DE741695C - Stromunterbrecher - Google Patents
StromunterbrecherInfo
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Description
jäJi.iW.M'it^äii
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Stromunterbrecher mit einer aus Isolierplattcn
und Isolierstoffabstandshaltern bestehenden Lichtbogenlöscheinrichtung, in der der Lichtbogen durch, ein magnetisches, von
Blasblechen herrührendes Feld quer beblasen wird.
Es sind Stromunterbrecher bekannt, bei denen der Lichtbogen in der aus Platten bestehenden
Liclitbogenlöscheinrichtung durch ein magnetisches Feld beblasen wird. Der
Plattenstapel wird hierbei durch parallele, leitende, quer zum Lichtbogen, angeordnete
Entionisierungsplatten gebildet, zwischen denen Isolicrabstandsplatten derart vorgesehen sind,
daß der in die Löscheinrichtung hineingezogene Lichtbogen in kurze, zwischen den einzelnen
Entionisierungsplatten brennende Teillichtbögen aufgelöst wird, die durch zwischen
Gruppen der Platten der Entionisierungseinrichtung eingeschaltete Radialfeldblasspulen ·
in rasch; kreisende Bewegung versetzt werden. Diese Wirkung für sich allein genügt jedoch
oftmals praktisch noch nicht, um eine einwandfreie Lichtbogenlöschung ohne Schwie- a5
rigkeiten herbeizuführen.
Ferner sind Entionisierungseinrichtungen! bekannt, bei denen zwischen den aus magnetischem1
Stoff bestehenden Platten Abstandsplatten aus Isolierstoff vorgesehen sind. Die Isolierplatten sind hierbei so mit schräg verlaufenden
Schlitzen oder Kanälen versehen, daß ein zickzackförmiger Weg für den Unter- *
brechungslichtbogen zustande kommt. Die bekannte Lichtbogenlöscheinrichtung bezweckt
somit, den Widerstand des Lichtbogens zu ver-
größern und ein genügend großes Lichtbogengefälle
zu schaffen, was durch eine Verlängerung des Lichtbogens und somit Vergrößerung der Lichtbogenarbeit erzielt werden soll.
Da der Lichtbogen zickzackförmig gezogen werden soll, so ist eine Führung schwierig,
zumal große Luftwiderstände zu überwinden sind.
Es ist ferner bereits vorgeschlagen worden, ίο die Platten eines Plattenstapels aus Isolierstoff
auszuführen und mit V-förmigen Schlitzen zu versehen, welche die Platten nur zum Teil
durchsetzen, um den Lichtbogen in den Endteilen der spitz auslaufenden Schlitze festzuhalten.
Während die Platten hierbei aus nicht gasabgebenden Stoffen ausgeführt sind,
wird die Querbewegung und die Löschung des Lichtbogens lediglich durch ein magnetisches
Feld hervorgerufen, das in den aus magnetischem
Werkstoff ausgeführten, zwischen den Isolierplatten mit Einschnitten vorgesehenen
Platten induziert wird.
Die Erfindung gestattet die Wirkung derartiger oder ähnlicher aus Platten zusammen-25.
gesetzter Lichtbogenlöscheinrichtungen weiterhin zu verbessern und den Anwendungsbereich
solcher Stromunterbrecher zu erweitern. Hierbei zeichnet sich die Erfindung im wesentlichen dadurch aus, daß die Isolierplatten
aus lichtbogenfestem Stoff bestehen und spitz zulaufende, ihrer Länge nach etwa der Höhe der Blasbleche entsprechende
Schlitze aufweisen, während die Abstandshalter aus gasabgebendem Stoff bestehen und
durch gegenüber den Schlitzen von der mittleren Stapellängssymmetrieebene zurückstehende,
beiderseits derselben vorgesehene Platten gebildet werden, die mit ihren der Stapellängssymmetrieebene zugekehrten Begrenzungsflächen
mit den Isolierplatten Abzugskanäle für Lichtbogengase bilden. Die Erfindung gestattet somit, zusätzliche Mengen
von nichtionisierten Gasen zu erzeugen, welche in Kombination mit der durch die magnetische
Wirkung hervorgerufenen Gasblasung besonders günstige Voraussetzungen für die Lichtbogenlöschung,
und zwar sowohl bei höheren Spannungen als auch bei höheren Stromstärken sowie im Hinblick auf die Ableitung der
ionisierten Gase schaffen. · Hierbei ermöglichen die in vorstehend angegebener Weise
gebildeten Abzugskanäle zusammen mit der gegenüber den bekannten Bauarten erhöhten
Intensität in besonders kurzen Zeiten abzuschalten.
