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Scharnier Die Erfindung bezieht sich auf Scharniere mit Scharnierblättern
oder Scharnierbändern, bei welchen die Scharnierblätter auf einen gemeinsamen Scharnierstift
eingehängt sind und nach ihrem Zusammenfügen normalerweise in einer gemeinsamen
Ebene liegen im Gegensatz zu den gewöhnlicheren Scharniertypen, deren Scharnierblätter
nach ihrem Zusammenfügen normalerweise in zwei Ebenen parallel zueinander liegen.
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Scharniere mit in einer Ebene liegenden Scharnierblättern haben den
großen Vorteil, daß die Notwendigkeit des Einschneidens von Betten in Tür und Rahmen
zwecks Einpassung der Scharnierblätter entfällt, da die Dicke der Scharnierblätter
den Abstand bestimmt, welcher zwischen Tür- und Rahmenkante gelassen werden muß.
Dadurch wird eine Beschädigung an Tür und Rahmen vermieden und die zum Festmachen
der Scharniere und Einhängen der Tür erforderliche Zeit wesentlich reduziert.
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Bei dieser Scharniertype können die Scharnierblätter im wesentlichen
tangential zu der Peripherie des Scharnierstiftes oder im wesentlichen radial zu
der Scharnierachse sein, und die Erfindung befaßt sich ausschließlich mit Scharnieren
mit sich derart radial erstreckenden, in einer Ebene liegenden Scharnierblättern.
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Es ist immer schwierig, das Scharnier in genauer Lage anzubringen.
Dies wird nur beiden gewöhnlicheren Scharnieren infolge des Ausfalzens oder Einschneidens
von Betten in Tür und 'Rahmen für die Aufnahme der Scharnierblätter erreicht. Diese
Schwierigkeit ist in bezug auf die Scharniere mit in einer Ebene liegenden Scharnierblättern
sehr beachtlich, da es nichts gibt, die
Ausrichtung der Scharnierachse
zu bewerkstelligen noch die Lage des Scharniers zu bestimmen. Somit ist eine sorgfältige
Messung oder geschickte optische Beurteilung für die genaue Einstellung des Scharniers
erforderlich. Die Schwierigkeit ist am größten, wo die Oberfläche der Tür auf ihrer
Drehseite in gleicher Ebene liegend mit der benachbarten Oberfläche ihres Rahmens
einzustellen ist.
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Gegenstand der Erfindung ist also die derartige Konstruktion solcher
Scharniere mit in einer Ebene liegenden Scharnierblättern, daß ihre Ausrichtung
mit der Tür- und Rahmenkante automatisch gesichert wird mit der daraus resultierenden
Genauigkeit des Einsetzens der Tür in ihren Rahmen.
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Zu diesem Zweck hat gemäß Erfindung ein Scharnier, dessen Scharnierblätter
nach ihrem Zusammenfügen normalerweise in einer gemeinsamen Ebene liegen und in
einem gemeinsamen Drehstift eingehängt sind, so daß sie sich im wesentlichen radial
zu der Drehachse erstrecken, Scharnierstiftumhüllungsteile, die derart geformt oder
hinterschnitten sind, daß Anschlagkanten oder -flächen auf beiden Seiten jedes Scharnierblattes
entstehen, die in einer gemeinsamen Ebene rechtwinklig zu der Ebene der Scharnierblätter
und parallel zu der Scharnierachse liegen.
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Das Scharnier kann aus zwei Scharnierblättern bestehen, welche entweder
nebeneinander angeordnet sind oder von welchen das eine so geformt ist, daß es sich
um drei Seiten des anderen Scharnierblattes herum erstreckt. Es kann auch drei Scharnierblätter
aufweisen, welche nebeneinanderliegen oder von welchen sich das eine um die drei
Seiten des zweiten und das dritte in ähnlicher Weise sich um das zweite Scharnierblatt
herum erstreckt. Man kann auch vier Scharnierblätter nebeneinander anordnen oder
auch so, daß sich das eine Scharnierblatt um die drei Seiten der anderen erstreckt
und die anderen zwei Scharnierblätter je an einer Seite des ersten Scharnierblattes
liegen. Es können auch mehr als vier Scharnierblätter in Betracht kommen in Vervielfachung
oder Kombination der nebeneinanderliegenden und sich rund umeinander erstreckenden
Anordnung.
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Die Scharnierblätter haben Bohrungen zur Aufnahme der Befestigungsschrauben
o. dgl. Die Schraublöcher in dem Scharnierblatt oder Scharnierblätter zu ihrer Befestigung
an dem einen Teil, beispielsweise der Tür, sind alle auf derselben Seite versenkt,
während die Schraublöcher in den anderen Scharnierblättern zur Befestigung an dem
anderen Teil, beispielsweise dem Türrahmen, auf der gegenüberliegenden Seite versenkt
sind.
