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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Proteine,
die als Rezeptor-Tyrosinkinasen bekannt sind, weisen eine intrinsische
Kinaseaktivität
auf, die bei Ligandenbindung aktiviert wird. Diese Klasse von Proteinen
ist durch konservierte strukturelle Motive innerhalb der katalytischen
Domänen
(Hanks et al., Science 242: 42, 1988) gekennzeichnet und kann basierend
auf strukturellen Merkmalen der Regionen, die 5' zur katalytischen Domäne sind,
in Familien unterteilt werden.
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Boyd
et al. (J. Biol. Chem. 267: 3262, 1992) reinigten ein Zelloberflächenglycoprotein,
das Tyrosinkinase-Aktivität
aufwies. Die N-terminale Aminosäuresequenz
identifizierte dieses Protein als ein Mitglied der eph/elk-Familie,
so dass das Protein als hek (humane eph/elk-ähnliche Kinase) bezeichnet
wurde. Ein mit hek immunreaktiver monoklonaler Antikörper wurde
verwendet, um die hek-Expression auf einer Reihe von humanen Zelltypen
zu untersuchen (Boyd et al., supra). Auf der humanen pre-B-Zellen-Leukämiezelllinie
LK63 (die Zelllinie, die als Immunogen verwendet wurde, gegen das
der Antikörper
gezüchtet
wurde) und der humanen T-Zellen-Leukämiezelllinie
JM wurde hek-Antigen gefunden. Die Raji-B-Lymphomazelllinie zeigte eine schwache
hek-Antigenexpression, während
die restlichen getesteten Zelllinien (sowohl normale als auch Tumorzelllinien,
unter denen sich hämopoetische
Zelllinien befanden, die pre-B- und T-Zelllinien einschlossen) einheitlich
negativ waren. Von den normalen und Tumorgewebebiopsieproben, die
ebenfalls auf hek-Antigen-Expression getestet wurden, war keines
von den normalen Geweben positiv und nur ein sehr geringer Anteil
der hämopoetischen
Tumore positiv.
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Die
Expression von hek-Transkripten auf den oben beschriebenen LK63-
und JM-Zelllinien, sowie der humanen T-Zellen-Leukämiezelllinie
HSB-2, wurde durch Northern-Blot-Analyse nachgewiesen (Wicks et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 1611, 1992). Nukleotid- und
Aminosäuresequenzen
für einen
isolierten hek-cDNA-Klon
werden in Wicks et al., supra präsentiert.
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Das
hek-Protein ist sehr eng mit einer Reihe von anderen Rezeptor-Tyrosinkinasen verwandt,
einschließlich
elk (Letwin et al., Oncogene 3: 621, 1988 und Lhotak et al., Mol.
Cell. Biol. 11: 2496, 1991), der hek-Homologe mek4 und cek4 (Sajjadi
et al., New Biol. 3: 769, 1991); eek (Chan et al. Oncogene 6: 1057, 19991);
erk (Chan et al. supra.), eck (Lindberg et al. Mol. Cell. Biol.
10: 6316, 1990); cek5 (Pasquale, E. B. Cell Regulation 2: 523, 1991);
und eph (Hirai et al. Science 238: 1717, 1987). Die Proteine dieser
Unterfamilie sind nicht nur in ihren cytoplasmatischen Domänen, sondern
auch in ihren extrazellulären
Domänen
verwandt, die zu 41 bis 68% identisch sind. Interessanterweise sind
die Gewebeverteilungen dieser verschiedenen Rezeptoren unterschiedlich.
So wurde zum Beispiel berichtet, dass die Expression von elk-mRNA
auf Hoden und Hirn beschränkt
ist (Lhotak et al., supra), während
eck nicht nur in denselben zwei Geweben, sondern auch in der Lunge,
im Darm, den Nieren, der Milz, dem Eierstock und der Haut gefunden
wird.
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Liganden
für die
Rezeptor-Tyrosinkinasen sind eine vielfältige Gruppe von Proteinen,
welche das Wachstum, die Differenzierung und das Überleben
von Zellen beeinflussen, die die Rezeptoren exprimieren. Bis dato
wurde kein Ligand für
hek entdeckt. Die Identifikation des putativen Liganden oder von
putativen Liganden, welche hek binden, würde sich bei der Erforschung
der Natur von zellulären
Verfahren, die durch das hek-Protein reguliert werden, als nützlich erweisen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt neuartige Cytokine bereit, die als
hek-Liganden (hek-L) bezeichnet werden und an den Zelloberflächenrezeptor
binden, der als hek bekannt ist. Ferner stellt die vorliegende Erfindung
isolierte DNA bereit, welche die hek-L-Proteine codiert, Expressionsvektoren,
welche die isolierte DNA enthalten, und ein Verfahren zum Erzeugen
von hek-L durch Kultivieren von Wirtszellen, welche die Expressionsvektoren
enthalten, unter Bedingungen, die für die Expression des hek-L-Proteins geeignet
sind. Darüber hinaus
werden Antikörper,
die gegen hek-L-Proteine oder ein immunogenes Fragment davon gerichtet
sind, offenbart.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es
wurden cDNAs, die neuartige Proteinliganden codieren, die an das
Zelloberflächenprotein
binden, das als hek bekannt ist, gemäß der vorliegenden Erfindung
isoliert. Ferner werden Expressionsvektoren bereitgestellt, welche
die hek-Ligand (hek-L)-cDNA
aufweisen, sowie Verfahren zur Herstellung von rekombinanten hek-L-Polypeptiden
durch Kultivieren von Wirtszellen, welche die Expressionsvektoren
enthalten, unter Bedingungen, die für die Expression von hek-L
geeignet sind, und zum Wiedergewinnen des exprimierten hek-L geschaffen.
Gereinigtes hek-L-Protein wird ebenfalls durch die vorliegende Erfindung
erfasst, einschließlich löslicher
Formen des Proteins.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch hek-L oder antigene Fragmente
davon bereit, die als Immunogene wirken können, um Antikörper zu
erzeugen, die für
die hek-L-Immunogene
spezifisch sind. Somit können monoklonale
Antikörper,
die für
hek-L oder antigene Fragmente davon spezifisch sind, zubereitet
werden.
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Die
neuartigen Cytokine, die hierin offenbart werden, sind Liganden
für hek,
einen Zelloberflächenrezeptor,
der ein Mitglied der Rezeptor-Tyrosinkinase-Familie ist. Eine Verwendung
der hek-Liganden der vorliegenden Erfindung besteht in der Verwendung
als Forschungswerkzeuge für
das Untersuchen der Rolle, die hek-L, in Verbindung mit hek, beim
Wachstum oder der Differenzierung von Zellen spielen kann, welche
den hek-Rezeptor tragen. Biologische Signale, die durch das Binden
eines hek-L an hek auf einer Zelle ausgelöst werden können, können untersucht werden. Es
wurde die Vermutung geäußert, dass
hek eine Rolle bei der Tumorgenese spielt (Boyd et al., supra).
Die hierin bereitgestellten hek-Liganden sind nützlich, wenn es darum geht,
zu untersuchen, welche Auswirkung das Binden von hek-L an den kognaten
Rezeptor auf die Tumorgenese haben könnte.
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Die
hek-L-Polypeptide der vorliegenden Erfindung können auch bei in-vitro-Tests zum Erfassen
von hek oder hek-L oder den Wechselwirkungen davon verwendet werden.
Da das hek-Antigen auf bestimmten leukämischen Zelllinien festgestellt
worden ist, kann hek-L als Träger
verwendet werden, um diagnostische oder cytotoxische Wirkstoffe
zu solchen Zellen zu transportieren. Diese und andere Verwendungen
von hek-Liganden werden unten näher
besprochen.
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Es
wurde festgestellt, dass die hek-L-Proteine der vorliegenden Erfindung
an die Rezeptor-Tyrosinkinase binden, die als elk bekannt ist. elk
wurde von Letwin et al., Oncogene 3: 621, 1988 und Lhotak et al.,
Mol. Cell. Biol. 11: 2496, 1991, beschrieben. Eine Scatchard-Analyse
ergab ein Zweiphasen-Muster der elk-Bindung für beide hek-L-Proteine, wie in
Beispiel 5 beschrieben. Somit können
die hierin offenbarten hek-L-Proteine
auch verwendet werden, um an elk zu binden, z. B. in verschiedenen
Testverfahren. Dennoch würde
angesichts der höheren
Affinität
von elk-L für
elk das in Beispiel 5 beschriebene elk-Ligand (elk-L)-Protein im
Allgemeinen für
solche Verwendungen bevorzugt werden.
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Die
Bindungsuntersuchungen, die in Beispiel 5 beschrieben werden, zeigten
auch, dass der elk-Ligand (elk-L) hek bindet (Zweiphasen-Bindungsmuster).
Es wurde festgestellt, dass ein verwandtes Protein, das als B61
bekannt ist (Holzman et al., Mol. Cell. Biol. 10: 5830, 1990), sowohl
an hek (lineares Muster) als auch an elk bindet (Zweiphasen-Muster).
Die relativen Affinitäten
sind in Tabelle I und II von Beispiel 5 dargestellt.
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Um
Zellen zu identifizieren, die für
die Verwendung als Nukleinsäurequellen
beim Versuch hek-L-DNA zu klonen, geeignet sind, wurden verschiedene
Zelltypen auf die Fähigkeit
hin untersucht, an hek zu binden (in der Form eines Fusionsproteins,
das humanes hek und ein Antikörper-Fc-Polypeptid
aufweist). Eine humane T-Zellen-Leukämiezelllinie
war für
hek/Fc-Bindung positiv, wobei eine cDNA-Expressionsbibliothek daraus gewonnen
wurde. Zwei unterschiedliche cDNA-Klone, welche humanen hek-L codieren,
wurden erfolgreich durch Screenen von Klonen auf die Expression
eines hek-/Fc-Bindungsproteins isoliert, wie in Beispiel 3 beschrieben.
Die DNA-Sequenz und die codierte Aminosäuresequenz eines humanen hek-L-cDNA-Klons werden in SEQ
ID NO: 1 und SEQ ID NO: 2 angeführt.
Die DNA-Sequenz und die codierte Aminosäuresequenz eines zweiten humanen
hek-L-Klons sind in SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4 dargestellt. Ein
Vergleich des Nukleotids und der codierten Aminosäuresequenzen
der humanen hek-L-cDNA-Klone mit der Genbank und den Swisspro-Datenbanken
zeigte, dass die Sequenzen der hek-Liganden einzigartig waren. Die
Aminosäuresequenzen
der hek-Bindungsproteine, die durch die zwei Klone codiert werden,
sind zu 38% identisch.
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Humane
hek-L-cDNA wurde vom ersten positiven Klon isoliert und in die Bam-HI-Stelle (in der
Mehrfachklonierungsstellen-Region) des Klonierungsvektors pBLUESCRIPT® SK(-),
erhältlich
bei Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA, eingefügt. Der
als A2/pBS bezeichnete, resultierende rekombinante Vektor in E. coli
DH5α-Zellen
wurde bei der American Type Culture Collection am 11. August 1993
hinterlegt und erhielt die Zugriffsnummer ATCC 69384. Humane hek-L-cDNA
wurde von dem zweiten positiven Klon isoliert und in die Bam-HI-Stelle
von pBLUESCRIPT® SK(-)
eingefügt.
Der als C6/pBS bezeichnete resultierende, rekombinante Vektor in
E. coli DH5α-Zellen
wurde am 25. August 1993 bei der American Type Culture Collection
hinterlegt und erhielt die Zugriffsnummer ATCC 69395. Beide Hinterlegungen
erfolgten gemäß den Bedingungen
des Budapester Vertrags.
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Der
hek-L von SEQ ID NO: 2 (codiert durch die cDNA von Klon A2) weist
ein N-terminales Signalpeptid (Aminosäuren –19 bis –1), eine extrazelluläre Domäne (Aminosäuren 1 bis
202) und eine C-terminale, hydrophobe Region auf, die mit Aminosäure 203
beginnt. Der hek-L von SEQ ID NO: 4 (durch die cDNA von Klon C6
codiert) weist ein N-terminales Signalpeptid (Aminosäuren –22 bis –1), eine
extrazelluläre
Domäne
(Aminosäuren
1 bis 160) und eine C-terminale, hydrophobe Region auf, die mit
Aminosäure
161 beginnt.
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Die
hek-L-Proteine, die durch die Klone A2 und C6 exprimiert werden,
waren an der Zelloberfläche durch
Glycosyl-Phosphatidylinositol(GPI)-Kopplung verankert. GPI-Membrananker,
einschließlich
der chemischen Struktur und Verarbeitung davon, werden in Ferguson,
M. und A. Williams, Ann. Rev. Biochem., 57: 285, 1988 beschrieben
(wird hiermit durch Bezugnahme aufgenommen). Wenn sie anfangs exprimiert
werden, weisen bestimmte Proteine eine C-terminale, hydrophobe Domäne auf,
welche Signale für
das GPI-Verankern enthält.
Eine Spaltstelle befindet sich stromaufwärts, oft ungefähr 10 bis
12 Aminosäuren
stromaufwärts
von dem N-Terminus
der hydrophoben Domäne.
Post-translationale Verarbeitung schließt das Spalten des Proteins
bei dieser Spaltstelle ein. Ein GPI-Anker haftet an der neu exponierten
C-terminalen Aminosäure
des verarbeiteten, reifen Proteins. Somit stellen, wenn die hek-L-Proteine
in Zellen exprimiert sind, welche die GPI- Verankerungssignale in der hydrophoben
Domäne
erkennen, die Aminosäuresequenzen
voller Länge
von SEQ ID NO: 2 und 4 Vorläuferformen
der Proteine dar.
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Auf
der Grundlage von Konsenssequenzen, die von anderen GPI-verankerten
Proteinen abgeleitet wurden, befinden sich wahrscheinliche Spaltstellen
in den hek-L-Proteinen
der vorliegenden Erfindung zwischen den Aminosäuren 194 und 195 von SEQ ID
NO: 2 und zwischen den Aminosäuren
148 und 149 von SEQ ID NO: 4. Nach dem Spalten des Proteins heftet
sich ein GPI-Anteil an den Serinrest, der nun der C-Terminus des verarbeiteten
Proteins ist (Aminosäure
194 von SEQ ID NO: 2 und Aminosäure
148 von SEQ ID NO: 4). Es ist möglich,
dass an anderer Stelle, stromaufwärts von der hydrophoben Region,
in den hek-L-Proteinen ein Spalten auftritt.
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Der
Begriff „hek-L", so wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Gattung von Polypeptiden, die imstande sind,
hek zu binden, und Homologie (wobei sie vorzugsweise zu mindestens
80% homolog sind) zum hek-L-Protein von SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID
NO: 4 zeigen. Der humane hek-L liegt innerhalb des Bereiches der
vorliegenden Erfindung, genauso wie hek-L-Proteine, die von anderen
Säugetierspezies
abgeleitet werden, einschließlich – ohne darauf
beschränkt
zu sein – Mäuse, Ratten,
Rinder, Schweine oder verschiedene Primatenarten. So wie hierin
verwendet, schließt
der Begriff „hek-L" sowohl membrangebundene
als auch lösliche
(abgesonderte) Formen des Proteins ein. Gestutzte Proteine, welche
die hek-bindende Eigenschaft beibehalten, werden durch die vorliegende
Erfindung miterfasst. Diese gestutzten Proteine schließen zum
Beispiel löslichen
hek-L ein, der nur die extrazelluläre (Rezeptor-bindende) Domäne aufweist,
dem aber die hydrophobe Domäne
fehlt.
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Die
humane hek-L-cDNA kann radioaktiv markiert und als Sonde verwendet
werden, um andere Säugetier-hek-L-cDNAs
durch Kreuz-Spezies-Hybridisierung zu isolieren. Zum Beispiel kann
eine cDNA-Bibliothek, die aus T-Zellen-Leukämie-Zelllinien von anderen Säugetierspezies
hergestellt wurde, mit radioaktiv markierter, humaner hek-L-cDNA
gescreent werden, um einen positiven Klon zu isolieren. Alternativ
dazu können mRNAs,
die aus verschiedenen Zelllinien isoliert werden, durch Northern-Hybridisierung
gescreent werden, um eine geeignete Quelle von Säugetierhek-L-mRNA zur Verwendung
beim Klonieren eines hek-L-Gens zu bestimmen.
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Obwohl
ein hek-/Fc-Fusionsprotein in den in Beispiel 2 und 3 unten beschriebenen
Screening-Verfahren verwendet wurde, kann hek verwendet werden,
um Klone und Kandidaten-Zelllinien für die Expression von hek-L-Proteinen
zu screenen. Das hek-/Fc-Fusionsprotein bietet jedoch den Vorteil,
dass es leicht gereinigt werden kann. Außerdem bilden sich Disulfidbindungen
zwischen den Fc-Regionen von zwei getrennten Fusionsproteinketten,
wodurch Dimere entstehen.
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Andere
Antikörper-Fc-Regionen
können
durch das humane IgG1-Fc-Region-Mutein
ersetzt werden, das in Beispiel 1 beschrieben wird. Andere geeignete
Fc-Regionen sind
solche, die mit hoher Affinität
an Protein A oder Protein G binden können und schließen die
Fc-Region von murinem IgG1 oder Fragmente der Fc-Region des humanen
IgG1 ein, z. B. Fragmente, welche mindestens die Gelenkregion aufweisen,
so dass sich Zwischenkettendisulfidbindungen bilden.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt lösliche hek-L-Polypeptide bereit.
Lösliche hek-L-Polypeptide
enthalten die gesamte oder einen Teil der extrazellulären Domäne eines
nativen hek-L, es fehlt ihnen aber die hydrophobe Region, welche
Signale enthält,
die eine Retention des Polypeptids auf einer Zellmembran auslösen würden. Lösliche hek-L-Polypeptide
weisen vorteilhafterweise das native (oder ein heterologes) Signalpeptid
auf, wenn sie anfänglich
synthetisiert werden, um die Absonderung zu fördern, wobei das Signalpeptid
jedoch bei Absonderung von hek-L aus der Zelle gespaltet wird. Die
löslichen
hek-L-Polypeptide, die verwendet werden können, behalten die Fähigkeit,
an den hek-Rezeptor zu binden. Löslicher
hek-L kann auch einen Teil der hydrophoben Region einschließen, vorausgesetzt,
dass das lösliche
hek-L-Protein abgesondert werden kann.
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Löslicher
hek-L kann identifiziert (und von seinen nicht-löslichen membrangebundenen Gegenstücken unterschieden)
werden, indem intakte Zellen, welche das gewünschte Protein exprimieren,
vom Kulturmedium z. B. durch Zentrifugation getrennt werden und
das Medium (Überstand)
auf die Gegenwart des gewünschten Proteins
untersucht wird. Die Gegenwart von hek-L im Medium zeigt an, dass
das Protein von den Zellen abgesondert wurde und somit eine lösliche Form
des gewünschten
Proteins ist. Löslicher
hek-L kann eine natürlich
vorkommende Form dieses Proteins sein, die z. B. aus dem alternativen
Spleißen
hervorgeht. Ferner kann GPI-gekoppelter hek-L von der Zelloberfläche in das
Kulturmedium z. B. durch die Wirkung einer Protease oder eines anderen
Enzyms freigesetzt oder abgestreift werden.
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Die
Verwendung löslicher
Formen von hek-L ist für
bestimmte Anwendungen vorteilhaft. Die Reinigung der Proteine aus
rekombinanten Wirtszellen wird erleichtert, da die löslichen
Proteine aus den Zellen abgesondert werden. Ferner sind lösliche Proteine
im Allgemeinen besser für
eine intravenöse
Verabreichung geeignet.
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Beispiele
löslicher
hek-L-Polypeptide schließen
jene ein, welche die gesamte extrazelluläre Domäne eines nativen hek-L-Proteins
aufweisen. Ein solches lösliches
hek-L-Protein enthält
Aminosäuren
1 bis 202 von SEQ ID NO: 2 und ein anderes Aminosäuren 1 bis
160 von SEQ ID NO: 4. Wenn es anfänglich innerhalb einer Wirtszelle
exprimiert wird, kann das lösliche
Protein zusätzlich
eines der heterologen Signalpeptide enthalten, die unten beschrieben
werden und die innerhalb der verwendeten Wirtszellen funktionell
sind. Alternativ dazu kann das Protein anfänglich das native Signalpeptid
enthalten, so dass der hek-L Aminosäuren –19 bis 202 von SEQ ID NO:
2 oder Aminosäuren –22 bis
160 von SEQ ID NO: 4 aufweist. Lösliche
hek-L-Proteine können gestutzt
werden, um den C-Terminus bis und einschließlich jener Aminosäure zu streichen,
die als eine GPI-Anheftungsstelle dient. Beispiele schließen Proteine
ein, die Aminosäuren
1 bis 193 von SEQ ID NO: 2 oder Aminosäuren 1 bis 147 von SEQ ID NO:
4 enthalten, wie oben besprochen. Obwohl die GPI-Anheftungsstelle
gestrichen werden kann, nimmt man an, dass das Streichen der hydrophoben
Domäne
ausreicht, um ein GPI-Verankern des Proteins an der Zellmembran
zu verhindern. In weiteren Ausführungsformen
können
die Proteine an dem C-Terminus gestutzt werden, so dass die C-terminale
Aminosäure
eine beliebige Aminosäure zwischen
den Aminosäuren
193 und 202 von SEQ ID NO: 2 oder zwischen den Aminosäuren 147
und 160 von SE ID NO: 4 ist. Die DNA-Sequenzen, welche lösliche hek-L-Proteine
codieren, werden durch die vorliegende Erfindung erfasst.
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Gestutztes
hek, einschließlich
löslicher
Polypeptide, kann durch eine beliebige aus einer Reihe von herkömmlichen
Techniken hergestellt werden. Eine erwünschte DNA-Sequenz kann chemisch
unter Anwendung bekannter Techniken synthetisiert werden. DNA-Fragmente
können
auch durch Restriktions-Endonukleaseaufschließen einer klonierten DNA-Sequenz
voller Länge
hergestellt und durch Elektrophorese auf Agarose-Gels isoliert werden.
Oligonukleotide, die den 5'-
oder 3'-Terminus
eines DNA-Fragmentes zu einem gewünschten Punkt rekonstruieren,
können
synthetisiert werden. Das Oligonukleotid kann eine Restriktionsendonuklease-Spaltstelle stromaufwärts von
der erwünschten
codierenden Sequenz enthalten und ein Startcodon (ATG) am 5'-Ende der codierenden
Sequenz anordnen. Das wohl bekannte Polymerasekettenreaktionsverfahren
kann ebenfalls angewendet werden, um eine DNA-Sequenz zu isolieren, die ein erwünschtes
Proteinfragment codiert. Als weitere Alternative können bekannte
Mutagenese-Techniken verwendet werden, um ein Stopp-Codon an einem erwünschten
Punkt einzufügen,
z. B. unmittelbar stromabwärts
des Codons für
die letzte Aminosäure
der extrazellulären
Domäne.
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Bestimmte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung stellen isolierte DNA bereit, die eine
Nukleotidsequenz enthält,
die aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus Nukleotiden 83 bis 796 (gesamte codierende Region),
83 bis 745 (die das Signalpeptid und die extrazelluläre Domäne codieren),
140 bis 796 (die das Protein ohne das Signalpeptid codieren) und
140 bis 745 (welche die extrazelluläre Domäne codieren) von SEQ ID NO:
1 besteht. Ebenfalls bereitgestellt wird eine isolierte DNA, die
eine Nukleotidsequenz enthält,
die aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus Nukleotiden 28 bis 630 (gesamte codierende Region),
28 bis 573 (welche das Signalpeptid und die extrazelluläre Domäne codieren),
94 bis 630 (welche das Protein ohne das Signalpeptid codieren) und
94 bis 573 (welche die extrazelluläre Domäne codieren) von SEQ ID NO:
3 besteht. DNAs, welche biologisch aktive Fragmente der Proteine
von SEQ ID NO: 2 und SEQ ID NO: 4 codieren, werden ebenfalls bereitgestellt,
einschließlich – ohne darauf
beschränkt
zu sein – DNA,
welche die oben beschriebenen hek-L-Proteine codiert, die an dem
C-Terminus gestutzt sind.
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Die
hek-L-DNA der vorliegenden Erfindung schließt cDNA, chemisch synthetisierte
DNA, durch PCR isolierte DNA, genomische DNA und Kombinationen davon
ein. Genomische hek-L-DNA kann durch Hybridisierung an der cDNA
der Klone A2 oder C6 unter Verwendung von Standardtechniken isoliert
werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt gereinigte, rekombinante und nicht-rekombinante hek-L-Polypeptide bereit.
Varianten und Derivate von nativen hek-L-Proteinen, welche die erwünschte biologische
Aktivität
beibehalten (z. B. die Fähigkeit,
an hek zu binden), liegen ebenfalls innerhalb des Bereiches der
vorliegenden Erfindung. In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist reifes hek-L-Protein durch die N-terminale Aminosäuresequenz
Leu-Leu-Ala-Gln-Gly-Pro-Gly-Gly-Ala-Leu-Gly-Asn gekennzeichnet.
In einer anderen Ausführungsform
ist reifes hek-L-Protein durch die N- terminale Aminosäuresequenz Gly-Ser-Ser-Leu-Arg-His-Val-Val-Tyr-Trp-Asn-Ser
gekennzeichnet.
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hek-L-Varianten
können
durch Mutationen von Nukleotidsequenzen erhalten werden, die zum
Beispiel für
native hek-L-Polypeptide codieren. Ein hek-L-Variant, so wie hierin
verwendet, ist ein Polypeptid, das im Wesentlichen zu einem nativen
hek-L homolog ist, das aber eine Aminosäuresequenz aufweist, die von
jener eines nativen hek-L (eines Menschen, einer Maus oder einer
anderen Säugetierspezies)
aufgrund von einer oder mehreren Deletionen, Insertionen oder Substitutionen
unterschiedlich ist. Solche Varianten, die an hek binden, sind Äquivalente
der nativen hek-bindenden Proteine, welche die Aminosäuresequenzen
aufweisen, die in SEQ ID NO: 2 und SEQ ID NO: 4 dargestellt sind.
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Variante
DNA- und Aminosäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung sind vorzugsweise zu mindestens 80%,
am bevorzugtesten zu mindestens 90% mit einer nativen hek-L-Sequenz
wie den nativen Sequenzen von SEQ ID NO: 1 bis 4 identisch. Für Fragmente
wird die prozentuelle Identität
für jenen
Abschnitt einer nativen Sequenz berechnet, der im Fragment vorhanden
ist. Bestimmte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung stellen hek-L-Polypeptide bereit, welche
eine Aminosäuresequenz
aufweisen, die mindestens zu 80% mit einer Sequenz identisch ist,
die aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus Aminosäuren
1 bis 194, 1 bis 202 und 1 bis 219 von SEQ ID NO: 2 und Aminosäuren 1 bis
148, 1 bis 160 und 1 bis 179 von SEQ ID NO: 4 besteht.
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Änderungen
der nativen Aminosäuresequenz
können
durch eine beliebige einer Reihe von bekannten Techniken erfolgen.
Mutationen können
an bestimmten Loci durch Synthetisieren von Oligonukleotiden eingefügt werden,
welche eine mutierte Sequenz enthalten, flankiert von Restriktionsstellen,
welche die Ligation an Fragmente der nativen Sequenz ermöglichen.
Im Anschluss an die Ligation codiert die resultierende rekonstruierte
Sequenz ein Analog, das die erwünschte
Aminosäureinsertion,
-substitution oder -deletion aufweist.
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Alternativ
dazu können
oligonukleotidgerichtete stellenspezifische Mutagenese-Verfahren angewendet
werden, um ein verändertes
Gen bereitzustellen, das bestimmte Codons aufweist, die gemäß der erforderlichen
Substitution, Deletion oder Insertion geändert wurden. Beispielhafte
Verfahren für
die Durchführung
der oben erwähnten Änderungen
werden von Walder et al. (Gene 42: 133, 1986); Bauer et al. (Gene
37: 73, 1985); Craik (BioTechniques, Januar 1985, 12–19); Smith
et al. (Genetic Engineering: Principles and Methods, Plenum Press,
1981); Kunkel (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82: 488, 1985); Kunkel
et al. (Methods in Enzymol. 154: 367, 1987); und den US-Patentschriften Nr.
4,518,584 und 4,737,462 offenbart, die hiermit durch Bezugnahme aufgenommen
werden.
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Varianten
können
konservativ substituierte Sequenzen aufweisen, das heißt, dass
ein bestimmter Aminosäurerest
durch einen Rest mit ähnlichen
physiochemischen Eigenschaften ersetzt wird. Beispiele konservativer
Substitutionen schließen
die Substitution von einem aliphatischen Rest gegen einen anderen,
wie zum Beispiel von Ile, Val, Leu oder Ala gegen einander, oder
Substitutionen von einem polaren Rest gegen einen anderen ein, wie
zum Beispiel zwischen Lys und Arg; Glu und Asp; oder Gln und Asn.
Andere solche konservative Substitutionen, zum Beispiel Substitutionen
gesamter Regionen mit ähnlichen
Hydrophobizitätseigenschaften,
sind wohl bekannt.
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hek-L
kann auch modifiziert werden, um hek-L-Derivate durch Bilden kovalenter
oder aggregierender Konjugate mit anderen chemischen Anteilen wie
Glycosylgruppen, Lipiden, Phosphat, Acetylgruppen und dergleichen
zu bilden. Kovalente Derivate von hek-L können hergestellt werden, indem
die chemischen Anteile an funktionelle Gruppen auf hek-L-Aminosäure-Seitenketten
oder an den N-Terminus
oder den C-Terminus eines hek-L-Polypeptids oder der extrazellulären Domäne davon
gekoppelt werden. Andere Derivate von hek-L, die innerhalb des Bereiches
der vorliegenden Erfindung liegen, schließen kovalente oder aggregierende
Konjugate von hek-L oder seinen Fragmenten mit anderen Proteinen
oder Polypeptiden ein, wie durch Synthese in rekombinanter Kultur
als N-terminale oder C-terminale Fusionen.
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Wenn
anfänglich
in einem rekombinantem System exprimiert, kann ein hek-Ligand eine Signal-
oder Leader-Sequenz (nativ oder heterolog) an dem N-Terminus eines
hek-L-Polypeptids aufweisen. Das Signal- oder Leader-Peptid richtet
den Transfer des Proteins co-translational oder post-translational
von seiner Synthesestelle zu einer Stelle außerhalb der Zellmembran oder
Zellwand und wird vom reifen Protein während des Absonderungsverfahrens
gespaltet. Beispiele geeigneter, heterologer Signalpeptide, die
im Allgemeinen gemäß des zu
verwendenden Expressionssystems ausgewählt werden, werden unten beschrieben.
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hek-L-Polypeptid-Fusionen
können
Peptide enthalten, die hinzugefügt
werden, um die Reinigung und Identifikation von hek-L zu erleichtern.
Zu solchen Peptiden gehören
zum Beispiel poly-His oder die antigenen Identifikationspeptide,
die in der US-Patentschrift
Nr. 5,011,912 und in Hopp et al., Bio/Technology 6: 1204, 1988 beschrieben
werden. Ein solches Peptid ist das FLAG®-Peptid
Asp-Tyr-Lys-Asp-Asp-Asp-Asp-Lys (DYKDDDDK),
das hoch antigen ist und ein Epitop bereitstellt, das durch einen
spezifischen monoklonalen Antikörper
reversibel gebunden ist, wodurch ein schnelles Testen und einfaches
Reinigen von exprimiertem, rekombinantem Protein ermöglicht wird.
Fusionsproteine, die mit diesem Peptid als Kappe versehen werden, können auch
gegenüber
intrazellulärem
Abbau in E. coli resistent sein. Ein Mäuse-Hybridom, das als 4E11 bezeichnet wird,
erzeugt einen monoklonalen Antikörper,
der das Peptid DYKDDDDK in der Gegenwart bestimmter zweiwertiger
Metallkationen (wie in der US-Patentschrift 5,011,912 beschrieben,
die hiermit durch Bezugnahme aufgenommen wird) bindet und bei der
American Type Culture Collection unter der Zugriffsnummer HB 9259
hinterlegt wurde.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
ferner hek-L-Polypeptide mit oder ohne assoziierte Nativ-Muster-Glycosylierung
ein. hek-L, der in Hefe oder Säugetier-Expressionssystemen
(z. B. COS-7-Zellen) exprimiert ist, kann einem nativen hek-L-Polypeptid in Bezug
auf das Molekulargewicht und das Glycosylierungsmuster ähnlich sein
oder sich von diesem diesbezüglich
deutlich unterscheiden, je nach Wahl des Expressionssystems. Die
Expression von hek-L-Polypeptiden in bakteriellen Expressionssystemen
wie E. coli stellt nicht-glycosylierte Moleküle bereit.
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Es
können
DNA-Konstrukte hergestellt werden, die verschiedene Additionen oder
Substitutionen von Aminosäureresten
oder -sequenzen oder Deletionen von terminalen oder internen Resten
oder Sequenzen codieren, die nicht für biologische Aktivität oder Bindung
benötigt
werden. Zum Beispiel können
N-Glycosylierungsstellen
in der hek-L extrazellulären
Domäne
geändert
werden, um Glycosylierung auszuschließen, wodurch die Expression
eines homogeneren, reduzierten Kohlenhydratanalogs in Säugetier-
und Hefe-Expressionssystemen ermöglicht
wird. N-Glycosylierungsstellen in eukaryotischen Polypeptiden werden durch
eine Aminosäure-Dreiergruppe
Asn-X-Y gekennzeichnet, wobei X eine beliebige Aminosäure mit
Ausnahme von Pro und Y Ser oder Thr ist. Geeignete Modifikationen
an der Nukleotidsequenz, welche diese Dreiergruppe codiert, werden
zu Substitutionen, Additionen oder Deletionen führen, die ein Anheften von
Kohlenhydratresten an der Asn-Seitenkette verhindern. Eine Änderung
eines einzelnen Nukleotids, die so gewählt wird, dass zum Beispiel
Asn durch eine andere Aminosäure
ersetzt wird, ist ausreichend, um eine N-Glycosylierungsstelle zu
deaktivieren. Bekannte Verfahren für das Deaktivieren von N-Glycosylierungsstellen
in Proteinen schließen
jene ein, die in der US-Patentschrift 5,071,972 und in
EP 276,846 beschrieben werden, die
hiermit durch Bezugnahme aufgenommen sind.
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Drei
N-Glycosylierungsstellen werden in dem hek-L, der durch Klon A2
codiert wird, bei Aminosäuren 19
bis 21, 48 bis 50 und 81 bis 83 von SEQ ID NO: 2 gefunden. Eine
Glycosylierungsstelle wird in dem hek-L, der durch Klon C6 codiert
wird, bei Aminosäuren
11 bis 13 von SEQ ID NO: 4 gefunden.
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In
einem anderen Beispiel können
Sequenzen, die Cys-Reste codieren, die nicht für biologische Aktivität erforderlich
sind, geändert
werden, um dafür
zu sorgen, dass die Cys-Reste gestrichen oder durch andere Aminosäuren ersetzt
werden, wodurch die Bildung von inkorrekten intramolekularen Disulfidbrücken bei
Renaturierung verhindert wird. Andere Varianten werden durch Modifikation
von benachbarten zweibasischen Aminosäureresten hergestellt, um die
Expression in Hefesystemen zu verstärken, in denen KEX2-Proteaseaktivität vorhanden
ist.
EP 212,914 offenbart
die Verwendung von stellenspezifischer Mutagenese, um KEX2-Proteaseverarbeitungsstellen
in einem Protein zu deaktivieren. KEX2-Proteaseverarbeitungsstellen werden
durch Streichen, Addieren oder Substituieren von Resten deaktiviert,
um Arg-Arg, Arg-Lys und Lys-Arg-Paare zu ändern, um das Auftreten dieser
benachbarten basischen Reste zu beseitigen. Lys-Lys-Paare sind für KEX2-Spalten
wesentlich weniger empfänglich,
und die Konversion von Arg-Lys oder Lys-Arg zu Lys-Lys stellt einen
konservativen und bevorzugten Ansatz für das Deaktivieren von KEX2-Stellen
dar. KEX2-Proteaseverarbeitungsstellen werden im hek-L von SEQ ID
NO: 2 bei Aminosäuren
26 bis 27, 87 bis 88 und 199 bis 200 gefunden. Der hek-L von SEQ
ID NO: 4 weist KEX2-Proteaseverarbeitungsstellen bei Aminosäuren 73
bis 74 und 134 bis 135 auf.
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Natürlich vorkommende
hek-L-Varianten werden ebenfalls durch die vorliegende Erfindung
erfasst. Beispiele solcher Varianten sind Proteine, die aus alternativen
mRNA-Spleißereignissen
oder aus proteolytischem Spalten des hek-L-Proteins resultieren, wobei die Eigenschaft
der hek-Bindung aufrechterhalten bleibt. Alternatives Spleißen von
mRNA kann zu einem gestutzten, aber biologisch aktiven hek-L-Protein
führen,
wie zum Beispiel einer natürlich
vorkommenden, löslichen
Form des Proteins. Variationen, die auf Proteolyse zurückzuführen sind,
schließen
zum Beispiel Unterschiede in den N- oder C-Termini bei Expression
in unterschiedlichen Arten von Wirtszellen aufgrund von proteolytischem
Entfernen von einer oder mehreren terminalen Aminosäuren aus
dem hek-L-Protein ein (im Allgemeinen von 1 bis 5 terminale Aminosäuren). Signalpeptide
können
an unterschiedlichen Stellen in einem bestimmten Protein gespaltet
werden, was zu Variationen der N-terminalen Aminosäure des
reifen Proteins führt.
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In
einem Expressionssystem war die N-terminale Aminosäure eines
hek-L-Proteins,
das durch den Klon C6 codiert wird, Aminosäure 4 (Leu) von SEQ ID NO:
4. Eine Zubereitung eines löslichen
hek-L-/Fc-Fusionsproteins, das aus Klon A2 gewonnen wurde, enthielt
ein Gemisch aus Fusionsproteinen, welche die Aminosäure 12 (Asn)
von SEQ ID NO: 2 als die N-terminale Aminosäure (ungefähr 60%) aufwiesen, und aus
Fusionsproteinen, in denen die Aminosäure 1 (Leu) von SEQ ID NO:
2 die N-terminale Aminosäure
war. Bestimmte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind somit auf Proteine (lösliche oder
membrangebundene) ausgerichtet, in denen die N-terminale Aminosäure eine
beliebige der Aminosäuren
1 bis 4 von SEQ ID NO: 4 oder eine beliebige der Aminosäuren 1 bis
12 von SEQ ID NO: 2 ist.
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Aufgrund
der bekannten Degeneration des genetischen Codes, wobei mehr als
ein Codon dieselbe Aminosäure
codieren kann, kann eine DNA-Sequenz von jener, die in SEQ ID NO:
1 oder 3 dargestellt wird, abweichen und dennoch ein hek-L-Protein
codieren, das die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 oder 4 aufweist. Solche varianten DNA-Sequenzen
können
aus stummen Mutationen (z. B. solchen, die während der PCR-Amplifizierung
auftreten) resultieren und können
das Produkt von absichtlicher Mutagenese einer nativen Sequenz sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit isolierte DNA-Sequenzen bereit,
die biologisch aktiven hek-L codieren, der ausgewählt wird
aus: (a) DNA, die aus der codierenden Region eines nativen Säugetier-hek-L-Gens
gewonnen wurde (z. B. cDNA, welche die codierende Region der Nukleotidsequenz
enthält, die
in SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 dargestellt ist); und (b) DNA,
welche als Folge des genetischen Codes zu einer DNA degeneriert
ist, die in (a) definiert ist und die biologisch aktiven hek-L codiert.
Die hek-L-Proteine, die durch diese DNA-Sequenzen codiert werden,
werden durch die vorliegende Erfindung erfasst.
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Die
hek-L-DNA der vorliegenden Erfindung schließt cDNA, chemisch synthetisierte
DNA, durch PCR isolierte DNA, genomische DNA und Kombinationen davon
ein. Genomische hek-L-DNA kann durch Hybridisierung an die cDNA
von Klon A2 oder C6 unter Verwendung von Standardtechniken isoliert
werden.
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Überprüfung auf biologische Aktivität
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Varianten,
welche die Fähigkeit
besitzen, an hek zu binden, können
durch eine beliebige, geeignete Analyse identifiziert werden. Herkömmliche Überprüfungstechniken
sind auch für
die Analyse der hek-Bindungsaktivität eines nativen hek-L-Proteins
nützlich.
Die biologische Aktivität
von hek-L kann zum Beispiel durch Konkurrenz in Bezug auf die Bindung
an die ligandenbindende Domäne
von hek (d. h. durch kompetitive Bindungsanalyse) bestimmt werden.
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Eine
An einer kompetitiven Bindungsanalyse für hek-L-Polypeptid verwendet
einen radioaktiv markierten, löslichen
humanen hek-L und intakte Zellen, welche Zellenoberflächen-hek
exprimieren. Anstatt intakter Zellen könnte man lösliches hek (wie ein hek/Fc-Fusionsprotein),
das an eine feste Phase durch eine Protein-A- oder Protein-G-Wechselwirkung
gebunden ist, durch die Fc-Region des Fusionsproteins ersetzen.
Eine andere Art der kompetitiven Bindungsanalyse verwendet radioaktiv
markiertes, lösliches
hek wie ein hek/Fc-Fusionsprotein und intakte Zellen, welche hek-L exprimieren. Alternativ
dazu könnte
löslicher
hek-L an eine feste Phase gebunden werden.
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Kompetitive
Bindungsanalysen können
mit Hilfe von Standardverfahren ausgeführt werden. Zum Beispiel kann
radioaktiv markierter hek-L verwendet werden, um mit einem putativen
hek-L-Homolog zu konkurrieren, um eine Prüfung in Bezug auf die Bindungsaktivität gegen
oberflächengebundenes
hek durchzuführen. Qualitative
Ergebnisse können
durch kompetitive autoradiographische Plattenbindungsanalysen erzielt
werden, oder es können
Scatchard-Plots verwendet werden, um quantitative Ergebnisse zu
erhalten.
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Alternativ
dazu kann lösliches
hek an eine feste Phase wie eine Säulenchromatographiematrix oder ein ähnliches
Substrat gebunden werden, das für
eine Analyse in Bezug auf die Gegenwart eines detektierbaren Anteils,
wie 125I-markierter
hek-L, geeignet ist. Die Bindung an eine feste Phase kann zum Beispiel
durch Binden eines hek/Fc-Fusionsproteins an eine Protein A oder
Protein G enthaltende Matrix durchgeführt werden.
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Die
Bindungseigenschaften von hek-L (einschließlich Varianten) können ebenfalls
mit Hilfe von markiertem, löslichem
hek (zum Beispiel 125I-hek/Fc) in Konkurrenzanalysen
bestimmt werden, die den oben beschriebenen ähneln. In diesem Fall werden
jedoch intakte Zellen, welche hek-L oder löslichen hek-L, der an ein festes
Substrat gebunden ist, verwendet, um das Ausmaß zu messen, in dem eine Probe,
die einen putativen hek-Varianten enthält, um die Bindung eines markierten,
löslichen
heks an hek-L konkurriert.
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Eine
bevorzugte Analyse zum Nachweis von hek-Bindungsaktivität eines
membrangebundenen hek-L lautet wie folgt. Eine modifizierte, indirekte
Bindungsanalyse wurde unter Verwendung des hek/Fc-Fusionsproteins,
das in Beispiel 1 hergestellt wurde, und des 125I-markierten
Maus-Antihuman-IgG-Fc-Antikörpers,
der in Beispiel 3 beschrieben ist, entworfen, um direkte radioaktive
Markierung von hek/Fc zu vermeiden. Zellen, die endogenen hek-L
exprimieren (z. B. die CCRF-HSB-2-Zelllinie, die in Beispiel 2 beschrieben
wird), werden unterschiedlichen Konzentrationen an hek/Fc ausgesetzt,
gefolgt von einer konstanten sättigenden
Konzentration des 125I-Antikörpers wie
folgt.
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CCRF-HSB-2-Zellen
werden in Suspensionskultur in 96 Vertiefungen aufweisenden Kulturplatten
kultiviert. Die Zellen (2 × 106 Zellen/Vertiefung) werden in Gegenwart
oder Abwesenheit von verschiedenen Konzentrationen an hek/Fc in
einem Bindungsmedium (RPMI 1640 Medium, 1% Rinderserumalbumin, 0,2%
Natriumazid und 20 mM Hepes, pH-Wert 7,2) eine Stunde lang bei 37°C inkubiert.
Danach werden die Zellen einmal mit PBS gewaschen und mit 125I-Maus-Antihuman-IgG-Fc (40 ng/ml) im
Bindungsmedium bei leichtem Umrühren
eine Stunde lang bei 37°C
inkubiert. Die Zellen und der ungebundene 125I-Antikörper werden
durch das Pthalatöltrennverfahren
getrennt, im Wesentlichen so wie von Dower et al., J. Immunol. 132:
751 (1984) beschrieben.
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Eine
Analyse bezüglich
hek/Fc-Bindung an Zellen, die rekombinanten, membrangebundenen hek-L exprimieren,
kann wie in Beispiel 5 beschrieben durchgeführt werden. Eine indirekte
Bindungsanalyse wurde angewendet.
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Eine
bevorzugte Analyse zum Analysieren der hek-Bindungsaktivität von löslichem
hek-L lautet wie folgt. Die Analyse ermittelt die Fähigkeit
eines löslichen
hek-L die Bindung eines hek/Fc-Fusionsproteins an die CCRF-HSB-2-Zelllinie
zu hemmen, welche endogenen hek-L exprimiert, wie in Beispiel 2
beschrieben.
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Konditionierter Überstand
(Kulturmedium) aus CV-1/EBNA-Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert
wurden, der einen löslichen
hek-L exprimiert, wird in einer 96-Vertiefungen-Platte titriert.
Eine konstante Menge an hek/Fc (1 μg/Vertiefung) wird jeder Vertiefung
hinzugefügt,
gefolgt von 1–2 × 106 CCRF-HSB-2-Zellen
pro Vertiefung, im Bindungsmedium. Die Platte wird eine Stunde lang
bei 37°C
inkubiert. Die Zellen werden zweimal mit PBS gewaschen, danach durch
Zentrifugation pelletiert. 125I-Maus-Antihuman-IgG-Fc
wird jeder Vertiefung mit konstanter Konzentration hinzugefügt und die
Platte eine weitere Stunde bei 37°C
inkubiert. 125I-Maus-Antihuman-IgG-Fc bindet
an hek/Fc, das an die CCRF-HSB-2-Zellen
band. Nach der letzten Inkubation werden die Zellen über Röhren geerntet,
die Phthalatöl
enthalten, um das gebundene und freie 125I-Maus-Antihuman-IgG-Fc
zu trennen. Die Radioaktivität
wird unter Verwendung eines Gammazählers quantifiziert.
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Verwendungen
von hek-L
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Der
hek-L der vorliegenden Erfindung kann in einer Bindungsanalyse verwendet
werden, um Zellen nachzuweisen, die hek exprimieren. Zum Beispiel
kann hek-L oder die extrazelluläre
Domäne
oder ein Fragment davon zu einem nachweisbaren Anteil wie 125I konjugiert werden. Die radioaktive Markierung
mit 125I kann durch ein beliebiges von mehreren
Standardverfahren durchgeführt
werden, welche ein funktionelles 125I- hek-L-Molekül ergeben,
das auf hohe spezifische Aktivität
markiert ist. Alternativ dazu kann ein weiterer nachweisbarer Anteil,
wie ein Enzym, das eine colorimetrische oder fluorimetrische Reaktion
katalysieren kann, Biotin oder Avidin verwendet werden. Zellen,
die auf hek-Expression überprüft werden
sollen, können mit
markiertem hek-L in Kontakt gebracht werden. Nach der Inkubation
wird ungebundener, markierter hek-L entfernt und das Binden unter
Verwendung des nachweisbaren Anteils gemessen.
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Die
hierin offenbarten Liganden-Proteine können auch verwendet werden,
um die biologische Aktivität von
hek-Protein in Bezug auf die Bindungsaffinität für hek-L zu messen. Um dies
zu veranschaulichen, kann hek-L in einer Bindungsaffinitätsstudie
verwendet werden, um die biologische Aktivität eines hek-Proteins zu messen,
das bei verschiedenen Temperaturen gelagert oder in unterschiedlichen
Zelltypen erzeugt wurde. Somit kann die biologische Aktivität eines
hek-Proteins bestimmt werden, bevor es zum Beispiel in einer Forschungsstudie
verwendet wird.
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hek-L-Proteine
finden als Reagens Anwendung, das von den Verantwortlichen für „Qualitätssicherungsstudien" eingesetzt werden
kann, z. B. um die Haltbarkeit und Stabilität des hek-Proteins unter verschiedenen
Bedingungen zu überwachen.
hek-Liganden können verwendet
werden, um zu bestimmen, ob die biologische Aktivität nach der
Modifikation eines hek-Proteins aufrechterhalten wird (z. B. chemische
Modifikation, Stutzen, Mutation usw.). Die Bindungsaffinität des modifizierten
hek-Proteins für einen
hek-L wird mit jener eines unmodifizierten hek-Proteins verglichen,
um etwaige negative Auswirkungen der Modifikationen auf die biologische
Aktivität
von hek festzustellen.
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Eine
andere Verwendung eines hek-Liganden ist die als Reagens in Proteinreinigungsverfahren.
hek-L oder hek-L/Fc-Fusionsproteine können mit Hilfe herkömmlicher
Techniken an ein festes Trägermaterial
geheftet und dazu verwendet werden, hek durch Affinitätschromatographie
zu reinigen.
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hek-L-Polypeptide
finden auch als Träger
Anwendung, um Wirkstoffe, die daran angeheftet sind, an Zellen abzugeben,
die das hek-Zelloberflächen-Antigen
tragen. Die Expression von hek-Antigen wurde bei bestimmten leukämischen
Zelllinien beobachtet, einschließlich der humanen T-Zell-Leukämiezelllinien,
die als JM und HSB-2 bezeichnet werden, und der humanen pre-B-Zell-Leukämiezelllinie,
die als LK63 bezeichnet ist (Boyd et al., J. Biol. Chem. 267: 3262,
1992, und Wicks et al., Proc. Natl.
-
Acad.
Sci. USA 89: 1611, 1992). hek-L-Proteine können somit verwendet werden,
um diagnostische oder therapeutische Wirkstoffe im Rahmen von in
vitro oder in vivo Verfahren an diese Zellen abzugeben (oder an
andere Zelltypen, bei denen festgestellt wurde, dass sie hek an
der Zelloberfläche
exprimieren).
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Ein
Beispiel einer solchen Verwendung besteht darin, eine hek+ leukämische
Zelllinie einem therapeutischen Wirkstoff/hek-L-Konjugat auszusetzen,
um festzustellen, ob der Wirkstoff gegenüber den Leukämiezellen
Cytotoxizität
aufweist. Eine Reihe von verschiedenen therapeutischen Wirkstoffen,
die an hek-L angeheftet sind, können
in einen Test aufgenommen werden, um den cytotoxischen Effekt der
Wirkstoffe auf die Leukämiezellen
nachzuweisen und zu vergleichen. hek-L-/Diagnosewirkstoff-Konjugate können verwendet
werden, um die Gegenwart von hek+-Zellen in vitro oder
in vivo zu erfassen.
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Diagnostische
und therapeutische Wirkstoffe, die an ein hek-L-Polypeptid angeheftet
werden können, schließen – ohne darauf
beschränkt
zu sein – Medikamente,
Toxine, Radionuklide, Chromophore, fluoreszierende Verbindungen,
Enzyme, die eine colorimetrische oder fluorimetrische Reaktion katalysieren,
und dergleichen ein, wobei der jeweilige Wirkstoff gemäß der beabsichtigten
Anwendung ausgewählt
wird. Beispiele für Medikamente
sind solche, die in der Behandlung von verschiedenen Krebsformen
verwendet werden, z. B. Stickstoffloste wie L-Phenylalaninstickstofflost
oder Cyclophosphamid, interkalierende Wirkstoffe wie cis-Diaminodichloroplatinum,
Antimetabolite wie 5-Fluoruracil, Vinca-Alkaloide wie Vincristine
und Antibiotika wie Bleomycin, Doxorubicin, Daunorubicin und Derivate
davon. Zu den Toxinen zählen
Ricin, Abrin, Diphtheria-Toxin, Pseudomonas aeruginosa Exotoxin
A, ribosomale deaktivierende Proteine, Mycotoxine wie Trichothecene
und Derivate und Fragmente (z. B. einzelne Ketten) davon. Zu den
Radionukliden, die für
eine diagnostische Verwendung geeignet sind, zählen – ohne darauf beschränkt zu sein – 123I, 131I, 99mTc, 111In und 76Br. Radionuklide, die für eine therapeutische Verwendung
geeignet sind, schließen – ohne darauf
beschränkt
zu sein – 131I, 211At, 77Br, 186Re, 188Re, 212Pb, 212Bi, 109Pd, 64Cu und 67Cu ein.
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Solche
Wirkstoffe können
an hek-L mit Hilfe eines beliebigen, herkömmlichen Verfahrens angeheftet werden.
Da es sich bei hek-L um ein Protein handelt, enthält es funktionelle
Gruppen auf Aminosäure-Seitenketten,
die mit funktionellen Gruppen auf einem gewünschten Wirkstoff zum Reagieren
gebracht werden können,
um zum Beispiel kovalente Bindungen zu bilden. Alternativ dazu können das
Protein oder der Wirkstoff derivatisiert werden, um eine gewünschte reaktive
funktionelle Gruppe zu erzeugen oder anzuheften. Die Derivatisierung
kann das Anheften von einem der bifunktionellen Kopplungsreagenzien
einschließen,
die für
das Heften verschiedener Moleküle
an die Proteine zur Verfügung
stehen (Pierce Chemical Company, Rockford, Illinois). Es sind eine
Reihe von Techniken für
die radioaktive Markierung von Proteinen bekannt. Radionuklidmetalle
können
zum Beispiel durch einen geeigneten bifunktionellen chelatisierenden
Wirkstoff an hek-L geheftet werden.
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Somit
werden Konjugate, die hek-L und einen geeigneten diagnostischen
oder therapeutischen Wirkstoff (vorzugsweise kovalent gekoppelt)
enthalten, zubereitet. Die Konjugate werden in einer Menge verabreicht
oder auf andere Weise verwendet, die für die jeweilige Anwendung geeignet
ist.
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Wie
in Beispiel 5 beschrieben, sind die hierin bereitgestellten hek-L-Proteine
auch imstande, an einen Rezeptor zu binden, der als elk bekannt
ist. Somit hat der hek-L zusätzliche
Verwendungsmöglichkeiten,
die von der elk-Bindungseigenschaft herrühren, analog zu jenen Verwendungen,
die oben beschrieben wurden und von der hek-Bindungseigenschaft
herrühren.
hek-L kann verwendet werden, um elk in verschiedenen Analysen nachzuweisen.
Ein Antikörper,
der an hek bindet, kann – falls
angebracht – in
einer Analyse verwendet werden, um die Bindung von hek an hek-L
zu blockieren, während
er die Bindung von elk an hek-L erlaubt. hek-Liganden können verwendet
werden, um die biologische Aktivität von elk-Proteinen in Bezug
auf die Bindungsaffinität
eines elk-Proteins oder eines Varianten davon für einen hek-L zu bewerten.
hek-L-Proteine finden auch beim Reinigen von elk-Proteinen durch
Affinitätschromatographie
Anwendung.
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hek-L-Oligomere
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Die
vorliegende Erfindung umfasst hek-L-Polypeptide in Form von Oligomeren
wie Dimeren oder Trimeren. Oligomere können durch Disulfidbindungen
zwischen Cysteinresten auf unterschiedlichen hek-L-Polypeptiden
gebildet werden. In einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein hek-L-Dimer erzeugt, indem hek-L an die Fc- Region eines Antikörpers in
einer Weise fusioniert wird, die das Binden von hek-L an die hek-Liganden-Bindungsdomäne nicht
beeinträchtigt.
Der Begriff „Fc-Polypeptid" schließt native
und Mutein-Formen sowie gestutzte Fc-Polypeptide ein, welche die
Hingeregion enthalten, welche Dimerisierung fördert. Das Fc-Polypeptid wird
vorzugsweise an den C-Terminus eines löslichen hek-L (der nur die
extrazelluläre
Domäne
enthält)
fusioniert. Die Zubereitung von Fusionsproteinen, welche heterologe
Polypeptide aufweisen, die an verschiedene Abschnitte von Antikörper-abgeleiteten
Polypeptiden (einschließlich
der Fc-Domäne)
fusioniert werden, wurden z. B. von Ashkenazi et al. (PNAS USA 88:
10535, 1991) und Byrn et al. (Nature 344: 677, 1990) beschrieben,
die hiermit zur Bezugnahme aufgenommen werden.
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Eine
Fusion des hek-L an ein Fc- oder Fc-Mutein-Polypeptid kann durch
Verfahren hergestellt werden, die zu den Verfahren, die in Beispiel
1 für die
Herstellung einer hek/Fc-Mutein-Fusion beschrieben werden, analog
sind. Eine Genfusion, welche das hek-L/Fc-Fusionsprotein codiert,
wird in einen geeigneten Expressionsvektor eingefügt und in
Wirtszellen transfiziert. Den exprimierten hek-L/Fc-Fusionsproteinen
wird ermöglicht,
sich zu assemblieren, ganz ähnlich
wie Antikörpermoleküle, woraufhin
sich Zwischenkettendisulfidbindungen zwischen Fc-Polypeptiden bilden,
wodurch sich zweiwertiger hek-L ergibt. Alternativ dazu kann das native
Fc-Polypeptid, aus welchem das Mutein abgeleitet ist, verwendet
werden.
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Wenn
Fusionsproteine sowohl mit schweren als auch leichten Ketten eines
Antikörpers
hergestellt werden, ist es möglich,
ein hek-L-Oligomer mit bis zu vier hek-L extrazellulären Regionen zu bilden. Alternativ dazu
können
zwei lösliche
hek-L-Domänen mit
einem Peptidlinker wie jenen, die in der US-Patentschrift 5,073,627
beschrieben sind, gekoppelt werden.
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In
speziellen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wurde hek-L-DNA, die Aminosäuren –19 bis 202 von SEQ ID NO:
1 oder Aminosäuren –22 bis
157 von SEQ ID NO: 3 codiert, an das 5'-Ende der DNA fusioniert, welche das
in Beispiel 1 beschriebene Fc-Mutein codiert, und in den Expressionsvektor
pDC410 (in Beispiel 3 beschrieben) eingefügt. CV1-EBNA-1-Ze11en, die
mit dem resultierenden, rekombinanten Expressionsvektor transfiziert
sind, wurden kultiviert, um das lösliche hek-L/Fc-Fusionsprotein
zu exprimieren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Oligomere von hek-L extrazellulären Domänen oder
Fragmenten davon bereit, die durch Disulfid-Wechselwirkungen gekoppelt
sind oder als Fusionspolymere mit oder ohne Spacer-Aminosäurekopplungsgruppen
exprimiert werden. Zum Beispiel kann ein Dimer der hek-L extrazellulären Domäne durch
eine IgG-Fc-Region-Kopplungsgruppe verbunden werden.
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Expressionssysteme
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Die
vorliegende Erfindung stellt rekombinante Expressionsvektoren für die Expression
von hek-L und Wirtszellen, die mit den Expressionsvektoren transformiert
werden, bereit. Es kann jedes beliebige geeignete Expressionssystem
verwendet werden. Die Vektoren schließen eine hek-L-DNA-Sequenz
ein, die wirkungsmäßig mit
geeigneten transkriptionalen oder translationalen regulatorischen
Nukleotidsequenzen, wie jenen, die aus einem Säugetiergen, mikrobiellen, viralen
oder Insekten-Gen gewonnen werden, verbunden ist. Beispiele für regulatorische
Sequenzen schließen
transkriptionale Promotoren, Operatoren oder Verstärker, eine mRNA
ribosomale Bindungsstelle und geeignete Sequenzen ein, welche den
Start und das Ende von Transkription und Translation steuern. Nukleotidsequenzen
sind wirkungsmäßig verbunden,
wenn die regulatorische Sequenz funktionell mit der hek-L-DNA in
Beziehung steht. Somit ist eine Promotor-Nukleotidsequenz mit einer
hek-L-DNA-Sequenz
wirkungsmäßig verbunden,
wenn die Promotor-Nukleotidsequenz die Transkription der hek-L-DNA-Sequenz
steuert. Die Fähigkeit,
in den gewünschten
Wirtszellen zu replizieren, die für gewöhnlich durch einen Replikationsursprung
und ein Auswahl-Gen, durch welches Transformanten identifiziert
werden, übertragen
wird, kann zusätzlich
in den Expressionsvektor aufgenommen werden.
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Außerdem können Sequenzen,
welche geeignete Signalpeptide codieren, die zum hek-L-Gen nicht nativ
sind, in Expressionsvektoren aufgenommen werden. Zum Beispiel kann
eine DNA-Sequenz für
ein Signalpeptid (sekretorischer Leader) im Rahmen an die hek-L-Sequenz
fusioniert werden, so dass der hek-L anfänglich als ein Fusionsprotein
translatiert wird, welches das Signalpeptid enthält. Ein Signalpeptid, das in
den beabsichtigten Wirtszellen funktionell ist, verstärkt die
extrazelluläre Ausscheidung
des hek-L-Polypeptids. Das Signalpeptid wird bei Ausscheiden von
hek-L aus der Zelle
aus dem hek-L-Polypeptid gespaltet.
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Geeignete
Wirtszellen für
die Expression von hek-L-Polypeptiden schließen Prokaryote, Hefe oder höhere eukaryotische
Zellen ein. Geeignete Klonierungs- und Expressionsvektoren zur Verwendung
mit zellulären
bakteriellen, fungalen, Hefe- und Säugetierwirten werden zum Beispiel
in Pouwels et al. Cloning Vectors: A Laboratory Manual, Elsevier,
New York (1985) beschrieben. Zellfreie Translationssysteme können ebenfalls verwendet
werden, um hek-L-Polypeptide unter Verwendung von RNAs zu erzeugen,
die von hierin offenbarten DNA-Konstrukten abgeleitet werden.
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Zu
den Prokaryoten zählen
grammnegative und grammpositive Organismen, zum Beispiel E. coli
oder Bacilli. Geeignete prokaryotische Wirtszellen für die Transformation
schließen
zum Beispiel E. coli, Bacillus subtilis, Salmonella typhimurium
und verschiedene andere Spezies innerhalb der Gattungen von Pseudomonas,
Streptomyces und Staphylococcus ein. In einer prokaryotischen Wirtszelle
wie E. Coli kann ein hek-L-Polypeptid einen N-terminalen Methioninrest
enthalten, um die Expression des rekombinanten Polypeptids in der prokaryotischen
Wirtszelle zu erleichtern. Das N-terminale Met kann aus dem exprimierten
rekombinanten hek-L-Polypeptid abgespaltet werden.
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Expressionsvektoren
zur Verwendung in prokaryotischen Wirtszellen weisen im Allgemeinen
eines oder mehrere phänotypische
selektierbare Markierungsgene auf. Ein phänotypisches selektierbares
Markierungsgen ist zum Beispiel ein Gen, das ein Protein codiert,
das antibiotische Resistenz überträgt oder
das ein autotrophes Erfordernis bereitstellt. Beispiele nützlicher
Expressionsvektoren für
prokaryotische Wirtszellen schließen jene ein, die aus im Handel
erhältlichen
Plasmiden gewonnen werden, wie der Klonierungsvektor pBR322 (ATCC
37017). pBR322 enthält
Gene für
Ampicillin- und Tetracyclinresistenz und stellt somit einfache Mittel
für die
Identifikation von transformierten Zellen bereit. Ein geeigneter
Promotor und eine hek-L-DNA-Sequenz werden in den pBR322-Vektor
eingefügt.
Andere im Handel erhältliche
Vektoren schließen
zum Beispiel pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden)
und pGEM1 (Promega Biotec, Madison, WI, USA) ein.
-
Promotorensequenzen,
die häufig
für rekombinante
prokaryotische Wirtszellen-Expressionsvektoren verwendet
werden, schließen β-Lactamase
(Penicillinase), Lactosepromotorsystem (Chang et al., Nature 275: 615,
1978: und Goeddel et al., Nature 281: 544, 1979), Tryptophan (trp)-Promotorsystem
(Goeddel et al., Nucl. Acids Res. 8: 4057, 1980; und EP-A-36776)
und tac-Promotor (Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory, p. 412, 1982) ein. Ein besonders
nützliches
prokaryotisches Wirtszellenexpressionssystem verwendet einen Phagen-λPL-Promotor
und eine cI857ts thermolabile Repressorsequenz. Plasmidvektoren,
die bei der American Type Culture Collection erhältlich sind, welche Derivate
des λPL-Promotors aufnehmen, schließen Plasmid
pHUB2 (resident im E. coli Stamm JMB9 (ATCC 37092)) und pPLc28 (resident
in E. coli RR1 (ATCC 53082)) ein.
-
hek-L
kann alternativ dazu in Hefe-Wirtszellen exprimiert werden, vorzugsweise
aus der Gattung der Saccharomyces (z. B. S. cerevisiae). Andere
Hefegattungen wie Pichia oder Kluyveromyces können ebenfalls verwendet werden.
Hefevektoren werden oft einen Ursprung einer Replikationssequenz
von einem 2 μ-Hefeplasmid,
eine autonom replizierende Sequenz (ARS), eine Promotorregion, Sequenzen
für eine
Polyadenylisierung, Sequenzen für
die Transkriptionstermination und ein selektierbares Markierungsgen
enthalten. Geeignete Promotorsequenzen für Hefevektoren schließen unter
anderem Promotoren für
Metallothionein, 3-Phosphoglyceratkinase (Hitzeman et al., J. Biol.
Chem. 255: 2073, 1980) oder andere glycolytische Enzyme (Hess et
al., J. Adv. Enzyme Reg. 7: 149, 1968; und Holland et al., Biochem.
17: 4900, 1978) wie Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphatisomerase,
3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase,
Phosphoglucoseisomerase und Glucokinase ein. Andere geeignete Vektoren
und Promotoren zur Verwendung in der Hefeexpression werden ferner
in Hitzeman, EPA-73,657 beschrieben. Eine weitere Alternative ist
der Glucose-reprimierbare ADH2-Promotor, der von Russell et al.
(J. Biol. Chem. 258: 2674, 1982) und Beier et al. (Nature, 300:
724, 1982) beschrieben wird. Shuttle-Vektoren, die sowohl in Hefe als auch
in E. coli replizierbar sind, können
konstruiert werden, indem DNA-Sequenzen aus pBR322 zur Selektion
und Replikation in E. coli (Ampr Gen und
Replikationsursprung) in die oben beschriebenen Hefevektoren eingefügt werden.
-
Die
Hefe-α-Faktor-Leadersequenz
kann verwendet werden, um die Sekretion des hek-L-Polypeptids zu
leiten. Die α-Faktor-Leadersequenz
wird oft zwischen die Promotorsequenz und die strukturelle Gensequenz
eingefügt.
Siehe z. B. Kurjan et al., Cell 30: 933, 1982; Bitter et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 81: 5330, 1984; US-Patentschrift 4,546,082 und
EP 324,274 . Andere Leadersequenzen,
die zur Erleichterung der Sekretion von rekombinanten Polypeptiden
aus Hefewirten geeignet sind, sind den Fachleuten bekannt. Eine Leadersequenz
kann in der Nähe
ihres 3'-Endes modifiziert
werden, um eine oder mehrere Restriktionsstellen zu enthalten. Dies
erleichtert die Fusion der Leadersequenz an das strukturelle Gen.
-
Hefetransformationsprotokolle
sind den Fachleuten bekannt. Ein solches Protokoll wird von Hinnen
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 75: 1929, 1978 beschrieben. Das
Hinnen et al. Protokoll wählt
für Trp+ Transformanten in einem selektiven Medium,
wobei das selektive Medium aus 0,67% Hefestickstoffbase, 0,5% Casaminosäuren, 2%
Glucose, 10 μg/ml
Adenin und 20 μg/ml
Uracil besteht.
-
Hefewirtszellen,
die durch Vektoren transformiert werden, welche eine ADH2-Promotorsequenz enthalten,
können
gezüchtet
werden, um die Expression in einem „reichen" Medium herbeizuführen. Ein Beispiel eines reichen
Mediums ist ein Medium, das aus 1% Hefeextrakt, 2% Pepton und 1%
Glucose, ergänzt
durch 80 μg/ml
Adenin und 80 μg/ml
Uracil, besteht. Die De-Repression des ADH2-Promotors tritt ein,
wenn Glucose aus dem Medium erschöpft ist.
-
Es
könnten
auch Säugetier-
oder Insekten-Wirtszellkultursysteme verwendet werden, um rekombinante
hek-L-Polypeptide zu exprimieren. Baculovirussysteme zur Erzeugung
heterologer Proteine in Insektenzellen werden von Luckow und Summers,
Bio/Technology 6: 47 (1988) untersucht. Etablierte Zelllinien mit
Säugetierursprung
können
auch verwendet werden. Beispiele für geeignete Säugetier-Wirtszelllinien
schließen
die COS-7-Linie von Affennierenzellen (ATCC CRL 1651) (Gluzman et
al., Cell 23: 175, 1981), L-Zellen, C127-Zellen, 3T3-Zellen (ATCC
CCL 163), chinesische Hamstereierstockzellen (CHO), HeLa-Zellen
und BHK (ATCC CRL 10)-Zelllinien sowie die CV-1/EBNA-1-Zelllinie
ein, die aus der afrikanischen Grünaffennierenzelllinie CVI (ATCC
CCL 70) gewonnen wird, so wie von McMahan et al. (EMBO J. 10: 2821,
1991) beschrieben.
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Transkriptionale
und translationale Kontrollsequenzen für Säugetierwirtszellen-Expressionsvektoren können aus
viralen Genomen ausgeschnitten werden. Häufig verwendete Promotorsequenzen
und Verstärkersequenzen
werden aus dem Polyomavirus, Adenovirus 2, Simian Virus 40 (SV40)
und dem humanen Cytomegalovirus gewonnen. DNA-Sequenzen, die aus
dem SV40-Viralgenom gewonnen werden, zum Beispiel der SV40- Ursprung,
der frühe
und späte
Promotor, Verstärker,
Spleiß-
und Polyadenylisierungsstellen können verwendet
werden, um andere genetische Elemente für die Expression einer Sequenz
eines strukturellen Gens in einer Säugetierwirtszelle bereitzustellen.
Virale frühe
und späte
Promotoren sind besonders nützlich, weil
beide leicht aus einem viralen Genom als Fragment erhalten werden,
das auch einen viralen Replikationsursprung enthalten kann (Fiers
et al., Nature 273: 113, 1978). Kleinere oder größere SV40-Fragmente können ebenfalls
verwendet werden, vorausgesetzt, die ungefähr 250 bp Sequenz, die sich
von der HindIII-Stelle zur BglI-Stelle erstreckt, die sich in der
SV40 viralen Replikationsursprungsstelle befindet, ist enthalten.
-
Beispielhafte
Expressionsvektoren zur Verwendung in Säugetierwirtszellen können so
konstruiert werden wie von Okayama und Berg (Mol. Cell. Biol. 3:
280, 1983) offenbart. Ein nützliches
System für
stabile Hochexpression von Säugetier-cDNAs in C127 Mäuse-Mamma-Epithelzellen
kann im Wesentlichen so wie von Cosman et al. (Mol. Immunol. 23:
935, 1986) beschrieben konstruiert werden. Ein nützlicher Hochexpressionsvektor,
PMLSV N1/N4, beschrieben von Cosman et al., Nature 312: 768, 1984,
wurde als ATCC39890 hinterlegt. Zusätzliche nützliche Säugetierexpressionsvektoren
werden in EP-A-0367566 und in der US-Patentanmeldung mit der Seriennummer
07/701,415, eingereicht am 16. Mai 1991, die hiermit durch Bezugnahme aufgenommen
werden, beschrieben. Die Vektoren können aus Retroviren gewonnen
werden.
-
Anstelle
der DNA, welche die native Signalsequenz codiert, kann der Vektor
eine DNA enthalten, die eine heterologe Signalsequenz codiert. Beispiele
schließen
die Signalsequenz für
Interleukin-7 (IL-7), beschrieben in der US-Patentschrift 4,965,195;
die Signalsequenz für
Interleukin-2-Rezeptor, beschrieben in Cosman et al., Nature 312:
768 (1984); das Interleukin-4-Signalpeptid, beschrieben in
EP 367,566 ; das Typ-I-Interleukin-1-Rezeptorsignalpeptid,
beschrieben in der US-Patentschrift 4,968,607, und das Typ-II-Interleukin-1-Rezeptorsignalpeptid,
beschrieben in
EP 460,846 ,
ein.
-
Proteinreinigung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt im Wesentlichen homogenes hek-L-Protein
bereit, das durch rekombinante Expressionssysteme wie oben beschrieben
hergestellt oder aus natürlich
vorkommenden Zellen gereinigt werden kann. Der hek-L wird auf wirkliche
Homogenität
gereinigt, wie durch ein Einzelproteinband bei Analyse mittels SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
(SDS-PAGE) angezeigt.
-
Ein
Verfahren zur Herstellung des hek-L-Proteins weist das Züchten einer
Wirtszelle auf, die mit einem Expressionsvektor transformiert ist,
der eine DNA-Sequenz
enthält,
welche hek-L unter Bedingungen codiert, unter denen hek-L exprimiert
wird. Das hek-L-Protein wird dann in Abhängigkeit vom verwendeten Expressionssystem
aus dem Kulturmedium oder den Zellextrakten wiedergewonnen. Der
Fachmann wird erkennen, dass Verfahren zur Reinigung des rekombinanten
hek-L in Abhängigkeit
von Faktoren wie dem Typ der verwendeten Wirtszellen und in Abhängigkeit
davon, ob der hek-L in das Kulturmedium ausgeschieden wird oder nicht,
variieren werden.
-
Wenn
zum Beispiel Expressionssysteme verwendet werden, welche das rekombinante
Protein ausscheiden, kann das Kulturmedium zuerst mit Hilfe eines
im Handel erhältlichen
Proteinkonzentrationsfilters, zum Beispiel einer Amicon oder Millipore
Pellicon Ultrafiltrierungseinheit, konzentriert werden. Nach dem
Konzentrationsschritt kann das Konzentrat auf eine Reinigungsmatrix
wie ein Gelfiltrierungsmedium aufgetragen werden. Alternativ dazu
kann ein Anionenaustauschharz verwendet werden, zum Beispiel eine
Matrix oder ein Substrat mit überhängenden
Diethylaminoethyl (DEAE)-Gruppen. Die Matrizen können Acrylamid, Agarose, Dextran,
Zellulose oder andere, bei der Proteinreinigung häufig verwendete
Arten sein. Alternativ dazu kann ein Kationenaustauschschritt durchgeführt werden.
Geeignete Kationenaustauscher schließen verschiedene unlösliche Matrixen
ein, welche Sulfopropyl- oder Carboxymethylgruppen aufweisen. Sulfopropylgruppen
werden bevorzugt. Schließlich
können
ein oder mehrere Umkehrphasen-Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(RP-HPLC)-Schritte unter Verwendung von hydrophoben RP-HPLC-Medien
(z. B. Silicagel mit anhängenden
Methyl- oder anderen aliphatischen Gruppen) durchgeführt werden,
um hek-L weiter zu reinigen. Einige oder alle der vorhergehenden
Reinigungsschritte können
in unterschiedlichen Kombinationen durchgeführt werden, um ein im Wesentlichen
homogenes rekombinantes Protein bereitzustellen.
-
Es
ist auch möglich,
eine Affinitätssäule zu verwenden,
welche die ligandenbindende Domäne
von hek enthält,
um exprimierte hek-L-Polypeptide einer Affinitätsreinigung zu unterziehen.
hek-L-Polypeptide können aus
einer Affinitätssäule in einem
hohen Salz-Eluierungspuffer gewonnen und danach in einen niedrigeren Salzpuffer
zur Verwendung dialysiert werden. Alternativ dazu kann die Affinitätssäule einen
Antikörper
aufweisen, der hek-L bindet. In einer weiteren Alternative weist
eine Affinitätssäule ein
hek/Fc-Fusionsprotein auf, das an eine Protein-A-Säule gebunden
ist.
-
Rekombinantes
Protein, das in bakterieller Kultur erzeugt wird, wird für gewöhnlich durch
anfängliches Zerreißen der
Wirtszellen, Zentrifugation, Extraktion aus Zellpellets, im Fall
eines unlöslichen
Polypeptids, oder aus der überstehenden
Flüssigkeit,
im Fall eines löslichen
Polypeptids, isoliert, gefolgt von einer oder mehreren Schritten
der Konzentration, des Aussalzens, Ionenaustauschs, der Affinitätsreinigung
oder Größenausschlusschromatographie.
Schließlich
kann die RP-HPLC
für endgültige Reinigungsschritte
verwendet werden. Mikrobielle Zellen können durch ein beliebiges,
geeignetes Verfahren zerrissen werden, einschließlich eines Gefrier-Auftau-Zyklus,
einer Beschallung, mechanischen Zerreißens oder der Verwendung von
Zelllysiermitteln.
-
Transformierte
Hefe-Wirtszellen können
verwendet werden, um hek-L als ein abgesondertes Polypeptid zu exprimierten.
Abgesondertes, rekombinantes Polypeptid aus einer Hefe-Wirtszellenfermentation
kann durch Verfahren gereinigt werden, die zu jenen analog sind,
die von Urdal et al. (J. Chromatog. 296: 171, 1984) offenbart werden.
Urdal et al. beschreiben zwei sequentielle, Umkehrphasen-HPLC-Schritte
für die
Reinigung von rekombinantem humanem IL-2 auf einer präparativen
HPLC-Säule.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt pharmazeutische Zusammensetzungen bereit,
die ein hek-L-Polypeptid und einen physiologisch akzeptablen Träger, Verdünnungsmittel
oder Arzneimittelträger
aufweisen. Solche Zusammensetzungen können Puffer, Antioxidationsmittel
wie Ascorbinsäure,
Polypeptide mit niedrigem Molekulargewicht (weniger als ungefähr 10 Reste),
Proteine, Aminosäuren, Kohlenhydrate,
einschließlich
Glucose, Sucrose oder Dextrine, chelatisierende Wirkstoffe wie EDTA,
Glutathion und andere Stabilisatoren und Arzneimittelträger enthalten.
Neutrale, gepufferte Salzlösung
oder Salzlösung,
die mit konspezifischem Serumalbumin gemischt ist, sind beispielhafte,
geeignete Verdünnungsmittel.
-
Nukleinsäurefragmente
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ferner Fragmente der hek-L-Nukleotidsequenzen,
die hierin vorgestellt werden, bereit. Solche Fragmente enthalten
wünschenswerter
Weise mindestens ungefähr
30 Nukleotide der Sequenz, die in SEQ ID NO: 1 oder 3 dargestellt
wird. DNA- und RNA-Komplemente dieser Fragmente werden hierin gemeinsam
mit Einzelstrang- und Doppelstrangformen der hek-L-DNA bereitgestellt.
-
Zu
den Verwendungen dieser hek-L-Nukleinsäurefragmenten gehört die Verwendung
als Sonde. Solche Sonden können
in Kreuzspezies-Hybridisierungsverfahren
verwendet werden, um hek-L-DNA von zusätzlichen Säugetier-Spezien zu isolieren.
Als ein Beispiel kann eine Sonde, die der extrazellulären Domäne von hek-L
entspricht, verwendet werden. Die Sonden werden auch für das Nachweisen
der Gegenwart von hek-L-Nukleinsäuren
im Rahmen von in-vitro-Analysen
und in Verfahren wie Northern und Southern Blots verwendet. Zelltypen,
welche den hek-L exprimieren, können
identifiziert werden. Solche Verfahren sind wohl bekannt, und der
Fachmann kann eine Sonde geeigneter Länge in Abhängigkeit von der speziellen,
beabsichtigten Anwendung auswählen.
-
Andere,
nützliche
Fragmente der hek-L-Nukleinsäuren
sind Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotide, die eine Einzelstrang-Nukleinsäuresequenz
(entweder RNA oder DNA) aufweisen, die an Ziel-hek-L-mRNA- (Sinn)
oder hek-L-DNA (Gegensinn)-Sequenzen
binden kann. Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotide gemäß der vorliegenden
Erfindung können
ein Fragment der codierenden Region der hek-L-cDNA, die in SEQ ID
NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 gezeigt wird, oder das DNA- oder RNA-Komplement davon
enthalten. Ein solches Fragment weist im Allgemeinen mindestens
ungefähr
14 Nukleotide auf, vorzugsweise von ungefähr 14 bis ungefähr 30 Nukleotide.
Die Fähigkeit,
ein Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotid basierend auf einer cDNA- Sequenz für ein bestimmtes
Protein zu schaffen, wird zum Beispiel in Stein und Cohen, Cancer
Res. 48: 2659, 1988 und van der Krol et al., BioTechniques 6: 958,
1988 beschrieben.
-
Das
Binden von Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotiden an Ziel-Nukleinsäuresequenzen
führt zur
Bildung von Doppelsträngen,
welche die Translation (RNA) oder Transkription (DNA) durch eines
von mehreren Mitteln blockieren, einschließlich verstärktem Abbau der Doppelstränge, verfrühter Termination
der Transkription oder Translation oder durch andere Mittel. Die
Gegensinn-Oligonukleotide
können
daher verwendet werden, um die Expression von hek-L-Proteinen zu blockieren.
Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotide weisen ferner Oligonukleotide
auf, welche modifizierte Zuckerphosphodiester-Backbones (oder andere
Zuckerverbindungen wie die in W091/06629 beschriebenen) aufweisen,
und wobei die Zuckerverbindungen endogenen Nukleasen gegenüber resistent
sind. Solche Oligonukleotide mit resistenten Zuckerverbindungen
sind in vivo stabil (d. h. imstande, enzymatischem Abbau zu widerstehen),
behalten aber die Sequenzspezifizität, um an Ziel-Nukleotidsequenzen
binden zu können.
Andere Beispiele von Sinn- oder Gegensinn-Oligonukleotiden schließen jene
Oligonukleotide ein, die kovalent mit organischen Anteilen wie jenen,
die in WO 90/10448 beschrieben sind, und anderen Anteilen verbunden
sind, welche die Affinität
des Oligonukleotids für
eine Ziel-Nukleinsäuresequenz,
wie Poly-(L-Lysin) erhöhen.
Außerdem
können
interkalierende Wirkstoffe wie Ellipticin und alkylierende Wirkstoffe
oder Metallkomplexe an Sinn- oder
Gegensinn-Oligonukleotide angeheftet werden, um die Bindungsspezifizitäten des
Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotids für die Ziel-Nukleotidsequenz
zu ändern.
-
Gegensinn-
oder Sinn-Oligonukleotide können
in eine Zelle, welche die Ziel-Nukleinsäuresequenz
enthält,
durch ein beliebiges Gentransferverfahren eingeführt werden, einschließlich zum
Beispiel CaPO4-vermittelte DNA-Transfektion,
Elektroporation oder durch Verwendung von Gentransfervektoren wie
dem Epstein-Barr-Virus.
Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotide werden in eine Zelle, welche
die Ziel-Nukleinsäuresequenz
enthält,
vorzugsweise durch Einfügen
des Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotids in einen geeigneten retroviralen
Vektor eingefügt,
wobei danach die Zelle mit dem Retrovirusvektor, der die eingefügte Sequenz enthält, entweder
in vivo oder ex vivo in Kontakt gebracht wird. Geeignete retrovirale
Vektoren schließen – ohne darauf
beschränkt
zu sein – jene
ein, die aus dem Maus-Retrovirus M-MuLV, N2 (einem aus M-MuLV gewonnenem
Retrovirus) oder den Doppelkopievektoren gewonnen werden, die mit
DCTSA, DCTSB und DCTSC bezeichnet sind (siehe PCT-Anmeldung US 90/02656).
-
Sinn-
oder Gegensinn-Oligonukleotide können
in eine Zelle, welche die Ziel-Nukleotidsequenz
enthält, auch
durch Bilden eines Konjugats mit einem ligandbindenden Molekül eingeführt werden,
wie in WO 91/04753 beschrieben. Geeignete ligandbindende Moleküle schließen – ohne darauf
beschränkt
zu sein – Zelloberflächenrezeptoren,
Wachstumsfaktoren, andere Cytokine oder andere Liganden ein, welche
an Zelloberflächenrezeptoren
binden. Vorzugsweise führt
die Konjugation des ligandbindenden Moleküls zu keiner wesentlichen Beeinträchtigung
der Fähigkeit
des ligandbindenden Moleküls,
an sein entsprechendes Molekül oder
seinen entsprechenden Rezeptor zu binden oder den Eintritt des Sinn-
oder Gegensinn-Oligonukleotids oder
seiner konjugierten Version in die Zelle zu blockieren.
-
Alternativ
dazu kann ein Sinn- oder Gegensinn-Oligonukleotid in eine Zelle,
welche die Ziel-Nukleinsäuresequenz
enthält,
durch Bildung eines Oligonukleotid-Lipidkomplexes eingeführt werden,
wie in WO 90/10448 beschrieben. Der Sinn- oder Gegensinn-Oligonukleotid-Lipidkomplex
wird vorzugsweise innerhalb der Zelle durch eine endogene Lipase
dissoziiert.
-
Die
folgenden Beispiele sind zur Illustration bestimmter Ausführungsformen
vorgesehen und stellen keine Einschränkung des Erfindungsumfangs
dar.
-
BEISPIEL 1: Herstellung
von löslichem
hek/Fc-Fusionsprotein
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion eines Expressionsvektors, der
ein lösliches
hek/Fc-Fusionsprotein codiert, zur Verwendung beim Isolieren von
cDNA-Klonen, die
einen hek-Liganden (hek-L) codieren. Eine DNA und codierte Aminosäuresequenz
für humane
hek-cDNA werden in Wicks et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89:
1611, 1992) präsentiert,
das hiermit durch Bezugnahme aufgenommen wird. Dieses hek-Protein
weist (vom N- zum C-Terminus) eine extrazelluläre Domäne, eine Transmembrandomäne und eine cytoplasmatische
Domäne
auf.
-
Zwei
DNA-Fragmente, von denen eines ein N-terminales Fragment der extrazellulären Domäne von hek
und das andere ein C-terminales Fragment der extrazellulären hek-Domäne codiert,
wurden durch Polymerasekettenreaktionen (PCR) isoliert, die unter
Standardbedingungen durchgeführt
worden sind, wobei Oligonukleotidprimer verwendet wurden, die auf
der hek-Nukleotidsequenz beruhen, die von Wicks et al., supra, veröffentlicht
wurde. Die Matrize für
die PCR war cDNA, die aus der mRNA hergestellt wurde, die aus einer humanen
T-Zell-Leukämiezelllinie
isoliert wurde, die als CCRF-HSB-2 (ATCC CCL-120.1) bezeichnet ist.
Die PCR-Produkte,
welche das 5'-Ende
der hek-DNA enthalten, wurden mit SpeI und HindIII aufgeschlossen,
um ein DNA-Fragment zu isolieren, das sich von dem 5'-Ende der reifen
humanen hek-Sequenz (d. h. jener, der DNA fehlt, die die Signalsequenz
codiert) bis zu einer HindIII-Stelle erstreckt, die in dem hek-Gen
vorhanden ist. Die PCR-Produkte,
welche das 3'-Ende
der DNA der extrazellulären
Domäne
von hek enthalten, wurden mit HindIII und ClaI aufgeschlossen, um
ein Fragment zu isolieren, das sich von der internen HindIII-Stelle
zu einer ClaI-Stelle unmittelbar stromabwärts von dem 3'-Ende der Sequenz
erstreckt, welche die extrazelluläre Domäne von hek codiert. Die ClaI-Stelle
befindet sich in einer Mehrfachklonierungsstelle (mcs), die unmittelbar stromabwärts der
extrazellulären
Domäne
eingefügt
ist.
-
DNA,
welche ein Mutein der Fc-Region eines humanen IgG1-Antikörpers codiert,
wurde isoliert. Diese Fc-Mutein-DNA und das dadurch codierte Polypeptid
werden in der US-Patentschrift mit der Seriennummer 08/097,827 mit
dem Titel „Novel
Cytokine Which is a Ligand for OX40", eingereicht am 23. Juli, 1993, beschrieben,
wobei diese Anmeldung hiermit durch Bezugnahme aufgenommen wird.
Die Mutein-DNA wurde
von einer DNA, die natives Fc-Polypeptid codiert, durch stellengerichtete
Mutagenese abgeleitet, die im Wesentlichen so durchgeführt wurde
wie von Deng und Nickoloff, Anal. Biochem. 200: 81 (1992) beschrieben.
Die Aminosäuresequenz
des Fc-Muteinpolypeptids
ist mit jener des nativen Fc-Polypeptids identisch, das in der PCT-Anmeldung WO 93/10151
beschrieben ist, außer,
dass die Aminosäure
19 von Leu zu Ala geändert,
die Aminosäure
20 von Leu zu Glu und Aminosäure
22 von Gly zu Ala geändert
wurde. Dieses Mutein-Fc weist reduzierte Affinität für Immunglobulin-Rezeptoren auf.