Andere Vorteile bzw. Ausführungsmöglichkeiten der Lichtbogenlöscheinrichtung sind
in der nachstehenden Beschreibung angegeben. In den Zeichnungen zeigen: Fig. ι den Lichtbogenunterbrecher zum Teil
in Ansicht, zum Teil im Schnitt, I
Fig. 2 den Lichtbogenunterbrecher im Schnitt nach Linie II-11 der Fig. 1 und
Fig. »3 die Lichtbogenlöscheinrichtung im
Schnitt nach Linie III-III der Fig. 1 und
Fig. 4 und 5 zwei verschiedene bei der Lichtbogenlöscheinrichtung nach der Erfindung
Verwendung findende Plattenkonstruktionen im Aufriß.
Mit 7 ist ein Rahmen bezeichnet, der zwei Abstandsisolatoren 9 trägt. An den Isolatoren
9 sind die Hauptkontaktanschlüsse 11 und 13 angebracht. Die Kontaktanschlüsse 11
und 13 sind durch einen z.B. massiven Hauptüberbrückungskontakt 15 miteinander
verbunden, der mittels eines beweglichen Kontaktarmes 17 getragen wird, welcher an seinem
unteren Ende an einem, am feststehenden Anschluß 11 vorgesehenen Lager 19 drehbar angebracht
ist. Der Kontaktarm 17 trägt außerdem einen beweglichen Lichtbogenziehkontakt
23, welcher mit einem nachgiebig gelagerten, mit dem feststehenden Anschluß 13
elektrisch verbundenen Lichtbogenziehkontakt 21 zusammenarbeitet. Die Bewegung des Kontaktarmes
17 in seine offene und geschlossene Lage kann mittels einer an dem Arm 17 bei 27
drehbar angebrachten Betätigungsstange 25 herbeigeführt und durch eine geeignete Antriebsvorrichtung
bzw. von Hand bewirkt werden.
Bei der Bewegung der Kontaktkonstruktion in ihre offene Stromkreislage entsteht zwischen
den Lichtbogenziehkontakten 21 und 23 ein Lichtbogen, der in einer allgemein mit 29
bezeichneten Lichtbogenlöscheinrichtung gelöscht wird. Die Lichtbogenlöscheinrichtung"
29 besteht aus einem im wesentlichen rechteckigen Gehäuse, welches Rücken- und Vordertragplatten
31 und 33 aus Isolierstoff be- too
sitzt.
An den Seiten der Tragplatten 31 und 33 sind Abdeckplatten 3 5 vorgesehen, die rechteckige,
vertiefte Teile 37 besitzen, wie es besonders deutlich in Fig. 3 gezeigt ist.
Die Lichtbogenlöscheinrichtung 29 ist an den an beiden Seiten derselben vorgesehenen,
in den vertieften Teilen 37 untergebrachten lameliierten Feldpolen (Blasblechen) 39 verschiebbar
angebracht. Die Feldpole 39 er- no strecken sich im wesentlichen längs der ganzen
Länge der Lichtbogenlöscheinrichtung 29. Hierbei sind die Feldpole an einem winkligen
Träger 41 aus nicht magnetischem Werkstoff mittels Schrauben 42 angebracht, wie es aus
Fig. ι und 2 besonders deutlich hervorgeht. Der Träger 41 ist wiederum an einem Isolator
43 angebracht, der an dem Unterbrecherrahmen 7 befestigt ist. Dabei sind die Polstücke 39 nahe ihrer dem Rahmen 7 zügekehrten
Endteile mittels eines Kernes 45 aus magnetischem Stoff verbunden, so daß der
Plattenstapel von drei Seiten mittels magnetischen Baustoffes umschlossen ist.
