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Hintergrund
der Erfindung
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Das
Lymphozytenantigen CD27 ist ein Zytokinrezeptor, der auf der Oberfläche von
den meisten menschlichen T Lymphozyten und einigen B Lymphozyten
gefunden wird. Eine cDNA, die den CD27 Rezeptor kodiert, wurde isoliert
(Camerini et al., J. Immunol. 147:3165 (1991). Basierend auf der
vorausgesagten Polypeptidsequenz gehört CD27 zu einer Familie von
Cysteinreichen Rezeptoren, zu dessen bekannten Liganden der Nervenwachstumsfaktor
und TNF-α und
-β zählen. Strukturelle Ähnlichkeiten
weisen darauf hin, dass CD27 zu einer Lymphozytenspezifischen Untergruppe
der Familie gehört,
die aus dem B Zellen Ag CD40, dem Ratten T Zell-Teilmenge Ag OX40,
und dem Maus T Zell Aktivierungs-Ag 4-1BB besteht. Es wird vermutet, dass
der CD27 Rezeptor Funktionen vermittelt, welche das Überleben
von aktivierten Zellen ermöglicht.
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Der
Wachstumsfaktor, der für
die Bindung an und für
die Initiierung von CD27 Aktivitäten
verantwortlich ist, wurde bis jetzt nicht identifiziert. Die Existenz
und Natur von solchen Wachstumsfaktoren werden beim Aufklären der
Mechanismen für
das Überleben
von aktivierten Zellen wichtig sein. Ein Bedarf hat folglich für das Identifizieren
und Charakterisieren eines Liganden bestanden, der an CD27 bindet.
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Camerini
et al (J. Immunology, 147, 3165-3169 (1991)) beschreiben eine Charakterisierung
von CD27. Armitage et al (Nature 1992, 357, 80-82) beschreiben das
Klonieren und Charakterisieren des Liganden für den CD40 Rezeptor in Mäusen. WO
94/10308 behandelt ein Fusionsprotein, welches einen Leucin-Zipper
und eine extrazelluläre
Domäne
eines Säugetier-Transmembranproteins,
wie CD40L, CD27L, OX40L oder TNF au weist. Val Lier et al (European
Journal of Immunology, 1988, 18, 811-816) beschreiben Antikörper, die
an CD27 binden.
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Stein
et al (Leucocyte IV, 1989, 446-455) beschreiben einen Cluster-Bericht
in Bezug auf CDw70. Hintzen et al (International Immunology, 1994,
6, 477-480) betrifft die Entdeckung, dass CD70 den menschlichen Liganden
für CD27
darstellt. Paloczi et al. (Haematologia, 1991, 24, 83-90) beschreiben
das Muster von Aktivierungsantigen-Expression auf T-Lymphozyten-Subpopulation
in infektiöser
Mononukleose. Paloczi (Leukaemia and Lymphoma, 1990, 3, 31-36) beschreiben
die Detektion von Aktivierungsantigenen auf chronischen lymphozytischen
Leukämiezellen.
Pileri (Histopathology, 1990, 16, 383-391) beschreibt ein lymptiohistiocytisches
T-Zell Lymphom.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bietet einen neuartigen CD27 Liganden (CD27L),
der an den CD27 Rezeptor bindet. Die vorliegende Erfindung betrifft
auch isolierte DNA, die das CD27L Protein kodiert, Expressionsvektoren,
die die isolierte DNA aufweisen, und ein Verfahren zum Herstellen
von CD27L durch Kultivieren von Wirtszellen, die die Expressionsvektoren
enthalten, unter Bedingungen, die für die Expression des CD27L
Proteins geeignet sind. Antikörper,
die gegen das CD27L Protein oder ein immunogenes Fragment davon
gerichtet sind, sind ebenfalls offenbart.
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CD27L
stimuliert die Proliferation von gereinigten menschlichen peripheren
Blut-T-Zellen, wie im Detail in Beispiel 8A beschrieben ist. Gereinigte
T-Zellen (1 × 105/Kammer) wurden mit einer Titration von
fixierten CV-1/EBNA Zellen, die mit entweder einem leeren Vektor
oder mit einem Vektor, der CD27L exprimiert, transfiziert sind,
für 3 Tage
in der Gegenwart einer sub-optimalen Konzentration von PHA (0,1%)
kultiviert. Während den
letzten 8 Stunden der Kultur wurden die Zellen mit 3H-Thymidin
gepulst und der Einbau wurde bestimmt. Der mittlere cpm±SD von
Dreifachkulturen wurde bestimmt. Zellen, die CD27L exprimieren,
proliferieren zu einem größeren Ausmaß, als Zellen,
die den leeren Vektor exprimieren.
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Gereinigte
CD4+ oder CD8+ Zellen
(1 × 105/Kammer) wurden mit IL-2 (10 ng/ml) oder
CV-1/EBNA Zellen, die CD27L exprimieren, (1 × 104/Kammer)
für 3 Tage
mit sub-optimalen PHA kultiviert. Die Zellen wurden entweder mit
oder ohne einem neutralisierenden IL-2 Antiserum kultiviert. Für sowohl
CD4+ als auch CD8+ T Zellen
stimulierte CD27L die Proliferation in einer IL-2 unabhängigen Art
und Weise.
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CD27L
induziert cytolytische T Zellen (wie im Detail in Beispiel 8B beschrieben).
Gereinigte T Zellen wurden im Medium allein, in Medium plus IL-2
oder mit CV-1/EBNA Zellen, die mit leerem Vektor oder mit Vektor
der CD27L exprimiert, transfiziert sind, entweder in der Abwesenheit
oder in der Gegenwart einer suboptimalen Konzentration von PHA (0,1)
kultiviert. Nach 4 Tagen wurden die Zellen gewonnen und in Duplikaten
für zytolytische
Aktivität
gegen 51CR-markierte P815 Ziele in der Gegenwart
von PHA (0,6%) beurteilt. Zellen, die CD27L exprimieren, hatten
keine stimulatorische Wirkung auf die zytolytische Aktivität in der
Abwesenheit von Costimulation. Im Gegensatz dazu, verstärkten Zellen,
die CD27L exprimieren, die mit PHA costimuliert sind, die Produktion
von zytolytischen Zellen.
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SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
von CD27L wird im Detail in Beispiel 7 beschrieben. MP-1 Zellen
und CV-1/EBNA Zellen, die mit einem leeren Vektor oder Vektor, der
CD27L exprimiert, transfiziert sind, wurden mit 125I-Natrium
oberflächenmarkiert.
Lysate wurden dann mit CD27/Fc präzipitiert, gefolgt von Protein G-Sepharose
und auf einem SDS-Polyacrylamid
(4%-20%) Gel unter reduzierenden Bedingungen analysiert. Die vorherrschende
Proteinspezies auf sowohl MP-1
als auch CD27L-exprimierenden CV-1/EBNA Zellen hatte ein scheinbares
Mr von etwa 50.000.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Eine
cDNA, die einen neuartigen Proteinliganden für das T-Zell-Aktivierungsantigen
CD27 kodiert, wurde in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung isoliert. Ebenfalls bereitgestellt
sind Expressionsvektoren, die die CD27 Ligand (CD27L) cDNA aufweisen,
und Verfahren für
das Herstellen von rekombinanten CD27L Polypeptide durch Kultivieren
von Wirtszellen, die die Expressionsvektoren enthalten, unter Bedingungen,
die für
die Expression von CD27L geeignet sind, und Gewinnen des exprimierten
CD27L. Gereinigtes CD27L Protein ist ebenfalls durch die vorliegende
Erfindung umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung bietet auch CD27L oder antigene Fragmente
davon, die als Immunogene agieren können, um Antikörper zu
erzeugen, die gegen die CD27L Immunogene spezifisch sind. Monoklonale Antikörper, die
für CD27L
oder antigene Fragmente davon spezifisch sind, können folglich hergestellt werden.
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Das
hierin offenbarten neuartige Zytokin ist ein Ligand für CD27,
ein Rezeptor, der ein Mitglied der TNF/NGF Rezeptor-Superfamilie
ist. Es wird deshalb angenommen, dass CD27L der Ligand ist, der
das durch CD27 vermittelte biologische Signal auslöst, welches
dafür bekannt
ist, auf der Oberfläche
von den meisten T Zellen und einigen B Zellen exprimiert zu werden.
Eine Verwendung des CD27 Liganden der vorliegenden Erfindung ist
als ein Forschungswerkzeug für
das Studieren der Rolle von CD27L beim Überleben von aktivierten Zellen.
Die CD27L Polypeptide der vorliegenden Erfindung können auch
in in vitro Untersuchungen für
das Detektieren von CD27 oder CD27L oder deren Interaktionen eingesetzt
werden. Von CD27L wurde gezeigt, die Proliferation von costimulierten
T Zellen zu induzieren und die Erzeugung von zytolytischen T Zellen
zu verstärken,
was darauf hinweist, dass CD27L eine Rolle bei der Reifung von T
Zellen spielt. Biologische Studien von CD27L der vorliegenden Erfindung
(wie in den Beispielen 6, 8 und 10 beschrieben) zeigen, dass CD27L die
T Zell Proliferation costimuliert und auch die Erzeugung von zytolytischen
T-Zell-Vorläufern
verstärkt.
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Der
Begriff „CD27L", so wie hierin verwendet,
betrifft eine Gattung von Polypeptiden, die zur Bindung von CD27
in der Lage sind. Menschlicher CD27L ist innerhalb des Umfanges
der vorliegenden Erfindung, sowie CD27L Proteine, die von anderen
Säugetierspezies
abgeleitet sind. So wie hierin verwendet, umfasst der Begriff „CD27L" membrangebundene
Proteine (die eine cytoplasmatische Domäne, eine Transmembranregion,
und eine extrazelluläre
Domäne
aufweisen) sowie verkürzte
Proteine, die die CD27-Bindungseigenschaft beibehalten. Solche verkürzte Proteine
umfassen zum Beispiel löslichen
CD27L, welcher nur die extrazelluläre (Rezeptorbindungs-)Domäne aufweist.
Die cDNA Sequenz und vorausgesagte Aminosäuresequenz von CD27L ist in
den SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 2 dargelegt.
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Die
Isolation einer cDNA, die menschlichen CD27L kodiert, ist in den
Beispielen 1-4 später
beschrieben. Ein menschliches CD27/Fc Fusionsprotein wurde, wie
in Beispiel 1 beschrieben, für
die Verwendung zum Screenen von Klonen in einer direkten Expressionsklonierungsprozedur
hergestellt, um jene zu identifizieren, die ein Protein exprimieren,
das CD27 bindet.
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Irgendeine
der Zelllinien, die die Bindung von CD27 an CD27L demonstrieren,
kann als eine Nukleinsäure-Quelle
in einem Versuch verwendet werden, eine CD27L-kodierende DNA Sequenz
zu isolieren. Eine cDNA Bibliothek kann zum Beispiel aus der Zelllinie
U937, der monozytischen Zelllinie THP-1, der frühen prä-B-lymphoblastischen Leukämiezelllinie
EU-1, gereinigte tonsilläre
T Zellen oder MP-1 Zellen hergestellt und gescreent werden, um CD27L
cDNA unter Verwendung der später
beschriebenen direkten Expressionsklonierungsstrategie zu identifizieren.
Die Zellen können
von Menschen, murinen oder anderen Säugetierquellen abgeleitet werden,
einschließlich
ohne darauf beschränkt
zu sein, von Ratten, Rinder, Schweinen oder verschiedenen Primatenzellen.
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In
Kürze,
Gesamt RNA wurde aus MP-1 Zellen extrahiert und für poly(A)+
RNA durch Oligo(dT) Zellulosechromatographie angereichert, wie im
Wesentlichen von Ausubel et al., Hrsg. Current Protocols in Molecular
Biology, Band 1 (1987) beschrieben ist. Erststrang cDNA wurde unter
Verwendung der Gesamt RNA als Matrize hergestellt. DNA, die die
extrazelluläre
Domäne
von menschlichem CD27 kodiert, wurde durch Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
unter Verwendung von Primern, die auf der menschlichen cD27 Sequenz
basieren, die von Camerini et al., supra veröffentlicht wurden, amplifiziert
und das amplifizierte DNA Fragment wurde isoliert. Ein Expressionsvektor, der
die CD27 extrazelluläre
Domän DNA,
die im Rahmen an den N-Terminus einer menschlichen IgG1 Fc Region
DNA Sequenz fusioniert ist, aufweist, wurde hergestellt und in Säugetierzellen
transfiziert. Das exprimierte Protein wurde durch eine Prozedur
gereinigt, die die Verwendung einer Protein G Säule (an welche der Fc Abschnitt
des Fusionsproteins bindet) einschließt.
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Die
humane B-Zelllinie MP-1, die CD27L exprimiert, wurde unter Verwendung
einer zweistufigen Screeninguntersuchung, bei welcher das CD27/Fc
Fusionsprotein an Zellen mit CD27L gebunden war, gefolgt von 125I-Maus Anti-Human Fc Antikörper, der
an den Fc Abschnitt des CD27/Fc Fusionsproteins gebunden war, identifiziert.
Eine cDNA Bibliothek wurde aus der humanen EBV-transformierten B
Zelllinie MP-1 hergestellt. cDNA aus dieser Bibliothek (in einem
Säugetierexpressionsvektor,
der auch in E. coli repliziert) wurde in CV-1/EBNA-1 (Säugetier)
Zellen transfiziert, für
die Isolation von Klonen, die ein CD27-Bindungsprotein exprimieren,
durch Verwendung einer direkten Expressionsklonierungstechnik. Die
Klone wurden unter Verwendung des zweistufigen Screeningverfahrens
gescreent, welches das CD27/Fc Fusionsprotein, das an Zellen gebunden
ist, gefolgt von 125I-Maus Anti-Human Fc
Antikörper,
der an den Fc Anteil des CD27/Fc Fusionsproteins gebunden ist, einschließt. Der
aus dem positiven Klon (muriner CD24L cDNA in Plasmid pDC303) isolierte
rekombinante Vektor wurde in E. coli Zellen transformiert, die bei
der American Type Culture Collection am 18. August 1992 hinterlegt
wurden und die Hinterlegungsnummer ATCC 69052 zugeordnet bekam.
Die Hinterlegung erfolgte unter den Bedingungen des Budapester Vertrags.
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Die
Sequenzanalyse des resultierenden Klons offenbarte ein Insert von
813 bp mit einem einzelnen langen offenen Leserahmen, der in der
Lage ist, ein Protein von 193 Aminosäuren zu kodieren. Die Amino-terminalen
20 Aminosäuren
wurde von 18 hydrophoben Aminosäuren
(Aminosäuren
21-38) gefolgt, die vermutlich als ein Transmembrananker fungieren.
Dieses Fehlen einer Signalsequenz, die Gegenwart einer internen hydrophoben
Domäne,
und die Gegenwart von zwei potentiellen N-verbundenen Glycosylierungsstellen (Aminosäuren Asn63 und Ans170) in
der C-terminalen Domäne
weist darauf hin, dass CD27L ein TypII Transmembranprotein mit einer
extrazellulären
Carboxy-terminalen Domäne
ist.
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Der
ursprünglich
isolierte cDNA Klon enthielt nur 37 Nukleotide stromaufwärts des
mutmaßlichen
Initiationskodons (beginnend mit Nukleotid 114 der SEQ ID NO: 1)
mit keinen im Rahmen Terminationskodons. Zusätzlich stimmt die Sequenz um
diese Initiationsstelle nicht mit der Konsensus für solche
Stellen überein, die
von Kozak, Nucl. Acids. Res. 12:857 (1984) beschrieben ist. Somit
wurde eine „verankerte
PCR" Reaktion (wie
von Carrier et al., Gene 116:173 (1992) beschrieben) durchgeführt, um
das 5' Ende des
CD27L Transkripts zu klonen, um sicherzustellen, dass es keine stromaufwärtige Initiationsstelle
gibt. Dies führte
zu der Identifikation von weiteren 113 Nukleotiden (Nukleotide 1-113
der SEQ ID NO: 1), die dem Ende des ursprünglich isolierten Klons vorausgehen.
Keine Initiationsstellen wurden stromaufwärts von jener gefunden, welche zuvor
identifiziert wurde.
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Die
humane CD27L cDNA kann radiomarkiert und als eine Sonde verwendet
werden, um andere Säugetier
CD27L cDNAS durch Kreuzspezies-Hybridisierung zu isolieren. Zum
Beispiel kann eine cDNA Bibliothek, die von aktivierten murinen
peripheren Blutlymphozyten hergestellt ist, mit radiomarkierter
humaner cDNA gescreent werden, um einen positiven Klon zu isolieren.
