-
Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Samenkeimungsmedium, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, zur Förderung
der Keimung und Ausbildung der Sämlinge,
insbesondere in ungünstigen Umgebungen,
in denen Wasser, Nährstoffe,
Klima, chemische Verunreinigung und Bodenbedingungen beeinträchtigende
Faktoren sein können.
-
Die
Wüstenbildung,
die Versalzung und die Bodenerosion sind erhebliche und zunehmende
Probleme in vielen Teilen der Welt. Sie werden typischerweise durch
klimatische Änderungen,
eine schnell zunehmende Bevölkerung,
Wassermangel und Verlust an Ackerboden für die Entwicklung hervorgerufen.
Dieser Vorgang führt
in vielen Fällen
zu einem bisher nicht vorhandenen Zwang, eine zunehmende Produktivität einer
sich verringernden und nicht erneuerbaren Bodenressource zu erzielen.
Dies führt in
vielen Fällen
zu einer Verunreinigung des Bodens mit Salzen (aus verunreinigtem
Bewässerungswasser
und der Benutzung von Düngemitteln),
was es schließlich
unmöglich
macht, Nahrungspflanzen oder selbst Überkulturen wachsen zu lassen.
Dies beschleunigt andererseits die Bodenverschlechterung und führt zu einer
Wüstenbildung.
-
Eine
der wenigen Möglichkeiten
zur Umkehrung einer Versalzung besteht in der Bewässerung verunreinigter
Böden mit
reinem Wasser, um die Salzverunreinigungen auszuwaschen. Dies ist
in vielen Fällen
aufgrund des Fehlens von reinem Wasser nicht möglich. Eine Alternative besteht
in der Entwicklung von salztoleranten Spezies (beispielsweise Pistazien,
Gerste und Zuckerrüben),
der nachfolgenden minimalen Verwendung von Wasser und dem nachfolgend „Aufsaugen" der Salze in den
geernteten Früchten.
Dies ist ein gradueller Prozess, der es ermöglicht, dass ein weiterer Bereich
von weniger unempfindlichen Erntematerialien auf lange Sicht angebaut
werden kann.
-
Es
wurden verschiedene Vorschläge
gemacht, ein Samenkeimungsmedium zu schaffen, das die Samen während der
Keimungsphase mit Wasser, Nährstoffen
und Schutz versorgt.
-
Die
US-A-5,189,833 offenbart eine Anordnung, bei der Rasensamen in einer
dünnen
Schicht eines Aufzuchtmediums gekeimt wierd, das über eine
Matte eines nicht-gewebten Polypropylens gesprüht wurde, das auf der Oberseite
einer undurchlässigen
Membran liegt. Nach einigen wenigen Tagen der Keimung kann das die
Saat tragende Medium abgehoben, aufgerollt und dann über ein
in geeigneter Weise aufbereitetes und zubereitetes Rasenbett verteilt
werden. Es ist verständlich,
dass eine derartige Anordnung zum Anbau von Erntematerial in ungünstigen
Umgebungsbedingungen weder vorgesehen noch geeignet ist.
-
Die
australische Patentanmeldung AU-A-81394/75 offenbart eine Samen
tragende Matte, die obere und untere Schichten umfasst, die mit einem
Latex-Klebemittel miteinander verbunden sind, wobei die Samen zwischen
den Schichten gebunden sind. Die Unterschicht ist ein wasserdurchlässiges Material,
wie zum Beispiel Stroh, Kokosnuss-Fasern, Weichtorf oder Holzspäne, während die obere
oder Deckschicht aus Materialien mit einer feineren Textur als die
untere Schicht gebildet ist, wie zum Beispiel Kokosnussfaser-Staub
oder Sägemehl, das
mit Latex gebunden ist. Die den Samen tragende Matte nach der AU-A-81394/75
wird als besonders nützlich
zur Zubereitung von Rasen beschrieben.
-
Die
französische
Patentanmeldung FR-A-2505607 offenbart ein Samenkeimungsmedium,
das eine gefaltete Schicht aus einem transparenten Kunststoffmaterial,
wie zum Beispiel Polyethylen, umfasst, mit deren Unterseite Bänder aus
einem wasserlöslichen
oder abbaubarem den Samen tragenden Medium verbunden sind, wie zum
Beispiel Papier. Im Gebrauch keimen die Samen unter der transparenten
Kunststoffschicht und während
die Keimlinge wachsen, heben sie die transparente Schicht von dem
wasserlöslichen/abbaubaren
Medium ab. Somit wird die transparente Schicht graduell entfaltet
und durch die wachsenden Keimlinge nach oben getragen, so dass sie
an ihrem Platz über
der Oberseite der Pflanzen verbleibt, um einen Gewächshauseffekt
aufrechtzuerhalten.
-
Die
französische
Patentanmeldung FR-A-2440438 offenbart ein den Samen tragendes Medium
auf Torfbasis, das eine Unterschicht, die aus einem wasserdurchlässigen,
faserartigen Material, wie zum Beispiel Zellulosefasern oder Musselin-Gewebe
gebildet ist, eine Zwischenschicht aus Torf, die den Samen und irgendwelche
Zusätze
enthält,
und wahlweise eine Oberschicht umfasst, die ebenfalls wasserdurchlässig ist
und aus einem Material wie zum Beispiel Musselin gebildet werden
kann. Obwohl die FR-A-2440438 offenbart, dass die Medien als für die Verwendung
in großen
Maßstab,
wie zum Beispiel in Anpflanzungen in Dürregebieten, wie zum Beispiel
Wüsten,
als wirtschaftlich betrachtet werden, wird weiterhin hervorgehoben,
dass der Vorteil des torfartigen Mediums, verglichen mit Polyethylenbahnen
darin besteht, dass es die Durchdringung von Regenwasser ermöglicht.
-
Die
Internationale Patentanmeldung WO-A-96/28010 offenbart ein Samenkeimungsmedium
in Bahnenform, das obere und untere Schichten und zwischen diesen
angeordnete Samen aufweist. Die oberen und untere Schichten sind
vorzugsweise aus einem biologisch abbaubaren Papiermaterial gebildet.
Um die Verankerung des Mediums in dem darunter liegenden Boden oder
im Fall von Wüstenbereichen,
im Sand, zu unterstützen,
ist das Medium in Längsrichtung
geschlitzt, um es zu ermöglichen, dass
es seitlich gestreckt wird, um ein offenes Gitter zu bilden. Es
wurde jedoch festgestellt, dass ein Problem mit der in der WO-A-96/28010 offenbarten
Gitteranordnung darin besteht, dass diese die Neigung hat, zu schnell
auszutrocknen. Insbesondere werden beim Ausstrecken des Gitters
die Kanten der Gitteröffnungen
abgehoben, wodurch die untere Schicht des Mediums freigelegt wird,
und der Wasserverlust vergrößert wird.
