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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Xylolisomerisierung unter Verwendung
eines Mehrkomponentenkatalysatorsystems.
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Para-Xylol
ist ein wertvolles chemisches Einsatzmaterial, das von Mischungen
von C8-Aromaten abgeleitet werden kann,
die von solchen Rohmaterialien wie Erdölnaphthas, insbesondere Reformaten, üblicherweise
durch selektive Lösungsmittelextraktion
abgetrennt werden. Die C8-Aromatenfraktionen
aus diesen Quellen unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung in
recht weitem Maße,
liegen jedoch üblicherweise
im Bereich von 10 bis 32 Gew.% Ethylbenzol (EB), wobei der Rest,
Xylole, sich auf ungefähr
50 Gew.% meta und jeweils 25 Gew.% ortho und para verteilt.
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Einzelne
Isomerprodukte können
von den natürlich
vorkommenden Mischungen durch geeignete physikalische Verfahren
abgetrennt werden. Ethylbenzol kann durch fraktionierte Destillation
abgetrennt werden, obwohl dies ein kostspieliger Verfahrensschritt
ist. Ortho-Xylol kann durch fraktionierte Destillation abgetrennt werden
und wird kommerziell auf diese Weise hergestellt. Para-Xylol kann
durch fraktionierte Kristallisation, selektive Adsorption (z. B.
das Parex-Verfahren) oder Membrantrennung von den gemischten Isomeren
abgetrennt werden.
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Da
die kommerzielle Nutzung von para-Xylol zugenommen hat, hat das
Kombinieren von physikalischer Abtrennung mit chemischer Isomerisierung
der anderen Xylolisomere zur Steigerung der Ausbeute des gewünschten
para-Isomers zunehmend an Bedeutung gewonnen. Da der Siedepunkt
von Ethylbenzol jedoch sehr nahe an denjenigen von para-Xylol und
meta-Xylol liegt, ist die vollständige
Entfernung von Ethylbenzol aus dem C8-Aromateneinsatzmaterial
durch Destillation undurchführbar.
Ein wichtiges Merkmal von jedem kommerziellen Xylolisomerisierungsverfahren
ist daher die Fähigkeit
zur Umwandlung von Ethylbenzol in dem Einsatzmaterial in brauchbare
Nebenprodukte, während
gleichzeitig jegliche Umwandlung von Xylolen zu anderen Verbindungen
minimiert wird.
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Ein
kommerziell erfolgreiches Xylolisomerisierungsverfahren ist in
US-A-4 899 011 beschrieben,
in dem ein C
8-Aromaten einsatzmaterial, dessen
para-Xylolgehalt verringert worden ist, mit einem Zweikomponentenkatalysatorsystem
kontaktiert wird. Die erste Katalysatorkomponente wandelt das Ethylbenzol
selektiv durch Deethylierung um, während die zweite Komponente
selektiv die Xylole isomerisiert, um den para-Xylolgehalt auf einen
Wert zu erhöhen,
der dem thermischen Gleichgewichtswert entspricht oder sich diesem
annähert.
Die erste Katalysatorkomponente umfasst ein Molekularsieb mit einem
Einschränkungsindex
von 1 bis 12, wie ZSM-5, das eine ortho-Xylolsorptionszeit von mehr
als 50 Minuten aufweist, bezogen auf seine Kapazität zum Sorbieren
von 30% der Gleichgewichtskapazität von ortho-Xylol bei 120°C und einem
ortho-Xylol-Partialdruck von 600 ± 107 Pa (4,5 ± 0,8 mm
Hg), während
die zweite Katalysatorkomponente ein Molekularsieb mit einem Einschränkungsindex
von 1 bis 12 umfasst, das eine ortho-Xylolsorptionszeit von weniger als
10 Minuten unter denselben Bedingungen aufweist. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die erste Katalysatorkomponente ZSM-5 mit einer Kristallgröße von mindestens
1 μm, und
die zweite Katalysatorkomponente ist ZSM-5 mit einer Kristallgröße von 0,02
bis 0,05 μm.
Jede Katalysatorkomponente enthält
auch eine Hydrierkomponente, vorzugsweise Metall der Platingruppe.
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Eine
Verbesserung gegenüber
dem Verfahren von
US-A-4 899 011 ist
in
US-A-5 689 027 beschrieben, bei
dem die erste Katalysatorkomponente in dem Zweikomponentensystem
durch Verkoken oder insbesondere durch Aufbringen einer Oberflächenbeschichtung
aus Siliciumdioxid vorselektiviert wird, um ihre ortho-Xylolsorptionszeit
unter den gleichen Bedingungen, die in
US-A-4 899 011 genannt sind,
auf mehr als 1200 Minuten zu erhöhen.
Es hat sich herausgestellt, dass unter Verwendung eines solchen
Systems hohe Ethylbenzolumwandlungsraten mit erheblich geringeren
Xylolverlusten erreicht werden können,
als mit dem Verfahren von
US-A-4
899 011 erhalten wurde.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt in der Verringerung der
Xylolverluste, die mit bestehenden Zweikomponenten-Xylolisomerisierungsverfahren
erreichbar sind, wie jenen, die in
US-A-4 899 011 und
US-A-5 689 027 beschrieben
sind.
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Demzufolge
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Isomerisieren von Einsatzmaterial,
das Ethylbenzol und Xylol enthält,
wobei das Verfahren die Stufen umfasst:
- (a)
Kontaktieren des Einsatzmaterials unter Ethylbenzolumwandlungsbedingungen
mit einer teilchenförmigen
ersten Katalysatorkomponente, die Molekularsieb mit einem Einschränkungsindex
von 1 bis 12 umfasst, wobei die Teilchen der ersten Katalysatorkomponente
ein Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen von 39,4 bis weniger als 78,7 cm–1 (100
bis weniger als 200 Zoll–1) aufweisen und die
Kontaktierungsstufe Ethylbenzol in dem Einsatzmaterial unter Bildung
von an Ethylbenzol verarmtem Produkt umwandelt; und anschließend
- (b) Kontaktieren des an Ethylbenzol verarmten Produkts unter
Xylolisomerisierungsbedingungen mit einer zweiten Katalysatorkomponente,
wobei sich die ersten und zweiten Katalysatorkomponenten in einem
Einzelreaktor in aufeinanderfolgenden Betten befinden.
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Die
Teilchen der ersten Katalysatorkomponente haben vorzugsweise ein
Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen von 39,4 bis 59,1 cm–1 (100
bis 150 Zoll–1).
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Vorzugsweise
schließt
die erste Katalysatorkomponente eine Hydrierkomponente ein.
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Vorzugsweise
ist die Hydrierkomponente der ersten Katalysatorkomponente ausgewählt aus
Platin, Palladium und Rhenium.
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Die
zweite Katalysatorkomponente umfasst vorzugsweise ein Molekularsieb
mit einem Einschränkungsindex
von 1 bis 12 in Kombination mit einer Hydrierkomponente.
