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Aus mindestens zwei Teilen bestehende Geburtszange mit aufwärts gekrümmten
Löffeln Die Erfindung betrifft eine aus mindestens zwei Teilen bestehende Geburtszange
mit aufwärts gekrümmten Löffel und Handhabe.
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Bei der bekannten Zange dieser Art ist die Handhabe fast allseits
beweglich an einen Ring anhakbar, der seinerseits in die hinter dem Gelenk hakenartig
ausgebildeten Endstümpfe der an sich grifflosen Löffel eingehängt werden kann. Beim
Gebrauch wird an der Handhabe gezogen, wodurch auf die Löffel zugleich eine Schließkraft
ausgeübt wird. Um beide Löffel getrennt einführen zu können, besitzt der eine am
Gelenk leine Nut, der andere einen quer in sie leinschiebbaren Bolzen (. deutsche
Patentschrift 666 986).
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Bekannt sind auch, und zwar handelt es sich hier um die allseits
gebräuchliche Bauart, Zangen aus zwei überkreuzt zusammengesetzten Teilen, die vor
dem Gelenk als Löffel, hinter dem Gelenk als gerade Griffe ausgebildet und im übrigen
auch leicht lösbar miteinander verbunden sind.
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Die bekannten Ausführungsformen beruhen ausschließlich auf dem Zugprinzip,
d. h. sie eignen sich im wesentlichen nur dazu, das Kind in mehr oder weniger gerader
Richtung aus dem Gebärkanal herauszuziehen.
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Dieser Kanal verläuft nun aber nicht geradlinig, sondern hat U-förmige,
leicht nach oben gekrümmte Gestalt. Aus die sein Grunde setzt sich bei Anwendung
des Zugprinzips der untere Teil der Schamfuge dem Kopf des Kindes als Widerstand
entgegen, was die Entbindung erschwert, mitunter sogar zu Dammrissen führt.
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Will man mit den bekannten, z. B. den klassischen Schulzangen die
Krümmung des Geburtskanales nach Möglichkeit berücksich tigen und Dammrisse einigermaßen
vermei den, so ist es erforderlich, aufeinanderfolgend drei verschiedene, erheblich
voneinander abweichende Zugstellungen einzunehmen, wodurch jedoch die Griffbequemlichkeit
und damit unter Umständen die unbehinderte und sichere Durchführung der Entbindung
wesentlich beeinträchtigt werden kann; ganz abgesehen davon, daß dieses Verfahren
nicht einmal in allen Fällen anivendbar ist.
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Gemäß der Erfindung wird nun eine Geburtszange vorgeschlagen, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Handhabe die Form eines vorzugsweise etwa kreisbogenförmig
gekrümmten Stabes hat, dessen freies Ende in der Gebrauchsstellung nach oben steht
und einen oder mehrere übereinanderliegende Hebegriffe aufweist.
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Diese Ausführungsform setzt den Geburtshelfer in die Lage, das Kind
durch allmähliches Hochdrehen bzw. Anheben der Handhabe in bequemer und sicherer
Weise aus dets Gebärkanal nach oben mehr heraus zu heben, also ein Entbindungsverfahren
allzuwenden, das sich dem Wege des geringsten Widerstandes anpaßt. Die Geburt geht
dann nicht nur leichter, sondern für Mutter und Kind auch schonender vonstatten.
Insbesondere sind Verletzungen beider weit weniger zu gewärtigen als bisher. Bei
höher stellen dem Kopf läßt sich übrigens die Lage des Instrumentes bequem mit dem
Verlauf der gekrümmten Gebärkanalachse in Einklang bringen und dadurch ein Anstoßen
des Kopfes an der Symphyse vermeiden. Die neue Zange kann sogar bei Geburtsstillstand
im Beckenausgang noch Hilfe bieten, wenn es sonst nicht möglich ist, das Kind lebend
zu entbinden. Sie weist überdies den Vorzug auf, daß ihre nach oben gekrümmte Handhabe
eine Behinderung des Arztes durch die Beinhalter ausschließt.
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Ähnlich wie im eingangs erwähnten bekannten Falle werden auch hier
vorzugsweise grifflose Löffel vorgesehen, an deren hinter dem Zangengelenk liegenden
Stümpfe die Handhabe angelenkt wird. Zu diesem Zweck ist jedoch die Handhabe nach
der Erfindung löffelseitig als Hakengabel ausgebildet, mit der sie in seitliche
Zapfen der Löffelstümpfe eingehängt werden kann. Außerdem ist ihre Aufwärtsdrehbarkeit,
damit die Drehheblebewegung auf die Löffel übertragen wird, durch einen auf deren
Stümpfe wirkenden Anschlag begrenzt.
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Um den Geburtshelfer unter allen Umständen zu veranlassen, die Zange
im Sinne des oben erörterten zweckmäßigsten Entbindungsverfahren zu gebrauchen,
ist sie weiterhin in der Weise ausgeführt, daß sich die Löffel von selbst öffnen
bzw. ihre Verbindung sich löst. falls die Handhabe dabei nicht hochgedreht, also
etwa nur auf Zug beansprucht lrird. Hierzu dient eine an der Handhabe angebrachte
Einfangvorrichtung, die die Löffelstümpfe beim Anheben der Handhabe schließt, sie
dagegen bei reiner Zugausübung freigibt.
