-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein textiles Trägermaterial mit einem oder
mehreren Dekoreffekten herzustellen.
-
Nach den bekannten Techniken wird dazu in der
Regel ein gewöhnlich auf einem Jacquard-Webstuhl
gewebter Stoff oder ein auf einer Hakenwebmaschine
hergestelltes Maschenmaterial verwendet. Derartige
Techniken erfordern den Einsatz aufwendiger Geräte
mit einer komplexen Kinematik.
-
Bei einem Jacquard-Webstuhl werden Schiffchen
verwendet, deren Fähigkeiten begrenzt sind. Bei der
Jacquard-Technik ist ansonsten wegen der sehr engen
mechanischen Vorgaben, die insbesondere im Hinblick
auf die "broschierte" Weblade bestehen, die
Geschwindigkeit eingeschränkt
-
Bei der Maschentechnik besitzt die Webmaschine
in der Regel eine Trommel und eine Stangenführung,
die eine mechanische Einheit bilden, eine lange
Einlauf zeit erfordern und einen kurzen
Produktionstakt bedingen.
-
In beiden Fällen ist die Garnvorratskapazität
begrenzt, so daß es schwierig ist, Garne mit großem
Querschnitt zu verwenden. Diese Techniken sind nicht
zuletzt vor allein im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit
und Produktionsgeschwindigkeit wenig geeignet.
-
Aus dem Patent FR 2 339 O11 ist ein Verfahren
bekannt, das die Techniken des Webstuhls mit
denjenigen der Hakenwebmaschine verknüpft. Es
beschreibt im wesentlichen die Herstellung eines
textilen Trägermaterials an einem Webstuhl und
gleichzeitig die Ausführung eines beliebigen
Dekoreffekts. Der Dekoreffekt wird mit Maschen am textilen
Trägermaterial fixiert, die gleichzeitig mit diesem
Material hergestellt werden. Die Lösung für die
Erreichung dieser Zielsetzungen stellt jedoch nicht
zufrieden, da die Ergebnisse aufgrund der
komplizierten Verfahrenstechnik nicht überzeugen.
-
Die Erfindung hat sich das Ziel gesetzt,
diesen Mängeln auf einfache, sichere, wirksame und
rationelle Weise abzuhelfen.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es,
unter Einsatz schnell arbeitender (auch
schützenloser) Webmaschinen und durch Verknüpfung der
Web- und Maschentechnik ein textiles Trägermaterial
mit Dekoreffekten herzustellen, um damit sehr hohe
Produktionstakte zu erzielen.
-
Nach einem grundlegenden Merkmal der Erfindung
wurde ein Verfahren für die automatische Herstellung
eines textilen Trägermaterials mit Dekoreffekten
geplant und entwickelt, wonach:
-
- auf einem automatischen Webstuhl ein
textiles Trägermaterial mit Schußf äden und Kettfäden
gefertigt wird;
-
- gleichzeitig mit der Bildung des
Trägermaterials mindestens ein Dekoreffekt erzielt wird,
der durch parallel zum Basismaterial hergestellte
Maschen am textilen Trägermaterial fixiert wird;
-
- Bindungsnadeln für die Bildung der Riegel
masche durch die Kettfädenbahn des Basismaterials
hochgeführt werden;
-
- die Bindungsnadeln für die Bildung der
Riegelmasche unter das textile Basismaterial
eingezogen werden;
-
- das Phantasieschußgarn senkrecht zu den
Kettfäden des textilen Basismaterials eingetragen
wird;
-
- die Bindungsnadeln für die Bildung der
Riegelmasche versetzt und hochgeführt werden und
gleichzeitig das Riegelmaschengarn mit Hilfe kleiner
Einziehhaken in einer kreisbogenförmigen Bewegung,
welche die Bahn der Nadeln kreuzt, versetzt wird,
wodurch die Riegelmasche des Phantasieschußgarns
gebildet und gegen die Nadeln gedrückt wird;
-
- die Bindungshaken für die Bildung der
Riegelmasche am Totpunkt in einer
Translationsbewegung senkrecht zur Kette versetzt werden;
-
- die Nadeln und die Bindungshaken für die
Riegelbildung gleichzeitig abgesenkt werden, wodurch
die Maschenbildungsgarne mitgeführt werden und dabei
eine Maschenschlinge bilden, die das
Phantasieschußgarn einschließt,
-
- das(die) Phantasieschußgarn(e) an den
Maschen des Kettfadens zurückgehalten wird, um
parallel zum Kettfaden verlaufende Teile aus
Flottier-Phantasieschußgarn zu bilden, wodurch in
Abhängigkeit von einem festgelegten Programm
Schlingen aus einem in Amplitude und Länge variablen
Phantasieschußgarn entstehen.