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Die
Hydrierkomponente der zweiten Katalysatorkomponente ist vorzugsweise
ausgewählt
aus Platin, Palladium und Rhenium.
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Die
erste Katalysatorkomponente hat vorzugsweise eine ortho-Xylolsorptionszeit
von mehr als 50 Minuten und insbesondere mehr als 1200 Minuten,
bezogen auf ihre Kapazität
zum Sorbieren von 30% der Gleichgewichtskapazität von ortho-Xylol bei 120°C und einem
ortho-Xylol-Partialdruck von 600 ± 107 Pa (4,5 ± 0,8 mm
Hg).
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Die
zweite Katalysatorkomponente hat vorzugsweise eine ortho-Xylolsorptionszeit
von weniger als 50 Minuten und insbesondere weniger als 10 Minuten,
bezogen auf ihre Kapazität
zum Sorbieren von 30% der Gleichgewichtskapazität von ortho-Xylol bei 120°C und einem
ortho-Xylol-Partialdruck von 600 ± 107 Pa (4,5 ± 0,8 mm
Hg).
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Das
Molekularsieb der ersten Katalysatorkomponente hat vorzugsweise
eine durchschnittliche Kristallgröße von mehr als 0,1 μm, und das
Molekularsieb der zweiten Katalysatorkomponente hat eine durchschnittliche
Kristallgröße von weniger
als 0,1 μm.
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Das
Molekularsieb der ersten Katalysatorkomponente hat vorzugsweise
einen á-Wert
größer als
50, und das Molekularsieb der zweiten Katalysatorkomponente hat
vorzugsweise einen a-Wert von weniger als 50.
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Einsatzmaterial
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Im
Allgemeinen kann jede aromatische C8-Mischung,
die Ethylbenzol und Xylol enthält,
als Einsatzmaterial für
das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet werden. Eine solche Mischung hat im Allgemeinen typischerweise
einen Ethylbenzolgehalt im ungefähren
Bereich von 5 bis 60 Gew.%, einen ortho-Xylolgehalt im ungefähren Bereich
von 0 bis 35 Gew.%, einen meta-Xylolgehalt im ungefähren Bereich
von 20 bis 95 Gew.% und einen para-Xylolgehalt im Bereich von 0
bis 15 Gew.%. Das Einsatzmaterial kann zusätzlich zu der obigen aromatischen
C8-Mischung
nicht-aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten, d. h. Naphthene
und Paraffine in einer Menge bis zu 30 Gew.%. In einer bevorzugten
Ausführungsform
liefert die Erfindung Mittel zur Verarbeitung einer Mischung von
C8-Aromaten, wie die, die von der katalytischen
Reformierung von Erdölnaphtha
abgeleitet ist, zu einer Mischung mit verringertem Ethylbenzylgehalt
und erhöhtem
Gehalt an para-Xylol. Die Erfindung ist besonders wirksam zur Behandlung
einer para-Xylol-armen Mischung von C8-Aromaten zur Erhöhung der
para-Xylolkonzentration bis auf ungefähr den thermischen Gleichgewichtswert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist besonders geeignet für
die Isomerisierung von C8-Aromatenströmen, die
5 bis 60 Gew.% Ethylbenzol, z. B. 8 bis 15 Gew.% Ethylbenzol enthalten.
Dieser Bereich überspannt den
Ethylbenzolkonzentrationsbereich von Strömen, die aus einem Reformer
und einer Pyrolysebenzinanlage abgeleitet sind. Der vorliegende
Katalysator kann eine hohe Aktivität zum Cracken von n- und verzweigten
Paraffinen des Typs aufweisen, die in nicht extrahierten C8-Aromatenströmen vorliegen.
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Katalysatorsystem
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Das
erfindungsgemäße Katalysatorsystem
schließt
mindestens zwei Katalysatorkomponenten ein, wobei die erste derselben
die Hauptfunktion der selektiven Deethylierung des Ethylbenzols
in dem Einsatzmaterialstrom zu Benzol hat, während die zweite Katalysatorkomponente
selektiv Xylole in dem Einsatzmaterial isomerisiert. Die erste Katalysatorkomponente
kann eine gewisse Isomerisierung der Xylole in dem Einsatzmaterial
bewirken und tut dies vorzugsweise auch.
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Jede
der ersten und zweiten Katalysatorkomponente umfasst ein Molekularsieb
mit mittlerer Porengröße, das
durch einen Einschränkungsindex
im ungefähren
Bereich von 1 bis 12 gekennzeichnet ist (z. B. Porengröße von weniger
als 7 Å,
wie 5 bis weniger als 7 Å).
Das Verfahren, nach dem der Einschränkungsindex (Constraint Index)
ermittelt wird, ist vollständig
in
US-A-4 016 218 beschrieben.
Beispiele für
erfindungsgemäß brauchbare
Molekularsiebe mit mittlerer Porengröße schließen ZSM-5 (
US-A-3 702 86 und erneut erteiltes
Patent 29 948), ZSM-11 (
US-A-3
709 979 ), ZSM-12 (
US-A-3
832 449 ), ZSM-22 (
US-A-4
556 477 ), ZSM-23 (
US-A-4 076 842 ),
ZSM-35 (
US-A-4 016 245 ),
ZSM-38 (
US-A-4 406 859 ),
ZSM-48 (
US-A-4 397 827 ), ZSM-57
(
US-A-4 046 685 )
und ZSM-58 (
US-A-4 417 780 ) ein.
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Zu
dem Molekularsieb von jeder der ersten und zweiten Katalysatorkomponenten
gehört
vorzugsweise eine Hydrier/Dehydrier-Komponente. Beispiele für solche
Komponenten schließen
die Oxid-, Hydroxid-, Sulfid- oder freien Metall-(d. h. Wertigkeit
Null)-Formen der Gruppe 8 Metalle (d. h. Pt, Pd, Ir, Rh, Os, Ru,
Ni, Co und Fe), Gruppe 6 Metalle (d. h. Cr, Mo, W), Gruppe 14 Metalle
(d. h. Sn und Pb), Gruppe 15 Metalle (d. h. Sb und Bi) und Gruppe
7 Metalle (d. h. Mn, Tc und Re) ein. Kombinationen von katalytischen
Formen von solchem Edel- oder Nichtedelmetall, wie Kombinationen
von Pt mit Sn, können
verwendet werden. Das Metall liegt vorzugsweise im Zustand reduzierter
Wertigkeit vor, z. B. wenn diese Komponente in Form eines Oxids oder
Hydroxids vorliegt. Der Zustand reduzierter Wertigkeit dieses Metalls
kann in situ im Verlauf einer Reaktion erreicht werden, wenn in
das Einsatzmaterial für
die Reaktion ein Reduktionsmittel wie Wasserstoff eingeschlossen
wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Hydrier/Dehydrier-Komponente ein Edelmetall
(d. h. Pt, Pd, Ir, Rh, Os und Ru) und am meisten bevorzugt Platin.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
die Hydrier/Dehydrier-Komponente ein frühes Übergangsmetall, wie Molybdän, Wolfram,
Rhenium und/oder Mangan, am meisten bevorzugt Rhenium.
