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Hintergrund der Erfindung
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1. Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Verfahren zur Herstellung
einwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren
und betrifft Katalysatoren zur Verwendung in derartigen Verfahren.
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2. Beschreibung des verwandten
Standes der Technik
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Fullerene
sind Moleküle
in Form eines geschlossenen Käfigs,
die vollständig
aus sp2-hybridisierten
Kohlenstoff-Atomen zusammengesetzt sind, die in Sechsecken und Fünfecken
angeordnet sind. Fullerene (z. B. C60) wurden zuerst identifiziert
als geschlossene spheroidale Käfige,
die durch Kondensation aus verdampftem Kohlenstoff hergestellt werden.
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Fulleren-Röhren werden
hergestellt in Kohlenstoff-Ablagerungen auf der Kathode in Kohlenstoff Bogen-Verfahren
der Herstellung spheroidaler Fullerene aus verdampftem Kohlenstoff.
Ebbesen et al. (Ebbesen I), „Large-Scale
Synthesis of Carbon Nanotubes";
Nature, Band 358, Seite 220 (16. Juli 1992); und Ebbesen et al.
(Ebbesen II), "Carbon
Nanotubes"; Annual
Review of Materials Science, Band 24, Seite 235 (1994). Solche Röhren werden
in der vorliegenden Beschreibung als "Kohlenstoff-Nanoröhren" bezeichnet. Viele der Kohlenstoff-Nanoröhren, die
durch diese Verfahren hergestellt wurden, waren mehrwandige Nanoröhren, d.
h. die Kohlenstoff-Nanoröhren ähnelten
konzentrischen Zylindern. Kohlenstoff-Nanoröhren, die mehrere Wände aufweisen,
wurden im Stand der Technik beschrieben; Ebbesen II; Iijima et al., „Helical
Microtubules of Graphitic Carbon",
Nature, Band 354, Seite 56 (7. November 1991).
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Ein
anderer bekannter Weg zum Synthetisieren von Nanoröhren ist
der durch katalytische Zersetzung von Kohlenstoff enthaltendem Gas
durch Metall-Teilchen mit Nanometer-Maßstabs-Größe, die auf einem Substrat
als Träger
aufgebracht sind. Die Kohlen stoff-Vorratsmaterial-Moleküle zersetzen
sich auf der Teilchen-Oberfläche,
und die resultierenden Kohlenstoff-Atome diffundieren dann durch
das Teilchen und scheiden sich als Teil von Nanoröhren ab, die
von einer Seite des Teilchens aus wachsen. Diese Verfahrensweise
produziert typischerweise nicht-perfekte mehrwandige Nanoröhren in
hoher Ausbeute; siehe: C. E. Snyder et al., Internationale Patentanmeldung
WO 89/07163 (1989). Deren Vorteil ist, dass sie relativ einfach
ist und auf einen größeren Maßstab umgesetzt
werden kann, um so Nanoröhren
in Kilogramm-Mengen herzustellen.
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Einwandige
Kohlenstoff-Nanoröhren
wurden hergestellt in einer DC-Bogen-Entlade-Vorrichtung des Typs, wie er bei der
Fulleren-Produktion verwendet wird, und zwar durch gleichzeitiges
Verdampfen von Kohlenstoff und einer kleinen Prozentmenge eines Übergangsmetalls
der Gruppe VIII von der Anode der Bogen-Entlade-Vorrichtung; siehe:
Iijima et al., „Single-Shell
Carbon Nanotubes of 1 nm Diameter", Nature, Band 363, Seite 603 (1993);
Bethune et al., „Cobalt
Catalyzed Growth of Carbon Nanotubes with Single Atomic Layer Walls", Nature, Band 63, Seite
605 (1993), Ajayan et al. „Growth
Morphologies During Cobalt Catalyzed Single-Shell Carbon Nanotube
Synthesis", Chem.
Phys. Lett., Band 215, Seite 509 (1993); Zhou et al., "Single-Walled Carbon
Nanotubes Growing Radially From YC2 Particles", Appl., Phys. Lett., Band 65, Seite
1593 (1994); Seraphin et al., "Single-Walled
Tubes and Encapsulation of Nanocrystals Into Carbon Clusters", Electrochem. Soc., Band
142, Seite 290 (1995); Saito et al., "Carbon Nanocapsules Encaging Metals
and Carbides", J.
Phys. Chem. Solids, Band 54, Seite 1849 (1993); Saito et al., "Extrusion of Single-Wall
Carbon Nanotubes Via Formation of Small Particles Condensed Near
an EvaporationSource",
Chem. Phys. Lett., Band 236, Seite 419 (1995). Es ist auch bekannt,
dass die Verwendung von Mischungen derartiger Übergangsmetalle signifikant
die Ausbeute an einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren in der Bogen-Entlade-Vorrichtung
erhöhen
kann; siehe: Lambert et al., „Improving Conditions
Toward Isolating Single-Shell Carbon Nanotubes", Chem. Phys. Lett., Band 226, Seite
364 (1994). Zwar kann dieser Bogen-Entladungs-Prozess einwandige Nanoröhren produzieren,
jedoch ist die Ausbeute an Nanoröhren
gering, und die Röhren zeigen
signifikante Schwankungen der Struktur und Größe zwi schen einzelnen Röhren in
der Mischung. Einzelne Kohlenstoff-Nanoröhren sind schwierig von den
anderen Reaktions-Produkten zu trennen und zu reinigen.
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Einwandige
Kohlenstoff-Nanoröhren
hoher Qualität
wurden auch erzeugt durch Bogen-Verdampfung
eines mit Y und Ni dotierten Graphit-Stabs; siehe C. Journet et
al., Nature, Band 388, Seite 756 (1997). Diese Verfahrensweisen
erlauben die Produktion von einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren nur
in Gramm-Mengen.
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Ein
verbessertes Verfahren zur Herstellung einwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren ist
beschrieben in der US-Patentanmeldung mit dem amtlichen Aktenzeichen
08/687,665 (Titel: Ropes of Single-Walled Carbon Nanotubes"). Dieses Verfahren
macht unter anderem Gebrauch von einer Laser-Verdampfung eines Graphit-Substrats,
das mit Übergangsmetall-Atomen
dotiert ist, vorzugsweise mit Nickel, Cobalt oder einer Mischung
daraus, unter Herstellung von einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren in
Ausbeuten von wenigstens 50 % des kondensierten Kohlenstoffs; siehe:
A. Thess et al., Science, Band 273, Seite 483 (1996). Die durch
dieses Verfahren hergestellten einwandigen Nanoröhren neigen dazu, in Clustern,
genannt „Ropes" (Bänder), von
10 bis 1.000 einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren in paralleler Aufreihung gebildet
zu werden, die zusammengehalten werden von van-der-Waals-Kräften in
einem dicht gepackten Dreiecks-Gitter. Nanoröhren, die durch dieses Verfahren
hergestellt werden, schwanken hinsichtlich ihrer Struktur, obwohl
eine Struktur vorzuherrschen scheint. Diese Proben hoher Qualität haben
zum ersten Mal eine experimentelle Bestätigung der von der Struktur
abhängigen
Eigenschaften erlaubt, die für Kohlenstoff-Nanoröhren vorausgesagt
wurden; siehe: J. W. G. Wildoer, L. C. Venema, A. G. Rinzler, R. E.
Smalley, C. Dekker, Nature, Band 391, Seite 59 (1988); T. W. Odom,
J. L. Huang, P. Kim, C. M. Lieber, Nature, Band 391, Seite 62 (1998).
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Obwohl
der Laser-Verdampfungs-Prozess verbesserte einwandige Nanoröhren-Zubereitungen produziert,
ist das Produkt noch heterogen, und die Nanoröhren sind zu sehr verschlungen
für viele
potentielle Verwendungen dieser Materialien. Darüber hinaus ist die Verdampfung
von Kohlenstoff ein große Energie-Mengen
benötigender
Pro zess und ist damit inhärent
teuer. Daher bleibt ein Bedarf für
verbesserte Verfahren zum Produzieren einwandiger Nanoröhren mit
größerer Reinheit
und Homogenität.
