Wundverbandstoff. Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein gebrauchsfertiger Wundverbandstoff aus Faserstoff und Filmmaterial, bei welchem das Filmmaterial fest mit .dem eine @Saug- schicht bildenden Faserstoff verbunden und mit Durchlässen versehen ist, die den Zutritt von Sekreten zu dem Faserstoff gestatten.
Um einen in jeder bisher üblichen Ver bandart (trocken, feucht, Salbendeckung, Dränage, Tamponade) verwendungsfähigen, stets gebrauchsfertigen vollwertigen Ver bandstoff zu erhalten, ist die Sicherstellung der Sterilisierbarkeit auch dann erforderlich, wenn der Verbandstoff sterilisiert in den Handel gebracht wird (was keineswegs grundsätzlich der Fall ist),
d a der Verband stoff bis zu seiner Verwendung immer noch durch besondere Zufälle wieder ursteril wer den kann. Vielfach aber sterilisieren bei spielsweise die Krankenhäuser ihren Ver bandstoff sich selber, um ganz sicher zu gehen, so dass in diesem Fall die Lieferung von nicht sterilisiertem Verbandstoff zweck mässig erscheint, um eine doppelte Arbeit zu sparen.
Der gebrauchsfertige Verbandstoff ;gemäss der Erfindung, der für alle Wundarten, -grösser und -formen passt, besteht aus Faser- materia.1, .das, z. B. durch Nähen, Kleben, Falzen, Heften, auch mit Metallfäden u. a.
m., fest mit dem Film (einseitig, doppelseitig oder durch Umhüllen) verbunden ist, wobei der Film in seiner ganzen Ausdehnung für Flüssigkeiten durchlässig .gemacht ist, indem er mit über die ganze Flachseite verteilten Öffnungen versehen ist, so dass diese überall einen Durchtritt der 'Sekrete zu ,dem dem Film anliegenden Fasermaterial gestatten.
Als Filmmaterial kommen in erster Linie Filme aus Zellulose oder Mulosederivaten (Zelluloseester, Zelluloseäther und Jergl.) in Betracht, aber auch Filme aus Kunststoffen aller Art,
insbesondere wie sie aus Polyvinyl- verbindungen und Polystyrolverbindunigen im Handel erhältlich sind. Schliesslich aber auch glatte Papiere, wie sie beispielsweise als Pergament- und Pergamynpapier sich im Handel befinden. Das benutzte Film- oder Papiermaterial kann wasserundurchlässig, aber auch für Wasser,durchlässig sein.
We sentlich ist lediglich, dass diese Filmschicht keine faserige Aussenfläche hat, die einen Reiz auf die Wundfläche ausüben könnte.
. Durch die feste Verbindung des Films mit der Sauglage wird ein für Verband zwecke äusserst vereinfachtes Material erhal ten, das in den meisten Fällen besondere Polsterung überflüssig macht und die Her- stellung von meterlangen Streifen verschie- dener Breite und ihre Aufbewahrung in fest gedrehter Rollenform gestattet.
Die Durchlässe im Film können mehr oder minder fein hergestellt und mehr oder minder dicht verteilt werden. Sie können durch,Stechen, Stanzen, Schneiden, Schlitzen mit und ohne :Substanzverlust hergestellt werden und verschiedene Form haben, bei spielsweise auch Kreuz-. Sternform u. a.
Eine allgemeine Durchlöcherung der Filmfläche hat d en Vorteil, @dass es ganz gleichgültig ist, welche Stelle des Verbandstoffes auf die Wunde zu liegen kommt, und dass man durch Abtrennen und Zusammenfügen von Streifen material jede Wundform und -grösse unter Wahrung eines .gleichmässigen Sekretdurch- lasses decken kann.
Die Öffnungen werden zweckmässig so angelegt, dass eine direkte Berührung der Wundfläche mit der Sauglage vermieden wird, um ein schädigendes Trockenlegen der Wundgewebe zu vermeiden, da das Zellen- wachstum und damit die Heilung nur in einem flüssigen Medium ungestört vonstatten- geht. Besonders geeignet ist eine Lochung - in an sich beliebiger Form -,
bei der ein Substanzverlust des Films nicht eintritt, so dass die zeltartig nach der Sauglage zu um gebogenen Öffnungsränder gewissermassen erst bei einer gewissen Steighöhe er Flüs sigkeit und auf einen .geringen Druck von der Wunde her rückeehlagventilartig die Wundflüssigkeit durchlassen, die alsdann von der anliegenden Saugschicht aufgenom men wird.
Im allgemeinen ist eine ,grosse Zahl kleiner Öffnungen einer -geringen Zahl grösse rer Öffnungen vorzuziehen, beispielsweise eine Durchlochung mit Nadeln von etwa. 1,0 bis 2,0 mm Durchmesser, obgleich für beson dere Zwecke auch grössere Öffnungen erfor- derlioh sein können und d a :her in besonderen Fällen anzulegen sind.
Beider Sterilisierung in fest gedrehter Rollenpackung tritt bei Durchloehung des Films ohne Substanz verlust durch das Feuchtwerden ,der hierbei sich zusammenziehenden Filmlagen und dem dadurch erfolgten Zusammenpressen der ein zelner Rollagen ein Wiederaneinanderlegen oder eine den Zwecken des Verbandstoffes sehr günstige Annäherung der Öffnungs ränder der Lochungen ein,
wodurch die vor her erwähnte ventilartige Wirkung der Durchlässe erheblich gefördert wird.