunkt-spritzversteller - Google Patents
Zweipunkt-spritzverstellerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Zweipunkt-Spritzversteller
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei Motoren mit einer Nockenwelle, die sowohl für die
Steuerung des Gasladungswechsels als auch für die Ein
spritzung benutzt wird, kann ein Verdrehen der Nockenwelle
für eine Spritzbeginnverstellung nicht benutzt werden, da
auch der Gasladungswechsel verändert wird.
Eine Spritzverstellung wird bei langsam laufenden
Industrie- und LKW-Dieselmotoren im wesentlichen zur
Geräuschsenkung bei Beschleunigung und zur Abgas
verbesserung nach dem Kaltstart benötigt, wobei die Ver
stellung bei Beschleunigung gleichzeitig mit der Ver
stellung der Einspritzpumpenregelstange, d. h. sehr
schnell, erfolgen müßte. Einspritzsysteme mit elektro
magnetischer Steuerung der Einspritzzeiten sind zu teuer
und noch nicht serienreif.
In der EP-A 00 17 413 wird ein Zweipunkt-Spritzversteller
zur Vorhub-Variation in Gestalt eines steuerbaren
Hydro-Stößels beschrieben, der zum Einsatz bei offenen
Pumpedüsen bestimmt ist.
Bei Pumpedüsen dieser Gattung dient der Pumpenplunger zur
Förderung des Kraftstoffes und zugleich als Abschlußorgan
der Spritzlöcher. Er ist aus diesem Grunde an seiner
Förderseite kegelig ausgebildet, wobei der Kegel als
Dichtkegel am Ende des Förderhubes fest auf der ent
sprechend ausgebildeten Dichtfläche im Einspritz
ventilkörper aufsitzt. Diese Anordnung setzt das exakte
Einhalten des Plungerhubes voraus, da bei Überschreiten
des Plungerhubes die Spitze des Einspritzventils zerstört
wird und bei Unterschreiten des Plungerhubes Verbrennungs
gase in den Förderraum der Pumpedüse eindringen können und
diesen verschmutzen. Eine Vorverlegung des Einspritz
zeitpunktes durch Verringerung des Vorhubes ist demnach
bei dieser Pumpedüsenart nur möglich, wenn dafür gesorgt
wird, daß die Auflagekraft des Pumpenplungers beim Förder
hubende einen zulässigen Wert nicht überschreitet. Aus
diesem Grunde ist im Hydrostößel gemäß EP-A 00 17 413 ein
Sicherheitsventil vorgesehen, das nach vorausgegangener
Frühverstellung des Hydrostößels bei Überschreiten des
zulässigen Öldruckes anspricht und dadurch eine Über
beanspruchung der Pumpedüse vermeidet. Gleichzeitig wird
durch das Absteuern des Öls aus dem Hydrostößel dieser
wieder auf seine Ausgangslänge zusammengedrückt, von der
er je nach vorliegendem Steueröldruck vor jedem Förderhub
wieder mehr oder weniger stark aufgepumpt wird.
Ein Vorteil dieser Lösung liegt darin, daß eine Vor
hub- und damit eine Spritzverstellung von Hub zu Hub
möglich ist, was insbesondere beim Beschleunigen des
Dieselmotors eine Voraussetzung zur Vermeidung des
Beschleunigungsgeräusches ist. Ein Nachteil dieser Lösung
besteht allerdings darin, daß der Arbeitskolben im Hydro
stößel häufig bewegt wird, was dessen Verschleiß fördert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungs
gemäßen, steuerbaren Zweipunkt-Spritzversteller derart
weiterzubilden, daß der Arbeitskolben im Hydrostößel
möglichst selten bewegt werden muß und dennoch eine
Spritzverstellung von Hub zu Hub möglich bleibt.
Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 gelöst.
Da der erfindungsgemäße Hydrostößel kein Sicherheitsventil
besitzt, das häufig anspricht und dadurch eine Bewegung
des Arbeitskolbens auslöst, wird der Arbeitskolben des
erfindungsgemäßen Hydrostößels nur verstellt, wenn der
Druck der Steuerflüssigkeit entsprechend den wechselnden
Motor- und Betriebsparametern sich ändert. Dadurch unter
liegt der Arbeitskolben praktisch keinem Verschleiß.