-
Ein
rekombinanter Vektor, der die Fc-Mutein-DNA enthält, wurde mit ClaI und NotI
gespaltet, welche den Vektor in einer Polylinkerregion unmittelbar
stromaufwärts
bzw. stromabwärts
des Fc-Mutein-DNA-Inserts spalten. Das erwünschte FC-Mutein-codierende Fragment
wurde isoliert.
-
Das
Mutein-Fc-Polypeptid erstreckt sich von der N-terminalen Hingeregion
zum nativen C-Terminus, d. h. ist eine im Wesentlichen Volllängen-Antikörper-Fc-Region.
Fragmente der Fc-Regionen, z. B. jene, die an dem C-terminalen Ende
gestutzt sind, können
ebenfalls verwendet werden. Die Fragmente enthalten vorzugsweise
Mehrfachcysteinreste (mindestens die Cysteinreste in der Hingereaktion),
um die Bildung von Zwischenkettendisulfidbindungen zwischen den
Fc-Polypeptidabschnitten von zwei getrennten hek/Fc-Fusionsproteinen
zu ermöglichen,
wodurch Dimere geschaffen werden.
-
Ein
Säugetier-Expressionsvektor,
der als SMAG4 bezeichnet ist, wurde mit SpeI und NotI gespaltet. Der
SMAG4-Vektor enthält
eine Sequenz, die murines Interleukin-7-Signalpeptid codiert (beschrieben
in der US-Patentschrift 4,965,195), wobei diese Sequenz in den Säugetier-Hochexpressionsvektor
pDC201 (beschrieben in Sims et al., Science 241: 585, 1988 und in
der PCT-Anmeldung WO 89/03884) eingefügt ist, welcher auch imstande
ist, in E. coli zu replizieren. SpeI spaltet den Vektor unmittelbar
stromabwärts
der Sequenz, welche das IL-7-Signalpeptid codiert. NotI spaltet
ungefähr
155 bp stromabwärts
der SpeI-Stelle in einer Mehrfachklonierungsstelle des Vektors.
Das große
SpeI/NotI-Fragment, das die Vektorsequenzen und die IL-7-Signalpeptid-codierende DNA enthält, wurde
isoliert.
-
Eine
Vier-Wege-Ligation wurde durchgeführt, um die zwei hek-codierenden
DNA-Fragmente und das Fc-Mutein-codierende DNA-Fragment, die oben
beschrieben wurden, in den SpeI/NotI gespalteten SMAG4-Expressionsvektor
einzufügen.
E. coli-Zellen wurden
mit dem Ligationsgemisch transfiziert und der gewünschte rekombinante
Vektor daraus isoliert. Der isolierte Vektor codiert ein Fusionsprotein,
welches (vom N-zum
C-Terminus) das Maus-IL-7-Signalpeptid, die extrazelluläre hek-Domäne, vier
durch die eingefügte
mcs codierte Aminosäuren
und das Fc-Mutein aufweist.
-
Der
Expressionsvektor wurde danach mit Plasmid pSV3.NEO in CV1/EBNA-Zellen co-transfiziert.
Die CV1/EBNA-Zelllinie (ATCC CRL 10478) wurde von einer Affennierenzellinie
abgeleitet, so wie in McMahan et al. (EMBO J., 10: 2821, 191) beschrieben.
Der Vektor pSV3.NEO exprimiert das SV40 T-Antigen, das nicht durch
die Wirtszellen erzeugt wird. Der pSV3.NEO-Vektor ist ähnlich dem
pSV3 (Mulligan und Berg, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78: 2072, 1981),
aber enthält
zusätzlich
ein Neomycinresistenzgen. Die transformierten Zellen wurden gezüchtet, um
eine transiente Expression des Fusionsproteins zu ermöglichen,
das in das Kulturmedium über
das Maus-IL-7-Signalpeptid ausgeschieden wird. Das Fusionsprotein
wurde auf einer Protein-A Sepharosesäule gereinigt, eluiert und
verwendet, um Zellen auf ihre Fähigkeit,
das hek/Fc-Protein zu binden, zu prüfen, so wie in den Beispielen
2 und 3 beschrieben.
-
BEISPIEL 2: Überprüfen von
Zellen auf hek/Fc-Bindung
-
Verschiedene
Zelltypen wurden auf die Fähigkeit,
hek/Fc zu binden, untersucht, um Kandidaten-Zelltypen zu identifizieren,
die als Nukleinsäurequellen
bei einem Versuch, einen hek-Liganden zu klonieren, nützlich sind.
Zellen wurden mit dem hek/Fc-Protein inkubiert, das in Beispiel
1 hergestellt wurde, gefolgt von einem biotinyliertem Maus-Antihuman-Fc-Antikörper, gefolgt
von Streptavidin-Phycoerythrin (Becton Dickinson). Die Zellen wurden
zwischen den Schritten gewaschen, um ungebundene Reagenzien zu entfernen.
Der biotinylierte Antikörper
wurde bei Jackson Immunoresearch Laboratories, West Grove, PA, gekauft.
Dieser Antikörper zeigte
minimale Bindung an Fc-Proteine, die an den Fcγ-Rezeptor gebunden sind. Streptavidin
bindet an das Biotinmolekül,
das an den Antihuman-Fc-Antikörper
geheftet ist, der wiederum an den Fc-Abschnitt des hek/Fc-Fusionsproteins
bindet. Phycoerythrin ist ein fluoreszierendes Phycobiliprotein,
welches als nachweisbare Markierung dient. Der Pegel des Fluoreszenzsignals
wurde für
jede Zellart unter Verwendung eines FACScan®-Flusscytometers
(Becton Dickinson) gemessen.
-
Eine
humane T-Zell-Leukämiezelllinie,
die als CCRF-HSB-2 (ATCC CCL 120.1) bezeichnet ist, war für hek/Fc-Bindung
positiv. CCRF-HSB-2-Zellen wurden vier Mal durch FACS (fluoreszenz-aktiviertes
Zellsortieren) sortiert, um Zellen zu gewinnen, die höhere Pegel
an hek/Fc-Bindungsprotein exprimieren.
-
BEISPIEL 3: Isolation
von hek-Ligand-cDNA
-
mRNA
wurde von den vier Mal sortierten CCRF-HSB-2-Zellen isoliert, und
Doppelstrang-cDNA wurde auf dem mRNA-Modell mit Hilfe standardmäßiger Techniken
synthetisiert. Eine cDNA-Bibliothek wurde durch Verbinden der cDNA
mit der BglII-Stelle von pDC410 mittels eines Adapter-Verfahrens
hergestellt, das dem von Hymerle et al. (Nucl. Acids Res. 14: 8615,
1986) ähnlich
ist. pDC410 ist ein Expressionsvektor, der pDC406 (McMahan et al.,
EMBO J., 10: 2821, 1991) ähnlich
ist. In pDC410 wird der EBV-Replikationsursprung von pDC406 durch
eine DNA ersetzt, welche das SV40 große T-Antigen (aus einem SV40-Promotor
getrieben) ersetzt. Die pDC410-Mehrfachklonierungsstelle (mcs) unterscheidet
sich von jener von pDC406 insofern, als sie zusätzliche Restriktionsstellen
und drei Stoppcodone (einen in jedem Leserahmen) enthält. Ein
T7-Polymerasepromotor stromabwärts
der mcs erleichtert das Sequenzieren von DNA, die in die mcs eingefügt ist.
-
E.
coli-Stamm-DH5α-Zellen,
die mit der cDNA-Bibliothek in pDC410 transfiziert wurden, wurden
auf Platten ausgestrichen, um ungefähr 2000 Kolonien pro Platte
bereitzustellen. Die Kolonien wurden von jeder Platte gekratzt,
zu einem Pool zusammengefasst, wobei von jedem Pool Plasmid-DNA
hergestellt wurde. Die zu einem Pool zusammengefasste DNA, die ungefähr 2000
Kolonien darstellt, wurde danach verwendet, um eine sub-konfluente
Schicht von CV1/EBNA-1-Zellen (in Beispiel 1 beschrieben) zu transfizieren.
Vor der Transfektion wurden die CV1/EBNA-1-Zellen in vollständigem Medium gehalten (Dulbeccos
modifizierte Eagle-Medien (DMEM), die 10% (v/v) fötales Kalbserum
(FCS), 50 U/ml Penicillin, 50 U/ml Streptomycin, 2 mM L-Glutamin
enthalten) und mit einer Dichte von 2 × 105 Zellen/Vertiefung
auf Einzel-Vertiefungs-Kammern-Objektträger (Lab-Tek) ausgestrichen.
Die Transfektion umfasste DEAE-Dextran, gefolgt von Chloroquin-Behandlung, ähnlich dem
Verfahren, das von Luthman et al., Nucl. Acids Res. 11: 1295, 1983)
und McCutchan et al., J. Natl. Cancer Inst. 41: 351, 1986) beschrieben
wird. Kurz gesagt, es wurden Objektträger mit 1 ml humanem Fibronectin
(10 μg/ml
in PBS) 30 Minuten lang vorbehandelt, gefolgt von 1 Waschung mit
PBS. Die Medien wurden von der haftenden Zellschicht entfernt und
mit 1,5 ml vollständigem
Medium ersetzt, das 66,6 μM
Chloroquinsulfat enthielt. 0,2 ml DNA-Lösung (2 μg DNA, 0,5 mg/ml DEAE-Dextran in vollständigem Medium,
das Chloroquin enthält)
wurden danach zu den Zellen hinzugefügt und 5 Stunden lang inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Medien entfernt und die Zellen durch
Zugabe von vollständigem
Medium, das 10% DMSO enthielt, 2,5 bis 20 Minuten lang geschockt,
gefolgt von Ersetzen der Lösung
mit frischem, vollständigem
Medium. Die Zellen wurden 2 bis 3 Tage lang kultiviert, um transiente
Expression der eingefügten
Sequenzen zu ermöglichen.
-
Transfizierte
Monoschichten von CV1/EBNA-1-Zellen wurden auf Expression von hek-L
durch das Objektträger-Autoradiographieverfahren
von Gering et al. (EMBO J. 8.3667, 1989) wie folgt analysiert. Maus-Antihuman-Fc-Antikörper (Jackson
Immunoresearch Laboratories, West Grove, PA) wurde durch das Chloramin-T-Verfahren zur Verwendung
in der Analyse radiojodiert. Kurz gesagt, es wurde eine P6-Säule gemäß den Anweisungen des Herstellers
erzeugt. In einem Microfuge-Röhrchen
wurden 10 μg
Antikörper
in 10 μl
PBS aufgelöst.
2000 μCi
von trägerfreiem
Na 125I wurden hinzugefügt, und die Lösung wurde
gut gemischt. 15 μl
einer frisch zubereiteten Lösung
von Chloramin-T (32 μg/ml
in 0,05 M Natriumphosphatpuffer (pH-Wert 7,2) wurden danach hinzugefügt und das
Gemisch 30 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert. Das Gemisch
wurde unverzüglich
auf die P6-Säule
aufgebracht. Der radioaktiv markierte Antikörper wurde danach aus der Säule durch
Sammeln von 100–150 μl-Fraktionen
des Eluats eluiert. Bindungsmedien (RPMI 1640 mit 25 mg/ml Rinderserumalbumin,
2 mg/ml Natriumazid, 20 mM Hepes, pH-Wert 7,2) wurden zu Spitzenfraktionen
hinzugefügt,
um das Gesamtvolumen jeder Fraktion auf 2 ml zu bringen. Radiojodierung
ergab spezifische Aktivitäten im
Bereich von 5–10 × 1015 cpm/mmol Protein.
-
Objektträger-Autoradiographie
wurde wie folgt ausgeführt.
Transfizierte CV1/EBNA-1-Zellen (an Kammer-Objektträgern angeheftet)
wurden einmal mit Bindungsmedium mit fettfreier Trockenmilch (BM-NFDM) (RPMI-Medium
1640 mit 25 mg/ml Rinderserumalbumin (BSA), 2 mg/ml Natriumazid,
20 mM HEPES, pH-Wert 7,2 und 50 mg/ml fettfreier Trockenmilch) gewaschen.
Danach wurden die Zellen mit hek/Fc (in Beispiel 1 hergestellt)
in BM-NFDM (1 μg/ml)
1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert. Nach der Inkubation
wurden die Zell-Monoschichten in den Kammer-Objektträgern drei
Mal mit BM-NFDM gewaschen, um ungebundenes hek/Fc- Protein zu entfernen,
und danach mit 40 ng/ml 125I-Maus-Antihuman-Fc-Antikörper (eine
1 : 50 Verdünnung)
1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert. Die Zellen wurden drei
Mal mit BM-NFDM gewaschen, gefolgt von 2 Waschungen mit phosphatgepufferter
Salzlösung,
um ungebundenen 125I-Maus-Antihuman-Fc-Antikörper zu
entfernen. Die Zellen wurden durch 30 Minuten langes Inkubieren
bei Raumtemperatur in 2,5% Glutaraldehyd in PBS, pH-Wert 7,3, fixiert,
zwei Mal in PBS gewaschen und luftgetrocknet. Die Kammer-Objektträger, welche
die Zellen enthalten, wurden auf einem Phophor-Imager (Molecular
Dynamics) über
Nacht exponiert, danach in Kodak GTNB-2 fotografischer Emulsion
(6 × Verdünnung in
Wasser) eingetaucht und 3 bis 5 Tage lang im Dunkeln bei 4°C in einer
lichtgeschützten
Kiste exponiert. Die Objektträger
wurden danach ungefähr
4 Minuten in Kodak-D19-Entwickler (40 g/500 ml Wasser) entwickelt,
in Wasser gespült
und in Agfa G433C-Fixer fixiert. Die Objektträger wurden danach einzeln mit
einem Mikroskop bei 25 bis 40-facher Vergrößerung überprüft, und positive Zellen, welche
hek-L exprimieren, wurden durch die Gegenwart von autoradiographischen
Silberkörnern
vor einem hellen Hintergrund identifiziert.
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Ungefähr 300.000
cDNAs wurden in Pools von ungefähr
2.000 cDNAs untersucht, um transfizierende Pools zu identifizieren,
welche Mehrfachzellen aufweisen, die für hek/Fc-Bindung positiv sind.
Ein positiver Pool wurde danach in Pools von 500 aufgeteilt und
wiederum durch Objektträger-Autoradiographie
untersucht. Ein positiver Pool wurde identifiziert, in Pools von
100 unterteilt und durch dasselbe Verfahren untersucht. Einzelne
Kolonien von einem positiven Pool wurden untersucht, bis ein Einzelklon
(Klon #A2), der Synthese eines Oberflächenproteins mit nachweisbarer
hek/Fc-Bindungsaktivität
ausrichtete, identifiziert wurde. Ein zweiter Klon, der als C6 bezeichnet
wird, wurde von einem anderen, positiven Pool isoliert. Die cDNA-Inserts
beider Klone wurden sequenziert.