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In der Zeichung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht.
und zwar zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht del-Zallgc in der Gebrauchsstellung, Fig.
2 eine Draufsicht der Zange nach Fig. I, Fig. 3 die Ansicht der Zange in Richtung
des in Fig. 2 eingetragenen Pfeiles, Fig. 4 und 5 eine weitere Ausführungs. form
der Löffelverbindung in verschieden<n Rissen.
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Die Löffel I der Geburtszange nach Fig. 1 bis 3 sind in an sich bekannter
Weise an ihren Griffteilen etwa tulpenförmig ausgebildet und, wie ebenfalls bekannt,
nach aufwürts gekrümmt, jedoch etwas stärker als bisher. Zu ihrer gelenkigen Verbindung
an der Stelle 3 kann eine der gebräuchlichen Schloßkonstruktionen dienen. Unmittelbar
vor dem Gelenk 3 ist der Abstand a der Löffelaußenseiten in der Schließstellung
kleiner als bei den üblichen Zangen. wodurch die Weichteile mehr geschont werden.
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Die beiden Löffelstümpfe 5 besitzen je einen senkrecht zur Zangenmittelebene
stehenden Anßeuzapfen 4, an die die Handhabe 7 mittels ihres zweizinkigen. nach
oben offenen Hakengabelendes 9 leicht lösbar eingehängt ist. Die Handhabe 7 hat
die Form eines etwa kreisbogenförmig gekrümmten Stabes, dessen freies Ende in der
Gebrauchsstellung nach oben steht und die beiden übereinanderliegenden Hebegriffe
12 und 13 aufweist. Die Aufwärtsdrehbarkeit der Handhabe ist durch den oberseitig
an ihr angebrachten Anschlag 10 begrenzt. der auf die Löffelstümpfe 5 wirkt und-dadurcll
die anhebende oder hochdrehende Bewegung auf die Löffel selbst überträgt. Dieser
Anschlag hat die Form eines lotrechten Steges und weist einen keil-oder trapezförmigen
Einschnitt 1 1 auf, der beim Hochdrehen der Handhabe die Löffelstümpfe 5 cinfängt
und dann die Löffel geschlossen hält.
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Beim Gebrauch der Zange werden die Löffel zunächst in bekannter Weise
einzeln in den Gebärkanal eingeführt, durch das Schloß 3 miteinander verbunden und
gewebe nenfalls mittels eines Bolzens, der durch die bohrungen 6 der Löffelstümpfe
5 zu stecken ist, provisorisch in der Schließstellung gehalten. Darauf hängt man
die Hakengabelg der Handhabe 7 in die Zapfen 4 ein. Erfaßt man nun mit je einer
Hand die Hebegriffe I2 und 13, so kann der Kopf des Kindes aus dem Gebärkanal, seiner
gekrümmten Bahn folgend. sicher und bequem herausgehoben werden. wozu die Handhabe
allmählich immer mehr anzuheben ist. Dabei werden die Löffelstümpfe 5 durch den
Einschnitt 1 1 des Steges 10 eingefangen, so daß sich die Zange zwangsläufig schließt
und nicht mehr wie bisher vom Kopfe des Kindes abgleiten kann.
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Wird dagegen in bisher gewohnter Weise auf
die Handhabe
lediglich ein Zug ausgeübt, so treten die Löffelstümpfe 5 5 in den Fangeinschnitt
11 nicht ein, was zu,- Folge hat, daß die Zange geöffnet bleibt, also die Entbindung
nicht vorgenommen werden kann.
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An Stelle des Schlosses 3 kann auch eine andere geeignete Löffelverbindung
vorgesehen sein. Als besonders zweckmäßig erweist sich die Ausführungsform ; nach
Abb. 4 und 5.
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Bei ihr liegen die Löffel auch an der Verbindungsstelle unverkreuzt
nebeneinander.
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Zur Verbindung dient hier der am einen Löffel vorgesehene Flachzapfen
14, der in den entsprechend bemessenen Schlitz 15 des anderen Löffels paßt. Die
Zusammensetzung erfolgt durch eine einfache seitliche Bewegung, was die Handhabung
der Zange wesentlich erleichtert. Entgegen den üblichen Zangen ist in diesem Falle
auch die Reihen -folge, in der die Löffel einzuführen sind, gleichgültig. Andererseits
wird durch den Flachzapfen das sehr gefährliche Werfen der Löffel verhütet.
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Der Flachzapfen kann auch durch einen Vierkant-, gegebenen falls
sogar durch einen Rundzapfen ersetzt sein. Auf der Gegenseite sind dann entsprechende
Durchbrechungen, vorzusehen. Ferner können die Löffelstümpfe mehrere, z. B. zwei,
in Längsrichtung versetzte Steckzapfen und Schlitze bzw. Bohrungen aufweisen, die
auf der gleichen Seite oder noch besser wechselweise angeordnet werden.