Die Anordnung nach Anspruch 2 gestattet eine rasche Ent
lastung des Hydrostößels aufgrund des geringen er
forderlichen Hubes des Steuerkolbens zum Öffnen des Rück
schlagventils. Dadurch ist eine von Einspritzhub zu Ein
spritzhub wirksame Spritzverstellung gesichert, die das
Beschleunigungsgeräusch des Dieselmotors wirksam ver
ringert.
Der in den Ansprüchen 3 und 4 beschriebene Steuerschieber
ist durch einfachen Aufbau gekennzeichnet und erreicht
erfindungsgemäß die gewünschten Steuerfunktionen mit rein
mechanischen Mitteln.
Die Anordnung nach Anspruch 5 gestattet eine Spritz
verstellung in Abhängigkeit von der Schmieröltemperatur.
Dadurch ist beim Warmlauf des Motors eine für geringe
Kohlenwasserstoff- und Kohlendioxidemission erwünschte
Frühverstellung des Förderbeginns gesichert.
Die Ausbildung nach den Ansprüchen 6 und 7 gestattet auf
einfache Weise, die für das Verbrennungsgeräusch
relevanten Parameter Motordrehzahl und Motorbeschleunigung
für eine entsprechende Spritzverstellung auszunutzen.
Die Anordnung nach Anspruch 8 bietet insbesondere für
Brennkraftmaschinen mit elektronischer Regelung und der
dazu erforderlichen Motor- und Betriebsparametererfassung
den Vorteil einer von all diesen Parametern abhängigen
Steuerung des Zweipunkt-Spritzverstellers mit nur geringem
Mehraufwand.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung und der Zeichnung, in der Aus
führungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt
sind.
Es zeigen:
Fig. 1 Einen Schnitt durch den Hydrostößel in der
Spritzverstellung "früh".
Fig. 1a Den gleichen Hydrostößel in der Spritzver
stellung "spät".
Fig. 2 Einen Schnitt durch das Steuergehäuse mit
Steuerschieber für beschleunigungs- und
drehzahlabhängige Spritzverstellung und
thermostatische Ölabflußsteuerung.
Fig. 3 Einen Schnitt durch das Steuergehäuse mit
Steuerschieber, der nur für beschleunigungs
abhängige Spritzverstellung ausgelegt ist.
Fig. 4 Einen Schnitt durch das Steuergehäuse mit
Steuerschieber für beschleunigungs- und
drehzahlabhängige Spritzverstellung aus
gelegt.
Der in Fig. 1 dargestellte Hydrostößel 1 besitzt eine
Stößelbüchse 2, in der sich ein Arbeitskolben 3 befindet.
Der Arbeitskolben 3 wird von einer Druckfeder 14 be
aufschlagt, die sich auf einen Rückschlagventilträger 4
abstützt, der wiederum in der Stößelbüchse 2 auf einer
Schulter 2 a aufliegt. Der Arbeitskolben 3 kann sich
zwischen einem Sprengring 13 und dem Rückschlag
ventilträger 4 hin- und herbewegen. Stößelbüchse 2,
Arbeitskolben 3 und Rückschlagventilträger 4 umschließen
einen Druckraum 23, der über ein Rückschlagventil 25 mit
Öl befüllbar ist. In der Mitte des Rückschlagventilträgers
4 befindet sich eine Bohrung 27, die von dem Rückschlag
ventil 25 beherrscht wird. Das Rückschlagventil 25 besteht
aus dem Ventilkäfig 18, der von der Druckfeder 14 auf den
Rückschlagventilträger 4 gedrückt wird, der Druckfeder 19
und der Ventilkugel 20, die von der Druckfeder 19 auf
ihren Sitz gepreßt wird. Unterhalb des Rückschlag
ventilträgers 4 befindet sich in einer Bohrung 2 b der
Stößelbüchse 2 ein Steuerkolben 6, der sich zwischen Ab
standshaltern 5 am Rückschlagventilträger 4 und einem
Anschlag 26 der Stößelbüchse 2 bewegt. Der Steuerkolben 6
besitzt einen mittigen Fortsatz 21, dessen Durchmesser
kleiner als der Durchmesser der Bohrung 27 im Rückschlag
ventilträger 4 ist und dessen Länge bei geschlossenem
Rückschlagventil 25 mit geringem Spiel bis zur Ventilkugel
20 reicht, wenn sich der Steuerkolben 6 am Anschlag 26
befindet. Stößelbüchse 2, Rückschlagventilträger 4 und
Steuerkolben 6 begrenzen einen Ölraum 6 a, der von der
Ölleitung 16 über die Bohrung 15, die Ölnut 17 und die
Zulaufbohrung 17 a mit Drucköl versorgt wird. Der Steuer
kolben 6 wird auf seiner Unterseite von einer Steuerfeder
7 beaufschlagt, die sich in dem Federraum 7 a befindet, der
mit einer Abflußbohrung 22 versehen ist.
Am nockenwellenseitigen Ende des Stößels 1 befindet sich
eine Stößelrolle 8, die auf einem Lagerbolzen 9 gelagert
ist. Am einspritzpumpenseitigen Ende des Stößels 1 ist
eine Stoßstange 17 angeordnet, die die Stößelkräfte zur
Einspritzpumpe weiterleitet, die als Einzeleinspritzpumpe
für jeden Zylinder vorgesehen ist.
In der Fig. 1 ist der Hydrostößel 1 in der Stellung des
kleinsten Vorhubs der Einspritzpumpe, d. h. mit frühem
Förderbeginn dargestellt. Dabei befinden sich Ar
beitskolben 3 und Steuerkolben 6 in ihrer äußeren Totlage,
d.h. Arbeitskolben 3 liegt am Sprengring 13 an und Steuer
kolben 6 am Anschlag 26.
In Fig. 1a ist die Stellung des Arbeitskolbens 3 und des
Steuerkolbens 6 bei größtem Vorhub der Einspritzpumpe, d.
h. bei spätem Förderbeginn, gezeigt. Hierbei befinden sich
Arbeitskolben 3 und Steuerkolben 6 in ihrer inneren Tot
lage.
In Fig. 2 ist eine Steuereinheit 27 a dargestellt, die aus
einem Steuergehäuse 28 und einem Steuerschieber 29 be
steht. Der Steuerschieber 29 kann sich im Steuergehäuse 28
in einer Bohrung 28 a, die mit Steuernuten 41 und 42 ver
sehen ist, hin- und herbewegen. Er besteht aus einem
äußeren Schieberteil 33 mit den Steuerbohrungen 34, 35 und
den Abflußbohrungen 36 und dem inneren Schieberteil 37 mit
den Steuerbohrungen 38, der Steuernut 39 und der Drossel
bohrung 40. Das innere Schieberteil 37, das von einer
Druckfeder 43 gegen einen Sprengring 37 a gedrückt wird,
kann sich gegenüber dem äußeren Schieberteil 33 ver
schieben. Der Steuerschieber 29 wird von einem Dreh
zahlverstellhebel 32 betätigt, der mit einem Verstell
nocken 32 a verbunden ist und mit diesem auf einer gemein
samen Welle 56 sitzt.
Im Steuergehäuse 28 befindet sich die Druckleitung 30, von
der die Abzweigung 44 und die Zuflußleitung 47 abzweigen.
In der Abzweigleitung 44 ist ein Rückschlagventil 45 an
geordnet, das sich zum Ölraum 46 hin öffnet. In der Zu
flußleitung 47 befindet sich eine Drossel 48, durch die
das Steueröl in eine Steuerleitung 31 fließt.
Im Steuergehäuse 28 befindet sich außerdem eine Abström
bohrung 50, die zu einem Thermostat 51 führt, der ein
Ventil 53 beherrscht. Auf das Ventil 53 drückt eine Druck
feder 52, die sich an einem Deckel 54 abstützt.
In Fig. 3 ist eine Einfachversion der Steuereinheit 27 a
dargestellt. Hierbei ist das äußere Schieberteil 33 nur
mit den Steuerbohrungen 35 und den Abflußbohrungen 36
versehen. Die Abflußbohrungen 36 münden direkt in den
Gehäuseraum 55, da bei dieser Version der Thermostat 51
mit dem Ventil 53 fehlen.
Das innere Schieberteil 37 ist in Fig. 3, mit einer
Hälfte am Sprengring 37 a anliegend, mit der anderen Hälfte
im Abstand zum Sprengring 37 a dargestellt.
In Fig. 4 ist eine weitere, vereinfachte Version der
Steuereinheit 27 a gezeigt, bei der das äußere Schieberteil
33 mit den Steuerbohrungen 34, 35 und der Abflußbohrung 36
versehen ist.
In Fig. 4 sind der Steuerschieber 29 und der Drehzahl
verstellhebel 32 mit dem Verstellnocken 32 a in zwei ver
schiedenen Stellungen dargestellt, die unterschiedlichen
Motordrehzahlen entsprechen.
