DE851901C - Schichten fuer die Diazotypie - Google Patents

Schichten fuer die Diazotypie

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DE851901C DEP39508D DEP0039508D DE851901C DE 851901 C DE851901 C DE 851901C DE P39508 D DEP39508 D DE P39508D DE P0039508 D DEP0039508 D DE P0039508D DE 851901 C DE851901 C DE 851901C
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    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
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    • G03C1/62Metal compounds reducible to metal

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  • Non-Silver Salt Photosensitive Materials And Non-Silver Salt Photography (AREA)
  • Photosensitive Polymer And Photoresist Processing (AREA)

Description

Unter den Negativreproduktionsverfahren beruhen die bekannteren Direktentwicklungsverfahren auf der Lichtempfindlichkeit von Eisensalzen, z. B. von Ferriammoniumzitrat. Bei Blaupauspapier z. B. ist die Schicht aus einer Mischung von Ferriammoniumzitrat und Kaliumferricyanid zusammengesetzt. Beim Belichten wird das Ferrisalz zur Fenoverbindung reduziert, das in Wasser mit dem Ferricyanid Turnbulls Blau bildet. Das sogenannte Van Dyke- oder Sepiapapier wird mit einer Lösung beschichtet, die Ferriammoniumzitrat und Silbernitrat enthält. Auch hier wird beim Belichten das Ferrisalz zu Ferrosalz reduziert, und das Ferrosalz reduziert dann das Silbernitrat zu metallischem Silber. Das auf diese Weise durch Reduktion entstandene negative Bild ist schwarzbraun gefärbt, und die negativen Bildbereiche, die Nachbildungen der transparenten Bezirke des Originals, sind sehr undurchlässig für aktinisches Licht.
Beim Arbeiten mit diesen beiden Arten von Negativreproduktionsmaterial, die zur Erzeugung des nega- ao tiven Bildes Ferrisalze als lichtempfindliche Substanz verwenden, müssen bekanntlich mehrere Maßnahmen zur Entwicklung und Fixierung angewandt werden, durch die beide Verfahren etwas umständlich werden.
Ein dem Van-Dyke-Piozeß ähnliches Negativveffahren, bei dem aber Diazoverbindungen als lichtempfindliche Substanzen an Stelle von Ferriammoniumzitrat verwendet werden, wird in dem Patent 601 676 beschrieben. Bei diesem Verfahren werden lichtempfindliche Diazoverbindungen zusammen mit Silbersalzen, wie Silbernitrat, auf eine geeignete Unterlage gestrichen. Die Diazoverbindungen müssen von der Art sein, daß sie beim Belichten Zersetzungsprodukte ergeben, die auf das Silbersalz eine reduzierende Wifkung auszuüben vermögen. Wird dieses lichtempfindliche Material unter einem Negativ be-
lichtet, so wird die Diazoverbindung unter den transparenten Stellen der Vorlage durch die Einwirkung des Lichtes zersetzt, und die Zersetzungsprodukte der Diazoverbindung reduzieren-das Silbersalz zum Metall, wobei ein Silberbild entsteht, das mit einer Thiosulfat-. lösung fixiert und dann mit Wasser gewaschen wird. Auch dieses Verfahren hat also den Nachteil, daß nach dem Belichten mit Lösungen behandelt werden muß, damit das Bild entwickelt und fixiert und sowohl ίο der lichtempfindliche anorganische Metallkomplex als auch die zur Bilderzeugung nicht nutzbar gemachte lichtempfindliche Diazoverbindung entfernt werden. Es können auch positive Kopien von einer negativen Vorlage und umgekehrt hergestellt werden, ohne daß es notwendig ist, die während der Bilderzeugung nicht verbrauchte lichtempfindliche Substanz zu entfernen. Dieses