Weiter könnten
Anwendungen Gebrauch von den Eigenschaften einwandiger Kohlenstoff
Nanoröhren
machen, wenn sie nur in einer Form erhältlich wären, in der sie direkt an die
Oberfläche
eines makroskopischen Objekts angehaftet würden. Jedoch wurden solche
Komponenten bis jetzt nicht produziert.
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Ein
Verfahren zum Produzieren von Kohlenstoff-Fasern aus einwandigen
Kohlenstoff-Nanoröhren ist
in der PCT-Patentanmeldung Nr. PCT/US 98/04,513 beschrieben. Die
einwandigen Nanorohr-Moleküle
werden in einer im wesentlichen zweidimensionalen Anordnung produziert,
die aus einwandigen Nanoröhren
besteht, die sich (z. B. durch van-der-Waals-Kräfte) in im wesentlichen paralleler Orientierung
aggregieren und so eine Monoschicht bilden, die sich in Richtungen
erstreckt, die im wesentlichen senkrecht zur Orientierung der einzelnen Nanoröhren sind.
Derartige Monoschicht-Anordnungen
können
gebildet werden durch herkömmliche Verfahrensweisen,
die Gebrauch von „sich
selbst ordnenden Monoschichten" (self-assembled
monolayers; SAM) oder Langmuir-Blodgett-Filmen machen; siehe Hirch,
Seiten 75-76.
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Typische
SAMs werden geschaffen auf einem Substrat, das ein Metall sein kann
(wie beispielsweise Gold, Quecksilber oder ITO (Indium-Zinn-Oxid)).
Die Moleküle
von Interesse, hier die einwandigen Nanorohr-Moleküle, sind
mit dem Substrat (üblicherweise
kovalent) verbunden über
eine Linker-Einheit wie beispielsweise -S-, -S-(CH2)n-NH-, -SiO3(CH2)3NH-
oder dergleichen. Die Linker-Einheit kann zuerst an die Substrat-Schicht gebunden
werden oder kann zuerst an das einwandige Nanorohr-Molekül gebunden
werden (an einem offenen oder geschlossenen Ende), um eine reaktive Selbst-Anordnung zu liefern.
Langmuir-Blodgett-Filme werden gebildet an der Grenzfläche zwischen zwei
Phasen, z. B. einem Kohlenwasserstoff (z. B. Benzol oder Toluol)
und Wasser. Eine Orientierung in dem Film wird erreicht durch Verwenden
von Molekülen
oder Linkern, die aneinander gegenüberliegenden Enden hydrophile
und lipophile Einheiten aufweisen.
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Die
Produktion einwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren durch Metall-katalysierte
Disproportionierung von Kohlenmonooxid wurde berichtet; siehe: Dai
et al., Chem. Phys. Lett., Band 260, Seiten 471–475 (1996). Vorgeformte Katalysator-Teilchen wurden
hergestellt aus einer 50:50-Mischung von Ni und Co, die auf gebrannten
Aluminiumoxid-Nanoteilchen trägermäßig aufgebracht
waren, unter Verwendung bekannter Verfahrensweisen (siehe Internationale
Patentanmeldung WO 89/07163 (1989)). Der Durchmesser der ein- oder
mehrwandigen Nanorohr-Struktur, die aus dem Katalysator-Teilchen wächst, steht
in Beziehung zu den Dimensionen des Katalysator-Teilchens selbst.
Bei Anwendung der bekannten Verfahrensweisen der Katalysator-Teilchen-Herstellung ist es
nicht möglich,
Nanoteilchen mit einheitlicher optimaler Größe zur Herstellung nur einwandiger
Nanoröhren
bereitzustellen, und der Wachstums-Prozess von Dai et al. liefert
keine hohe Ausbeute einwandiger Nanoröhren, da die größeren Teilchen
mehrwandige Nanoröhren
produzieren.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt bereit ein Verfahren zur vornehmlichen
Produktion einwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren, umfassend ein Bereitstellen eines
auf einem Träger
aufgebrachten Übergangsmetall-Katalysators,
der trägermäßig auf
inerten Oberflächen
aufgebracht ist und mit einem geeigneten Vorrats-Gas (z. B. CO oder
irgendeinem der bekannten wirksamen Kohlenstoff-Gase) bei einer
Temperatur und einem Druck in Kontakt gebracht wird, bei dem ein
Wachstum einwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren stattfindet. In einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren gemäß Anspruch
1 bereitgestellt. Erhöhte
Raten der Herstellung einwandiger Röhren werden bereitgestellt,
indem man zuerst ein Katalysator-Material auf einem passenden Träger-Substrat
anordnet und das Katalysator-Material so behandelt, dass es vornehmlich einwandige
Kohlenstoff-Nanoröhren
produziert. Anfänglich
stellen die Bedingungen sicher, dass die Reaktion zur Bildung von
Nanoröhren
auf die Zufuhr von Kohlenstoff zu der katalytisch aktiven Stelle
beschränkt
ist und nicht durch die Rate einer Diffusion von Kohlenstoff durch
das katalytische Teilchen. Dies kann erreicht werden durch einen
chemischen Prozess, in dem der in einer gesteuerten Menge eines Vorrats-Gases
enthal tene Kohlenstoff mit Katalysator-Teilchen wechselwirkt. Unter
passenden Bedingungen wird Kohlenstoff in dem Vorrats-Gas zu einwandigen
Nanoröhren
auf den Katalysator-Teilchen eines
Durchmessers von weniger als 2 Nanometer gebildet, wird jedoch zu
Graphit-Schichten gebildet, die die größeren Katalysator-Teilchen
einkapseln und sie als Katalysatoren deaktivieren. Katalysator-Teilchen
eines Durchmessers von mehr als etwa 2 nm bilden wahrscheinlicher
mehrwandige Nanoröhren, und
da sie durch den Prozess unwirksam gemacht werden, unterstützen die
einzig verbleibenden aktiven Katalysator-Teilchen ein Wachstum von
vornehmlich einwandigen Nanoröhren.
In einer bevorzugten Ausführungsform
erreicht das Verfahren der vorliegenden Erfindung eine Behandlung
von auf einem Träger
aufgebrachtem Katalysator-Material unter Deaktivierung von Katalysator-Teilchen,
die ein Wachstum der gewünschten
Typen von Nanoröhren nicht
unterstützen,
unter anschließender Änderung der
Vorrats-Gas-Zusammensetzung
oder -Dichte unter Beschleunigung eines Wachstums der gewünschten
Form einwandiger Nanoröhren.
Das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ist in der Lage, ein Material zu produzieren, das zu mehr
als 50 % einwandige Nanoröhren
ist (> 50 % SWNT),
noch mehr typisch > 90
% SWNT oder sogar > 99
% SWNT.
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Diese
Erfindung stellt auch ein Katalysator-Träger-System bereit, das so strukturiert
ist, dass ein Zugang des Vorrats-Gases zu dem Katalysator durch
die Struktur gefördert
wird. Vorzugsweise ist der Katalysator so abgeschieden, dass es
eine klare Distanz zwischen Katalysator-Orten gibt, und zwar durch
Dispersion kleiner Katalysator-Teilchen auf der Substrat-Oberfläche oder
andere Verfahren der Abscheidung, wie sie Fachleuten in diesem technischen Bereich
bekannt sind.
