DE514603C - Wechselstrom-Schnellschalter mit Haltemagnet - Google Patents

Description

Bei elektrischen Schaltern für Gleichstrom ist es vorgeschlagen worden, um eine Auslösung mit möglichst großer Schaltgeschwindigkeit zu erreichen, den Schalterstrom durch induktive Verkettung auf eine Festhalteeinrichtung einwirken zu lassen. Infolge der induktiven Verkettung ist hierbei die Halteeinrichtung bei gleichförmigem Gleichstrom, also dem normalen Schalterstrom, nicht beeinflußt, bei

ίο plötzlichen Stromänderungen wird jedoch ein Spannungsstoß auf den Festhaltekreis übertragen, der unter den gewünschten Bedingungen die Ausschaltung bewirkt.
Derartige Schalteinrichtungen sind zunächst nur für Gleichstrom verwendbar, da ja Wechselstrom durch die ■ transformatörische Verkettung dauernd den Haltekreis beeinflussen würde und so infolge der hohen Empfindlichkeit bei jedem Stromwechsel, also in jeder Periode, abschalten würde. Gemäß der Erfindung kann jedoch eine derartige Schalteinrichtung auch für Wechselstrom verwendbar gemacht werden, und zwar geschieht dies dadurch, daß der Schalterstrom durch zwei Transformatoren mit dem Haltekreis verkettet wird, die in entgegengesetzter Richtung gleich stark vormagnetisiert sind. Mit besonderem Vorteil wird die Sättigung der Transformatoren bis etwas über das Knie der Magnetisierungskurve getrieben, und zwar unabhängig von dem normalen Schalterstrom. Die zugehörigen Erregerwicklungen des Trans-■ formators können hierbei in entgegengesetzter Richtung von einer gemeinsamen Gleichstromquelle oder aber auch von zwei getrennten Gleichstromquellen gespeist sein.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung! ist in der Zeichnung dargestellt. Mit 1 und 2 sind die beiden Schalterteile bezeichnet, von denen der bewegliche Schalterteil 2 von einem Schalthebel 3 getragen ist, der unter der Wirkung . einer Feder 4 und eines Haltemagneten 5 steht. In den Erregerkreis dieses Haltemagneten, der von einer Gleichstromquelle 6 gespeist wird, sind in entgegengesetzter Richtung zwei Wicklungen 7 und S geschaltet, die durch Eisenkerne 9 und 10 mit vom Schalterstrom durchfLossenen Stromspulen 11 und 12 transformatorisch verkettet sind. Die Eisenkerne sind durch Wicklungen 13 und 14, die an zwei Stromquellen 15 bzw. 16 angeschlossen sind, vormagnetisiert, und zwar wird die Erregung auf etwas oberhalb des Knies der Magnetisierüngskurve liegende Werte eingeregelt. Bei normalem Schalterstrom wird der Einfluß der beiden Wicklungen 7 und 8 auf den Erregerkreis des Festhaltemagneten entgegengerichtet und'etwa gleich groß sein, also keine Wirkung hervorbringen. Bei jedem plötzlichen Stromanstieg wird jedoch je nach der augenblick- liehen Richtung des Wechselstromes der eine oder der andere Transformator kräftiger auf den Haltekreis einwirken, nämlich der, in dem gerade die Stromrichtung der Vormagnetisierung entgegenwirkt, da ja infolge der Lage der Charakteristik wohl eine erhebliche Verminderung der Kraftlinienzahl, nicht aber eine ebenso große Erhöhung dieser Zahl eintritt. Demzufolge wird also der Festhaltemagnet entregt und der Schalter geöffnet. Auf diese Weise ist ein neuer, einfacher Schnellschalter für Wechselstrom gegeben, der ohne besondere Relais und Klinkeneinrichtungen ein Ausschalten mit besonders großer Schaltgeschwindigkeit ermöglicht und der weiter noch den Vorteil aufweist, daß er auch für Gleichstrom angewendet werden kann.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Wechselstrom-Schnellschalter mit Haltemagnet, dadurch gekennzeichnet, daß der Erregerkreis des Haltemagneten in ent-, gegengesetzter Richtung mit zwei vom Schalterstrom durchflossenen Spulen verkettet und der Eisenkreis der transfermatorischen Verkettung gleichfalls in entgegengesetzter Richtung vormagnetisiert ist.

2. Wechselstrom-Schnellschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vormagnetisierung bis etwas über das Knie der Magnetisierungskurve getrieben ist.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Frii\ Rampacher in Berlin-Charlottenburg.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen