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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Der
als Apoptose bekannte programmierte Zelltod findet in der Embryogenese,
Metamorphose, endokrinabhängigen
Gewebeatrophie, im normalen Gewebeumsatz und beim Tod von Immun-Thymozyten
(induziert durch ihren Antigen-Rezeptor-Komplex oder durch Glucocortocoide)
statt (Itoh et al., Cell 66: 233, 1991). Während der Reifung von T-Zellen im Thymus
werden T-Zellen, die körpereigene
Antigene erkennen, durch den apoptotischen Vorgang zerstört, während andere
positiv selektiert werden. Die Möglichkeit,
dass manche T-Zellen, die bestimmte körpereigene Epitope (d. h. ineffizient
prozessierte und präsentierte
Antigendeterminanten eines bestimmten körpereigenen Proteins) erkennen,
diesem Eliminierungsvorgang entkommen und anschließend eine
Rolle bei Autoimmunerkrankungen spielen können, ist nahegelegt worden
(Gammon et al., Immunology Today 12: 193, 1991).
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Von
einem als Fas bekannten Zelloberflächenantigen ist berichtet worden,
dass es Apoptose vermittelt, und man glaubt, dass es bei der klonalen
Deletion mit körpereigenem
Material reagierender T-Zellen eine Rolle spielt (Itoh et al., Cell
66: 233, 1991; Watanabe-Fukunage et al., Nature 356: 314, 1992).
Bei Fas handelt es sich um ein Molekül von 45 kDa, das auf aktivierten
T-Zellen, B-Zellen und Neutrophilen exprimiert wird (Itoh, vorstehend).
Hohe Fas-mRNA-Spiegel sind in Thymus, Leber, Herz, Lunge und Eierstöcken von
Mäusen nachgewiesen
worden (Watanabe-Fukunage et al., J. Immunol., 148: 1274, 1992).
Es ist berichtet worden, dass die Vernetzung eines spezifischen
Antikörpers
mit Fas verschiedene Zelllinien dazu induziert, sich einer Apoptose
zu unterziehen (Yonehara et al., J. Exp. Med., 169: 1747, 1989;
Trauth et al., Science, 245: 301, 1989). Unter bestimmten Bedingungen
kann die Bindung eines spezifischen monoklonalen Antikörpers an
Fas jedoch stimulatorisch auf frisch isolierte T-Zellen wirken (Alderson
et al., J. Exp. Med. 178: 2231, 1993).
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Über die
Klonierung von cDNA, die menschliches und Maus-Fas-Antigen kodiert,
ist von Watanage-Fukunage et al. (J. Immunol., vorstehend) beziehungsweise
Itoh et al., vorstehend, berichtet worden. Die durch die klonierten
cDNAs kodierten Aminosäuresequenzen
zeigen an, dass es sich bei sowohl menschlichen als auch Maus-Fas-Antigenen
um Transmembranproteine handelt, die eine strukturelle Homologie
zu Mitgliedern der Nervenwachstumsfaktor-Rezeptor-/Tumornekrosefaktor-Rezeptor(NGFR/TNFR)-Familie von Zelloberflächenrezeptoren
aufweisen.
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Mäuse, welche
die als Lymphoproliferations(lpr)-Mutation bekannte autosomale rezessive
Mutation tragen, weisen Fehler im Gen für Fas-Antigen auf und exprimieren
kein normales funktionelles Fas-Protein, das zur Übertragung
des apoptotischen Signals fähig
ist (Watanabe-Fukunage et al., Nature 356: 314, 1992). Mäuse, die
eine lpr-Mutation tragen, entwickeln lymphoproliferative Störungen,
die durch die Anhäufung
von CD4–-CD8–-Thymozyten
in Lymphknoten und der Milz, Hypergammaglobulinämie, Autoantikörperproduktion, rheumatoiden
Faktor, Arthritis und Glomerulonephritis gekennzeichnet sind (Watanabe-Fukunage
et al., Nature, vorstehend).
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Ein
von dem in lpr-Mäusen
vorgefundenen ununterscheidbares klinisches Syndrom wird durch Mäuse aufgezeigt,
die ein mutantes Gen tragen, das als Mutation für die generalisierte lymphoproliferative
Erkrankung (gld) bekannt ist (Watanabe-Fukunage et al., Nature,
vorstehend). An den gld- und lpr-Mutationen sind unterschiedliche
Gene beteiligt, die auf unterschiedlichen Chromosomen kartieren
(Seldin et al., J. Exp. Med. 167: 688, 1988; Watson et al., Mammalian
Genome 2: 158, 1992; Watanabe-Fukunage et al., Biochem. Genet. 29: 325,
1991, und Watanabe-Fukunage et al., J. Immunol., vorstehend).
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Eine
Untersuchung zur Existenz und Identität eines Moleküls (von
Molekülen),
das (die) mit dem Fas-Antigen interagiert (interagieren), ist wünschenswert,
um weitere Erkenntnisse zur Entwicklung von körpereigener Toleranz durch
das Immunsystem bereitzustellen und um ein Mittel zur Untersuchung
der Ätiologie von
Autoimmunerkrankungen bereitzustellen. cDNA, die ein Rattenprotein
kodiert, das Fas bindet, ist kloniert worden (Suda et al., Cell,
75: 1169, 1993). Ein menschlicher Fas-Ligand würde für Verwendungen wie zum Beispiel
Forschung am menschlichen Immunsystem und Entwicklung diagnostischer
oder therapeutischer Mittel zur Verwendung bei Menschen bevorzugt.
Vor der vorliegenden Erfindung war jedoch kein menschliches Protein
bekannt, welches an das Fas-Antigen bindet.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Fas-Liganden(Fas-L)-Proteine,
sowie isolierte DNA, welche die Fas-L-Proteine kodiert, Expressionsvektoren,
welche die isolierte DNA umfassen, und ein Verfahren zur Herstellung
von Fas-L durch Züchten
von Wirtszellen, welche die Expressionsvektoren enthalten, unter
Bedingungen, die zur Expression des Fas-L-Proteins geeignet sind,
bereit. Bei Fas-L handelt es sich um ein Protein, welches an das
als Fas bekannte Antigen (ein Zelloberflächenprotein) bindet. In bestimmten
Ausführungsformen
ist das Fas-L ein menschliches oder ein Maus-Protein. Gegen das
Fas-L-Protein oder ein immunogenes Fragment davon gerichtete Antikörper werden
auch bereitgestellt. Zu den Verwendungen der Antikörper gehört das Blockieren
der Bindung von Fas-L an Fas. Biologische Aktivitäten, die
durch eine derartige Bindung vermittelt werden, können somit
gehemmt werden. Die vorliegende Erfindung stellt die folgenden Aspekte
bereit:
- 1. Isolierte DNA, die ein menschliches
Fas-L-Polypeptid kodiert, wobei das Fas-L-Polypeptid Fas binden kann und durch
eine N-terminale Aminosäuresequenz
MQQPFNYPYPQI gekennzeichnet ist und wobei das Fas-L-Polypeptid die
Aminosäuresequenz
der Reste 1–281
der SEQ ID NO: 2 umfasst.
- 2. Isolierte DNA gemäß Anspruch
1, wobei die DNA die Nucleotidsequenz der Nucleotide 93–938 der
SEQ ID NO: 1 umfasst.
- 3. Isolierte DNA gemäß Anspruch
1, wobei die DNA die kodierende Region des cDNA-Inserts des rekombinanten
Vektors umfasst, der im Stamm ATCC 69527 hinterlegt ist.
- 4. Isolierte DNA, die ein lösliches
menschliches Fas-L-Polypeptid kodiert, wobei das Fas-L-Polypeptid
die Aminosäuresequenz
der Reste 106–281
der SEQ ID NO: 2 umfasst.
- 5. Isolierte DNA gemäß Anspruch
4, wobei die DNA die Nucleotidsequenz der Nucleotide 408–938 der
SEQ ID NO: 1 umfasst.
- 6. Expressionsvektor, umfassend eine wie in einem der Ansprüche 1 bis
5 definierte DNA.
- 7. Verfahren zum Herstellen eines Fas-L-Polypeptids, umfassend
das Züchten
einer Wirtszelle, die mit einem wie in Anspruch 6 definierten Vektor
transformiert ist, unter Bedingungen, die eine Expression von Fas-L
fördern,
und das Gewinnen des Fas-L-Polypeptids aus der Kultur.
- 8. Gereinigtes menschliches Fas-L-Protein, das durch eine N-terminale
Aminosäuresequenz
MQQPFNYPYPQI gekennzeichnet ist, wobei das Fas-L-Protein Fas binden
kann und wobei das Protein die Aminosäuresequenz der Reste 1–281 der
SEQ ID NO: 2 umfasst.
- 9. Lösliches
menschliches Fas-L-Protein, umfassend die Aminosäuresequenz der Reste 106–281 der
SEQ ID NO: 2.
- 10. Menschliches Fas-L-Protein nach Anspruch 8, das durch das
cDNA-Insert des im Stamm ATCC 69527 hinterlegten rekombinanten Vektors
kodiert wird.
- 11. Oligomer aus Fas-L-Polypeptiden, umfassend ein Polypeptid
nach einem der Ansprüche
8 bis 10.
- 12. Oligomer gemäß Anspruch
11 in Form eines Dimers oder Trimers des Polypeptids nach einem
der Ansprüche
8 bis 10.
- 13. Oligomer gemäß Anspruch
11 oder 12, das durch Disulfidbindungen zwischen Cysteinresten auf
unterschiedlichen Fas-L-Polypeptiden gebildet oder als Fusionspolymere
mit oder ohne Verknüpfungsgruppen aus
Spacer-Aminosäuren
exprimiert wird.
- 14. Oligomer gemäß Anspruch
11, wobei das Oligomer ein Dimer ist und durch Fusionieren von Fas-L
an die Fc-Region eines Antikörpers
erzeugt wird.
- 15. Isoliertes Nucleinsäuremolekül, umfassend
mindestens etwa 14 Nucleotide der SEQ ID NO: 1, oder das DNA- oder
RNA-Komplement davon.
- 16. Menschliches Fas-L-Polypeptid gemäß einem der Ansprüche 8 bis
10 zur Verwendung in der Medizin.
- 17. Antikörper,
der mit menschlichem Fas-L gemäß einem
der Ansprüche
8 bis 10 eine Immunreaktion eingehen kann, zur Verwendung in der
Medizin.
- 18. Verwendung eines menschlichen Fas-L-Polypeptids gemäß einem
der Ansprüche
8 bis 10 oder von DNA, die ein menschliches Fas-L-Polypeptid gemäß einem
der Ansprüche
11 bis 14 kodiert, bei der Herstellung eines Mittels zur Behandlung
einer Autoimmunerkrankung, der Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit oder
einer durch die Wechselwirkung von Fas-L und Fas vermittelten Erkrankung,
ausgewählt
aus systemischem Lupus erythematodes (SLE), rheumatoider Arthritis,
der Lyme-Krankheit, idiopathischer CD4+-T-Lymphozytopenie
oder den Wirkungen einer Infektion mit menschlichem Immundefizienzvirus (HIV).
- 19. Verwendung gemäß Anspruch
18, wobei es sich bei der Autoimmunerkrankung um systemischen Lupus
erythematodes (SLE), immunoblastische Lymphadenopathie (IBL), angioimmunoblastische
Lymphadenopathie (AIL), Lymphogranulomatose X (LgX), rheumatoide
Arthritis, Diabetes, multiple Sklerose oder Allergien handelt.
- 20. Verwendung eines Antikörpers,
der mit menschlichem Fas-L gemäß einem
der Ansprüche
8 bis 10 eine Immunreaktion eingehen kann und der die Bindung eines
Fas-L-Polypeptids an Fas hemmt, bei der Herstellung eines Mittels
zur Behandlung einer durch die Wechselwirkung von Fas-L und Fas
vermittelten Erkrankung, ausgewählt
aus systemischem Lupus erythematodes (SLE), rheumatoider Arthritis,
der Lyme-Krankheit, idiopathischer CD4+-T-Lymphozytopenie
oder den Wirkungen einer Infektion mit menschlichem Immundefizienzvirus
(HIV).
- 21. Pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend ein menschliches
Fas-L-Polypeptid
gemäß einem der
Ansprüche
8 bis 10 und gegebenenfalls einen pharmazeutisch verträglichen
Exzipienten, ein pharmazeutisch verträgliches Verdünnungsmittel
oder einen pharmazeutisch verträglichen
Träger.
