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Elastisches Schuhwerk Das Bestreben, Schuhe herzustellen, die einen
weichen, leichten und elastischen Gang geben, wie er bei rahmengenähten, durchgenähten
und genagelten Schuhen nicht erreicht werden kann, hat bereits zu mehrfachen Vorschlägen
geführt. Im Vordergrund steht der sogenannte Kalifornia-Schuh. Die Bauart dieses
Schuhes ist nur für ein leichtes Schuhwerk, nicht ,aber für Sport- und Straßenschuhwerk
geeignet. Außerdem sind diese Schuhe schlecht reparierbar.
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Man kennt außerdem die Schuhe, welche mit einer Rubbersohle versehen
sind. Abgesehen davon, daß der Rubberstoff ein verhältnismäßig hohes Gewicht aufweist
und deshalb mit seiner Verwendung kein leichtes Schuhwerk hergestellt werden kann,
machen sich bei der Herstellung dieser Schuhe immer noch Nähte erforderlich. Ein
besonderer Nachteil besteht darin, daß die Sohle, die sich ja auf den Erdboden usw.
aufsetzt, durch das Gewicht des Körpers zusammengepreßt und an den Rändern nach
außen gequetscht wird und somit diese Ränder !einem starken Verschleiß unterliegen
bzw. ausfransen.
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Demgegenüber ist das Ziel der Erfindung, einen Schuh zu erzeugen,
der leicht, elastisch nach allen Seiten, insbesondere auch in windschiefer Richtung
biegsam ist und bei dem keinerlei Nähte, Nagelungen od. dgl. vorhanden sind.
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Dieses Ziel wird durch eine Besohlung erreicht, bei der die Laufsohle
aus Porengummi besteht und völlig durch eine Schicht aus elastischem. Stoff, wie
Gummi, Gummiersatz, Leder, Lederersatz od. dgl. abgedeckt ist, wobei alle Teile
durch, Verkleben miteinander verbunden sind.
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Soweit das Schuhwerk mit einem Absatz ausgerüstet ist, besteht der
Absatz erfindungsgemäß
aus einer starken Porengummischicht, die
mittels einer Auflage aus Gummi, Gummiersatz, Leder, Lederersatz od. dgl. elastischem
Stoff abgedeckt ist, wobei diese beiden Teile und der Absatz selbst mit der Laufsohle
durch Verkleben verbunden sind. Es werden also weder die Laufsohle noch die Brandsohle
gerißt (zerschnitten), noch gelocht (durchgenäht), gedoppelt oder genagelt. Der
ganze Boden des Schuhwerkes bleibt vollkommen unbeschädigt.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung dient das in der Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiel.
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Abb. i ist die schaubildliche Darstellung eines der Erfindung entsprechenden
Halbschuhes; Abb. z ist ein senkrechter Querschnitt im vorderen Bereich des Schuhes;
Abb. 3 ist ein senkrechter Längsschnitt im Fersenteil des Schuhes; Abb. q. ist eine
Sonderdarstellung.
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Das Oberleder i o des Schuhes ist an seinem unteren Rand nach außen
abgebogen. Der abgebogene Rand i i legt sich .auf die Brandsohle 12 auf, wobei diese
beiden Teile durch Verkleben miteinander c-erbiulden werden. Auf die Brandsohle
legt sich eine Laufsohle 13 aus dem bekannten Porengummi auf, ein Stoff, der leicht,
widerstandsfähig, besonders elastisch und feuchtigkeitsunempfindlich ist. Auch diese
beiden Teile, also die Brandsohle und die Laufsohle, sind durch Verkleben miteinander
verbunden. Die Laufsohle besteht aber aus zwei Schichten, nämlich der starken Schicht
13 aus Porengummi und einer Deckschicht 14 aus elastischem Stoff, wie Gummi, Gummiersatz,
Leder, Lederersatz od. dgl. Diese Deckschicht verhindert, daß die aus Porengummi
bestehende Laufsohle breitgequetscht und insbesondere an den Rändern ausgefranst
oder beschädigt wird, da ja keine unmittelbare Berührung der Laufsohle mit Sand,
Steinchen usw. stattfindet.
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Die Vereinigung der einzelnen Schichten des Schuhbodens kann ohne
weiteres in der bekannten Klebepresse, wie sie in den Schuhmacherwerkstätten bekannt
ist, vorgenommen werden, und zwar so, daß entweder die einzelnen Teile nacheinander
oder alle Teile auf einmal unter dem Preßdruck in der Klebepresse miteinander vereinigt
werden.
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Zweckmäßig ist es, wenn die Deckschicht noch durch bekannte Mittel,
wie Riefung, Rippung od. dgl., gleitschutzartig ausgebildet wird. Wie ersichtlich,
ist die Herstellung des Schuhes einfach und billig. Ausbesserungsarbeiten können
an allen Stellen leicht bewerkstelligt werden. Soll z. B. im Bereich des nach außen
abgebogenen unteren Randes des Oberleders ein Riester 15 autges:etzt werden, dann
wird auch sein unteres Ende 16 nach außen abgebogen und durch Verklebung mit dem
Schuhboden verbunden, wobei die Schenkel 17 einer Zange oder Zwinge das nötige Zusammenpressen
besorgen. Mit Hilfe einer solchen Zange oder Zwinge kann Iman auch die ganze Laufsohle
erneuern.
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Der Absatz des Schuhes besteht aus einer starken Porengummis chicht
18, die wiederum mit einer Auflage i 9 aus Gummi, Gummiersatz, Leder, Lederersatz
,od. dgl. elastischem Stoff abgedeckt ist. Dieser Absatz ist, wie insbesondere aus
Abb.3 ersichtlich, wiederum lediglich durch Verkleben mit dem Schuhboden vereinigt.
Derartige Absätze können und sollen auch einen selbständigen Handelsartikel ähnlich
wie die bekannten Gummiabsätze bilden. Die bisher bekannten Gummiabsätze sind aber
mit einer Anzahl von Löchern zum Aufnageln versehen, wodurch einmal eine Schwächung
des Schuhbodens durch die Nagellöcher entsteht und zum andern bei Abnutzung des
Absatzes alsbald die Köpfe der Nägel in Mitleidenschaft gezogen werden.
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Demgegenüber besitzt der neue Absatz eine entsprechende Widerstandskraft
und Lebensdauer und wird ohne Nähte, Nägel od. dgl. zweckmäßig in einem Arbeitsgang
in der bekannten Schuhklebepresse mit dem Schuhboden vereinigt.