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Die
Produktion qualitativ hochwertiger einwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren, in
einigen Fällen einschließend doppelwandige
Kohlenstoff Nanoröhren,
in Ausbeuten, die viel größer sind
als sie früher durch
einen katalytischen Zerfall Kohlenstoff enthaltender Vorstufen-Gase
erreicht wurden, wird offenbart. Die gebildeten Nanoröhren sind
mit den Katalysator-Teilchen, die auf der Katalysator-Träger-Oberfläche fixiert
sind, verbunden und wachsen von diesen Teilchen weg. Wenn die Wachstumszeit
kurz ist, können
die Röhren
nur einen Bruchteil eines Mikrons lang sein; wenn jedoch die Wachs tumszeit
verlängert wird,
können
einwandige Kohlenstoff-Nanoröhren
im Rahmen der vorliegenden Erfindung bis zu willkürlichen
Längen
kontinuierlich wachsen. Die vorliegende Erfindung demonstriert ein
Mittel zum Nukleieren und Wachsen-Lassen von Nanoröhren nur
von den kleinsten der auf einem Träger aufgebrachten Katalysator-Teilchen, die einwandige
Kohlenstoff-Nanoröhren
produzieren, während
die größeren Teilchen deaktiviert
werden, so dass keine mehrwandigen Nanoröhren produziert werden. Dies
erlaubt das Wachstum ausschließlich
von einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren von
Katalysator-Systemen, von denen man vorher dachte, dass sie nur
mehrwandige Nanoröhren
mit größerem Durchmesser
produzieren.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen einwandiger
Kohlenstoff-Nanoröhren
offenbart. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte: (1) ein
Bereitstellen eines auf einem Träger
aufgebrachten, teilchenförmigen Übergangsmetall-Katalysators
im Nanomaßstab
in einer Reaktionszone; (2) ein Zuführen einer gasförmigen,
Kohlenstoff enthaltenden Verbindung zu der Reaktionszone unter Bedingungen – wenigstens
anfänglich – dass die
Verbindung Katalysator-Teilchen inaktiviert, die einen Durchmesser
aufweisen, der groß genug
ist, um die Produktion mehrwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren zu
katalysieren; und (3) ein In-Kontakt-Bringen
der Katalysator-Teilchen, die einen Durchmesser aufweisen, der klein genug
ist, um die Produktion vornehmlich einwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren zu
katalysieren, die unter den Bedingungen mit der gasförmigen,
Kohlenstoff enthaltenden Verbindung aktiv bleiben. Die gasförmige, Kohlenstoff
enthaltende Verbindung kann ein Kohlenwasserstoff sein. In diesem
Fall wird der gasförmige
Kohlenwasserstoff anfänglich
der Reaktionszone in einer Geschwindigkeit zugeleitet, die niedrig
genug ist, um eine Inaktivierung der Katalysator-Teilchen mit größerem Durchmesser
zu bewirken. Unter solchen Bedingungen werden – wie angenommen wird – die Katalysator-Teilchen mit größerem Durchmesser
durch eine Einkapselung durch graphitische Schichten inaktiviert,
bevor irgendwelche mehrwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren davon
wachsen können.
Die gasförmige,
Kohlenstoff enthaltende Verbindung kann auch CO sein. In diesem
Fall wird das CO mit dem auf einem Träger aufgebrachten Katalysator
bei einer Temperatur und einem Druck in Kontakt gebracht, der Katalysator- Teilchen großen Durchmessers
inaktiviert, jedoch einwandige Kohlenstoff-Nanoröhren in hoher Ausbeute produziert.
In jedem der Fälle
müssen
die Bedingungen in der Reaktionszone nach der Inaktivierung der
Katalysator-Teilchen größeren Durchmessers
geändert
werden zu Bedingungen, die die Produktion einwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren begünstigen.
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Der
Katalysator kann Übergangsmetall-Atom-Cluster
im Nano-Maßstab
einschließen,
die auf einem im wesentlichen planaren Träger aufgezogen sind. Die Übergangsmetall-Atom-Cluster können im
wesentlichen einheitlich auf der planaren Oberfläche in engen Nähen zueinander
angeordnet sein, so dass einzelne einwandige Kohlenstoff-Nanoröhren von
den auf dem Träger
aufgebrachten Katalysator-Teilchen wachsen, oder dass Bündel oder
Bänder („ropes") von allgemein in
Reihe angeordneten einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren von den auf dem Träger aufgebrachten
Katalysator-Teilchen wachsen. Ein Ändern der Temperatur in der
Reaktionszone kann selektiv die Ausbeute an einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren ändern.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 ist
ein Bild eines einzelnen einwandigen Nanorohrs, das durch Umsetzen
von 1.200 sccm (standard cubic centimeter) CO bei 850°C über einem
auf Aluminiumoxid als Träger
aufgebrachtem Mo-Teilchen-System zum Wachsen gebracht werden.
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2 ist
eine Graphik der Nanorohr-Ausbeute als Funktion der Zeit für CO über Mo-Teilchen und für C2H4 über Fe:Mo-Teilchen.
Die Kurven geben Zeit-Abhängigkeiten
von t0,5 bzw. t0,4 an.
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3 ist
ein TEM-Bild eines einwandigen Kohlenstoff-Nanorohrs, das bei 850°C mit 1.200 sccm
CO über
einem Aluminiumoxid:Fe:Mo-Katalysator gewachsen ist.
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4 ist
ein SEM-Bild von Nanorohr-Bändern,
die bei 800°C
in 1.000 sccm Ar/0,66 sccm C2H4/0,33
sccm H2 gewachsen sind.
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5 ist
ein TEM desselben Materials, das Bänder zeigt, die aus Nanoröhren eines
Durchmessers von 0,5 nm bis 3 nm mit 1 bzw. 2 Wänden bestehen.
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6 ist
eine Graphik der Energien von Kapseln und einwandigen Nanoröhren relativ
zu einer unendlichen Graphen-Schicht.
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Detaillierte
Beschreibung der Ausführungsformen
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Kohlenstoff
hat – von
seinen wirklichen Grundlagen ausgesehen – nicht nur das Vermögen, sich
aus einem bei hoher Temperatur gehaltenen Dampf unter Bildung perfekter
spheroidaler geschlossener Käfige
selbst anzuordnen (von denen C60 ein typischer Prototyp ist), sondern
auch das Vermögen
(mit Hilfe eines Übergangsmetall-Katalysators),
sich zu perfekten einwandigen zylindrischen Röhren anzuordnen. Diese Röhren, die
man sich als eindimensionale Einkristalle aus Kohlenstoff vorstellen
kann, sind wirkliche Fulleren-Moleküle.
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Einwandige
Kohlenstoff-Nanoröhren
sind mit viel höherer
Wahrscheinlichkeit frei von Defekten als mehrwandige Kohlenstoff-Nanoröhren. Defekte
sind in einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren weniger wahrscheinlich
als Defekte in mehrwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren, da die Letzteren benachbarte Wände aufweisen,
die zu leicht gebildeten Defekt-Stellen über Brücken zwischen ungesättigten Kohlenstoff-Valenzen
in benachbarten Rohr-Wandungen führen.
Da einwandige Kohlenstoff-Nanoröhren
weniger Defekte aufweisen, sind sie stärker, leitfähiger und daher nützlicher
als mehrwandige Kohlenstoff-Nanoröhren ähnlichen Durchmessers.
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Kohlenstoff-Nanoröhren können Durchmesser
aufweisen, die im Bereich von etwa 0,6 nm (mm) für eine einwandige Kohlenstoff-Nanoröhre bis
zu 3 nm, 5 nm, 10 nm, 30 nm, 60 nm oder 100 nm für einwandige oder mehrwandige
Kohlenstoff-Nanoröhren liegen.
Die Länge
der Kohlenstoff-Nanoröhren
kann liegen im Bereich von 5 nm bis zu 1 Millimeter (mm), 1 Zentimeter
(cm), 3 cm, 5 cm oder mehr. Der in der vorliegenden Be schreibung
beschriebene Prozess ermöglicht
es, qualitativ hochwertige einwandige Kohlenstoff-Nanoröhren und – in einigen
Fällen – doppelwandige
Kohlenstoff-Nanoröhren in
Ausbeuten herzustellen, die viel größer sind, als sie früher bei
einem Wachstum von auf Träger
aufgezogenen Katalysatoren erhalten wurden. Die Ausbeute einwandiger
Kohlenstoff-Nanoröhren
in dem Produkt, das gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, ist unüblich hoch. Ausbeuten von einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren über 90 %
sind mit der vorliegenden Erfindung möglich. Dies wird erreicht durch
Nukleieren und Wachsen-Lassen von Nanoröhren von den kleinsten der
auf einem Träger
aufgebrachten Katalysator-Teilchen, die einwandige Kohlenstoff-Nanoröhren produzieren,
und Deaktivieren der größeren Teilchen,
so dass wenig mehrwandige Nanoröhren
hergestellt werden.