Der Zweipunkt-Spritzversteller funktioniert folgendermaßen:
Die Steuerflüssigkeit, vorzugsweise Schmieröl, gelangt von
der Steuereinheit 27 a über die Steuerleitung 31, die Öl
leitung 16, die Bohrung 15, die Ölnut 17 und die Bohrung
17 a in den Ölraum 6 a des Hydrostößels 1.
Steht das Öl unter Druck, so wird der Steuerkolben 6 gegen
die Steuerfeder 7 auf den Anschlag 26 gedrückt. Dadurch
befindet sich der Fortsatz 21 mit Spiel unterhalb der
Ventilkugel 20 des Rückschlagventils 25, so daß sich
dieses schließen kann. Solange der Hydrostößel auf dem
Grundkreis des Nockens 11 aufliegt, der Einspritz
pumpenplunger somit nicht fördert, gelangt Drucköl über
das vom Drucköl geöffnete Rückschlagventil 25 in den
Druckraum 23 und bewegt den Arbeitskolben 3 im Sinne der
Druckfeder 14 gegen den Sprengring 13. In dieser äußeren
"Totpunkt"-Lage des Arbeitskolbens 3 ist der Vorhub des
nicht dargestellten Einspritzpumpenplungers am kleinsten.
Somit steht der Förderbeginn auf "früh". Beim Förderhub
der Einspritzpumpe wird deren Betätigungskraft vom Nocken
11 über die Stößelrolle 8, den Lagerbolzen 9, die Stößel
büchse 2, das Ölpolster des geschlossenen Ölraumes 23, den
Arbeitskolben 3 auf die Stoßstange 12 übertragen. Dabei
bewegt sich die Stößelbüchse 2 relativ zum Motorgehäuse
1 a, während zwischen Stößelbüchse 2 und Arbeitskolben 3
keine Relativbewegung und somit kein Verschleiß auftritt.
Fällt der Steueröldruck in der Steuerölleitung 31 und
folglich auch im Ölraum 6 a ab, so wird der Steuerkolben 6
unter Wirkung der Kraft der Steuerfeder 7 gegen die Ab
standhalter 5 gedrückt, wodurch der Fortsatz 21 des
Steuerkolbens 6 die Ventilkugel 20 des Rückschlagventils
25 aufstößt. Beim nächsten Förderhub der Einspritzpumpe
wird der Arbeitskolben 3 gegen die Kraft der Druckfeder 14
auf den Anschlag 24 gedrückt, wobei das Öl aus dem Druck
raum 23 durch das offene Rückschlagventil 25 in den Ölraum
6 a gelangt, von wo es zwischen den Abstandhaltern 5 und
durch die Bohrung 17 a abfließt.
Die Steuerung des Öldruckes geschieht mittels der Steuer
einheit 27 a. Das Steueröl wird der Steuereinheit 27 a durch
die Druckleitung 30 zugeführt. Von dort gelangt es über
die Zuflußleitung 47, die Drossel 48 und die Steuernut 41
in die Steuerleitung 31. Die Steuerleitung 31 führt zur
Ölleitung 16 und damit zum Hydrostößel 1.
Anhand der in Fig. 3 dargestellten Version des Steuer
schiebers 29 soll dessen Funktion erläutert werden. Die
Stellung des Steuerschiebers 29 wird von der Stellung des
Drehzahlverstellhebels 32 und dem mit diesem verbundenen
Verstellnocken 32 a bestimmt. Die Lage des inneren
Schieberteils 37 hängt zusätzlich vom Öldruck des Ölraums
46 ab. Im Ölraum 46, der über das Rückschlagventil 45 mit
der Druckleitung 30 verbunden ist, herrscht bei still
stehendem Steuerschieber 29 der Öldruck der Druckleitung
30. In diesem Falle wird das innere Schieberteil 37 von
der Druckfeder 43 gegen den Sprengring 37 a in die Position
"A" gedrückt. In der Position "A" schließt das innere
Schieberteil 37 die Steuerbohrungen 35 ab. Damit besteht
keine Verbindung der Steuerleitung 31 mit den Abfluß
bohrungen 36, wodurch der Öldruck in der Steuerleitung 31
erhalten bleibt. Wird beim raschen Beschleunigen des
Motors der Drehzahlverstellhebel 32 im Gegenuhrzeigersinn
schnell gedreht und demzufolge der Steuerschieber 29
rasch in den Ölraum 46 gestoßen, so steigt dort der Öl
druck an, da das Rückschlagventil 45 sofort schließt.