- 22. Pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend einen Antikörper, der
mit einem menschlichem Fas-L-Polypeptid gemäß einem der Ansprüche 8 bis
10 eine Immunreaktion eingehen kann, und gegebenenfalls einen pharmazeutisch
verträglichen
Exzipienten, ein pharmazeutisch verträgliches Verdünnungsmittel
oder einen pharmazeutisch verträglichen
Träger.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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DNA,
die ein neues menschliches Polypeptid kodiert, das als Ligand für das als
Fas bekannte Zelloberflächenantigen
wirken kann, ist in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung isoliert worden. Maus-Fas-L-DNA wird
ebenfalls bereitgestellt. Auch werden Expressionsvektoren, welche
die Fas-Liganden(Fas-L)-DNA umfassen, und Verfahren zur Herstellung
rekombinanter Fas-L-Polypeptide durch Züchten von Wirtszellen, welche
die Expressionsvektoren enthalten, unter Bedingungen, die zur Expression
von Fas-L geeignet sind, und durch Gewinnen des exprimierten Fas-L
bereitgestellt. Im Wesentlichen homogenes, gereinigtes Fas-L-Protein
wird auch durch die vorliegende Erfindung umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch menschliches oder Maus-Fas-L oder
antigene Fragmente davon bereit, die als Immunogene wirken können, um
Antikörper
zu erzeugen, die für
die Fas-L-Immunogene spezifisch sind. Somit können monoklonale Antikörper hergestellt
werden, die für
Fas-L oder antigene Fragmente davon spezifisch sind.
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Bei
dem hierin offenbarten neuen Protein handelt es sich um einen Liganden
für Fas,
ein Zelloberflächenprotein,
das ein Mitglied der TNF/NGF-Rezeptor-Superfamilie ist. Man glaubt,
dass Fas bei der klonalen Deletion mit körpereigenem Material reagierender
T-Zellen eine Rolle spielt. Mäuse,
die Mutationen tragen, welche die Produktion von fehlerhaftem Fas-Antigen
verursachen, leiden an einem Autoimmunsyndrom. Eine Verwendung des
Fas-Liganden der vorliegenden Erfindung ist als Forschungswerkzeug
zur Untersuchung von Autoimmunstörungen
und zur Untersuchung der Rollen, die Fas und Fas-L beim Induzieren
der Toleranz gegen körpereigenes
Material spielen können.
Die Fas-L-Polypeptide der vorliegenden Erfindung können auch in
in-vitro-Assays zum Nachweis von Fas oder Fas-L oder deren Wechselwirkungen
eingesetzt werden.
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Das
Fas-L-Protein kann als Proteinreinigungsreagens eingesetzt werden.
An einem festen Trägermaterial
befestigtes Fas-L ist zur Reinigung von Fas-Protein durch Affinitätschromatographie
nützlich.
Fas-L findet auch eine Verwendung beim Überwa chen der biologischen
Aktivität
von Fas-Proteinen, wie nachstehend ausführlicher beschrieben wird.
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Die
Isolierung einer cDNA, die menschliches Fas-L kodiert, wird im nachstehenden
Beispiel 2 beschrieben. Der E. coli-Stamm DH4α, der mit dem Klonierungsvektor
pBLUESCRIPT®SK,
der diese Fas-L-cDNA enthält,
transformiert ist, wurde am 5. Januar 1994 bei der American Type
Culture Collection hinterlegt, und ihm wurde die Hinterlegungsnr.
69527 zugewiesen. Die Hinterlegung wurde unter den Bedingungen des
Budapester Vertrages durchgeführt.
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Die
Nucleotidsequenz der in Beispiel 2 isolierten menschlichen Fas-L-DNA
wird in der SEQ ID NO: 1 vorgelegt. Die durch sie kodierte Aminosäuresequenz
wird in der SEQ ID NO: 2 vorgelegt. Dieses menschliche Fas-L-Protein
umfasst eine N-terminale zytoplasmatische Domäne (Aminosäuren 1–80), eine Transmembranregion
(Aminosäuren
81–105)
und eine extrazelluläre
Domäne
(Aminosäuren
106–281).
Die extrazelluläre
Domäne
enthält
die Rezeptorbindungsregion.
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Wie
hierin verwendet, schließt
der Begriff "Fas-L" membrangebundene
Proteine (die eine zytoplasmatische Domäne, eine Transmembranregion
und eine extrazelluläre
Domäne
umfassen) sowie verkürzte
Proteine, welche die Fas-bindende Eigenschaft beibehalten, ein.
In einer Ausführungsform
umfassen lösliche Fas-L-Polypeptide
die ganze extrazelluläre
Domäne
eines Fas-L-Proteins oder einen Teil davon, aber ihnen fehlt die
Transmembranregion, die eine Rückhaltung
des Polypeptids auf einer Zellmembran verursachen würde. Zweckmäßigerweise
wird ein heterologes Signalpeptid an den N-Terminus fusioniert,
so dass das lösliche Fas-L
nach der Expression sezerniert wird. Die löslichen Fas-L-Polypeptide,
die eingesetzt werden können, behalten
die Fähigkeit
bei, das Fas-Antigen zu binden. Lösliches Fas-L kann auch einen
Teil der Transmembranregion oder einen Teil der zytoplasmatischen
Domäne
oder andere Sequenzen einschließen,
vorausgesetzt, dass das lösliche
Fas-L-Protein sezerniert werden kann.
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Lösliches
Fas-L kann identifiziert (und von seinen nicht löslichen, membrangebundenen
Gegenspielern unterschieden) werden, indem intakte Zellen, die das
gewünschte
Protein exprimieren, vom Kulturmedium getrennt werden, z. B. durch
Zentrifugation, und das Medium (der Überstand) auf die Anwesenheit
des gewünschten
Proteins hin analysiert wird. Das Kulturmedium kann unter Verwendung
von Verfahren analysiert werden, die denjenigen ähnlich oder gleich sind, die
in den nachstehenden Beispielen beschrieben werden. Die Anwesenheit
von Fas-L im Medium zeigt an, dass das Protein aus den Zeilen sezerniert
wurde und es sich somit um eine lösliche Form des gewünschten
Proteins handelt. Lösliches
Fas-L kann eine natürlich
vorkommende Form dieses Proteins sein.
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Die
Verwendung löslicher
Formen von Fas-L ist für
bestimmte Anwendungen zweckmäßig. Die
Reinigung der Proteine aus rekombinanten Wirtszellen wird erleichtert,
da die löslichen
Protein aus den Zellen sezerniert werden. Ferner sind lösliche Proteine
im Allgemeinen zur intravenösen
Verbreichung besser geeignet.
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Verkürztes Fas-L,
einschließlich
löslicher
Polypeptide, kann mit jeder von etlichen herkömmlichen Techniken hergestellt
werden. Im Falle rekombinanter Proteine kann ein DNA-Fragment, das
ein gewünschtes Fragment
kodiert, in einen Expressionsvektor kloniert werden. Alternativ
dazu kann eine gewünschte
DNA-Sequenz unter Verwendung bekannter Techniken chemisch synthetisiert
werden. DNA-Fragmente können
auch durch Restriktionsendonukleaseverdau einer klonierten DNA-Sequenz
voller Länge
hergestellt und durch Elektrophorese auf Agarosegelen isoliert werden.
Linker, die eine oder mehrere Restriktionsendonuklease-Spaltungsstellen
enthalten, können
eingesetzt werden, um das gewünschte
DNA-Fragment in einen Expressionsvektor einzufügen, oder das Fragment kann
an darin natürlich
vorliegenden Spaltungsstellen verdaut werden. Das wohlbekannte Polymerasekettenreaktions-Verfahren
kann auch eingesetzt werden, um eine DNA-Sequenz zu isolieren, die
ein gewünschtes
Proteinfragment kodiert.
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Bei
einem anderen Ansatz kann eine enzymatische Behandlung (z. B. unter
Verwendung der Exonuclease Bal 31) eingesetzt werden, um terminale
Nucleotide von einem DNA-Fragment zu deletieren, um ein Fragment
mit einem bestimmten gewünschten
Terminus zu erhalten. Zu den im Handel erhältlichen Linkern gehören solche,
die an die glatten Enden ligiert werden können, die durch Verdau mit
Bal 31 produziert werden und die eine oder mehrere Restriktionsendonuclease-Spaltungsstellen
enthalten. Alternativ dazu können
Oligonucleotide synthetisiert werden, die den N- oder C-Terminus
eines DNA-Fragment bis zu einem gewünschten Punkt rekonstruieren.
Das Oligonucleotid kann eine Restriktionsendonuclease-Spaltungsstelle
stromaufwärts
der gewünschten
kodierenden Sequenz enthalten und ein Initiationscodon (ATG) am
N-Terminus der kodierenden Sequenz positionieren.
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Die
Fas-L-DNA der vorliegenden Erfindung schließt cDNA, chemisch synthetisierte
DNA, durch PCR isolierte DNA, genomische DNA und Kombinationen davon
ein. Genomische Fas-L-DNA kann unter Verwendung von Standardtechniken
durch Hybridisierung an die hierin offenbarte Fas-L-cDNA isoliert
werden. Von der Fas-L-DNA transkribierte RNA wird auch durch die
vorliegende Erfindung umfasst.
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Bestimmte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung stellen isolierte DNA bereit, die eine
Nucleotidsequenz, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Nucleotiden 93–938 (kodierende Region) oder 408–938 (die
die extrazelluläre
Domäne kodieren)
der SEQ ID NO: 1, umfasst. DNAs, die biologisch aktive Fragmente
des Proteins der SEQ ID NO: 2 kodieren, werden auch bereitgestellt.
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Auch
hierin bereitgestellt werden gereinigte Fas-L-Polypeptide, sowohl
rekombinante als auch nicht rekombinante. Varianten und Derivate
nativer Fas-L-Proteine, welche die gewünschte biologische Aktivität beibehalten,
liegen auch im Umfang der vorliegenden Erfindung. Fas-L-Varianten
können
durch Mutationen von Nucleotidsequenzen erhalten werden, die zum
Beispiel native Fas-L-Polypeptide kodieren. Eine Fas-L-Variante,
wie hierin bezeichnet, ist ein Polypeptid, das im Wesentlichen zu
einem nativen Fas-L homolog ist, das aber wegen einer oder einer
Vielfalt von Deletionen, Insertionen oder Substitutionen eine andere
Aminosäuresequenz
als die des nativen Fas-L aufweist. Erfindungsgemäße, Fas-L
kodierende DNA-Sequenzen umfassen Sequenzen, die im Vergleich zu
einer nativen Fas-L-DNA eine oder mehrere Additionen, Deletionen
oder Substitutionen von Nucleotiden umfassen, die aber ein Fas-L-Protein
kodieren, das einem nativen Fas-L-Protein im Wesentlichen biologisch äquivalent
ist.
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Die
variante Aminosäure-
oder DNA-Sequenz ist vorzugsweise mindestens 90% zu einer nativen Fas-L-Sequenz
identisch. Der Homologiegrad (Prozentsatz der Identität) zwischen
einer nativen und einer mutanten Sequenz kann zum Beispiel durch
Vergleichen der beiden Sequenzen unter Verwendung des von Devereux
et al. (Nucl. Acids Res. 12: 387, 1984) beschriebenen und von der
Genetics Computer Gruppe der Universität Wisconsin (UWGCG) erhältlichen
Computerprogramms GAP, Version 6.0, bestimmt werden. Das Programm
GAP benutzt das Angleichungsverfahren von Needleman und Wunsch (J.
Mol. Biol. 48: 443, 1970), wie von Smith und Waterman (Adv. Appl.
Math 2: 482, 1981) revidiert. Kurz gesagt definiert das Programm GAP Ähnlichkeit
als Anzahl abgeglichener Symbole (d. h. Nucleotide oder Aminosäuren) die ähnlich sind,
geteilt durch die Gesamtzahl der Symbole in der kürzeren der
beiden Sequenzen. Die bevorzugten Default-Parameter für das Programm
GAP schließen
(1) eine unäre
Vergleichsmatrix (die einen Wert von 1 für Identitäten und 0 für Nichtidentitäten enthält) für Nucleotide
und die gewichtete Vergleichsmatrix von Gribskov und Burgess, Nucl.
Acids Res. 14: 6745, 1986, wie von Schwartz und Dayhoff, Hrsg.,
Atlas of Protein Sequence and Structure, National Biomedical Research
Foundation, S. 353–358,
1979, beschrieben, (2) eine Strafe von 3,0 für jede Lücke und eine zusätzliche
Strafe von 0,10 für
jedes Symbol in jeder Lücke
und (3) keine Strafe für Lücken am
Ende ein.
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Veränderungen
der nativen Aminosäuresequenz
können
mit jeder von etlichen bekannten Techniken erreicht werden. Mutationen
können
an bestimmten Loci durch Synthetisieren von Oligonucleotiden eingeführt werden,
die eine mutante Sequenz, flankiert von Restriktionsstellen, enthalten,
die eine Ligierung an Fragmente der nativen Sequenz ermöglichen.
Nach der Ligierung kodiert die so erhaltene rekonstruierte Sequenz
ein Analogon mit der gewünschten
Aminosäureinsertion,
-substitution oder -deletion.
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Alternativ
dazu können
Oligonucleotid-gesteuerte ortsspezifische Mutageneseverfahren eingesetzt werden,
um ein verändertes
Gen bereitzustellen, das bestimmte Kodons aufweist, die gemäß der benötigten Substitution,
Deletion oder Insertion verändert
sind. Beispielhafte Verfahren zum Herstellen der vorstehend dargelegten
Veränderungen
werden von Walder et al. (Gene 42: 133, 1986); Bauer et al. (Gene
37: 73, 1985); Craik (BioTechniques, Januar 1985, 12–19); Smith
et al. (Genetic Engineering: Principles and Methods, Plenum Press,
1981) und den
US-Patenten Nr.