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Katalysator-Träger
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Die
vorliegende Erfindung befasst sich mit der Entwicklung von auf Trägern aufgebrachten
Katalysator-Systemen, die ein wirksames Mittel zum Produzieren einwandiger
Nanoröhren
liefern. Einwandige Kohlenstoff-Nanoröhren wurden synthetisiert durch
die katalytische Zersetzung sowohl von Kohlenstoffmonoxid als auch
von Ethylen über
einem auf Träger
aufgebrachten Metall-Katalysator, von dem bekannt ist, dass er größere, mehrwandige
Nanoröhren
produziert. Unter bestimmten Bedingungen gibt es keine Beendigung
des Nanoröhren-Wachstums,
und die Produktion scheint nur begrenzt zu sein durch die Diffusion
von Reaktanden-Gas durch die Produkt-Nanoröhren-Matte, die den Katalysator bedeckt.
Die Katalysator-Geometrie kann so gewählt werden, dass damit die
durch eine Diffusion bedingte Beschränkung überwunden wird.
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Die
Katalysator-Geometrie, die so gewählt werden kann, dass damit
die negativen Auswirkungen aufgrund der beschränkten Gas-Phase-Diffusion überwunden
werden, schließt
eine Verteilung oder Ablagerung von Katalysator-Material in speziellen, abgeschiedenen
Bereichen auf einer Träger-Struktur ein.
Derartige Katalysator-Geometrien erlauben ein Wachstum von Nanoröhren an
speziellen isolierten Orten, was einen guten Zugang des Gas-Vorrats
zu dem Katalysator erlaubt. Ein strukturelles Aufbauen des Träger-Substrats
selbst in der Weise, dass der Gas-Vorrat durch das Substrat hindurch
tritt, bevor er die Katalysator-Teilchen erreicht, verstärkt weiter
den Zugang des Gas-Vorrats
zu dem Substrat. Derartige, auf Trägern aufgebrachte Katalysatoren
fördern
eine katalytische Massen-Produktion von einwandigen Nanoröhren. Die
Katalysator-Substrat-Systeme
gemäß der vorliegenden
Erfindung fördern
weiter das Wachstum von Nanoröhren,
die vornehmlich einwandige Röhren
in einem speziellen Größen-Bereich sind,
und nicht das Wachstum großer,
unregelmäßig geformter,
mehrwandiger Kohlenstoff-Fäden,
von denen bekannt ist, dass sie auf auf Trägern aufgebrachten Katalysatoren
wachsen. Die Katalysator-Geometrie, die die Diffusions-Beschränkung überwindet,
ermöglicht
eine katalytische Massen-Produktion einwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren durch
auf Trägern aufgebrachte
Metall-Katalysatoren.
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Der Übergangsmetall-Katalysator
in Teilchen-Form im Nano-Maßstab
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann bereitgestellt werden auf einem chemisch kompatiblen,
refraktären
bzw. hitzebeständigen
Träger-Teilchen
mit einer Größe im Nano-Maßstab. Das
Träger-Material
muss unter Reaktions-Bedingungen fest bleiben, darf den Katalysator
nicht vergiften und muss leicht von dem Produkt nach der Bildung
abzutrennen sein. Aluminiumoxid, Kohlenstoff, Quarz, Silikate und
Aluminiumsilikate wie beispielsweise Mullit sind alle geeignete
Materialien für den
Träger.
Der Träger
kann die Form von Kugeln, unregelmäßig geformten Teilchen, Flocken
und dergleichen annehmen. Bevorzugt sind Träger, die im wesentlichen planare
Oberflächen
bereitstellen, z. B. Flocken. Der Träger kann eine Größe der Teilchen
im Bereich von etwa 10 nm bis zu Zentimetern haben.
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Übergangsmetall-Katals
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Eine
Vielzahl von Übergangsmetall
enthaltenden Clustern sind geeignet als Katalysatoren, wenn sie
in einer passenden Kombination von Reaktions-Parametern verwendet
werden. Der Übergangsmetall-Katalysator
kann jedes beliebige Übergangsmetall
sein, das eine Umwandlung des Kohlenstoff enthaltenden Vorrat-Gases,
das nachfolgend beschrieben wird, in hoch mobile Kohlenstoff-Radikale
hervorruft, die sich an der Wachstums-Stelle zu der bevorzugten
Sechseck-Struktur arrangieren. Geeignete Materialien schließen Übergangsmetalle
ein, und insbesondere Übergangsmetalle
der Gruppe VIB, Chrom (Cr), Molybdän (Mo), Wolfram (W), oder Übergangsmetalle
der Gruppe VIIIB, z. B. Eisen (Fe), Cobalt (Co), Nickel (Ni), Ruthenium
(Ru), Rhodium (Rh), Palladium (Pd), Osmium (Os), Iridium (Ir) und Platin
(Pt) oder Mischungen daraus. Metalle aus der Lanthaniden- und Actiniden-Reihe
können
ebenfalls verwendet werden. Bevorzugt sind Fe, Ni, Co und Mischungen
daraus, wie beispielsweise eine 50:50-Mischung (gewichtsbezogen) von Ni und
Co oder eine Mischung von Fe und Ni. Jedes dieser Übergangsmetalle,
einzeln oder in Kombination mit jedem beliebigen der anderen Übergangsmetalle,
die auf der Liste aufgeführt
sind, können
in Clustern verwendet werden und dienen als Katalysatoren für das Wachstum einwandiger
Kohlenstoff-Nanoröhren. Besonders
bevorzugte Katalysatoren sind Mischungen aus zwei oder mehr der
auf der Liste aufgeführten
Metalle.
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Die Übergangsmetall-Cluster
können
eine Größe von etwa
0,5 nm bis über
30 nm haben. Cluster im Bereich von 0,5 bis 3 mm produzieren einwandige
Nanoröhren,
während
größere Cluster
dazu neigen, mehrwandige Nanoröhren
mit Außendurchmessern über 3 nm
zu produzieren. Die größeren Cluster werden
durch das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung inaktiviert, mit dem Ergebnis, dass die katalytische Produktion
von Nanoröhren,
die von diesem bevorzugten Katalysator Gebrauch macht, vornehmlich
eine Produktion einwandiger Nanoröhren ist. Die Übergangsmetall-Cluster
können
im wesentlichen einheitlich auf der Träger-Oberfläche in enger Nähe zueinander
dispergiert sein, so dass die einwandigen Nanoröhren, die von dem Träger wachsen, Bündel oder
Seile von allgemein in Reihe angeordneten einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren bilden.
Alternativ dazu können Übergangsmetall-Cluster
auf der Träger-Oberfläche dispergiert
sein, so dass es eine klare Trennung zwischen den Clustern gibt
und die einwandigen Nanoröhren,
die von dem Träger wachsen,
voneinander getrennt sind.
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Katalysatoren
können
unter Anwendung bekannter Verfahrensweisen hergestellt werden und können (i)
vorab in vollständig
aktiver Form hergestellt werden; (ii) in Vorstufen-Form hergestellt
werden, gefolgt von einem Aktivierungs-Schritt (z. B. Behandlung in
einer passenden Atmosphäre);
oder (iii) in situ in der Reaktionszone gebildet werden. Die Katalysator-Vorstufen
können
solche sein, die sich in eine aktive Form unter Wachstums-Bedingungen umwandeln,
wie beispielsweise Oxide, andere Salze oder Liganden-stabilisierte
Metall-Komplexe. Als Beispiel können Übergangsmetall-Komplexe mit Alkylaminen
(primären,
sekundären
oder tertiären)
verwendet werden. Ähnliche
Alkylamin-Komplexe von Übergangsmetall-Oxiden
können
ebenfalls verwendet werden. Eine in situ-Bildung ist bevorzugt,
wie nachfolgend beschrieben wird.