neue Verfahren bildet den- Gegenstand des Patents 831 803, betreffend Lichtempfindliche Schichten, und beruht darauf, daß man eine geeignete Kupplungskomponente in die eine Diazoverbindung als lichtempfindliche Substanz und reduzierbafe Metallsalze enthaltende lichtempfindliche Schicht einverleibt, wobei das Lichtzersetzungspfodukt der lichtempfindlichen Substanz in der Lage sein muß, die Metallsalze zu Metall zu reduzieren. In den unbelichteten Bereichen verbindet sich die Kupplungskomponente mit der unzersetzt gebliebenen Diazoverbindung unter Bildung eines für ultraviolettes Licht hochdurchlässigen Azofarbstoffes. Bei der Herstellung dieser zuletzt angeführten neuen lichtempfindlichen Schichten sind zwei Faktoren wichtig: optische Dichte des bei der Entwicklung entstehenden Metallbildes und Durchlässigkeit des aus der Diazoverbindung gebildeten Umsetzungsproduktes gegen aktinisches ultraviolettes Licht. Je größer der Unterschied im Absorptionswerte dieser beiden Faktoren ist, ausgedrückt in optischen Dichteeinheiten, um so zufriedenstellender wird das Ergebnis sein. Daher erhält man bei der Auswahl der Diazoverbindung und der Reaktionskomponente die besten Ergebnisse mit einer Kombination, aus der bei der Umsetzung eine Verbindung entsteht, die höchste Durchlässigkeit gegen ultraviolettes Licht oder niedrigste optische Dichte besitzt und aus der gleichzeitig ein Lichtzersetzungsprodukt der Diazoverbindung gebildet wird, das das Metallsalz zu einem Metallbild mit der höchstmöglichen optischen Dichte oder der höchsten Undurchlässigkeit für ultraviolettes Licht reduziert.
Es ist nun gefunden worden, daß Höchstunterschiede zwischen den beiden Werten von Undurchlässigkeit und Durchlässigkeit gegen aktinisches ultraviolettes Licht bei der Erzeugung positiver Bilder nach negativen Vorlagen und umgekehrt auch erhalten weiden können, wenn man primäre oder sekundäre Amine gemeinsam mit der lichtempfindlichen Diazoverbindung und einem lichtempfindlichen reduzierbaren Metallsalz in die lichtempfindliche Schicht einverleibt.
Dieses neue Negatiwerfahren beruht auf der bekannten Tatsache, daß Diazoverbindungen mit primären oder sekundären Aminen in Gegenwart von Alkali sehr leicht Diazoamino- oder Diazoiminoverbindungen bilden. Diese Diazoamino- oder Diazoiminoverbindungen sind im allgemeinen farblose oder nur schwach gefärbte kristalline Substanzen. Sie werden nur in saurem Medium hydrolytisch gespalten und sind gegen ultraviolettes Licht nicht empfindlich. Primäre oder sekundäre Amine, die bei dem neuen Negativvervielfältigungsverfahren gemäß vorliegender Erfindung brauchbar sind, sind z. B. Cyanamid, Methylaminoäthansulfonsäure, Butylaminoessigsäure, Cyclohexylaminoessigsäure, Diäthanolamin, Sarcosin, Taurin, i-Aminobenzol-3, 5-dicarbonsäure, i-Aminonaphthalin-2, 4-disulfonsäure, 3-Aminobenzol-i, 2-dicarbonsäure, ^.-Amino-i-methylbenzol-a-sulfanilid, Anilin, Monomethylanilin, Monomethyl-p-toluidin, die Tetrahydrochinoline und ihre Homologen, Morpholin, Piperidin, Piperazin u. a. m. Obwohl das Kuppeln mit der unverbrauchten Diazoverbindung allen obengenannten primären und sekundären Aminen eigen ist, hat sich gezeigt, daß letztere doch keineswegs aufs Geratewohl aus dieser Klasse ausgewählt werden können, sondern daß man eine Auswahl treffen muß hinsichtlich feiner Unterschiede in den Eigenschaften, was nur durch Versuche festgestellt werden kann.