Der Kern 45 ist von einer Feldspule 47 umgeben, deren eines Ende über den Leiter
49 mit dem ortsfesten Anschluß 13 verbunden ist. Das andere Ende der Spule 47 ist mit
einem feststehenden Messer 51 einer Trennstelle verbunden, deren Zweck nachstehend
näher erläutert wird. In der Nähe der rückwärtigen Tragplatte 315 und zwar in einem
Abstand von derselben, ist mittels zweier Isolierstreifen 53 eine Lichtbogenplatte 55 aus
Kupfer oder einem anderen geeigneten leitenden Werkstoff angeordnet. Das andere Ende
der Lichtbogenplatte 55 ist, wie bei 57 gezeigt, in Richtung von dem Rahmen 7 weg
(nach rechts) geneigt.
An dem Teil 57 der Lichtbogenplatte 55 sind Schaltermesser bzw. Finger 59 angebracht,
die sich nach dem Rahmen 7 hin durch geeignete Öffnungen in der Tragplatte 31 erstrecken und die Kontaktstellen mit
den Messern 51 herstellen. Die Messer 51, 59
stehen unter der Wirkung federnder Scheiben und können durch in die Fingerkontakte 59
eingeführte Schrauben lösbar zusammengehalten werden. Man sieht also, daß die Schaltmesser
51 und 59 das Entfernen der Lichtbogenlöscheinrichtung
29 nach dem erfolgten Lösen der Schrauben durch Verschieben der Lichtbogenlöscheinrichtung nach rechts von
den Feldpolstücken 39 gestatten.
Eine zweite, ebenfalls aus Kupfer oder einem anderen geeigneten leitenden Werkstoff
bestehende Lichtbogenplatte 63 wird durch Abstandsstreifen 61 im Abstand von der Vorderplatte
33 gehalten. Das untere Ende der Lichtbogenplatte 62 ist mit einer zur Aufnahme
eines Lichtbogenfußpunktes bestimmten Verlängerung 65 versehen, welche wiederum mittels eines biegsamen Nebenschlußleiters
67 mit dem beweglichen Kontaktarm 17 verbunden ist.
Angrenzend an jeder der Lichtbogenplatten 55 und 63, und zwar im Abstand von denselben
ist durch Streifen 69 aus Isolierstoff eine Schirmplatte aus nicht gasabgebendem
oder lichtbogenfestem Isolierstoff, z. B. Porzellan, Speckstein o. dgl., angeordnet, die
einen Einschnitt 79 besitzt, der sich nach innen von dem unteren Ende desselben erstreckt,
wie es am deutlichsten aus Fig. 3 ersichtlich ist.
Zwischen den beiden Platten 71 ist eine
Mehrzahl von Platten 75 ebenfalls aus feuerfestem (lichtbogenfestem) Werkstoff angeordnet,
die in Abständen voneinander und von den Platten 71 durch Abstandsplatten 77 aus
gaserzeugendem Isolierstoff, wie z. B. Hartfiber ο. dgl., gehalten sind. Jede der Platten
7 5 besitzt einen verlängerten, spitz zulaufenden Spalt 79, der sich von dem unteren Ende
derselben aufwärts erstreckt, wie es besonders deutlich in Fig. 4 und 5 gezeigt ist. Die
Spalte 79 sind (vgl. Fig. 4 und 5) abwechselnd nach rechts und links von der mittleren
Linie geneigt, so daß eine versetzte Anordnung der Spalte entsteht. Die versetzte Anordnung
der Spalte in den Platten ist an sich bereits vorgeschlagen worden.
Sowohl die Lichtbogenplatten 55 »und 63 als auch die Platten 71, 75 und jy werden an
durch die Tragplatten 31 und 33 sich erstreckenden Bolzen 81 zusammengezogen. Die
Bolzen 81 werden von der Plattenkonstruktion vorzugsweise mittels Hülsen 83 aus Isolierstoff
isoliert.