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Obwohl
ein CD27/Fc Fusionsprotein in der Screeningprozedur eingesetzt wurde,
die in Beispiel 4 unten beschrieben ist, kann markiertes CD27 verwendet
werden, um Klone und Kandidatenzelllinien auf Expression von CD27L
Proteinen zu screenen. Das CD27/FC Fusionsprotein bietet jedoch
den Vorteil, dass es leicht gereinigt werden kann. Zusätzlich bilden
sich Disulfidbindungen zwischen den Fc Regionen der zwei getrennten
Fusionsproteinketten, wodurch Dimers erzeugt werden. Der dimere
CD27/Fc Rezeptor wurde für
den potentiellen Vorteil einer höheren
Affinitätsbindung
des CD27 Liganden ausgewählt,
angesichts der Möglichkeit, dass
der gesuchte Ligand multimer sein würde.
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Außerdem können andere
geeignete Fusionsproteine, die CD27 aufweisen, für CD27/Fc in den Screening-Prozeduren
ausgetaucht werden. Andere Fusionsproteine können durch Fusionieren einer
DNA Sequenz für
die Ligandbindungsdomäne
von CD27 an eine DNA Sequenz, die ein anderes Polypeptid kodiert,
das zur Affinitätsreinigung
in der Lage ist, zum Beispiel Avidin oder Streptavidin hergestellt
werden. Das resultierende Genkonstrukt kann in Säugetierzellen eingeführt werden,
um ein Fusionprotein zu exprimieren. Rezeptor/Avidin-Fusionproteine können durch
Biotin-Affinitätschromatographie
gereinigt werden. Das Fusionprotein kann später von der Säule durch
Eluieren mit einer Hochsalzlösung
oder einem anderen geeigneten Puffer gewonnen werden. Andere Antikörper Fc
Regionen können
für die
humane IgG1 Fc Region ausgetauscht werden, wie in Beispiel 1 beschrieben
ist. Andere geeingte Fc Regionen sind jene, die mit hoher Affinität an Protein
A oder Protein G binden können,
und umfassen die Fc Region von muri nem IgG1 oder Fragmente der menschlichen
IgG1 Fc Region, z.B. Fragmente, die zumindest die Hinge-Region enthalten,
so dass Interketten-Disulfidbindungen sich bilden werden.
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cDNA,
die ein CD27L Polypeptid kodiert, kann aus anderen Säugetierspezies
unter Verwendung der in den Beispielen offenbarten Verfahren isoliert
werden. Zum Beispiel kann eine murine cDNA Bibliothek gegen die
humane cDNA Bibliothek ausgetauscht werden, die auf Bindung von
radioiodiniertem humanem CD27/FC Fusionsprotein in der direkten
Expressionsklonierungsuntersuchung, wie in Beispiel 4 beschrieben.
gescreent wurde. Klone, die andere Säugetier CD27L Proteine exprimieren,
können
somit identifiziert werden. Zelltypen, von welchen cDNA Bibliotheken
hergestellt werden können,
können
durch die zweistufige Bindungsprozedur, die in Beispiel 2 beschrieben
ist, oder jede andere geeignete Technik ausgewählt werden. Alternativ können mRNAs,
die von verschiedenen Zelllinien isoliert wurden, durch Northern
Hybridisierung gescreent werden, um eine geeignete Quelle von Säugetier
CD27L mRNA für
die Verwendung zum Klonieren eines CD27L Gens zu bestimmen.
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Alternativ
können
die humanen CD27L cDNAs, die hierin beschrieben sind, benutzt werden,
um cDNA, die von anderen Säugetierquellen
abgeleitet sind, auf CD27L cDNA mittels bekannten Kreuzspezies-Hybridisierungstechniken
zu screenen. In Kürze,
eine Oligonukleotidsonde, die auf der Nukleotidsequenz der Kodierungsregion
(vorzugsweise auf der extrazellulären Region) des murinen oder
des menschlichen Klons basiert, wird durch Standardtechniken hergestellt.
Die murine oder humane Sonde wird verwendet, um eine Säugetier
cDNA Bibliothek oder genomische Bibliothek im Allgemeinen unter
mäßig stringenten
Bedingungen zu screenen.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bietet lösliche CD27L Polypeptide. Lösliche CD27L Polypeptide
weisen die gesamte oder einen Teil der extrazellulären Domäne eines
nativen CD27L auf, denen jedoch die Transmembran-Region fehlt, die
die Retention des Polypeptids an der Zellmembran bewirken würde. Löslicher
CD27L wird somit bei der Expression sezerniert. Die löslichen
CD27L Polypeptide, die eingesetzt werden können, behalten die Fähigkeit,
den CD27 Rezeptor zu binden. Löslicher
CD27L kann ebenfalls einen Teil der Transmembran-Region oder Teil
der cytoplasmatischen Domäne
oder anderer Sequenzen beinhalten, vorausgesetzt, dass das lösliche CD27L
Protein zum Sezernieren in der Lage ist.
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Löslicher
CD27L kann durch Trennen intakter Zellen, die das gewünschte Protein
exprimieren, von dem Kulturmedium, z.B. durch Zentrifugieren, und
Untersuchen des Mediums (Überstand)
auf die Gegenwart des gewünschten
Proteins identifiziert (und von seinen nichtlöslichen membrangebundenen Gegenstücken unterschieden)
werden. Das Kulturmedium kann unter Verwendung von Prozeduren, die ähnlich oder
identisch sind zu jenen, die in den Beispielen später beschrieben
sind, untersucht werden. Die Gegenwart von CD27L im Medium weist
darauf hin, dass das Protein aus den Zellen sezerniert wurde und
somit eine lösliche
Form des gewünschten
Proteins ist. Löslicher
CD27L kann eine natürlich-vorkommende
Form dieses Proteins sein.
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Die
Verwendung von löslichen
Formen von CD27L ist für
bestimmte Anwendungen vorteilhaft. Reinigung der Proteine aus rekombinanten
Wirtszellen wird erleichtert, da die löslichen Proteine aus den Zellen
sezerniert werden. Weiters sind die löslichen Proteine im Allgemeinen
für die
intravenöse
Verabreichung geeigneter.
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Lösliche Formen
von CD27L Proteinen können
auch durch Deletieren der Transmembran- und intracytoplasmatischen
Domänen
und Hinzufügen
eines geeigneten Signalpeptids hergestellt werden, um die Sekretion
der löslichen
Form des Proteins zu ermöglichen
(Smith et al., Science 238:1704, 1987; Treiger et al., J. Immunol.
136:4099, 1986). Lösliche
CD27L Polypeptide umfassen jene, die die gesamte oder einen Teil
der extrazellulären
Domäne
eines nativen CD27L Proteins aufweisen. Verkürzter CD27L, einschließlich löslicher Polypeptide,
kann durch irgendeines einer Vielzahl von herkömmlichen Techniken hergestellt
werden. Im Fall von rekombinanten Proteinen kann ein DNA Fragment,
das ein gewünschtes
Fragment kodiert, in einen Expressionsvektor subkloniert werden.
Alternativ kann eine gewünschte
DNA Sequenz unter Verwendung von bekannten Techniken chemisch synthetisiert
werden. DNA Fragmente können
auch durch Restriktionsendonuklease-Verdau einer klonierten DNA
Sequenz voller Länge
und Isolation durch Elektrophorese auf Agarosegelen hergestellt
werden. Linker, die Restriktionsendonukleasen-Spaltungsstellen enthalten,
können
eingesetzt werden, um das gewünschte
DNA Fragment in einen Expressionsvektor einzuführen, oder das Fragment kann
an Spaltungsstellen, die natürlich
darin vorhanden sind, verdaut werden. Die bekannte Polymerase-Kettenreaktion-Prozedur
kann ebenfalls eingesetzt werden, um eine DNA Sequenz zu isolieren,
die ein gewünschtes
Proteinfragment kodiert.
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In
einem anderen Ansatz kann die enzymatische Behandlung (z.B. unter
Verwendung von Bal31 Exonuklease) verwendet werden, um terminale
Nukleotide von einem DNA Fragment zu deletieren, um ein Fragment
mit einem bestimmten gewünschten Terminus
zu erhalten. Unter den kommerziell erhältlichen Linkern sind jene,
die an die stumpfen Enden, die durch Bal31 Verdau erzeugt wurden,
ligiert werden können,
und welche Restriktionsendonuklease-Spaltungsstellen enthalten.
Alternativ können
Oligonukleotide, die den N- oder C-Terminus eines DNA Fragmentes
auf einen bestimmten Punkt rekonstruieren, synthetisiert werden.
Das Oligonukleotid kann eine Restriktionsendonuklease-Spaltungsstelle
stromäufwärts der
gewünschten
Kodierungssequenz enthalten und ein Initiatorkodon (ATG) an dem
N-Terminus der Kodierungssequenz positionieren.
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Lösliche CD27L
Proteine können
auch als Fusionsproteine exprimiert werden, in welchen die extrazelluläre Domäne des Membranproteins
mit einer konstanten Region einer schweren Kette eines Immunoglobulins
verbunden ist (Fanslow et al., J. Immunol. 149:65, 1992; Noelle
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 89:6550, 1992), um ein dimeres
lösliches
CD27L Molekül
zu erzeugen, oder kann mit der extrazellulären Domäne des murinen T Lymphozytenantigen
CD8 fusioniert werden (Hollenbaugh et al., EMBO J. 11:4313, 1992).
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Mehrere
lösliche
CD27L Moleküle
können
auch oligomerisiert werden. Ein bevorzugtes Verfahren für das Erzeugen
von multimeren Formen von CD27L ist die Verwendung eines Leucin-Zippers, welcher
ein sich wiederholendes Aminosäure-Heptad-Motiv ist, die als
eine konservierte Domäne
in bestimmten nativen Proteinen vorhanden ist. Der Leucin-Zipper
enthält
vier bis fünf
Leucin-Reste, die mit anderen Aminosäuren durchsetzt sind, die als
kurze, parallele Coiled Coils falten, und eine Oligomerisierung
der Proteine bewirken, an welche sie fusioniert sind (O'Shea et al., Science
254:539; 1991). Die allgemeine Architektur der parallelen Coiled Coil
wurde gut charakterisiert, mit einer „Knopf in Loch" Packung, wie von
Crick in 1953 (Acta Crystallogr. 6:689) vorgeschlagen wurde. Durch
eine Leucin-Zipper-Domäne
gebildete Dimere werden durch die Heptad-Wiederholung stabilisiert,
die gemäß der Notation
von McLachlan und Stewart (J. Mol. Biol. 98:293; 1975) mit (abcdefg)n bezeichnet, in welcher die Reste a und
d im Allgemeinen hydrophoben Reste sind, d ein Leucin ist, die auf
derselben Fläche
der Helix ausrichten. Entgegengesetzt geladene Reste treten häufig an den
Positionen g und e auf. Folglich sind in einer parallelen Coiled
Coil, die aus zwei helikalen Leucin-Zipper Domänen gebildet ist, die „Knöpfe", die durch die hydrophoben
Seitenketten der ersten Helix gebildet sind, in die „Löcher" gepackt, die zwischen
den Seitenketten der zweiten Helix gebildet sind.
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Die
Leucin-Reste an der Position d tragen hohe hydrophobe Stabilisierungsenergien
bei, und sind für die
Dimerbildung wichtig (Krystek et al., Int. J. Peptide Res. 38:229,
1991). Lovejoy et al. berichten jüngst die Synthese eines dreisträngigen α-helikalen
Bündels,
in welchem die Helices von oben-oben-nach unten verlaufen (Science
259:1288, 1993). Ihre Studien bestätigten, dass die hydrophobe
Stabilisierungsenergie die Hauptantriebskraft für die Bildung von Coiled Coils
aus helikalen Monomeren bereitstellt und dass elektrostatische Interaktionen
zu der Stöchiometrie
und Geometrie von Coiled Coils beitragen.
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Leucin-Zipper
Sequenzen, die von den fos und jun Proteinen abgeleitet sind, können in
der Bildung von bispezifischen Fusionsproteinen verwendet werden,
wie durch Kostelny et al., J. Immunol. 148:1547, 1992; O'Shea et al., Science
245:646, 1989; und Turner und Tjian, Science 243:1689, 1989 beschrieben
wurde. Leucin-Zipper-Domänen
wurden in dem Hefe-Transkriptionsfaktor
GCN4 und einem hitzestabilen DNA- Bindungsprotein
gefunden, die in der Rattenleber gefunden werden (C/EBP; Landschulz
et al., Science 243:1681, 1989). Die fusogenen Proteine von mehreren
unterschiedlichen Viren, einschließlich Paramyxovirus, Coronavirus,
Masernvirus und vielen Retroviren, besitzen auch Leucin-Zipper-Motive
(Buckland und Wild, Nature, 338:547, 1989; Britton, Nature 353:394,
1991; Delwart und Mosialos, AIDS Research und Human Retroviruses
6:703, 1990). Die Leucin-Zipper-Domänen in diesen fusogenen viralen
Proteinen sind in der Nähe der
Transmembran-Region der Proteine, wo die Leucin-Zipper-Motive zu
der oligomeren Struktur der fusogenen Proteine beitragen können.
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Mehrere
Studien haben darauf hingewiesen, dass konservierte Aminosäuren für individuelle
Leucin-Reste ausgetauscht werden können, mit einer minimalen Abnahme
der Fähigkeit,
zu dimerisieren. Van Heekeren et al., berichteten, dass eine Anzahl
von unterschiedlichen Aminosäuren
für die
Leucin-Reste in der Leucin-Zipper-Domäne von GCN4 ausgetauscht werden
können,
und dass einige GCN4 Proteine, die zwei Leucin-Substitutionen enthalten, schwach aktiv
waren (Nucl. Acids Res. 20:3721, 1992). Aminosäure-Substitutionen in den a
und d-Resten eines synthetischen Peptids, die die GCN4 Leucin-Zipper-Domäne darstellen, können auch
die Oligomerisierung der Leucin-Zipper-Domäne ändern (Alber, Sixth Symposium
of the Protein Society, San Diego, CA). Wenn alle Reste an der Position
a zu Isoleucin geändert
werden, bildet der Leucin-Zipper
nach wie vor ein paralleles Dimer. Wenn, zusätzlich zu dieser Änderung,
alle Leucin-Reste an der Position d ebenfalls zu Isoleucin geändert werden,
bildet das resultierende Peptid spontan ein trimeres paralleles
Coiled Coil in Lösung.
Substituieren aller Aminosäuren
an Position d mit Isoleucin und an Position a mit Leucin führt zu einem
Peptid, welches tetramerisiert.
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Die
vorliegende Erfindung bietet gereinigte CD27L Polypeptide, sowohl
rekombinant als nicht-rekombinant. Varianten und Derivate von nativen
CD27L Proteinen, die die gewünschte
biologische Aktivität
beibehalten, sind ebenfalls innerhalb des Umfangs der vorliegenden
Erfindung. CD27L Varianten können
durch Mutationen von Nukleotidsequenzen erhalten werden, die native
CD27L Polypeptide kodieren. Eine CD27L Variante, wie hierin bezeichnet,
ist ein Polypeptid, das im Wesentlichen zu einem nativen CD27L homolog
ist, welcher jedoch eine Aminosäuresequenz
aufweist, die sich von der eines nativen CD27L (human, murin, oder
anderen Säugetier-Spezies)
aufgrund einer oder mehreren Deletionen, Insertionen oder Substitutionen
unterscheidet.
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Die
variante Aminosäuresequenz
ist vorzugsweise zu zumindest 80% identisch zu einer nativen CD27L
Aminosäuresequenz,
am meisten bevorzugt zu zumindest 90% identisch. Die prozentuelle
Identität kann
zum Beispiel durch Vergleichen der Sequenzinformation unter Verwendung
des GAP Computer Programms, Version 6,0, bestimmt werden, welches
von Devereux et al. (Nucl. Acids Res. 12:387, 1984) beschrieben
ist und von der University of Wisconsin Genetics Computer Group
(UWGCG) erhältlich
ist. Das GAP Programm benutzt das Ausrichtungsverfahren von Needleman
und Wunsch (J. mol. Biol. 48:443, 1970), wie von Smith und Waterman
(Adv. Appl. Math. 2:482, 1981) überarbeitet
wurde. In Kürze,
das GAP Programm definiert Ähnlichkeiten
als die Anzahl von ausgerichteten Symbolen (d.h. Nukleotide oder
Aminosäuren),
die ähnlich
sind, dividiert durch die Gesamtanzahl von Symbolen in der kürzeren der
zwei Sequenzen. Die bevorzugten Standardparameter für das GAP- Programm schließen ein:
(1) eine unäre
Vergleichsmatrix (die einen Wert von 1 für Identitäten und 0 für Nicht-Identitäten enthält) für Nukleotide
und die gewichtete Vergleichsmatrix von Gribskov und Burgess, Nucl.
Acids Res. 14:6745, 1986, wie von Schwartz und Dayhoff, Hrsg., Atlas
of Protein Sequence and Structure, National Biomedical Research
Foundation, S. 353-358, 1979, beschrieben; (2) eine Strafe von 3,0
für jede
Lücke und
eine zusätzliche
Strafe von 0,10 für
jedes Symbol in jeder Lücke;
und (3) keine Strafe für
Endlücken.