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Die Zeichnung bringt Ausführungsbeispiele der Erfindung. Es zeigt
Fig. i in perspektivischer Darstellung ein Dreiblattscharnier in seiner normalen
Stellung, Fig. 2 ein Zweiblattscharnier in gleicher Stellung und gleicher Darstellung,
Fig.3 eine abgeänderte Form des Zweiblattscharniers der Fig. 2, Fig. 4 eine andere
Form des Zweiblattscharniers, Fig. 5 eine andere Form des Dreiblattscharniers, Fig.
6 eine Drauf- oder Endansicht für jede der vorhergehenden Darstellungen. Das Scharnier
der Fig. i umfaßt drei Teile 1, 2, 3, von welchen der Teil i rechtwinklig ist und
ein Stiftumhüllungsteil il bildet. Der Teil 2 ist wesentlich U-förmig und erstreckt
sich um die drei Seiten des Teiles i. Er endet in den Stiftumhüllungsstücken 21,
22. Der Teil 3 ist von ähnlicher Form wie Teil 2, aber größer. Er erstreckt sich
um die drei Seiten des Teiles 2 und endet in den Stiftumhüllungsstücken 31, 32.
Es sind Schraublöcher, wie dargestellt, in den Scharnierblättern 1, 2, 3 vorgesehen.
Die Schraublöcher des Scharnierblattes 2 sind, wie man klar ersieht, auf der gegenüberliegenden
Seite wie die Schraublöcher der Scharnierblätter i und 3 versenkt.
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Das Scharnier der Fig. 2 umfaßt die beiden Teile 4, 5, von welchen
der Teil 4 rechtwinkelig ist und in ein Stiftumhüllungsstück 41 endet. Der Teil
5 ist im wesentlichen U-förmig, er erstreckt sich um die drei Seiten des Teiles
4 und endet in den Stiftumhüllungsstücken 51, 52. Wie vorhergehend haben die Scharnierblätter
4 und 5 Schraublöcher, welche auf gegenüberliegenden Seiten versenkt sind.
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Bei einer Abänderung des Scharniers der Fig. 2 ist der äußerste Teil
des U-förmigen Scharnierblattes 5 bei 53 der Fig. 3 verbreitert, um das Schraubloch
besser unterzubringen, wobei der umklammerte Teil 4 entsprechend ausgeschnitten
ist. Diese Abänderung kann auch beim Scharnier der Fig. i vorgenommen werden.
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Das Scharnier der Fig. 4 umfaßt die beiden Teile 6, 7 von gleicher
Form. Jeder Teil hat ein Stiftumhüllungsstück 61, 71. Das Scharnier der Fig. 5 weist
die drei Scharnierblätter 8, 9 und io auf, von welchen die Scharnierblätter 9, io
identisch sind und die Stiftumhüllungsstücke 91, iol aufweisen. Das Scharnierblatt
8 ist etwas länger, und seine Schraublöcher sind auf der den Scharnierblättern 9,
io gegenüberliegenden Seite versenkt. Das Scharnierblatt 8 endet in dem Stiftumhüllungsstück
81.
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Gemäß Fig.6 erstrecken sich die Scharnierblätter der vorher beschriebenen
Scharniere radial zur Scharnierachse, wie durch das Scharnierblatt i i angedeutet,
dessen Ende zwecks Bildung des Stiftumhüllungsstückes iil scharf herumgebogen ist.
Das Ausbiegen des letzteren Stückes ist so scharf ausgeführt oder es wird nach der
Formung einem weiteren Vorgang unterworfen, daß eine Anschlagkante oder -fläche
12 im rechten Winkel zur Ebene des Scharniers und parallel zur Stiftachse entsteht.
Das Ende des herumgebogenen Stückes iil ist in ähnlicher Weise bei 13 abgeplattet,
so daß ebenfalls im rechten Winkel zum Scharnierblatt ii in einer gemeinsamen Ebene
mit der Anschlagkante 12 eine weitere Anschlagkante oder -fläche entsteht. Die gemeinsame
Ebene dieser beiden Anschlagkanten liegt rechtwinkelig zur Ebene des Scharnierblattes
ii ,und parallel zur Stiftachse.
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Ein derartig konstruiertes Scharnier kann leicht, schnell und genau
angebracht werden, indem die Türkante gegen die eine Anschlagfläche und die Rahmenkante
gegen die andere stößt. Da diese Anschlagkanten oder -flächen gleich weit von der
Scharnierachse entfernt sind, muß die Oberfläche der Tür auf der Drehseite in der
gleichen Ebene mit der anliegenden Oberfläche ihres Rahmens liegen.
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Der Ausdruck Tür ist im weitesten Sinne auszulegen.
Er
umfaßt Tore, Fenster, Deckel und alle anderen derartigen Teile, soweit sie sich
zu drehen haben. In gleicher Weise trifft dies auf den Ausdruck Rahmen zu, indem
er jedes in Frage kommende Rahmenwerk, Flügelrahmen eines Fensters, Kanten einer
Büchse, Kastens, Behälters, Türpfosten und irgendwelchen anderen Teil umfaßt, an
dem der Drehteil drehbar zu montieren ist.