Das lichtempfindliche Negativmaterial für dieses Verfahren wird auf die für die Erzeugung von lichtempfindlichen Diazotypieschichten übliche Weise hergestellt. Eine Streichlösung, die die wesentlichen Komponenten zusammen mit Stabilisatoren und anderen, für die jeweils verwendete Unterlage erforderlichen Hilfsstoffen enthält, wird auf die Unterlage aufgebracht, beispielsweise auf Papier oder Celluloseacetatfolie, die gegebenenfalls mit einem Überzug von gs Gelatine oder anderem transparenten Material versehen sein kann. Die Beschichtung wird in bekannter Weise, z. B. mit Hilfe eines Abstreichers oder mittels Aufsprühen, durchgeführt. Wenn mit Gelatine überzogene Acetatfolie verwendet wird, können die bilderzeugenden Stoffe mit der Gelatine gemischt werden, und diese wird dann auf die als Unterlage dienende Acetatfolie aufgebracht.
Zu den wichtigen Komponenten der Beschichtungslösung zur Herstellung der neuen lichtempfindlichen Trockennegativschicht gehören demnach 1. eine lichtempfindliche Diazoverbindung, die unter der Einwirkung von ultraviolettem Licht zu einer reduzierenden Substanz zersetzt wird, 2. ein primäres oder sekundäres Amin, das sich mit der Diazoverbin- tio dung zu einer Diazoamino- oder Diazoiminoverbindung vereinigt, die das höchstmögliche Durchlassungsvermögen für ultraviolettes Licht besitzt, ohne selbst dagegen empfindlich zu sein, 3. ein Metallsalz, das durch das Zersetzungsprodukt der Diazoverbindung leicht reduziert werden kann und ein für ultraviolettes Licht undurchlässiges Bild ergibt.
Die für dieses Verfahren geeigneten Diazoverbindungen müssen durch Zersetzung eine Verbindung bilden können, welche auf das belichtete Metallsalz reduzierend einwirkt. Es sind Aminodiazoverbindungen aus der Benzol- und Naphthalinreihe, die im Kern oder in der nicht diazotierten Aminogruppe Substituenten enthalten können, wie Alkyl-, Alkoxy-, Oxalkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Oxy-, Carboxyl- und Sulfogruppen und Halogenatome. Als Beispiele derartiger ■
Diazoverbindungen werden genannt: p-Aminodiäthylanilin, p-Amino-N, N-diäthylmetatoluidin, p-Aminodiphenylamin, p-Aminochinolinanilin, p-Aminopyridinoanilin, 1 4-Amino-i-cyclohexylanilin, 4-Amino-2-methoxy-i-cyclohexylaminobenzol, 4-Amino-i-(N-äthyl-N-cyclohexylamino)-benzol und die entsprechenden N-Phenyl-und N-Benzylverbindungen, 2,5-Diäthoxy - 4 - (N - phenylmercapto - N-acetylamino) i-aminobenzol, 4, 4'-Diamino-2, 2', 5, 5'-tetraäthoxytriphenylmethan, N-Phenyl-i, 2, 3, 4-tctrahydro-6-aminochinolin, 5-Amino-2-niethyl-N-benzyl-2, 3-dihydroindol, 6 - Amino - ο, - äthylhexahydrocarbazol, N-(4-aminophenyl)-morpholin, N-(4-Aminophenyl)-piperidin, N -Äthyl - N - (4 - amino - 3 - methylphenyl) glycinamid, 1 - (4 - Aminophenyl) - pyrrolidin, 4 - Di äthylamino - 1 - aminonaphthalin, 2 - Methylaminoi-aminonaphthalin, 4-Phenylamino-3-methyl-I-aminonaphthalin, o-Aminodimethylrnetatoluidin, o-Aminodiäthylanilin, 2-Arnino-N-methyldiphenj7lamin.