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Änderungen
der nativen Sequenz können
durch eine beliebige von einer Reihe von bekannten Techniken erzielt
werden. Mutationen können
an bestimmten Stellen durch das Synthetisieren von Oligonukleotiden eingefügt werden,
die eine mutierte Sequenz enthalten, flankiert von Restriktionsstellen,
welche die Ligation an Fragmente der nativen Sequenz ermöglichen.
Nach der Ligation kodiert die resultierende rekonstruierte Sequenz
ein Analogon, das die gewünschte
Aminosäure-Insertion,
Substitution oder Deletion aufweist.
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Alternativ
dazu können
Oligonukleotid-gerichtete, ortsspezifische Mutageneseverfahren angewendet werden,
um ein geändertes
Gen bereitzustellen, wobei vorbestimmte Kodons gemäß der benötigten Substitution,
Deletion oder Insertion geändert
werden können.
Beispielhafte Verfahren zur Durchführung der oben genannten Änderungen
werden von Walder et al. (Gene 42:133, 1986); Bauer et al. (Gene
37:73, 1985); Craik (BioTechniques, January 1985, 12-19); Smith
et al. (Genetic Engineering: Principles and Methods, Plenum Press,
1981); und in den US-Patentschriften Nr. 4,518,584 und 4,737,462
offenbart, die hierin durch Bezugnahme aufgenommen sind.
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Varianten
können
konservativ substituierte Sequenzen enthalten, das heißt, dass
ein bestimmter Aminosäurerest
durch einen Rest ersetzt wird, der ähnliche physikochemische Eigenschaften
aufweist. Beispiele für
konservative Substitutionen schließen die Substitution eines
aliphatischen Rests durch einen anderen ein, wie beispielsweise
Ile, Val, Leu oder Ala durch einen anderen, oder Substitutionen
eines polaren Rests durch einen anderen, wie zum Beispiel zwischen
Lys und Arg; Glu und Asp; oder Gln und Asn. Andere konservative Substitutionen
dieser Art, zum Beispiel Substitutionen ganzer Regionen mit ähnlichen
Hydrophobizitätseigenschaften
sind weithin bekannt.
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CD27L
kann auch modifiziert werden, um CD27L-Derivate durch Bilden kovalenter
oder aggregierender Konjugate mit anderen chemischen Anteilen wie
Glycosylgruppen, Lipiden, Phosphaten, Acetylgruppen und dergleichen
zu erzeugen. Kovalente Derivate von CD27L können durch Verknüpfen der
chemischen Anteile zu funktionellen Gruppen auf CD27L-Aminosäure-Seitenketten oder
am N-Terminus oder C-Terminus eines CD27L-Polypeptids oder der extrazellulären Domäne davon
hergestellt werden. Andere Derivate von CD27L, die innerhalb des
Schutzumfangs dieser Erfindung liegen, schließen kovalente oder aggregierende Konjugate
von CD27L oder seinen Fragmenten mit anderen Proteinen oder Polypeptiden
ein, wie zum Beispiel durch Synthese in rekombinanter Kultur als
N-terminale oder C-terminale Fusionen. Zum Beispiel kann das Konjugat
eine Signal- oder Leit-Polypeptidsequenz (z.B. die α-Faktor-Leitsequenz von Saccharomyces)
am N-Terminus eines CD27L-Polypeptids
enthalten. Das Signal- oder Leitpeptid lenkt den Transfer des Konjugats co-translational
oder post-translational
von seiner Synthesestelle zu einer Stelle innerhalb oder außerhalb
der Zellmenbran oder Zellwand. CD27L- Polypeptidfusionen können Peptide aufweisen, welche
hinzugefügt
werden, um die Reinigung und Identifikation von CD27L zu erleichtern.
Zu solchen Peptiden zählen
zum Beispiel poly-His oder die antigenen Identifikationspeptide,
die in der US-Patentschrift
Nr. 5,011,912 und in Hopp et al., Bio/Technology 6:1204, 1988 beschrieben
sind. Ein solches Peptid ist das Flag®-Peptid, Asp-Tyr-Lys-Asp-Asp-Asp-Asp-Lys
(DYKDDDDK), das stark antigen ist und mit einem Epitop ausgestattet
ist, das mittels eines spezifischen monoklonalen Antikörpers reversibel
gebunden ist, wodurch eine schnelle Prüfung und eine einfache Reinigung
des exprimierten rekombinanten Proteins ermöglicht wird. Diese Sequenz wird
spezifische durch bovine mucosale Enterokinase an dem Rest unmittelbar
im Anschluss an das Asp-Lys-Paar gespalten. Fusionsproteine, die
mit diesem Peptid begrenzt sind, können auch gegenüber einem intrazellulären Abbau
in E. coli resistent sein. Ein Maus-Hybridom mit der Bezeichnung
4E11 erzeugt einen monoklonalen Antikörper, der das Peptid DYKDDDDK
bei Vorhandensein bestimmter zweiwertiger Metall-Kationen bindet
(wie in dem US-Patent 5,011,912 beschrieben) und wurde bei der American
Type Culture Collection unter der Hinterlegungsnummer HB 9259 hinterlegt.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
ferner CD27L Polypeptide mit oder ohne dazugehöriger Glycosylierung mit nativem
Muster ein. CD27L, das in Hefe oder Säugetier-Expressionssystemen (z.B. COS-7-Zellen) exprimiert
ist, kann einem nativen CD27L Polypeptid in Bezug auf das Molekulargewicht
und das Glycosylierungsmuster ähnlich
sein oder sich von diesem deutlich unterscheiden, je nachdem, welches
Expressionssystem gewählt
wurde. Die Expression von CD27L Polypeptiden in bakteriellen Expressionssystemen,
wie E. coli, stellt nicht-glycosylierte Moleküle bereit.
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DNA
Konstrukte, die verschiedene Additionen oder Substitutionen von
Aminosäureresten
oder Sequenzen, oder Deletionen von terminalen oder internen Resten
oder Sequenzen kodieren, die für
die biologische Aktivität
oder Bindung nicht benötigt
werden, können
hergestellt werden. Zum Beispiel, können N-Glycosylierungsstellen in der CD27L
extrazellulären
Domäne
modifiziert werden, um Glycosylierung auszuschließen, was
die Expression eines homogenen, reduzierten Kohlenhydrat-Analogons in Hefeexpressionssystemen
ermöglicht.
N-Glycosylierungsstellen
in eukaryotischen Polypeptiden sind durch eine Aminosäure-Dreiergruppe
Asn-X-Y gekennzeichnet, wobei X irgendeine Aminosäure mit
Ausnahme von Pro ist, und Y für
Ser oder Thr steht. Geeignete Modifikationen an der Nukleotidsequenz,
welche diese Dreiergruppen codiert, führen zu Substitutionen, Additionen
oder Deletionen, die das Anheften von Kohlenhydratresten an der
Asn-Seitenkette verhindern. Bekannte Verfahren für das Inaktivieren von N-Glycosylierungsstellen
in Proteinen schließen
jene Verfahren ein, die in der US-Patentschrift 5,071,972 und in
EP 276,846 beschrieben sind.
In einem anderen Beispiel können
Sequenzen, die Cys-Reste codieren, die für die biologische Aktivität nicht
wesentlich sind, geändert
werden, um zu bewirken, dass die Cys-Reste entfernt oder durch andere
Aminosäuren
ersetzt werden, wodurch die Bildung von inkorrekten intramolekularen
Disulfidbrücken
bei Renaturierung verhindert wird. Andere Varianten werden durch
Modifikation von benachbarten zweibasischen Aminosäureresten
hergestellt, um die Expression in Hefesystemen zu verstärken, in
denen KEX2-Proteaseaktivität
vorhanden ist.
EP 212,914 offenbart
die Verwendung von ortsspezifischer Mutagenese, um KEX2-Proteaseverarbeitungsstellen in
einem Protein zu inaktivieren.
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Natürlich vorkommende
CD27L Varianten sind ebenfalls durch die vorliegende Erfindung umfasst.
Beispiele von solchen Varianten sind Proteine, die von abwechselnden
mRNA Spleißvorgängen (da
CD27L durch ein Multi-Exon-Gen kodiert ist) oder von der proteolytischen
Spaltung des CD27L Proteins herrühren,
wobei die CD27L Bindungseigenschaft aufrechterhalten wird. Abwechselndes
Spleißen
von mRNA kann ein verkürztes,
jedoch biologisch aktives CD27L Protein ergeben, wie zum Beispiel
eine natürlich
vorkommende, lösliche Form
des Proteins. Zu Variationen, die der Proteolyse zugeschrieben werden
können,
zählen,
zum Beispiel, Unterschiede in den N- oder C-Termini bei der Expression in unterschiedlichen
Arten von Wirtszellen, aufgrund der proteolytischen Entfernung von
einer oder mehreren terminalen Aminosäuren von dem CD27L Protein.
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Nukleinsäuresequenzen
innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung umfassen isolierte
DNA und RNA Sequenzen, die an die hierin offenbarten CD27L Nukleotidsequenzen
unter Bedingungen mäßiger Stringenz
oder hoher Stringenz hybridisieren und die biologisch aktiven CD27L
kodieren. Hybridisierungsbedingungen mäßiger Stringenz beziehen sich
auf Bedingungen, die z.B. in Sambrook et al., Molecular Cloning: A
Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Band 1, S. 101-104, Cold Spring Harbor
Laboratory Press (1989) beschrieben sind. Bedingungen mäßiger Stringenz,
wie in Sambrook et al. definiert, umfassen die Verwendung einer Vorwaschlösung von
5 × SSC,
0,5% SDS, 1,0 mM EDTA (pH 8,0) und Hybridisierungsbedingungen von
etwa 55°C,
5 × SSC, über Nacht.
Bedingungen hoher Stringenz umfassen höhere Temperaturen von Hybridisierung und
Waschung. Der Fachmann wird erkennen, dass die Temperatur und Waschlösung-Salzkonzentration
eingestellt werden können,
wie gemäß von Faktoren,
wie der Länge
der Sonde, notwendig ist.
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Die
vorliegende Erfindung bietet somit isolierte DNA Sequenzen, die
biologisch aktives CD27L kodieren, ausgewählt aus: (a) DNA, die von der
kodierenden Region eines nativen Säugetier CD27L Gens abgeleitet ist
(z.B., cDNA, die von der kodierenden Region der murinen oder humanen
CD27L cDNA abgeleitet ist, die wie in Beispiel 4 beschrieben isoliert
wurde; (b) DNA, die in der Lage ist, mit einer DNA von (a) unter
mäßig stringenten
Bedingungen zu hybridisieren und welche biologisch aktiven CD27L
kodiert; und (c) DNA, die als Folge des genetischen Kodes zu einer
DNA, die in (a) oder (b) definiert ist, degeneriert ist und welche
biologisch aktiven CD27L kodiert.
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Varianten,
die die erforderliche Fähigkeit
besitzen, an CD27 zu binden, können
durch jede geeignete Untersuchung identifiziert werden. Biologische
Aktivität
von CD27L kann, zum Beispiel, durch Kompetition um die Bindung an
die Ligandenbindungsdomäne
von CD27 bestimmt werden (d.h. kompetitive Bindungsuntersuchung).
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Eine
Art einer Konkurrenzbindungsuntersuchung für ein CD27L Polypeptid verwendet
einen radiomarkierten, löslichen
humanen oder murinen CD27L und intakte Zellen, die Zelloberflächen CD27
exprimieren (z.B. Zelllinien, wie MP-1, die in Beispiel 2 beschrieben
ist). Anstelle von intakten Zellen könnte lösliches CD27 (wie ein CD27/Fc-Fusionsprotein)
substituiert werden, das an eine Festphase durch die Interaktion
von Protein A oder Protein G mit der Fc-Region des Fusionsproteins
gebunden ist. Eine andere Art von Konkurrenzbindungsuntersuchung
benutzt radiomarkierte, lösliches
CD27 wie ein CD27 Fc Fusionsprotein, und intakte Zellen, die CD27L
exprimieren. Alternativ könnte
löslicher
CD27L an eine Festphase gebunden sein.
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Konkurrenzbindungsuntersuchungen
können
unter Verwendung einer herkömmlichen
Methodologie durchgeführt
werden. Zum Beispiel kann radiomarkiertes CD27L verwendet werden,
um mit einem mutmaßlichen
CD27L Homologon zu konkurrieren, um die Bindungsaktivität gegen
Oberflächen-gebundenes
CD27 zu untersuchen. Qualitative Ergebnisse können durch kompetitive autoradiographische
Plattenbindungsuntersuchungen erhalten werden, oder Scatchard-Diagramme
können
benutzt werden, um quantitative Ergebnisse zu erzeugen.
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Konkurrenzbindungsuntersuchungen
mit intakten Zellen, die CD27 exprimieren, können durch zwei Verfahren durchgeführt werden.
In einem ersten Verfahren werden Zellen, die Zelloberflächen CD27
exprimieren, entweder in Suspension oder durch Anhaftung an Gewebekulturplatten
gezüchtet.
Adhärente
Zellen können
durch Behandlung mit einer 5 mM EDTA Behandlung für zehn Minuten
bei 37°C
entfernt werden. Bei einem zweiten Verfahren können transfizierte COS Zellen,
die membrangebundenes CD27 exprimieren, verwendet werden. COS-Zellen
oder eine andere Säugetierzelle,
wie die CV-1/EBNA-Zelllinie, können
mit menschlicher CD27cDNA in einem geeigneten Vektor transfiziert
werden, um CD27 voller Länge
mit einer extrazellulären
Region zu exprimieren.
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Alternativ
kann lösliches
CD27 an eine Festphase gebunden sein, wie eine Säulenchromatographie-Matrix
oder ein ähnliches
Substrat, das für
die Analyse der Gegenwart eines nachweisbaren Anteils, wie 125I, geeignet ist. Bindung an eine Festphase
kann zum Beispiel, durch Erhalten eines CD27/Fc-Fusionsproteins und Binden dieses an
eine Protein A- oder Protein G-enthaltende Matrix erreicht werden.
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Die
Bindungseigenschaften von CD27L (einschließlich von Varianten) können ebenfalls
unter Verwendung des konjugierten, löslichen CD27 (zum Beispiel, 125I-CD27/Fc) in Konkurrenzuntersuchungen, ähnlich zu den
oben beschriebenen, bestimmt werden. In diesem Fall werden jedoch
intakte Zellen, die CD27L exprimieren oder löslicher CD27L, der an ein festes
Substrat gebunden ist, verwendet, um das Ausmaß zu messen, zu welchem eine
Probe, die eine mutmaßliche
CD27 Variante enthält,
um die Bindung von einem konjugierten, löslichen CD27 an CD27L konkurriert.
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Der
CD27L der vorliegenden Erfindung kann in Bindungsuntersuchungen
verwendet werden, um Zellen, die CD27 exprimieren, zu ermitteln.
Zum Beispiel kann CD27L oder eine extrazelluläre Domäne oder ein Fragment davon
an einen nachweisbaren Anteil, wie 125I,
konjugiert werden. Die Radiomarkierung mit 125I
kann durch jede von vielen Standardmethodologien durchgeführt werden,
die ein funktionelles 125I-CD27L Molekül ergeben,
das mit einer hochspezifischen Aktivität markiert ist. Alternativ
kann ein anderer detektierbarer Anteil, wie ein Enzym, das eine
kolorimetrische oder fluorometrische Reaktion katalysieren kann,
Biotin oder Avidin verwendet werden. Zellen, die auf CD27-Expression
untersucht werden, können
mit markiertem CD27L in Kontakt gebracht werden. Nach der Inkubation
wird ungebundener, markierter CD27L entfernt und die Bindung wird
unter Verwendung des nachweisbaren Anteils gemessen.
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CD27L
Polypeptide können
auch als Oligomere, wie Dimere oder Trimere existieren. Oligomere
sind durch Disulfidbindungen, die zwischen Cysteinresten auf unterschiedlichen
CD27L Polypeptiden gebildet sind, verbunden. In einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein CD27L Dimer durch Fusionieren von CD27L an die
Fc-Region eines Antikörpers
(z.B. IgG1) auf eine Weise erzeugt, die mit der Bindung von CD27L
an die CD27 Ligandenbindungsdomäne
nicht interferiert. Das Fc Polypeptid wird vorzugsweise an den N-Terminus eines
löslichen
CD27L (welches nur die extrazelluläre Domäne aufweist) fusioniert. Ein
Verfahren für
das Isolieren von DNA, die eine IgG1Fe Region kodiert, für die Verwendung
bei der Herstellung von Fusionsproteinen ist in Beispiel 1 später dargestellt.