-
Für die Umsetzung des Verfahrens und die
Ausführung der einzelnen charakteristischen
Arbeitsschritte
an jedem beliebigen Schnellwebstuhl umfaßt
die Vorrichtung:
-
- Vorkehrungen für den Eintrag des(der)
Phantasieschußgarns (garne)
-
- Vorkehrungen für die Hin- und Herbewegung
der Bindungsnadeln für die Bildung der Riegelmasche,
um die Nadeln einer senkrechten und querverlaufenden
Bewegung jeweils über und unter dem Kettfaden und
parallel dazu zu unterziehen, wobei ein
"quadratischer" Zyklus entsteht,
-
- Vorkehrungen, um eine oder mehrere Träger
für die Aufnahme des Riegelmaschengarns einer
kreisbogenförmigen Bewegung zu unterziehen, die den Weg
der Nadeln kreuzt,
-
- Vorkehrungen zur in einer rechtwinkligen
Bewegung erfolgenden Verlagerung von Organen, die
geeignet sind, vorübergehend das(die) Schußgarn(e)
des Dekoreffekts zurückzuhalten, bzw. eine
programmierte elektronische Steuerung,
-
- programmierbare Steuereinrichtungen, die
geeignet sind, auf die Eintragsvorkehrungen des
Phantasieschußgarns einzuwirken, um dessen Bewegungen
beliebig zu ändern.
-
Zur Lösung der Aufgabenstellung, die darin
besteht, die Dekoreffekte zu erzielen, umfassen die
Eintragsvorrichtungen des (der)
Phantasieschußgarns(garne) mindestens eine Garnführung für die
Auflage des Schußgarns, wobei diese Garnführung an
einen in der Querbewegung verschiebbaren
Übergabewagen
gekoppelt ist, dessen Steuerung von einer
zentralen Programmierung abhängig ist.
-
Zur Lösung der Aufgabenstellung, die darin
besteht, den Dekoreffekt zu ändern, ist (Sind) die
Garnführung(en) mit Führungsschienen für die
Querbewegung des Wagens senkrecht zu den Kettfäden
des textilen Basismaterials fest verbunden, wobei der
Wagen mit einem Antriebssystem zusammenwirkt, das an
einen programmierbaren Motor gekoppelt ist.
-
Zur Lösung der Aufgabenstellung, die darin
besteht, für die Blockierung des bzw. der
Dekoreffekts(e) mittels der Maschen zu sorgen, bestehen
die Vorkehrungen für die Steuerung der Bindungsnadeln
für die Bildung der Riegelmasche aus einer
Pendelstütze, welche die in einer Nadelbarre angebrachten
Nadeln aufnimmt, wobei diese Stütze mit
Bewegungsantriebs- und Bewegungsumwandlungsorganen
zusammenwirkt, um sämtliche Nadeln einer Senkrecht-,
Quer- und Hin- und Herbewegung durch das textile
Basismaterial hindurch sowie darunter zu unterziehen.