Weiterhin führt
das Abheben der Kanten des Gitters dazu, dass die Samen von dem Boden
abgehoben werden, was eine Keimung der Keimlinge behindert, möglicherweise
durch den Aufbau von Ethylen in dem Medium.
-
Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Samenkeimungsmedium
zu schaffen, das die Probleme vermeidet, die bei vielen bekannten
Medien von Haus aus vorliegen, und das eine effektive Keimung von
Keimlingen in einem Bereich von unterschiedlichen Umgebungsarten
ermöglicht,
insbesondere in trockenen und halbtrockenen Gebieten und Bereichen,
in denen eine Bodenversalzung und Wüstenbildung stattgefunden hat.
-
Diese
und andere Ziele werden durch die vorliegende Erfindung gemäß Anspruch
1 erreicht. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Entsprechend
ergibt die Erfindung in einem ersten Gesichtpunkt ein Samenkeimungsmedium, das
eine Oberschicht, die aus einem biologisch abbaubaren Material,
das gasdurchlässig
ist, für
Wasser in flüssiger
Form im wesentlichen undurchdringbar ist; eine Unterschicht, die
aus einem wasserabsorbierenden, biologisch abbaubaren Material gebildet
ist, und Samen umfasst, die unter der Oberschicht abgeordnet sind,
wobei die Oberschicht eine Vielzahl von Perforationen darin aufweist,
um aus den Samen keimenden Sämlingen
oder Keimlingen zu ermöglichen,
durch diese hindurchzuwachsen.
-
Die
Unterschicht ist weiterhin vorzugsweise mit einer Vielzahl von Perforationen
versehen, um es von den Keimlingen austretenden Wurzeln zu ermöglichen,
durch diese hindurch zu wachsen.
-
Das
biologisch-abbaubare Material, aus dem die Oberschicht gebildet
ist, kann teilweise für
Wasserdampf durchlässig
sein, sollte jedoch dennoch gewisse Sperreigenschaften bezüglich von
Wasserdampf aufweisen. Eine Hauptfunktion der Oberschicht besteht
in der weitgehendsten Verringerung des Wasserverlustes aus dem Medium
durch Verdampung und das Festhalten der Samen an ihrer Position,
wenn sie Wind, Regen oder starker Bewässerung ausgesetzt sind.
-
Das
biologisch abbaubare Material der Oberschicht ist vorzugsweise ein
biologisch abbaubares Polymermaterial. Das Polymermaterial kann
ein Material sein, das ein biologisch abbaubares Element und ein
biologisch nicht abbaubares Element enthält. Beispielsweise kann das
Polymer als das nicht biologisch abbaubare Element ein Polymer enthalten,
das in seiner reinen Form wasserundurchlässig ist, wie zum Beispiel
Polymere, wie Polyolefine, zum Beispiel Polyethylen und Polypropylen,
Polyester, Polyamide und chlorierte Polymere, wie zum Beispiel Polyvinylchlorid
(PVC). Die Oberschicht kann aus einem transparenten Polymermaterial
hergestellt sein, oder sie kann nicht-transparent sein.
-
Das
biologisch abbaubare Element kann als Bindemittel für das biologisch
nicht abbaubare Element wirken. Vorzugsweise ist das biologisch
abbaubare Polymer ein Polymer, das zumindest teilweise durch mikrobielle
Mittel abgebaut wird. Beispielsweise kann das biologisch abbaubare
Polymer ein Material, wie zum Beispiel Polysaccharid, beispielsweise Stärke, ein
Phosphatid oder ein Glycerid, wie zum Beispiel ein Mono-, Di- oder
Triglycerid oder Mischungen hiervon sein, wie zum Beispiel ein Pflanzenöl, wobei
ein Beispiel eines Pflanzenöls
Sojaöl
ist.
-
Ein
Beispiel eines biologisch abbaubaren Materials, das in dem Medium
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist ein Verbundmaterial,
das aus PVC und Sojabohnenöl
gebildet und von Linpac, Frankreich unter dem Warenzeichen „Degradyl" vertrieben wird.
Ein weiteres Beispiel eines geeigneten biologisch abbaubaren Polymers
ist eine stärkebasiertes
Polymer, das von der Firma ICI unter dem Warenzeichen „Bioplast" vertrieben wird.
-
Bei
einer alternativen Ausführungsform
kann die Oberschicht überwiegend
aus einem biologisch abbaubaren, wasserdurchlässigen Material hergestellt
sein, dessen obere Oberfläche
für flüssiges Wasser
undurchlässig
ist, jedoch teilweise wasserdampfdurchlässig ist, wobei ein Beispiel
für ein
derartiges Material gewachstes Papier ist.
-
Die
Unterschicht ist eine absorbierende Schicht, die aus einem weiten
Bereich von biologisch abbaubaren Materialien hergestellt sein kann,
unter Einschluß von
Airlaid-Papier, beispielsweise einem latexgebundenen Airlaid-Papier,
beispielsweise einem Papier, das aus flockigem Zellstoff und einem Latexbinder,
von Abfall- oder Recycling-Papier oder anderen faserbasierten oder
Abfallprodukten. Die Auswahl eines geeigneten absorbierenden Material für die Unterschicht
hängt von
den Kosten, der Verfügbarkeit
von Rohmaterialien und Wasser zur Bewässerung; der Bodenart, des
Bewässerungsverfahrens,
dem Ausmaß der
erforderlichen Kapillarität
und der Menge an Wasser ab, die in dem Medium gehalten werden muss,
um die Bildung des Keimlings zu erleichtern. In einer bevorzugten
Ausführungsform wird
ein 38–150
gm/m2-Airlaid-Papier zur Bildung der Unterschicht
verwendet, wobei eine Form dieses Materials von der Firma Walkisoft,
Steinfurt, Deutschland erhältlich
ist. Derartige Airlaid-Papiere enthalten typischerweise ungefähr 85% flockigen
Zellstoff und 15% Latexbinder, obwohl größere oder kleinere Mengen an
Binder verwendet werden können,
wenn dies erwünscht
ist.
-
Wenn
die Verfügbarkeit
von Wasser kein beschränkender
Faktor ist, kann die untere Schicht relativ wenig absorbierend sein,
das heißt
sie kann beispielsweise aus Zeitungs- oder anderem Recycling-Papier
gebildet sein.
-
Die
Unterschicht kann eine einzelne Schicht sein, oder sie kann eine
Anzahl, beispielsweise zwei, drei oder vier Schichten umfassen.