Unterhalb der Platten 75 sind zum Schutz jeder der Wandungen 3 5 Abdeckungen 8 5 aus
lichtbogenfestem Stdff angeordnet, die nach innen geneigte Außenflächen besitzen, um sich
dem Lichtbogendurchlaß anzupassen, der durch die Spalte 79 in den Platten 75 festgelegt
ist. Wie aus Fig. 1 und 3 zu entnehmen ist, sind die Abdeckungen 85 an jeder Seite
der voneinander getrennten · Lichtbogenziehkontakte 21 und 23 angeordnet; die Abdeckungen
dienen zur Lenkung des zwischen den Kontakten 21 und 23 gezogenen und in
der Spaltanordnung der Platten 75 geführten Lichtbogens. Die Wirkung^ der Einrichtung
ist wie folgt:
Zum Öffnen des Stromunterbrechers wird der Kontaktarm 17 im Uhrzeigersinne gedreht,
wobei zwischen den Lichtbogenziehkontakten 21 und 23 ein Lichtbogen gebildet
wird. Sobald der bewegliche Lichtbogenziehkontakt 23 seine volle offene Stellung an der
benachbarten, den Lichtbogen aufnehmenden Verlängerung 65 erreicht, wird der Lichtbogen
mit seinem einen Fußpunkt auf das rechte Ende dieser Verlängerung übertragen. Die
Lichtbogenübertragung geht dadurch zwangsläufig vor sich, daß zwischen dem Lichtbogenziehkontakt
21, dem Lichtbogenziehkontakt 23 und dem Kontaktarm 17 eine Stromschleife
gebildet wird, welche mit dem feststehenden Anschluß 11 elektrisch verbunden ist. Diese
Stromschleife wird aufrechterhalten, nachdem die Übertragung des Lichtbogens von dem
Kontakt 23 zu der Verlängerung 65 vermöge der Shuntverbindung 67 zwischen der Verlängerung
65 und dem Kontaktarm 17 erfolgt ist. Außerdem wird der linke Lichtbogenfußpunkt
auf die geneigt verlaufende Verlangerung 57 der Lichtbogenplatte 55 übertragen,
weil der Lichtbogenziehkontakt 21 eine Lage direkt unterhalb der Verlängerung 57 einnimmt,
wenn der Lichtbogenziehkontakt 23 von dem Kontakt 21 entfernt ist. Sobald der
linke Lichtbogenfußpunkt auf die Verlängerung 57 übertragen ist, wird nun ein elektri-
scher Stromkreis zwischen dem Anschluß 13,
der Verbindung 49 zur Feldspule 47, dem Schaltermesser 51, dem Messer 59 zu der Verlängerung
57 durch den Lichtbogen zu der Liclitbogenplatte 63, der Verlängerung 65, dem
Nebenschluß 67, dem Kontaktarm 17 und dem feststehenden Anschluß 11 gebildet. Der auf
diese Weise durch die Spule 57 fließende Lichtbogenstrom erzeugt in dem Kern 45 ein
starkes magnetisches Feld, welches wiederum gezwungen wird, einen Verlauf zwischen den
Feldpolen quer in den Spalten 79 der Platten 75 zu nehmen. Das entstehende magnetische
Feld zwingt auf diese Weise den Lichtbogen, sich schnell aufwärts und zwischen den Lichtbogenplatten
55 und 63 nach den geschlossenen Enden der Platte 79 hin zu bewegen.