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Die
Nukleotid- und codierten Aminosäuresequenzen
der codierenden Region der Human-hek-Ligand-cDNA von Klon A2 sind
in SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 2 dargestellt. Das Protein weist
ein N-terminales Signalpeptid (Aminosäuren –19 bis –1), eine extrazelluläre Domäne (Aminosäuren 1–202) und
eine C-terminale Domäne
auf, welche eine hydrophobe Region (Aminosäuren 203–219) enthält.
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Human-hek-L-cDNA
wurde aus Klon A2 durch Aufschließen mit BglII ausgeschnitten.
Die ausgeschnittene cDNA wurde in die BamHI-Stelle (in der Mehrfachklonierungsstelle)
von pBLUESCRIPT® SK(-)(Stratagene
Cloning Systems, La Jolla, CA) kloniert. Der resultierende Vektor
(als A2/pBS bezeichnet) in E. coli-DH5α-Zellen
wurde bei der American Type Culture Collection, Rockville, MD, USA
(ATCC) am 11. August 1993 hinterlegt und erhielt die Zugriffsnummer
ATCC 69384. Die Hinterlegung erfolgte gemäß den Bedingungen des Budapester
Abkommens.
-
Die
Nukleotid- und codierten Aminosäuresequenzen
der codierenden Region der Human-hek-Ligand-cDNA von Klon C6 werden
in SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4 dargestellt. Das Protein weist
ein N-terminales Signalpeptid (Aminosäuren –22 bis –1), eine extrazelluläre Domäne (Aminosäuren 1 bis
160) und eine C-terminale Domäne
auf, die eine hydrophobe Region (Aminosäuren 161 bis 179) enthält.
-
Human-hek-L-cDNA
wurde aus Klon C6 durch Aufschließen mit BglII ausgeschnitten
und in die BamHI-Stelle von pBLUESCRIPT® SK(-)
eingefügt.
Der resultierende Vektor (als C6/pBS bezeichnet) in den E. coli-DH5α-Zellen wurde
bei der American Type Culture Collection, Rockville, MD, USA (ATCC)
am 25. August 1993 hinterlegt und erhielt die Zugriffsnummer ATCC
69395. Die Hinterlegung erfolgte gemäß den Bestimmungen des Budapester
Abkommens.
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Die
oben beschriebenen Grenzen der Domänen der hek-L-Proteine sind
annähernd,
wie von Fachleuten anerkannt werden wird. Zum Beispiel weist das
Signalpeptid in Bezug auf den hek-L, der durch Klon A2 codiert wird,
höchstwahrscheinlich
Aminosäuren –19 bis –1 auf,
aber es ist möglich,
dass Aminosäuren –19 bis 3
das Signalpeptid ausmachen. Somit kann Spalten des Signalpeptids
zwischen Aminosäure –1 und 1
oder zwischen Aminosäuren
3 und 4 oder an beiden Positionen erfolgen. Die Begriffe „Signalpeptid" und „reifes
Protein", so wie
hierin in Bezug auf den vom Klon A2 codierten hek-L verwendet, sind
so zu verstehen, dass sie beide Alternativen umfassen, sowie andere
Alternativen, die hierin für
hek-L-Polypeptide
beschrieben werden, die von Klon A2 oder C6 codiert sind.
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Es
hat sich herausgestellt, dass die hek-L-Proteine, die durch Klon
A2 und Klon C6 codiert werden, über
Glycosyl-Phosphatidylinositol (GPI)-Gruppen an der Zellmembran haften.
Somit wird angenommen, dass die hydrophoben Domänen Signale für GPI-Verankerung
enthalten. Die Verarbeitung von Proteinen zur Durchführung von GPI-Verankerung,
welche das Spalten von C-terminalen Sequenzen einschließt, ist
oben beschrieben.
-
BEISPIEL 4: monoklonale
Antikörper
zu hek-L
-
Dieses
Beispiel zeigt die Herstellung von monoklonalen Antikörpern zu
hek-L. hek-L wird in Säugetier-Wirtszellen
wie COS-7- oder CV-1/EBNA-1-Zellen exprimiert und unter Verwendung
von hek/Fc-Affinitätschromatographie
gereinigt. Gereinigter hek-L (oder ein Fragment davon, wie die extrazelluläre Domäne oder immunogene
Peptidfragmente davon) können
verwendet werden, um monoklonale Antikörper gegen Hk-L unter Anwendung
herkömmlicher
Techniken, zum Beispiel jener Techniken, die in der US-Patentschrift
4,411,993 beschrieben werden, zu erzeugen. Kurz gesagt, Mäuse werden
mit hek-L als Immunogen immunisiert, der in komplettem Freund-Adjuvans emulgiert
ist und in Mengen von 10 bis 100 μg
subkutan oder intraperitoneal injiziert wird. Zehn bis zwölf Tage
später
erhalten die immunisierten Tiere eine Auffrischungsinjektion mit
zusätzlichem
hek-L, der in unvollständigem
Freund-Adjuvans
emulgiert ist. Danach erhalten die Mäuse im Rahmen eines wöchentlichen
bis zweiwöchentlichen
Immunisierungsplans periodische Auffrischungsinjektionen. Serumproben
werden periodisch durch retro-orbitales Bluten oder Schwanzspitzenschneiden
zur Überprüfung mittels
Dot-Blot-Test oder ELISA (Enzyme Linked Immunosorbent Assay) auf
hek-L Antikörper
untersucht.
-
Nach
dem Entdecken eines geeigneten Antikörper-Titers erhalten positive
Tiere eine letzte intravenöse
Injektion von hek-L in Salzlösung.
Drei bis vier Tage später
werden die Tiere geopfert, Milzzellen geerntet, wobei die Milzzellen
an eine Maus-Myeloma-Zelllinie
fusioniert werden, z. B. NS1 oder vorzugsweise P3x63Ag8.653 (ATCC
CRL 1580). Die Fusionen erzeugen Hybridomazellen, die in Mehrfach-Microtiterplatten in
einem HAT (Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin) selektiven Medium
plattiert werden, um die Proliferation von nicht-fusionierten Zellen,
Myelomahybriden und Milzzellhybriden zu hemmen.
-
Die
Hybridomazellen werden mit Hilfe von ELISA auf Reaktivität gegen
gereinigtes hek-L durch Anpassungen der in Engvall et al., Immunochem.
8: 871, 1971 und in der US-Patentschrift 4,703,004 offenbarten Techniken
untersucht. Eine bevorzugte Untersuchungstechnik ist die Antikörper-Fangtechnik,
die in Beckmann et al., (J. Immunol. 144: 4212, 1990) beschrieben
wird. Positive Hybridomazellen können
intraperitoneal in gen-identische BALB/c-Mäuse injiziert werden, um Asciten
zu erzeugen, die hohe Konzentrationen an Anti-hek-L monoklonalen
Antikörpern
enthalten. Alternativ dazu können
Hybridomazellen in vitro in Glaskolben oder sich drehenden Flaschen
durch verschiedene Techniken gezüchtet
werden. Monoklonale Antikörper,
die in Maus-Asciten produziert werden, können durch Ammoniumsulfatfällung, gefolgt
von einer Gel-Ausschlusschromatographie, gereinigt werden. Alternativ
dazu kann auch eine Affinitätschromatographie
auf der Basis des Bindens von Antikörper gegenüber Protein A oder Protein
G verwendet werden, ebenso wie eine Affinitätschromatographie auf der Basis
des Bindens an hek-L.
-
BEISPIEL 5: Bindungsstudien
-
Die
Affinität
der hek-Liganden der vorliegenden Erfindung für hek wurde bestimmt. Es stellte
sich auch heraus, dass die hek-Liganden an eine Rezeptor-Tyrosinkinase binden,
die als elk bekannt ist und die sich von hek unterscheidet. Die
Fähigkeit
bestimmter anderer Proteine, an hek oder elk zu binden, wurde ebenfalls
untersucht. Diese Untersuchungen wurden wie folgt durchgeführt.
-
a) hek-Bindung
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CV1-EBNA-1-Zellen
(in Beispiel 1 beschrieben) in 12-Vertiefungen-Platten (2,5 × 105 Zellen/Vertiefung) wurden mit Klon A2 oder
C6 transfiziert (Klon A2 cDNA oder Klon C6 cDNA in Expressionsvektor pDC410,
wie in Beispiel 3 beschrieben). Die transfizierten Zellen wurden
zwei Tage lang kultiviert, um die Expression der hek-L-Proteine zu ermöglichen,
die auf der Zellmembran zurückgehalten
wurden. Danach wurden die Zellen mit BM-NFDM (siehe Beispiel 3)
gewaschen und mit verschiedenen Konzentrationen des Human-hek/Fc-Fusionsproteins,
das in Beispiel 1 hergestellt wird, 1 Stunde lang bei Raumtemperatur
inkubiert. Danach wurden die Zellen gewaschen und mit dem 125I-markierten Maus-Antihuman-IgG-Antikörper, hergestellt
in Beispiel 3 (40 ng/ml), in einem Bindungsmedium unter leichtem
Umrühren
1 Stunde lang bei 37°C
inkubiert. Danach wurden die Zellen durch Trypsinierung geerntet.
In allen Analysen wurde nicht-spezifisches Binden des 125I-Antikörpers in
Abwesenheit von hek/Fc sowie in Gegenwart von hek/Fc und einem 200-fachen molaren Überschuss
von unmarkiertem, Maus-Antihuman-IgG-Antikörper untersucht. Freier und
zellgebundener 125I-Antikörper wurden
auf einem Packard-Autogamma-Zähler
quantifiziert. Affinitätsberechnungen (Scatchard,
Ann. N. Y. Acad. Sci. 51: 660, 1949) wurden auf RS/1 (BBN Software,
Boston, MA)-Lauf auf einem Microvax-Computer erzeugt. CV1-EBNA-1-Zellen, die
mit einem „leeren" pDC410-Vektor transfiziert
sind, wurden in derselben Bindungsstudie als Kontrolle aufgenommen.
-
hek-/Fc-Bindung
an CV1-EBNA-1-Ze11en, welche zwei unterschiedliche rekombinante
Proteine, Human-elk-L und Human-B61, exprimieren, wurde ebenfalls
in dem oben beschriebenen Experiment analysiert. Die Zellen wurden
mit elk-Ligand (elk-L)
oder B61-cDNA im Vektor pDC410 transfiziert. Die exprimierten Proteine
waren zellmembrangebunden.
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Elk-L
bindet an einen Rezeptor, der als elk bekannt ist und der, wie hek,
ein Mitglied der eph/elk-Familie von Rezeptor-Tyrosinkinasen ist
(siehe „Hintergrund
der Erfindung" Abschnitt,
oben). elk-L wurde in diese Studie aufgenommen, um zu untersuchen,
ob er an einen anderen Rezeptor derselben Familie (d. h. hek) binden
würde oder
nicht. Das als B61 bekannte Protein wurde als das Produkt eines
neuartigen Sofort-Früh-Reaktionsgens
identifiziert, das durch TNF in humanen Nabelvenen-Endothelzellen (Holzman
et al., Mol. Cell. Biol. 10: 5830, 1990) herbeigeführt wurde.
B61 wurde aufgrund des Homologiegrads in Bezug auf elk-L (33% Identität auf Aminosäure-Ebene)
in die Studie aufgenommen.
-
Die
Nukleotidsequenz von isolierter B61-cDNA und die Aminosäuresequenz,
die dadurch codiert wird, sind in Holzman et al., supra, präsentiert,
das hiermit zur Gänze
durch Bezugnahme aufgenommen wird. Verfahren zur Herstellung und
Wiedergewinnung von B61 werden ebenfalls gemeinsam mit bestimmten
Struktureigenschaften und Proteineigenschaften beschrieben. Nukleotid-
und codierte Aminosäuresequenzen
für elk-L-cDNA
werden in der ebenfalls anhängigen
US-Patentanmeldung
mit der Seriennummer 07/977,693, eingereicht am 13. November 1992
beschrieben, die hiermit in ihrer Gesamtheit durch Bezugnahme aufgenommen
wird. Die Herstellung und Reinigung von elk-L werden ebenfalls beschrieben,
und bestimmte funktionelle Domänen
des Proteins werden identifiziert. E. coli-DH5α- Zellen, die mit Human-elk-L-cDNA transformiert
wurden, die in die SmaI-Stelle (in der mcs) des Klonierungsvektors
pBLUESCRIPT®SK
(Stragene, La Jolla, CA) eingefügt
ist, wurden am 9. Oktober 1992 als ATCC 69085 hinterlegt.
-
Die
Ergebnisse der Studie lauteten wie folgt:
-
-
Der
leere Vektor wies keine nachweisbare hek/Fc-Bindung auf. B61 band
hek/Fc mit relativ moderater Affinität und wies eine einzelne Affinitätsbindungsklasse
auf. Das Binden von hek/Fc an elk-L führte zu einem zweiphasischen
Muster, wodurch zwei Niedrigaffinitäts-Bindungskomponenten angezeigt
wurden (Affinitätskonstanten
2,3 × 107 M–1 und 2,9 × 106 M–1). Die Affinitäten der
zwei hek-L-Proteine für
hek/Fc waren äquivalent und
relativ hoch.
-
b) elk-Bindung
-
Die
oben beschriebene Bindungsanalyse wurde wiederholt, wobei ein lösliches
Ratten-elk/Fc-Fusionsprotein gegen das hek/Fc-Fusionsprotein ausgetauscht
wurde. Nukleotid- und codierte Aminosäuresequenzen für Ratten-elk
werden in Lhotak et al. präsentiert
(Mol. Cell. Biol. 11: 2496, 1991). Das elk/Fc-Fusionsprotein wies
die extrazelluläre
Domäne
des elks, das an ein Polypeptid einer nativen Fc-Region, die von einem
Human-IgG1-Antikörper
gewonnen wurde, fusioniert war, auf. Die indirekte Analyse (unter
Verwendung von unmarkiertem elk/Fc und radiojodiertem Maus- Antihuman-IgG-Antikörper) wurde
verwendet, weil direkte radioaktive Markierung von elk/Fc dessen
Bindungsspezifizität
deaktivierte.
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Die
Ergebnisse der Studie waren wie folgt:
-
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Ein
zweiphasisches elk/Fc-Bindungsmuster wurde für B61 mit Kas
von 2,3 × 108 M–1 und 7,0 × 107 M–1 beobachtet. Die Affinitätskonstante
(Ka), die für elk/Fc-Bindung an transfizierte
Zellen, die elk-L exprimieren, gezeigt wird, passt gut zu jenen,
die für
das Binden von elk/Fc an den nativen Liganden beobachtet wurden, der
auf verschiedenen Ratten-Neuralzelllinien exprimiert wird. Ein zweiphasisches
Muster von elk/Fc-Bindung lässt
sich für
beide hek-Liganden feststellen.
-
BEISPIEL 6: Homologie
-
Die
auf die Aminosäure-Ebene
bezogene Homologie des humanen elk-L voller Länge, B61, hek-Liganden A2 und
der hek-Liganden-C6-Proteine (in Beispiel 5 beschrieben) untereinander
sind in Tabelle III dargestellt:
-
TABELLE
III
% Aminosäure-Identität
-
Die
prozentuelle Identität
der DNA-Sequenzen werden in Tabelle IV dargestellt:
-
TABELLE
IV
% DNA-Identität
-
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