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Die
Hydrier/Dehydrier-Komponente kann nach im Stand der Technik bekannten
Verfahren in den Katalysator eingebracht werden, wie Ionenaustausch,
Imprägnierung
oder physikalische Mischung. Es können beispielsweise Lösungen geeigneter
Metallsalze mit den restlichen Katalysatorkomponenten vor oder nach Selektivierung
des Katalysators unter ausreichenden Bedingungen kontaktiert werden,
um die jeweiligen Komponenten zu kombinieren. Das metallhaltige
Salz ist vorzugsweise wasserlöslich.
Beispiele für
solche Salze schließen
Chlorplatinsäure,
Tetraminplatinkomplexe, Platinchlorid, Zinnsulfat und Zinnchlorid
ein. Das Metall kann in Form eines kationischen, anionischen oder
neutralen Komplexes eingebracht werden, wie Pt(NH3)4 2+, und kationische
Komplexe dieses Typs haben sich als zweckmäßig erwiesen, um Metalle durch
Austausch in das Molekularsieb einzubringen. Beispielsweise kann
ein platinmodifizierter Katalysator hergestellt werden, indem zuerst
der Katalysator zu einer Lösung
von Ammoniumnitrat gegeben wird, um den Katalysator in die Ammoniumform
zu überführen. Der
Katalysator wird nachfolgend mit einer wässrigen Lösung von Tetraminplatin(II)nitrat
oder Tetraminplatin(II)chlorid kontaktiert. Anionische Komplexe,
wie das Metawolframat, Permanganat oder Perrrhenat, sind auch brauchbar
zur Imprägnierung
von Metallen auf die Molekularsiebe. Nach Einbringung des Metalls
kann der Katalysator dann filtriert, mit Wasser gewaschen und bei
Temperaturen von 250 bis 500°C
calciniert werden.
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Die
Menge der Hydrier/Dehydrier-Komponente beträgt geeigneterweise 0,001 bis
10 Gew.%, z. B. 0,1 bis 5 Gew.%, z. B. 0,1 bis 2 Gew.%, obwohl dies
natürlich
in Abhängigkeit
von der Beschaffenheit der Komponente variiert, wobei von den hochaktiven
Edelmetallen, insbesondere Platin, weniger benötigt wird als von den weniger
aktiven Basismetallen.
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Bei
der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann es erwünscht
sein, eine oder beide der ersten und zweiten Katalysatorkomponenten
mit weiterem Material zu formulieren, das gegenüber der Temperatur und anderen
Bedingungen des Verfahrens beständig
ist. Solche Matrixmaterialien schließen synthetische oder natürlich vorkommende
Substanzen sowie anorganische Materialien ein, wie Ton, Siliciumdioxid und/oder
Metalloxide. Die Metalloxide können
natürlich
vorkommen oder in Form gelatineartiger Niederschläge oder
Gele einschließlich
Mischungen aus Siliciumdioxid und Metalloxiden vorliegen. Natürlich vorkommende
Tone, die als Verbund mit dem Molekularsieb vorliegen können, schließen jene
der Montmorillonit- und Kaolinfamilien ein, wobei die Familien die
Subbentonite und die Kaoline einschließen, die üblicherweise als Dixie-, McNamee-,
Georgia- und Florida-Tone bekannt sind, oder andere, bei denen der
Hauptmineralbestandteil Halloysit, Kaolinit, Dickit, Nacrit oder
Anauxit ist. Solche Tone können
im Rohzustand verwendet werden, wie ursprünglich bergbautechnisch gewonnen,
oder können
zuerst Calcinierung, Säurebehandlung
oder chemischer Modifizierung unterzogen werden.
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Zusätzlich zu
den genannten Materialien können
die hier verwendeten Molekularsiebe mit porösem Matrixmaterial zu einem
Verbund verarbeitet werden, wie Aluminiumoxid, Siliciumdioxid-Aluminiumoxid, Siliciumdioxid-Magnesiumoxid,
Siliciumdioxid-Zirconiumdioxid, Siliciumdioxid-Thoriumoxid, Siliciumdioxid-Berylliumoxid,
Siliciumdioxid-Titandioxid sowie ternäre Verbindungen, wie Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Thoriumoxid,
Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-
Zirconiumdioxid, Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Magnesiumoxid und
Siliciumdioxid-Magnesiumoxid-Zirconiumdioxid. Es kann auch eine
Mischung dieser Komponenten verwendet werden. Die Matrix kann in
Form eines Co-Gels vorliegen. Die relativen Anteile von Molekularsiebkomponente
und anorganischer Oxidgelmatrix auf wasserfreier Basis können weit
variieren, wobei der Molekularsiebgehalt im Bereich von 1 bis 99
Gew.% und üblicherweise
im Bereich von 10 bis 80 Gew.% des trockenen Verbunds liegt.
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Die
erste und zweite Komponente des erfindungsgemäßen Katalysatorsystems unterscheiden
sich voneinander in mehreren wesentlichen Punkten, wodurch gewährleistet
ist, dass die erste Komponente das Ethylbenzol in dem Einsatzmaterialstrom
selektiv zu Benzol deethyliert, während die zweite Komponente
Xylole in dem Einsatzmaterial selektiv isomerisiert. Diese unterschiedlichen
Charakteristika werden nachfolgend erörtert.
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Die
erste und zweite Komponente des erfindungsgemäßen Katalysatorsystems können sich
zudem in ihrer Teilchenform und -größe unterscheiden. Wie nachfolgend
detailliert beschrieben wird, ist die erste Katalysatorkomponente
aus Teilchen mit einem Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen von 39,4 bis weniger als 78,7 cm–1 (100
bis weniger als 200 Zoll–1) zusammengesetzt,
während
die zweite Katalysatorkomponente typischerweise aus Teilchen mit
einem Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen von weniger als 31,5 cm–1 (80 Zoll–1)
zusammengesetzt ist.
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Ethylbenzolumwandlungskomponente
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Erfindungsgemäß wird die
erste Katalysatorkomponente, die selektiv das Ethylbenzol in dem
Einsatzmaterialstrom zu Benzol deethyliert, so gewählt, dass
sie ein Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen von 39,4 bis weniger als 78,7 cm
–1 (100
bis weniger als 200 Zoll
–1), vorzugsweise 39,4
bis 59,1 cm
–1 (100
bis 150 Zoll
–1) aufweist.