Man bringt diese Diazoverbindungen vorzugsweise in Form ihrer stabilen Salzkomplexe zur Anwendung. Es ist zweckmäßig, solche Komplexe auszuwählen, die nicht mit dem Silbersalz unter Bildung eines lichtempfindlichen Silbersalzes reagieren. Die bevorzugten Diazosalzkomplexe sind daher beispielsweise die Sulfate, die Chlorbenzolsulfonate und die Fluorborsäurekomplexe. Unter diesen haben sich die Fluorborsäurekomplexe als die am besten geeigneten erwiesen.
Das Metallbild, das sich unter den transparenten Bereichen der Vorlage infolge der reduzierenden Einwirkung des Lichtzersetzungsproduktes der Diazoverbindung auf ein reduzierbares Metallsalz bildet, kann aus jedem geeigneten Metallsalz hergestellt werden, das selbst nicht lichtempfindlich ist, aber durch die diesem Verfahren eigenen Mittel leicht reduziert wird. Die als am besten geeignet festgestellten Metallsalze sind Silbersalze, Quecksilbersalze und Thalliumsalze, die gegen ultraviolettes Licht nicht· empfindlich sind und leicht reduziert werden. Silber-, Quecksilber- und Thalliumnitrate sowie -sulfamate sind besonders geeignet. Man kann auch jedes beliebige andere nicht lichtempfindliche Salz des Silbers, Quecksilbers und Thalliums nehmen, wobei es aber vorzuziehen ist, solche Metallsalze zu wählen, deren Anion von einer nicht flüchtigen Säure herstammt und deren Löslichkeit größer ist als die von Silberoxalat. Obwohl es auf diese Eigenschaften nicht entscheidend ankommt, so verläuft die Reduktion des Metallsalzes bei der Herstellung des Metallbildes doch erheblich schneller, wenn sie vorhanden sind.
Es ist festgestellt worden, daß diejenigen unter den für diese Erfindung geeigneten Diazoverbindungen, also den Diazoverbindungen von Diaminen der Benzol- und Naphthalinreihe, die im Kern Substituenten, hauptsächlich Alkylreste, enthalten, Lichtzersetzungsprodukte liefern, die das größte Reduktionsvermögen in bezug auf Silberabscheidung besitzen. Daher werden diese Diazoverbindungen negative Metallbilder mit höchstmöglichen optischen Dichten ergeben. Der Unterschied zwischen dem Durchlässigkeitswert der farblosen Diazoamino- oder Diazoiminoschicht und dem größtmöglichen Wert für Lichtundurchlässigkeit des erzeugten Metallbildes ist dann der beste, der erreicht werden kann.
Obwohl die Entstehung des Metallbildes, das durch Reduktion des nicht lichtempfindlichen Silber- oder Quecksilber- oder Thalliumsalzes durch das Lichtzersetzungsprodukt der Diazoverbindung zustande kommt, in erster Linie durch das Reduktionsvermögen dieses Lichtzersetzungsproduktes der Diazoverbindung bestimmt wird, ist der Grad der Lichtundurchlässigkeit des Metallbildes in gewissem Ausmaße doch auch abhängig von der Menge des in der lichtempfindlichen Schicht anwesenden Metallsalzes. Es hat sich gezeigt, daß eine Erhöhung der Konzentration an Silbersalz bei sonst unveränderter Zusammensetzung der zur Beschichtung dienenden Lösung zu einer Verbesserung der Lichtundurchlässigkeit des Metallbildes führt. Zur Erreichung der besten Ergebnisse sollten zweckmäßig Lösungen mit mehr als 3% verwendet werden.