Es sei bemerkt, daß jede der Platten 71 aus lichtbogenfestem Werkstoff einen Spalt 72, besitzt,
der eine beträchtlich geringere Breite hat als die Breite der Spalte 79 der Platten
75. Ein Teil des Lichtbogens nahe seiner Fußpunkte kann deshalb nur zum Teil eine
Aufwärtsbewegung ausführen, während der zwischen den Platten 71 liegende Abschnitt
des Lichtbogens seine Aufwärtsbewegung bis zu den geschlossenen Enden der Spalte 79
fortsetzen kann. Der Lichtbogenabschnitt zwischen der Lichtbogenplatte 55 und seiner zugeordneten
Platte 71 ebenso wie der Lichtbogenteil zwischen der Lichtbogenplatte 63
und der ihr zugeordneten Platte 71 wird durch die Wirkung des magnetischen Feldes aufwärts
bewegt. Die Verlängerung dieser einzeLnen Lichtbogenabschnitte wird fortgesetzt,
bis der Lichtbogen infolge seiner übermäßigen Verlängerung sich nicht mehr halten
kann. Der Vorgang geht so plötzlich vor sich, daß an den Lichtbogenplatten 5 5 und 63
kalte Kathoden erzeugt werden; auf diese Weise wird die Menge des verdampfenden
Metalls als Folge des Angriffes der Lichtbogenfußpunkte an den Platten wesentlich
herabgesetzt.
Um die Verschlechterung der Elektrodenflächen der Platten 55 und 63 weiterhin zu
vermindern, sind die Teile derselben, wie bei 87 gezeigt ist, mittels eines verhältnismäßig
dünnen Belages (Platte) aus irgendeinem dem Lichtbogen widerstehenden Baustoff mit
hohem Schmelzpunkt, z. B. einer Legierung aus Wolframsilber, überzogen. Um ferner die
schnelle Bewegung der Lichtbogenfußpunkte längs der Lichtbogenplatten 55 und 63 zu
erleichtern, werden diese Platten, wie in Fig. 2 und 3 bei 89 gezeigt ist, vorzugsweise
geschlitzt. Die Schlitze 89 in den Lichtbogenplatten erlauben den Lichtbogengasen längs
den Platten hindurch in den Zwischenraum zwischen den Lichtbogenplatten und den Endtragplatten
zu entweichen, wodurch der Druck vor dem Lichtbogen vermindert und auf diese Weise seine Aufwärts bewegung erleichtert
wird. Der Teil des Lichtbogens zwischen den Platten 71 wird durch das kräftige magnetische
Feld nach den Enden der Schlitze 79 getrieben, wo er sich auswirken kann.
Die Zwischenräume (Abstände) zwischen den Platten 7 5 sind so gewählt, daß das insbesondere
dort wirksame magnetische Feld keine nennenswerten Biegungen oder Schleifenbildungen
des Lichtbogens in den Zwischenräumen zwischen den Platten hervorruft. Das magnetische Feld führt außerdem eine Blasung
der nichtionisierten Gase in Richtung der Lichtbogenbewegung herbei, welche seitwärts
durch den Lichtbogen hindurchgehen und dadurch die Lichtbogenlöschung begünstigen.
Es ist jedoch festgestellt worden, daß die allein durch die Wirkung des magnetischen
Feldes hervorgerufene Blasung des Lichtbogens für eine wirkungsvolle Stromunterbrechung
bei hohen Spannungen unzureichend ist.
Um den Stromunterbrecher der vorbe- 8g
schriebenen Art sowohl für höhere Spannungen als auch für höhere Stromstärken benutzen
zu können, ist gemäß der Erfindung die Blasung durch magnetische Wirkung durch eine Blasung ergänzt, die von der Einwirkung
des Lichtbogens während seiner Aufwärtsbewegung auf die Isolierplatten herrührt.
Bei dem dargestellten Beispiel haben dabei die zwischen den Platten 7 5 aus lichtbogenfestem
Stoff angeordneten Abstandsplatten 77 innere Kanten solcher Form, daß zwischen
den Enden des Spaltes ein verengter Teil entsteht. Mithin wirkt die Hitze des aufwärts
bewegten Lichtbogens auf die Platten 77 ein und erzeugt zusätzliche Mengen von nichtionisierten
Gasen, welche in Kombination mit der durch die magnetische Wirkung erzeugten Gasblasung die Lichtbogenlöschung herbeiführen.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, läßt hierbei der im wesentlichen bogenförmige Verlauf der Abstandsplatten 77 eine zusammengezogene
oder halsförmige Durchlaßfläche in dem Zwischenraum zwischen den Platten 75, und zwar in einem Punkt zwischen
den Enden der Schlitze 79 entstehen, no
Auf diese Weise hat der Lichtbogen bei seinem Eintritt an den unteren Enden der Spalte 79 eine sehr geringe Wirkung für Erzeugung
zusätzlicher Mengen von entionisierten Gasen.