4.518.584 und
4.737.462 offenbart,
die hierin durch Bezugnahme aufgenommen sind.
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Varianten
können
konservativ substitutierte Sequenzen umfassen, was bedeutet, dass
ein bestimmter Aminosäurerest
durch einen Rest mit ähnlichen
physikochemischen Kennzeichen ersetzt ist. Beispiele für konservative
Substitutionen schließen
die Substitution eines aliphatischen Restes für einen anderen, wie zum Beispiel
Ile, Val, Leu oder Ala für
einen anderen oder Substitutionen eines polaren Restes für einen
anderen, wie zum Beispiel zwischen Lys und Arg, Glu und Asp oder
Gln und Asn, ein. Andere derartige konservative Substitutionen,
zum Beispiel Substitutionen gesamter Regionen mit ähnlichen
Hydrophobizitätskennzeichen,
sind wohlbekannt.
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Fas-L
kann auch durch Bildung kovalenter oder aggregativer Konjugate mit
anderen chemischen Einheiten, wie zum Beispiel Glycosylgruppen,
Lipiden, Phosphat-, Acetylgruppen und dergleichen, modifiziert werden,
um Fas-L-Derivate zu erzeugen. Kovalente Derivate von Fas-L können durch
Verknüpfen
der chemischen Einheiten mit funktionellen Gruppen an Aminosäureseitenketten
von Fas-L oder am N-Terminus oder C-Terminus eines Fas-L-Polypeptids
oder dessen extrazellulärer
Domäne
hergestellt werden. Andere Derivate von Fas-L innerhalb des Umfangs
dieser Erfindung schließen
kovalente oder aggregative Konjugate von Fas-L oder seinen Fragmenten
mit anderen Proteinen oder Polypeptiden ein, wie zum Beispiel durch
Synthese in rekombinanter Kultur als N-terminale oder C-terminale
Fusionen. Zum Beispiel kann das Konjugat eine Signal- oder Leaderpolypeptidsequenz
(z. B. den Leader des α-Faktors
von Saccharomyces) am N-Terminus eines Fas-L-Polypeptids umfassen.
Das Signal- oder Leaderpeptid steuert die Übertragung des Konjugats von
seinem Syntheseort zu einem Ort innerhalb oder außerhalb
der Zellmembran oder Zellwand kotranslational oder posttranslational.
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Fas-L-Polypeptidfusionen
können
Peptide umfassen, die zugefügt
werden, um die Reinigung und Identifizierung von Fas-L zu erleichtern.
Derartige Peptide schließen
zum Beispiel poly-His oder die antigenen Identifizierungspeptide
ein, die im
US-Patent Nr. 5.011.912 und
in Hopp et al., Bio/Technology 6: 1204, 1988, beschrieben werden.
Ein derartiges Peptid ist das Flag
®-Peptid
Asp-Tyr-Lys-Asp-Asp-Asp-Asp-Lys (DYKDDDDK) (SEQ ID NO: 3), das hoch
antigen ist und ein Epitop bereitstellt, das durch einen spezifischen monoklonalen
Antikörper
reversibel gebunden wird, was einen schnellen Assay und eine leichte
Reinigung von exprimiertem rekombinantem Protein ermöglicht.
Diese Sequenz wird auch spezifisch an dem Rest, welcher der Asp-Lys-Paarung
unmittelbar folgt, durch mukosale Enterokinase aus Rindern gespalten.
Fusionsproteine, die dieses Peptid als Cap tragen, können auch
gegen einen intrazellulären
Abbau in E. coli resistent sein. Ein als 4E11 bezeichnetes Maus-Hybridom
produziert einen monoklonalen Antikörper, der das Peptid DYKDDDDK (SEQ
ID NO: 3) in Anwesenheit bestimmter zweiwertiger Metallkationen
bindet (wie im
US-Patent 5.011.912 beschrieben)
und ist bei der American Type Culture Collection unter der Hinterlegungsnr.
HB 9259 hinterlegt worden. Monoklonale Antikörper, die an das Flag
®-Peptid
binden, sind von der Eastman Kodak Co., Scientific Imaging Systems
Division, New Haven, Connecticut, erhältlich.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
ferner Fas-L-Polypeptide mit oder ohne assoziierte Glycosylierung im
nativen Muster ein. Fas-L, das in Hefe oder Säugerexpressionssystemen (z.
B. COS-7-Zellen) exprimiert wird, kann einem nativen Fas-L-Polypeptid
in Molekulargewicht und Glycosylierungsmuster ähnlich oder signifikant verschieden
davon sein, je nach der Wahl des Expressionssystems. Eine Expression
von Fas-L-Polypeptiden in bakteriellen Expressionssystemen, wie
z. B. E. coli, stellt nicht glykosylierte Moleküle bereit.
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DNA-Konstrukte,
die verschiedene Additionen oder Substitutionen von Aminosäureresten
oder -sequenzen oder Deletionen terminaler oder interner Reste oder
Sequenzen, die für
eine biologische Aktivität oder
Bindung nicht nötig
sind, kodieren, können
hergestellt werden. Zum Beispiel können N-Glykosylierungsstellen
in der extrazellulären
Domäne
von Fas-L modifiziert werden, um eine Glycosylierung auszuschließen, während sie
die Expression eines homogenen Analogons mit reduziertem Kohlenhydrat
unter Verwendung eines Hefe-Expressionssystems ermöglichen.
N-Glycosylierungsstellen in eukaryotischen Polypeptiden sind durch
ein Aminosäuretriplett,
Asn-X-Y, gekennzeichnet, wobei es sich bei X um jede Aminosäure außer Pro handelt
und es sich bei Y um Ser oder Thr handelt. Derartige Stellen findet
man in menschlichem Fas-L an den Aminosäuren 76–78, 184–186, 250–252 und 260–262 der
SEQ ID NO: 2. Geeignete Modifikationen der Nucleotidsequenz, die
dieses Triplett kodiert, führen
zu Substitutionen, Additionen oder Deletionen, welche die Befestigung
von Kohlenhydratresten an der Asn-Seitenkette verhindern. Bekannte
Verfahren zum Inaktivieren von N-Glycosylie rungsstellen in Proteinen
schließen
diejenigen ein, die im
US-Patent
5.071.972 und in
EP 276.846 beschrieben
werden.
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In
einem anderen Beispiel können
Sequenzen, die Cys-Reste kodieren, die für die biologische Aktivität nicht
unbedingt notwendig sind, verändert
werden, um zu verursachen, dass die Cys-Reste deletiert oder durch
andere Aminosäuren
ersetzt werden, was die Bildung inkorrekter intramolekularer Disulfidbrücken bei der
Renaturierung verhindert. Andere Varianten werden durch eine Modifikation
benachbarter zweibasiger Aminosäurereste
hergestellt, um die Expression in Hefesystemen zu erhöhen, in
denen eine KEX2-Proteaseaktivität
vorhanden ist.
EP 212.914 offenbart
die Verwendung von ortsspezifischer Mutagenese, um Prozessierungsstellen
für KEX2-Protease
in einem Protein zu inaktivieren. Prozessierungsstellen für KEX2-Potease werden
inaktiviert, indem man Reste deletiert, addiert oder substituiert,
um Arg-Arg-, Arg-Lys- und Lys-Arg-Paare zu verändern, um das Auftreten dieser
benachbarten basischen Reste zu eliminieren. Derartige Prozessierungsstellen
für KEX2-Protease
findet man an den Resten 38–39,
43–44,
73–74
und 144–145
der SEQ ID NO: 2. Lys-Lys-Paarungen sind deutlich weniger empfänglich für eine KEX2-Spaltung
und eine Umwandlung von Arg-Lys oder Lys-Arg in Lys-Lys stellt einen
konservativen und bevorzugten Ansatz zum Inaktivieren von KEX2-Stellen
dar.
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Natürlich vorkommende
Fas-L-Varianten werden auch durch die vorliegende Erfindung umfasst.
Beispiele für
derartige Varianten sind Proteine, die sich aus alternativen mRNA-Spleißing-Ereignissen
ergeben (da Fas-L durch ein Multi-Exon-Gen kodiert wird) oder aus
einer proteolytischen Spaltung des Fas-L-Proteins, wobei die Fas-bindende
Eigenschaft beibehalten wird. Alternatives Spleißen von mRNA kann ein verkürztes, aber
biologisch aktives Fas-L-Protein ergeben, wie zum Beispiel eine
natürlich
vorkommende lösliche
Form des Proteins. Variationen, die einer Proteolyse zuzuschreiben
sind, schließen
zum Beispiel Unterschiede in den N- oder C-Termini nach einer Expression
in unterschiedlichen Wirtszelltypen auf Grund der proteolytischen Entfernung
von einer oder mehreren terminalen Aminosäuren von dem Fas-L-Protein
ein. Fas-L-Proteine mit Aminosäuresequenzen,
die am N- oder C-Terminus um ein bis fünf Aminosäuren verkürzt sind, sind durch die vorliegende
Erfindung umfasst. Zusätzlich
kann eine proteolytische Spaltung eine lösliche Form von Fas-L aus einer
membrangebundenen Form des Proteins freisetzen.
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Auf
Grund der Degeneriertheit des genetischen Codes können sich
zwei DNA-Sequenzen
unterscheiden, aber die gleiche Aminosäuresequenz kodieren. Die vorliegende
Erfindung stellt somit isolierte DNA-Sequenzen bereit, die biologisch
aktives Fas-L kodieren,
ausgewählt
aus DNA, welche die kodierende Region einer cDNA für natives menschliches
oder Maus-Fas-L oder Fragmente davon umfasst, und DNA, die als Ergebnis
des genetischen Codes in Bezug auf die native Fas-L-DNA-Sequenz
degeneriert ist. Eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt DNA bereit, welche die kodierende
Region der Nucleotidsequenz von SEQ ID NO: 1 umfasst, sowie DNA-Sequenzen, die in
Bezug darauf degeneriert sind.
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Varianten,
welche die erforderliche Fähigkeit
besitzen, Fas zu binden, können
durch jeden geeigneten Assay identifiziert werden. Die biologische
Aktivität
von Fas-L kann zum Beispiel durch Kompetition um die Bindung an
die Ligandenbindungsdomäne
von Fas (d. h. kompetitive Bindungsassays) bestimmt werden.
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Assays
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Eine
Art von kompetitivem Bindungsassay für ein Fas-L-Polypeptid verwendet
ein radioaktiv markiertes, lösliches
menschliches Fas-L und intakte Zellen, die Zelloberflächen-Fas
exprimieren. Anstelle von intakten Zellen könnte man lösliches Fas substituieren (wie
zum Beispiel ein Fas/Fc-Fusionsprotein), das durch eine Wechselwirkung
von Protein A oder Protein G mit der Fc-Region des Fusionsproteins
an eine feste Phase gebunden ist. Eine andere Art von kompetitivem
Bindungsassay benutzt radioaktiv markiertes lösliches Fas, wie zum Beispiel
ein Fas/Fc-Fusionsprotein, und intakte Zellen, die Fas-L exprimieren.
Alternativ dazu könnte lösliches
Fas-L an eine feste Phase gebunden sein.
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Kompetitive
Bindungsassays können
unter Verwendung von Standardmethodik durchgeführt werden. Qualitative Ergebnisse
können
durch kompetitive Bindungsassays mit Autoradiographieplatten erhalten
werden oder Scatchard-Plots können
benutzt werden, um quantitative Ergebnisse zu erzeugen.
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Kompetitive
Bindungsassays mit intakten Zellen, die Fas exprimieren, können mit
zwei Verfahren durchgeführt
werden. In einem ersten Verfahren lässt man Zellen, die endogenes
Zelloberflächen-Fas
exprimieren, entweder in Suspension oder durch Anheftung an Gewebekulturplatten
wachsen. Anhaftende Zellen können
durch Behandlung mit einer zehn Minuten langen 5 mM EDTA-Behandlung
bei 37°C
entfernt werden. In einem zweiten Verfahren können transfizierte Zellen,
die membrangebundenes rekombinantes Fas exprimieren, verwendet werden.
COS-Zellen oder eine andere Säugerzelle
können
mit cDNA für
menschliches Fas in einem geeigneten Vektor transfiziert werden,
um Fas voller Länge
mit einer extrazellulären
Region zu exprimieren.
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Alternativ
dazu kann lösliches
Fas an eine feste Phase, wie zum Beispiel eine Säulenchromatographiematrix oder
ein ähnliches
Substrat, gebunden werden. Die Bindung an eine feste Phase kann
zum Beispiel erreicht werden, indem man ein Fas/Fc- Fusionsprotein herstellt
und es an eine Protein A oder Protein G enthaltende Matrix bindet.
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Ein
anderes Mittel zum Messen der biologischen Aktivität von Fas-L
(einschließlich
Varianten) ist, konjugiertes, lösliches
Fas (zum Beispiel 125I-Fas/Fc) in Kompetitionsassays
zu benutzen, die den vorstehend beschriebenen ähnlich sind. In diesem Fall
werden jedoch intakte Zellen, die Fas-L exprimieren, oder lösliches, an
ein festes Substrat gebundenes Fas-L verwendet, um die Kompetition
um eine Bindung von konjugiertem, löslichem Fas an Fas-L durch
ein Probe zu messen, die eine mutmaßliche Fas-L-Variante enthält.