Dadurch wird das innere Schieberteil 37 gegen die Kraft
der Druckfeder 43 in das äußere Schieberteil 33
gedrückt - Position "B" -, wodurch die Steuernut 39 und
die Steuerbohrungen 38 des inneren Schieberteils 37 zur
Deckung mit der Steuerbohrung 35 des äußeren Schieberteils
33 kommen. Falls sich die Steuerbohrung 35 im Bereich der
Steuernut 41 befindet, fließt Öl durch den hohlen Innen
raum 49 des Steuerschiebers 29 und über die Abfluß
bohrungen 36 in den Gehäuseraum 55. Da durch die Drossel
48 nur relativ wenig Öl nachfließen kann, sinkt der Druck
in der Steuerleitung 31 und der Hydrostößel wird auf den
Förderbeginn "spät" verstellt. Damit wird das Be
schleunigungsgeräusch des Motors durch die erfindungs
gemäße Ausbildung des Steuerschiebers nach Fig. 3
wirkungsvoll gesenkt.
Wenn der Steuerschieber 29 wieder zum Stillstand gekommen
ist oder nur langsam oder in Gegenrichtung bewegt wird,
sinkt der Druck im Ölraum 46 ab, da Öl über die Drossel
bohrung 40 in den Innenraum des Steuerschiebers 29 fließt,
so daß die Druckfeder 43 das innere Schieberteil 37 von
der Position "B" zur Position "A" schiebt. Dadurch werden
die Steuerbohrungen 35 im äußeren Schieberteil 33 wieder
geschlossen, der Druck in der Steuerleitung 31 steigt an
und der Hydrostößel wird wieder auf Förderbeginn "früh"
verstellt.
Die Ausbildung des Steuerschiebers 29 nach Fig. 4 unter
scheidet sich von der nach Fig. 3 durch die zusätzlichen
Steuerbohrungen 34 im äußeren Schieberteil 33. Die Steuer
bohrungen 34 sind so angebracht, daß sie sich dann in
Überdeckung mit der Steuernut 39 und der Steuerbohrung 38
des inneren Schieberteils 37 befinden, wenn das innere
Schieberteil 37 am Sprengring 37 a anliegt. Zum Absteuern
von Öl aus der Steuerleitung 31 und damit zum Verstellen
des Förderbeginns nach "spät" kommt es, wenn eine Über
deckung der Steuerbohrung 34 mit der Steuernut 41 statt
findet. Dieser Zustand tritt ein, wenn der Steuerschieber
29 sich in der Position "A" der Fig. 4, d. h. im Bereich
niedriger Motordrehzahlen befindet. Bei höheren Motor
drehzahlen wird der Steuerschieber 29 in Richtung "B"
verschoben. Dadurch werden die Steuerbohrungen 34 ver
schlossen, der Druck in der Steuerleitung 31 steigt an,
und der Förderbeginn wird der Drehzahl entsprechend auf
"früh" verstellt. Somit ist mit der erfindungsgemäßen
Ausbildung des Steuerschiebers 29 nach Fig. 4 eine be
schleunigungs- und motordrehzahlabhängige Spritz
verstellung verwirklicht.
In der Ausbildung der erfindungsgemäßen Steuereinheit 27 a
nach Fig. 2 wird der Steuerschieber 29 nach Fig. 4 er
gänzt durch den Thermostaten 51 mit dem Ventil 53 in der
Abströmleitung 50. Solange das Schmieröl und damit der
Motor insgesamt noch kalt sind, bleibt das Ventil 53 ge
schlossen und sperrt dadurch den Abfluß des Steueröls aus
der Steuereinheit 27 a. Damit verbleibt unabhängig von der
Steuerfunktion des Steuerschiebers 29 in der Steueröl
leitung 31 ein hoher Steuerdruck, der den frühen Förder
beginn zur Folge hat, wie er bei kaltem Motor aus
Emissionsgründen erwünscht ist.
Somit ermöglicht der erfindungsgemäße Zweipunkt-Spritz
versteller für wichtige Betriebszustände einer Brenn
kraftmaschine, wie Warmlauf, Beschleunigen, niedrige und
hohe Drehzahl, die erwünschte "früh"- bzw. "spät"-Ver
stellung des Förderbeginns. Der Förderbeginn wird durch
den erfindungsgemäßen Zweipunkt-Spritzversteller zwar nur
in zwei Stellungen fixiert, diese Stellungen werden je
doch schnell erreicht und bei allen Zylindern mit engen
Toleranzen eingehalten.
