DE697345C - Wuchsschrank - Google Patents

Description

Bei den bisher zur Erzeugung von Keimpflanzen ohne Erdreich verwendeten Wuchsschränken erfolgte das Wachstum ohne genügenden Luftzutritt zu den Pflanzen. Die Luftzufuhr beschränkte sich auf die mehr oder weniger geringen Undichtigkeiten der Schranktüren und den Austausch der Luft bei der Beschickung· bzw. Entleerung der Schränke. Die Folge war, daß- die im Dunkeln während der Keimung entstehende erhebliche Menge an Kohlensäure zu einer Vergiftung der Keimlinge führte, die das Wachstum erheblich beeinträchtigte. Die Keimlinge selbst waren von - gelblicher Farbe, weil keine geinügende Chlorophyllbildung möglich war. Der Erfindung gemäß wird nun in den ■ dunklen Wuchiskammern für planmäßige Ableitung der ,überschüssigen Kohlensäure und Zufuhr von Frischluft dadurch gesorgt, daß

ao der Schrank einen Luftschacht besitzt und daß im Innern des Wuchsschrankes an den Keimwannen seitlich Luftleitbleche derart angeordnet sind, daß die Luft durch die Keimwannen hindurchstreichen muß. Der Luftschacht ist ferner oben mit einer verstell- - baren, ins Freie führenden Öffnung versehen, durch die gleichzeitig ein Teil der verbrauchten Luft entweichen und durch Frischluft ersetzt werden kann,- wobei infolge der Wiedererwärmung der Luft am Boden ein ständiger Luftumlauf erzielt wird. Die Ableitung der Kohlensäure von den Pflanzen, und zwar nicht nur von den Pflanzenschäften, sondern auch von den Wurzeln, wird dadurch erleichtert, daß sie in Keimkästen mit siebartig durchlochten Böden untergebracht sind, die nach dem Boden zu verjüngte oder gewölbte durchlochte Seitenwände enthalten und ferner mit Füßen, Leisten, Kufen o. dgl. versehen, sind. Die Luft kann daher sowohl zwischen den einzelnen Seitenwänden als auch unter den Böden der Wuchskästen hindurchsitxeichen.

In Wuch'Sisichränken, die erfindungsgemäß "hergestellt sind, erfolgt das Wachstum binnen 6 Tagen. Die schnelle Wuchszeit bedingt wirtschaftlich eine Vergrößerung der Leistungsfähigkeit des Schranfees, dessen gesamter Inhalt etwa alle 6 Tage abgeerntet werden kann.

In der Zeichnung sind folgende Ausführungsbeispiele eines' Wuchsschrankes gemäß .der Erfindung dargestellt:

Fig. ι zeigt einen Schrank mit seitlich und

Fig. 2 einen Schrank mit an der Rückseite angebrachtem Luftschacht.

Der Schrank besteht aus dem Gehäuse d, in dem in verschiedenen Etagen übereinander Wannen c, die keinen durchlochten Boden besitzen,' vorgesehen sind, in denen auswechselbar die Wuchskästen I gelagert sind. Nach Fig. 1 ist an der linken Gehäusewand der Luftschacht α vorgesehen. Die Wärmequelle b, die in der Abbildung als elektrischer Heizkörper dargestellt ist, wird am Boden des

Gehäuses angeordnet. Die erwärmte Luft steigt in dem Zwischenraum zwischen Gehäusewandung und den Seitenwandungen i der Wannen c nach oben. Die Luft durchstreicht hierbei den Zwischenraum zwischen zwei übereinander angeordneten Wannen, wie die Pfeile zeigen, und tritt nach Abkühlung durch Schlitzen in den Schacht«. In diesem sinkt die Luft zu Boden, um dort neu erwärmt zu - to werden. Das Zubodensinfcen der Luft wird dadurch erleichtert, daß sich gegenüber dem an der linken Innenwand befindlichen Schlitze ein gleich großer, mit veratellbaretm· Schieber versehener Schlitz/ an der Außenwand befindet, durch den die verbrauchte Luft teilweise entweichen und gleichzeitig durch kühlere Frischluft ersetzt werden kann. Diese Frischluft sinkt infolge ihres höheren spezifischen Gewichts schnell zu Boden und reißt gleichzeitig injektorartig die Luft, die aus den Schlitzen e der einzelnen Stockwerke entweicht, mit nach unten.

Nach Fig. 2 befindet sich-der Luftschacht«¹ an der Rückseite des Gehäuses d. Auch' hier wird die Luft durch den Heizkörper b erwärmt, steigt in dem Zwischenraum & zwischen Gehäusewand und Wannenseitenwänden. i nach oben, durchstreicht dabei den Zwischenraum zwischen den Wannen und tritt oben nach Abgabe dar Wärme durch die Schlitzen und f teilweise, nach außen; teilweise sinkt säe im Luftschacht nach unten, wo sie wieder erwärmt wird. Durch versetzt gegeneinander angeordnete Wärmeleitbleche wird die aufsteigernde Luft durch den ganzen Schrank geleitet, *

Wie die Fig. r und 2 zeigen, ist über den Ka'hmen der Erfindung hinaus auf dem Wuchsschrank eine abnehmbare Ergrünungswanne vorgesehen, die bei natürlicher Beleuchtung aus einem Glasbehälter o. dgl. und bei künstlicher Beleuchtung aus einem undurchsichtigen Behälter mit Innenbeleuchtung besteht. In die Ergrünungswanne werden die Wuchskästen mit den Keimpflanzen vor Beendigung der Wuchisperiode gebracht und Tcurze Zeit zwecks Ergrünung belichtet.

Die Ergrünung der Keimpflanzen ist dann besonders wichtig,, wenn diese als Futter für Geflügel verwendet werden sollen, das gelbe SPflainzen ablehnt.

In der Ergrünungswanne bekommt die Pflanze mit der Ausbildung des grünen Blattfarbstofrs die Fähigkeit, Kohlensäure, Wasser und anorganische Nährstoffe zum Aufbau von Kohlehydraten zu verwenden, sofern gleichzeitig Wärme vorhanden ist. Es ist zweckmäßig, das zur Ergrünung dienende Licht gleichzeitig zur Erwärmung der Keimpflanzen zu verwenden, also bei künstlicher Belichtung die Lichtquelle in das Innere der Ergrünungswanne zu verlegen. Zweckmäßig wird hierzu über der Ergrünungswanne eine Haube vorgesehen, die im Innern die Lichtquelle enthält.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Wuchsschrank zur Erzeugung von Keimpflanzen ohne Erdreich mit übereinander angeordneten Keimwannen und darin befindlichen Keimkästen mit siebartig durchfochten Böden, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrank zur Herbeiführung eines Luftumlaufs einen mit Ein- und Austrittsöffnunigen, z.B. Schlitzen, versehenen Luftschacht besitzt.

2. Wuchsschrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Keimwannen Luftleitbleche gegenüberliegend versetzt gegeneinander angeordnet sind.

3. Wuchsschrank nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ins Freie führende Öffnung des Luftschaehts verstellbar eingerichtet ist

4. Wuchsschrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wuchskästen mit nach dem Boden zu. verjüngten durchkochten Seitenwänden und am Boden mit Füßen, z.B. Leisten oder Kufen, versehen sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen