-
Einstellbarer Sitz für eine Fahrzeugkarosserie
| Die Erfindung betrifft eine Sitzkonstruktion und |
| insbesondere einstellbare Sitze zur Verwendung in |
| Fahrzeugkarosserien. |
| Bei der Sitzanordnung und -konstruktion eines |
| vier- bis fünfsitzigen Personenfahrzeuges mit |
| Vorder- und Rücksitzen und je einer Tür auf jeder |
| Seite ergeben sich Schwierigkeiten beim Ein- und |
| Aussteigen der Fahrgäste der Rücksitze. Die Er- |
| findung bezweckt die Schaffung einer einstellbaren |
| Vordersitzanordnung für eine Karosserie, bei |
| welcher ein Teil der Rückenlehne und der mit ihr |
| verbundene Sitz in eine Stellung beweglich ist, in |
| welcher die Fahrgäste genügend Platz haben, um |
| den Rücksitz durch die vordere Tür einzunehmen |
| oder zu verlassen. |
| Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht in der |
| Schaffung eines Fahrzeugsitzes, welcher in Ver- |
| bindung mit einem kippbaren Teil der Rückenlehne |
| horizontal schwenkbar ist, wobei der Sitzteil aus |
| <ler normalen Stellung (les Sitzes herausgeschwenkt |
und der Teil der Rückenlehne unabhängig von dieser Schwenkbewegung des Sitzteiles
bewegt werden kann.
-
1)ie Erfindung bezweckt «-eiter die Schaffung eines schwenkbaren Vordersitzes
für eine Karosserie mit einem drehbaren Rückenlehnenteil, bei welchem die Rückenlehne
in ihrer Normalstellung eine Verriegelung des Sitzes in seiner Normalstellung bewirkt,
und bei welchem die anfängliche Drehbewegung der Rückenlehne die Verriegelung löst,
so daß die Rückenlehne und der Sitz nach Lösen der Verriegelung unabhängig voneinander
bewegt werden können.
-
Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht in der Schaffung eines schwenkbaren
Sitzteiles und eines kippbaren Rückenlehnenteiles für den Vordersitz eines Kraftfahrzeuges
in der Weise, daß die Fahrgäste den Rücksitz verlassen oder einnehmen können, und
ferner der Vordersitz in der Längsrichtung gleitbar oder einstellbar ist, damit
der Fahrer seine
Sitzstellung für die Bedienung des Fahrzeuges bequem
einstellen kann.
-
Ein weiterer Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer Sitzkonstruktion
für eine Karosserie, welche in einer im wesentlichen horizontalen Ebene geschwenkt
und in ihrer Normalstellung durch eine einfache Handhabung eines kippbaren Rückenlehnenteiles
verriegelt oder gelöst werden kann.
-
Weitere Zwecke und Vorteile im Rahmen der Erfindung, insbesondere
hinsichtlich der beschriebenen Anordnung, Betätigung und Funktion der beschriebenen
Elemente, der Einzelheiten der Bauart und der Kombinationen der Teile sowie der
Elemente für sich und der wirtschaftlichen Herstellung sowie zahlreicher anderer
Merkmale, ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. In
diesen zeigt Fig. i eine perspektivische Ansicht eines Teiles einer Karosserie mit
dem Vordersitz gemäß der Erfindung in seiner Normallage, Fig. 2 eine Ansicht gemäß
Fig. i mit verstelltem Vordersitz, um den Fahrgästen genügend Raum zur Einnahme
des Rücksitzes zu bieten, Fig. 3 eine Draufsicht auf das Gerippe des Sitzes und
der Rückenlehnen, Fig. 4 eine Seitenansicht des Sitzes und der gekippten Rückenlehne,
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie 5-5 von Fig. 4, Fig. 6 eine perspektivische Teilansicht
der Verriegelung und der Sitzkonstruktion, Fig.7 einen Aufriß der Einrichtung zur
Verstellung des Sitzträgers in der Längsrichtung des Fahrzeuges, Fig. 8 eine vergrößerte
Ansicht der in Fig. 7 dargestellten Teile, Fig.9 eine vergrößerte Draufsicht eines
Teiles der Konstruktion gemäß Fig. 7, Fig. io eine Einzelansicht des Anschlages
zur Begrenzung der Schwingbewegung der Sitzkonstruktion, Fig. i i eine Einzelansicht
der Vorrichtung, um die kippbare Rückenlehne in ihrer Normalstellung zu halten,
und Fig. 12 einen Schnitt nach Linie 12-i2 von Fig.3. Die dargestellte Sitzkonstruktion
gemäß der Erfindung ist für ein Fahrzeug mit je einer Tür auf jeder Seite bestimmt,
wofür die Erfindung besonders nützlich ist. Die Erfindung kann jedoch auch in allen
anderen geeigneten Bedarfsfällen verwendet werden.
-
Gemäß Fig. i und a hat die Karosserie io eine Motorhaube i i, vordere
Türen 12 und 13 an beiden Seiten der Karosserie und Pfosten 14, 15 für die Türen
12 und 13. Der dargestellte Karosserieteil ist für den Fahrer bestimmt. Auf dem
Boden 16 des Fahrzeuges sitzen Stützen 17, welche mit der Bodenplatte durch Bolzen
18 verbunden sind (Fig. 12). Von den vier Stützen 17 sind je zwei an jeder Türöffnung
angeordnet. Auf je zwei Stützen 17 an beiden Fahrzeugseiten ist in der Längsrichtung
des Fahrzeuges eine Vorrichtung gelagert, um die Sitzkonstruktion als Einheit vorwärts
und rückwärts verstellen zu können, damit der Fahrer den Sitz bequem zur Bedienung
des Fahrzeuges für sich einstellen kann. Diese Vorrichtung besteht aus U-förmigen
Gliedern 20 und 21. Der untere Teil 20 ist direkt auf den Stützen 17 befestigt und
wird durch ihre Bolzen 18 gehalten. Beide Schienen 20 und 21 haben seitliche Flansche
22 und 23, welche von Hilfsschienen 24 und 25 umfaßt werden, um jedes Schienenpaar
20, 21 in der Arbeitsstellung gemäß Fig. 7 zu halten.
-
Zwischen den Scheitelteilen jedes Schienenpaares 20, 21 laufen Zahnräder
26, welche in Öffnungen 27 der Schienen 20 und 21 eingreifen. An die Seiten jedes
Zahnrades 26 sind gekröpfte Scheiben 28 und 29 angeschweißt. Diese Scheiben bilden
Rollen, welche die Schiene 21 über der Schiene 2o halten und die Längsbewegung der
Schiene 21 in bezug auf die Schiene 2o erleichtern.
-
Die Hilfsschienen 24 und 25 sind am einen Ende mittels eines Stiftes
32 und Querkeilen 33 und in der Nähe der vorderen Enden der Schienen 20 und 21 durch
eine flache Stange 34 miteinander verbunden. Die Stange 34 hat einen breiteren Teil
35, welcher sich gegen die Außenflächen der Schiene 25 legt. Das gegenüberliegende
Ende der Stange 34 hat eine Öffnung zur Aufnahme eines Querkeiles 36, um die Stange
34 in der richtigen Lage zu halten. Auf dein vorspringenden Teil 35 jeder Stange
34 ist mittels eines Nietes 38 ein Glied 37 drehbar befestigt. Es sind zwei Stangen
37 vorhanden, und zwar je eine am vorderen Teil jedes Schienenpaares. Die Hebel
37 sind mittels einer Stange 39, Gabeln 4o und Drehstiften 41 miteinander
verbunden. Jeder Hebel 37 hat einen Zahn oder eine Klinke 43, welche durch eine
Öffnung 44 in die Schiene 25 hineinragt und mit einer Reihe von Vertiefungen 45
im Flansch 22 jeder Schiene 20 zusammenwirkt. Durch den Eingriff der Klinke 43 in
ein Paar der Vertiefungen 45 wird der Sitz in seiner zur Längsrichtung des Fahrzeuges
eingestellten Lage verriegelt. Eine Feder 47 greift mit einer Nase 48 in eine Öffnung
des Hebels 37 ein, während der Teil 49 der Feder in Öffnungen der Schiene 21 sitzt.
Durch die Federspannung wird der Hebel 37 derart gespannt, daß seine Klinke 43 in
eine der Vertiefungen 45 des Flansches 22 jeder Schiene 20 eingreift. An seinem
vorderen Ende hat jeder Hebel 37 einen aufwärts gerichteten Teil 5o mit einer
Gewindebohrung 5 i zur Aufnahme des Gewindezapfens eines Handgriffes 52 (Fig. 3).
Durch diesen Handgriff kann einer der Hebel 37
direkt betätigt werden. Durch
die Stange 39 wird dann auch der andere Verriegelungshebel37 betätigt. Da beide
Hebel 37 eine Nase 5o besitzen, wird der Handgriff 52 für gewöhnlich nur an einem
Hebel 37 angebracht. Durch diese Bauart der Hebel 37 kann der Handgriff 52 je nach
Wunsch an einer der beiden Sitzseiten angebracht werden.