Wie bei der Oberschicht kann die Unterschicht perforiert sein, um
die Durchdringung von Wurzeln zu unterstützen, die aus den Keimlingen
austreten, obwohl dies bei Pflanzen, die ein starkes Wurzelwachstum
aufweisen, unnötig sein
kann. Die Unterschicht kann in vorteilhafter Weise eingefärbt oder
behandelt werden, um klimatische Bedingungen zu manipulieren (beispielsweise
um Wärme
zu absorbieren oder zu reflektieren), und um Unkrautwachstum unterhalb
des Mediums zu unterdrücken.
Beispielsweise kann das Medium oder zumindest deren Oberflächen in
einer Vielzahl von Farben bereitgestellt werden, um die Bodenerwärmung/-kühlung zu
unterstützen
oder Licht fernzuhalten, um auf diese Weise das Unkrautwachstum
zu unterdrücken
und die Pflanzenbildung zu unterstützen. Das Medium kann unterschiedliche
Farben auf seinen oberen und unteren Oberflächen aufweisen, um die Absorption
von Strahlung auf einer Oberfläche
zu verringern und um die entgegengesetzte Wirkung auf seiner anderen
Oberfläche
zu bewirken.
-
Die
Perforationen in den oberen und unteren Schichten sind vorzugsweise
nicht miteinander ausgerichtet, wodurch sichergestellt ist, dass
das Medium nicht gestreckt werden kann, um ein Gitter in der Art
zu bilden, wie dies in der WO-A-96/28010
beschrieben ist. Die Perforationen können Schlitze oder Löcher mit
irgendeiner Form sein, doch sind sie in der Oberschicht vorzugsweise
in Form von Schlitzen. Die Oberschicht und Unterschicht können eine
unterschiedliche Anzahl von Perforationen haben, und die Perforationen
in den jeweiligen Schichten können
die gleiche allgemeine Form oder eine unterschiedliche Form haben.
-
Wenn
die Perforationen auf der Oberschicht die Form von Schlitzen haben,
so können
sie beispielsweise von ungefähr
1 mm bis ungefähr
5 mm lang sein. Die Dichte der Perforationen kann beispielsweise
bis zu 50.000 pro Quadratmeter, typischerweise weniger als 5.000
und mehr als 100, beispielsweise zwischen 500 und 1000 pro Quadratmeter
betragen. Wenn die Perforationen nicht die Form von Schlitzen haben,
sondern beispielsweise in Form von kreisförmigen oder ovalen Löchern sind
(beispielsweise Nadellöchern
mit einem Durchmesser bis zu 1 mm) oder kleine rechtwinklige Löcher (beispielsweise
bis zu 1 mm breit) sind, so liegt die Dichte der Perforationen vorzugsweise
in dem Bereich von 500 bis 50.000 Löcher pro Quadratmeter, typischerweise
im Bereich von 1.000 bis 10.000 Löchern.
-
Bei
einer Ausführungsform
kann die Oberschicht mit Längsschlitzen
versehen sein, und die Unterschicht kann mit kreisförmigen oder
ovalen Schlitzen, beispielsweise Nadellöchern, oder vollständig ohne
Perforationen ausgebildet sein. Die Perforationsdichte in der Unterschicht
kann vorzugsweise größer als
die Dichte in der Oberschicht sein.
-
Es
wird insbesondere bevorzugt, dass die Oberschicht mit Schlitzen,
wie zum Beispiel Längsschlitzen,
versehen ist, weil sich herausgestellt hat, dass dies den Abbau
der Oberschicht unterstützt, wobei
das Material der oberen Schicht entlang der Schlitzlinien reißt.
-
Die
oberen und unteren Schichten sind typischerweise laminiert oder
miteinander verbunden, wobei die Festigkeit der Verbindung zwischen
den Schichten derart ist, dass sie einer Trennung durch Kräften widersteht,
die von den wachsenden Keimlingen ausgeübt werden. In dieser Hinsicht
ist das Medium der vorliegenden Erfindung weiter von den Anordnungen
verschieden, die in der FR-A-2505607 beschrieben sind.
-
Die
oberen und unteren Schichten können typischerweise
mit Hilfe eines Klebemittels oder mit Hilfe mechanischer Einrichtungen
miteinander verbunden werden. Die Verbindung der oberen und unteren
Schichten miteinander stellt einen guten Kontakt und eine translaminare
Bewegung des Wassers in dem Medium sicher. Die oberen und unteren Schichten
sollten während
des Verlegens und der frühen
Stufen der Keimung eng miteinander verbunden bleiben, bis die Wurzeln
der Keimlinge die untere Schicht durchdrungen haben.
-
Wenn
die oberen und unteren Schichten mit Hilfe eines Klebemittel miteinander
verbunden sind, so ist das Klebemittel vorzugsweise ein biologisch abbaubares
Klebemittel. Vorzugsweise sind die Klebemittel diejenigen, die nicht
in wesentlicher Weise das Absorptionsvermögen der untere Schicht oder die
Halbdurchlässigkeit
der oberen Schicht beeinflussen. Das Verbinden der oberen und unteren
Schichten ergibt einen translaminaren Effekt, der sehr stark die
Bewegung von Wasser über
das Medium hinweg, ausgehend von einer Bewässerungsquelle, verbessert.
Die Verwendung einer halbdurchlässigen
Oberschicht verringert den Wasserverlust aus der absorbierenden
Schicht, wodurch der Wasserbedarf verringert wird und damit das
Stoppen der Versalzung unterstützt
wird.
-
Das
Klebemittel ist typischerweise nicht phytotoxisch und es ist vorzugsweise
wasserbasiert. Beispiele derartiger Klebemittel sind Stärke, Stärkederivate,
Polyvinylalkohol (PVA) und Ethylenvinylacetat (EVA), wahlweise in
Kombination mit anderen Klebemitteln.
-
Die
Dicke der Klebemittelschicht ist derart, dass sie die Unterschichten
nicht tränkt,
was deren Absorptionseigenschaften, deren Lagerzeit und die Fähigkeit
des Mediums beeinflussen würde,
aufgerollt und abgerollt zu werden.
-
Um
Störungen
zwischen dem Klebemittel und anderen Komponenten unterhalb der oberen Schicht
zu einem Minimum zu machen, kann das Klebemittel in einem definierten
Muster angeordnet werden, beispielsweise in einer Reihe von diskreten
Bereichen, wie zum Beispiel Reihen, wobei andere Komponenten, wie
dies nachfolgend beschrieben wird, zwischen den diskreten Bereichen
des Klebemittels angeordnet sind.