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Ein
geeignetes Katalysator-Herstellungs-Verfahren ist in dem US-Patent
Nr. 5,707,916 (1998), C. E. Snyder et al. offenbart. Gemäß diesem Verfahren
wird gebranntes Aluminiumoxid (Firma Degussa) mit Methanol gerührt, und
der resultierenden Aufschlämmung
wird eine Methanol-Lösung
von Metall-Salzen (Eisen(III)-Nitrat und/oder Bis(acetylacetonato-)dioxomolybdän(VI)) zugesetzt.
Die vereinigte Aufschlämmung
wird einige Stunden lang gerührt,
in einem Rotationsverdampfer getrocknet, im Vakuum bei 180°C 12 bis
15 h gebrannt und zu einem feinen Pulver vermahlen.
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Kohlenstoff-Quelle
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Geeignete
Kohlenstoff-enthaltende Verbindungen schließen Kohlenmonooxid und Kohlenwasserstoffe
ein, einschließlich
aromatischer Kohlenwasserstoffe wie z. B. Benzol, Toluol, Xylol,
Cumol, Ethylbenzol, Naphthalin, Phenanthren, Anthracen oder Mischungen
daraus, nicht aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Methan,
Ethan, Propan, Ethylen, Propylen, Acetylen oder Mischungen daraus,
sowie Sauerstoff enthaltender Kohlenwasserstoffe, z. B. Formaldehyd,
Acetaldehyd, Aceton, Methanol, Ethanol oder Mischungen daraus. In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Kohlenstoff enthaltende Verbindung Kohlenmonoxid (CO) oder
Ethylen (C2H4).
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Bedingungen, die einwandige
Nanoröhren
begünstigen
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Die
Reaktions-Schritte der vorliegenden Erfindung, die zur vorzugsweisen
Bildung einwandiger Nanoröhren
(ihren, schließen
ein In-Kontakt-Bringen der auf Träger auf gebrachten Metall-Katalysatoren mit
einer geeigneten Zufuhr-Menge einer gasförmigen, Kohlenstoff-enthaltenden
Verbindung ein, anfänglich
unter Bedingungen, die Katalysatoren mit größerem Durchmesser inaktivieren.
Typischerweise veranlassen solche Bedingungen, dass die Geschwindigkeit
des katalytischen Prozesses beschränkt ist durch die Zufuhr von
Kohlenstoff zu dem Katalysator-Cluster selbst und fördern nicht
einen Prozess, der beschränkt
ist durch die Geschwindigkeit der Diffusion von Kohlenstoff durch
den Katalysator zu dem präzisen
Ort, an dem sich Kohlenstoff-Atome aneinander binden. Dies kann
erreicht werden durch Senken der Kohlenstoff-Zufuhr zu dem Katalysator,
was die Kohlenstoff-Konzentration in den Katalysator-Teilchen reduziert.
Eine geringere Kohlenstoff-Konzentration ermöglicht es, dass sich die Kohlenstoff-Strukturen langsamer
bilden, was jedem Kohlenstoff-Atom mehr Zeit gibt, sich in seine niedrigste
energetische Konfiguration zu begeben. Die Kohlenstoff-Bindungs-Struktur
auf niedrigster Energiestufe auf einem Katalysator-Teilchen eines Durchmessers
von wenigstens 3 nm ist eine Einkapselung des Katalysator-Teilchens
mit einer Graphitartigen Schicht, während für Katalysator-Teilchen mit kleinerem
Durchmesser die energetisch niedrigste Struktur ein einwandiges
Nanorohr ist, das an dem Teilchen wächst.
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Eine
langsamere Zufuhr von Kohlenstoff zu dem Katalysator kann auf verschiedenen
Wegen erreicht werden, abhängig
von der Quelle des gasförmigen
Kohlenstoffs. In der Reaktion von CO unter Produktion von Nanorohren
tritt eine langsame Kohlenstoff-Zufuhr-Geschwindigkeit
auf, da eine CO-Zersetzung eine bimolekulare Disproportionierung
ist, die das Brechen von zwei starken CO-Dreifach-Bindungen einschließt: Es wird
erwartet, dass eine derartige Reaktion sehr langsam abläuft, ausgenommen bei
sehr hohen Temperaturen und Drucken, die viel größer sind als der Reaktions-Druck
von etwa einer Atmosphäre.
Die katalytische Zersetzung von C2H4 verläuft
schnell bei etwa 1 atm; jedoch kann die Reaktion verlangsamt werden
durch Beschränken
des Partialdrucks von C2H4 auf
0,5 Torr.
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Ein
Reduzieren der Menge an Kohlenstoff, die dem katalytisch aktiven
Teilchen zugeleitet wird, kann bewirkt werden durch Erniedrigen
des Gas-Drucks in dem Reaktor, typischerweise durch Reduzieren der
Zufuhr-Geschwindigkeit in den Reaktor. Alterna tiv kann die Menge
an Vorrats-Gas, das dem Gas-Strom zugegeben wird, reduziert werden durch
Reduzieren des Partialdrucks des Vorrats-Gases in dem Reaktor. Allgemein
sollte der Druck in der Reaktionszone wenigstens anfänglich so
gewählt werden,
dass dies die Katalysator-Teilchen mit großem Durchmesser inaktiviert,
wobei dies das Wachstum von einwandigen Nanoröhren von den Katalysator-Teilchen
mit kleinerem Durchmesser begünstigt. Wie
oben beschrieben, ist der Partialdruck, bei dem die Kohlenstoff-Zufuhr
zu den katalytisch aktiven Teilchen Geschwindigkeit-begrenzend ist,
abhängig
von dem Reaktions-Mechanismus. Beispielsweise ist der Partialdruck
für CO,
der dieser Bedingung genügt, viel
höher als
der Partialdruck für
Ethylen. Der anfängliche
CO-Druck kann im Bereich von etwa 0,1 Torr bis 10 Atmosphären liegen.
Vorzugsweise liegt der Anfangsdruck in der Reaktionszone bei 1,2
Atmosphären.
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Ein
Anhaltspunkt dafür,
dass es eine erfolgreiche Änderung
des Geschwindigkeitsbegrenzenden Schritts von der Kohlenstoff-Diffusion
durch das katalytisch aktive Teilchen zu der Kohlenstoff-Zufuhr zu
dem katalytisch aktiven Teilchen gegeben hat, kann in drei Aspekten
des katalytischen Systems gemäß der vorliegenden
Erfindung gefunden werden. Zum einen verändert sich die Anstiegs-Geschwindigkeit
der Produkt-Masse
linear mit dem Kohlenwasserstoff-Vorrat-Partialdruck. Zum anderen
ist bei Ignorieren einer Beendigung die Massen-Wachstums-Geschwindigkeit
unabhängig
von der Reaktions-Temperatur von 700°C bis 850°C. Wenn die Reaktion durch eine
Diffusion von Kohlenstoff durch das Metall beschränkt wäre, würde sich
die Geschwindigkeit im Temperaturbereich von 700°C bis 850°C verdoppeln, wenn man eine
Arrhenius-Temperatur-Abhängigkeit
und die Aktivierungs-Energie der Kohlenstoff-Diffusion durch Eisen
annimmt. Zugegebenermaßen
messen die derzeitigen Experimente nur eine Masse-Wachstums-Rate,
im Gegensatz zu der mikroskopischen Wachstumsrate eines einzelnen
Nanorohrs. Wenn man jedoch annimmt, dass dieselbe Zahl von Nanoröhren pro
Massen-Einheit Katalysator nukleiert, sind die beiden Geschwindigkeiten
proportional zueinander. Letztendlich ist die Massen-Wachstums-Rate
von Kohlenstoff auf dem Katalysator gleich 5 % der Masse von Kohlenstoff
in Ethylen, das über
den Katalysator fließt.
