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Loch- bzw. Prüfmaschine für Lochkombinationen Es sind bereits Lochmaschinen
zur Herstellung von Lochkombinationen in Zählkarten bekannt, in «-elchen die Lochungen
nach verschiedenen Schlüsseln hergestellt werden. Dabei werden die Ziffern o bis
9 innerhalb einer geringeren Anzahl von Lochpositionen dargestellt, als der Anzahl
der Ziffern entspricht. Vorzugsweise verwendet man auch zunächst diejenigen Kombinationen,
bei denen eine möglichst geringe Anzahl von Positionen zu lochen ist. Bei Verwendung
von vier Lochpositionen können durch Lochung jeder Position mit einem Einzelloch
vier verschiedene Zeichen dargestellt werden; die weiter erforderlichen Zeichen
bildet man dann durch Kombinationen von zwei oder drei Löchern innerhalb der vier
Lochpositionen.
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Die Erfindung sieht nun eine Lochmaschine für Lochkombinationen vor,
durch die eine besondere Sicherheit im kaufmännischen Betrieb gegen betrügerische
Nachlochung der Karten erzielt wird. Solche Sicherheitsmaßnahmen sind besonders
dann wichtig, wenn es sich um die Darstellung von Geldbeträgen durch Lochung, z.
B. um Schecks in Form von Lochkarten, handelt.
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Bei den gemäß der Erfindung gelochten Karten entsteht nämlich durch
betrügerische Nachlochung erstens immer ein anderer Wert, der unter den übrigen
Lochzeichen vorkommt; zweitens stellt diese durch Nachlochung gewonnene Lochkombination
immer einen höheren Wert als die vorher vorhanden gewesene Lochung dar. Die Lochstempelsteuerung
kann aber auch so erfolgen, daß die durch betrügerische Nachlochung erzielte Lochkombination
immer einen niedrigerenWert darstellt, als die vorher vorhanden geweseneLodhung.
Welche von beiden Möglichkeiten gewählt wird, hängt von
dem beabsichtigten
Zweck ab. Wesentlich und neu für die Erfindung ist, daß durch die Nachlochung nicht
etwa ein nicht existierendes Lochzeichen entstehen kann, sondern unbedingt immer
ein Lochkombinationszeichen entstehen muß, das sich unter den durch die Zifferntastatur
darstellbaren Zeichen befindet, und daß außerdem das durch die Nachlochung gewonnene
Zeichen immer einen höheren bzw. niedrigeren Wert darstellt als das vorher vorhanden
gewesene Zeichen.
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Demgemäß wird die Lochmaschine gemäß der Erfindung derart ausgebildet,
daß jede der Zifferntasten eine Lochkombination locht, die durch nachträgliche Einzulochung
eines oder mehrerer Löcher eine Lochkombination ergibt, die zu den von den übrigen
Zifferntasten gelochten Lochkombinationen gehört und außerdem der von einer Zifferntaste
höheren bzw. niedrigeren Wertes hergestellten Lochkombination entspricht.
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Der erfindungsgemäße Gedanke kann auch in sinngemäßer Weise auf Lochprüfmaschinen
angewendet werden.
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Durch die erfindungsgemäße Maßnahme kann also je nach den Umständen
erreicht werden, daß die betrügerische Nachlochung nicht etwa nur unwirksam bleibt,
sondern sich auf jeden Fall zum Schaden des Betrügers auswirkt. Handelt es sich
z. B. um Belastungen auf Konten, so kann erreicht werden, daß durch betrügerische
Nachlochung immer eine höhere Belastung erfolgt. Handelt es sich um Gutschriften,
kann erreicht werden, daß bei betrügerischer Nachlochung immer eine niedrigere Gutschrift
erfolgt. Wesentlich ist in allen diesen Fällen, daß eben durch die Nachlochung eine
wirklich unter den übrigen Lochkombinationen vorkommende Lochkombination erzielt
wird und nicht etwa die Maschine für die Nachlochung unwirksam bleibt oder gar,
die betrügerische Nachlochung als maßgebend registriert, wie es das Arbeitsprinzip
vieler Maschinen mit sich bringt.
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Die erfindungsgemäße Anordnung kann auch derart erweitert werden,
daß die Lochmaschine bzw. die Prüfmaschine wahlweise auf einen der beiden Lochschlüssel
einstellbar ist. In diesem Fall wird vorteilhafterweise ein besonderes Kennzeichenloch
auf der Karte mitgelocht, das die Art des gewählten Schlüssels angibt und das dann
seinerseits bei der Auswertung der Karte in der Tabelliermaschine jeweils den dazugehörigen
Umwertungsschlüssel einschalten kann.
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Da die Erfindung auf verschiedene Arten von Loch- und Prüfmaschinen
Anwendung finden kann und solche Maschinen allgemein bekannt sind, wird der Erfindungsgedanke
auf den Zeichnungen lediglich schematisch an vereinfachten Ausführungsbeispielen
erläutert.