Eine Genfusion, die das CD27L/Fc-Fusionsprotein kodiert, wird in
einen geeigneten Expressionsvektor eingefügt. Den CD27L/Fc-Fusionsproteinen
wird ermöglicht,
sich ganz wie Antikörper-Moleküle zusammenzufinden,
woraufhin sich zwischen den Ketten der Fc-Polypeptide Disulfid-Bindungen
ausbilden, die zu einem bivalenten CD27L führen. Wenn Fusionsproteine
sowohl mit schweren als auch mit leichten Ketten eines Antikörpers hergestellt
werden, ist es möglich,
ein CD27L Oligomer mit nicht weniger als vier CD27L-extrazellulären Regionen
zu bilden. Alternativ können
zwei lösliche
CD27L Domänen
mit einem Peptidlinker verbunden werden, wie die im U.S. Patent
5,073,627 beschriebene Gly4SerGly5Ser Linker-Sequenz.
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Die
vorliegende Erfindung bietet Oligomere der CD27L extrazellulären Domänen oder
Fragmente davon, die durch Disulfid-Interaktionen verbunden sind,
oder als Fusionspolymere mit oder ohne Spacer-Aminosäure-Bindungsgruppen
exprimiert sind. Zum Beispiel kann ein Dimer CD27L Molekül durch
eine IgG Fc Region Bindungsgruppe verbunden sein.
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Die
vorliegende Erfindung bietet rekombinante Expressionsvektoren für die Expression
von CD27L, und mit den Expressionsvektoren transformierte Wirtszellen.
Jedes geeignete Expressionssystem kann verwendet werden. Die Vektoren
umfassen eine CD27L DNA Sequenz (eine synthetische oder cDNA- abgeleitete DNA Sequenz,
die ein CD27L Polypeptid kodiert), die mit geeigneten transkriptionalen
oder translationalen regulatorischen Nukleotidsequenzen wirkungsmäßig verbunden
sind, wie jenen, die von einem Säugetier-,
mikrobiellen, viralen oder Insektengen abgeleitet sind. Beispiele
von regulatorischen Sequenzen umfassen transkriptionale Promotoren,
Operatoren, oder Verstärker,
eine mRNA Ribosomenbindungsstelle, und geeignete Sequenzen, die
die Transkription- und Translation-Initiierung und Termination steuern.
Nukleotidsequenzen sind wirkungsmäßig verbunden, wenn die regulatorische
Sequenz die CD27L DNA Sequenz funktionell betrifft. Somit ist eine
Promotor-Nukleotidsequenz mit einer CD27L DNA Sequenz wirkungsmäßig verbunden,
wenn die Promotor-Nukleotidsequenz die Transkription der CD27L DNA
Sequenz steuert. Die Fähigkeit
in der gewünschten
Wirtszelle zu replizieren, die üblicherweise
durch einen Replikationsursprung verliehen wird, und ein Selektionsgen,
durch welches Transformanten identifiziert werden können, können zusätzlich in
den Expressionsvektor eingebaut werden.
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Zusätzlich können Sequenzen,
die geeignete Signalpeptide kodieren, die für das CD27L Gen nicht nativ
sind, in die Expressionsvektoren eingebaut werden. Zum Beispiel
kann eine DNA Sequenz für
ein Signalpeptid (Leitsequenz) im Rahmen mit der CD27L Sequenz fusioniert
werden, so dass das CD27L anfänglich
als ein Fusionsprotein translatiert ist, welches das Signalpeptid
aufweist. Ein Signalpeptid, das in den beabsichtigen Wirtszellen
funktionell ist, verstärkt
die extrazelluläre
Sekretion des CD27L Polypeptids. Das Signalpeptid wird von dem CD27L
Polypeptid bei der Sekretion von CD27L aus der Zelle abgespalten.
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Geeignete
Wirtszellen für
die Expression von CD27L-Polypeptiden
schließen
Prokaryoten, Hefe oder höhere
eukaryotische Zellen ein. Geeignete Klonierungs- und Expressionsvektoren
zur Verwendung mit zellularen bakteriellen, fungalen, Hefe- und
Säugetierwirten
werden zum Beispiel in Pouwels et al. Cloning Vectors: A Laboratory
Manual, Elsevier, New York (1985) beschrieben. Zellfreie Translationssysteme
können
ebenfalls verwendet werden, um CD27L-Polypeptide unter Verwendung
von RNAs zu erzeugen, die von hierin offenbarten DNA-Konstrukten abgeleitet
sind.
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Zu
den Prokaryoten zählen
Gram-negative und Grampositive Organismen, zum Beispiel E. coli
oder Bacilli. Geeignete prokaryotische Wirtszellen für die Transformation
schließen
zum Beispiel E. coli, Bacillus subtilis, Salmonella typhimurium
und verschiedene andere Spezies innerhalb der Gattungen von Pseudomonas,
Streptomyces und Staphylococcus ein. In einer prokaryotischen Wirtszelle,
wie E. Coli, kann ein CD27L-Polypeptid einen N-terminalen Methioninrest
enthalten, um die Expression des rekombinanten Polypeptids in der
prokaryotischen Wirtszelle zu erleichtern. Das N-terminale Met kann
von dem exprimierten rekombinanten CD27L-Polypeptid abgespalten
werden.
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Expressionsvektoren
für die
Verwendung in prokaryotischen Wirtszellen weisen im Allgemeinen
ein oder mehrere phänotypisch
selektierbare Markergene auf. Ein phänotypisch selektierbares Markergen
ist zum Beispiel ein Gen, welches ein Protein kodiert, dann eine
Antibiotikaresistenz verleiht, oder das ein autotrophes Bedürfnis bereitstellt.
Zu Beispielen von nützlichen
Expressionsvektoren für
prokaryotische Wirtszellen zählen jene,
die von kommerziell erhältlichen
Plasmiden abgeleitet sind, wie der Klonierungsvektor pBR322 (ATCCC 37017).
pBR322 enthält
Gene für
Ampicillin und Tetracyclin-Resistenz und bietet somit einfache Mittel
zum Identifizieren von transformierten Zellen. Ein geeigneter Promotor
und eine CD27L DNA Sequenz werden in den pBR322 Vektor eingefügt. Andere
kommerziell erhältliche
Vektoren umfassen zum Beispiel pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals,
Uppsala, Schweden) und pGEM 1 (Promega Biotec, Madison, WI, USA).
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Für rekombinante
prokaryotische Wirtszell-Expressionsvektoren
häufig
verwendete Promotorsequenzen umfassen β-Lactamase (Penicillinase),
Lactose Promotorsystem (Chang et al., Nature 275:615, 1978; und Goeddel
et al., Nature 281:544, 1979), Tryptophan (trp) Promotorsystem (Goeddel
et al., Nucl. Acids Res. 8:4057, 1980; und EP-A-36776) und Tac Promoter
(Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory, S. 412, 1982). Ein besonders nützliches prokaryotisches Wirtszell-Expressionssystem
verwendet ein Phage λ-PL Promoter und eine cI857ts thermolabile
Repressorsequenz. Von der American Type Culture Collection erhältliche
Plasmidvektoren, die Derivate des λPL Promotors
aufweisen, umfassen Plasmid pHUB2 (resident in E. coli Stamm JMB9
(ATCC 37092)) und pPLc28 (resident in E. coli RR1 (ATCC 53082)).
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CD27L
kann alternativ dazu in Hefe-Wirtszellen exprimiert werden, vorzugsweise
von der Gattung der Saccharomyces (z.B. S. cerevisiae). Andere Hefegattungen
wie Pichia, oder Kluyveromyces können
ebenfalls verwendet werden. Hefevektoren werden oft eine Replikationsursprungssequenz
von einem 2μ-Hefeplasmid, eine
autonom replizierende Sequenz (ARS), eine Promotorregion, Sequenzen
für eine
Polyadenylierung, Sequenzen für
die Transkriptionstermination und ein selektierbares Markierungsgen
enthalten. Geeignete Promotorsequenzen für Hefevektoren schließen unter
anderem Promotoren für
Metallothionein, 3-Phosphoglyceratkinase (Hitzeman et al., J. Biol.
Chem. 255:2073, 1980) oder andere glycolytische Enzyme (Hess et
al., J. Adv. Enzyme Reg. 7:149, 1968; und Holland et al., Biochem.
17:4900, 1978) wie Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase, Hexokinase,
Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphat-Isomerase,
3-Phosphoglycerat-Mutase,
Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase, Phosphoglucoseisomerase
und Glucokinase ein. Andere geeignete Vektoren und Promotoren zur
Verwendung in der Hefeexpression werden ferner in Hitzeman, EPA-73,657
beschrieben. Eine weitere Alternative ist der Glucose-reprimierbare
ADH2-Promotor, der
von Russell et al. (J. Biol. Chem. 258:2674, 1982) und Beier et
al. (Nature, 300:724, 1982) beschrieben wird. Shuttle-Vektoren,
die sowohl in Hefe als auch in E. coli replizierbar sind, können konstruiert
werden, indem DNA-Sequenzen
aus pBR322 zur Selektion und Replikation in E. coli (Ampr Gen und Replikationsursprung) in die oben
beschriebenen Hefevektoren eingefügt werden.
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Die
Hefe-α-Faktor-Leadersequenz
kann verwendet werden, um die Sekretion des CD27L-Polypeptids zu
steuern. Die α-Faktor-Leadersequenz
wird oft zwischen der Promotorsequenz und der Strukturgensequenz eingefügt. Siehe
z.B. Kurjan et al., Cell 30:933, 1982; und Bitter et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 81:5330, 1984. Andere Leadersequenzen, die
zur Erleichterung der Sekretion von rekombinanten Polypeptiden aus
Hefewirten geeignet sind, sind den Fachleuten bekannt. Eine Leadersequenz
kann in der Nähe
ihres 3'-Endes modifiziert
werden, um eine oder mehrere Restriktionsstellen zu enthalten. Dies
erleichtert die Fusion der Leadersequenz an das Strukturgen.
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Hefetransformationsprotokolle
sind den Fachleuten bekannt. Ein solches Protokoll wird von Hinnen
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 75:1929, 1978 beschrieben. Das
Hinnen et al. Protokoll selektiert für Trp+ Transformanten
in einem selektiven Medium, wobei das selektive Medium aus 0,67%
Hefestickstoffbase, 0,5% Casaminosäuren, 2% Glucose, 10 μg/ml Adenin
und 20 μg/ml
Uracil besteht.
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Hefewirtszellen,
die durch Vektoren transformiert sind, welche eine ADH2-Promotorsequenz
enthalten, können,
um die Expression zu induzieren in einem „reichen" Medium gezüchtet werden. Ein Beispiel
eines reichen Mediums ist ein Medium, das aus 1% Hefeextrakt, 2%
Pepton und 1% Glucose, ergänzt
durch 80 μg/ml Adenin
und 80 μg/ml
Uracil, besteht. Die De-Repression
des ADH2-Promotors tritt ein, wenn Glucose in dem Medium erschöpft ist.
-
Es
könnten
auch Säugetier-
oder Insekten-Wirtszellkultursysteme
verwendet werden, um rekombinante CD27L Polypeptide zu exprimieren.
Baculovirussysteme zur Erzeugung heterologer Proteine in Insektenzellen
werden von Luckow und Summers, Bio/Technology 6:47 (1988) untersucht.
Etablierte Zelllinien mit Säugetierursprung
können
auch verwendet werden. Beispiele für geeignete Säugetier-Wirtszelllinien schließen die COS-7-Linie
von Affennierenzellen (ATCC CRL 1651) (Gluzman et al., Cell 23:175,
1981), L-Zellen,
C127-Zellen, 3T3-Zellen (ATCC CCL 163), Chinesische Hamstereierstockzellen
(CHO), HeLa-Zellen und BHK (ATCC CRL 10)-Zelllinien, sowie die CV-1/EBNA-1-Zelllinie
ein, die aus der afrikanischen grünen Meerkatzen-Nierenzellinie
CV1 (ATCC CCL 70) gewonnen wird, so wie von McMahan et al. (EMBO
J. 10:2821, 1991) beschrieben ist.
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Transkriptionale
und translationale Steuersequenzen für Säugetierwirtszellen-Expressionsvektoren können aus
viralen Genomen ausgeschnitten werden. Häufig verwendete Promotorsequenzen
und Verstärkersequenzen
werden aus dem Polyomavirus, Adenovirus 2, Simian Virus 40 (SV40)
und dem humanen Cytomegalievirus gewonnen. DNA-Sequenzen, die aus
dem SV40-Viralgenom
gewonnen werden, zum Beispiel der SV40-Ursprung, der frühe und späte Promotor,
Verstärker,
Spleiß-
und Polyadenylierungsstellen können verwendet
werden, um andere genetische Elemente für die Expression einer Sequenz
eines Strukturgens in einer Säugetierwirtszelle
bereitzustellen. Virale frühe
und späte
Promotoren sind besonders nützlich,
weil beide leicht aus einem viralen Genom als Fragment erhalten
werden, das auch einen viralen Replikationsursprung enthalten kann
(Fiers et al., Nature 273:113, 1978). Kleinere oder größere SV40-Fragmente
können
ebenfalls verwendet werden, vorausgesetzt, die ungefähr 250 bp
Sequenz, die sich von der Hind III-Stelle zur BglI-Stelle erstreckt,
die sich in der SV40 viralen Replikationsursprungsstelle befindet,
ist eingeschlossen.
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Beispielhafte
Expressionsvektoren zur Verwendung in Säugetierwirtszellen können so
konstruiert werden wie von Okayama und Berg (Mol. Cell. Biol. 3:280,
1983) offenbart. Ein nützliches
System für
stabile Hochexpression von Säugetier-cDNAs in C127 Mäuse-Mamma-Epithelzellen
kann im Wesentlichen so wie von Cosman et al. (Mol. Immunol. 23:935,
1986) beschrieben konstruiert werden. Ein nützlicher Hochexpressionsvektor,
PMLSV N1/N4, beschrieben von Cosman et al., Nature 312:768, 1984,
wurde als ATCC 39890 hinterlegt. Zusätzliche nützliche Säugetierexpressionsvektoren
werden in EP-A-0367566 und in der US Patentanmeldung Nr. 07/701.415,
eingereicht am 16. Mai 1991, beschrieben, die hiermit durch Bezugnahme
auf genommen sind. Die Vektoren können
aus Retroviren gewonnen werden. Für die Expression eines TypII
Proteins, dem ein native Signalsequenz fehlt, kann eine heterologe
Signalsequenz hinzugefügt
werden, wie die Signalsequenz für
Interleukin-7 (IL-7), beschrieben in der US-Patentschrift 4,965,195,
oder die Signalsequenz für den
Interleukin-2-Rezeptor, beschrieben in der US Patentanmeldung 06/626.667,
eingereicht am 2. Juli 1984.
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Die
vorliegende Erfindung bietet im Wesentlichen homogenes CD27L Protein,
welches durch rekombinante Expressionssysteme, wie oben beschrieben,
hergestellt oder aus natürlich-vorkommenden Quellen gereinigt
werden kann. Das CD27L kann im Wesentlichen zu Homogenität gereinigt
werden, wie durch eine einzelne Proteinbande bei der Analyse durch
SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS-PAGE) angezeigt wird.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird CD27L aus einer zellulären Quelle
unter Verwendung irgendeiner geeigneten Proteinreinigungstechnik
gereinigt. Die Zellen können
zum Beispiel aktivierte T-Lymphozyten aus einer Säugetier-Spezies
von Interesse, wie die murine Zelllinie 7B9, die in den Beispielen
2 und 3 beschrieben ist, oder humane periphere Blut-T-Zellen sein.
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Ein
alternatives Verfahren zur Herstellung des CD27L-Proteins weist das Züchten einer Wirtszelle auf, die
mit einem Expressionsvektor transformiert ist, der eine DNA-Sequenz
enthält,
welche CD27L codiert, unter Bedingungen, so dass CD27L exprimiert
wird. Das CD27L-Protein wird dann in Abhängigkeit vom verwendeten Expressionssystem
aus dem Kulturmedium oder den Zellextrakten gewonnen. Dem Fachmann
wird klar sein, dass Verfahren zur Reinigung des rekombinanten CD27L
in Abhängigkeit
von Faktoren wie dem Typ der verwendeten Wirtszellen und in Abhängigkeit
davon, ob das CD27L in das Kulturmedium ausgeschieden wird oder
nicht, variieren werden.