-
Obwohl
eine Klebemittel-Verbindung zwischen den Schichten derzeit bevorzugt
wird, können die
oberen und unteren Schichten auch durch mechanische Maßnahmen
miteinander verbunden werden, wie zum Beispiel durch Heften oder
durch Klammern oder durch Hindurchziehen einer Schicht durch die
andere. Eine Wärmeverbindung
kann ebenfalls zum Verbinden der oberen und unteren Schichten miteinander
verwendet werden. Um eine Wärmeverbindung
zu erzielen, müsste
die untere Schicht typischerweise mit einem wärmeschmelzbaren Kunststoffmaterial
in einer Weise beschichtet werden, wie sie typischerweise beispielsweise
bei Teebeutelgewebe verwendet wird, wobei ein Schweißwerkzeug zum
Komprimieren der Bereiche der oberen und unteren Schichten verwendet
wird, die miteinander verschmolzen werden sollen.
-
Zusätzlich zu
den Samen kann ein Bereich von wahlweisen Materialien unterhalb
der oberen Schicht angeordnet werden.
-
Beispielsweise
können
Düngemittel,
Mikro-Nährstoffe
(wie zum Beispiel Zink, Kupfer, Bor und Tang-Extrakte), Pflanzenwachstums-Förderungsmittel
und Hormone, pH-Regler, wie zum Beispiel Kalkstein und Schwefel,
Salzbindemittel, wie zum Beispiel Gips (Calciumsulfat) und Absorptionsmittel,
wie zum Beispiel aktiver Kohlenstoff, in das Medium eingefügt werden,
entweder durch Formulieren mit dem Klebemittel oder durch direktes
Aufbringen auf die eine oder die andere Innenoberfläche als
Sprühmittel,
Granulat oder Staub. Die den pH-Wert kontrollierenden Mittel können zur
Steuerung des Säuregehalts
der unmittelbaren Umgebung verwendet werden, und Mittel, wie zum
Beispiel Gips und aktivierte Holzkohle, können die Einwirkung schädlicher
Verunreinigungen und Salze in dem Boden oder Medium zu einem Minimum
machen, und gleichzeitig die Keimung verbessern, und/oder das Pflanzenwachstum unterstützen und
beschleunigen.
-
Wasserhaltende
Substanzen und Benetzungsmittel, die synthetisch oder natürliche Materialien
sein können
(wie zum Beispiel Lehmmineralien, beispielsweise Bentonit- und Zeolit-Lehmarten,
oder Gelatineprodukte oder oberflächenaktive Mittel, wie zum
Beispiel nicht-ionische, anionische, kationische und amphoterische
oberflächenaktive
Mittel, oder andere Benetzungs-Hilfsstoffe), können eingefügt werden, um die Wasserabsorptions-Eigenschaften
des Mediums zu vergrößern. Beispiele
derartiger wasserhaltender Substanzen schließen Silica-Gele und sogenannte „Super-Absorptionsmittel", wie zum Beispiel
super-absorbierende Acryl-Polymere, ein. Im Fall von Benetzungsmitteln
unterstützen
diese die Verteilung von Wasser über
das gesamte Medium und ermöglichen
die Verwendung von weniger absorbierenden Formen von Papier oder
anderen Substraten.
-
Pestizide
(beispielsweise Herbizide, Fungizide, Insektizide und Nematizide)
können
unterhalb der oberen Schicht und vorzugsweise zwischen den Schichten
eingefügt
werden. Obwohl ein mit Pestiziden und Mikronährstoffen behandelter Samen
verwendet werden kann, können
die Pestizide alternativ oder zusätzlich in das Medium eingefügt, an diesem adsorbiert
oder von diesem absorbiert werden. Dies kann die Konzentration des
in direktem Kontakt mit dem Samen stehenden Pestizids (und Düngemittels) verringern,
was die Verwendung eines breiteren Bereichs von Produkten mit höheren Raten
ermöglicht, ohne
dass eine Phytotoxizität
hervorgerufen wird, was die Notwendigkeit von Feldanwendungen und die
Dosis des aktiven Bestandteils verringert.
-
Die
Samen und wahlweise Saatgut, wie zum Beispiel Vermehrungsmittel
von pflanzlichem, tierischem und Pilz-Ursprung können zwischen den Schichten
des Mediums gebunden oder durch physikalischen Druck mit einer vorbestimmten
Dichte festgehalten werden. Die Dichte des Saatguts hängt typischerweise
von der erforderlichen Pflanzenpopulation und beispielsweise von
Umgebungs- oder Feldfaktoren ab. Die Samen können in vorteilhafter Weise mit
Pestiziden der vorstehend beschriebenen Art behandelt werden.
-
Wenn
die Unterschicht durch eine Anzahl von Bahnen gebildet ist, kann
jede getrennte Schicht mit einem anderen Zusatzstoff imprägniert werden oder
dies tragen. So kann zum Beispiel eine obere Bahn die Samen tragen,
während
Pflanzennährstoffe durch
eine darunterliegende Bahn getragen werden.
-
Das
Medium gemäß der Erfindung
kann mit Verstärkungseinrichtungen
zur Vergrößerung seiner mechanischen
Festigkeit versehen werden. Die Verstärkungseinrichtungen können ausreichend
robust gemacht werden, um es zu ermöglichen, dass das Medium als
ein Bodenverankerungsmedium verwendet wird, beispielsweise in Anwendungen
im Bauwesen. Bei einer Ausführungsform
können
die Verstärkungseinrichtungen
die Form eines Gitter- oder Maschenwerkes annehmen, das aus Metall
oder Kunststoffmaterial hergestellt ist, oder sie können die
Form einer Faserverstärkung,
wie zum Beispiel einer Fasermatte, aufweisen.
-
Wenn
Verstärkungseinrichtungen
vorhanden sind, sind sie vorzugsweise an der oberen Oberfläche des
Mediums befestigt, beispielsweise mit Hilfe einer Klebemittelverbindung.
Durch Befestigen der Verstärkungseinrichtungen
an der oberen Oberfläche wird
das Medium fest an seinem Platz gehalten. Weiterhin können Bewässerungsrohre
zwischen den Verstärkungseinrichtungen
und dem Medium angeordnet werden, wobei die Verstärkungseinrichtungen die
Bewässerungsrohre
solange an ihrem Platz halten, wie dies erforderlich ist, beispielsweise
um eine Langzeitwartung zu ermöglichen.
Eine spezielle Anwendung einer derartigen Anordnung besteht in der Stabilisierung
und Instandhaltung von steilen oder auf andere Weise unstabilen
Böschungen,
wie zum Beispiel Straßen- und Gleisböschungen
oder bei Bergbauabraum oder als Abdeckung auf Mülldeponie-Auffüllstandorten.