Es hat sich nun herausgestellt, dass die Ethylbenzolumwandlungsreaktion
empfindlich gegenüber
intrapartikulären
(makroporösen)
Diffusionsbeschränkungen
ist. Durch Auswahl der Form (Gestalt) und Größe der Teilchen der ersten
Katalysatorkomponente, so dass das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen
innerhalb des angegebenen Bereichs liegt, kann, wie sich herausgestellt
hat, der intrapartikuläre
Diffusionsabstand vermindert werden, ohne den Druckabfall über dem
ersten Katalysatorbett übermäßig zu erhöhen. Als
Ergebnis können
die Xylolverluste, die die Ethylbenzolumwandlung in dem ersten Katalysatorbett
begleiten, verringert werden, während
die Xylolisomerisierungsaktivität
der ersten Katalysatorkomponente gleichzeitig erhöht werden
kann. Die Herstellung einer ersten Katalysatorkomponente mit dem
gewünschten
Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen kann leicht bewirkt werden, indem die Teilchengröße des Katalysators
gesteuert oder ein geformtes Katalysatorteilchen verwendet wird,
wie das mit Nut versehene, zylindrische Extrudat, das in
US-A-4 328 130 beschrieben
ist, oder ein hohles oder massives mehrblättriges Extrudat, wie es in
US-A-4 441 990 beschrieben
ist. Beispielsweise hat ein zylindrisches Katalysatorteilchen mit
einem Durchmesser von 0,079 cm (1/32 Zoll) und einer Länge von
0,238 cm (3/32 Zoll) ein Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen von 55,3 cm
–1 (141 Zoll
–1),
während
ein vierblättriges
massives Extrudat mit der in
4 der
US-A-4 441 990 gezeigten äußeren Form
und einer Maximalabmessung im Querschnitt von 0,159 cm (1/16 Zoll)
und einer Länge
von 0,476 cm (3/16 Zoll) ein Verhältnis von Oberfläche zu Volumen
von 50,4 cm
–1 (128
Zoll
–1)
hat. Ein hohles rohrförmiges Extrudat
mit einem Außendurchmesser
von 0,254 cm (1/10 Zoll), einem Innendurchmesser von 0,085 cm (1/30 Zoll)
und einer Länge
von 0,762 cm (3/10 Zoll) hat ein Verhältnis von Oberfläche zu Volumen
von 53,4 cm
–1 (136
Zoll
–1).
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Die
erste Katalysatorkomponente hat zudem vorzugsweise eine erhöhte Makroporosität, die erreicht wird,
indem ein thermisch zersetzbares, organisches Material zu der Mischung
gegeben wird, die zum Extrudieren der Katalysatorteilchen verwendet
wird, und nachfolgend die extrudierten Teilchen calciniert werden,
um das organische Material zu entfernen. Das thermisch zersetzbare,
organische Material kann jedes Material sein, das mit dem extrudierbaren
Gemisch verträglich
ist, das zur Bildung der Katalysatorteilchen verwendet wird und
in der Masse der extrudierten Katalysatorteilchen erhalten bleibt,
jedoch durch Erhitzen aus den Katalysatorteilchen entfernt werden
kann, um makroporöse
Hohlräume
in den Teilchen zu hinterlassen. Ein geeignetes organisches Material
ist Cellulose, wie unter dem Handelsnamen Avicel angeboten wird.
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Das
Molekularsieb der ersten Katalysatorkomponente hat vorzugsweise
eine höhere
Säureaktivität als das
Molekularsieb der zweiten Katalysatorkomponente. Molekularsieb der
ersten Katalysatorkomponente hat somit vorzugsweise einen a-Wert
von mindestens 50 und typischerweise einen á-Wert von 100 bis 500. Am meisten
bevorzugt liegt der á-Wert
des Molekularsiebs der ersten Katalysatorkomponente zwischen 100
und 300. Der á-Test
ist in
US-A-3 354 078 ,
im Journal of Catalysis, Band 4, Seite 527 (1965), Band 6, Seite
278 (1966) und Band 61, Seite 395 (1980) beschrieben. Die experimentellen
Bedingungen des hier verwendeten Tests schließen eine konstante Temperatur
von 538°C
und eine variable Strömungsgeschwindigkeit
ein, wie detailliert im Journal of Catalysis, Band 61, Seite 395
beschrieben ist. Die höheren
a-Werte entsprechen einem aktiveren Crackkatalysator.
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Jede
der Komponenten des erfindungsgemäßen Katalysatorsystems zeigt
normalerweise sich wechselseitig ausschließende Xyloldiffusionseigenschaften.
Diese Eigenschaften können
bestimmt werden, indem die Zeit (in Minuten) erfasst wird, die erforderlich
ist, um 30 der Gleichgewichtskapazität von ortho-Xylol bei 120°C und einem ortho-Xylol-Partialdruck
von 600 ± 107
Pa (4,5 ± 0,8
mm Hg) zu sorbieren, ein Test, der in
US-A-4
117 026 ,
US-A-4
159 282 und dem erneut erteilten Patent 31 782 beschrieben
ist. Die Gleichgewichtskapazität
von ortho-Xylol ist hier als mehr als 1 g Xylol(e) auf 100 g Molekularsieb
definiert. In dem erfindungsgemäßen Katalysatorsystem
hat die erste Katalysatorkomponente, die zur Ethylbenzolumwandlung
wirksam ist, vorzugsweise eine ortho-Xylol-Sorptionszeit (in Minuten)
von mehr als 50 und vorzugsweise mehr als 1200, jedoch weniger als
10 000 Minuten, während
andererseits die zweite Isomerisierungskomponente vorzugsweise eine
ortho-Xylol-Sorptionszeit von weniger als 50 Minuten und vorzugsweise
weniger als 10 Minuten hat.
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Die
gewünschten
Xyloldiffusionseigenschaften der ersten Katalysatorkomponente können auf
mehrere Weisen erreicht werden. Für ortho-Xylol-Diffusionszeiten
am oder nahe dem Mindestwert von 50 Minuten mag die Auswahl einer
groben Kristallform des in dem Katalysator verwendeten Molekularsiebs
genügen,
das bedeutet mit einer durchschnittlichen Kristallgröße von mehr
als 1 μm.
Um höhere
Diffusitätswerte
zu erreichen, ist es jedoch möglicherweise
erwünscht,
die erste Katalysatorkomponente zu selektivieren, indem auf der
Oberfläche
der Katalysatorteilchen eine Schicht aus Koks und/oder Oxid aufgebracht
wird, wie Siliciumdioxid, die unter den Verfahrensbedingungen inert
ist, die während
des Gebrauchs auftreten. Wenn die Katalysatorteilchen selektiviert
worden sind, können
sowohl Molekularsiebe mit großer
Kristallgröße als auch
mit mittlerer Kristallgröße (mit
einer Kristallgröße von 0,2
bis 0,5 μm)
in der ersten Katalysatorkomponente verwendet werden.