Obwohl dies nicht 100 % ist, wie von einer durch die Zufuhr beschränkten Reaktion
erwartet würde,
legt ein einfaches Modell, das einen laminaren Strom annimmt, nahe,
dass nur 5 % der Ethylen-Moleküle
an dem Katalysator-Bett vorbei streichen. Wie für einen in diesem technischen
Gebiet erfahrenen Fachmann offensichtlich ist, kann das Kohlenstoff-Vorrats-Gas durch
den Katalyse-Reaktor recyclisiert werden, um den Gebrauch des Kohlenstoff-Vorrats
zu erhöhen. Wenn
man irgendeine dieser charakteristischen Eigenschaften beobachtet
oder sogar alle drei beobachtet, erlaubt dies für irgendeinen Gas-Vorrat dem in
diesem technischen Gebiet erfahrenen Fachmann, die Reaktions-Bedingungen
so anzupassen, dass die Reaktion durch die Zufuhr von Kohlenstoff
zu dem Katalysator beschränkt
wird und nicht durch die Diffusion von Kohlenstoff durch das katalytische
aktive Teilchen.
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Die
Anfangs-Temperatur in dem Reaktions-Gefäß kann im Bereich von 700°C bis etwa 1.200°C liegen.
Vorzugsweise ist die Temperatur in der Reaktionszone anfänglich 850° C.
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Nach
selektiver Inaktivierung der größeren Katalysator-Teilchen
werden die Reaktions-Bedingungen
so geändert,
dass dies die Produktion von einwandigen Nanoröhren (SWNT) durch den selektiven
Katalysator erhöht.
In dem ersten Schritt kann die Reaktionszone mit einer Vorstufe
unter Bedingungen versorgt werden, wenigstens anfänglich,
die Katalysator-Teilchen inaktivieren, die einen Durchmesser aufweisen,
der groß genug
ist, um die Produktion mehrwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren zu katalysieren.
Diese Bedingungen schließen
ein In-Kontakt-Bringen der Katalysator-Teilchen mit CO-Gas bei 1,2 Atmosphären ein.
Weiter kann die Vorstufe der Reaktions-Zone mit einer Geschwindigkeit
zugeleitet werden, die niedrig genug ist, um die Inaktivierung von
Katalysator-Teilchen größeren Durchmessers
hervorzurufen, z. B. Teilchen mit einem Durchmesser größer als
3 nm. Eine typische niedrige Strömungs-Geschwindigkeit
für die
Vorstufe kann im Bereich von etwa 500 bis etwa 2.000 sccm (standard
cubic centimeters; Standard-Kubik-Zentimeter) in einem Rohr-Ofen
von 1 in Durchmesser sein. Eine bevorzugte CO-Strömungsgeschwindigkeit
ist etwa 1.200 sccm in einem Rohr-Ofen von 1 in Durchmesser.
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Sobald
die Katalysator-Teilchen mit größerem Durchmesser
deaktiviert wurden, werden die Bedingungen in der Reaktionszone
zu Bedingungen geändert,
die die Produktion von einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren verstärken. Dies
schließt
eine Erhöhung
der Temperatur und/oder des Drucks von CO oder ein Wechseln zu einem
anderen der Kohlenstoff-tragenden Reagenz-Gase ein, die oben genannt
wurden.
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Der
CO-Druck in der Reaktionszone kann im Bereich von etwa 500 Torr
zu etwa 2.000 Torr liegen. Die Temperatur kann im Bereich von etwa
600°C bis etwa
900°C liegen.
Die Strömungs-Geschwindigkeit der
Vorstufe kann von etwa 500 bis etwa 2.000 sccm in einem Röhren-Ofen
mit 1 in Durchmesser sein.
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Die
Ausbeute an einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren kann selektiv geändert werden,
indem man die Temperatur in der Reaktionszone ändert. Die Massen-Ausbeute
an einwandigen Nanoröhren
(SWNT) ist Temperatur-abhängig,
wobei sich die Ausbeute mit steigender Temperatur erhöht. Selektivität kann auch
durch die Temperatur beeinflusst werden, wobei der Produkt-Mix von
30 % doppelwandigen Nanoröhren
bei 700°C
bis 70 % doppelwandiger Nanoröhren
bei 850°C
schwankt.
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Wie
in den 1 und 4 gezeigt ist, scheint sowohl
eine CO-Disproportionierung über Mo-Katalysator-Teilchen
bei 850°C
als auch die Reaktion von C2H4 mit
Fe-Mo-Teilchen bei
700°C einwandige
Kohlenstoff-Nanoröhren
zu erzeugen, die kontinuierlich ohne Beendigung der Wachstums-Reaktion
wachsen. Diese Ergebnisse stellen die erste Demonstration einer
kontinuierlichen Erzeugung einwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren mit
Längen
dar, die prinzipiell willkürlich
lang sind. Praktisch zeigt jedoch die Masse, der gewachsenen Nanoröhren eine Zeit-Abhängigkeit,
die weniger als linear ist, so dass sich ein Wachstum mehr und mehr
mit zunehmender Zeit verlangsamt (eine Auftragung der Datensätze in 2 ergibt
grob Quadratwurzel-Abhängigkeiten
der Ausbeute von der Zeit). Dieses sich verlangsamende Wachstum
kann zurückzuführen sein
auf die steigende Diffusionszeit der Kohlenstoff-Ausgangs-Gas-Moleküle durch
die sich verdickende Matte an Nanoröhren, die die Katalysator-Teilchen
umgeben.
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Ohne
dass es beabsichtigt ist, an einen speziellen Mechanismus gebunden
zu sein, glauben die Erfinder, dass die Basis für die vorliegende Erfindung ist,
dass die energetischen Verhältnisse
von Strukturen, die von den Katalysator-Teilchen weg wachsen könnten, durch
Kalkulieren der Energie pro Kohlenstoff-Atom als Funktion der Struktur-Größe in Betracht
gezogen werden. Für
einwandige Kohlenstoff-Nanoröhren
wurden die Kappen zu Gunsten der riesig größeren Zahl von Kohlenstoff-Atomen
in den Seitenwänden
vernachlässigt.
Die Energien von Kohlenstoff-Atomen an der Nanorohr-Metall-Grenzfläche und
Nanorohr-Enden wurden vernachlässigt, da
nur Endprodukt-Energien in Betracht gezogen werden, nicht Nukleierungs-
oder Wachstums-Mechanismen. Eine Graphen-Kapsel, die das Katalysator-Teilchen
vollständig
umgibt, wurde auch in Betracht gezogen. Für alle Katalysator-Teilchen-Durchmesser
erwartet man, dass die Energie des Graphen-Zylinders niedriger ist
als die Energie der Kapsel, da der Zylinder nur einen einfachen
Krümmungsverlauf
hat, verglichen mit dem komplexen Krümmungsverlauf der Kapsel. Jedoch,
erniedrigt die anziehende Wechselwirkung zwischen der Graphen-Kapsel
und dem Metall-Teilchen die Energie pro Atom für die Kapsel. Einfache Formeln
für die
Energien von gekrümmten
Graphen-Schichten für
die Nanoröhren
und die Energien von großen
Fullerenen für
die Kapseln wurden verwendet. Eine Abschätzung der Graphen-Metall-Wechselwirkung
wurde einer experimentellen Messung der Energie der Graphit-Ferrit-Grenzfläche entnommen.
Das Resultat, gezeigt in 6, zeigt, dass die Nanoröhren-Energie niedriger
ist als die in der Kapsel, und zwar in einem Durchmesser-Bereich,
der ähnlich
den Durchmessern von einwandigen Kohlenstoff-Nanorohren ist. Diese
Berechnungen verleihen Unterstützung
für die Hypothese,
dass durch das Zuleiten beschränktes Wachstum
mehr Zeit gestattet, um sich in die Struktur niedrigster Energie
hineinzubegeben, so dass kleinere Teilchen Nanorohre produzieren,
während
größere Teilchen
eingekapselt werden. Dieses Modell könnte weitere Einsicht in das
Vorhandensein oder Fehlen doppelwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren und
mehrwandiger Nanoröhren
geben, wenn die relativen Graphen-Graphen- und Graphen-Metall-Wechselwirkung-Stärken bekannt
wären.
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Für Experimente,
in denen die Reaktionszeit kurz ist, wurde beobachtet, dass einwandige
Kohlenstoff-Nanoröhren
mit einem Teilchen an einem Ende und verschlossen am anderen Ende
wachsen. Dies stützt
eine Nukleierung dieser Nanoröhren
durch den Yarmulke-Mechanismus, bei dem sich eine Halbkugel-förmige Graphen-Kappe
auf den Katalysator-Teilchen bildet und unter Nukleirung geschlossener
Nanoröhren
abhebt.
