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Anordnung von Rauchgas- und Ventilationsschächten Die Erfindung betrifft
hinsichtlich der Ventilation insbesondere Konstruktionen, welche für hohe Gebäude
geeignet sind, in welchen die Verwendung eines gesonderten Rauchabzuges für jede
besondere Feuerstelle oder für jeden Ventilator, wie es sonst üblich ist, eine unwirtschaftliche
Einrichtung darstellen und zu umgekehrtem Zug führen «würde.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, einen großen Hauptkamin an einer
Seite des Gebäudes vorzusehen und in ihm die Rauchabzüge von allen Feuerstellen
des Gebäudes einzuleiten sowie auch die Ventilationsrohre. Einige der gesonderten
Rauchabzüge waren im wesentlichen vertikal und wurden zu einem horizontal liegenden
Sammelrohr geführt, welches dann in den Hauptkamin mündete. Andere wurden geneigt
geführt, und zwar weniger als 45° gegenüber der Horizontalen, und unmittelbar in
den Hauptkamin eingeleitet.
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Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich von diesen Konstruktionen
dadurch, daß sie einen aufwärts gehenden Hauptschacht benutzt und danebenliegende
im wesentlichen auch vertikal nach oben gerichtete Schächte für jede besondere Heizstelle
oder jede besondere Belüftungsstelle aufweist, die direkt in den Hauptschacht einmünden.
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Bei einer einfachenAusführungsform desKamins geht ein einziger Hauptschacht
durch die ganze Höhe des Gebäudes, und auf einer Seite des Hauptschachtes sind kleinere
einzelne Schächte für jede Feuerstelle angeordnet, die im wesentlichen die Höhe
eines Stockwerkes besitzen und deren oberes Ende in den Hauptschacht mündet. Sie
sind mit einer Ablenkungsplatte ausgestattet, welche gleichzeitig die Grundplatte
für den besonderen Abzugsschacht des darüberliegenden Stockwerkes bilden kann.
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Eine ähnliche Einrichtung kann zu Zwecken der Belüftung verwendet
werden, nur mit dem einzigen Unterschied, daß der Abzug dann für jeden Raum
im
oberen Teil des Raums angeordnet ist, und die besonderen' Ventilätiotis'schächte
erstrecken sich dann bis zur Höhe des Belüftungsabzuges im oberen Stockwerk.
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Die besonderen Schächte sind infolgedessen tatsächlich durch einen
einzigen neben dem Hauptschacht liegenden Schacht gebildet und werden von dem Hauptschacht
'umschlossen, der in Abschnitten, welche der Höhe eines Stockwerkes entsprechen,
derart abgeschlossen sind, daß die besonderen Schächte entstehen.
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Am oberen Ende eines jeden dieser Sonderschächte sind Öffnungen vorgesehen,
welche diesen Schacht mit dem Hauptschacht verbinden, und am unteren Ende eines
jeden solchen Sonderschachtes ist die Verbindung mit dem Raum hergestellt.
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Dieser zusammengesetzte Kamin kann beispielsweise ,einen rechteckigen
Querschnitt haben und vertikale Wände aufweisen,- welche. in bestimmten Abständen
mit Öffnungen und Verschlußstellen eingerichtet sind, die den Schacht in den Hauptschacht
und in die Nebenschächte unterteilen.
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Eine andere Form, welche zweckmäßig benutzt werden kann, besteht in
einem dreieckigen Querschnitt 'mit einem kleineren ebenfalls dreieckigen nach einwärts
gerichteten Schacht, welcher zur Bildung der Sonderschächte dient.
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In einer bevorzugten Ausführungsform, welche gleichzeitig ein Ventilationssystem
und ein System zur Abführung der Rauchgase umfaßt, werden Zwillingsschächte benutzt,
wobei jeder dieser Schächte einen Hauptschacht auf der einen Seite-und die Nebenschächte
auf der anderen Seite enthält. Diese Zwillingsschächte werden Seite an Seite nebeneinander
angeordnet, wobei die Nebenschächte je nach Wunsch außen oder innen liegen' können.
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Wenn die Vorderwand des Kamins, die Kaminbrust, in den Raum vorsteht,
können die Ventilationsöffnungen in den Seitenwänden dieser Brust angeordnet werden,
sofern eine solche Anordnung im besonderen Fall zweckmäßig erscheint.