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Fig. i zeigt einen Lochschlüssel, bei dem durch betrügerische Nachlochung
immer eine höherwertige Lochkombination entsteht; Fig. 2 zeigt einen Lochschlüssel,
bei dem durch betrügerische Nachlochung immer eine niedrigerwertige Lochkombination
entsteht; Fig.3 ist eine schematische Darstellung der Tastatur einer auf den Lochschlüssel
nach Fig.2 eingerichteten Lochmaschine liebst der von den Tasten betätigten Wählerschienen;
Fig. ,4 zeigt schematisch die Locheinrichtung und ihre Steuerung durch die VN'ählerschienen;
Fig. 5 ist eine der Fig. d entsprechende Darstellung, jedoch für eine Prüfmaschine.
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Die Veränderung des gelochten Wertes durch betrügerische Nachlochung
kann ohne weiteres an Hand der Fig. i und 2 nachgeprüft werden. Ganz gleichgültig,
welche Ziffer man in Fig. i mit einem zusätzlichen Loch versieht, außer der Ziffer
g, für die eine solche ?Möglichkeit überhaupt nicht besteht, so wird immer eine
Lochkombination entstehen, die sich unter den übrigen Lochkombinationszeichen befindet;
diese neu entstandene Lochkombination stellt auch immer einen höheren Wert dar als
die vorher vorhanden gewesene. Umgekehrt liegen die Verhältnisse bei dem Schlüssel
nach Fig.2. Wenn hier bei irgendeiner Lochkombination ein Loch hinzugefügt wird,
außer bei der Ziffer o, wo eine solche '_\Iöglichkeit überhaupt nicht besteht, so
entsteht immer, gleichgültig wo und in wieviel Löchern die Nachlochung erfolgt,
eine Kombination, die sich unter den übrigen Lochkombinationszeichen befindet und
die außerdem einen niedrigeren Wert darstellt als die vor der betrügerischen Nachlochung
vorhanden gewesene Lochkombination. Eine betrügerische Fälschung von Lochkarten
wird also dadurch zwecklos gemacht.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten Wählereinrichtung einer Lochmaschine
wirken die Tastenhebel io, von denen nur die Hebel für die Ziffern 2 und 3 in ihrer
ganzen Länge dargestellt sind, auf Wählerschienen ii derart ein, daß beim Niederdrücken
eines Tastenhebels derselbe auf die Nasen 1.4 der Wählerschienen trifft und letztere
dadurch nach links verschiebt. Beim Niederdrücken einer Taste werden jeweils eine
oder mehrere Wählerschienen in der durch den gewählten Lochschlüssel gegebenen Kombination
nach links verschoben. Es ist aus Fig. 3 erkennbar, daß die Nasen 1d der Wählerschienen
i i den Lochkombinationen innerhalb einer Lochspalte entsprechen. Die Wählerschienen
i i schließen bei ihrer Bewegung nach links ihre zugeordneten Kontakte 12. Durch
das Schließen der Kontakte i2 werden die Lochmagnete 13 (Fig. q.) erregt, und die
Lochstempel 15 stanzen entsprechend der niedergedrückten Taste in den verschiedenen
Lochpositionen der Lochspalte ein Loch. Die Lochkarte wird in bekannter Weise nach
erfolgter Lochung durch einen Transportmagnet 16 lochspaltenweise unter der Reihe
von Lochstempeln 15 hinweg geschaltet.
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Eine Prüfmaschine gemäß der Erfindung ist schematisch in Fig. 5 wiedergegeben.
Ebenso wie bei der Lochmaschine sind bei der Prüfmaschine Wählerschienen i i vorgesehen,
die bei Tastenbetätigung verschoben werden und ihre zugeordneten Kontakte 22 schließen.
Die Karte wird lochspaltenweise durch eine Vergleichseinrichtung geprüft
und
zu diesem Z%veck unter @lifühlkugelti 30 vorbeigeschaltet. Die Vergleichseinrichtung
besteht aus Relais 31 mit entgegengesetzt wirkenden Wicklungen, von denen die einen
Wicklungen an die .1\1>fiililkugeln 30 und die anderen an die Wählerschienenkcmtakte
22 angeschlossen sind. leim I@etätigeii einer Prüftaste wird durch die Wählerschienen
die entsprechende Kombination voii Kontakten 22 geschlossen. Wenn diese Kontaktkombination
mit derjenigen der Abfühlkugeln übereinstimmt, lieben sich die entgegengesetzten
Wirkungen der Wicklungen der Relais 31 auf, die zugeordneten Vergleichskontakte
29 bleiben geschlossen, und der die Kartentratisportorgane steuernde Kartentransportmagnet
2o kann über ein Ililfsrelais t9 die Weiterschaltung der Karte auf die nächste Spalte
vornehmen. Besteht jedoch z\visclieti vier angeschlagenen Taste und der Ab.-fiihlung
der Karte keine Übereinstimmung, so wird eines oder mehrere der Relais 31 wirksam,
und dementsprechend öffnet sich einer oder mehrere der diesen Relais zugeordneten
Ruliestromkontakte 29. [)er Stromkreis für den Kartentransportmagnet 20 wird darin
unterbrochen, und es unterbleibt der Weitertransport der Karte, wodurch dem Bediener
der Maschine ein Fehler angezeigt wird. Der Kreis des Transportmagnets 20 wird beim
Niederdrucken der Taste durch den Kontakt 2.4 geschlossen. Dieser steht unter der
Überwachung einer Zahnstange 23, die beim Niederdrücken jeder Taste verschoben wird.