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Produkt
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Einwandige
Nanoröhren
(SWNT), die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung produziert werden,
sind im wesentlichen frei von amorphem oder pyrolytischem Kohlenstoff
(d. h. es wird in einem TEM der Nanoröhren keiner beobachtet), es
sei denn, das Verfahren wird mit einem Überschuss an Kohlenwasserstoff-Vorrats-Gas
durchgeführt.
Das Produkt eines typischen Prozesses zur Herstellung von Mischungen,
die einwandige Kohlenstoff-Nanoröhren
enthalten, ist ein verworrener Filz, der Ablagerungen von amorphem
Kohlenstoff, Graphit, Metallverbindungen (z. B. Oxiden), sphärischen
Fullerenen, Katalysator-Teilchen (oft überzogen mit Kohlenstoff oder
Fullerenen) und möglicherweise
mehrwandige Kohlenstoff-Nanoröhren
einschließen
kann. Die einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren können in „Bändern" oder „Bündeln" im wesentlichen paralleler Nanoröhren aggregiert
sein.
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Nanoröhren, die
unter Verwendung des katalytischen Verfahrens der vorliegenden Erfindung
hergestellt wurden, neigen dazu, weniger mit pyrolytischem oder
amorphem Kohlenstoff kontaminiert zu sein als Nanoröhren, die
durch Verfahrensweisen des Standes der Technik hergestellt wurden.
Weiter haben durch Verwendung eines Katalysators mit enger Größenverteilung
die hergestellten Nanoröhren konsequenterweise
eine enge Größenverteilung. Dies
minimiert die Notwendigkeit für
nach dem Herstellungsprozess ablaufende Aktivitäten zum Reinigen bzw. Aufarbeiten
der Nanoröhren-Zubereitung. In
dem Ausmaß,
in dem ein Nanoröhren-Produkt
pyrolytischen Kohlenstoff enthält,
der entfernt werden muss, sind dem Fachmann mit Sachverstand in
diesem technischen Bereich verschiedene Verfahrensweisen zum Aufarbeiten
des Produkts verfügbar.
Geeignete Verfahrensweisen zum Reinigen von Kohlenstoff-Nanoröhren, die
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung hergestellt wurden schließen die
Verfahren ein, die beschrieben sind in der internationalen Patent-Veröffentlichung
WO 98/39,250.
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Vornehmlich
einwandige Kohlenstoff-Nanoröhren – mit einer
Teilmenge doppelwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren unter bestimmten Bedingungen – werden
hergestellt bei Durchmessern im Bereich von etwa 0,5 bis etwa 3
nm. Typischerweise werden durch auf Trägern aufgezogene Katalysator-Teilchen keine
mehrwandigen Nanoröhren
mit einem Durchmesser von 5 bis 20 nm produziert. Der entscheidende
Unterschied, der für
diese Effekte verantwortlich ist, ist, dass die Wachstums-Reaktions-Geschwindigkeit
durch die Zufuhr von Kohlenstoff zu den Katalysator-Teilchen beschränkt ist,
während
man davon ausgeht, dass das Wachstum mehrwandiger Nanoröhren beschränkt ist
durch die Diffusion von Kohlenstoff durch die Katalysator-Teilchen.
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Die
einwandigen Nanoröhren
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
Längen
aufweisen, die ein Mikron übersteigen.
Die Länge
kann gesteuert werden durch Verlängern
oder Verkürzen
der Zeit, während
der der Katalysator dem Vorrats-Gas bei einer passenden Temperatur
und einem passenden Druck ausgesetzt ist. In einer Ausführungsform
können
unter passenden Bedingungen die einwandigen Nanoröhren kontinuierlich
bis zu einer willkürlichen Länge wachsen.
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Einwandige
Nanoröhren,
die im Rahmen der vorliegenden Erfindung gebildet werden, formieren sich – wie beobachtet
wurde – zu
organisierten Bündeln
oder „Bändern", wenn sie von Katalysator-Teilchen
in enger Nähe
zueinander wachsen. Beispiele dieses Verhaltens sind in 4 gezeigt.
Solche Bänder
von einwandigen Nanoröhren
(SWNT) können von
dem auf einem Träger
aufgezogenen Katalysator für
ein anschließendes
Verarbeiten und/oder eine Verwendung entfernt werden, oder sie können verwendet
werden, „wie
sie sind", wobei
sie noch an den Katalysator-Teilchen haften. Einwandige Nanoröhren (SWNT),
die gemäß der vorliegenden
Erfindung unter Verwendung eines auf einem Träger aufgezogenen Katalysators
mit in weitem Umfang dispergierten katalytisch aktiven Teilchen
hergestellt wurden, können
vor einer Aggregation der einzelnen Nanoröhren gewonnen werden. Diese
Nanoröhren
können
in Form einer Matte oder eines Filzes mit statistischer Orientierung
in zwei Dimensionen oder für
besondere Anwendungen einzeln gewonnen werden.
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Verwendung
der Nanoröhren-Produkte
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Kohlenstoff-Nanoröhren und
insbesondere die einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren gemäß der vorliegenden Erfindung
sind nützlich
zur Herstellung von elektrischen Verbindungselementen in Mikro-Vorrichtungen
wie beispielsweise integrierten Schaltungen oder in Halbleiter-Chips,
wie sie in Computern verwendet werden, und zwar aufgrund der elektrischen
Leitfähigkeit
und der geringen Größe des Kohlenstoff-Nanorohrs. Die vorliegende
Erfindung stellt ein Mittel zum Etablieren eines Kohlenstoff-Nanorohrs
direkt in Kontakt mit einer Oberfläche bereit, das sich jedoch
von der Oberfläche
weg erstreckt. Dies tritt im Rahmen der vorliegenden Erfindung natürlich auf,
da das Rohr von einem Katalysator-Teilchen aus wachsen gelassen
wird, das in Kontakt mit der Oberfläche eines größeren Objektes
(des Katalysator-Trägers)
ist. Das Bereitstellen einer einfachen Einrichtung zum Schaffen
von Strukturen, die eine Träger-Oberfläche umfassen,
gemäß der Erfindung
mit einem oder mehreren daran befestigten und sich von der Oberfläche weg
erstreckenden Nanorohr(en) ist besonders nützlich in bekannten Anwendungen
von Nanorohren als Sonden bei Abtast-Tunnel-Mikroskopen (scanning
tunneling microscopes; STM) und Atomkraft-Mikroskopen (atomic force
microscopes; AFM) und als Feld-Emitter von Elektronen für elektronische
Anwendungen. Die Kohlenstoff-Nanoröhren sind nützlich als Antennen bei optischen Frequenzen
und als Sonden für
die Raster-Sonden-Mikroskopie, wie sie in Abtast-Tunnel-Mikroskopen (STM)
und Atomkraft-Mikroskopen (AFM) verwendet werden. Die Kohlenstoff-Nanoröhren sind auch
nützlich
als Träger
für Katalysatoren,
wie sie in industriellen und chemischen Prozessen verwendet werden,
wie beispielsweise Katalysatoren für die Hydrierung, für das Reformieren
und für
das Cracken. Die Nanoröhren
können
einzeln oder in mehreren von ihnen in Energie-Übertragungs-Kabeln, in Sonnenzellen,
in Batterien, als Antennen, als molekulare Elektronik-Bausteine,
als Sonden und Manipulatoren und in Verbundstoffen verwendet werden.
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Beispiel
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Um
ein noch vollständigeres
Verstehen der Erfindung zu erleichtern, wird nachfolgend ein Beispiel
angegeben. Das Beispiel fällt
nicht in den Umfang der Ansprüche
und bildet keinen Teil der Erfindung. Das Beispiel dient nur Veranschaulichungs-Zwecken.