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Wo der Raumbeschränkt ist, oder in anderen Fällen, wo es sich als
nützlich erwies, beispielsweise in Küchen, können Zwillingsschächte vorgesehen werden,
wobei einer der Belüftung und der andere dem Abzug der Rauchgase dient, und ein
einziger Nebenschacht kann von dem Hauptschacht in Abständen abgezweigt werden,
wobei die Einrichtung derart getroffen wird, daß einige dieser Abschnitte Belüftungsschächte
bilden und andere, beispielsweise abwechselnd, Rauchgasabzüge darstellen. Wenn ein
solcher Rauchgasabzug in einer derartigen Anordnung ungefähr die Höhe eines halben
Stockwerkes hat, können die Belüftungsöffnungen ungefähr 5 Fuß über dem Fußboden
liegen. Dies ist besonders zweckmäßig in Küchen, da die Ventilationsöffnung in geringem
Abstand über den Herd angeordnet werden kann und auf diese Weise den Dampf und die
Kochdünste unmittelbar abzieht.
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Es ist selbstverständlich, daß jede geeignete Vervielfachung derartiger
Einrichtungen in der einfachen Bauweise hergestellt werden kann, die im vorstehenden
beschrieben ist.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der, gehen aus der im folgenden
gegebenen Zeichnungsbeschreibung hervor.
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Fig. i zeigt einen vertikalen Schnitt durch ein kombiniertes Belüftungs-
und Räuchabzugssystem, besonders geeignet für Wohnräume, welche Heizeinrichtungen
mit langsamer Verbrennung o. dgl. haben, längs der Linie 1I von Fig. 3; Fig. 2 und
3 sind Schnitte längs der Linien II-II und 111-III von Fig. 1; Fig.4 ist ein Schnitt
ähnlich demjenigen von Fig. i, jedoch von einem abgeänderten kombinierten Belüftungs-
und Rauchabzngssystem, - insbesondere für Küchen; Fig. 5 und 6 sind Schnitte längs
der Linien V-V und VI-VI von Fig. 4; Fig.7 ist ein Schnitt ähnlich demjenigen der
Fig. i durch ein kombiniertes System, besonders geeignet für offene Feuerstellen;
Fig. 8 ist ein Schnitt längs der Linie VIII-VIII in Fig. 7 ; Fig._9 ist ein Schnitt
ähnlich demjenigen von Fig. i, . zeigt jedoch eine aridere Ausführungsform des kombinierten
Systems, besonders geeignet für Feuerstellen, welche mit ihren Rückseiten aneinandergebaut
sind; Fig. io ist ein Querschnitt längs der Linie X-X von Fig.9. .
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Die Einrichtungen, welche in Fig. i bis 3 der Zeichnungen gezeigt
werden, betreffen zwei ähnliche Anordnungen zusammengesetzter Schächte 77 und 78,
welche nebeneinander in &r Kaminummantelung 84 angeordnet sind, wobei der Schacht
77 als Rauchgasschacht und der Schacht 78 als Belüftungsschacht dient.
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Der Schacht 77 umfaßt eine Hauptleitung 79
und Nebenschächte
8o, welche an der inneren Seite des Hauptschachtes 79 liegen. Die Nebenschächte
8o werden durch Abspaltung eines einzigen, in Abschnitte unterteilten Schachtes
gebildet, wobei diese Abschnitte der Höhe eines jeden Stockwerkes entsprechen. Diese
Abschnitte werden durch die Steine 81 gebildet, welche eine Ablenkungsfläche 82
besitzen und ungefähr in der Höhe 83 eines jeden Stockwerkes angebracht sind. Diese
Fläche 82 dient dazu, den Nebenschacht 8o, der sich darunter befindet, in den Hauptschacht
79 münden zu lassen und bildet gleichzeitig das Fundament für den Nebenschacht 8o,
der darüber beginnt.
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Fig. i zeigt schematisch einen Einlaß-85 für verbrauchte Luft und
einen Einlaß 86 für Verbrennungsgase am Grunde eines Nebenschachtes 8o. In der .
gezeigten Form sind diese Öffnungen nicht symmetrisch in die Kaminummantelung 8.4
eingesetzt. Dies kann aber leicht erreicht werden, wenn es gewünscht sein sollte,
indem man die Kaminbrust über einen kurzen Abstand an der Seite der Heizgasleitungen
erweitert.
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Der Belüftungsschacht 78 ist ähnlich eingerichtet wie der Abgasschacht
77. Er besteht gleichfalls aus einem Hauptschacht 87, welcher sich an, die
Nebenschächte
8o für die Belüftungsschächte 88 anlehnt, welche für jedes Stockwerk an der Außenseite
vorgesehen sind.