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Wenn
zum Beispiel Expressionssysteme verwendet werden, welche das rekombinante
Protein ausscheiden, kann das Kulturmedium zuerst mit Hilfe eines
im Handel erhältlichen
Proteinkonzentrationsfilters, zum Beispiel einer Amicon oder Millipore
Pellicon Ultrafiltrationseinheit, konzentriert werden. Nach dem
Konzentrationsschritt kann das Konzentrat auf eine Reinigungsmatrix
wie ein Gelfiltrationsmedium aufgetragen werden. Alternativ dazu
kann ein Anionenaustauschharz verwendet werden, zum Beispiel eine
Matrix oder ein Substrat mit anhängenden
Diethylaminoethyl (DEAE)-Gruppen. Die Matrizen können Acrylamid, Agarose, Dextran,
Zellulose oder andere, bei der Proteinreinigung häufig verwendete
Arten sein. Alternativ dazu kann ein Kationenaustauschschritt eingesetzt
werden. Geeignete Kationenaustauscher schließen verschiedene unlösliche Matrizen
ein, welche Sulfopropyl- oder Carboxymethylgruppen aufweisen. Sulfopropylgruppen
werden bevorzugt. Schließlich
können
ein oder mehrere Umkehrphasen-Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie (RP-HPLC)-Schritte
unter Verwendung von hydrophoben RP-HPLC-Medien (z. B. Silicagel
mit anhängenden Methyl-
oder anderen aliphatischen Gruppen) durchgeführt werden, um CD27L weiter
zu reinigen. Einige oder alle der vorhergehenden Reinigungsschritte
können
in unterschiedlichen Kombinationen eingesetzt werden, um ein im
Wesentlichen homogenes rekombinantes Protein bereitzustellen.
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Es
ist auch möglich,
eine Affinitätssäule zu verwenden,
welche die ligandenbindende Domäne
von CD27 enthält,
um exprimierte CD27L Polypeptide einer Affinitätsreinigung zu unterziehen.
CD27L-Polypeptide können
aus einer Affinitäts säule unter
Verwendung eines hohen Salz-Eluierungspuffer entfernt werden und
danach zur Verwendung in einen niedrigeren Salzpuffer dialysiert
werden. Alternativ dazu kann eine Affinitätssäule einen Antikörper aufweisen,
der CD27L bindet. Beispiel 5 beschreibt ein Verfahren zum Benutzten
des CD27L-Proteins
der vorliegenden Erfindung, um monoklonale Antikörper zu erzeugen, die gegen
CD27L gerichtet sind.
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Rekombinantes
Protein, das in bakterieller Kultur erzeugt wird, wird für gewöhnlich durch
anfängliches Zerreißen der
Wirtszellen, Zentrifugation, Extraktion aus Zellpellets, im Fall
eines unlöslichen
Polypeptids, oder aus der überstehenden
Flüssigkeit,
im Fall eines löslichen
Polypeptids, isoliert, gefolgt von einem oder mehreren Schritten
der Konzentration, des Aussalzens, Ionenaustauschs, der Affinitätsreinigung
oder Größenausschlusschromatographie.
Schließlich
kann die RP-HPLC für
endgültige
Reinigungsschritte verwendet werden. Mikrobielle Zellen können durch
ein beliebiges, geeignetes Verfahren zerrissen werden, einschließlich eines Gefrier-Auftau-Zyklus, einer
Beschallung, mechanischen Zerreißens oder der Verwendung von
Zelllyse-Mitteln.
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Transformierte
Hefewirtszellen werden vorzugsweise benutzt, um CD27L als ein sezerniertes
Polypeptid zu exprimieren. Dies vereinfacht die Reinigung. Das sezernierte
rekombinante Polypeptid aus einer Hefewirtszell-Fermentation kann
durch Verfahren gereinigt werden, die den Verfahren, die von Urdal
et al. (J. Chromatog. 296:171, 1984) offenbart sind, analog sind.
Urdal et al. beschreiben ein Verfahren, das zwei sequentielle, Umkehrphasen-HPLC-Schritte
zur Reinigung von rekombinantem humanem IL-2 auf einer präparativen
HPLC-Säule
einschließt.
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Die
vorliegende Erfindung bietet weiters Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotide
ein, welche eine Einzelstrang-Nukleinsäuresequenz
(entweder RNA oder DNA) aufweisen, die imstande ist, an Ziel-CD27L-mRNA (Sinn)
oder CD27L-DNA (Gegensinn)-Sequenzen zu binden. Gegensinn- oder
Sinn-Oligonukleotide
gemäß der vorliegenden
Erfindung weisen ein Fragment der kodierenden Region von CD27L-cDNA
auf. Ein solches Fragment enthält
im Allgemeinen mindestens ungefähr
14 Nukleotide, vorzugsweise von ungefähr 14 bis ungefähr 30 Nukleotide.
Die Fähigkeit
ein Gegensinn- oder ein Sinn-Oligonukleotid
basierend auf einer cDNA-Sequenz für ein bestimmtes Protein zu
gewinnen, ist zum Bespiel in Stein und Cohen Cancer Res. 48:2659,
1988 und in van der Krol et al. BioTechniques 6:958, 1988 beschrieben.
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Das
Binden von Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotiden an Ziel-Nukleinsäuresequenzen
führt zur
Bildung von Doppelsträngen,
welche die Translation (RNA) oder Transkription (DNA) durch eines
von mehreren Mitteln blockieren, einschließlich verstärkter Degradierung der Doppelstränge, verfrühter Termination
der Transkription oder Translation oder durch andere Mittel. Die
Gegensinn-Oligonukleotide können
daher verwendet werden, um die Expression von CD27L-Proteinen zu
blockieren. Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotide weisen ferner Oligonukleotide
auf, welche modifizierte Zuckerphosphodiester-Hauptketten (oder andere Zuckerverbindungen
wie die in WO 91/06629 beschriebenen) aufweisen, und wobei die Zuckerverbindungen
endogenen Nukleasen gegenüber
resistent sind. Solche Oligonukleotide mit resistenten Zuckerverbindungen
sind in vivo stabil (d. h. imstande, enzymatischer Degradierung
zu widerstehen), behalten aber die Sequenzspezifizität, um an
Ziel-Nukleotidsequenzen binden zu können. Andere Beispiele von
Sinn- oder Gegensinn-Oligonukleotiden schließen jene Oli gonukleotide ein,
die kovalent mit organischen Anteilen wie jenen, die in WO 90/10448
beschrieben sind, und anderen Anteilen verbunden sind, welche die
Affinität
des Oligonukleotids für eine
Ziel-Nukleinsäuresequenz,
wie Poly-(L-Lysin) erhöhen.
Außerdem
können
interkalierende Wirkstoffe, wie Ellipticin, und alkylierende Wirkstoffe
oder Metallkomplexe an Sinn- oder Gegensinn-Oligonukleotide angeheftet
werden, um die Bindungsspezifizitäten des Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotids für die Ziel-Nukleotidsequenz
zu ändern.
Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotide können in eine Zelle, welche
die Ziel-Nukleinsäuresequenz
enthält,
durch ein beliebiges Gentransferverfahren eingeführt werden, einschließlich zum
Beispiel CaPO4-vermittelte DNA-Transfektion,
Elektroporation oder durch Verwendung von Gentransfervektoren wie dem
Epstein-Barr-Virus. Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotide werden
in eine Zelle, welche die Ziel-Nukleinsäuresequenz enthält, vorzugsweise
durch Einfügen
des Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotids
in einen geeigneten retroviralen Vektor eingefügt, wobei danach die Zelle
mit dem Retrovirusvektor, der die eingefügte Sequenz enthält, entweder
in vivo oder ex vivo in Kontakt gebracht wird. Geeignete retrovirale
Vektoren umfassen – ohne
darauf beschränkt
zu sein – den
Maus-Retrovirus M-MuLV, N2 (einem aus M-MuLV gewonnenem Retrovirus)
oder die Doppelkopievektoren mit den Bezeichnungen DCT5A, DCT5B
und DCT5C (siehe PCT-Anmeldung US 90/02656). Alternativ können andere
Promotorsequenzen verwendet werden, um das Oligonukleotid zu exprimieren.
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Sinn-
oder Gegensinn-Oligonukleotide können
in eine Zelle, welche die Ziel-Nukleotidsequenz enthält, auch
durch Bilden eines Konjugats mit einem ligandbindenden Molekül eingeführt werden,
wie in WO 91/04753 beschrieben. Geeignete ligandbindende Moleküle schließen – ohne darauf
beschränkt
zu sein – Zelloberflächenrezeptoren,
Wachstumsfaktoren, andere Cytokine oder andere Liganden ein, welche
an Zelloberflächenrezeptoren
binden. Vorzugsweise führt
die Konjugation des ligandbindenden Moleküls zu keiner wesentlichen Beeinträchtigung
der Fähigkeit
des ligandbindenden Moleküls,
an sein entsprechendes Molekül oder
seinen entsprechenden Rezeptor zu binden oder den Eintritt des Sinn-
oder Gegensinn-Oligonukleotids oder
seiner konjugierten Version in die Zelle zu blockieren.
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Alternativ
dazu kann ein Sinn- oder Gegensinn-Oligonukleotid in eine Zelle, welche
die Ziel-Nukleinsäuresequenz
enthält,
durch Bildung eines Oligonukleotid-Lipidkomplexes eingeführt werden,
wie in WO 90/10448 beschrieben. Der Sinn- oder Gegensinn-Oligonukleotid-Lipidkomplex wird
vorzugsweise innerhalb der Zelle durch eine endogene Lipase dissoziiert.
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Die
folgenden Beispiele sind bereitgestellt, um bestimmte Ausführungsformen
zu illustrieren und nicht um den Umfang der Erfindung einzuschränken.
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Beispiel 1
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Herstellung von löslichem
CD27/Fc Fusionsprotein
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Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion eines Vektors, der CD27/Fc
kodiert, welcher ein lösliches CD27/Fc
Fusionsprotein für
die Verwendung beim Detektieren von cDNA Klonen, die ein CD27 Ligand (CD27L)
kodieren, exprimiert. Ein cDNA Fragment, das die extrazelluläre Region
(Ligandenbindungsdomäne) des
menschlichen Rezeptors CD27 kodiert, wurde unter Verwendung der
Polymerasekettenreaktion (PCR)- Techniken
erhalten und basiert auf der von Camerini et al., J. Immunol. 147:3165,
1991, veröffentlichten Sequenz.
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Die
als eine Matrize in der PCR Reaktion verwendete CD27 cDNA wurde
von D. Camerini erhalten und als eine Matrize in der PCR Reaktion
verwendet. Der 5' Primer,
der in der PCR Reaktion verwendet wurde, war ein einzelsträngiges Oligonukleotid
(27-mer) mit der folgenden Sequenz:
SEQ ID NO: 3:
5'-ATAGCGGCCGCCTGGGCAGGGACCATG-3'
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Dieser
Primer weist eine Erkennungsstelle für die Restriktionsendonuklease
NotI (unterstrichen) stromaufwärts
einer Sequenz auf, die die Nukleotide 83-103 der CD27 Sequenz, die
von Camerini et al. veröffentlicht
wurde, bis zu dem N-terminalen Methionin (kodiert durch das Translationsinitiatorkodon
ATG) enthält.
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Der
3' Primer, der in
der PCR Reaktion eingesetzt wurde, war ein einzelsträngiges Oligonukleotid (39mer)
der Sequenz:
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Dieser
Primer weist eine Sequenz (Fettdruck) auf, die zu den Nukleotiden
629-652 (welche die Aminosäuren
157-164 kodieren) der CD27 Sequenz, die von Camerini er al., veröffentlicht
ist, komplementär
ist. Dieser Primer wurde so konstruiert, dass er die letzten 7 Aminosäuren der
extrazelluären
Domäne
von CD27 eliminiert. Die Sequenz CTCGGG, die der CD27 Sequenz folgt,
ist zu Kondons für
Glu und Pro komplemen tär. Glu
und Pro sind die ersten zwei Aminosäuren eines Antikörper Fc
Fragments, das an den C-Terminus des CD27 Fragments fusioniert ist,
wie später
beschrieben ist. Der Primer positioniert auch eine Erkennungsstelle für die Restriktionsendonuklease
BglII (unterstrichen) stromabwärts,
für die
Verwendung zum Anhängen
einer DNA Sequenz, die den Rest des Fc-kodierenden Gens kodiert.
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Die
PCR Reaktion kann unter Verwendung irgendeiner geeigneten Prozedur
ausgeführt
werden, wie jene, die in Sarki et al., Science 239:487 (1988); in
Recombinant DNA Methodology, Wu et al., Hrsg. Academic Press Inc.,
San Diego (1989), S. 189-196; und in PCR Protocols: A Guide to Methods
and Applications, Innis et al., Hrsg., Academic Press, Inc. (1990)
beschrieben sind. Ein Beispiel einer geeignenten PCR Prozedur ist wie
folgt. Alle Temperaturen sind in Grad Celsius. Die folgenden PCR
Reagenzien werden zu einem 0,5 ml Eppendorf Mikrofugenröhrchen hinzugefügt: 10 μl 10 × PCR Puffer
(500 mM KCl, 100 mM Tris-HCl, pH 8,3 bei 25°C, 25 mM MgCl2 und
1 mg/ml Gelatine) (Perkins-Elmer Cetus, Norwalk, CN), 8 μl einer 2,5
mM Lösung,
die jedes dNTP (2 mM dATP, 2 mM dCTP, 2 mM dGTP und 2 mM dTTP),
enthält,
2,5 Einheiten (0,5 μl
Standard 5000 Einheiten/ml Lösung)
Taq DNA Polymerase (Perkins-Elmer Cetus), 1 ng Matrizen DNA, 100
Picomol von jedem Oligonukleotidprimer, und Wasser bis zu einem
Endvolumen von 100 μl.
Die Endmischung wird dann mit 100 μl Paraffinöl überlagert. PCR wird unter Verwendung
eines DNA thermal Cycler (Ericomp, San Diego, CA) ausgeführt.
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In
einem bevorzugten Verfahren, wurde die Matrize bei 94°C für 5 Minuten
denaturiert, gefolgt von 5 Zyklen von 94°C für 1 Minute (Denaturierung),
50°C für 1 Minute
(Annealing) und 72°C
für 1 Minute
(Extension); gefolgt von 30 Zyklen 94°C für 1 Minute, 60°C für 1 Minute,
und 72°C
für 1 Minute,
wobei der letzte Zyklus durch eine letztmalige Erweiterung bei 72°C für 7 Minuten
gefolgt wird. Ein Aliquot der Produkte dieser PCR Reaktion wurde
in einer zweiten PCR Reaktion unter Verwendung der gleichen Bedingungen
reamplifiziert.
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Das
gewünschte
DNA Fragment, das durch diese PCR Reaktion amplifiziert wurde, wies
eine NotI Stelle stromaufwärts
einer Sequenz auf, die die extrazelluläre Domäne von CD27 (jedoch die letzten
sieben Aminosäuren
deletiert, um die Cys Aminosäure
zu entfernen), gefolgt von einer BglII Stelle kodiert. Die PCR Reaktionsprodukte
wurden mit NotI und BglII verdaut und das gewünschte Fragment wurde durch
Gelelektrophorese gereinigt. Die Entfernung der Cys-Aminosäure war
notwendig, um die Expression des CD27/FC Fusionsproteins, das unten
beschrieben ist, zu erleichtern.
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Eine
DNA Sequenz, die ein Antikörper
Fc Fragment kodiert, die an das CD27-kodierende DNA Fragment fusioniert
werden soll, wurde wie folgt hergestellt. DNA, die ein Einzelketten-Polypeptid
kodiert, das von der Fc Region eines menschlichen IgG1 Antikörpers abgeleitet
ist, wurde in die SpeI Stelle des pBLUESCRIPT SK® Vektors
kloniert, welcher von Stratagene Cloning Systems, La Jolla, Kalifornien
kommerziell erhältlich
ist. Dieser Plasmidvektor ist in E. coli replizierbar und enthält ein Polylinker-Segment,
das 21 einzigartige Restriktionsstellen umfasst. Eine einzigartige
BglII Stelle wurde in der Nähe
des 5' Ende der
eingeführten
Fc kodierenden Sequenz eingeführt.
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Das
durch die DNA kodierte Fc Polypeptid erstreckt sich von der N-terminalen
Hinge-Region zu dem nativen C-Terminus,
d.h. ist eine im Wesentlichen Antikörper Fc Region voller Länge. Fragmente
der Fc Regionen, z.B. jene, die an dem C-terminalen Ende verkürzt sind,
können
ebenfalls eingesetzt werden. Die Fragmente enthalten vorzugsweise
mehrere Cysteinreste (zumindest die Cysteinreste in der Hinge-Reaktion), um zu
ermöglichen,
dass sich Interketten-Disulfibindungen
zwischen den Fc Polypeptid-Abschnitten von zwei getrennten CD27/Fc
Fusionsproteinen bilden, was ein Dimer wie oben diskutiert bildet.
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Der
rekombinante Vektor, der die Fc Sequenz enthält, wird mit BglII (welches
nur am 5' Ende spaltet) und
NotI (welches den Vektor in der multiplen Klonierungsstelle stromabwärts des
Fc cDNA Inserts spaltet) verdaut. Das Fc-kodierende Fragment (etwa 720 bp lang)
wurde durch herkömmliche
Verfahren unter Verwendung von LMT Agarosegel-Elektrophorese isoliert.