-
Der eigentliche Sitz besteht' aus einem Sitzteil 55 und einer geteilten
Rückenlehne 56, 57. Der Sitz 55 und die Rückenlehnen 56 und 57 sind in der üblichen
Weise gepolstert. Der Sitzteil 55 ruht auf einem Metallrohrrahmen 58 mit Querrohren
59
und 6o sowie Längsrohren 61 und 62 (Fig. 3). Die Rohre 59 und
6o sind miteinander außerdem noch durch Verstärkungsrohre 63 und 64 verbunden, welche
an die Rohre 59 und 6o angeschweißt sind. Die Rückenlehnen 56 und 57 haben Rohrrahmen
65 und 66 (Fig. 3 und 4).
-
Zwischen den Rahmen 65 und 66 ist an den Sitzrahinenteil 6o eine Stütze
67 mit Vorsprüngen 68 und 69 angeschweißt. An die Rohre 61 und 62 sind aufwärts
gerichtete Stützen 7o und 71 angeschweißt. Die Vorsprünge 69 und 71 haben sich deckende
Öffnungen für Drehstifte 72 und 73, welche die Drehstützen für den Rahmen 65 der
Rückenlehne bilden. Durch die Winkelanordnung der Achsen der Stifte 72 und 73 in
bezug auf den Rahmenteil 6o kippt die Rückenlehne 65 um eine durch die Stifte 72
und 73 laufende Achse. In derselben Weise haben die Vorsprünge 68 und
70 Öffnungen für Stifte 74 und 75 des Rahmens 66. Diese Stifte bilden eine
zum Rahmen 66 winkelige Achse, um welche der Rahmen 66 kippt. Infolge der Winkellage
der Achse durch die Stifte 74 und 75 in bezug auf den Rahmenteil 66 der Rückenlehne
bewegt sich diese leim Kippen in bezug auf den Rahmen des Sitzes in der in Fig.
2, 4 und 5 dargestellten Weise. Gemäß Fig.2 wird durch dieses schräge Kippen ein
zusätzlicher Raum zum Ein- und Aussteigen der Fahrgäste des Rücksitzes (nicht dargestellt)
geschaffen.
-
Durch die schräge Kippbewegung der Rückenlehne 57 wird der Raum zum
Ein- und Aussteigen der Fahrgäste zwar schon vergrößert. Gemäß der Erfindung sind
außerdem jedoch Vorrichtungen Vorgesehen, um den Sitzteil 55 um eine senkrechte
Achse zu schwenken. Zu diesem Zweck ist an dem Rahmenteil 61 und dem Verstärkungsrohr
63 eine Platte 78 angeschweißt. An der Oberseite der einen Schiene 21 ist eine Platte
82 angeschweißt oder sonstwie befestigt. An der Platte 78 ist mittels Bolzen 79
eine weitere Platte 8o befestigt. Die Seitenteile der Platte 8o sind umgebördelt
und umfassen bei 83 die Ränder der Platte 82 (Fig. 5).
-
-in anderen Ende des Sitzrahmens ist eine Platte 85 an das Rohr 62
und die Stange 64 angeschweißt oder sonstwie befestigt. An der Platte 85 ist mittels
Bolzen 86 eine zweite Platte 87 befestigt, welche auf einem Glied 88 gelagert ist.
Das Glied 88 ist ;in der Oberseite der Schiene 21 auf dieser Seite des Sitzrahmens
befestigt. Gemäß Fig.3 und 12 tritt am vorderen Ende des Sitzrahmens ein Bolzen
9o durch die Platten 85, 87 und 88 sowie den Scheitel der Schiene 21. Der Bolzen
9o bildet eine senkrechte Drehachse, um welche der Sitzrahmen und die mit ihm verbundenen
Teile geschwenkt werden können, so daß der linke Teil des Sitzrahmens in die in
Fig.3 gestrichelt dargestellte Lage kommt. Die hintere Kante der Platte 87 bildet
eine Rinne 9i, welche die hintere Kante der Platte 88 umfaßt, um ein Auseinanderschieben
der Platten zti verhindern und eine Gleitbewegung der Platten gegeneinander zu gestatten.
-
Die Kanten der Platte 82 sind bogenförmig mit der Achse des Zapfens
9o als Kriimmungsmittelpunkt. Die Rinnen 83 der Platte 8o sind ebenfalls bogenförmig
und umfassen die Kanten der Platte 82, wodurch die Platten zusammengehalten werden,
jedoch gegeneinander gleitbar sind. In der Platte 82 ist eine Rippe 84 angeordnet
und die Platte 88 hat eine Rippe 89. Diese Rippen bilden Lagerflächen für die Platten
8o und 87 und dienen dazu, die Reibung zwischen diesen Platten zu vermindern.