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Die Einrichtung des Belüftungsschachtes ist ähnlich derjenigen des
Rauchgasschachtes mit der einzigen Ausnahme, daß die Einlässe 89 zu den einzelnen
Nebenschächten 88 sich in der Nähe der Decke 9o eines jeden Stockwerkes befinden.
Genau wie im Falle der Rauchabzugsschächte 8o, werden die Belüftungsschächte 88
dadurch gebildet, daß unterhalb des Einlasses 89 Formsteine 8i eingebaut sind, @velche
eine Ablenkungsfläche82 aufweisen.
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Es ist ersichtlich, daß der Nebenschacht für Belüftung 88 im obersten
Stockwerk viel kürzer ist als diejenigen in den Stockwerken darunter und daß der
Einlaß 89 etwas tiefer angeordnet ist.
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Die Belüftungseinlässe 89 in der gezeichneten Anordnung sind an der
Seite der Kaminummantelung 84 angebracht. Dies ist zweckmäßig für Aufenthaltsräume
und Schlafzimmer, wo es wünschenswert ist, daß diese Einlaßstellen unauffällig angeordnet
sind und nicht die Ausschmückung des Raumes stören.
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Die Schächte 77 und 78 können einfach aus Hohlsteinen aufgebaut werden.
In der Form, welche in den Fig. i bis 3 gezeigt wird, werden beide Schächte aus
einer Reihe von ähnlichen rechteckigen Hohlsteinen gebildet, deren Querschnitt aus
Fig. 2 ersichtlich ist. Ein innerer Steg 9i dient dazu, jeden Block in einen Hauptschacht
und in einen Nebenschacht zu unterteilen. In regelmäßigen Abschnitten werden Hohlsteine
81 aufgesetzt, bei welchen die Zwischenwand 9i fehlt und an Stelle derselben eine
obere Ecke vorhanden ist, die eine gekrümmte Fläche 82 bildet, wie sie in Fig. i
ersichtlich ist. Diese Fläche dient dazu, den Nebenschacht in den Hauptschacht überzuleiten.
Bei den Einlaßstellen für die Heizgase oder die Luft «erden besondere Blocksteine
verwendet, welche geeignete Öffnungen besitzen, die darin ausgespart sind. Das obere
Ende eines jeden Schachtes ist mit einem Belüftungsstein 104 versehen.
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Der Hauptschacht eines jeden der Schächte 77 und 78 wird von einem
Kaminaufsatz 92 überragt, welcher dazu bestimmt ist, den Zug zu erhöhen. Wie in
Fig. i und 3 gezeigt, sind diese Aufsätze 92 mit einem Unterteil 93 versehen,
der eine Schulter 94 besitzt, mit welcher er auf dem oberen Ende des Schachtes aufgesetzt
wird.
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Dieser Unterteil 93 trägt einen Teil 97, der eine äußere
Wand 95 bildet, die von der Grundfläche 93 und von der inneren Wand 96 Abstand hat.
Diese Wand 96 erstreckt sich an der Oberkante des Basisstückes 93. Auf der einen
Seite ist die innere Wand 96 quer durch die Mitte unterbrochen, so daß zwei voneinander
getrennte Teile gebildet werden. Ein oberer vertikaler Teil 98 und ein unterer nach
innen hervorspringender Teil 99 sind so angebracht, daß eine Öffnung ioo
zwischen ihnen gebildet wird. Die gegenüberliegende Seite ioi der inneren Wand 96
ist an ihrem oberen Ende nach innen gezogen, so daß die Oberkante ungefähr vertikal
über die Oberkante des Teiles 99 liegt. Darüber befindet sich eine Haube io2, welche
auf die Außenwand 95 und den Körper 97 paßt und eine obere Öffnung aufweist. Die
Teile dieses Schornsteinaufsatzes und ebenso die Blocksteine für die Schächte sind
miteinander durch Mörtel oder irgendein anderes geeignetes Zementmaterial verbunden.
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Die Öffnung ioo ist vorzugsweise so angeordnet, daß sie den zu erwartenden
Winden gegenübersteht. Auf diese Weise wird die Luft außerhalb des Kamins nach aufwärts
in den Ringraum zwischen den Wänden 95 und 96 geleitet, wobei sie durch die Öffnung
ioo und durch den Spalt strömt, der zwischen der Oberkante der Wände 99 und 96 gebildet
wird. Auf diese Weise werden die Rauchgase oder die verbrauchte Luft angesaugt und
durch diese Öffnung abgeführt.
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Andererseits wird alle Luft, welche nach abwärts in die Haube io2
einströmt und vorwiegend zwischen dem .einwärts geneigten Teil ioi und der Außenwand
95 hindurchströmt, zwischen dem Basisstück der Wand 95 und dem Grundflächenteil
93 wieder nach auswärts gedrückt. Auf diese Weise tritt die Luft nicht in die Schächte
77 und 78 ein und verursacht somit keine Stauung.