-
In Anbetracht der Aufgabenstellung, auf dem
Basisträgermaterial den bzw. die Dekoreffekt(e)
anzuordnen, bestehen die Vorkehrungen, die das(die)
Riege lmaschengarn ( e) einer kreisbogenförmigen
Bewegung unterziehen, aus einem System aus
Pleuelstangen und Kurbeln, das mit der Steuerung der Stütze
zur Aufnahme der Bindungsnadeln für die Bildung der
Riegelmasche zusammenwirkt, wobei dieses System über
ein Nebenpleuel auf eine Achse einwirkt, auf der die
Träger für die Aufnahme der Riegelmaschengarne
angebracht sind.
-
Die Vorkehrungen zur in einer rechtwinkligen
Bewegung erfolgenden Verlagerung von Organen, welche
geeignet sind, vorübergehend das(die) Schußgarn(e)
des Dekoreffekts zurückzuhalten, bestehen aus einem
verformbaren Parallelogrammsystem.
-
Zur Lösung der Aufgabenstellung, die darin
besteht, das Phantasieschußgarn unter beliebiger
Änderung der erzielten Dekoreffekte oberhalb des
textilen Trägermaterials einzutragen, bestehen die
programmierbaren Steuervorkehrungen, die geeignet
sind, auf die Eintragsvorkehrungen des
Phantasieschußgarns einzuwirken, um dessen Bewegungen beliebig
zu ändern, aus einem Schrittinotor, der elektronisch
nach zwei Parametern gesteuert wird, nämlich eine
Amplitude des Phantasieschußgarns senkrecht zum
Kettfaden gemäß einer Bewegung nach rechts bzw. nach
links und eine Bewegungsfrequenz (oder nicht) bei
jeder Webstuhlumdrehung.
-
Die Erfindung wird nachstehend anhand der
beigefügten Zeichnungen näher erläutert:
-
Die Abbildung 1 ist eine Ansicht in großem
Maßstab zur Veranschaulichung des Prinzips des
erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens.
-
Die Abbildung 2 ist ein Querschnitt nach der
Linie 2.2 der Abbildung 1.
-
Die Abbildung 3 zeigt in Anlehnung an die
Abbildung 2 eine Ausführungsvariante, insbesondere im
Hinblick auf das textile Trägermaterial
-
Die Abbildung 4 zeigt ein Beispiel für die
Herstellung des Artikels in Abhängigkeit von der
gewählten Programmierung.
-
Die Abbildung 5 ist eine Vorderansicht einer
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgestatteten
Maschine.
-
Die Abbildung 6 ist eine der Abbildung 5
entsprechende Draufsicht.
-
Die Abbildung 7 ist eine der Abbildung 5
entsprechende Seitenansicht.
-
Die Abbildung 8 zeigt die Vorkehrungen für die
Bewegung der Bindungsnadeln zur Bildung der
Riegelmasche.
-
Die Abbildung 9 zeigt insbesondere die
Steuervorkehrungen der Organe, die geeignet sind,
vorübergehend das(die) Schußgarn(e) des Dekoreffekts
zurückzuhalten.
-
Die Abbildung 10 zeigt ein Ausführungsbeispiel
eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Artikels.
-
Die Abbildung 11 zeigt ein
Programmierungsbeispiel des Motors für die Steuerung der Garnführung
des Phantasieschußgarns in Abhängigkeit von dem
erzielten Dekoreffekt.
-
Die Abbildungen 12, 13 und 14 zeigen das
Einschnüren des Phantasieschußgarns zwischen dem
Rücken der Nadeln und dem Riegelgarn am textilen
Trägermaterial.
-
Die Abbildung 15 zeigt ein Ausführungsbeispiel
von Schlingen mit unterschiedlichen Amplituden je
nach dem gewählten Programm.
-
Wie aus der Abbildung 1 ersichtlich, wird auf
einem beliebigen geeigneten automatischen Webstuhl
bekannter Bauart ein textiles Trägermaterial aus
Schußfäden (1) und Kettfäden (2) hergestellt.