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Oligomere
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Die
vorliegende Erfindung umfasst Fas-L-Polypeptide in Form von Oligomeren,
wie zum Beispiel Dimeren oder Trimeren. Oligomere können durch
Disulfidbindungen zwischen Cysteinresten auf unterschiedlichen Fas-L-Polypeptiden
gebildet werden. In einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein Fas-L-Dimer erzeugt, indem Fas-L an die Fc-Region
eines Antikörpers
(IgG1) fusioniert wird. Der Begriff „Fc-Polypeptid" schließt native
und Mutein-Formen sowie verkürzte
Fc-Polypeptide, welche die Scharnier-Region enthalten, die eine
Dimerisierung fördert,
ein. Das Fc-Polypeptid wird vorzugsweise an ein lösliches
Fas-L (das nur die extrazelluläre
Domäne
umfasst) fusioniert. Die Herstellung von Fusionsproteinen, die heterologe
Polypeptide umfassen, die an verschiedene Teilstücke antikörperabgeleiteter Polypeptide
(einschließlich
der Fc-Domäne) fusioniert
sind, ist z. B. von Ashkenazi et al. (PNAS USA 88: 10535, 1991)
und Byrn et al. (Nature 344: 667, 1990) beschrieben worden, die
hiermit durch Referenz aufgenommen sind.
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Eine
Genfusion, die das Fas-L/Fc-Fusionsprotein kodiert, wird in einen
geeigneten Expressionsvektor eingefügt. Man lässt die Fas-L/Fc-Fusionsproteine
weitgehend wie Antikörpermoleküle zusammengehen,
worauf sich Interketten-Disulfidbindungen zwischen Fc-Polypeptiden
bilden, was ein zweiwertiges Fas-L ergibt. In anderen Ausführungsformen
kann Fas-L für
das variable Teilstück
einer schweren oder leichten Kette eines Antikörpers substituiert werden.
Falls Fusionsproteine sowohl mit der schweren als auch der leichten
Kette eines Antikörpers
gemacht werden, ist es möglich,
ein Fas-L-Oligomer
mit bis zu vier extrazellulären
Fas-L-Regionen zu bilden. Alternativ dazu kann man zwei lösliche Fas-L-Polypeptide
mit einem Peptidlinker, wie zum Beispiel denjenigen, die im Patent
5,073,627 der Vereinigten Staaten beschrieben sind (das hiermit
durch Bezugnahme aufgenommen ist), verknüpfen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Oligomere von extrazellulären Domänen von
Fas-L oder Fragmenten davon
bereit, die durch Disulfidwechselwirkungen verknüpft sind oder als Fusionspolymere
mit oder ohne Spacer-Aminosäure-Verknüpfungsgruppen
exprimiert werden. Zum Beispiel kann ein Dimer eines Fas-L-Moleküls durch
eine Verknüpfungsgruppe
mit einer IgG Fc-Region verknüpft
sein.
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Expressionssysteme
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Die
vorliegende Erfindung stellt rekombinante Expressionsvektoren zur
Expression von Fas-L und Wirtszellen, die mit den Expressionsvektoren
transformiert sind, bereit. Jedes geeignete Expressionssystem kann
eingesetzt werden. Die Vektoren schließen eine DNA ein, die ein Fas-L-Polypeptid
einschließt,
funktionell verbunden mit geeigneten transkriptionellen oder translationalen
regulatorischen Nucleotidsequenzen, wie zum Beispiel solchen, die
von einem Säuger-,
mikrobiellen, viralen oder Insektengen abgeleitet sind. Beispiele für regulatorische
Sequenzen schließen
transkriptionelle Promotoren, Operatoren oder Enhancer, eine ribosomale
mRNA-Bindungsstelle und geeignete Sequenzen ein, welche die Initiation
und Termination von Transkription und Translation kontrollieren.
Nucleotidsequenzen sind funktionell verbunden, wenn die regulatorische Sequenz
funktionell mit der Fas-L-DNA-Sequenz in Beziehung steht. Somit
ist eine Promotor-Nucleotidsequenz mit einer Fas-L-DNA-Sequenz funktionell
verbunden, wenn die Promotor-Nucleotidsequenz die Transkription
der Fas-L-DNA-Sequenz
kontrolliert. Die Fähigkeit,
in den gewünschten
Wirtszellen zu replizieren, die normalerweise durch einen Replikationsursprung
verliehen wird, und ein Selektionsgen, durch das Transformanten
identifiziert werden, kann zusätzlich
in den Expressionsvektor eingegliedert werden.
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Zusätzlich können Sequenzen,
die geeignete Signalpeptide kodieren, die nicht von dem Fas-L-Gen abstammen,
in Expressionsvektoren eingebaut werden. Zum Beispiel kann eine
DNA-Sequenz für
ein Signalpeptid (ein sekretorischer Leader) im gleichen Leserahmen
an die Fas-L-Sequenz fusioniert werden, so dass das Fas-L anfänglich als
Fusionsprotein translatiert wird, welches das Signalpeptid umfasst.
Ein Signalpeptid, das in den beabsichtigten Wirtszellen funktionell
ist, erhöht
die extrazelluläre
Sekretion des Fas-L-Polypeptids. Das Signalpeptid wird bei der Sekretion
des Fas-L aus der Zelle von dem Fas-L-Polypeptid abgespalten.
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Geeignete
Wirtszellen zur Expression von Fas-L-Polypeptiden schließen Prokaryoten,
Hefe oder höhere
eukaryotische Zellen ein. Geeignete Klonierungs- und Expressionsvektoren
zur Verwendung mit Bakterien-, Pilz-, Hefe- und Säugerzellwirten
werden zum Beispiel in Pouwels et al. Cloning Vectors: A Laborstory
Manual, Elsevier, New York (1985), beschrieben. Zellfreie Translationssysteme
könnten
auch eingesetzt werden, um Fas-L-Polypeptide unter Verwendung von
RNAs herzustellen, die von hierin offenbarten DNA-Konstrukten abgeleitet
sind.
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Prokaryoten
schließen
gramnegative oder grampositive Organismen, zum Beispiel E. coli
oder Bacilli, ein. Geeignete prokaryotische Wirtszellen zur Transformation
schließen
zum Beispiel E. coli, Bacillus subtilis, Salmonella typhimurium
und verschiedene andere Spezies innerhalb der Genera Pseudomonas,
Streptomyces und Staphylococcus ein. In einer prokaryotischen Wirtszelle,
wie zum Beispiel E. coli, kann ein Fas-L-Polypeptid einen N-terminalen Methioninrest
enthalten, um die Expression des rekombinanten Polypeptids in der prokaryotischen
Wirtszelle zu erleichtern. Das N-terminale Met kann von dem exprimierten
rekombinanten Fas-L-Polypeptid abgespalten werden.
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Expressionsvektoren
zur Verwendung in prokaryotischen Wirtszellen umfassen im Allgemeinen
ein oder mehrere phänotypisch
selektierbare Markergene. Bei einem phänotypisch selektierbaren Markergen
handelt es sich zum Beispiel um ein Gen, das ein Protein kodiert,
welches eine Antibiotikaresistenz verleiht oder welches einen autotrophen
Bedarf deckt. Beispiele für
nützliche
Expressionsvektoren für
prokaryotische Wirtszellen schließen diejenigen ein, die aus
im Handel erhältlichen
Plasmiden, wie zum Beispiel dem Klonierungsvektor pBR322 (ATCC 37017)
abgeleitet sind. pBR322 enthält
Gene für
Ampicillin- und Tetracyclinresistenz und stellt somit einfache Mittel
zum Identifizieren transformierter Zellen bereit. Ein geeigneter
Promotor und eine Fas-L-DNA-Sequenz
werden in den Vektor pBR322 eingefügt. Andere im Handel erhältliche
Vektoren schließen
zum Beispiel pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden)
und pGEM1 (Promega Biotec, Madison, WI, USA) ein.
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Promotorsequenzen,
die für
rekombinante, prokaryotische Wirtszell-Expressionsvektoren häufig verwendet
werden, schließen β-Lactamase
(Penicillinase), das Lactose-Promotorsystem
(Chang et al., Nature 275: 615, 1978, und Goeddel et al., Nature
281: 544, 1979), das Tryptophan(trp)-Promotorsystem (Goeddel et al.,
Nucl. Acids Res. 8: 4057, 1980; und
EP-A-36776 ) und den tac-Promotor (Maniatis,
Molecular Cloning: A Laborstory Manual, Cold Spring Harbor Laborstory,
S. 412, 1982) ein. Ein besonders nützliches prokaryotisches Wirtszell-Expressionssystem
setzt einen Promotor des Phagen λ P
L und eine thermolabile Repressorsequenz
cl875ts ein. Von der American Type Culture Collection erhältliche
Plasmidvektoren, die Derivate des λ P
L-Promotors
einschließen,
schließen
das Plasmid pHUB2 (das im E. coli-Stamm JMB9 (ATCC 37092) vorliegt)
und pPLc28 (das im E. coli-Stamrn RR1 (ATCC 53082) vorliegt) ein.
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Fas-L
kann alternativ dazu in Hefe-Wirtszellen exprimiert werden, vorzugsweise
vom Genus Saccharomyces (z. B. S. cerevisiae). Andere Hefegenera,
wie zum Beispiel Pichia oder Kluyveromyces, können auch eingesetzt werden.
Hefevektoren enthalten oft eine Replikationsursprungssequenz aus
einem 2μ Hefeplasmid, eine
autonom replizierende Sequenz (ARS), eine Promotorregion, Sequenzen
zur Polyadenylierung, Sequenzen zur Transkriptionstermination und
ein selektierbares Markergen. Geeignete Promotorsequenzen für Hefevektoren
schließen
unter anderem Promotoren für
Metallothionein, 3-Phosphoglyceratkinase (Hitzeman et al., J. Biol.
Chem. 255: 2073, 1980) oder andere glykolytische Enzyme (Ness et
al., J. Adv. Enzyme Reg. 7: 149, 1968, und Holland et al., Biochem.
17: 4900, 1978), wie zum Beispiel Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphatisomerase, 3-Phosphoglyceratmutase,
Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase, Phosphoglucoseisomerase
und Glucokinase, ein. Andere geeignete Vektoren und Promotoren zur
Verwendung bei der Hefeexpression werden in Hitzeman,
EPA-73.657 , weiter beschrieben.
Eine andere Alternative ist der von Russell et al. (J. Biol. Chem. 258:
2674, 1982) und Beier et al. (Nature 300: 724, 1982) beschriebene
Glucose-reprimierbare ADH2-Promotor. Shuttle-Vektoren, die sowohl
in Hefe als auch E. coli replizierbar sind, können durch Einfügen von
DNA-Sequenzen aus pBR322 zur Selektion und Replikation in E. coli
(dem Amp
r-Gen und einem Replikationsursprung) in
die vorstehend beschriebenen Hefevektoren konstruiert werden.
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Die
Leadersequenz des α-Faktors
von Hefe kann eingesetzt werden, um die Sekretion des Fas-L-Polypeptids
zu steuern. Die Leadersequenz des α-Faktors wird oft zwischen die
Promotorsequenz und die Sequenz des Strukturgens eingefügt. Siehe
z. B. Kurjan et al., Cell 30: 933, 1982, und Bitter et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 81: 5330, 1984. Andere Leadersequenzen, die
zum Erleichtern der Sekretion rekombinanter Polypeptide aus Hefewirten
geeignet sind, sind Fachleuten bekannt. Eine Leadersequenz kann
in der Nähe ihres
3'-Endes modifiziert
werden, um eine oder mehrere Restriktionsstellen zu enthalten. Dies
erleichtert eine Fusion der Leadersequenz an das Strukturgen.
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Hefetransformationsprotokolle
sind Fachleuten bekannt. Ein derartiges Protokoll wird von Hinnen
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 75: 1929, 1978, beschrieben.
Das Protokoll von Hinnen et al. selektiert auf Trp+-Transformanten
in einem selektiven Medium, wobei das selektive Medium aus 0,67%
Hefe-Stickstoffbase, 0,5% Casaminosäuren, 2% Glucose, 10 μg/ml Adenin
und 20 μg/ml
Uracil besteht.
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Hefe-Wirtszellen,
die mit Vektoren transformiert sind, die eine ADH2 Promotorsequenz
enthalten, kann man zum Induzieren der Expression in einem „reichen" Medium wachsen lassen.
Ein Beispiel für
ein reiches Medium ist eines, das aus 1% Hefeextrakt, 2% Pepton
und 1% Glucose besteht, ergänzt
mit 80 μg/ml
Adenin und 80 μg/ml
Uracil. Eine Derepression des ADH2 Promotors findet statt, wenn
die Glucose aus dem Medium verbraucht ist.
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Säuger- oder
Insektenwirtszellkultursysteme könnten
auch eingesetzt werden, um rekombinante Fas-L-Polypeptide zu exprimieren.
Eine Übersicht über Baculovirus-Systeme zur Produktion
heterologer Proteine in Insektenzellen wird von Luckow und Summers,
Bio/Technology 6: 47 (1988), gegeben. Etablierte Zelllinien aus
Säugerursprung
können
auch eingesetzt werden. Beispiele für geeignete Säugerwirtszelllinien schließen die
COS-7 Affennierenzelllinie (ATCC CRL 1651) (Gluzman et al., Cell
23: 175, 1981), L-Zellen, C127-Zellen, 3T3-Zellen (ATCC CCL 163),
Eierstockzellen des chinesischen Hamsters (CHO), HeLa-Zellen und
BHK-Zelllinien (ATCC CRL 10) und die Zelllinie CVI/EBNA, die aus
der Nierenzelllinie CVI der afrikanischen grünen Meerkatze (ATCC CCL 70)
wie von McMahan et al. (EMBO J. 10: 2821, 1991) beschrieben abgeleitet
wurde, ein.
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Transkriptionelle
und translationale Kontrollsequenzen für Expressionsvektoren für Säugerwirtszellen können aus
viralen Genomen ausgeschnitten werden. Häufig verwendete Promotorsequenzen
und Enhancersequenzen sind aus Polyomavirus, Adenovirus 2, Simian
Virus 40 (SV40) und menschlichem Cytomegalovirus abgeleitet. DNA-Sequenzen,
die aus dem viralen SV40-Genom abgeleitet sind, zum Beispiel der
Ursprung, frühe
und späte
Promotor, Enhancer, Spleiß-
und Polyadenylierungsstellen von SV40 können verwendet werden, um andere
genetische Elemente zur Expression einer Strukturgensequenz in einer
Säugerwirtszelle
bereitzustellen. Virale frühe
und späte
Promotoren sind besonders nützlich,
weil beide aus einem viralen Genom leicht als Fragment erhalten
werden, das auch einen viralen Replikationsursprung enthalten kann
(Fiers et al., Nature 273: 113, 1978). Kleinere oder größere SV40-Fragmente
können
auch verwendet werden, vorausgesetzt, die ungefähr 250 bp lange Sequenz, die
sich von der Hind III Stelle bis zu der Bgl I Stelle erstreckt,
die im viralen Replikationsursprung von SV40 liegt, ist eingeschlossen.
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Beispielhafte
Expressionsvektoren zur Verwendung in Säugerwirtszellen können wie
von Okayama und Berg (Mol. Cell. Biol. 3: 280, 1983) offenbart konstruiert
werden. Ein nützliches
System zur stabilen Expression von Säuger-cDNAs auf hohem Niveau
in C127 Maus-Milchdrüsenepithelzellen
können
im Wesentlichen wie von Cosman et al. (Mol. Immunol. 23: 935, 1986)
beschrieben konstruiert werden. Ein nützlicher Vektor zur hohen Expression,
PMLSV N1/N4, der von Cosman et al., Nature 312: 768, 1984, beschrieben
wurde, ist als ATCC 39890 hinterlegt worden. Zusätzliche nützliche Säugerexpressionsvektoren werden
in
EP-A-0367566 und
in der PCT-Anmeldung
WO 91/18982 beschrieben,
die hierin durch Bezugnahme aufgenommen sind. Die Vektoren können von
Retroviren abgeleitet sein. Zur Expression von Fas-L, einem Protein des
Typs II, dem eine native Signalsequenz fehlt, kann eine heterologe
Signalsequenz zugefügt
werden, wie zum Beispiel die im Patent 4.965.195 der Vereinigten
Staaten beschriebene Signalsequenz für Interleukin-7 (IL-7), die
in Cosman et al., Nature 312: 768 (1984) beschriebene Signalsequenz
für den
Interleukin-2-Rezeptor, das in
EP
367.566 beschriebene Signalpepetid des Interleukin-4-Rezeptors;
das im
US-Patent 4.968.607 beschriebene
Signalpeptid des Typ I Interleukin-1-Rezeptors und das in
EP 460.846 beschriebene Signalpeptid
des Typ II Interleukin-1-Rezeptors.
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Gereinigtes Fas-L-Protein
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Die
vorliegende Erfindung stellt gereinigte menschliche und Maus-Fas-L-Proteine
bereit, die durch rekombinante Expressionssysteme wie vorstehend
beschrieben produziert werden können
oder aus natürlich vorkommenden
Zellen gereinigt werden können.
Der gewünschte
Reinheitsgrad hängt
von der beabsichtigten Verwendung des Proteins ab. Ein relativ hoher
Reinheitsgrad wird gewünscht,
wenn das Protein zum Beispiel in vivo verabreicht werden soll. Zweckmäßigerweise
werden Fas-L-Polypeptide so gereinigt, dass keine Proteinbanden,
die anderen Proteinen entsprechen, bei einer Analyse durch SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
(SDS-PAGE) nachweisbar sind. Ein Fachmann auf dem einschlägigen Gebiet
wird erkennen, dass auf Grund von differentieller Glycosylierung,
differentieller posttranslationaler Prozessierung und dergleichen,
wie vorstehend diskutiert, mehrere Banden, die einem Fas-L-Protein
entsprechen, durch SDS-PAGE sichtbar gemacht werden können. Eine
Herstellung von Fas-L-Protein wird als gereinigt betrachtet, sofern
keine Banden, die anderen Proteinen (nicht Fas-L) entsprechen, sichtbar
gemacht werden. Am meisten bevorzugt wird das Fas-L im Wesentlichen
bis zur Homogenität
gereinigt, wie durch eine einzelne Proteinbande bei einer Analyse durch
SDS-PAGE angezeigt wird. Die Proteinbande kann durch Silberfärbung oder
(falls das Protein radioaktiv markiert ist) durch Autoradiographie
sichtbar gemacht werden.
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In
einer Ausführungsform
handelt es sich bei dem Fas-L-Protein um ein menschliches Protein,
das durch die N-terminale Aminosäuresequenz
MQQPFNYPYPQI (die Aminosäuren
1–12 der
SEQ ID NO: 2) gekennzeichnet ist. Ein derartiges Protein wird durch
eine DNA kodiert, die durch die 5'-terminale Sequenz ATGCAGCAGCCCTTCAATTACCCATATCCCCAGATC
(Nucleotide 93–128
der SEQ ID NO: 1) gekennzeichnet ist.
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Ein
Verfahren zum Herstellen des Fas-L-Proteins umfasst das Züchten einer
Wirtszelle, die mit einem Expressionsvektor transformiert ist, der
eine DNA-Sequenz umfasst, die Fas-L kodiert, unter solchen Bedingungen,
dass Fas-L exprimiert wird. Das Fas-L-Protein wird dann aus Kulturmedium
oder Zellextrakten gewonnen, je nach dem eingesetzten Expressionssystem.
Wie der Fachmann erkennen wird, variieren Verfahren zur Reinigung
des rekombinanten Fas-L gemäß solcher
Faktoren wie der Art der eingesetzten Wirtszellen und ob das Fas-L
in das Kulturmedium sezerniert wird oder nicht.
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Zum
Beispiel kann das Kulturmedium, wenn Expressionsysteme eingesetzt
werden, die das rekombinante Protein sezernieren, zuerst unter Verwendung
eines im Handel erhältlichen
Proteinkonzentrationsfilters, zum Beispiel einer Amicon oder Millipore
Pellicon Ultrafiltrationseinheit, konzentriert werden. Nach dem
Konzentrationsschritt kann das Konzentrat auf eine Reiningungsmatrix,
wie zum Beispiel ein Gelfiltrationsmedium, aufgetragen werden. Alternativ
dazu kann ein Anionenaustauscherharz eingesetzt werden, zum Beispiel
eine Matrix oder ein Substrat mit anhängenden Diethylaminoethyl(DEAE)-Gruppen.
Bei den Matrizen kann es sich um Acrylamid, Agarose, Dextran, Cellulose
oder andere Arten handeln, die häufig
bei der Proteinreinigung eingesetzt werden. Alternativ dazu kann
ein Kationenaustauschschritt eingesetzt werden. Geeignete Kationenaustauscher
schließen
verschiedene unlösliche
Matrizen ein, die Sulfopropyl- oder
Carboxymethylgruppen umfassen. Sulfopropylgruppen werden bevorzugt.
Schließlich
können
ein oder mehrere Schritte mit Umkehrphasen-Hochleistungs-Flüssigchromatographie
(RP-HPLC), die hydrophope RP-HPLC-Medien einsetzen (z. B. Silikagel
mit anhängenden
Methyl- oder anderen aliphatischen Gruppen), eingesetzt werden,
um Fas-L weiter
zu reinigen. Manche oder alle vorangegangenen Reinigungsschritte
können
in verschiedenen Kombinationen eingesetzt werden, um ein im Wesentlichen
homogenes rekombinantes Protein bereitzustellen.
-
Es
ist auch möglich,
eine Affinitätssäule zu benutzen,
welche die ligandenbindende Domäne
von Fas umfasst, um exprimierte Fas-L-Polypeptide affinitätszureinigen.
Fas-L-Polypeptide können
in einem Elutionspuffer mit hohem Salz von einer Affinitätssäule entfernt
und dann zur Verwendung in einen Puffer mit niedrigerem Salz dialysiert
werden. Alternativ dazu kann die Affinitätssäule einen Antikörper umfassen,
der Fas-L bindet. Beispiel 3 beschreibt ein Verfahren zum Einsetzen
des erfindungsgemäßen Fas-L-Proteins, um gegen Fas-L
gerichtete monoklonale Antikörper
zu erzeugen.
-
In
einer Bakterienkultur hergestelltes rekombinantes Protein kann durch
anfängliches
Aufbrechen der Wirtszellen, Zentrifugation, Extraktion aus Zellpellets,
falls es sich um ein unlösliches
Polypeptid handelt, oder aus der überstehenden Flüssigkeit,
falls es sich um ein lösliches
Polypeptid handelt, gefolgt von einem oder mehreren Konzentrations-,
Aussalz-, Ionenaustausch-, Affinitätsreinigungs- oder Größenausschlusschromatographie-Schritten
isoliert werden. Schließlich
kann RP-HPLC für
Endreinigungsschritte eingesetzt werden. Mikrobielle Zellen können mit
jedem günstigen
Verfahren, einschließ lich
Einfrier-Auftau-Zyklen, Sonifizierung, mechanischem Aufbrechen oder
der Verwendung von Mitteln, die Zellen lysieren, aufgebrochen werden.
-
Transformierte
Hefe-Wirtszellen werden vorzugsweise eingesetzt, um Fas-L als sezerniertes
Polypeptid zu exprimieren. Dies vereinfacht die Reinigung. Ein sezerniertes
rekombinantes Polypeptid aus einer Hefe-Wirtszell-Fermentation kann
durch Verfahren gereinigt werden, die denjenigen analog sind, die
von Urdal et al. (J. Chromatog. 296: 171, 1984) offenbart wurden.
Urdal et al. beschreiben zwei aufeinanderfolgende Schritte mit Umkehrphasen-HPLC
zur Reinigung von rekombinantem menschlichem IL-2 auf einer präparativen HPLC-Säule.
-
Antikörper
-
Antikörper, die
mit den hierin offenbarten Fas-L-Polypeptiden eine Immunreaktion
eingehen können, werden
bereitgestellt. Polyklonale und monoklonale Antikörper können mit
herkömmlichen
Techniken hergestellt werden. Siehe zum Beispiel Monoclonal Antibodies,
Hybridomas: A New Dimension in Biological Analyses, Kennet et al.
(Hrsg.), Plenum Press, New York (1980), und Antibodies: A Laboratory
Manual, Harlow und Land (Hrsg.), Cold Spring Harbor Laborstory Press,
Cold Spring Harbor, NY (1988). Die Herstellung monoklonaler Antikörper, die
mit Fas-L eine Immunreaktion eingehen können, wird im nachstehenden
Beispiel 3 weiter veranschaulicht.
-
Die
erfindungsgemäßen Fas-L-Proteine
oder antigenen Fragmente davon können
als Immunogene eingesetzt werden, um polyklonale oder monoklonale
Antikörper,
die für
die Fas-L-Immunogene spezifisch sind, zu erzeugen. In einer Ausführungsform
ist das Immunogen ein lösliches
Fas-L-Polypeptid. Zellen, die rekombinantes Fas-L auf der Zelloberfläche exprimieren,
können
auch als Immunogene eingesetzt werden. Als weitere Alternative ist
das Immunogen ein Fusionsprotein, das ein Fas-L-Polypeptid umfasst
(z. B. ein Fusionsprotein, das die extrazelluläre Domäne von Fas-L und ein Polypeptid
der Fc-Region eines Antikörpers
umfasst).
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Antigen-bindende
Fragmente derartiger Antikörper,
die durch herkömmliche
Techniken hergestellt werden können,
werden auch durch die vorliegende Erfindung umfasst. Beispiele für derartige
Fragmente schließen
Fab-, F(ab')-, und
F(ab')2-Fragmente
ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Antikörperfragmente und -derivate,
die durch gentechnische Verfahren hergestellt werden, werden auch
bereitgestellt.
