DE754392C - Elektromagnet zur UEberwachung von Gleichstromanlagen - Google Patents

Description

• Elektromagnet zur Uberwachung von Gleichstromanlagen Zur Erzielung gestaffelter Auslösezeiten bei Gleichstromschnellschaltern ist es bekannt, den Schnellschalter so auszubilden, daß der die Auslösung bewirkende Magnetanker bei Kurzschluß durch einen hauptstrümerregten Zugmagneten von einem ebenfalls hauptstromerregten Haltemagneten abgerissen wird, wobei zwischen den Schenkeln des Haltemagneten ein Zusatzmagnet angeordnet ist, dessen Wicklung durch- eine, vom ansteigenden Hauptstrom über einen Transformator erregte Spule gespeist wird.
• Nach der Erfindung wird diese bekannte Einrichtung bedeutend vereinfacht, und zwar durch eine derartige Ausbildung, daß sich unter Umständen auf äußerst einfache Weise eine beliebig feine Staffelung der Eigenzeiten erzielen läßt. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß auf dem zwischen den Schenkeln des Haltemagneten angeordneten Zusatzkern lediglich eine Kurzschlußwicklung aufgebracht ist, die eine Verlängerung der Eigenzeit vom Auftreten des Kurzschlusses bis zum Abreißen des Ankers bewirkt.
• Bei Schnellschaltern mit spannungserregtem Haltemagneten, die ihren mnit dem beweglichen Kontakt verbundenen Auslöseanker gegen Federkraft festhalten und bei Überstrom durch Umlenkung des Halteflusses in einen magnetischen Nebenschluß zum! Auslöseanker freigeben, ist die Verwendung von Kurzschlußwindungen auf dem Magneteisen bekannt. Diese dienen jedoch dazu, die Auslösung um so stärker zu beschleunigen, je steiler der Anstieg des Hauptstromes ist.
• Ein Ausführungsbeispiel zeigt Abb. i in schematischer Anordnung. In Abb.2 ist der Zusammenhang zwischen der Breite des Kurzschlußringes und der Eigenzeit eines Schnellschalters nach Abb. i dargestellt.
• Das Elektromagnetsystem des Schnellschalters besteht aus einem Haltemagneten a und einem Auslösemagneten e, die beide vom Hauptstrom J erregt werden. Der Auslöseanker d wird durch schwache Federn h. gegen die Pole des Haltemagneten a gezogen. Die Magneten sind so ausgelegt, daß bei Kurzschluß der Anker d durch die Kraft des Zugmagneten e von den Polen des Haltemagneten d abgerissen wird, so daß er das bewegliche Kontaktstück g des Schalters von dem nicht dargestellten festen Kontaktstück wegschlägt. Zwischen den Schenkeln des Haltemagneten ist ein Zusatzrnagnetkern c angeordnet, auf dem gemäß der Erfindung eine Kurzschlußwicklung f aufgebracht ist.
• Beim Auftreten eines Kurzschlusses, das sich mit einer durch die elektrischen. Größen des Kurzschlußstromkreises gegebenen Anstiegsgeschwindigkeit vollzieht, wird in der Kurzschlußwicklung f ein Strom induziert, dessen Feld dem Streuhaltefluß, der bei Nichtvorhandensein der Kurzschlußwicklung leicht in den Zusatzkern gedrängt. wurde, einen Widerstand entgegensetzt. Infolgedessen wird die durch den Haltefluß auf den Magnetanker d wirkende Haltekraft erst bei einem höheren Wert des ansteigenden Kurzschlußstromels durch die Zugkraft des Zugmagneten e überwunden, d. h. der höhere Stromwert wird erst später erreicht, und es tritt eine Verlängerung der Eigenzeit ein. Diese Verlängerung der Eigenzeit vom Auftreten des Kurzschlusses bis zum Abreißen des Ankers ist unter sonst gleichen Umständen um so größer, je mehr Kupfer die Kurzschlußwicklung enthält. Man hat es daher in der Hand, z. B. bei mehreren in Reihe liegenden Schnellschaltern, durch geeignete Bemessung der Kurzschlußwicklungen die Auslösezeiten so zu staffeln, daß jeweils nur der dem Kurzschluß nächstliegende Schalter auslöst, während die näher an der Stromquelle liegenden Schalter nicht auslösen.
• Zweckmäßig werden die Kurzschlußwicklungen als massive Kurzschlußringe ausgebildet, die zur Erzielung der Auslöseselek tivität hintereinanderliegender Schnellschalter bei gleicher Wandstärke nach der Breite abgestuft sind.
• Abb. 2 zeigt, wie die Eigenzeit der Schalter mit zunehmender Breite der Kurzschlußringe zunimmt, wobei jedoch auch bei den längeren Auslösezeiten immer noch die Schnellabschaltung erhalten bleibt. Statt Kurzschlußringe verschiedener Breite zu verwenden, kann es zweckmäßig sein, Kurzschlußringe gleicher Breite je nach der gewünschten Eigenzeit in kleinerer oder größerer Zahl nebeneinander anzuordnen.
• Die Anwendungsmöglichkeit des Elektromagneten nach der Erfindung ist nicht auf Schnellschalter beschränkt, sondern er ist auch bei Auslösern, Relais und ähnlichen Überwachungseinrichtungen in Gleichstromanlagen jeder Spannung verwendbar, bei denen eine gegebenenfalls staffelbare Verlängerung der Eigenzeit oder der Au@slösezeit vorgenommen werden soll.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Elektromagnet zur Überwachung von Gleichstromanlagen, insbesondere für Schnellschalter, dessen Magnetanker bei Kurzschluß durch einen hauptstromerregten Zugmagneten von einem hauptstromerregten Haltemagneten mit zwischen den Schenkeln angeordnetem Zusatzmagnetkern abgerissen wird, gekennzeichnet durch eine Kurzschlußwicklung (f) auf dem Zusatzmagnetkern (c), die eine Verlängerung der Eigenzeit vom Auftreten des Kurzschlusses bis zum Abreißen des Ankers (d) bewirkt.
2. 2. Elektromagnet nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Staffelung der Eigenzeiten mehrerer in einer Anlage liegender Elektromagnete, z. B. in Reihe liegender Schnellschalter, die Kurzschlußwicklungen (f) in der Stärke gegeneinander abgestuft sind.
3. 3. Elektromagnet nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kurzschlußwicklungen massive Kurzschlußriinge gleicher Wandstärke, jedoch abgestufter Breite, gegebenenfalls mehrere in verschiedener Zahl nebeneinander angeordnete Kurzschlußringe gleicher Breite verwendet werden. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 3O9 C>21, 411 876, 573 1ö2.