Claims (8)
1. Spritzversteller für eine Einspritzpumpe einer
Brennkraftmaschine, der nach dem Prinzip der Vorhub
variation arbeitet, mit einem zwischen einer Nocken
welle (10) und einem Pumpenplunger angeordneten, steuer
baren Hydrostößels (1), der durch zwei vorgebbare, unter
schiedliche Drücke einer Steuerflüssigkeit in zwei
definierten Stellungen fixierbar ist, wobei ein
Arbeitskolben (3) von der Steuerflüssigkeit über ein in
den Hydrostößel öffnendes Rückschlagventil (25)
beaufschlagt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Rückschlagventil (25) ein
am nockenwellenseitigen Ende des Hydrostößels an
geordneter, das Rückschlagventil (25) betätigender Steuer
kolben (6) zugeordnet ist, der bei einem hohen Druck der
Steuerflüssigkeit an einem Anschlag (26) anliegt und bei
niedrigem Druck von der Kraft einer Steuerfeder (7) an
Abstandshaltern (5) angelegt ist, und daß die beiden
Drücke der Steuerflüssigkeit von einer Steuereinrichtung
in Abhängigkeit von Motor- und Betriebsparametern schalt
bar sind.
2. Spritzversteller nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß am Steuerkolben (6) ein Fort
satz (21) angeordnet ist, dessen Durchmesser kleiner als
die Bohrung (27) in einem Rückschlagventilträger (4) ist
und der bei Lage des Steuerkolbens am Anschlag (26) mit
kleinem Spiel bis zu einer Ventilkugel (20) des ge
schlossenen Rückschlagventils (25) reicht.
3. Spritzversteller nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung aus
einem in einem Steuergehäuse (28) angeordneten Steuer
schieber (29) besteht, der in einer Stellung eine Druck
leitung (30) mit einer zum Hydrostößel (1) führenden
Steuerleitung (31) verbindet und in einer anderen Stellung
die Steuerleitung (31) entlastet.
4. Spritzversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber (29) aus
einem äußeren Schieberteil (33) mit Steuerbohrungen (34),
(35) und Abflußbohrungen (36) und einem inneren Schieber
teil (37) mit Steuerbohrungen (38), einer Steuernut (39)
und einer Drosselbohrung (40) besteht, wobei das äußere
Schieberteil (33) gegenüber Gehäusenuten (41), (42) und
das innere Schieberteil (37) gegenüber dem äußeren
Schieberteil (33) entgegen der Kraft einer Druckfeder (43)
verschiebbar ist.
5. Spritzversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Steuergehäuse (28) eine
Druckleitung (30) für die Steuerflüssigkeit - vorzugsweise
Motorschmieröl - angeordnet ist, von der eine Abzweig
leitung (44) über ein Rückschlagventil (45) zu einem Öl
raum (46) führt und von der eine Zuflußleitung (47) über
eine Drossel (48) entweder zum Hydrostößel (1) oder, je
nach Stellung des äußeren Schieberteils (31) bzw. des
inneren Schieberteils (32), über die Steuerbohrungen (34) ,
(35), (38) einen Innenraum (49) des Steuerschiebers (1),
über die Abflußbohrungen (36) und die Abströmleitung (50)
zu einem von einem Thermostaten (51) gesteuerten und von
einer Druckfeder (52) belasteten Ventil (53) führt.
6. Spritzversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber (29) in
Abhängigkeit von der Stellung eines Drehzahlverstellhebels
(32) betätigbar ist.
7. Spritzversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerfunktion des Steuer
schiebers (29) von der Änderungsgeschwindigkeit der
Stellung des Drehzahlverstellhebels (32) beeinflußbar ist.
8. Spritzversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung aus
einem Magnetventil besteht, das in Abhängigkeit von
Motor- und Betriebsparametern schaltbar ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873742831 DE3742831A1 (de) | 1987-12-17 | 1987-12-17 | Zweipunkt-spritzversteller |
EP88120941A EP0323591A3 (de) | 1987-12-17 | 1988-12-15 | Zweipunkt-Spritzversteller |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873742831 DE3742831A1 (de) | 1987-12-17 | 1987-12-17 | Zweipunkt-spritzversteller |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3742831A1 true DE3742831A1 (de) | 1989-07-13 |
Family
ID=6342849
Family Applications (1)
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