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Wenn
die erste Katalysatorkomponente mit Siliciumdioxid selektiviert
werden soll, wird dies zweckmäßig erreicht,
indem der Katalysator einer oder mehreren Behandlungen mit Organosiliciumverbindung
in flüssigem
Trägermaterial
unterzogen wird, wobei jeder Behandlung Calcinierung des behandelten
Materials in sauerstoffhaltiger Atmosphäre folgt, z. B. Luft. Ein solches
Mehrfachselektivierungsverfahren ist in
US-A-5 476 823 beschrieben.
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Die
Organosiliciumverbindung, die zum Selektivieren der ersten Katalysatorkomponente
verwendet wird, kann beispielsweise ein Silikon, Siloxan, Silan
oder Mischung derselben sein. Diese Organosiliciumverbindungen können mindestens
zwei Siliciumatome pro Molekül
aufweisen. Diese Organosiliciumverbindungen können in reiner Form Feststoffe
sein, vorausgesetzt, dass sie bei Kombination mit dem flüssigen Trägermedium
löslich
oder anderweitig in die flüssige
Form umwandelbar sind. Das Molekulargewicht der als Vorselektivierungsmittel
verwendeten Silikon-, Siloxan- oder Silanverbindung kann zwischen
80 und 20 000 und vorzugsweise in dem ungefähren Bereich von 150 bis 10
000 liegen. Repräsentative
Vorselektivierungs-Silikonverbindungen schließen Dimethylsilikon, Diethylsilikon,
Phenylmethylsilikon, Methylhydrogensilikon, Ethylhydrogensilikon,
Phenylhydrogensilikon, Methylethylsilikon, Phenylethylsilikon, Diphenylsilikon,
Methyltrifluorpropylsilikon, Ethyltrifluorpropylsilikon, Polydimethylsilikon,
Tetrachlorphenylmethylsilikon, Tetrachlorphenylethylsilikon, Tetrachlorphenylhydrogensilikon,
Tetrachlorphenylphenylsilikon, Methylvinylsilikon und Ethylvinylsilikon
ein. Die Vorselektivie rungs-Silikon-, Siloxan- oder Silanverbindung
muss nicht linear sein, sondern kann cyclisch sein, beispielsweise
Hexamethylcyclotrisiloxan, Octamethylcyclotetrasiloxan, Hexaphenylcyclotrisiloxan
und Octaphenylcyclotetrasiloxan. Es können auch Mischungen dieser
Verbindungen als Vorselektivierungsmittel verwendet werden, ebenso
wie Silikone mit anderen funktionellen Gruppen.
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Der
kinetische Durchmesser der Organosiliciumverbindung, die zum Vorselektivieren
des Molekularsiebs verwendet wird, ist größer als der Molekularsiebporendurchmesser,
um Eindringen der Organosiliciumverbindung in die Molekularsiebporen
und jegliche damit verbundene Verringerung der inneren Aktivität des Molekularsiebs
zu vermeiden.
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Bevorzugte
Organosilicium-Vorselektivierungsmittel schließen Dimethylphenylmethylpolysiloxan
(z. B. Dow-550) und Phenylmethylpolysiloxan (z. B. Dow-710) ein,
insbesondere wenn das Vorselektivierungsmittel in organischem Träger aufgelöst oder
in wässrigem
Träger
emulgiert wird. Dow-550 und Dow-710 sind von Dow Chemical Co., Midland,
Michigan, USA, erhältlich.
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Der
flüssige
Träger
für die
Organosiliciumverbindung ist vorzugsweise eine organische Verbindung, wie
ein linearer, verzweigter oder cyclischer Kohlenwasserstoff mit
fünf oder
mehr, insbesondere 7 oder mehr Kohlenstoffatomen pro Molekül, z. B.
Alkane wie Heptan, Octan, Nonan oder Undecan. Der Siedepunkt der organischen
Verbindung, z. B. des Alkans, kann über 70°C liegen. Mischungen organischer
Verbindungen mit geringer Flüchtigkeit,
wie Hydrocracker-Rückführungsöl, können als
Träger
verwendet werden. Besonders bevorzugte organische Träger sind
Decan und Dodecan.
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Nach
jeder Imprägnierung
mit der Organosiliciumverbindung wird der Katalysator mit einer
Rate von 0,2°C/Min
bis 5°C/Min
auf eine Temperatur von mehr als 200°C, jedoch unter der Temperatur,
bei der die Kristallinität
des Molekularsiebs nachteilig beeinflusst wird, calciniert. Diese
Calcinierungstemperatur liegt im Allgemeinen unter 600°C und liegt
vorzugsweise im ungefähren
Bereich von 350 bis 550°C.
Die Calcinierungsdauer bei der Calcinierungstemperatur kann 1 bis
24 Stunden, z. B. 2 bis 6 Stunden, betragen.
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Zusätzlich oder
anstelle der Siliciumdioxidselektivierung kann die erste Katalysatorkomponente
Koksselektivierung unterzogen werden. Diese optionale Koksselektivierung
beinhaltet typischerweise Kontaktieren des Katalysators mit einer
thermisch zersetzbaren organischen Verbindung bei erhöhter Temperatur über der Zersetzungstemperatur
der Verbindung, jedoch unter der Temperatur, bei der die Kristallinität des Molekularsiebs
nachteilig beeinflusst wird. Diese Kontakttemperatur kann beispielsweise
weniger als 650°C
betragen. Organische Materialien, die für dieses Koksselektivierungsverfahren
verwendet werden können,
umfassen eine weite Vielfalt von Verbindungen, einschließlich beispielsweise
Kohlenwasserstoffen wie Paraffinen, Cycloparaffinen, Olefinen, Cycloolefinen
und Aromaten, sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen wie Alkoholen,
Aldehyden, Ethern, Ketonen und Phenolen, und Heterocyclen wie Furanen,
Thiophenen, Pyrrolen und Pyridinen. Es kann Wasserstoff-Coeinsatzmaterial
verwendet werden, um den übermäßigen Aufbau
von Koks zu verhindern. Weitere Details hinsichtlich Koksselektivierungstechniken
bietet
US-A-4 117 026 .
Durch Verwendung einer Kombination aus Siliciumdioxidselektivierung
mit anschließender
Koksselektivierung kann die Anzahl der Organosilicium-Imprägnierungsbehandlungen
verringert werden, die erforderlich sind, um eine spezielle Xyloldiffusivität zu erreichen.
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Isomerisierungskomponente
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Die
zweite Komponente des Katalysatorsystems ist wirksam, um die Xylole
des Einsatzmaterials zu isomerisieren, das C8-Aromaten
enthält.
Die zweite Isomerisierungskomponente hat vorzugsweise eine ortho-Xylol-Sorptionszeit
von weniger als 50 Minuten und vorzugsweise weniger als 10 Minuten.