Die lichtempfindlichen Schichten nach diesem Verfahren sind für die Herstellung positiver Abzüge von einem photographischen Negativ nach einem Trockenverfahren außerordentlich geeignet, in dem die Diazotypiesilbersalzschichten nach diesem Verfahren als Zwischenvorlagen verwendet werden. Die Herstellung des Bildes auf dem Zwischenoriginal findet in der Weise statt, daß bei Belichtung unter dem zu reproduzierenden Negativ durch eine geeignete Lichtquelle das ultraviolette Licht die lichtempfindliche Diazoverbindung in den Bereichen zersetzt, welche durch das Silber des photographischen Negativs nicht geschützt sind. Dieses Zersetzungsprodukt der lichtempfindlichen Diazoverbindung, das sich durch ein starkes Reduktionsvermögen auszeichnet, wirkt auf das Metallsalz ein und bildet in diesen Bereichen ein Metallbild, wenn es anschließend mit einer alkalisch reagierenden Substanz, z. B. gasförmigem Ammoniak, behandelt wird. Das Ergebnis ist ein gelbbraunes Bild in den Bereichen, in denen das photographische Negativ ultraviolettes Licht durchgelassen hat, d. h. in den transparenten Bereichen des Negativs. Gleichzeitig mit der Bildung dieses lichtunduichlässigen Metallbildes entsteht unter der Einwirkung von gasförmigem Ammoniak oder anderen alkalisch wirkenden Substanzen eine Diazoamino- oder Diazoiminoverbindung infolge dei Reaktion zwischen der unzersetzten Diazoverbindung mit dem piimären oder sekundären Amin an den Stellen, wo das zu kopierende Negativ für ultraviolettes Licht nicht durchlässig gewesen ist, d. h. unter den deckenden Stellen der negativen Vorlage. In diesen Bereichen ist die Diazoverbindung nicht zu einer das Silbersalz reduzierenden Verbindung zersetzt worden, daher ist in diesen Bereichen unter der Einwirkung des alkalischen Mittels, wie gasförmigen Ammoniaks, auch kein Metall abgeschieden. Die dort gebildete Diazoamino- oder Diazoiminoverbindung ist für ultraviolettes Licht durchlässig, während das gelbbraune oder sepiafarbene Bild der transparenten Bereiche des Negativs für ultraviolettes Licht undurchlässig ist. Beim Kopieren eines photographischen Negativs erhält man also ein negatives, mit Diazoamino- oder Diazoiminoverbindung bedccktes Bild mit einem sepiafarbenen Untergrund,
das dem Aussehen nach ein negativer Abzug zu sein scheint. Wenn diese Kopie aber als Zwischenoriginal zur Anfertigung der üblichen Diazotypiepausen verwendet wird, die nur · die zur Erzeugung einer gefärbten Diazotypiekopie notwendigen Komponenten und kein reduzierbares Metallsalz enthalten, so entsteht ein positives Bild. Das beruht auf der Tatsache, daß die auf dem Zwischenoriginal erzeugten fast farblosen und von der Diazoamino- oder Diazoiminoverbindung bedeckten Stellen das ultraviolette Licht durchlassen und auf diese Weise in den entsprechenden Bereichen der endgültigen Kopie Lichter hervorrufen, während der das Metallbild enthaltende sepiafarbene Untergrund für ultraviolettes Licht undurchlässig ist und auf der endgültigen Kopie in den entsprechenden Bereichen ein gefärbtes Bild erzeugt.
Beispiele
i. Eine zur Herstellung von lichtempfindlichen Diazotypieschichten geeignete Lösung besteht aus 6,5 Teilen des fluorborsauren Salzes der Diazoverbindung von p-Aminodiäthylanilin, 100 Teilen Zitronensäure, 4,5 Teilen Morpholin und 50 Teilen Silbernitrat in ι I Wasser.