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Das
NotI/BglII CD27-kodierende DNA Fragment und das BglII/NotI Fc-kodierende
DNA Fragment, die oben hergestellt wurden, wurde in einen Expressionsvektor
mit der Bezeichnung pDC406 wie folgt ligiert. Plasmid pDC406, welches
von McMahan et al. (EMBO J. 10:2821, 1991) beschrieben wurde, ist
ein Expressionsvektor für
die Verwendung in Säugetierzellen,
ist aber auch in E. coli Zellen replizierbar.
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pDC406
enthält
Replikationsursprünge,
die vom SV40, Epstein-Barr-Virus und pBR322 abgeleitet sind, und
ist ein Derivat von HAV-EO, der von Dower et al., J. Immunol. 142:4314
(1989) beschrieben ist. pDC406 unterscheidet sich von HAV-EO durch
die Deletion des Introns, welches in der Adenovirus 2 dreiteiligen
Leitseqeunz in HAV-EO vorhanden ist. pDC406 wurde mit NotI verdaut,
welches das Plasmid in der multiplen Klonierungsstelle, 3' neben der SalI Stelle, spaltet,
dann mit Kalbsdarm alkalischer Phosphatase (CIAP) behandelt, um
die Selbstligation zu verhindern.
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Eine
Dreiweg-Ligation, um den Vektor, Fc, und CD27 DNA Fragmente zu verbinden,
wurde unter herkömmlichen
Bedingungen ausgeführt,
und E. coli Zellen wurden mit der Ligationsmischung transformiert.
Von einem Plasmid der gewünschten
Größe, das
aus E. colli Zellen gewonnen wurde, wurde gefunden, dass es das
CD27/Fc Genfusionsinsert aufweist, jedoch in der falschen Orientierung
für die
Expression. Die CD27/Fc Genfusion wurde aus diesem rekombinanten
Plasmid durch NotI Verdau herausgeschnitten und in den NotI-verdauten
und CIAP behandelten pDC406 ligiert. E. coli Zellen wurden mit der
Ligationsmischung transformiert. Ein rekombinantes Plasmid, das
das Insert in der gewünschten
Orientierung enthält,
wurde isoliert. Die CD27 Sequenz wurde (im gleichen Leserahmen)
an die stromabwärtige
Fc Sequenz fusioniert.
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Die
CD27/Fc Fusionsmoleküle
werden vorzugsweise in rekombinanten Säugetierzellkulturen synthetisiert,
das sie im Allgemeinen zu groß und
komplex sind, um durch prokaryotische Expressionsverfahren zu synthetisieren.
Beispiele von geeigneten Säugetierzellen
zum Exprimieren eines Rezeptor/Fc Fusionsproteins umfassen CV-1
Zellen (ATCC CCL 70) und COS-7 Zellen (ATCC CRL 1651), beide sind
von Affennieren abgeleitet.
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Das
DNA Konstrukt pDC406/CD27/Fc wurde in die Affennieren Zelllinie
CV-1/EBNA-1 (ATCC CRL 10478) transfiziert. In Säugetier-Wirtszellen, wie CV-1/EBNA-1,
wird das CD27/Fc Fusionsprotein von dem HIV Transaktivierungsregion
(TAR) Promotor exprimiert. Die CV-1/EBNA-1 Zelllinie wurde durch
Transfektion der CV-1 Zelllinie (ATCC CCL 70) mit einem Gen, das
das Epstein-Barr-Virus Kernantigen-1 (EBNA-1) kodiert, abgeleitet,
welches EBNA-1, angetrieben von dem humanen CMV unmittelbaren-frühen Verstärker/Promotor, konstitutiv
exprimiert, wie von McMahan et al., supra beschrieben. Das EBNA-1
Gen ermöglicht
die episomale Replikation von Expressionsvektoren, wie pDC406, die
den EBV Replikationsursprung enthalten.
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CV-1/EBNA-1
Zellen, die mit dem pDC406/CD27/Fc Vektor transfiziert sind, wurden
in Rollerflaschen kultiviert, um die transiente Expression des Fusionsproteins
zu ermöglichen,
welches in das Kulturmedium über
das CD27 Signalpeptid sezerniert wird. Das CD27/Fc Fusionsprotein
wurde durch Affinitätschromatographie
gereinigt. In Kürze,
ein Liter Kulturüberstand,
der das CD27/Fc Fusionsprotein enthält, wurde durch Filtrieren
des Überstandes
(z.B. in einem 0,45 μ Filter)
und Auftragen des Filtrats auf eine Protein G Affinitätssäule (Schleicher
und Schuell, Keene, NH) gemäß den Herstellerangaben
gereinigt.
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Der
Fc Abschnitt des Fusionsproteins wird durch das Protein G auf der
Säule gebunden.
Gebundenes Fusionsprotein wurde aus der Säule eluiert und die Reinheit
auf einem Silber-gefärbten
SDS Gel bestätigt.
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Beispiel 2: Screening
der Zelllinien auf Bindung von CD27
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Dieses
Beispiel beschreibt das Screenen von bestimmten Zelllinien auf die
Fähigkeit,
ein CD27/Fc Fusionsprotein zu binden. Die verwendete Screeninguntersuchung
war ein zweistufiges Verfahren, das an Zellen gebundenes CD27/Fc
Fusionsprotein, gefolgt von 125I-Maus-Anti-Human
Fc Antikörper,
der an den Fc Abschnitt des CD27/Fc Fusionsprotein gebunden ist,
einschließt.
Jene Zelllinien, von denen gefunden wurde, dass sie in der Lage
sind, CD27/Fc zu binden, wurden als Kandida ten für die Verwendung als Nukleinsäurequellen
in dem Versuch betrachtet, CD27L zu klonieren.
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Der
Maus-Anti-Human Fc Antikörper
wurde von Jackson Laboratories erhalten. Dieser Antikörper zeigte
minimale Bindung an Fc Proteine, die an den Fcγ-Rezeptor gebunden sind. Der
Antikörper
wurde unter Verwendung des Chloramin T Verfahrens markiert. In Kürze, eine
P6 Säule
wurde gemäß den Herstellerangaben
hergestellt. In einem Mikrofugenröhrchen wurden 10 μg Antikörper in
10 μl PBS
aufgelöst,
2000 μCi
von trägerfreiem
Na125I wurde hinzugefügt und die Lösung wurde
gut gemischt. 15 μl
einer frisch zubereiteten Lösung
von Chloramin-T (32 μg/ml
in 0,05 M Natriumphosphatpuffer (pH 7,2)) wurde dann hinzugefügt und die Mischung
wurde für
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Mischung wurde umgehend
auf die P6 Säule
aufgetragen. Der radiomarkierte Antikörper wurde dann aus der Säule durch
Sammeln von 100-150 μl
Eluatfraktionen eluiert. Bindungsmedium wurde zu den Peakfraktionen
hinzugefügt,
um das Gesamtvolumen jeder Fraktion auf 2 ml zu bringen. Die Radioiodinierung
ergab spezifische Aktivitäten
im Bereich von 5-10 × 1015 cpm/mmol Protein.
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Die
MP-1 Zelllinie wurde für
die Verwendung beim Screenen auf Bindung von CD27/Fc erzeugt. MP-1 ist
eine spontane Epstein Barr Virus (EBV)-transformierte B lymphoblastoide
Zelllinie, die aus peripherem Blut mononuklearen Zellen, die von
einem normalen Spender stammten, ausgewachsen wurden.
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Nach
zwei Wochen wurden proliferierende B Zellen zwei Klonierungsrunden
mit 0,3 Zellen pro Kammer in RPMI Medium, das mit 10% Hitze-inaktiviertem
fötalem
Rinderserum, 100 U/ml Penicillin und 100 μg/ml Streptomycin ergänzt ist,
unterzogen. MP-1 Zellen werden von einem solchen Klon abgeleitet.
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Die
MP-1 Zelllinie wurde auf Bindung von CD27/Fc durch die folgende
Prozedur gescreent. Etwa 2 × 106 Zellen wurden in 96-Kammerplatten kultiviert.
5 ml Bindungsmedium (RPMI 1640, das 25 mg/ml Rinderserumalbumin
(BSA), 2 mg/ml Natriumazid, 20 mM Hepes pH 7,2 enthält) wurden
zu den Zellen hinzugefügt
und die Zellen wurden dann in der Gegenwart oder Abwesenheit von
CD27/Fc für
1 Stunde bei 37°C
unter leichtem Agitieren inkubiert. Die Zellen wurden aus der Mischung
durch Zentrifugation der 96 Kammerplatten sedimentiert, mit PBS
gewaschen, erneut zentrifugiert, und in Bindungsmedium resuspendiert.
Die Zellen wurden dann mit dem 125I-Maus-Anti-Human
Fc Antikörper,
der wie oben beschrieben hergestellt wurde, für 1 Stunde bei 37°C inkubiert.
Zellen wurden auch mit 125I-Maus-Anti Human Fc Antikörper in
der Gegenwart eines Überschusses
von unmarkiertem Anti-Human Fc Antikörper als eine Negativkontrolle
inkubiert. Im Anschluss an eine einstündige Inkubation mit dem 125I-Antikörper wurden die Zellen und
ungebundener 125I Antikörper durch das Phthalatöl-Trennungsverfahren
getrennt, im Wesentlichen wie von Dower et al., J. Immunol. 132:751, 1984
beschrieben. Zell-gebundener und freier 125I-Antikörper wurden
auf einem Packard Autogamma-Zähler quantifiziert.
MP-1 Zellen besaßen
eine signifikante Anzahl von CD27L, die an der Zelloberfläche gebunden sind,
was darauf hinweist, dass die MP-1 Zellen eine geeignete Quelle
von mRNA für
das Klonieren von CD27L cDNA sein können.
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Beispiel 3: Konstruktion
von cDNA Bibliothek
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Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung einer cDNA Bibliothek aus menschlichen
MP-1 B Zellen für das
Expressionsklonieren von menschlichem CD27L. Die Bibliothek-Konstruktionstechnik
war im Wesentlichen ähnlich
zu jener, die von Ausubel et al., Hrsg. Current Protocols In Molecular
Biology, Band 1 (1987) beschrieben ist. Im Allgemeinen wurde Gesamt
RNA aus 8M Guanidin HCl-lysierten MP-1 Zellkulturen unter Verwendung
einer differentiellen Ethanolpräzipitation
extrahiert und poly(A)+ mRNA wurde isoliert
und durch Oligo dT Zellulose-Chromatographie angereichert.
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Doppelsträngige dDNA
wurde aus einer RNA-Matrize hergestellt, und zwar im Wesentlichen
wie von Gubler et al., Gene 25:263, 1983 beschrieben. Poly (A)+ mRNA Fragmente wurden in RNA-cDNA Hybride
unter Verwendung der Umkehrtranskriptase, die mit zufälligen Hexanukleotiden
geprimed ist, umgewandelt. Die RNA-cDNA Hybride wurden dann in doppelsträngige cDNA
Fragmente unter Verwendung der RNAase H in Kombination mit DNA Polymerase
I umgewandelt. Die resultierende doppelsträngige cDNA wurde mittels T4 DNA
Polymerase stumpfendig gemacht.
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Die
folgenden, nicht mit Kinase behandelten (d.h. nicht phosphororyliert)
BglII Adapter
wurden
an die 5' Enden
der obigen stumpfendigen cDNA Duplexe unter Verwendung des Adaptorklonierungsverfahrens,
das in Haymerle et al., Nucleic Acids Res. 14:8615, 1986 beschrieben
ist, ligiert. Unter den beschriebenen Bedingungen wird nur das 24-mer
Oligonukleotid (obere Strang) kovalent an die cDNA während der
Ligationsreaktion binden. Die nicht-kovalent gebundenen Adapter (einschließlich des
komplementären 20-mer
Oligonukleotids, das oben beschreiben ist, und je der unligierte
Adapter) wurden durch Gelfiltrationschromatographie bei 65°C entfernt,
was nicht-selbst komplementäre Überhänge von
24 Nukleotiden auf den cDNA Termini hinterlässt.
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Die
adaptierte cDNA wurde in pDC303, einem Säugetierexpressionsvektor eingeführt, der
auch in E. coli repliziert. pDC303 wurde aus pDC201 (einem Derivat
von pMLSV, zuvor von Cosman et al., Nature 312:768, 1984 beschrieben),
SV40 und Zytomegalievirus DNA assembliert und weist, in Sequenz
mit der Richtung der Transkription vom Replikationsursprung, die
folgenden Komponenten auf: (1) SV40 Sequenzen von Koordinaten 5171-270,
die den Replikationsursprung, Enhancer-Sequenzen und frühe und später Promotoren enthält; (2)
Cytomegalieviruspromotor und Enhancer-Regionen (Nukleotide 671-63
von der Sequenz, die von Boechart et al. (Cell 41:521, 1985) veröffentlicht
wurde; (3) Adenovirus-2 aus Koordinaten 5779-6079, die das erste Exon der dreiteiligen
Leiter (TPL), Segment 7101-7172 und 9634-9693 enthält, die
das zweite Exon und einen Teil des dritten Exons der TPL und eine
multiple Klonierungsstelle (MCS) enthält, die Stellen für XhoI, KpnI,
SmaI und BglI enthält;
(4) SV40 Segmente aus Koordinaten 4127-4100 und 2770-2533, die Polyadenylierungs-
und Terminationssignale für
frühe Transkription
enhalten; (5) Adenovirus-2 Sequenzen aus Koordinaten 10532-11156
der Virusassoziierten RNA Gene VAI und VAII von pDC201; und (6)
pBR322 Sequenzen aus Koordinaten 4363-2486 und 1094-375, die das
Ampicillin-Resistenzgen und Replikationsursprung enthalten.
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Die
MP-1 cDNA Bibliothek in pDC303 wurde in E. coli Stamm DH10B durch
Elektroporation eingeführt. Rekombinanten
wurden ausplattiert, um etwa 5000 Kolonien pro Platte bereitzustellen.
Diese Rekombinanten wurden gepoolt, um eine Stamm lösungsmenge
von etwa 500.000 Rekombinanten für
das Screening zu ergeben.
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Aliquote
dieser Stammlösungsmenge
wurden ausplattiert, um Pools von 1000 Kolonien zu ergeben. Plasmid
DNA wurde aus diesen Pools isoliert und in eine subkonfluente Schicht
von CV-1/EBNA-1 Zellen unter Verwendung von DEAE-Dextran, gefolgt
von Chloroquin-Behandlung, transfiziert, ähnlich zu jenem Verfahren, das
von Luthman et al., Nucl. Acids Res. 11:1295 (1983) und McCutchan
et al., J. Natl. Cancer Inst. 41:351 (1986) beschrieben wurde. Die
CV-1/EBNA-1 Zellen wurden wie folgt abgeleitet. Die CV-1/EBNA-1
Zelllinie exprimiert konstitutiv EBV Kernantigen-1, das von dem
CMV-unmittelbarfrühen
Enhancer/Promotor angetrieben wird. Die afrikanische grüne Meerkatzen-Zelllinie,
CV-1 (ATCC CCL 70, wurde mit 5 μg
pSV2 gpt (Mulligan & Berg,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78:2072, 1981) und 25 μg von pDC303/EBNA-1
unter Verwendung einer Kalziumphosphat-Copräzipitationstechnik kotransfiziert
(Ausubel et al., Hrsg., Current Protocols in Molecular Biology,
Wiley, New York, 1987). pDC303/EBNA-1 wurde aus pDC302 (Mosley et
al., Cell 59:335, 1989) in zwei Schritten konstruiert. Erstens wurde
das Intron, das in der Adenovirus dreiteiligen Leitsequenz vorhanden
ist, durch Austauschen eines PvuII bis ScaI Fragmentes, welches
das Intron umspannt, gegen das folgende synthetische Oligonukleotidpaar
deletiert, um Plasmid pDC303 zu erzeugen:
SEQ ID NO: 7
5'CTGTTGGGCTCGCGGTTGAGGACAAACTCTTCGCGGTCTTTCCAGT-3'
SEQ ID NO:
8
3'GACAACCCGAGCGCCAACTCCTGTTTGAGAAGCGCCAGAAAGGTCA-5'
-
Zweitens,
ein HindIII-AhaII Restriktionsfragment, das das Epstein-Barr-Virus
Kernantigen I (EBNA-1) kodiert, und im Wesentlichen aus den EBV
Koordinaten 107.932 bis 109.894 (Baer et al., Nature 310:207, 1984)
besteht, wurde dann in die multiple Klonierungsstelle von pDC303
eingefügt,
um das Plasmid pDC303/EBNA-1 zu erzeugen. Die transfizierten Zellen
wurden in der Gegenwart von Hypoxanthin, Aminopterin, Thymidin,
Xanthin, und Mycophenolsäure
gemäß Standardverfahren
(Ausubel et al., supra; Mulligan & Berg,
supra) gezüchtet,
um Zellen zu selektieren, die das transfizierte Plasmid stabil inkorporiert
hatten. Die resultierenden Arzneimittelresistenten Kolonien wurden
isoliert und individuell in Zelllinien für die Analyse expandiert. Die
Zelllinien wurden auf die Expression von funktionellem EBNA-1 gescreent.