Die durch die Einwirkung des Lichtbogens auf die Abstandsplatten 77 zu erwartende Gaserzeugung
erfolgt nicht eher, als der Lichtbogen den verengten Teil zwischen den gegenüberliegenden
Abstandsplatten 77 erreicht hat. Das auf diese Weise an den eingeschnürten
oder halsförmigen Teil erzeugte Gas kann
sich expandieren und- bewegt sich nach außen infolge des größeren Querschnittes der Entlüftungsfläche
zwischen den Platten 75 in der Aufwärtsriqhtung. Das Strömen des Lichtbogengases
entgegen der Bewegungsrichtung des Lichtbogens wird durch die abgeschrägten Auskleidungen 8 5 verhindert, deren obere
Seiten sich über eine Strecke hinter den gegenüberliegenden Kanten der Abstandsplatten
77 erstrecken.
Die Platten 7 5 aus feuerfestem, nicht gasabgebendem
Werkstoff können im Querschnitt z.B. zwischen 3 bis 6mm und der Zwischenraum zwischen den benachbarten
Platten 75 z.B. zwischen 3 bis 6mm schwanken. Eine erfolgreiche Wirkung der Untierbrechereinrichtung
kann erreicht werden, wenn der Spalt 79 in der Platte 7 ζ etwa
22 cm lang ist und an seinem geschlossenen Ende etwa 1,5 mm beträgt, wobei der spitz
auslaufende Spalt außen, also am offenen Ende des Spaltes eine Breite von annähernd
21 mm besitzen kann. Verbesserte Ergebnisse können ferner erreicht werden, wenn der
Spalt 79 an jeder Seite 1,5 bis 3 mm von der Mittellinie der Platte verschoben ist, wobei
die Platten so angeordnet werden, daß ein Gebilde mit versetzten Schlitzen entsteht.
Wird eine Plattenkonstruktion oben angegebener Art benutzt, so ist es vorteilhaft, die Schirmplatte 71 ähnlicher Konstruktion wie die Platten 75 mit Ausnahme der Bemessung der Spalte, deren Länge im Gegensatz zu der der Spalte 79 etwa 11,5 cm betragen kann, zu verwenden. Durch die Nutzbarmachung dieser Konstruktion werden die von der Verdampfung an den unteren Teilen der Lichtbogenplatten 5 5 und 63 herrührenden Metallniederscihläge daran gehindert, in die oberen Teile der Spalte 79 der Platten 75 hineingebracht zu werden, wodurch die auf die gesamte Plattenstapellänge bezogene Unterbrecherspannung wesentlich vergrößert wird.
Wird eine Plattenkonstruktion oben angegebener Art benutzt, so ist es vorteilhaft, die Schirmplatte 71 ähnlicher Konstruktion wie die Platten 75 mit Ausnahme der Bemessung der Spalte, deren Länge im Gegensatz zu der der Spalte 79 etwa 11,5 cm betragen kann, zu verwenden. Durch die Nutzbarmachung dieser Konstruktion werden die von der Verdampfung an den unteren Teilen der Lichtbogenplatten 5 5 und 63 herrührenden Metallniederscihläge daran gehindert, in die oberen Teile der Spalte 79 der Platten 75 hineingebracht zu werden, wodurch die auf die gesamte Plattenstapellänge bezogene Unterbrecherspannung wesentlich vergrößert wird.
Ein Unterbrecher der vorstehend beschriebenen Art ist beispielsweise imstande, einen
Wechselstromkreis von 43 000 Ampere bei 2300 Volt, 22 000 Ampere bei 4000 Volt oder Sooo Ampere bei 5550 Volt zu unterbrechen.