-
In
einem weiteren Gesichtspunkt ergibt die Erfindung ein Verfahren
zur Stabilisierung eines Bodenbereichs (beispielsweise einer Böschung,
wie zum Beispiel einer Straßen-
oder Schienenböschung,
oder von Bergbauabraum oder industriellen oder Haushalts-Müllkippen,
wie zum Beispiel ein Auffüllstandort),
das die Befestigung eines Samenkeimungsmediums der vorstehend beschriebenen
Art an dem Boden umfasst.
-
Es
kann entweder ein verstärktes
oder nicht-verstärktes
Medium zur Stabilisierung eines Bereichs des Bodens verwendet werden,
doch kann in Fällen,
wie zum Beispiel Böschungen
(beispielsweise Straßenböschungen),
bei denen der Boden besonders unstabil sein kann, das verstärkte Medium vorzuziehen
sein.
-
Ein
Verfahren zur Herstellung des vorstehend beschriebenen Mediums umfasst
die folgenden Schritte:
- (i) Bereitstellung
einer ersten Bahn, die aus einem Material gebildet ist, das die
Unterschicht bildet;
- (ii) wahlweises Ausbilden einer Vielzahl von Perforationen in
der ersten Bahn;
- (iii) Ablegen von Samen auf der ersten Bahn;
- (iv) Bereitstellen einer zweiten Bahn, die aus einem Material
gebildet ist, das die Oberschicht bildet;
- (v) Ausbilden einer Vielzahl von Perforationen in der zweiten
Bahn, wenn diese Perforationen nicht bereits vorhanden sind;
- (vi) wahlweises Abscheiden von Klebemittel auf einer oder beiden
der ersten und zweiten Bahnen; und
- (vii) Verbinden der ersten und zweiten Bahnen miteinander.
-
Eine
Vorrichtung zur Herstellung eines Mediums, wie es vorstehend beschrieben
wurde, umfasst erste und zweite Halterungseinrichtungen zum jeweiligen
Haltern der ersten und zweiten vorstehend definierten Bahnen; eine
Verbindungsstation zum Verbinden der ersten und zweiten Bahnen miteinander; Einrichtungen
zum Vorwärtsbewegen
der ersten und zweiten Bahnen in Richtung auf die Laminierungsstation;
eine Saatgut-Abgabevorrichtung in Bewegungsrichtung vor der Laminierungsstation
zum Ablegen von Samen auf der ersten Bahn; wahlweise Klebemittel-Abscheidungseinrichtungen
in Bewegungsrichtung vor der Verbindungsstation zum Aufbringen von
Klebemittel auf eine oder beide der Bahnen (vorzugsweise die zweite
Bahn); und wahlweise Einrichtungen zur Perforationen einer oder
beider der ersten und zweiten Bahnen vor der Verbindung zum Bilden des
Mediums.
-
Die
Verbindungsstation kann die Form eines Paares von Walzen aufweisen,
wobei die ersten und zweiten Bahnen durch den Preßspalt zwischen
den Walzen gefördert
werden, beispielsweise nachdem Klebemittel auf eine oder beide der
Bahnen aufgebracht wurde, wobei die Walzen einen Druck auf die Bahnen
ausüben,
um eine Verbindung zwischen diesen herzustellen. Die Walzen sind
vorzugsweise relativ weich oder sie haben zumindest eine elastische Oberfläche, so
dass die Samen nicht beschädigt
werden, wenn die Bahnen zwischen den Walzen hindurchlaufen. Alternativ
kann die Verbindung durch Aufbringen von Spannung auf die fertige
Rolle des Medium erzielt werden. Das Klebemittel kann auf der Bahn
oder den Bahnen in Form eines Sprühnebels (der beispielsweise
ein elektrostatischer Sprühnebel sein
kann) oder mit Hilfe einer Walze oder Bürsten aufgebracht werden. Vorzugsweise
wird das Klebemittel auf die zweite Bahn aufgebracht, und besonders
vorzugsweise wird kein Klebemittel auf die erste Bahn aufgebracht.
Wenn die Verbindung durch mechanische Einrichtungen anstatt durch
Klebemittel durchgeführt
wird, können
derartige mechanische Einrichtungen an der Verbindungsstation vorgesehen werden.
-
Die
Bildung der Perforationen in jeder Bahn kann dadurch bewirkt werden,
dass die Bahn über oder
durch eine Schneidvorrichtung bewegt wird. Die Schneidvorrichtung
kann die Form von zwei Walzen aufweisen, von denen eine eine Vielzahl
von Schneidelementen aufweist, während
die andere eine Vielzahl von komplementären Ausnehmungen zur Aufnahme
der Schneidelemente aufweist, wobei die Bahn durch den Pressspalt
zwischen den Walzen gefördert
wird.
-
Eine
Schneidwalze zur Verwendung in einer derartigen Vorrichtung weist
eine Vielzahl von mit axialen Abstand angeordnete Schneidelementen
(wie zum Beispiel ein Schneidrad) auf, wobei jedes Schneidelement
eine Vielzahl von Schneidkanten aufweist, die um deren Umfang herum
angeordnet sind, wobei die Schneidkanten der Schneidwalzen so konfiguriert
sind, dass sie im Gebrauch in ein Substrat eine Linie von mit Abstand
voneinander angeordneten Perforationen, vorzugsweise langgestreckte Schlitze,
in das Substrat einschneiden.
-
Die
Schneidwalze umfasst eine Antriebswelle, auf der eine Vielzahl von
Schneidrädern
und eine Vielzahl von Abstandsstücken
befestigt ist, wobei die Abstandsstücke zwischen benachbarten Schneidrädern angeordnet
sind, um die Schneidräder
in Abstand voneinander zu halten. Die Antriebswelle kann eine oder mehrere
Schlitze oder Vorsprünge
oder andere Verkeilungseinrichtungen aufweisen, die mit komplementären Formen
auf den Schneidrädern
und wahlweise den Abstandselementen zusammenwirken, um zumindest
die Schneidräder
gegen eine relative Drehung gegenüber der Antriebswelle festzuhalten.
-
Die
Schneidräder
weisen eine Vielzahl von Schneidkanten auf, die (vorzugsweise regelmäßig) um
ihren Umfang herum mit Abstand angeordnet sind. Die Schneidkanten
weisen typischerweise eine bogenförmige Form auf und können entweder
in einer kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Anordnung angeordnet
sein. Beispielsweise kann in einer diskontinuierlichen Anordnung
das Schneidrad eine Vielzahl von Schneidkanten aufweisen, die durch nicht-schneidende
Kanten mit einem kleineren Radius als die Schneidkanten getrennt
sind, wobei Schneidkanten und die nicht-schneidenden Kanten im wesentlichen
konzentrische Radien aufweisen. Bei einer kontinuierlichen Anordnung
können
die Schneidkanten beispielsweise eine im wesentlichen sinusförmige Form
aufweisen.