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Die
monoklonalen Antikörper
der vorliegenden Erfindung schließen chimäre Antikörper, z. B. humanisierte Versionen
von monoklonalen Maus-Antikörpern,
ein. Derartige humanisierte Antikörper können durch bekannte Techniken
hergestellt werden, und bieten den Vorteil einer reduzierten Immunogenität, wenn
die Antikörper
an Men schen verabreicht werden. In einer Ausführungsform umfasst ein humanisierter
monoklonaler Antikörper
die variable Region eines Maus-Antikörpers (oder nur die antigenbindende
Stelle davon) und eine aus einem menschlichen Antikörper abgeleitete
konstante Region. Alternativ dazu kann ein humanisiertes Antikörperfragment
die antigenbindende Stelle eines monoklonalen Maus-Antikörpers und
ein von einem menschlichen Antikörper
abgeleitetes Fragment einer variablen Region (ohne die antigenbindende
Stelle) umfassen. Verfahren zur Herstellung chimärer und weiter veränderter
monoklonaler Antikörper
schließen
die in Riechmann et al. (Nature 332: 323, 1988), Liu et al. (PNAS
84: 3439, 1987), Larrick et al. (Bio/Technology 7: 934, 1989) und
Winter und Harris (TIPS 14: 139, Mai 1993) beschriebenen ein.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung richtet sich auf monoklonale Antikörper, welche
die Bindung von Fas-L an das Zelloberflächen-Fas-Antigen blockieren.
Monoklonale Antikörper
können
in herkömmlichen
Assays auf ihre Fähigkeit,
die Bindung von Fas-L an Zellen, die das Fas-Antigen tragen, zu
blockieren, durchmustert werden.
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Eigenschaften
und Verwendungen von Fas-L und Antikörpern, die Fas-L binden Es
ist berichtet worden, dass das Fas-Antigen Apoptose vermittelt,
und man glaubt, dass es bei der klonalen Deletion von mit körpereigenem
Material reagierenden T-Zellen eine Rolle spielt (Itoh et al., Cell
66: 233, 1991; Watanabe-Fukunage et al., Nature 356: 314, 1992).
Mäuse,
welche die lpr-Mutation tragen, produzieren kein funktionelles Fas-Protein,
welches das apoptotische Signal transduzieren kann (Watanabe-Fukunage et al.,
Nature, vorstehend). Diese Mäuse
entwickeln lymphoproliferative Störungen, die durch die Anhäufung von
CD4–-CD8–-Thymozyten
in Lymphknoten und der Milz, Hypergammaglobulinämie, Autoantikörperproduktion,
rheumatoiden Faktor, Arthritis und Glomerulonephritis gekennzeichnet
sind (Watanabe-Fukunage et al., Nature, vorstehend). Alderson et
al. (J. Exp. Med., 178: 2231, 1993) berichten, dass das Fas-Protein
zusätzlich
zu einer Rolle bei der Induktion von Apoptose in bestimmten transformierten
Zelllinien eine wichtige Rolle bei der Aktivierung und Proliferation
normaler T-Zellen spielen kann.
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Untersuchungen,
welche das Fas-L und die anti-Fas-L-Antikörper der vorliegenden Erfindung
einsetzen, können
somit einen weiteren Einblick in die Entwicklung von Toleranz gegen
körpereigenes
Material durch das Immunsystem und die Ätiologie von Autoimmunerkrankungen
bereitstellen. Die Wechselwirkung von Fas mit Fas-L und der Mechanismus
der Signaltransduktion können
untersucht werden. Die Antikörper
können
verwendet werden, um die Wechselwirkung von Fas mit Fas-L zu blockieren.
Fas-L und Antikörper,
die damit reagieren, können
verwendet werden, um biologische Wirkungen zu fördern bzw. zu hemmen, die durch
die Bindung von Fas-L an Fas vermittelt werden. Das Fas-L und die
Antikörper
können
somit verwendet werden, um derartige biologische Wirkungen in vitro
oder in vivo zu regulieren.
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Die
Fas-L-DNA und das Fas-L-Protein der vorliegenden Erfindung sind
als Forschungswerkzeuge beim Erhellen der Ätiologie von Autoimmunstörungen nützlich.
Derartige Störungen
schließen
systemischen Lupus erythematodes (SLE), immunoblastische Lymphadenopathie
(IBL), angioimmunoblastische Lymphadenopathie (AIL), Lymphogranulomatose
X (LgX), rheumatoide Arthritis, Diabetes, multiple Sklerose und
Allergien ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Die Verwendung von Fas-L
bei der Behandlung der Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit kann auch
untersucht werden.
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Fas-L
kann eingesetzt werden, um in Zellen, die das Fas-Antigen tragen,
Apoptose zu induzieren. Das Fas-L ist somit ein Forschungsreagens,
das bei Untersuchungen der Mechanismen, durch die Apoptose stattfindet,
nützlich
ist.
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Das
erfindungsgemäße Fas-L
kann beim Entwickeln von Behandlungen für Störungen verwendet werden, die
(direkt oder indirekt) durch Fas-L vermittelt werden. Alternativ
dazu kann eine therapeutisch wirksame Menge an gereinigtem Fas-L-Protein
einem Patienten verabreicht werden, der an einer Störung leidet,
die durch fehlerhaftes Fas-L oder unzureichende Mengen von Fas-L
verursacht wird. Als weitere Alternative können die Fas-L-DNA-Sequenzen
beim Entwickeln eines Gentherapie-Ansatzes zum Behandeln derartiger
Störungen
eingesetzt werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt pharmazeutische Zusammensetzungen bereit,
die gereinigtes Fas-L und einen physiologisch verträglichen
Träger,
ein physiologisch verträgliches
Verdünnungsmittel
oder einen physiologisch verträglichen
Exzipienten umfassen. Derartige Träger, Exzipienten und Verdünnungsmittel
sind bei den eingesetzten Dosierungen und Konzentrationen nicht
toxisch für
die Empfänger.
Derartige Zusammensetzungen können
Puffer, Antioxidantien, wie zum Beispiel Ascorbinsäure, Polypeptide
mit niedrigem Molekulargewicht (weniger als etwa 10 Reste), Proteine,
Aminosäuren,
Kohlenhydrate einschließlich
Glucose, Saccharose oder Dextrine, Chelatbildner wie zum Beispiel
EDTA, Glutathion und andere Stabilisatoren und Exzipienten, die
häufig
in pharmazeutischen Zusammensetzungen eingesetzt werden, umfassen.
Neutrale, gepufferte Kochsalzlösung
oder mit konspezifischem Serumalbumin gemischte Kochsalzlösung sind
beispielhafte geeignete Verdünnungsmittel.
Die Zusammensetzung kann unter Verwendung geeigneter Exzipientenlösungen (z.
B. Saccharose) als Verdünnungsmitteln
als Lyophilisat formuliert werden. Zusätzliche Beispiele für geeignete
Träger
und ihre Formulierungen werden in Remington's Pharmaceutical Sciences, 16. Ausgabe,
1980, Mack Publishing Company, beschrieben. Geeignete Dosierungen
und die Häufigkeit
der Verabreichung hängen
natürlich
von solchen Faktoren wie der Art und dem Schweregrad der Indikation,
die behandelt wird, der gewünschten
Reaktion, der Größe und dem
Zustand des Patienten und so weiter ab.
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Für eine therapeutische
Verwendung sollen erfindungsgemäße gereinigte
Proteine an einen Patienten, vorzugsweise einen Menschen, zur Behandlung
auf eine Weise, die für
die Indikation geeignet ist, verabreicht werden. Somit können die
pharmazeutischen Zusammensetzungen zum Beispiel durch Bolusinjektion, kontinuierliche
Infusion, verlängerte
Freisetzung aus Implantaten oder eine andere geeignete Technik verabreicht
werden.
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Das
in den pharmazeutischen Zusammensetzungen eingesetzte Fas-L-Protein
ist vorzugsweise so gereinigt, dass das Fas-L-Protein im Wesentlichen
frei von anderen Proteinen natürlichen
oder endogenen Ursprungs ist, wobei es vorzugsweise weniger als
etwa 1% der Masse an Proteinverunreinigungen enthält, die aus
Herstellungsverfahren übrig
sind. Derartige Zusammensetzungen können jedoch andere Proteine,
die als Stabilisatoren, Träger,
Exzipienten oder Kotherapeutika zugegeben werden, enthalten. Das
Fas-L-Protein wird vorzugsweise im Wesentlichen zur Homogenität gereinigt,
d. h. es ist als eine einzelne Proteinbande nachweisbar, wenn es
durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese analysiert wird.
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Die
erfindungsgemäßen Fas-L-Polypeptide
können
auch in in-vitro-Assays zum Nachweis von Fas oder Fas-L oder deren
Wechselwirkungen eingesetzt werden. Das erfindungsgemäße Fas-L
kann in einem Bindungsassay verwendet werden, um Zellen nachzuweisen,
die Fas exprimieren. Zum Beispiel kann Fas-L oder eine extrazelluläre Domäne oder
ein Fragment davon an eine nachweisbare Einheit, wie zum Beispiel 125I, konjugiert werden. Eine radioaktive
Markierung mit 125I kann durch eine von
mehreren Standardmethodiken durchgeführt werden, die ein funktionelles 125I-Fas-L-Molekül ergeben, das mit hoher spezifischer
Aktivität
markiert ist. Alternativ dazu kann eine andere nachweisbare Einheit,
wie zum Beispiel ein Enzym, das eine kolorimetrische oder fluorimetrische
Reaktion katalysieren kann, Biotin oder Avidin, verwendet werden.
Zellen, die auf Fas-Expression getestet werden sollen, können mit
markiertem Fas-L in Kontakt gebracht werden. Nach einer Inkubation
wird ungebundenes markiertes Fas-L entfernt und Bindung wird unter
Verwendung der nachweisbaren Einheit gemessen.
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Die
hierin offenbarten Fas-Ligandenproteine können auch eingesetzt werden,
um die biologische Aktivität
eines Fas-Proteins in Bezug auf die Bindungsaffinität für Fas-L
zu messen. Um dies zu veranschaulichen kann Fas-L in einer Untersuchung
der Bindungsaffinität
eingesetzt werden, um die biologische Aktivität eines Fas-Proteins zu messen,
das bei unterschiedlichen Temperaturen aufbewahrt worden oder in
unterschiedlichen Zelltypen hergestellt worden ist. Die biologische
Aktivität
eines Fas-Proteins kann somit sichergestellt werden, bevor es zum
Beispiel in einer Forschungsuntersuchung verwendet wird.
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Fas-L-Proteine
finden eine Verwendung als Reagenzien, die von denjenigen eingesetzt
werden können,
die „Qualitätssicherungs"-Untersuchungen ausführen, z.
B. um die Halbwertszeit und Stabilität eines Fas-Proteins unter
unterschiedlichen Bedingungen zu überwachen. Fas-Liganden können verwendet
werden, um zu bestimmen, ob die biologische Aktivität nach der
Modifikation eines Fas-Proteins (z. B. chemischer Modifikation,
Verkürzung,
Mutation usw.) beibehalten wird. Die Bindungsaffinität des modifizierten
Fas-Proteins für
ein Fas-L wird mit der eines nicht modifizierten Fas-Proteins verglichen,
um jegliche nachteilige Auswirkung der Modifikation auf die biologische
Aktivität
von Fas nachzuweisen.
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Eine
andere Verwendung eines Fas-Liganden ist als Reagens bei Proteinreinigungsverfahren.
Fas-L oder Fas-L/Fc-Fusionsproteine können mit herkömmlichen
Techniken an einem festen Trägermaterial
befestigt und verwendet werden, um Fas durch Affinitätschromatographie
zu reinigen. Erfindungsgemäße Antikörper können zum
Beispiel verwendet werden, um die Wirkungen des Hemmens der biologischen
Aktivität
von Fas-L zu untersuchen, um die Anwesenheit von Fas-L in vitro
oder in vivo nachzuweisen, und bei einer Affinitätschromatographie zum Reinigen
von Fas-L. Erfindungsgemäße Antikörper finden
auch eine Verwendung, wenn eine Hemmung der Fas-L-vermittelten Apoptose
von Fas-Antigen tragenden Zellen gewünscht wird. Antikörper (vorzugsweise
monoklonale Antiköper),
welche die Bindung von endogenem Fas-L an das Fas-Antigen auf den Zellen
blockieren, werden für
diesen Zweck eingesetzt. In einer Ausführungsform binden die Antikörper an
Zelloberflächen-Fas-L
und hemmen eine Bindung des Zelloberflächen-Fas-L an Fas-Antigen auf
Zielzellen.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung richtet sich auf Weisen zum Behandeln von Störungen,
die durch die Wechselwirkung von Fas-L und Fas vermittelt werden,
umfassend das Bereitstellen einer Zusammensetzung, die eine therapeutisch
wirksame Menge eines Antikörpers
umfasst, der die Bindung eines Fas-L an Fas hemmt, und ein geeignetes
Verdünnungsmittel
oder einen geeigneten Träger
für die
Verabreichung an einen Patienten, der an einer derartigen Erkrankung
leidet. Bei dem Antikörper
handelt es sich vorzugsweise um einen monoklonalen Antikörper. Erkrankungen,
für die
eine therapeutische Behandlung mit erfindungsgemäßen, für Fas-L spezifischen Antikörpern hilfreich
sein können,
schließen
SLE, rheumatoride Arthritis, die Lyme-Krankheit, idiopathische CD4+-T-Lymphozytopenie oder die Wirkungen einer
Infektion mit menschlichem Immundefizienzvirus (HIV) ein, sind aber
nicht darauf beschränkt.