Claims (9)
- Patentansprüche:i. Stromunterbrecher mit einer aus Isolierplatten und Isolierstoffabstandshaltern bestehenden Lichtbogenlöscheinrichtung, in der der Lichtbogen durch ein magnetisches, von Blasblechen herrührendes Feld quer beblasen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierplatten (75) aus lichtbogenfestem Stoff bestehen und spitz zu laufende, ihrer Länge nach etwa der Höhe der Blasbleche (39) entsprechende Schlitze (79) aufweisen, während die Abstandshalter aus gasabgebendem Stoff bestehen und durch gegenüber den Schlitzen (79) von der mittleren Stapellängssymmetrieebene zurückstehende, beiderseits derselben vorgesehene Platten (77) gebildet werden, die mit ihren der Stapellängssym- 7° , metrieebene zugekehrten Begrenzungsflächen mit den Isolierplatten (75) Abzugskanäle für Lichtbogengase bilden.
- 2. Stromunterbrecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Abstandsplatten (77) annähernd gleich der Dicke der Isolierplatte (75) gewählt ist, so daß der, durch die spitz zulaufenden Schlitze (79) der Isolierplatten (75) an seiner Weiterbewegung gehinderte Lichtbogen in den Zwischenräumen zwischen den IsoBerplatten (75 und 77) annähernd geradlinig verläuft.
- 3. Stromunterbrecher nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsplatten (77) aus gasabgebendem Stoff eine Verengung bilden, derart, daß vor dem Erreichen der Verengung gar keine bzw. nur wenig Gase aus den Isolierplatten (77) freigemacht werden, und daß die Gase hinter der Verengung sich expandieren können.
- 4. Stromunterbrecher nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gegeneinander versetzten, Schlitze (79) enthaltenden Isolierplatten (75) und die Abstandsplatten (77) aus gasabgebendem Stoff seitliche Ausschnitte besitzen, in welchen unter Zwischenschaltung seitlicher Halteplatten mit vertieften Teilen Blas bleche (39) versenkt angeordnet sind.
- 5. Stromunterbrecher nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der mittels Messerkontakte (51, 59) angeschlossene auswechselbare Plattenstapel to5 (29) an den Blasblechen (39) verschiebbar angebracht ist.
- 6. Stromunterbrecher nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aus lichtbogenfestem Werkstoff bestehen- im den Anfangs- und Endisolierplatten (71) des Plattenstapels Ausschnitte (73) enthalten, die, obwohl sie kürzer bemessen sind als die Schlitze (79) der Isolierplatten (75), eine solche Aufwärtsbewegung der Fußpunkte an seitlich angeordneten Metallschirmen (55 und 63) gestatten, daß der Lichtbogen keine Schleifen bildet.
- 7. Stromunterbrecher nach Anspruch 1 "0 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallschirme (55 und 63) in Längsrich-tung verlaufende Ventilationsschlitzc (89) besitzen.
- 8. Stromunterbrecher nach Anspruch 1dadurch gekennzeichnet, daß dieIsolierplatten (71, 75 und 77) mittels aus lichtbogenfestem Material bestehender Abdeckungen (S5) gegenüber der Unterbrechungsstelle bzw. Unterbrechungsstellen abgedeckt sind.
- 9. Stromunterbrecher nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasbleche (39) im wesentlichen längs der ganzen Seitenfläche des Plattenstapels (29) verlaufen und mittels eines insbesondere längs einer der Querseiten des Stapels (29) verlaufenden magnetischen Kernes (45) miteinander verbunden sind, der eine in an sich bekannter Weise vom Lichtbogenstrom gespeiste Feldspule (47) trägt.Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:deutsche Patentschrift Nr. 591 597, 597 181.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE741695C true DE741695C (de) | 1943-11-15 |
Family
ID=23001779
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES140526D Expired DE741695C (de) | 1939-03-22 | 1940-03-21 | Stromunterbrecher |
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