-
Eine
für die
Verwendung in den vorstehend beschriebenen Matrizen geeignete Klebemittel-Zusammensetzung
umfasst ein wasserlösliches
oder wasserdispergierbares, klebendes Polymer, wie zum Beispiel
PVA und ein oder mehrere (vorzugsweise zwei oder mehr) Mittel, die
aus Pestiziden (beispielsweise Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden,
Nematiziden), Pflanzen-Mikro-Nährstoffen
(wie zum Beispiel Zink, Kupfer, Bor), aus organischem und anorganischem
Düngern,
aus Pflanzenwachstumsreglern (beispielsweise Tang-Extrakt), Pflanzenwachstumsförderern
und Hormonen, Puffermitteln und aus pH-Reglern (beispielsweise Sandstein
und Schwefel) und Salzbindemitteln, wie zum Beispiel Gips (Calciumsulfat)
ausgewählt
sind.
-
Die
Erfindung wird nunmehr ohne Beschränkung unter Bezugnahme auf
die speziellen Ausführungsbeispiele
erläutert,
die in den beigefügten Zeichnungen
gezeigt sind, in denen:
-
1 eine Ansicht von einer
Seite eines Längenabschnitts
eines Mediums gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist;
-
2 eine Schnittansicht entlang
der Linie I-I in 1 ist;
-
3 eine schematische Seitenansicht
einer Vorrichtung zur Herstellung eines Mediums der in den 1 und 2 gezeigten Art ist;
-
4 eine Seitenansicht einer
Schneidwalze der in der Vorrichtung nach 3 verwendeten Art ist;
-
5 eine Seitenansicht einer
Schneidrades zur Verwendung in der Schneidwalze nach 4 ist;
-
6 eine Seitenansicht einer
Abstandsrads zur Verwendung in der Schneidwalze nach 4 ist;
-
7 eine schematische Darstellung
einer Ausführungsform
der Verwendung des Mediums gemäß der Erfindung
ist;
-
8 eine schematische Darstellung
einer Art der Verwendung einer modifizierten Form des Mediums ist;
-
9 eine schematische Schnittansicht durch
das Medium gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist; und
-
10 eine Draufsicht auf ein
verstärktes Medium
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist.
-
Unter
Bezugnahme auf die 1 und 2 ist zu erkennen, dass ein
Medium 2 gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung eine Oberschicht 4 und eine Unterschicht 6 umfasst.
Die Oberschicht 4 ist aus einem biologisch abbaubaren Polymer
gebildet, der für Gase
durchlässig
ist, und der insbesondere für
Wasserdampf durchlässig
ist, jedoch für
Wasser in flüssiger
Form undurchlässig
ist. Ein derartiges Polymermaterial ist „Degradyl", das eine biologisch abbaubare Form
von PVC ist, das Sojaöl
als Plastifizierungsmittel enthält,
und das von der Firma LIN PAC, Noyal-Pontivi, Frankreich erhältlich ist.
Die Unterschicht 6 ist aus einem Airlaid-Papier mit 38–150 gm/m2 hergestellt, zum Beispiel aus dem Airlaid-Papier
mit 38 g, das von der Firma Walkisoft GmbH, Steinfurt, Deutschland
erhältlich
ist.
-
Zwischen
den oberen und unteren Schichten 4, 6 sind Samen 8 angeordnet,
die wahlweise mit einem oder mehreren Pestiziden beschichtet sein
können.
Andere wünschenswerte
Mittel können
ebenfalls zwischen den Schichten angeordnet sein, wobei Beispiele
super-absorbierende Substanzen zur Vergrößerung der Wasserführungs-/Haltekapazität des Mediums
sind (wie zum Beispiel „SwellGel" – Water Storing Granules – erhältlich von
der Firma Glowcroft Ltd., Gloucester, UK).
-
Die
Ober- und Unterschichten 4, 6 sind miteinander
mit Hilfe einer wasserlöslichen
oder wasserdispergierbaren Klebemittelschicht 10 verbunden, die
in dieser Ausführungsform
PVA umfasst. Das PVA kann ein oder mehrere Mittel, wie zum Beispiel Pestizide
(beispielsweise Herbizide, Fungizide, Insektizide, Nematizide),
Pflanzen-Mikro-Nährmittel (wie
zum Beispiel Zink, Kupfer, Bor), organische und anorganische Dünger, Pflanzenwachstums-Regler (beispielsweise
Tang-Extrakt), Pflanzenwachstums-Förderer und Hormone, Puffermittel
und pH-Regler (beispielsweise Sandstein und Schwefel) und Salzbindemittel,
wie zum Beispiel Gips (Calciumsulfat) enthalten.
-
Sowohl
die Ober- als auch die Unterschicht 4, 6 sind
durch eine Anordnung von Schlitzen perforiert, wobei die Schlitze
in der oberen Schicht 4 mit der Bezugsziffer 12 in 1 bezeichnet sind, und die Schlitze
in der Unterschicht 6 nicht gezeigt sind. Die Schlitze
in den Ober- und Unterschichten 4, 6 sind nicht
miteinander ausgerichtet, so dass das Medium nicht in eine Gitterform
in der Art und Weise geöffnet werden
kann, wie das in der WO 96/28010 gezeigte Medium.
-
Eine
Vorrichtung zur Herstellung des Mediums nach den 1 und 2 ist
in den 3 bis 6 gezeigt. So umfasst die
Vorrichtung eine Spindel 20, auf der eine Rolle 22 des
Airlaid-Papiers befestigt ist, das die Unterschicht 6 bildet;
sowie eine Spindel und einen Wickelkern 24, auf dem das
fertiggestellte Medium gesammelt wird. Zwischen den Spindeln 20 und 24 ist
ein Paar von Schneidwalzen 26 (die fortgelassen werden
können,
wenn keine Perforationen auf der Unterschicht erforderlich sind),
ein Paar von Laminierwalzen 28, die eine Laminierstation
bilden, und eine Antriebswalze 30 angeordnet. Die Antriebswalze
wird mit Hilfe eines (nicht gezeigten) Antriebsriemens angetrieben,
der mit einem (ebenfalls nicht gezeigten) Motor verbunden ist.
-
Samenabgabebehälter oder „Samendrillvorrichtungen" 32 sind
oberhalb der Schneidwalzen 26 und der Laminierwalzen 28 angeordnet.