Dies wird typischerweise unter Verwendung von Molekularsieb mit
kleiner Kristallgröße erreicht,
die bei dieser Komponente eine durchschnittliche Kristallgröße von 0,02
bis 0,05 μm
hat. Das Molekularsieb der zweiten Komponente des Katalysatorsystems
hat typischerweise einen á-Wert
von weniger als 50 und vorzugsweise 5 bis 25. Die zweite Komponente
des Katalysatorsystems kann durch Verwendung von thermisch zersetzbarem
organischem Material hergestellt werden, um seine Makroporosität zu erhöhen. Die
Größe und Form
der Teilchen der zweiten Katalysatorkomponente können außerdem so gewählt werden,
dass ein Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen von 31,5 bis weniger als 78,8 cm–1 (80
bis weniger als 200 Zoll–1), vorzugsweise 39,4
bis 59,1 cm–1 (100
bis 150 Zoll–1)
vorliegt.
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Verfahrensbedingungen
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Die
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Bedingungen sind nicht eng definiert, schließen jedoch
im Allgemeinen eine Temperatur von 204 bis 538°C (400 bis 1000°F), einen Überdruck
von 0 bis 6,89 MPa (0 bis 1000 psig), einen stündlichen Massendurchsatz (WHSV)
zwischen 0,1 und 200 h–1 und ein Molverhältnis von
Wasserstoff, H2, zu Kohlenwasserstoff, HC,
zwischen 0,2 und 10 ein. Vorzugsweise schließen die Bedingungen eine Temperatur
von 343 bis 454°C
(650 bis 850°F),
einen Überdruck
von 0,345 bis 2,76 MPa (50 bis 400 psig), einen WHSV zwischen 3
und 50 h–1 und
Molverhältnis
von H2 zu HC zwischen 1 und 5 ein.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird im Allgemeinen in einem Festbettreaktor durchgeführt, der
das oben beschriebene Katalysatorsystem enthält. Die erste und die zweite
Komponente des Katalysatorsystems befinden sich in aufeinanderfolgenden
Betten in einem einzigen Reaktor. Das heißt, dass die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Komponente des Katalysatorsystems, die für die Ethylbenzolumwandlung
wirksam ist, ein erstes Bett bildet, während die andere Komponente
des Katalysatorsystems, die für
Xylolisomerisierung wirksam ist, ein zweites Bett stromabwärts von
dem ersten Bett bildet. Das Einsatzmaterial wird vorzugsweise kaskadenartig
von dem ersten in das zweite Bett geleitet, ohne dass dazwischen
leichte Gase abgetrennt werden. Es können vor oder nach der ersten
und der zweiten Katalysatorkomponente der Erfindung zusätzliche
Katalysatorbetten bereitgestellt werden.
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Das
Isomerisierungsprodukt kann nach dem Umwandlungsverfahren behandelt
werden, um para-Xylol und/oder andere gewünschte Xylol(e) zu isolieren.
Das Isomerisatprodukt kann beispielsweise in eine Vielfalt von para-Xylol-Gewinnungsanlagen
einge speist werden, wie einen Kristallisierer, eine Membrantrennanlage
oder eine selektive Adsorptionsanlage, und somit kann das para-Xylol
isoliert und gewonnen werden. Das restliche Isomerisat kann von
Produkten gestrippt werden, die leichter als C8 sind.
Schwerere Produkte als C8 in dem restlichen
Isomerisat können
weiter verarbeitet oder durch Fraktionierung abgetrennt werden.
C8-Fraktionen, von denen para-Xylol entfernt
worden ist, können
in den Isomerisierer zurückgeführt werden.
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Ein
Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht in der Umwandlung der gemischten Xylolkomponenten des Einsatzmaterials,
das para-Xylol in einer Menge unter derjenigen am thermischen Gleichgewicht
enthält,
in einem Maße,
dass das Produkt aus dem Isomerisierer para-Xylol in einer Menge
enthält, die
sich mindestens derjenigen von para-Xylol in der Xylolmischung nähert, die
beim thermischen Gleichgewicht hergestellt wird.
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Ein
weiteres Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Umwandlung
eines hohen Anteils des in dem gemischten Xyloleinsatzmaterial enthaltenen
Ethylbenzols. Es können
beispielsweise Ethylbenzolumwandlungsgrade von mehr als 30 Gew.%,
typischerweise größer als
50 Gew.% und sogar bis zu 90 Gew.% bewirkt werden. Aufgrund der
einzigartigen Eigenschaften des als Teil dieser Erfindung verwendeten
Katalysatorsystems wird diese Ethylbenzolumwandlung mit wenig Xylolverlust
bewirkt, beispielsweise werden leicht Xylolverlustgrade von 2,5%
erreicht, z. B. Xylolverlustgrade von 1,5%, z. B. sind auch Xylolverlustgrade
von 1,0% erreichbar.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die angefügten Beispiele
näher erläutert.
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Beispiel 1
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Eine
erste Katalysatorkomponente für
ein Zweikomponentenkatalysatorsystem wurde aus ZSM-5 mit einer durchschnittlichen
Kristallgröße von 1 μm gebildet.
Das ZSM-5 lag als Verbund mit Aluminiumoxidbindemittel in einem
Gewichtsverhältnis
von 65% ZSM-5 und 35% Aluminiumoxidbindemittel vor. Die Mischung
wurde zu zylindrischen Teilchen mit einem Durchmesser von 0,159
cm (1/16 Zoll) und einer Länge
von 0,476 cm (3/16 Zoll) extrudiert, wobei während der Kollerstufe 0,1%
Pt zugegeben wurde, und wur de dann auf ein á von 150 dampfbehandelt.
Das resultierende ganze Extrudat, hier als Katalysator A bezeichnet,
hatte ein Verhältnis von
Oberfläche
zu Volumen von 30,3 cm–1 (77 Zoll–1).
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Eine
Probe des gesamten Extrudats wurde gemahlen und auf 14/20 mesh klassiert.
Das resultierende gesiebte Extrudat, hier als Katalysator B bezeichnet,
hatte ein durchschnittliches Verhältnis von Oberfläche zu Volumen
von 59,1 cm–1 (150
Zoll–1).