Sie wird auf eine geeignete Unterlage, z. B. Papier, eine Acetatfolie oder mit einer Gelatineschicht versehene Acetatfolie, aufgebracht. Durch Belichten mit ultraviolettem Licht unter einer negativen Vorlage erhält man ein schon sichtbares rötliches Bild. Dieses wird dann mit gasförmigem Ammoniak entwickelt. Es entsteht gleichzeitig eine Diazoiminoverbindung von ganz schwacher Färbung an den Stellen, welche gegen ultraviolettes Licht geschützt waren, und ein gelbbraunes Bild von metallischem Silber an den dem ultravioletten Licht ausgesetzt gewesenen Stellen. Wenn man diese Kopie als Vorlage in Verbindung mit gewöhnlichem lichtempfindlichen Diazotypiematerial verwendet, in dem die Diazoverbindung mit der Azokomponente in der gleichen Schicht enthalten ist, so erhält man nun einen positiven Nachdruck der ursprünglichen negativen Vorlage. Die fast farblosen, von der Diazoiminoverbindung bedeckten Stellen des Zwischendrucks, obwohl sie als negatives Bild erscheinen, lassen die ultravioletten Strahlen durch. An diesen Stellen wird infolgedessen der lichtempfindliche Diazokomplex des endgültigen Kopiermaterials zerstört, wohingegen unter dem gegen ultraviolettes Licht undurchlässigen Metallbild der Diazokomplex in dem endgültigen Kopiermaterial unverändert bleibt und beim Entwickeln die endgültige positive Kopie erzeugt.
An Stelle der 50 Teile Silbernitrat können auch 50 Teile Mercuronitrat odef Thalliumnitrat verwendet werden; man erhält ähnliche Ergebnisse.
2. Die zur Beschichtung dienende Lösung ist, wie in Beispiel 1 angegeben, zusammengesetzt, aber als Diazoverbindung werden 7 Teile des Fluorborsäurekomplexes der Diazoverbindung von p-Amino-N, N-diäthylmetatoluidin je Liter an Stelle von 6,5 Teilen des Fluorborsäuresalzes der Diazoverbindung von p-Aminodiäthylanilin verwendet. Man erhält durch Belichtung mit ultraviolettem Licht unter einer negativen Vorlage und durch Entwickeln mit gasförmigem Ammoniak ein fast farbloses negatives und ein gelbbraunes positives Bild.
3. Die Zusammensetzung der zur Beschichtung dienenden Lösung ist die gleiche wie im Beispiel 1, aber als Iminoverbindung werden 7 Teile Sarcosin statt 4,5 Teilen Morpholin je Liter verwendet. Durch Belichten mit ultraviolettem Licht unter einer negativen Vorlage und Entwickeln der belichteten Kopie mit gasförmigem Ammoniak erhält man ein fast farbloses negatives und ein gelbbraunes positives Bild.
4. Die Zusammensetzung der zur Beschichtung dienenden Lösung ist gleich der im Beispiel 1, aber als Iminoverbindung werden je Liter 7 Teile Methylaminoäthansulfonsäure an Stelle von 4,5 Teilen Morpholin verwendet. Man belichtet unter einer negativen Vorlage mit ultraviolettem Licht und entwickelt die Kopie mit gasförmigem Ammoniak, um ein fast farbloses negatives und ein gelbbraunes positives Bild zu erhalten.
5. Die gleiche zur Beschichtung dienende Lösung wie in Beispiel 1, in der aber als Metallsalz 60 Teile Silbersulfamat an Stelle von 50 Teilen Silbernitrat je Liter verwendet sind. Bei Belichtung mit ultraviolettem Licht unter einer negativen Vorlage und Entwicklung mit gasförmigem Ammoniak erhält man ein fast farbloses negatives und ein gelbbraunes positives Bild. Gleiche Ergebnisse können erhalten werden bei Verwendung von 60 Teilen Mercurosulfamat oder Thalliumsulfamat an Stelle der 60 Teile Silbersulfamat.
6. Zusammensetzung der zur Beschichtung dienenden Lösung wie in Beispiel 2, jedoch werden als Silbersalz 60 Teile Silbersulfamat an Stelle von 50 Teilen Silbernitrat je Liter verwendet. Man belichtet unter einer negativen Vorlage, entwickelt mit gasförmigem Ammoniak und erhält ein fast farbloses Negativ und ein gelbbraun gefärbtes Positiv.
7. Die zur Beschichtung dienende Lösung hat die gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 2, aber als Diazoverbindung sind 7 Teile des fluorborsauren Salzes der Diazoverbindung von p-Aminodiphenylamin an Stelle von 7 Teilen des Fluorborsäurekomplexes der Diazoverbindung von p-Aminodiäthylmetatoluidin je Liter verwendet. Belichtung unter einem Negativ und Entwicklung mit gasförmigem Ammoniak ergeben ein fast farbloses Negativ und ein gelbbraun gefärbtes Positiv.