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Aktivierte
menschliche T-Zellen werden nach Auslösen durch den CD3/T-Zell-Rezeptorkomplex dazu induziert,
sich einem programmierten Zelltod (Apoptose) zu unterziehen, ein
Vorgang, der aktivierungsinduzierter Zelltod (AICD) genannt wird.
AICD ist in T-Zellen beobachtet worden, die aus HIV-infizierten,
aber nicht aus nicht infizierten Individuen frisch isoliert wurden
(Groux et al., J Exp. Med., 175: 331, 1992; Meyaard et al., Science,
257: 217, 1992). Somit kann Apoptose bei der Verarmung von CD4+-T-Zellen
und dem Fortschreiten von AIDS bei HIV-infizierten Individuen eine
Rolle spielen.
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Damit
Fas-L bei der T-Zell-Verarmung in einer HIV-Infektion eine Rolle
spielen kann, müssen
zwei Kriterien erfüllt
werden. Erstens muss Fas-L exprimiert werden und deshalb müssen T-Zellen
aktiviert werden, indem sie Antigen augesetzt werden. Zweitens müssen T-Zellen „vorbereitet" werden, um für eine Fas-vermittelte
Apoptose empfänglich
zu werden. Bei HIV+-Patienten kann eine
derartige Vorbereitung von T-Zellen durch
das Vernetzen von CD4 durch GP-120/anti-GP-120-Komplexe zustande
kommen. Es ist gezeigt worden, dass derartige Komplexe normale CD4+-T-Zellen dazu vorbereiten, sich in vitro
einem AICD zu unterziehen, und dass sie verursachen, dass sich T-Zellen
in Mäusen,
die ein menschliches CD4–-Transgen exprimieren,
einer Apoptose unterziehen (Wang et al, Eur. J. Immunol., 24 : 1553,
1994). Zusätzlich
unterziehen sich CD4+-T-Zellen in Mäusen, die
mit einem Antikörper
gegen CD4 behandelt wurden, apoptotischem Zelltod, aber dieses Phänomen findet
in Fas-defizienten LPR-Mäusen
nicht statt (Wang et al., Eur. J. Immunol., 24: 1549, 1994). Der
in aktivierten normalen menschlichen T-Zellen (wie zum Beispiel
PL-1-Zellen) und in frisch isolierten T-Zellen aus HIV+-Individuen
beobachtete AICD ist qualitativ identisch. Eine therapeutische Intervention
für HIV-infizierte
Individuen mit einem Antikörper,
der die Wechselwirkung von Fas-L mit Fas hemmt, kann somit möglich sein.
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Für eine therapeutische
Verwendung sollen erfindungsgemäße gereinigte
Antikörper
einem Patienten, wie zum Beispiel einem Menschen, zur Behandlung
auf eine Weise verabreicht werden, die für die Indikation geeignet ist.
Zusammensetzungen, die einen Antikörper, der Fas-L bindet, und
ein geeignetes Verdünnungsmittel
oder einen geeigneten Träger
umfassen, werden hierin bereitgestellt. Verdünnungsmittel, Träger und
andere Bestandteile geeigneter Zusammensetzungen sind wie vorstehend
beschrieben. In einer Ausführungsform
umfasst eine pharmazeutische Zusammensetzung eine therapeutisch
wirksame Menge eines monoklonalen Antikörpers, der eine Bindung von
Fas-L an Zelloberflächen-Fas-Antigen
hemmt, und ein geeignetes Verdünnungsmittel
oder einen geeigneten Träger.
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Nucleinsäurefragmente
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner Fragmente der hierin vorgelegten
Fas-L-Nucleotidsequenzen bereit.
In einer Ausführungsform
umfassen derartige Fragmente mindestens etwa 14 aufeinanderfolgende
Nucleotide der menschlichen Fas-L-cDNA, die in Beispiel 1 isoliert
(und als ATCC 69527 hinterlegt) wurde. Derartige Fragmente können mindestens
14 Nucleotide der kodierenden Region der DNA-Sequenz der SEQ ID NO:
1 umfassen. DNA- und RNA-Komplemente der Fragmente werden hierin
bereitgestellt, zusammen mit sowohl einzelsträngigen als auch doppelsträngigen Formen
der Fas-L-DNA.
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Zu
den Verwendungen derartiger Fas-L-Nucleinsäurefragmente gehört die Verwendung
als Sonde. Als Beispiel kann eine Sonde, die der extrazellulären Domäne von Fas-L
entspricht, eingesetzt werden. Die Sonden finden beim Nachweisen
der Anwesenheit von Fas-L-Nucleinsäuren in in-vitro-Assays und
in Verfahren, wie zum Beispiel Northern- und Southern-Blots, Verwendung.
Zelltypen, die Fas-L exprimieren, können ebenfalls identifiziert
werden. Derartige Verfahren sind wohlbekannt und der Fachmann kann
je nach der jeweiligen beabsichtigten Anwendung eine Sonde geeigneter
Länge wählen.
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Andere
nützliche
Fragmente der Fas-L-Nucleinsäuren
sind Antisense- oder Sense-Oligonucleotide, die eine einzelsträngige Nucleinsäuresequenz
(entweder RNA oder DNA) umfassen, die an Zielsequenzen von Fas-L
mRNA (Sense) oder Fas-L DNA (Antisense) binden kann. Antisense-
oder Sense-Oligonucleotide gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen ein Fragment der kodierenden Region der cDNA
für Fas-L.
Ein derartiges Fragment umfasst im Allgemeinen mindestens etwa 14
Nucleotide, vorzugsweise 14 bis etwa 30 Nucleotide. Die Fähigkeit,
ein Antisense- oder Sense-Oligonucleotid zu erzeugen, beruhend auf
einer cDNA-Sequenz für
ein bestimmtes Protein, wird zum Beispiel in Stein und Cohen, Cancer
Res. 48: 2659, 1988, und van der Krol et al., Bio-Techniques 6: 958,
1988, beschrieben.
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Eine
Bindung von Antisense- oder Sense-Oligonucleotiden an Nucleinsäure-Zielsequenzen
führt zur Bildung
von Duplexen, welche die Translation (RNA) oder Transkription (DNA)
auf eine von mehreren Weisen blockieren, einschließlich erhöhtem Abbau
der Duplexe, vorzeitiger Termination von Transkription oder Translation
oder auf andere Weise. Die Antisense-Oligonucleotide können somit
verwendet werden, um die Expression von Fas-L-Proteinen zu blockieren.
Antisense- oder Sense-Oligonucleotide umfassen ferner Oligonucleotide
mit modifizierten Zucker-Phosphodiester-Gerüsten (oder anderen Zuckerverknüpfungen,
wie zum Beispiel den in
WO 91/06629 beschrie benen),
und wobei derartige Zuckerverknüpfungen
gegen endogene Nucleasen resistent sind. Derartige Oligonucleotide
mit resistenten Zuckerverknüpfungen
sind in vivo stabil (d. h. sie können
einem enzymatischen Abbau widerstehen), behalten aber eine Sequenzspezifität bei, um
an Nucleotid-Zielsequenzen zu binden. Andere Beispiele für Sense-
oder Antisense-Oligonucleotide schließen diejenigen Oligonucleotide
ein, die kovalent mit organischen Einheiten, wie zum Beispiel den
in
WO 90/10448 beschriebenen,
und anderen Einheiten, welche die Affinität des Oligonucleotids für eine Nucleinsäure-Zielsequenz
erhöhen,
wie zum Beispiel poly-(L-Lysin), verknüpft sind. Darüberhinaus
können
interkalierende Mittel, wie zum Beispiel Ellipticin, und alkylierende
Mittel oder Metallkomplexe an Sense- oder Antisense-Oligonucleotiden
befestigt werden, um Bindungsspezifitäten der Antisense- oder Sense-Oligonucleotide
für die
Nucleotid-Zielsequenz zu modifizieren. Antisense- oder Sense-Oligonucleotide
können
durch jedes Genübertragungsverfahren,
einschließlich
zum Beispiel CaPO
4-vermittelter DNA-Transfektion,
Elektroporation oder anderer Genübertragungsvektoren,
wie zum Beispiel Epstein-Barr-Virus, in eine Zelle eingeführt werden,
welche die Nucleinsäure-Zielsequenz
enthält.
Antisense- oder Sense-Oligonucleotide werden vorzugsweise durch Einfügen des
Antisense- oder Sense-Oligonucleotids in einen geeigneten retroviralen
Vektor, dann In-Kontakt-Bringen der Zelle entweder in vivo oder
ex vivo mit dem Retrovirus-Vektor, der die eingefügte Sequenz enthält, in eine
Zelle eingeführt,
welche die Nucleinsäure-Zielsequenz
enthält.
Geeignete retrovirale Vektoren schließen das Maus-Retrovirus M-MuLV,
N2 (ein aus M-MuLV abgeleitetes Retrovirus) oder die als DCT5A, DCT5B
und DCT5C bezeichneten Doppelkopie-Vektoren (siehe die PCT-Anmeldung
WO 90/13641 ) ein, sind aber
nicht darauf beschränkt.
Alternativ dazu können
andere Promotorsequenzen verwendet werden, um das Oligonucleotid
zu exprimieren.
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Sense-
oder Antisense-Oligonucleotide können
auch durch Bildung eines Konjugats mit einem ligandenbindenden Molekül, wie in
WO 91/04753 beschrieben,
in eine Zelle eingeführt
werden, welche die Nucleotid-Zielsequenz enthält. Geeignete ligandenbindende
Moleküle
schließen
Zelloberflächenrezeptoren,
Wachstumsfaktoren, andere Cytokine oder andere Liganden, die an
Zelloberflächenrezeptoren
binden, ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Vorzugsweise stört die Konjugation
des ligandenbindenden Moleküls
die Fähigkeit des
ligandenbindenden Moleküls,
an das ihm entsprechende Molekül
oder seinen Rezeptor zu binden oder den Eintritt des Sense- oder
Antisense-Oligonucleotids
oder dessen konjugierter Version in die Zelle zu blockieren, nicht.
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Alternativ
dazu kann ein Sense- oder ein Antisense-Oligonucleotid durch Bildung
eines Oligonucleotid-Lipid-Komplexes, wie in
WO 90/10448 beschrieben, in eine
Zelle eingeführt
werden, welche die Nucleinsäure-Zielsequenz
enthält.
Der Sense- oder Anti sense-Oligonucleotid-Lipid-Komplex wird vorzugsweise
innerhalb der Zelle durch eine endogene Lipase dissoziiert.
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Die
folgenden Beispiele werden bereitgestellt, um spezifische Ausführungsformen
zu veranschaulichen, und nicht, um den Umfang der Erfindung zu beschränken.
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BEISPIEL 1: Isolierung der Maus-Fas-L-DNA
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Ein
180 bp großes
Fragment der Maus-Fas-L-DNA wurde durch eine Polymerasekettenreaktion
(PCR) folgendermaßen
isoliert. Bei der Matrize in der PCR handelte es sich um cDNA, die
aus RNA hergestellt wurde, die aus peripheren Maus-Blutlymphozyten
(PBL) abgeleitet wurde, die 18 Stunden lang mit Phorbol-12-myristat-13-acetat
(PMA, Sigma Chemical Co.) stimuliert worden waren. Bei den 5'- und 3'-Primern handelte
es sich um Oligonucleotide, die auf der Fas-L DNA-Sequenz aus Ratten
von Suda et al. (Cell, 75: 1169, 1993) beruhten. Die Primer definieren
ein 180 bp großes
Fragment in der Nähe
des 3'-Endes der
Fas-L DNA. Die PCR wurde mit herkömmlichen Verfahren ausgeführt. Siehe
zum Beispiel Saiki et al., Science 239: 487 (1988); Recombinant
DNA Methodology, Wu et al., Hrsg., Academic Press, Inc., San Diego
(1989), S. 189–196,
und PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications, Innis et
al., Hrsg., Academic Press, Inc. (1990).
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Das
180 bp große
Fas-L DNA-Fragment von Mäusen,
das durch PCR isoliert und amplifiziert wurde, umfasste die Nucleotide
643–822
der in SEQ ID NO: 4 vorgelegten Maus-Fas-L-DNA-Sequenz. Dieses DNA-Fragment
wurde zur Verwendung als Sonde mit 32P markiert.
Ein Kit zur Markierung von DNA mit Random-Priming (Amersham, Arlington
Heights, Illinois) wurde verwendet, um die Sonde radioaktiv zu markieren.
