DE702057C

DE702057C - Schwarze Emails und Glasuren

Info

Publication number: DE702057C
Application number: DE1938K0149813
Authority: DE
Inventors: Richard Boncke; Dr-Ing Adolf Dietzel
Original assignee: KAISER WILHELM INST fur SILIK
Current assignee: KAISER WILHELM INST fur SILIK
Priority date: 1938-03-05
Filing date: 1938-03-05
Publication date: 1941-01-29

Description

Schwarze Emails und Glasuren Titandioxyd wurde bisher, wie aus zahlreichen Veröffentlichungen hervorgeht, in Emails und Glasuren vor allem zur Verbesserung der chemischen Widerstandsfähigkeit angewandt. In diesen Fällen stellt man zweckmäßig bereits den Grundversatz des Emails (Glasur) möglichst säurefest ein. Dies erreicht man, wie bekannt, z. B. durch eine Erhöhung des Tonerde- oder Kieselsäuregehalts. Das nun noch eingeführte Titandioxyd hat dann lediglich ein schon ziemlich säurefestes Email (Glasur) zu verbessern. Neben dieser Wirkung auf die chemische Widerstandsfähigkeit spielt Titandioxyd auch als Weißtrübungsmittel eine gewisse Rolle, wenngleich die Gefahr einer Gelbfärbung hier oft störend ist. Schließlich hat man beobachtet, daß schon kleine Mengen von Ti0#, zur Mühle zugegeben, eine gewisse Stellwirkung haben und hier den Ton als Stellmittel zu vertreten geeignet sind.
Diese Erfahrungstatsachen gelten für weiße oder farbige Emails oder Glasuren ohne weiteres. Schwierigkeiten entstehen jedoch, wenn man schwarze Emails oder Glasuren durch Zusatz von Titandioxyd, das meist in die Fritte .eingeschmolzen wird, chemisch widerstandsfähiger machen will. Fast regelmäßig beobachtet man bei solchen Emails (Glasuren), daß sie entweder schon nach dem Schmelzprozeß (Fritten) oder aber nach dem Aufbrennen häßlich grau bis braun, anstatt schwarz aussehen. Man mußte deshalb bisher auf eine Verbesserung der Säurebeständigkeit durch Ti02 entweder ganz verzichten oder konnte nur kleine und entsprechend weniger wirksame Titangehalte anwenden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ergeben überraschenderweise solche Emailsund Glasuren, die im fertigen, aufgebrannten Zustand weniger als 7,5 % Tonerde (in Form von Feldspat, Ton usw.) enthalten, auch bei hohen Titandioxydgehalten diese häßlichen grauen bis braunen Töne nicht, sondern sind tiefschwarz. Zweckmäßig ist es dabei, einen absichtlichen Zusatz von Eisenoxyd möglichst niedrig zu halten oder diesen Stoff ganz wegzulassen.
- Die nachteilige Wirkung eines normalen oder zuY.Verbesserüng der Säurebeständigteit nach den bisherigen Regeln sogar noch erhöhten Tonerdegehalts auf die Schwarzfärbung bei gleichzeitiger Anwesenheit von Titandioxyd beruht darauf, daß das Titandioxyd sich in solchen Schmelzen nicht restlos löst, sondern zu einem gewissen Teil suspendiert bleibt, also etwas trübt und das beabsichtigte Schwarz aufhellt. Dies ist in um so stärkerem Maß der Fall, je höher der Tonerdegehalt ist.

Die Wirkung des verringerten Tonerde-(Feldspat-)Gehaltes möge an Hand der folgenden Emailversätze als Beispiele gezeigt werden.

Email Nr. I

Versatz Berechnete

F rittenzusammensetzung

Feldspat ................................ 25,87 Gewichtsteile Si02 33,9%

Flußspat ...................................... 4,20 - B203 I7,2%

Kryolith ...................................... 3,44 - A1203 6,7%

Quarz ....................................... 8,59 - Ba0 2,6%

Borax ........................................ 37,80 - Zn0 6,6%

Soda ......................................... 2,57 - Na20 I3,6%

Kalisalpeter ................................... 3,69 - K20 1,9%

Bariumcarbonat ................................ 2,58, - CaF2 5,4%

Kobaltoxyd ................................... o,52 - Na3AIFa 4,4%

Manganoxyd ................................... 3,01 - C00 o,6%

Kupferoxyd ................................... o,52 - Mn02 3,9%

Zinkoxyd ..................................... 5,15 - Cu0 o,6%

Eisenoxyd ..................................... 2,o6 - Fe203 2,6%

100,0 %

Zur mühle: Ton 6,o entsprechend .................................. S102 3,2 %

A1203 2,0 %

Z05;2 °/o

Tonerdegehalt im fertigen Email 8,7 Gewichtsteile in 10s,2 Gewichtemail oder 8,25 % A1203.

Dieser Versatz ergibt mit 6% Ton und gegebenenfalls mit dem üblichen Schwarzkörper vermahlen und aufgebrannt ein tiefschwarzes, wenig säurebeständiges Email mit insgesamt 8,25% Tonerde.

Email Nr.2

Versatz Berechnete

Frittenzusammensetzung

Feldspat ...................................... 25,87 Gewichtsteile Si02 30,6%

Flußspat ..................................... 4,20 - B203 15,6%

Kryolith ...................................... 3,44 - A1203 6,1%

Quarz ........................................ 8,59 - Ba0 2,3%

Borax ........................................ 37,80 - Zn0 6,0%

Soda ......................................... 2,57 - Na20 12,4%

Kalisalpeter ................................... 3,69 - K20 1,8%

Bariumcarbonat............................... 2,58 - CaF2 4.9%

Kobaltoxyd ................................... 0,52 - Na3AIF4 4,1o/0

Manganoxyd ................................... 3,01 - C00 0,5%

Kupferoxyd ................................... 0,52 - Mn02 3,5%

Zinkoxyd ..................................... 5,Z5 - CuO 0,5%

Eisenoxyd ..................................... 2,o6 - Fe203 2,3%

Tifandioxyd ................................... 8,0o - T102 9,4%

100,0%

Zur Mühle: Ton 6,o entsprechend .................................. Si02 3,2%

Al203 20%

105,2%

Tonerdegehalt im fertigen Email .................................... 7,7% Al203

Dieser Versatz ergibt unter denselben Verarbeitungsbedingungen wie oben ein häßliches gelbbraunes Email mit 7,7% Tonerde.

Email Nr.3

Versatz Berechnete

Frittenzusammensetzung

Feldspat- ....................................... I5,oo Gewichtsteile Si02 26,o°%

Flußspat ...................................... 4,20 - B203 18,3%

Kryolith "...................................... 3,44 - A123 4,1%

Quarz ........................................ 8,59 ' - Ba0 2,8%

Borax ........................................ 37,8o - Zn0 7,0%

Soda ......................................... 2,57 - Na20 12,80/0

Kalisalpeter................................... 3,69 - K20 2,00/0

Bariumcarbonät . . .............................. 2,58 - CaF2 . 5,80/0

Kobaltoxyd ................................... 0,52 - Na3A1F6 4.,7%

Manganoxyd .................................... 3,01 - C00 0,7%

Kupferoxyd .................................. 0,52 - Mn02 4,10/0

Zinkoxyd ..................................... 5,15 - Cu0 0,7%

Titandioxyd ................................:.. 8,00 - Ti02 II,o0/0

100,0%

Si02 3,2%

A1203 2,00/0

. 105,2%

Tonerdegehalt im fertigen Email ..................................... 5,80/0 A1203

Dieser Versatz ergibt, wiederum unter denselben Verarbeitungsbedingungen wie oben, ein tiefschwarzes Email mit 5,8% A1203; sein besonderer Vorzug gegenüber dem Versatze Nr. t ist, daß dieses Email Nr. 3 eine erhöhte chemische Widerstandsfähigkeit und einen wesentlich besseren Glanz hat.

e

Claims

PATENTANSPRUCH: Schwarze Emails und Glasuren, die zur Erhöhung der chemischen Widerstandsfähigkeit Titandioxyd enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung eines tiefen Schwarz mittels der üblichen Farboxyde der Aluminiumoxydgehalt in den fertigen, eingebrannten Emails und Glasuren höchstens 7,5% beträgt.