8. Die Zusammensetzung der Lösung zur Beschichtung ist die gleiche wie in Beispiel 2, jedoch werden als Aminoverbindung 12,4 Teile von 4-Aminoi-methylbenzol-2-sulfanilid an Stelle von 4,5 Teilen Morpholin verwendet. Man belichtet unter einer negativen Vorlage und entwickelt die belichtete Kopie mit gasförmigem Ammoniak. Es entstehen ein farbloses negatives und ein gelbbraunes positives Bild.
9. Die zur Beschichtung dienende Lösung ist, wie in Beispiel 2 angegeben, zusammengesetzt, enthält aber als Aminoverbindung 10,8 Teile i-Methyl-2-äthylaminobenzol-4-sulfonsäure an Stelle von 4,5 Teilen Morpholin im Liter. Man belichtet unter einer negativen Vorlage, entwickelt mit gasförmigem Am-
moniak und erhält ein farbloses negatives und ein gelbbraunes positives Bild.
10. Die Zusammensetzung der Lösung zur Beschichtung ist gleich der in Beispiel 2 angegebenen, jedoch werden als Aminoverbindung 3 Teile Cyanamid an Stelle von 4,5 Teilen Morpholin im Liter verwendet. Nach dem Belichten unter einer negativen Vorlage und dem Entwickeln mit gasförmigem Ammoniak entstehen ein farbloses negatives und ein gelbliches positives Bild.
11. Die zur Beschichtung dienende Lösung ist, wie in Beipiel 2 beschrieben, zusammengesetzt, enthält aber an Stelle von 4,5 Teilen Morpholin 4,5 Teile Aminobenzol als Aminoverbindung im Liter. Diese Schicht wird unter einer negativen Vorlage belichtet und mit gasförmigem Ammoniak entwickelt, und man erhält ein farbloses negatives und ein gelbliches positives Bild.
12. In der nach Beispiel 2 zusammengesetzten, zur Beschichtung dienenden Lösung werden an Stelle von 50 Teilen Silbernitrat 60 Teile Silbersulfamat je Liter verwendet. Beim Belichten unter einem Negativ und Entwickeln mit gasförmigem Ammoniak werden ein fast farbloses Negativ und ein gelbbraun gefärbtes Positiv erhalten.
13. In einer zur Beschichtung dienenden Lösung, deren Zusammensetzung sonst der in Beispiel 9 angegebenen entspricht, werden als Metallsalz 60 Teile Silbersulfamat an Stelle von 50 Teilen Silbernitrat im Liter verwendet. Man belichtet unter einer negativen Vorlage und entwickelt mit gasförmigem Ammoniak. Es werden ein fast farbloses negatives und ein gelbbraunes positives Bild erhalten.
14. Die Zusammensetzung~^der zur Beschichtung dienenden Lösung ist gleich der in Beispiel 11 angegebenen, jedoch werden als Metallsalz 60 Teile Silbersulfamat an Stelle von 50 Teilen Silbernitfat im Liter verwendet. Es wird unter einer negativen Vorlage belichtet, mit gasförmigem Ammoniak entwickelt, und es entstehen ein farbloses negatives und ein gelbbraunes positives Bild.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:
    Lichtempfindliche Schichten, enthaltend Metallsalze und eine Diazoverbindung, deren Lichtzersetzungsprodukt Metallsalze zu reduzieren vermag, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallsalz und lichtempfindliche Diazoverbindung enthaltende Schicht eine primäre oder sekundäre Aminoverbindung oder deren Salze mitenthält, die mit der Diazoverbindung in Gegenwart von Alkali eine für aktinisches ultraviolettes Licht durchlässige Diazoamino- oder Diazoiminoverbindung zu bilden vermag.
    5395 9.52
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