-
Es ist außerordentlich wünschenswert, daß der Sitz in seiner Normalstellung
verriegelt wird, ausgenommen, wenn er vorwärts geschwenkt werden soll, um das Ein-
und Aussteigen von Fahrgästen zu erleichtern. Zu diesem Zweck sind erfindungsgemäß
Verriegelungsvorrichtungen angeordnet, welche hei Beginn des Kippens der Rückenlehne
66 betätigt werden, um die Verriegelungen zu lösen. An der Oberseite der Platte
78 sind zwei Winkelstützen 94 angeschweißt, welche eine drehbare Verriegelungslasche
95 tragen. Die Lasche 95 hat eine abwärts gerichtete Nase 96, welche für gewöhnlich
über die hintere Kante der Platte 82 faßt (Fig. 4), wodurch eine Drehung des Sitzes
bzw. Rahmens 58 nach vorn verhindert wird. An die Verstärkungsstange 63 ist eine
L-förmige Stütze 98 angeschweißt, welche bei 99 drehbar eine Stange ioo trägt. Die
Stange ioo ist mit dem Rahmenrohr 61 durch eine Zugfeder ioi verbunden, welche die
Stange ioo für gewöhnlich in ihre oberste Lage zieht. In dieser Stellung erfaßt
die Stange ioo die Verriegelungslasche 95 und hebt sie an, so daß die Nase 96 außer
Eingriff mit der Hinterkante der Platte 82 steht. Wenn die Verriegelungsvorrichtung
und ihre Teile sich in dieser Lage befinden, so kann der Sitzrahmen 58 um die Achse
des Bolzens 50 geschwenkt werden.
-
Am Rahmen 66 der Rückenlehne ist eine untere bogenförmige Kantenfläche
105 angeordnet, welche in Eingriff mit einem vorspringenden Teil io6 der Stange
ioo kommen kann. Wenn die Rückenlehne 66 gemäß Fig. 4 gegen den Uhrzeiger gedreht
wird, so erfaßt die Fläche 105 den Vorsprung io6 und schwenkt die Stange
ioo um ihren Zapfen 99 abwärts, so daß die Lasche 95 abwärts schwingen und ihre
Nase 96 die Hinterkante der Platte 82 erfassen kann, um den Sitzrahmen 58 gegen
Drehbewegung zu verriegeln, wenn die Rückenlehne 66 normal aufgerichtet ist.
-
Das Glied io4 trägt eine federnde Klammer 1o7 und der Rahmen 6o hat
eine Nase io8, welche von der Klammer 107 erfaßt wird, um die Rückenlehne 66 nachgiebig
in ihrer normalen aufrechten Stellung zu halten. Die Klammer 107 kann leicht dadurch
gelöst werden, daß man die Lehne 66 mit der Hand vorwärts drückt. Bei weiterer Vorwärtsschwenkung
der Lehne 66 bewegt sich die Stange ioo unter der Wirkung der Feder ioi aufwärts,
wodurch sich die Nase 96 von der Platte 82 abhebt. Nachdem diese Elemente diese
Lage erreicht haben, kann man den Sitz 55 mit seinem Rahmen 58 frei Ki die Achse
des Bolzens go drehen, so daß der aum zwischen der hinteren Sitzecke und dem Türpfosten
15 sich vergrößert und dadurch das Ein-und
Aussteigen der Fahrgäste
zum Rücksitz des Fahrzeuges erleichtert. Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt
sich, daß ein relativ geringes Kippen der Lehne 66 nach vorn die Klinke
96 von der Platte 82 löst und daß dann der Sitz 55 auf dem Rahmen 58 um den
Bolzen go geschwenkt werden kann. Der Lehnenrahmen 66 kann unabhängig von der Relativlage
des Sitzes 55 in seine normale Gebrauchsstellung zurückgeschwenkt werden, da die
die Nockenfläche 105 erfassende Nase io6 lediglich die Stange ioo von der
Lasche 95 fortdrückt, so daß die Unterfläche der Nase 96 auf der Oberfläche
der Platte 82 gleitet und den Sitz so lange nicht gegen weitere Drehbewegungen verriegelt,
bis er in seine normale Gel)rauchsstellung zurückgekehrt ist. Um das Vorwärtsschwenken
des Sitzes 55 zu begrenzen, ist an der Platte 82 eine Nase oder ein Anschlag i io
angeschweißt, welcher unterhalb der Platte in einen Fuß i i i mündet, welcher an
der Platte 82 befestigt ist (Fig. 6). Wenn sich die Nase iio gegen die Platte i
i i legt, wird dadurch die Schwingbewegung des Sitzes um den Zapfen go begrenzt.
-
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt.
Vielmehr sind Änderungen der Einzelheiten in vielfacher Hinsicht möglich, ohne vom
Wesen der Erfindung abzuweichen.