Eine Zelllinie, Klon 68, wurde gefunden, EBNA-1 unter Verwendung
dieser Untersuchung zu exprimieren, und wurden CV-1/EBNA-1 bezeichnet.
-
Um
die CV-1/EBNA-1 Zellen mit der cDNA Bibliothek zu transfizieren,
wurden die Zellen in vollständigem
Medium (Dulbecco's
modified Eagle's
media (DMEM), das 10% (v/v) fötales
Kälberserum
(FCS), 50 U/ml Penicillin, 50 U/ml Streptomycin, 2 mM L-Glutamin
enthält),
gehalten und bei einer Dichte von 2 × 105 Zellen/Kammer
auf Einzelkammer-Objektträgern
(Lab-Tek) ausplattiert. Die Objektträger wurden mit 1 ml humanem
Fibronectin (10 ug/ml in PBS) für
30 Minuten vorbehandelt, gefolgt von 1 Waschung mit PBS. Das Medium wurde
von der adhärenten
Zellschicht entfernt und mit 1,5 ml vollständigem Medium, das 66,6 μM Chloroquinsulfat
enthält,
ersetzt. 0,2 ml DNA Lösung
(2 μg DNA,
0,5 mg/ml DEAE-Dextran in vollständigem
Medium, das Chloroquin enthält)
wurde dann zu den Zellen hinzugefügt und für 5 Stunden inkubiert. Im Anschluss
an die Inkubation, wurde das Medium entfernt und die Zellen durch
Zusatz von vollständigem
Medium, das 10% DMSO enthält,
für 2,5
bis 20 Minuten schockiert, gefolgt von dem Austausch der Lösung mit
frischem vollständigem
Medium. Die Zellen wurden in Kultur gezüchtet, um die transiente Expression
der eingeführten
Sequenzen zu ermöglichen.
Diese Bedingungen führten
zu einer 80% Transfektionshäufigkeit
in überlebenden CV-1/EBNA-1
Zellen.
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Beispiel 4: Isolation
von menschlicher CD27L cDNA
-
Die
transfizierten Zellen wurden für
zwei bis drei Tage auf mit Kammern versehenen Glasobjektträgern (Lab-Tek)
kultiviert, um die transiente Expression der eingefügten DNA
Sequenzen zu ermöglichen.
Transfizierte Monoschichten von CV-1/EBNA-1 Zellen wurden auf die Expression
von CD27L durch Bindung von 125I-Maus Anti-Human
Fc Antikörper
durch Objektträger-Autoradiographie,
wie unten beschrieben, untersucht.
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Transfizierte
CV-1/EBNA-1 Zellen (an Kammerobjektträger angeheftet) wurden einmal
mit Bindungsmedium mit fettfreier Trockenmilch (BM-NFDM) (RPMI Medium
1640, das 25 mg/ml Rinderserumalbumin (BSA), 2 mg/ml Natriumazid,
20 mM HEPES, pH 7,2 und 50 mg/ml fettreie Trockenmilch enthält) gewaschen. Die
Zellen wurden dann mit CD27/Fc in BM-NFDM (1 μg/ml), das enthält, für 1 Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Zellmonoschichten
in den mit Kammern versehenen Objektträgern dreimal mit BM-NFDM gewaschen,
um ungebundenes CD27/Fc Fusionsprotein zu entfernen und dann mit
40 ng/ml 125I-Maus Anti-Human-Fc Antikörper (eine
1:50 Verdünnung)
für 1 Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Zellen wurden dreimal mit BM-NFDM
gewaschen, gefolgt von 2 Waschungen mit Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS),
um ungebundenen 125I-Maus-Anti-Human Fc-Antikörper zu
entfernen. Die Zellen wurden durch Inkubieren für 30 Minuten bei Raumtemperatur in
2,5% Glutaraldehyd in PBS, pH 7,3, fixiert, in PBS zweimal gewaschen
und luftgetrocknet. Die Kammerobjektträger, die die Zellen enthalten,
wurden einem Phophorimager über
Nacht ausgesetzt, dann in Kodak GTNB-2 photographische Emulsion
(6 × Verdünnung in Wasser)
getaucht und im Dunkeln für
3-5 Tage bei 4°C
in einem lichtundurchlässigen
Container exponiert. Die Objektträger wurden dann für etwa 4
Minuten in Kodak D19 Entwickler (40 g/500 ml Wasser) entwickelt,
in Wasser gespült
und in Agfa G433C Fixierer fixiert. Die Objektträger wurden individuelle mit
einem Mikroskop bei einer 25-40 × Vergrößerung untersucht und positive
Zellen, die CD27L exprimieren, wurden durch das Vorhandensein von
autoradiograhischen Silberkörnchen
gegen einen hellen Hintergrund identifiziert.
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Unter
Verwendung des Objektträger-Autoradiographieansatzes
wurden etwa 50000 cDNAs in Pools von etwa 1000 cDNAs gescreent,
bis die Untersuchung von einem Transfektantpool mehrere Zellen als
eindeutig positiv für
die CD27/Fc Bindung zeigte. Dieser Pool wurde dann in Pools von
300 partitioniert und erneut durch Objektträger-Autoradiographie gescreent und ein positiver
Pool wurde identifiziert. Individuelle Kolonien aus diesem Pool
von 300 wurden gescreent, bis ein einzelner Klon (Klon #60) identifiziert
wurde, welcher die Synthese eines Oberflächenproteins mit detektierbarer
CD27/Fc Bindungsaktivität
steuerte. Dieser Klon wurde isoliert und seine Einfügung wurde
sequenziert, um die Sequenz des menschlichen CD27L cDNA Klons 60
zu bestimmen.
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Der
Säugetierexpressionsvektor
pDC304, der den menschlichen CD27L enthält (mit der Bezeichnung pDC304/HuCD27L)
wurde bei der American Type Culture Collection, Rockville, MD, USA
(ATCC), am 18. August 1992 hinterlegt und erhielt die Hinterlegungsnummer
ATCC 69052. Die Hinterlegung erfolgte unter den Bedinungen des Budapester
Vertrags. Das angehängte
Sequenzprotokoll legt die Nukleotid-(SEQ ID NO: 1) und vorausgesagte
Aminosäuresequenzen
von Klon 60 (SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 2) dar und assoziierte Informationen
erscheinen am Ende der Spezifikation unmittelbar vor den Ansprüchen.
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Die
Sequenzanalyse des resultierenden Klons offenbarte eine Einfügung von
813 bp mit einem einzelnen langen offenen Leserahmen, der in der
Lage ist, ein Protein von 193 Aminosäuren (SEQ ID NO: 1) zu kodieren.
Die Amino-terminalen 20 Aminosäuren
wurden von 18 hydrophoben Aminosäuren
gefolgt, die vermutlich als ein Transmembrananker fungieren. Dieses
Fehlen einer Signalsequenz, die Gegenwart einer internen hydrophoben
Domäne,
und die Gegenwart von zwei möglichen
N-verbundenen Glycosylierungsstellen
in der C-terminalen Domäne
(bei den Aminosäuren
Asn63 und Asn170)
wies darauf hin, dass CD27L ein TypII Transmembranprotein ist, welches
eine extrazelluläre
Carboxy-terminale Domäne
aufweist.
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Der
isolierte cDNA Klon enthielt nur 37 Nukleotide stromaufwärts des
mutmaßlichen
Initiationskodons (SEQ ID NO: 1) mit keinen Terminationskodons im
Rahmen. Zusätzlich
stimmt die Sequenz um diese Initiatorstelle nicht mit der Konsensus
für solche
Stellen überein,
wie von Kozak, Nucl. Acids. Res. 12:857 (1984) vorausgesagt wurde.
Folglich wurde eine „verankerte
PCR"-Reaktion gemäß Carrier
et al., Gene 116:173 (1992) durchgeführt, um das 5' Ende des CD27L Transkripts
zu klonieren, um sicherzustellen, dass es keine stromaufwärtige Initiatorstelle
gibt. Dies führte
zu der Identifikation von zusätzlichen
113 Nukleotiden, die dem Ende des isolierten Klons vorangehen (SEQ
ID NO: 1). Es wurden keine Initiatorstellen stromaufwärts von
jener gefunden, die zuvor identifiziert wurde.
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Beispiel 5: Monoklonale
Antikörper
gegen CD27L
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Dieses
Beispiel illustriert die Herstellung von monoklonalen Antikörpern gegen
CD27L. CD27L wird in Säugetier-Wirtszellen, wie
COS-7 oder CV-1/EBNA-1 Zellen exprimiert und unter Verwendung von
CD27/Fc Affinitätschromatographie
gereinigt. Gereinigtes CD27L kann verwendet werden, um monoklonale
Antikörper gegen
CD27L unter Verwendung herkömmlicher
Techniken zu erzeugen, zum Beispiel jenen Techniken, die im U.S.
Patent 4.411.993 beschrieben sind. Kurz gesagt, es werden Mäuse mit
CD27L als ein Immungen, das in komplettem Freudschen Adjuvans emulgiert
ist, immunisiert, wobei Mengen im Bereich von 10 bis 100 μg subkutan
oder intraperitoneal injiziert werden. Zehn bis zwölf Tage
später
werden die immunisierten Tiere mit zusätzlichem CD27L, der in inkomplettem
Freud'schen Adjuvans
emulgiert ist, re-immunisiert. Danach werden die Mäuse nach
einem Wochen- bis Zweiwochen-Immunisierungsplan
regelmäßig re-immunisiert.
Durch retroorbitales Bluten oder Entfernen der Schwanzspitze werden
regelmäßig Serumproben
genommen, um mittels Dot-Blot-Assay oder ELISA (Enyzm-gebundene
Immunosorbent-Untersuchung) auf CD27L Antikörper zu testen.
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Nach
Feststellung eines entsprechenden Antikörper-Titers wird positiven
Tieren eine letzte intravenöse
Injektion von CD27L in physiologischer Kochsalzlösung gegeben. Drei oder vier
Tage später
werden die Tiere getötet,
die Milzzellen geerntet, und die Milzzellen werden mit einer Maus-Myelom-Zelllinie (z.B. NS1 oder
Ag8.653 fusioniert. Die Fusionen erzeugen Hybridom-Zellen, die auf
mehrere Mikrotiterplatten in einem selektiven HAT-Medium (Hypoxanthin,
Aminopterin und Thymidin) aufgebracht werden, um eine Vermehrung von
nicht fusionierten Zellen, Myelomhybriden und Milzzellhybriden zu
hemmen.
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Die
Hybridomzellen werden mittels ELISA durch Anpassungen der von Engvall
et. al., Immunochem. 8:871, 1971 und in dem US-Patent 4,703,004
beschriebenen Verfahren auf eine Reaktivität gegen gereinigten CD27L gescreent.
Positive Hybridomzellen können
intraperitoneal in syngene BALB/c-Mäuse injiziert werden, um Asciten
zu erzeugen, die hohe Konzentrationen an monoklonalen Anti-CD27L-Antikörpern enthalten.
Alternativ können
Hybridomzellen mittels verschiedener Verfahren in vitro in Kolben
oder Rollerflaschen herangezogen werden. In Maus-Asciten erzeugte
monoklonale Antikörper
können
durch Ammoniumsulfatfällung, gefolgt
von einer Gelausschlusschromatographie gereinigt werden. Alternativ
kann auch eine Affinitätschromatographie,
die auf der Antikörperbindung
an Protein A oder Protein G beruht, oder auch eine Affinitätschromatographie,
die auf der Bindung an CD27L beruht, angewendet werden.
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Beispiel 6: Bindung von
CD27L an CD27
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Um
die Bindung von CD27 an den nativen CD27L, der auf MP-1 Zellen exprimiert
wird, mit jener des klonierten CD27L, der auf transfizierten CV-1/EBNA
Zellen exprimiert werden, zu vergleichen, wurde eine modifizierte
indirekte Bindungsuntersuchung unter Verwendung des CD27/Fc und
der in Beispiel 2 beschriebenen 125I-markierten
Maus Anti-Human IgG Antikörper
entwickelt. Dies war notwendig, da die direkte Radiomarkierung von
CD27/Fc zu seiner Inaktivierung führte. MP-1 Zellen wurden variierenden
Konzentrationen von CD27/Fc, gefolgt von einer konstanten sättigenden
Konzentration von 125I-Antikörper gegen
den Fc-Abschnitt der Moleküle
wie folgt ausgesetzt.
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Bindungsuntersuchungen
für MP-1
Zellen wurden durch Züchten
von Zellen in Suspensionskultur in 96-Kammer Kulturplatten ausgeführt. In
Kürze,
es wurden MP-1 Zellen (2 × 106 Zellen/Kammer) in der Gegenwart oder Abwesenheit
von verschiedenen Konzentrationen von CD27/Fc in Bindungsmedium
(RPMI 1640 Medium, 1% Rinderserumalbumin, 0.2% Natriumazid und 20
mM Hepes, pH 7,2) für
eine Stunde bei 37°C
inkubiert. Zellen wurden dann einmal mit PBS gewaschen und mit 125I-Maus-Anti-Human
IgG (40 ng/ml) in Bindungsmedium unter leichtem Rühren für 1 Stunde
bei 37°C
inkubiert. Zellen und ungebundener 125I-Antikörper wurden
durch das Pthalatöl-Trennverfahren
getrennt, wie im Wesentlichen von Dower et al., J. Immunol 132:751
(1984) beschrieben ist.
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Monoschichten
von CV-1/EBNA Zellen (2,5 × 105 Zellen pro Kammer), die mit den MP-1 cDNA
Pools transfiziert sind, wurden auf CD27 Expression nach zwei Tagen
unter Verwendung von maus Anti-Human IgG Bindungs- und Objektträger-Autoradiographie
untersucht. Transfizierte Zell-Monoschichten wurden mit Bindungsmedium,
das fettfreie Trockenmilch (50 mg/ml; BM-NFDM) enthält, gewaschen,
dann mit CD27/Fc in BM-NFDM
(1 μg/ml)
für eine
Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Zellen wurden dann dreimal
mit BM-NFDM gewaschen und mit 40 ng/ml 125I-Maus
Anti-Human IgG in BM-NFDM für
eine Stunde inkubiert. Zellen wurden zweimal mit BM-NFDM, dreimal
mit PBS gewaschen, und in PBS, die 2,5% Glutaraldehyd enthält, für 30 Minuten
fixiert, weitere zweimal mit PBS gewaschen und luftgetrocknet. Die
Kammer-Objektträger
wurden dann in Kodak GTNB-2 photographische Emulsion getaucht und
für 3 Tage
bei Raumtemperatur vor dem Entwickeln exponiert.
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Für Bindungsuntersuchungen
auf dem klonierten CD27L, wurden adhärente CV-1/EBNA Zellen mit dem
CD27L Expressi onsplasmid in 12-Kammerplatten (2,5 × 105 Zellen/Kammer) wie oben transfiziert. Zwei Tage
später
wurden die Zellen mit BM-NFDM
gewaschen und mit verschiedenen CD27/Fc-Konzentrationen inkubiert.
Nachfolgend wurden die Zellen gewaschen, mit 125I-markiertem Maus-Anti-Human
IgG Antikörper, wie
zuvor beschrieben, inkubiert und durch Trypsinierung geerntet. In
allen Untersuchungen wurde die nicht-spezifische Bindung von 125I-Antikörper in der Abwesenheit von
CD27/Fc sowie in der Gegenwart von CD27/Fc und eines 200-fachen
molaren Überschusses
an unmarkiertem Antikörper
untersucht. Freier und Zell-gebundener 125I-Antikörper wurden auf einem Packard
Autogamma Zähler
quantifiziert. Affinitätsberechnungen
wurden auf einem RS/1 (BBN Software, Boston, MA), die auf einem
Microvax Computer läuft,
durchgeführt.
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Wenn
die MP-1 Bindungsdaten in dem Scatchard Koordinatensystem erneut
graphisch dargestellt wurden, wurde eine biphasische Kurve erzeugt,
was sowohl auf Hoch- als auch auf Niederaffinitätsbindungskomponenten hinweist.
Der auf MP-1 Zellen exprimierte CD27L hatte Ka-Werte von 1,58 × 109 M–1 und 1,83 × 108 M–1, mit 250 bzw. 560
Stellen pro Zelle. Ähnlicherweise
zeigte der klonierte CD27L, der in CV-1/EBNA Zellen exprimiert wird,
sowohl Hoch- als auch Niederaffinitätsbindungkomponenten. Die Affinitätskonstanten,
die aus der Scatchard-Analyse
errechnet wurden, 2,7 × 109 M–1 und 1, 2 × 108 M–1, stimmten gut mit
jenen überein, die
für die
Bindung von CD27/Fc an den nativen Liganden, der auf MP-1 Zellen
exprimiert wird, beobachtet wurden. Insgesamt war die Expression
des Liganden auf CV-1/EBNA Zellen mit 12.017 Hochaffinitäts- und 68.560
Niederaffinitätsbindungsstellen,
die pro Zelle ermittelt wurden, verstärkt.