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1. Herstellung
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Einwandige
Kohlenstoff-Nanoröhren
können gezüchtet werden,
indem man Kohlenstoff enthaltende Gase (CO oder C2H4) bei erhöhten Temperaturen über Metall-Teilchen
in Nanometer-Größe leitet,
die trägermäßig auf
größeren (10-20
nm) Aluminiumoxid-Teilchen
aufgezogen sind. Zwei verschiedene Metall-Katalysatoren können verwendet
werden, und zwar einer, der reines Mo enthält, während der andere Fe und Mo
enthält.
Das Verhältnis
von Fe zu Mo kann 9:1 sein. Beide Katalysatoren wurden hergestellt
unter Anwendung eines Verfahrens, wie es in diesem technischen Bereich
bekannt ist.
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Für jedes
Wachstums-Experiment wurde ein Quarz-Schiffchen, das eine sorgfältig abgewogene Menge
(typischerweise 20 mg) des Katalysator-Pulvers enthielt, im Zentrum
eines Quarz-Rohr-Ofens in einer Größe von 1 in angeordnet. Das
System wurde mit Ar gespült,
dann unter strömenden
Reaktanden-Gasen auf eine erhöhte
Temperatur erhitzt, und zwar für
eine kontrollierte Zeit. Das resultierende Katalysator-Material,
das nun auch Reaktions-Produkte enthält, die durch einwandige Kohlenstoff-Nanoröhren dominiert
sind, wurde von dem Schiffchen entfernt und erneut gewogen. Die
Ausbeute wurde dann definiert als die Massen-Erhöhung, dividiert durch die ursprüngliche
Katalysator-Masse. Proben wurden für eine TEM-Bildgebung vorbereitet,
indem man dieses Material in Methanol mit Ultraschall behandelte
und die resultierende Suspension auf TEM-Gitter tropfenweise trocknete.
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2. Produktion einwandiger
Kohlenstoff-Nanoröhren
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Die
Produktion einwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren durch Disproportionierung
von CO über
auf Aluminiumoxid trägermäßig aufgebrachten
Mo-Teilchen wird in starkem Maße
verbessert. Der Katalysator besteht aus Aluminiumoxid:Mo im Verhältnis 34:1 (massenbezogen).
Die Reaktion wird durchgeführt bei
850°C unter
einem Strom von 1.200 sccm (standard cubic centimeter; Standard-Kubikzentimeter) CO
bei 900 Torr. Das resultierende Material, das aus einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren mit
sehr monodispersem Durchmesser besteht (0,8 bis 0,9 nm), ist in 1 gezeigt.
Teilchen des gebrannten Aluminiumoxid-Trägers mit einer Größe von 10
bis 20 nm sind ebenfalls in diesem TEM-Bild ersichtlich (wie auch
in den nachfolgenden TEM-Bildern). Die Ausbeute an Nanoröhren ist
als Funktion der Reaktionszeit in 2 aufgetragen.
Die Ausbeute steigt kontinuierlich selbst für sehr lange Reaktionszeiten
an.
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CO
bildet auch Nanoröhren
mit einem zweiten Katalysator. Der zweite Katalysator wird hergestellt
mit Aluminiumoxid, Fe und Mo im Verhältnis 90:9:1 (massenbezogen).
Wenn die Reaktion exakt wie oben für den Aluminiumoxid-Mo-Katalysator
beschrieben durchgeführt
wird, ergibt sie Nanoröhren mit
einer breiteren Durchmesser-Verteilung
(0,5 bis 3 nm) mit einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren und einigen doppelwandigen
Kohlenstoff-Nanoröhren.
Ein repräsentatives
TEM-Bild ist in 3 gezeigt. Für diesen Katalysator steigt
die Ausbeute anfänglich
mit der Zeit an, ist jedoch auf etwa 40 % nach einer Stunde des
Kontakts begrenzt. Es wird kein zusätzlicher Massenanstieg beobachtet,
selbst für
viel längere Kontaktzeiten
(bis zu 20 h).
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Einwandige
Kohlenstoff-Nanoröhren
aus C2H4 wurden
gezüchtet
unter Verwendung dieser Verfahrensweise. Ein aus Aluminiumoxid,
Fe und Mo im Verhältnis
90:9:1 bestehender Katalysator wurde zuerst reduziert durch In-Kontakt-Bringen
des Katalysators mit 1.000 sccm Ar und 0,33 sccm H2 bei
800°C für 30 min.
Die Wachstums-Reaktion schritt dann fort bei der Reaktions-Temperatur
unter Zugabe von 0,66 sccm C2H4 zu
dem Gasstrom. Das resultierende Produkt sind Nanoröhren-Bündel, die
einwandige Kohlenstoff-Nanoröhren
und doppelwandige Kohlenstoff-Nanoröhren enthalten, wie dies in
den 4 und 5 gezeigt ist. Einhundert Nanorohr-Querschnitte
wurden bei einigen Reaktions-Temperaturen beobachtet und so die
relative Zahl von einwandigen zu mehrwandigen Nanoröhren gezählt. Die
Menge an doppelwandigen Kohlenstoff-Nanoröhren steigt von 30 % bei 700°C auf 70
% bei 850°C
an. Die Außendurchmesser einzelner
Röhren
in dem Bündel liegen
im Bereich von 0,5 bis 3 nm. Es scheint keine Korrelation zwischen
dem Außendurchmesser
und der Zahl der Wandungen zu geben, mit Ausnahme der Tatsache,
dass die kleinsten Nanoröhren
(Durchmesser < 1
nm) niemals doppelwandig sind.
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Die
Massen-Ausbeute an Nanoröhren
steigt bei einer ähnlichen
Geschwindigkeit für
die Reaktionstemperaturen von 700°C
bis 850°C
an, jedoch ist die Beendigung Temperaturabhängig. Für Reaktionen bei 850°C steigt
die Ausbeute an, bis sie 7 % erreicht, und an diesem Punkt endet
das Wachstum. Wenn die Reaktions-Temperatur erniedrigt wird, erreicht
die Ausbeute höhere
Werte vor einer Beendigung eines Wachstums. Bei 700°C endet das
Wachstum nicht, jedoch sinkt seine Geschwindigkeit, wie in 2 gezeigt
ist.
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Die
vorliegende Erfindung demonstriert das Vermögen, Nanoröhren durch katalytische Zersetzung
von C2H4 undCo nur
von kleinen Teilchen in einem auf Träger aufgezogenen Katalysator-System zu
züchten,
was zum Wachstum einwandiger Kohlenstoff-Nanoröhren und zu einer Deaktivierung
des Wachstums mehrwandiger Nanoröhren
durch Einkapseln größerer Teilchen
führt.
Unter bestimmten Bedingungen können
Nanoröhren
bis zu einer willkürlichen
Länge gezüchtet werden,
jedoch wird diese beschränkt
durch die Diffusion von Reaktanden zu den Katalysator-Teilchen.
Dieses Problem wurde gelöst
für die
Produktion mehrwandiger Nanoröhren von
diesem Katalysator durch Verwendung flacher Aluminiumoxid-Flocken,
im Gegensatz zu Teilchen aus gebranntem Aluminiumoxid, so dass die
Nanoröhren
in Reihe in großen
Bündeln
angeordnet wachsen und ihre wachsenden Enden dem gasförmigen Ausgangsmaterial
ausgesetzt halten. Ähnliche
Modifikationen der derzeitigen Verfahrensweise können die Masse-Produktion einwandiger
Kohlenstoff-Nanoröhren
erlauben.
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Zwar
wurde die Erfindung im Zusammenhang mit bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben; es wird jedoch von Fachleuten mit Sachverstand in diesem
technischen Bereich verstanden, dass andere Variationen und Modifikationen
der bevorzugten Ausführungsformen
wie sie oben beschrieben wurden, gemacht werden können, ohne
vom Umfang der Erfindung abzuweichen. Andere Ausführungsformen sind
Fachleuten mit üblichem
Sachverstand in diesem technischen Bereich aus einer Betrachtung
der Beschreibung oder der Praxis der in der vorliegenden Beschreibung
offenbarten Erfindung offensichtlich. Es ist beabsichtigt, dass
die Beschreibung so gesehen wird, dass sie nur beispielhaft ist,
wobei der wirkliche Umfang der Erfindung in den nachfolgenden Patentansprüchen angegeben
ist.