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Eine
Maus-Fas-L-DNA voller Länge
wurde folgendermaßen
isoliert. Eine als SC9 bezeichnete Maus-Hybridom-Zelllinie wurde
durch Fusion der T-Zell-Hybridomzelllinie BW5147 mit der von Lynch,
D., und R. Miller (J. Exp. Med. 179: 31, 1994) beschriebenen Linie ∝B10.5 CTL
erzeugt. Die ∝B10.5
CTL Zellen wurden vor der Fusion mit PMA und Ionomycin stimuliert
(in 500 ng/ml PMA und 3 μg/ml
Ionomycin zwei Stunden lang bei 37°C gezüchtet). Die Hybridomzelllinie
SC9 wurde auf Expression von Fas-L selektiert. Kurz gesagt wurden
Zellen, die sich aus der Fusion ergaben, auf Expression von Fas-L
analysiert, was einen Assays für
Bindung an ein lösliches
Fas/Fc-Fusionsprotein einschloss. SC9 wurde durch fluoreszenzaktivierte
Zellsortierung (FACS), beruhend auf einer Bindung der Zellen an
Fas/Fc, isoliert.
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Die
SC9-Zellen wurden wie vorstehend mit PMA und Ionomycin stimuliert
und RNA wurde aus ihnen extrahiert. cDNA wurde mit herkömmlichen
Techniken aus der RNA hergestellt und in den Phagenvektor λgt10 eingefügt und verpackt
(Gigapak® Stratagene
Cloning Systems, La Jolla, CA). Die so erhaltene cDNA-Bank wurde
unter Verwendung des vorstehend hergestellten 180 bp großen Maus-Fas-L-DNA-Fragmentes
als Sonde durchmustert.
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Ein
positiver Klon wurde isoliert und die Nucleotidsequenz des cDNA-Inserts
wurde bestimmt. Diese Maus-Fas-L-Nucleotidsequenz wird in der SEQ
ID NO: 4 vorgelegt, und die dadurch kodierte Aminosäuresequenz
wird in der SEQ ID NO: 5 vorgelegt. Das Protein umfasst eine zytoplasmatische
Domäne
(Aminosäuren 1–78), eine
Transmembranregion (Aminosäuren
79–103)
und eine extrazelluläre
Domäne
(Aminosäuren 104–279).
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BEISPIEL 2: Isolierung von menschlicher
Fas-L DNA
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cDNA
für menschliches
Fas-L wurde aus einer cDNA-Bank isoliert, die aus stimulierten menschlichen peripheren
Blutlymphozyten abgeleitet wurde. Das Verfahren war folgendermaßen.
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Periphere
Blutlymphozyten (PBL) wurden aus normalen menschlichen Freiwilligen
erhalten und mit 10 ng/ml OKT3 (einem anti-CD3-Antikörper) und
10 ng/ml menschlichem IL-2 sechs Tage lang behandelt. Die PBL-Zellen
wurden gewaschen und mit 500 ng/ml Ionomycin (Calbiochem) und 10
ng/ml PMA vier Stunden lang stimuliert. Messenger-RNA wurde aus
den stimulierten PBL-Zellen isoliert. An der mRNA-Matrize synthetisierte
cDNA wurde gemäß den Anleitungen
des Herstellers in λgt10
Phagenvektoren (Gigapak® Stratagene Cloning Systems,
La Jolla, CA) verpackt. Rekombinante Phagen wurden dann auf dem
E. coli-Stamm KW251 ausplattiert und unter Verwendung von Standard-Plaque-Hybridisierungstechniken
durchmustert.
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Die 32P-markierte, in Beispiel 1 hergestellte
180 bp große
Maus-Fas-L-Sonde wurde über
Nacht bei 37°C
mit den rekombinanten DNA-Phagen hybridisiert. Der Hybridisierung
folgte zweimaliges Waschen mit 6 × SSC bei Raumtemperatur, dann
zweimaliges Waschen mit 2 × SSC/0,1%
SDS bei 55°C.
Positive (hybridisierende) Plaques wurden durch Autoradiographie
sichtbar gemacht.
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Zwei
der positiven Plaques wurden gereinigt und die Inserts wurden durch
PCR amplifiziert. Oligonucleotide, welche die Klonierungsstelle
(die EcoRI-Stelle von λgt10,
in welche die cDNA eingefügt
worden war) flankieren, wurden als Primer für die PCR eingesetzt. Die cDNA-Inserts
der rekombinanten Phagen von beiden positiven Plaques waren etwa
2,0 kb lang. Die PCR-Produkte von einem Klon wurden mit EcoRI verdaut
und das gewünschte
Fragent (welches das cDNA-Insert enthielt) wurde in einen EcoRI-verdauten Klonierungsvektor
pBLUESCRIPT®SK
(Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA) ligiert. Zellen des E.
coli-Stammes DH5α, die
den so erhaltenen rekombinanten Vektor (als menschliches Fas-L/pBS
bezeichnet) enthielten, wurden am 5. Januar 1994 bei der American
Type Culture Collection, Rockville, Maryland, USA, hinterlegt und
ihnen wurde die Hinterlegungsnr. ATCC 69527 zugewiesen. Die Hinterlegung
wurde gemäß den Bedingungen
des Budapester Vertrages durchgeführt.
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Die
DNA-Sequenz dieser menschlichen Fas-L DNA wird in der SEQ ID NO:
1 vorgelegt. Die durch die isolierte DNA kodierte Aminosäuresequenz
wird in der SEQ ID NO: 2 vorgelegt. Dieses menschliche Fas-L Protein
umfasst eine N-terminale zytoplasmatische Domäne (Aminosäuren 1–80), eine Transmembranregion (Aminosäuren 81–105) und
eine extrazelluläre
Domäne
(Aminosäuren
106–281).
Wie dem Fachmann selbstverständlich
ist, wird die Transmembranregion in Übereinstimmung mit herkömmlichen
Kriterien zum Identifizieren dieser Art von hydrophober Domäne identifiziert.
Die genauen Grenzen der Transmembranregion können geringfügig von
den vorstehend vorgelegten abweichen (am wahrscheinlichsten um nicht
mehr als fünf Aminosäuren an
jedem Ende). Computerprogramme, die zur Identifizierung derartiger
hydrophober Regionen in Proteinen nützlich sind, stehen zur Verfügung.
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Die
DNA-Sequenz der kodierenden Region für menschliches Fas-L (Nucleotide
93–938
der SEQ ID NO: 1) ist zu 82,89% mit der in Suda et al. (Cell, 75:
1169, 1993) vorgelegten DNA-Sequenz der kodierenden Region des Ratten-Fas-L
identisch. Die Aminosäuresequenz
für menschliches
Fas-L der SEQ ID NO: 2 ist zu 77,98% mit der des Ratten-Fas-L identisch.
Das Ausmaß der
Homologie zwischen menschlichem und Ratten-Fas-L war vor der Isolierung
der hierin offenbarten cDNA für
menschliches Fas-L weder bekannt noch vorhersagbar.
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Die
cDNA für
menschliches Fas-L wurde durch Verdau mit SalI und NotI aus pBLUESCRIPT®SK
ausgeschnitten. Das gewünschte
Fragment wurde isoliert und in einen Säugerexpressionsvektor, pDC409,
ligiert, der mit SalI und NotI verdaut worden war.
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pDC409
ist von einem Expressionsvektor abgeleitet, der als pDC406 bezeichnet
wird, und unterscheidet sich von pDC406 darin, dass eine BglII-Stelle
außerhalb
der MCS deletiert worden ist, so dass die BglII-Stelle der MCS nur
einmal vorkommt. Zwei PmeI-Stellen und eine SrfI-Stelle sind zu
der MCS hinzugefügt worden,
und drei Stopp-Codons
(TAG) sind stromabwärts
der MCS angebracht worden, um in allen drei Leserahmen zu funktionieren.
Ein T7-Primer/Promotor ist hinzugefügt worden, um bei dem DNA-Sequenzierungsvorgang
zu helfen.
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Das
Plasmid pDC406, das von McMahan et al. (EMBO J. 10: 2821, 1991)
und in der PCT-Anmeldung
WO
91/18982 beschrieben worden ist (die hiermit durch Bezugnah me
aufgenommen werden), ist ein Expressionsvektor zur Verwendung in
Säugerzellen,
ist aber auch in E. coli-Zellen replizierbar.
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pDC406
enthält
von SV40, Epstein-Barr-Virus und pBR322 abgeleitete Replikationsursprünge und
ist ein Derivat von HAV-EO, das von Dower et al., J. Immunol. 142:
4314 (1989) beschrieben worden ist. pDC406 unterscheidet sich von
HAV-EO durch die Deletion eines Introns, das in der dreiteiligen
Adenovirus 2 Leadersequenz in HAV-EO vorliegt. DNA, die in eine
multiple Klonierungsstelle (die etliche Restriktionsendonucleasespaltungsstellen
enthält)
eingefügt
wird, wird unter Verwendung regulatorischer Elemente transkribiert
und translatiert, die von HIV und Adenovirus abgeleitet sind. Der
Vektor enthält
ein Gen, das Ampicillinresistenz verleiht.
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Der
rekombinante Vektor (pDC409, der menschliche Fas-L DNA enthält) wurde
in die Affennierenzelllinie CV-1/EBNA-1 (ATCC CRL 10478) transfiziert.
Die Zelllinie CV-1/EBNA wurde durch Transfektion der Zelllinie CV-1
(ATCC CCL 70) mit einem Gen abgeleitet, welches das Kernantigen-1
des Epstein-Barr-Virus (EBNA-1) kodiert, das EBNA-1, angetrieben
von dem menschlichen intermediate-early CMV Enhancer/Promoter, wie
von McMahan et al., vorstehend, beschrieben, konstitutiv exprimiert.
Das Gen EBNA-1 ermöglicht
eine episomale Replikation von Expressionsvektoren, wie zum Beispiel
pDC409, die den EBV Replikationsursprung enthalten.
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CV1-EBNA-1
Zellen, die mit dem rekombinanten Vektor transformiert sind, werden
in Rollerflaschen gezüchtet,
um eine Expression des Fas-L Proteins zu gestatten. Andere geeignete
Säugerexpressionsvektoren
können
für pDC409
substituiert werden.
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BEISPIEL 3
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung monoklonaler Antikörper gegen
Fas-L. Fas-L wird in Säugerwirtszellen,
wie zum Beispiel COS-7 oder CV1/EBNA Zellen, exprimiert und unter
Verwendung von Affinitätschromatographie
mit Fas/Fc wie hierin beschrieben gereinigt. Bei dem Fas-L kann
es sich um das hierin beschriebene menschliche oder Maus-Fas-L oder
um ein immunogenes Fragment davon, z. B. die extrazelluläre Domäne davon,
handeln.
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Gereinigtes
Fas-L kann verwendet werden, um unter Verwendung herkömmlicher
Techniken, z. B. derjenigen Techniken, die im
US-Patent 4.411.993 beschrieben werden,
monoklonale Antikörper
gegen Fas-L zu erzeugen. Kurz gesagt werden Mäuse mit Fas-L als Immunogen,
das in vollständigem
Freundschem Adjuvans emulgiert ist, immunisiert, und es wird in
Mengen, die von 10–100 μg reichen,
subkutan oder intraperitoneal injiziert. Zehn bis zwölf Tage
später
werden die immunisierten Tiere mit zusätzlichem Fas-L aufgefrischt,
das in unvollständigem
Freundschem Adjuvans emulgiert ist. Mäuse wer den danach mit einem
wöchentlichen
oder zweiwöchentlichen
Immunisierungsplan periodisch aufgefrischt. Serumproben werden zum
Testen durch Dot-Blot-Assay oder ELISA (enzymverbundenen Immunadsorptionsassay)
auf Fas-L Antikörper
periodisch durch retroorbitale Blutentnahme oder Schwanzspitzenschnitt
entnommen.
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Nach
dem Nachweis eines geeigneten Antikörpertiters wird positiven Tieren
eine letzte intravenöse
Injektion von Fas-L in Kochsalzlösung
gegeben. Drei bis vier Tage später
werden die Tiere getötet,
Milzzellen geerntet und Milzzellen mit einer Maus-Myelomzelllinie (z.
B. NS 1 oder Ag 8.653) fusioniert. Fusionen erzeugen Hybridomzellen,
die in mehreren Mikrotiterplatten in einem selektiven HAT-Medium
(Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin) ausplattiert werden, um
die Proliferation von nicht fusionierten Zellen, Myelomhybriden und
Milzzellhybriden zu hemmen.
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Die
Hybridomzellen werden durch Anpassungen der in Engvall et al., Immunochem.
8: 871, 1971, und im
US-Patent
4.703.004 offenbarten Techniken durch ELISA auf Reaktivität gegen
gereinigtes Fas-L durchmustert. Positive Hybridomzellen können intraperitoneal
in syngene BALG/c-Mäuse
injiziert werden, um Ascites zu produzieren, die hohe Konzentrationen
monoklonaler anti-Fas-L Antikörper
enthalten. Alternativ dazu kann man Hybridomzellen durch verschiedene
Techniken in vitro in Kolben oder Rollerflaschen wachsen lassen.
In Maus-Ascites hergestellte monoklonale Antikörper können durch Ammoniumsulfatpräzipitation,
gefolgt von Gelausschlusschromatographie, gereinigt werden. Alternativ
dazu kann auch eine Affinintätschromatographie
verwendet werden, die auf der Bindung von Antikörper an Protein A oder Protein
G beruht, sowie eine Affinitätschromatographie,
die auf einer Bindung an Fas-L beruht. SEQUENZPROTOKOLL