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Beispiel 7: SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
von CD27L
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Natives
und rekombinantes CD27L Protein wurde durch SDS-PAGE unter reduzierenden
Bedingungen wie folgt analysiert. Die Zellen wurden mit 125I, wie zuvor von Urdal et al., (J. Biol.
Chem. 263:2870 (1988) beschrieben, oberflächenmarkiert. Membranproteine
wurden mit Detergens in der Gegenwart von Protease-Inhibitoren,
einschließlich
100 mM Iodacetamid, aufgelöst.
CD27L wurde durch Bindung an CD27/FC und Protein G Sepharose isoliert
(Armitage et al., Nature 357:80, (1992)). Um Bindung von CD27/Fc
an Fc-Rezeptoren zu eliminieren, wurden die Detergenslysate mit
50 μg/ml
menschlichem IgG und 5% Kaninchen und Ziegensera vorgeklärt. Die
Proben wurden in Puffer, der 4 M Harnstoff und 5% 2-Mercaptoethanol
enthält,
resuspendiert und durch 4-20% Gradienten SDS-Polyacrylamidgel (NOVEX) elektrophoretisiert.
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Die
vorherrschende Proteinart, die sowohl auf MP-1 als auch auf CD27L-exprimierenden
CV-1/EBNA Zellen beobachtete wurde, hatte ein scheinbares Mr von ~50.000. Vergleich mit dem berechneten
Mr (21.146) des unmodifizierten CD27L weist
darauf hin, dass die N-verbundenen Glycosylierungsstellen in der
extrazellulären
Domäne
verwendet werden. Präzipitate
von beiden Zellen zeigten auch eine unbedeutende Proteinart von
etwa 20.000, die in CV-1/EBNA Kontrollzellen nicht gefunden wurde.
Diese könnte
entweder unmodifizierter CD27L oder das Produkt von Proteinabbau
sein. Eine Proteinart von ~200 kDa wurde ebenfalls beobachtet, die
spezifisch mittels CD27/Fc präzipitiert
wird.
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Beispiel 8: Biologische
Aktivität
von CD27L
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A. CD27L stimuliert die
T Zell-Proliferation
-
Die
Fähigkeit
von CD27L, die Proliferation von humanen peripheren Blut T Zellen
zu stimulieren, wurde unter Verwendung der folgenden Proliferationsuntersuchung
gezeigt. Humane periphere Blut T-Zellen wurde aus PBMC durch Rosettenbildung
mit 2-Aminoethyliosthiouroniumbromid-Hydrobromid-behandelten SRBC gereinigt.
Nach der hypotonen Lyse von SRBC, wurden Monozyten durch Plastikanheftung
für 1 Stunde
bei 37°C
abgereichert. CD4+ und CD8+ T-Zellen
wurden durch negative Abreicherung von CD8+ bzw.
CD4+ Zellen durch magnetische Zellsortierung
gemäß dem Herstellerprotokol
(Miltenyi Biotec, Sunnyvale, CA) gereinigt. Sortierte Zellen waren
routinemäßig zu > 95% rein, wie durch
Flusszytometrie beurteilt wurde. T-Zellen wurden in 96-Kammerplatten bei
105 Zellen pro Kammer in dreifacher Ausführung für 3 Tage
in der Gegenwart von einer suboptimalen Konzentration von Phytohämagglutinin
(0,1% v/v) kultiviert. Ebenfalls in der Kultur vorhanden waren CV-1/EBNA Zellen, die
2 Tage nach der Transfektion mit 1% Paraformaldehyd für 5 Minuten
bei 25°C
fixiert wurden. Die Kammern wurden mit 1 μCi von tritiertem Thymidin für die letzten
8 Stunden der Kultur gepulst und der c.p.m. Einbau wurde bestimmt.
Ein neutralisierendes IL-2 Antiserum, hergestellt in einem Kaninchen,
wurde verwendet, um IL-2 Bioaktivität bei einer Verdünnung von
1:500 zu blockieren, wie zuvor von Alderson et al., J. Exp. Med.
172:577 (1990) beschrieben wurde.
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Die
Zugabe von CD27L exprimierenden CV-1/EBNA Zellen zu T-Zellen in
der Gegenwart einer suboptimalen Konzentration von Phytohämagglutinin
(PHA) führte
zu einem verstärkten
Thymidineinbau, wohingegen die Zugabe von Kontroll CV-1/EBNA Zellen,
die mit leerem Vektor transfiziert sind, keine Wirkung hatte. So
wenig wie 100 CV-1/EBNA Zellen, die CD27L exprimieren, waren ausreichend,
um die Proliferation in Kulturen, die mit 1 × 105/T
Zellen etabliert wurden, signifikant zu erhöhen. Im Gegensatz dazu hatte
CD27L in der Abwesenheit von Costimulation keine Wirkung auf die
T-Zell-Proliferation.
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Unter
Verwendung von magnetischen Kügelchen,
um Subpopulationen von T-Zellen zu isolieren, wurde bestimmt, dass
CD27L die Proliferation von sowohl CD4+ als
auch CD8+ T-Zellen costimuliert. Zusätzlich wurde
die Induktion der CD4+ und CD8+ T-Zell-Proliferation durch CD27L
durch die Gegenwart eines IL-2 neutralisierenden Antiserums nicht
beeinflusst, was impliziert, dass unter diesen Kulturbedingungen
die CD27L-vermittelte T-Zell-Proliferation unabhängig von IL-2 ist. Folglich
gibt CD27L entweder ein direktes proliferatives Signal zu zumindest
einigen T-Zellen ab, oder alternativ, dass Zytokine, mit Ausnahme
von IL-2 zu der Reaktion beitragen können.
-
B. CD27 induziert die
lytische Aktivität
von T Zellen
-
Um
die Wirkung von CD27L auf T Zellen weiters zu charakterisieren,
wurde seine Fähigkeit,
die in vitro Erzeugung von zytolytischen Zellen in der Gegenwart
oder Abwesenheit von Lectin zu beeinflussen, untersucht. Kulturbedinungen
für das
Messen der cytolytischen Aktivität
waren wie oben für
die Proliferationsuntersuchungen beschrieben, im Ausnahme, dass
T-Zellen für
4 Tage in 24-Kammerplatten bei 106 Zellen
pro Kammer unter Verwendung einer fixierten Konzentration (105) CV-1/EBNA-Zellen kultiviert wurden. Eine
4 Stunden 51Cr-Freisetzungsuntersuchung wurde verwendet,
um die cytolytische Aktivität
von kultivierten Zellen zu beurteilen, wie zuvor berichtet wurde
(Alderson et al., J. Exp. MEd. 172:577 (1990). In Kürze, die
kultivierten Zellen wurden in Kulturmedium gewaschen und Duplikat-Kulturfraktionen
wurden in 96-Kammer
V-Bodenplatten seriell verdünnt.
Als eine Zielzelle wurde die murine Tumorzelllinie P815 in der Gegewart
von PHA (0,6% v/v) verwendet, um lytische Zellen zu offenbaren,
ungeachtet ihrer Spezifität.
Eine lytische Einheit (LU) wurde als die Fraktion der anfänglichen
Kultur definiert, die eine 50% Lyse der Zielzellen hervorruft.
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CD27L
hatte keine stimulatorische Wirkung auf zytolytische Aktivität in der
Abwesenheit von Costimulation, wie in einer Lectin-vermittelten
Zytotoxizitätsuntersuchung
detektiert wurde. Jedoch führte
die Inkubation von gereinigten T-Zellen
mit CD27L in der Gegenwart von suboptimalem PHA zu einer verstärkten Erzeugung
von zytolytischen Zellen im Vergleich zu Zellen, die mit PHA allein
oder PHA plus CV-1/ENBA Kontrollzellen kultiviert wurden. Die durch
CD27L induzierte lytische Aktivität auf PHA costimulierte T-Zellen
in dieser Untersuchung war zu jener vergleichbar, die durch IL-2
(1.100 bzw. 800 lytische Einheiten (LU) pro Kultur) induziert wurde
und war mehr als zehnfach höher
als jene, die mit Zellen gesehen wurde, die in der Gegenwart von
PHA allein (61 LU) oder PHA puls CV-1/EBNA Kontrollzellen (50 LU)
inkubiert wurden. Die Wirkung von CD27L auf zytolytische Zellerzeugung
war auch auf einer pro Effektor Zellbasis (780 LU pro 106 Zellen für CD27L+PHA im Vergleich zu
71LU pro 106 Zellen für CV-1/EBNA Kontrollzellen
+ PHA) offensichtlich, was impliziert, dass CD27L, zusätzlich zur Überstützung der
T-Zell Proliferation, die Differenzierung von zytolytischen Z-Zellvorläufern verstärkt.
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Beispiel 9: Konstruktion
und Expression von löslichem
CD27L
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Eine
CD27-L DNA wurde erzeugt, um ein lösliches, oligomeres CD27-L
Fusionsprotein mit der Bezeichnung sCD27L-3 zu exprimieren. Das
Konstrukt, das sCD27L-3 kodiert (in SEQ ID NO: 9 und SEQ ID NO: 10
gezeigt), enthält
eine Leitsequenz (die die Aminosäuren –24 bis –1 aufweist),
eine 37 Aminosäuresequenz, die
eine Leucin-Zipper-Domäne
(die die Aminosäuren
3-35 aufweist) enthält,
und die extrazelluläre
Region von hu manem CD27-L (die die Aminosäuren 39-193 aufweist). Die
Nukleotide, die die Aminosäuren
1-2 und 36-38 kodieren, sind nicht-funktionelle Reste von Restriktionsstellen.
Das Konstrukt wurde mittel Verfahren hergestellt, die im Stand der
Technik bekannt sind, um eine DNA zu erhalten, die die extrazelluläre Region
von CD27-L kodiert. In Kürze,
es wurde die extrazelluläre
Region von CD27-L aus einer Volllängen CD27-L cDNA mittels PCR
amplifiziert. Die verwendeten Primer wurden von der extrazellulären Region
von CD27-L (SEQ ID NO: 1, Nukleotide 222-245, für den 5' Primer, und das Komplement der Nukleotide
663-689 für
den 3' Primer) abgeleitet,
zuzüglich
von Sequenzen, die die gewünschten
Restriktionsenzymstellen (ACTAGT, welche eine SpeI Stelle enthält, für den 5' Primer, und GCGGCCGC,
welche eine NotI Stelle enthält,
für den
3' Primer) kodieren.
Das amplifizierte PCR Produkt, die die extrazelluläre Domäne von CD27-L
darstellt, wurde in einen SpeI/NotI geschnittenen SMAG (pDC206)
Vektor kloniert. Der SMAG Vektor ist ein Derivat von pDC201 (Sims et
al., Science 241:585, 1988), der die murine IL-7 Leitsequenz enthält. Der
Vektor wurde amplifiziert, mit SpeI geschnitten und mit Kalbsdarm
alkalische Phosphatase behandelt. Die Nukleotidsequenz, die die
Leucin-Zipper-Region aufweist, wurde durch Ligieren von mehreren
Oligonukleotiden, die von der bekannten Aminosäuresequenz des Leucin-Zippers
abgeleitet sind, mittels Standardmethodologie synthetisiert, und
dann mit dem SpeI-geschnittenen
SMAG Vektor ligiert, um einen Expressionsvektor, der eine murine
IL-7 Leitsequenz (Namen et al., Nature 333:571; 1988), eine Leucin-Zipper
Domäne,
und die extrazelluläre
Domäne
von CD27-L enthält,
zu bilden. Der Expressionsvektor wurde als pDC206/sCD27L-3 bezeichnet.
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pDC206/sCD27L-3
wurde in die Affennieren-Zelllinie CV-1/EBNA (ATCC CRL 10478) zusammen mit einem
pSV3Neo Plasmid co-transfiziert. pSV3Neo (Mulligan und Berg, Proc.
Natl. Acad. Sci. U.S.A. 78:2072, 1981) ist ein Plasmid, welches
das SV40 T-Antigen exprimiert und folglich die episomale Replikation
des pDC206 Plasmids ermöglicht.
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Sobald
Zellen, die das Fusionskonstrukt exprimieren, identifiziert sind,
werden Kulturen im großen Maßstab von
transfizierten Zellen gezüchtet,
um Überstand
von Zellen zu akkumulieren, die das lösliche, oligomere CD27-L Fusionsprotein
(als sCD27L-3 bezeichnet) exprimieren. sCD27L-3 in der Überstandsflüssigkeit
wird durch Affinitätsreinigung
gereinigt, und zwar im Wesentlichen wie im U.S. Patent 5.011.912
beschrieben ist. sCD27L-3 kann auch mittels anderen Proteinreinigungsverfahren
gereinigt werden, wie hierin beschrieben. Silber-gefärbte SDS
Gele des löslichen,
oligomeren CD27-L Fusionsprotein können hergestellt werden, um
die Reinheit zu bestimmen. sCD27L-3 bindet lösliches CD27, und inhibiert
die Bindung von löslichem CD27
an Zellen, die CD27-L exprimieren, wie in Beispiel 10 beschrieben
ist.
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Beispiel 10: Biologische
Aktivität
von löslichem
CD27L
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Dieses
Beispiel illustriert eine biologische Aktivität von sCD27L-3. Eine lösliche Form
des menschlichen Lymphozyt-Oberfächenantigens
CD27 wurde im Wesentlichen wie von Fanslow et al., J. Immunol. 149:65
(1992) beschreiben hergestellt, um ein dimeres Fc Fusionskonstrukt
mit der Bezeichnung CD27/Fc zu bilden. CD27/Fc weist die extrazelluäre Region
von CD27 und eine Fc Region von einem menschlichen IgG1 auf.
sCD27L-3 inhibiert die Bindung von CD27/Fc an MP-1 Zelle, einer
humanen, Epstein-Barr-Virus-transformierten B-Zelllinie, die endogenes
CD27-L exprimiert.
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Konditionierte Überstandsflüssigkeit
von CV-1/EBNA Zellen, die mit pDC206/sCD27L-3 transfiziert sind,
wurde in eine 96 Kammerplatte titriert. Eine konstante Menge von
CD27/Fc (1 μg/Kammer)
wurde zu jeder Kammer hinzugefügt,
gefolgt von 1-2 × 106 MP-1 Zellen pro Kammer, in Bindungsmedium
(RPMI-1640, das 1% Rinderserumalbumin, 0,2% Natriumazid und 20 mM
HEPES, pH 7,2 enthält)
Die Platte wurde bei 37°C für eine Stunde
inkubiert. Zellen wurden zweimal mit PBS gewaschen, dann durch Zentrifugation
pelletiert. 125I-Maus Anti-Human IgG Fc wurde
zu jeder Kammer bei einer konstanten Konzentration hinzugefügt, und
die Platte für
eine weitere Stunde bei 37°C
inkubiert. Das 125I-Maus Anti-Human IgG
Fc band an das CD27/Fc, das an die MP-1 Zellen band. Nach der letzten
Inkubation wurden die Zellen über
Phthalatöl-enthaltende
Röhrchen geerntet,
um die gebundenen und freien 125I-Maus Anti-Human
IgG Fc zu trennen und die Menge an Radioaktivität mittels eines Gamma-Zähler quantifiziert.
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sCD27L-3
zeigte eine Dosis-abhängige
Inhibierung der Bindung von CD27/Fc an MP-1 Zellen. Durch Vergleich
der Konzentration, bei welcher die Inhibierung der Bindung von CD27/Fc
bei 50% der Titration der Inhibierung durch sCD27L-3 ist, wurde
geschätzt,
dass die Konzentration von sCD27L-3 in dem konditionierten Medium
zwischen 18 und 40 μg/ml
war. Bei Ausführen
dieses Vergleichs wurde das MW von sCD27L-3 mit 135 Kd geschätzt (geschätztes MW
der extrazellulären
Region von CD27-L war 45 Kd, multipliziert mal 3 für Bildung
eines Trimers) und es wurde vermutet, dass die Bindung von sCD27L-3
an CD27/FC, bei einem molaren Verhältnis stattfindet. Der Ki wurde
mit 10-mal dem Ka geschätzt,
welcher 3 × 10
–7 M
–1 war,
und die anfängliche
Konzentration wurde mit 1 × 10
–8 M
angenommen. Die Ergebnisse demonstrierten, dass die anfängliche
Annahme von einer Konzentration von 1 × 10
–8 M
etwa 10fach zu gering war, und eine 1:3 Verdünnung der Überstandflüssigkeit ergab sogar eine geschätzte Konzentration
von 1 × 10
–7 M. Sequenzprotokoll