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Ein Schornsteinaufsatz kann in bestimmten Fällen so eingerichtet werden,
daß er drehbar ist und auf diese Weise der beliebigen Windrichtung folgt.
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Die Konstruktion, welche in den Fig. 4 bis 6 gezeigt wird, ist im
allgemeinen ähnlich derjenigen der Fig. i bis 3 und weist zwei Hauptschächte 77
und 78 auf, welche einerseits als Rauchgasabzug, andererseits als Belüftungsschacht
dienen. Zwischen den beiden aber ist ein einziger Nebenschacht io6 vorgesehen, welcher
abwechselnd als ein nützlicher Rauchgasabzug 107 und darüber als Belüftungsschacht
io8 dient. Diese Sonderschächte 107 und io8 werden dadurch gebildet, daß der Schachtraum
io6 durch die Formsteine 81 der Länge nach unterteilt wird. Diese sind so angeordnet,
daß alle Schächte io8 in den Hauptschacht 78 münden und alle Nebenschächte
107 in den Hauptschacht 77. Die Trennlinien zwischen den übereinandergelegten
Blocksteinen der Schächte sind der Einfachheit halber in der Zeichnung weggelassen.
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Die Schächte 77 und 78 sind so angeordnet, daß sie nebeneinander in
einer Kamintfnmantelung 84, so wie die vorhergehend gezeigten Schächte angebracht
sind. In diesem Fall sind die Rauchgasöffnungen iog und iio und die Belüftungsöffnungen
i i i symmetrisch in der Kaminummantelung angeordnet, und die Nebenschächte 107
und io8 haben bloß die Höhe eines halben Stockwerkes. In der gezeichneten Anordnung
ist der Belüftungsschacht lob ein wenig kürzer als der Rauchgasschacht
107 und ist besonders für Küchen ausgebildet, so daß er den Kochdunst und
den Dampf hinwegzieht, die vom danebenstehenden Kochherd aufsteigen.
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Die Fig.7 und 8 zeigen eine Abänderung, in welcher die zwei Hauptschächte
i 12 und 113, beides Rauchgasschächte, voneinander getrennt sind und einen Nebenschacht
zum Abzug der Heizgase
einschließen, der in Sonderschächte 114 unterteilt
ist, von denen jeder an eine offene 'Feuerstelle 115 anschließt und bis ungefähr
zur Höhe der Decke reicht, wo er in gleicher Höhe in die beiden Schächte 112 und
113 mündet. Hohlsteine 81, wie beschrieben, sind unmittelbar unter der Herdstelle
des Feuers 115 im Stockwerk darüber vorgesehen. um den Neffenschacht 114 in die
Hauptschächte 112 und 113 überzuleiten. Am oberen Ende des Stockwerkes wer-der.
die Blocksteine 8i 4n der Höhe der Basis des Kaminschachtes angeordnet.
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Die Anordnung, die in Fig. 9 und io dargestellt ist, ist ähnlich derjenigen
der Fig.7 und 8 und weist gegebenenfalls zwei voneinander getrennte Rauchgasabzüge
i 12 und 113 auf, zwischen denen Sonderschächte 117 eingebaut sind. Diese
Sonderschächte Teichen vom oberen Ende einer Feuerstelle 118 bis unter dieselbe
im nächsten Stockwerk. Bei dieser Form der Konstruktion jedoch teilen sich die Sonderschächte
117 nicht derart, daß sie oben teilweise in den einen und teilweise in den anderen
Rauchgasschacht münden, sondern sie sind bloß in einen der beiden Hauptschächte
eingeführt. In der Zeichnung wird gezeigt, daß benachbarte Schächte 117 in die entgegengesetzten
Hauptschächte münden. Diese Anordnung kann Verwendung finden bei den gewöhnlichen
offenen Feuerstellen, wie dies in Fig. 7 und 8 angegeben ist. Das ist aber ebenso
zweckmäßig für Herde, die mit der Rückseite gegeneinander stehen, wie es in Fig.
io dargestellt ist. In dieser Figur ist eine Feuerstelle i i g, die auf einer .Seite
.der Zwischenwand 121 offen ist und einen Kochherd oder einen Ofen i2o, welcher
durch das Feuer der offenen Feuerstelle i i9 beheizt wird, dargestellt, wobei dieser
Ofen oder der Kochherd in den Raum auf der anderen Seite der Zwischenwand 121 hinausgeht.