DE755118C

DE755118C - Heftpflaster mit einer Grundschicht aus Kunstharz

Info

Publication number: DE755118C
Application number: DESCH120491D
Authority: DE
Inventors: Franz Adolf Dipl-Chemik Dewald; Lothar Schluckwerder
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1940-05-26
Filing date: 1940-05-26
Publication date: 1954-01-18

Description

Heftpflaster mit einer Grundschicht aus Kunstharz Die Erfindung bezieht sich auf ein Heftpflaster mit einer Grundschicht aus Kunstharz. Die bekannten Grund,schichten aus Kunstharz bestehen aus- Polymerisationsprodukten der Acrylsäure oder ibrer Derivate. Solche Heftpflaster mit Polyacrylsäurefilmenl als Grundschicht geben beispielsweise beim Auflegen auf Gelenke bei spannenden Besvegungen nur träge nach, erzeugen dadurch unerwünschten Druck auf die Wundstelle; bei einer Rückwärtsbewegung verbleiben sie außerdem mehr oder minder lange Zeit in der gespannten Lage. Die Folge davon ist einerseits ein Druck auf die Wundstelle und eine Behinderung an der Verbandstelle. Bei höherer Temperatur zeigen die bekannten Grundschichten starke Ermüdungserscheinungen ihrer Elastizität und werden bei tieferen Temperaturen brüchig und spröde.
Diese Mängel werden durch das erfindungsgemäße Heftpflaster behoben. Die Erfindung besteht in einem Heftpflaster mit einem Film aus Polyisobutylen als Grundschicht. Zweckmäßig enthält die Klebschicht Bestandteile, die in chemischer Verwandtschafti zu der Masse der Grundschicht stehen.
Gegenüber den bekannten Grundschichten weisen Filme aus Polyisobutylen Eigenschaften auf, welche sie in überragender NVeise für Heftpfiaster geeignet machen. Es hat sich gezeigt, daß ein Film aus Polyisobutylen eine rasch reversible Dehnung ausweist, d. h. also nicht allein dehnbar ist, sondern auch nach dem Ausschalten der dehnenden, Kräfte praktisch sofort wieder auf die ursprüngliche Länge zurückgeht. Dieses Verhalten, welches die bekannten Filme nicht oder nur in unvollkommenem Umfang zeigen, inacht den Polyisobutylenfilm als Grundschicht für Heftpflaster überaus geeignet, vermag doch ein auf einen Körperteil aufgelegtes Heftpflaster jeder Bewiegung desselben sofort nachzugeben; bewegungshemmende Formveränderungen werden also vermieden.
Eine weitere nicht zu unterschätzende Eigenschaft des erfindungsgemäßen Heftpflasters beruht auf der geringen Temperaturempfindlichkeit der Grundschicht. Die Grundschicht verliert ihre reversible Elastiizität weder beim Auflegen auf Körpers teIlen noch bei tiefen Temperaturen, so daB sie also ihren Zweck zu jeder Jahreszeit und bei jeglicher Verwendung voll erfüllt. Man hat zwar bereits Polyisobutylen zur Herstellung der Kleh stoffschichten auf Heftpflaster mit einer Textilgrundschicht verwendet. Da derartige Grundschichten praktisch unelastisch sind, fehlte diesem Pflaster die erflndungsgemäß erzielte Nachgiebigkeit. Bei dem bekannten Pflaster obliegt der Polylsobutylenschicht eine gänzlich andere Aufgabe als bei der Erfindung, nämlich die Erzielung der Haftung. Es konnte nicht angenommen werden, daß ein für die Klebschicht verwendeter Stoff sich mit Vorteil als Grundschicht verwenden läßt.
Das Heftpflaster nach der Erfindung kann in bekannter ÄVeise mit einer Klebschicht versehen werden, welche durch Aufstreichen oder Aufspritzen erfolgt. Die Klebschicht kann außerdem Stoffe aufweisen. welche des infizierend oder heilungsfördernd sind.
Die Verwendung von, Polyisobutylen zur Herstellung der Klebschicht ergibt eine überraschend innige Haftung an der Grundschicht.
Für die Klebschicht wird eine Lösung oder Anteigung von Polyisobutylen oder einer diesen Stoff enthaltenden Masse in geeigneten organischen Lösungsmitteln verwendet, worauf letztere ganz oder zu einem wesentlichen Teil verdunstet werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Heftpflaster mit einer Grundschicht aus Kunstharz, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundschicht aus einem Film aus Polyisobutylen besteht.

2. Heftpflaster nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebschicht Bestandteile enthält, die in chemischer Verwandtschaft zu der Nfasse der Grundschicht stehen.

Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 647931, 663 779, 674 187, 679 267, 683 114, 694 004; schweizerische Patentschrift Nr. I93 469; USA.-Patentschrift Nr. 797 094; britische Patentschriften Nr. 427 E9I, 352 I78; Zeitschrift »Kautschuk«, Verlag Union, Deutsche Verlags-Ges., Berlin SW 68.

13. Jahrg., Heft II, 1937, S. I85; »Runststoff-Ratgeber «, Buchverlag W. Girardet, Essen, S. 27, 184, 185, IS7: Zeitschrift »Kunststoffe« 1 93(), Januar-Heft, »Oppanol B als neuer Kunststoff«.