DE1168529B

DE1168529B - Elektrisches Schaltgeraet mit Einrichtung zur Lichtbogenloeschung

Info

Publication number: DE1168529B
Application number: DEL39354A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Hillebrand
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1961-06-26
Filing date: 1961-06-26
Publication date: 1964-04-23
Also published as: AT239905B

Description

Elektrisches Schaltgerät mit Einrichtung zur Lichtbogenlöschung Die Erfindung betrifft ein elektrisches Schaltgerät mit Einrichtung zur Lichtbogenlöschung. Man ordnet den Kontakten eines solchen Schaltgerätes Lichtbogenlöschbleche zu. Sind diese zu einem Löschblechpaket zusammengestellt, so wird der zwischen dem festen und beweglichen Kontakt brennende Lichtbogen in Teillichtbögen zerlegt. Infolge der kühlenden Wirkung der Löschbleche und der Erhöhung der Lichtbogenspannung erfolgt die erwartete Lichtbogenlöschung. Übersteigt der über den Schalter fließende Strom das sogenannte Schaltvermögen des Schaltgerätes, so kann das zur Zerstörung des Schaltgerätes führen. Dieser Fall kann z. B. bei hohen und extrem hohen vom Schaltgerät abzuschaltenden Kurzschlüssen eintreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Schaltvermögen eines elektrischen Schaltgerätes, z. B. eines flinken Leistungsschalters zu erhöhen und ferner das Gerät so einzurichten, daß die Abschaltung hoher Kurzschlußströme mit besonderer strombegrenzender Wirkung erfolgt, d. h. so, daß der Kurzschlußstromkreis unter Umständen noch vor Erreichen des Höchstwertes des Kurzschlußstromes unterbrochen wird.
Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß bei einem Schaltgerät mit einem Lichtbogenlöschblechpaket, das paarweise galvanisch miteinander verbundene Löschbleche enthält (U-Form), das Verbindungsstück eines solchen Löschblechpaares als Stromengestelle mit wesentlich geringerem Querschnitt als dem des übrigen Löschblechteiles ausgeführt ist, welches Verbindungsstück oberhalb einer bestimmten Lichtbogenstromstärke durchbrennt, so daß zu den zwischen den Löschblechen stehenden Teillichtbögen weitere, an den durchgebrannten Stellen stehende Teillichtbögen in Reihe geschaltet sind.
Dadurch ergibt sich eine zusätzliche Erhöhung der Lichtbogenspannung, was eine schnellere Löschung des Lichtbogens zur Folge hat.
Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit den Patentansprüchen hervor.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Die F i g. 1 gibt die Seitenansicht einer Schalt- und Lichtbogenlöschkammer eines Leistungsschalters als Schnitt E-F der F i g. 2 wieder; F i g. 2 ist eine Draufsicht entlang dem Schnitt A-B von F i g. 1; F i g. 3 ist eine Seitenansicht entlang dem Schnitt C-D in F i g. 2.
Das Kontaktsystem des Schaltgerätes besteht aus dem festen Kontaktstück 1 und dem beweglichen Kontaktstück 2. Das Schließen und öffnendes Kontaktes erfolgt in der bei solchen Geräten üblichen Art über einen nicht dargestellten Antrieb (Handhebel, Schaltmagnet od. dgl., Schaltschloß, Auslöser).
Die Löschung des Abschaltlichtbogens erfolgt durch ein Löschblechpaket, das in der Lichtbogen-Löschkammer 3 gefaßt ist. Mit 4 und 5 sind einfache Löschbleche bezeichnet, 6 sind U-förmige. Doppellöschbleche, d. h. der Querschenkel des »U« ist eine galvanische Verbindung zweier aufeinanderfolgender Löschbleche. (Solche U-förmigen Löschbleche sind an sich bekannt) 9 und 10 sind Halter, mittels denen das Löschblechpaket zu einer auswechselbaren Einheit zusammengesetzt ist, für das Löschblechpaket, 13 und 14 sind Rippen des Isoliergehäuses des Schaltgerätes, durch die taschenförmige Kammern 15 gebildet werden, in die die Enden des Löschblechpaketes eingreifen. Diese Kammern können mit einem lichtbogenlöschenden Mittel 17, wie in an sich bekannter Weise z. B. Quarz, ausgefüllt sein.
Die Zeichnung gibt den Zustand bei geöffneten Kontakten wieder. Der zwischen dem festen Kontaktstück 1 und dem beweglichen Kontakt 2 entstandene Lichtbogen ist in das Löschblechpaket getrieben worden. Er bildet Fußpunkte an den Löschblechen 4, 5, 6 und wird in Teillichtbögen 11 zerlegt.
Die Löschbleche 6 sind an dem den Kontakten zugewendeten U-förmigen Teil durch Querschnittsverengungen 7 mit Stromengestellen versehen. Diese Stromengestellen wirken wie die der Schmelzleiter einer Sicherung. Übersteigt der Lichtbogenstrom einen bestimmten Wert, so brennen sie durch, und es bilden sich zusätzlich die mit den Teillichtbögen 11 in Reihe geschalteten Teillichtbögen 12. Das ergibt eine zusätzliche Erhöhung der Lichtbogenspannung und eine schnellere Löschung und damit Unterbrechung des Kurzschlußstromes, noch ehe der Kurzschlußstrom auf seinen vollen Höchstwert auflaufen konnte. Demnach hat erfindungsgemäß die Lichtbogenlöschkammer gleichzeitig auch die Funktion einer Schmelzsicherung.
Die Außenwände 16 der Löschkammer können aus einem durchsichtigen Material bestehen, um eine Kontrolle der Stromengestellen zu ermöglichen. Die Stromengestellen brauchen nicht notwendig Teile der Löschbleche zu sein. Diese brauchen nicht U-förmig zu sein. Man kann an Stelle der U-förmigen Löschbleche auch Platten, wie die Bleche 4, 5 anwenden, die an sich elektrisch voneinander isoliert, aber an dem dem Lichtbogen zugekehrten Ende mittels Abschmelzstreifen, Drähten od.,dgl. elektrisch miteinander verbunden sind. Es ist auch möglich, der mechanischen Vereinigung zweier Löschbleche dienende Mittel, wie Nieten, Schweißstellen, die Wirkung von Stromengestellen zu geben.

Claims

Patentansprüche: 1. Elektrisches Schaltgerät mit Einrichtung zur Lichtbogenlöschung mit einem Löschblechpaket, das paarweise galvanisch miteinander verbundene Löschbleche enthält (U-Form), dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück eines solchen Löschblechpaares als Stromengestelle mit wesentlich geringerem Querschnitt als dem des übrigen Löschblechteiles ausgeführt ist, welches Verbindungsstück oberhalb einer bestimmten Lichtbogenstromstärke durchbrennt, so daß zu den zwischen den Löschblechen stehenden Teillichtbögen weitere, an den durchgebrannten Stellen stehende Teillichtbögen in Reihe geschaltet sind.
2. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mechanische, aber elektrisch leitende Verbindungsglieder zwischen je zwei an sich voneinander isolierten Löschblechen (z. B. Nieten, Schweißstellen) als Stromengestellen wirken.
3. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß immer zwei Löschbleche durch einen Schmelzleiter, insbesondere nach Art einer Sicherung (Niederspannungs-Hochleistungssicherung), miteinander elektrisch verbunden sind.
4. Elektrisches Schaltgerät nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromgestelle sogenannte Kennmelder zugeordnet sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 555 778, 735 829, 741695, 767 738.