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Die
Katalysatoren A und B wurden bei Ethylbenzolumwandlungs-/Xylolisomerisierungsbewertungen mit
einem C
8-Aromateneinsatzmaterial verwendet,
das aus 20 Gew.% Ethylbenzol, 60 Gew.% meta-Xylol und 20 Gew.% ortho-Xylol
bestand. Die Bewertungen wurden in automatisierten Anlagen durchgeführt, die
jeweils Rohrreaktoren aus rostfreiem Stahl mit 0,95 cm (3/8 Zoll)
Durchmesser und Online-GC-Probenahme waren. 0,75 g Katalysator wurden
(mit Sand als inertem Packmaterial) in den Reaktor eingebracht,
und die Katalysatorprobe wurde dann in N
2 auf
350°C erhitzt
und in Wasserstoff bei dieser Temperatur zwei Stunden reduziert. Der
Reaktor wurde dann auf Reaktionstemperatur erhitzt, und es wurde
Einsatzmaterial eingebracht, nachdem zuerst durch Aluminiumoxid
filtriert worden war. Die weiteren Details der Reaktionsbedingungen
und die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Tabelle 1
Katalysator | A | B | B |
Bedingungen |
WHSV | 20 | 40 | 20 |
Temperatur
in °C (°F) | 427
(800) | 427
(800) | 427
(800) |
H2/HC | 1 | 1 | 1 |
Druck
in MPa Überdruck
(psig) | 1,034
(150) | 1,034
(150) | 1,034
(150) |
Ausbeuten
(Gew.%) |
C5- | 3,6 | 3,8 | 4,4 |
Benzol | 9,8 | 9,9 | 11,9 |
Toluol | 2,9 | 1,6 | 2,9 |
EB | 5,4 | 5,9 | 2,8 |
para-Xylol | 17,0 | 17,9 | 18,2 |
meta-Xylol | 42,5 | 42,2 | 41,0 |
ortho-Xylol | 18,0 | 17,9 | 17,9 |
C9+ | 1,0 | 0,7 | 0,8 |
EB-Umwandlung
(%) | 73 | 70 | 86 |
Xylolverlust | 3,3 | 2,5 | 3,5 |
Toluol-
und C9+-Erzeugung | 3,9 | 2,4 | 3,7 |
para-Annäherung an
Gleichgewicht (PATE) | 93,3 | 97,8 | 100,8 |
-
Diese
Ergebnisse zeigen eindeutig, dass der gemahlene Katalysator bei
vergleichbarer Schärfe
der Reaktionsbedingungen eine höhere
Aktivität
für Ethylbenzolumwandlung
(EBC) als der Basiskatalysator hatte (86% für den gemahlenen Katalysator,
verglichen mit 73% für
den Basiskatalysator, beide bei 427°C (800°F), WHSV 20). Bei dieser höheren EBC
ergab der gemahlene Katalysator vergleichbaren Xylolverlust, obwohl
die EBC höher
war. Bei vergleichbarer EBC (grob gesagt 72% EBC), die bei höherem WHSV
erreicht wurde, war die Produktverteilung deutlich verbessert, wie
durch den geringeren Xylolverlust (3,3% Xylolverlust im "Fall des gesamten
Extrudats" gegenüber 2,5%
im Fall des gemahlenen Katalysators) gezeigt wird. Diese Ergebnisse zeigen
auch, dass der gemahlene Katalysator eine höhere Aktivität für die Xylolisomerisierung,
wie durch die para-Annäherung
an das Gleichgewicht (Para Approach to Equilibrium, PATE) ge zeigt
wird, als der Basiskatalysator hatte (100,8% PATE bei dem gemahlenen
Katalysator gegenüber
93,3% PATE für
den ungemahlenen Katalysator, beide bei 427°C (800°F), WHSV 20.
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Beispiel 2
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Eine
erste Katalysatorkomponente für
ein Zweikomponentenkatalysatorsystem wurde aus ZSM-5 mit einer durchschnittlichen
Kristallgröße von 0,2
bis 0,5 μm
gebildet. Das ZSM-5 wurde mit Siliciumdioxidbindemittel in einem
Gewichtsverhältnis
von 65% ZSM-5 und 35% Siliciumdioxidbindemittel zu einem Verbund
verarbeitet. Das Siliciumdioxid-gebundene ZSM-5 wurde unter Verwendung
konventioneller Mittel zu zylindrischen Teilchen mit 0,159 cm (1/16
Zoll) Durchmesser extrudiert und wurde dann einer Mehrfach-Siliciumdioxid-Selektivierungssequenz
unterzogen, die vier aufeinanderfolgende Imprägnierungsbehandlungen mit 7,8 Gew.%
Dow-550 in Decan beinhaltete. Nach jeder Imprägnierung wurde das Lösungsmittel
gestrippt und der Katalysator in N2 und
nachfolgend Luft bei 538°C
calciniert. Dann wurde Platin durch Anfeuchtimprägnierung mit Platintetraminnitrat,
gefolgt von Trocknen und Luftcalcinierung, auf den selektivierten
Katalysator aufgebracht. Der resultierende Katalysator, der hier
als Katalysator C bezeichnet wird, enthielt 0,1 Gew.% Platin und hatte
ein Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen von 30,3 cm–1 (77 Zoll–1).
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Eine
Probe des ganzen Extrudats wurde gemahlen und auf 14/20 mesh klassiert.
Das resultierende gemahlene Extrudat, hier als Katalysator D bezeichnet,
hatte ein durchschnittliches Verhältnis von Oberfläche zu Volumen
von 59,1 cm–1 (150
Zoll–1).
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Katalysatoren
C und D wurden in Ethylbenzolumwandlungs-/Xylolisomerisierungsbewertungen
verwendet, die in Beispiel 1 beschrieben sind, und die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Tabelle 2
Katalysator | C | D | D |
Bedingungen |
Temperatur
in °C (°F) | 427
(800) | 415
(780) | 427
(800) |
WHSV
(h–1) | 20 | 40 | 20 |
Druck
in MPa Überdruck
(psig) | 1,034
(150) | 1,034
(150) | 1,034
(150) |
H2/HC | 1 | 1 | 1 |
Ausbeuten
(Gew.%) |
C5- | 2,9 | 4,2 | 5,4 |
Benzol | 10,4 | 12,0 | 14,1 |
Toluol | 0,7 | 0,3 | 0,9 |
Ethylbenzol | 6,2 | 3,3 | 0,6 |
para-Xylol | 0,3 | 0,4 | 0,6 |
meta-Xylol | 59,4 | 59,6 | 58,6 |
ortho-Xylol | 19,9 | 20,1 | 19,8 |
C9+ | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
EB-Umwandlung
(%) | 69 | 84 | 97 |
Xylolverlust | 0,5 | 0 | 1,3 |
Toluol-
und C9+-Erzeugung | 0,8 | 0,4 | 1,0 |
-
Wie
oben mit dem nicht selektivierten Katalysator gezeigt wurde, war
die Leistung des gemahlenen Katalysators derjenigen des "ganzen Extrudat"-Katalysators überlegen.
Bei vergleichbarer Schärfe
der Reaktionsbedingungen (427°C
(800°F),
WHSV 20) erreichte das ganze Extrudat 69% EBC, während der gemahlene Katalysator
97% EBC erreichte. Bei weniger scharfen Bedingungen (415°C (780°F), WHSV
40) erreichte der gemahlene Katalysator immer noch eine höhere EBC
als der Katalysator aus ganzem Extrudat (84% EBC gegenüber 69%
EBC), und die Produktverteilung war außerdem besser als diejenige,
die von dem ganzen Extrudatkatalysator erreicht wurde (Xylolverlust
von 0,5% für
das ganze Extrudat bei 69% EBC, verglichen mit 0% für den gemahlenen
Katalysator bei 84% EBC).