Die Samendrilleinrichtungen können
von verschiedener Art sein, in Abhängigkeit von der gewünschten
Saatverteilung auf der Unterschicht. Beispielsweise würden Grassamen
typischerweise breitflächig
auf der Unterschicht verteilt werden, während Reihenfrüchte, wie
zum Beispiel Tabak, typischerweise genau in Reihen, unter Verwendung
einer Präzisions-Drilleinrichtung
angeordnet werden würden,
beispielsweise einer im Handel erhältlichen Präzisions-Drilleinrichtung, die
in der allgemeinen Landwirtschaft verwendet wird.
-
Oberhalb
der Antriebswalze 30 ist eine Spindel 34 befestigt,
auf der eine Walze 36 aus dem biologisch abbaubaren PVC-Material
befestigt ist, das die Oberschicht 4 bildet. Zwischen der
Spindel 34 und den Laminierwalzen 28 sind zwei
Schneidwalzen 38 angeordnet, und oberhalb der Laminierwalzen 28 befindet
sich ein Sprühkopf 40,
der mit einer (nicht gezeigten) Versorgung mit wäßrigem Klebemittel verbunden
ist.
-
Im
Gebrauch wird eine Bahn 22a des Airlaid-Papiers entlang
der Antriebswalze 30 durch die Schneidwalzen 26 gezogen,
an denen eine Anordnung von längsgerichteten
Schlitzen 10 in die Bahn 22a geschnitten wird,
und die Bahn wird in Richtung auf die Walzen 28 der Laminierstation
weitergezogen. Zwischen den Schneidwalzen 26 und der Laminierstation
werden Samen 8 auf der Bahn 22a von der Samen-Drilleinrichtung 32 abgelegt.
Eine Bahn 36a des biologisch abbaubaren PVC-Materials von der
Walze 36 wird durch weitere Schneidwalzen 38 durch
die Antriebswalze 30 in Richtung auf die Laminierwalzen 28 gezogen,
doch wird unmittelbar vor den Laminierwalzen die Bahn 36a mit
einer Klebemittel-Zusammensetzung
von dem Sprühkopf 40 besprüht. Die
Bahnen 22a und 36a laufen an den Laminierwalzen 28 zusammen,
wo sie fest gegeneinander mit einem Druck gedrückt werden, der ausreicht,
um eine gute Verbindung zwischen den Bahnen hervorzurufen, der jedoch
nicht so groß ist,
dass die Samen beschädigt
werden. Nach der Verbindungsstufe wird das resultierende laminare
Medium auf den Wickelkern 34 aufgewickelt. An dieser Stufe
bleibt immer noch eine gewisse Wassermenge von dem Klebemittel in
dem Papier und wird durch die Stärke
absorbierende untere Bahn 22a festgehalten. Wenn man zulässt, dass
die Bahn eine gewisse Wassermenge beibehält, so kann dies zu einer teilweisen
Keimung des Samens oder zur Einleitung des Keimungsschritts führen. Dies
kann unter bestimmten Umständen
vorteilhaft sein und kann beispielsweise dazu beitragen, eine schnellere
Entwicklung der Pflanze hervorzurufen, wenn das Medium in Gebrauch
genommen wird. Wenn dies erwünscht
ist, können
zur Verringerung des Wassergehalts des Klebemittels die Bahnen 22a, 36a wahlweise
durch einen Ofen, eine Trocknungseinrichtung oder ein Luftmesser
gefördert
werden, bevor sie auf die Walze 24 aufgewickelt werden.
Eine Entfernung des Wassers vor der Speicherung unterstützt die
Aufrechterhaltung einer verlängerten
Lagerlebensdauer für
das Medium.
-
Die
Größe der Rollen
des gemäß dem vorstehenden
Verfahren hergestellten Mediums hängt von den Rohmaterialien,
dem vorgesehenen Verfahren des Verlegens (durch landwirtschaftliche
Maschinen oder manuell) und der Fläche ab, die bedeckt werden
soll. Lediglich als Beispiel können
die Rollen jedoch eine Länge
von bis zu 4200 m haben und bis zu ungefähr 0,5 Hektar oder mehr bedecken.
-
Bei
dem vorstehend beschriebenen Verfahren werden die obere und wahlweise
die untere Bahn durch Schneidwalzen geschlitzt. Anstelle des Schneidens
der Schlitze während
des Verfahrens können
jedoch auch eine oder beide Bahnen vorgeschlitzt sein. In manchen
Fällen
muss die Unterschicht 6 des Mediums überhaupt nicht geschlitzt werden,
weil die Wurzelstärke
des keimenden Sämlings
ausreichend ist, um sich einen Weg durch die untere Oberfläche des
Mediums zu bahnen.
-
Typische
Schneidwalzen 26/38, wie sie bei der Vorrichtung
verwendet werden, sind in den 4 bis 6 gezeigt. Jede Schneidwalze
umfasst eine in der Mitte liegende Spindel oder Antriebswelle 42,
die einen Keil 44 aufweist, der sich über die Länge der Welle erstreckt, um
mit entsprechenden Keilnuten 48 auf den Schneidrädern 45 und
den Abstandsteilen 46 in Eingriff zu kommen. Auf jeder
Antriebswelle 42 ist eine Vielzahl der Schneidräder 45 und
Abstandsstücke 46 befestigt,
wobei ein Abstandsstück 46 zwischen
jedem Paar von Schneidrädern
befestigt ist. Die Schneidräder
können
eine Klingenkonfiguration aufweisen, wie sie in 5 gezeigt ist, während das Abstandsrad in der
in 6 gezeigten Weise
konstruiert sein kann. Das in 5 gezeigte
Schneidrad weist eine Anordnung von diskontinuierlichen, unter regelmäßigen Abständen angeordneten
Schneidkanten oder -zähnen 50 auf,
die durch nicht-schneidende Kanten 52 unterbrochen sind.
Die Radien der Schneidkanten 50 und der nicht-schneidenden
Kanten 52 erstrecken sich beide von der gleichen Drehachse
und sind damit konzentrisch. Als Alternative kann jedoch das Schneidrad
eine kontinuierliche Kante, beispielsweise mit einem allgemein sinusförmigen Profil
haben, wobei die Spitzen der Sinusform als Schneidkanten wirken,
während
die Senken als nicht-schneidende Kanten dienen.
-
Das
Samenkeimungsmedium gemäß der Erfindung
kann unter Verwendung vorhandener landwirtschaftlicher oder gärtnereitechnischer
Ausrüstungen
verlegt werden, beispielsweise mit den Maschinen, die typischerweise
zum Verlegen von Polyethylenbahnen verwendet werden, oder mit Erntematerial-Mulchausrüstungen.