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Beispiel 3
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- (a) Die erste Katalysatorkomponente eines Zweikomponentenkatalysatorsystems
wurde durch trockenes Mischen von ZSM-5-Kristallen mit einer durchschnittlichen
Kristallgröße von 1 μm mit Aluminiumoxid
in Anteilen hergestellt, um 50:50 Molekularsieb:Al2O3, bezogen auf 100% Feststoffe, zu ergeben.
Es wurde Wasser zugegeben, um ein extrudierbares Mullmaterial zu
bilden, das dann mit einem Bonnot-Extruder extrudiert wurde, um
massive zylindrische Teilchen mit einem Durchmesser von 0,159 cm
(1/16 Zoll) und einer Länge
von 0,476 cm (3/16 Zoll) herzustellen, so dass das Verhältnis von
Oberfläche
zu Volumen der Teilchen 30,3 cm–1 (77
Zoll–1)
betrug. Die extrudierten Teilchen wurden bei 121°C (250°F) getrocknet und dann in Stickstoff
bei 538°C
(1000°F)
3 Stunden calciniert. Das calcinierte Extrudat wurde angefeuchtet
und dann zwei Mal mit 1 N NH4NO3 (5
ml Lösung/g
Extrudat) ausgetauscht, mit entionisiertem Wasser gespült, bei 121°C (250°F) getrocknet
und 6 Stunden in Luft bei 538°C
(1000°F)
calciniert. Der resultierende Katalysator wurde mittels Anfeuchttechnik
mit einer Rheniumlösung
imprägniert,
die durch Auflösen
von Rhenium(VII)oxid in entionisiertem Wasser hergestellt wurde.
Der rheniumimprägnierte
Katalysator wurde bei 121°C
(250°F)
getrocknet, 3 Stunden in Luft bei 349°C (660°F) calciniert und danach 3,5
Stunden bei 482°C (900°F) wasserdampfbehandelt.
Die erste Katalysatorkomponente wird als Katalysator E bezeichnet.
-
Das
obige Verfahren wurde dann wiederholt, um die zweite Katalysatorkomponente
für das
System herzustellen, die verwendeten ZSM-5-Kristalle hatten jedoch
eine durchschnittliche Kristallgröße von 0,02 bis 0,05 μm. Die fertige
rheniumimprägnierte
zweite Katalysatorkomponente wird als Katalysator F bezeichnet.
- (b) Das oben in (a) beschriebene Verfahren
wurde wiederholt, um ein zweites Zweikomponentenkatalysatorsystem
zu erzeugen, wobei jedoch im Fall der ersten Katalysatorkomponente,
10 Gew.% Avicel PH-200, ein Ausbrennungsmittel, zu dem Extrusionsgemisch
gegeben und das Gemisch zu massivem vierblättrigem Extrudat mit einer
maximalen Querschnittabmessung von 0,159 cm (1/16 Zoll), einer Länge von
0,476 cm (3/16 Zoll) und einem Verhältnis von Oberfläche zu Volumen
von 50,4 cm–1 (128
Zoll–1)
ex trudiert wurde. Nach Rheniumimprägnierung wird die resultierende,
vierblättrig
geformte, erste Katalysatorkomponente als Katalysator G bezeichnet.
-
Jedes
der Zweikomponentenkatalysatorsysteme wurde verwendet, um die Ethylbenzolumwandlungs-/Xylolisomerisierungsbewertungen
mit C
8-Aromateneinsatzmaterial durchzuführen, das
aus 20 Gew.% Ethylbenzol, 60 Gew.% meta-Xylol und 20 Gew.% ortho-Xylol
bestand. Die Bewertungen wurden in automatisierten Anlagen durchgeführt, die
jeweils Rohrreaktoren aus rostfreiem Stahl mit 0,95 cm (3/8 Zoll)
Durchmesser und Online-GC-Probenahme waren. 0,5 g der ersten Komponente
wurde als "Oberbettkatalysator" über 1,5 g der zweiten Komponente
als Unterbettkatalysator aufschichtet, wobei Sand als inertes Packmaterial
verwendet wurde. Das Katalysatorsystem wurde dann in N
2 auf
350°C erhitzt
und bei dieser Temperatur zwei Stunden in Wasserstoff reduziert.
Der Reaktor wurde dann auf Reaktionstemperatur erhitzt, und Einsatzmaterial
wurde eingebracht, nachdem es zuerst durch Aluminiumoxid filtriert
worden war. Die weiteren Details der Reaktionsbedingungen und die
erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Tabelle 3
Oberbettkatalysator | E | G |
Gewicht
des oberen Bettes | 0,5
g | 0,5
g |
Unterbettkatalysator | F | F |
Gewicht
des unteren Bettes | 1,5
g | 1,5
g |
Temperatur
in °C (°F) | 427
(800) | 415
(780) |
H2/HC | 2 | 2 |
WHSV | 10 | 10 |
Druck
in MPa Überdruck
(psig) | 1,38
(200) | 1,38
(200) |
Ausbeuten
(Gew.%) |
C5- | 1,7 | 1,7 |
Benzol | 4,6 | 4,7 |
Toluol | 1,9 | 1,5 |
Ethylbenzol | 3,0 | 2,9 |
para-Xylol | 21,0 | 21,1 |
meta-Xylol | 46,1 | 46,6 |
ortho-Xylol | 20,6 | 20,5 |
C9+ | 1,2 | 0,9 |
EB-Umwandlung
(%) | 70,6 | 71,5 |
Xylolverlust | 2,4 | 1,8 |
Toluol-
und C9+-Ausbeute | 3,0 | 2,4 |
para-Näherung an
Gleichgewicht (PATE) | 102,0 | 102,5 |
-
Die
obigen Ergebnisse zeigen, dass das Katalysatorsystem mit dem Oberbettkatalysator,
der so geformt war, dass sein Verhältnis von Oberfläche zu Volumen
39,4 bis weniger als 78,7 cm–1 (100 bis weniger als 200
Zoll–1)
betrug und der mit organischem Material extrudiert worden war, eine
bessere Leistung aufwies, verglichen mit einem System, bei dem ein
Katalysator mit einem Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen von weniger als 31,5 cm–1 (weniger
als 80 Zoll–1),
der ohne organischem Material extrudiert worden war, für das Oberbett
verwendet wurde. Dies geht aus der um 12°C (20°F) niedrigeren Reaktionstemperatur,
die für ähnliche Ethylbenzolumwandlung
erforderlich war (415 gegenüber
427°C; 780
gegenüber
800°F) und
dem geringeren Xylolverlust (1,8% gegenüber 2,4%) zusätzlich zu
anderen Ausbeuteverteilungsverbesserungen hervor.