Im allgemeinen kann die Erde oder der Boden vor dem Verlegen vorbereitet werden,
um ein relativ glattes, klumpenfreies Bett zu schaffen. Furchen
F werden dann auf jeder Seite des Mediums geöffnet, und das Medium wird
teilweise eingebettet, wie dies in 7 gezeigt
ist. Eine Einbettung der Kanten 60 des Mediums trägt dazu
bei, es gegen die Wirkung von beispielsweise Wind festzuhalten.
Tröpfelbewässerungsrohre
T können
beim Verlegen des Medium eingefügt
werden, oder das Medium kann unter Verwendung einer Bewässerung von
oben oder einer Damm- oder Flutungsbewässerung benetzt werden. Soviel
wie möglich
des Mediums sollte abgedeckt werden, um das Wachstum zu unterstützen und
den Wasserverbrauch zu verringern, obwohl das Medium erforderlichenfalls
auf der Oberfläche
verlegt und ein geeignetes Befestigungssystem verwendet werden kann,
wenn dies erforderlich ist. Wenn es einmal benässt wurde, hält das Medium
die Feuchtigkeit fest, um es dem Samen zu ermöglichen, zu keimen. Idealerweise
sollte nur wenig oder keine weitere Feuchtigkeit zugeführt werden, um
ein schnelles tiefes Wurzeln und eine Selbsterhaltung zu unterstützen. Dies
kann jedoch nicht in allen Fällen
praktisch sein, und zusätzliches
Wasser kann in manchen Fällen
erforderlich sein. Als eine Alternative zur Tröpfelbewässerung könnte eine Form von Flutbewässerung
dadurch verwendet werden, dass das Medium in einer Vertiefung in
dem Boden verlegt wird, die manuell oder durch die zum Verlegen
des Mediums verwendete Ausrüstung
gebildet werden kann, und indem man es ermöglicht, dass Wasser über die
Oberfläche
der oberen Schicht läuft.
-
Eine
alternative Form des Mediums ist in 8 gezeigt.
Bei dieser Ausführungsform
sind die Kanten 66 der oberen Polymerschicht zurückgefaltet und
befestigt, um Tröpfelbewässerungsrohre
zu bilden. Es wird in Betracht gezogen, dass diese Ausführungsform
bei relativ leichten Böden
verwendet werden könnte,
bei denen es unwahrscheinlich ist, dass das Medium durch Verlegungsausrüstungen
beschädigt
wird.
-
Eine
weitere alternative Ausführungsform des
Mediums ist in 9 gezeigt.
Bei dieser Ausführungsform
sind die Oberschicht 4 und die Unterschicht 6 mit
Hilfe eines Klebemittel verbunden, das in Reihen 74 angeordnet
ist. Die Samen 8 und wahlweise Zuschläge 78 sind zwischen
den Reihen angeordnet, wobei die Anordnung sicherstellt, dass keine Störung zwischen
den Samen und Zuschlägen
einerseits und dem Klebemittel andererseits auftritt und die Bildung
einer festen Bindung zwischen den Schichten verhindert wird.
-
Der
Vorteil des Mediums der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass
es eine geschützte örtliche
Umgebung bereitstellt, die für
die Keimung von Samen und Saatgut und die nachfolgende Entwicklung
der Sämlinge
günstig
ist. Das Medium weist einen beträchtlich
verringerten Wasserbedarf, verglichen mit der üblichen Bewässerung von oben und von Tröpfelbewässerungssystemen,
auf und kann auf dem Land unter Verwendung von vorhandenen Kunststoff-Mulch-Verlegungsausrüstungen
verlegt werden. Ein weiterer Vorteil des Mediums seine Kompatibilität mit vorhandenen
Tröpfelbewässerungssystemen,
Bewässerungssystemen
mit Bewässerung von
oben, Graben- und Flut-Bewässerungssystemen.
Sobald das Medium verlegt wurde, besteht ein minimaler Bedarf an
einer zusätzlichen
Bewässerung.
Wenn dies erwünscht
ist, kann jedoch ein Tröpfelbewässerungssystem
in das Medium bei der Herstellung eingefügt werden. Weitere erhebliche
Vorteile sind die Einfachheit der Herstellung des Mediums und dessen
lange Lagerzeit. Weiterhin kann das Medium sowohl in ungünstigen
als auch normalen landwirtschaftlichen Fällen verwendet werden.
-
10 zeigt eine Ausführungsform,
bei der das Medium die gleiche laminare Struktur wie die Ausführungsformen
der vorhergehenden Figuren hat, jedoch zusätzlich eine Verstärkungsgitterschicht 100 beinhaltet,
die mit Hilfe eines Klebemittels an der Oberschicht 4 befestigt
ist. Das Verstärkungsgitter 100 ist
bei dieser Ausführungsform
aus einem Kunststoffmaterial, wie zum Beispiel Polypropylen oder
einem Polyamid hergestellt, könnte
jedoch genauso aus einem Metall (beispielsweise einem Drahtgitter) oder
aus einem mit Kunststoff beschichteten Metallmaterial gebildet sein.
In 10 sind Bewässerungsrohre
T zwischen dem Gitter 100 und der Oberschicht 4 des
Mediums angeordnet, doch können
derartige Bewässerungsrohre
fortgelassen werden, wenn dies erwünscht ist. Das verstärkte Medium
nach 10 ist insbesondere
für die
Stabilisierung von unstabilen Böden
oder bei der Bedeckung eines Bodens nützlich, bei dem es ansonsten
schwierig sein würde, dass
die Vegetation Wurzeln schlägt.
Beispiele derartiger Fälle
sind Straßen-
oder Gleisanlagen-Böschungen,
bei denen die Kombination der Steilheit der Böschung und in vielen Fällen das
Fehlen von Bindefaktoren, wie zum Beispiel Pflanzen- oder Baumwurzeln
bewirken kann, dass der Boden oder zumindest die Deckschicht abrutscht,
wenn sie nicht stabilisiert wird. Andere Beispiele sind neugeschaffene
Straßenböschungen,
die durch Hindurchschneiden durch Felsen oder eine Kalkschicht gebildet
wurden, oder die durch Aufstapeln von Felsen oder Steinen geschaffen
wurden, und an ihrem Platz mit einem Metallhaltegitter gehalten
werden, wobei Pflanzenwachstum aufgrund des Fehlens einer geeigneten
Bodenbasis nur schwierig erfolgt. In solchen Fällen dient das Verstärkungsmedium
der Erfindung nicht nur zur Förderung
des Pflanzenwachstums, wodurch schließlich ein Netzwerk von Wurzeln
geschaffen wird, das dazu beiträgt
eine Bodenbewegung zu verhindern, sondern ergibt auch eine mechanische Stabilisierung
des Bodens, während
die Sämlinge und
die Pflanzen anwachsen.