-
Gleichzeitig mit der Bildung des Trägermaterials wird
mindestens ein Dekoreffekt (3) realisiert, der durch
parallel zum Basismaterial hergestellte Maschen (4)
am textilen Trägermaterial fixiert wird.
-
Wie aus der weiteren Beschreibung hervorgeht,
werden die Maschen (4) durch Nadeln (5) gebildet, die
eine bestimmte Bewegung ausführen. Der
Dekoreffekt (3) wird durch ein Phantasieschußgarn (6)
erzielt. Die Herstellung des Basismaterials mit dem
Kett- und Schußfadensystem erfolgt in ganz
herkömmlicher Weise in Verbindung mit einem
Blatt (P), wird aber nicht im einzelnen beschrieben,
da diese Technik einerseits jedem Fachmann sehr gut
bekannt ist und zum anderen kein Bestandteil des
spezifischen Erfindungsgegenstandes ist.
-
Die Bindungsnadeln (5) für die Bildung der
Riegelmasche (4) sind ziemlich genau senkrecht zur
Kettfadenbahn (2) angeordnet und fest mit einer
Fontur (15) bzw. Nadelbett verbunden, das eine
alternierende Senkrechtbewegung beschreibt.
-
Wenn sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
das Blatt (P) vom Anschlag zurückzieht, laufen die
Nadeln (5) parallel zum Kettfaden vor und bewegen
sich senkrecht durch die Kettfadenbahn (2) des
Basismaterials hindurch nach oben. Wenn sich die
Nadeln (5) absenken und unter der Kettfadenbahn (2)
des Basismaterials verschwinden, werden sie auf Höhe
des letzten Schußfadeneintrags darunter eingezogen.
-
Dieses Einziehen der Nadeln (5) ist notwendig, um
eine Berührung mit dem Blatt (P) zu vermeiden, das
beim Anschlag ihren Platz einnimmt.
-
Zu diesem Zweck gleitet die Nadelbarre (7) in
zwei Lagern einer Pendelstütze (8), die gelenkig auf
einer Achse (O1) angebracht ist. Die Nadelbarre (7)
ist über einen Kurbelzapfen (9) mit einem System aus
Pleuelstange und Kurbel (10) (11) verbunden, das
ausgewuchtet ist und von einer Achse (O2) bewegt
wird, um auf die Nadelbarre (7) eine alternierende
Senkrechtbewegung zu übertragen.
-
Aufgrund der pendelnd gelagerten Stütze (8)
können die Nadeln (5) wie angegeben unter das
Basisgewebe eingezogen werden.
-
Die pendelnde Lagerung der Stütze (8)
ihrerseits wird durch eine Nockensystem (12) erzielt,
das auf einer Achse (13) angebracht ist und geeignet
ist, auf eine Rolle (14) einzuwirken, die mit der
Stütze fest verbunden und winkelig gegenüber der
Gelenkachse (01) versetzt ist. Ein elastisches
Bauteil (Feder) sorgt für die Rückholbewegung der
Stütze (8).
-
Die sich zurückziehenden Nadeln (5) neigen
dazu, den Basisschußfaden (1) mittels der Masche zu
fixieren. Wenn sich die Nadeln (5) unter dem textilen
Basisträgermaterial (1) (2) befinden und die Weblade
im Anschlag ist, wird das Phantasieschußgarn (6)
übergeben und senkrecht zu den Kettfäden (2)
abgelegt. Das Phantasieschußgarn (6) wird von
Garnführungen (15) getragen, die mit einem Wagen (16)
fest verbunden sind. Je nach dem gewünschten Dekor
effekt kann die Vorrichtung z.B. vier
Garnführungen (15) aufweisen, die jeweils mit einem wagen
fest verbunden sind.
-
Jeder dieser Wagen ist frei gleitend auf einer
Stange (17) und auf einer parallelen
Führungsstange (18) angebracht, wobei das
Stangensystem (17) (18) dem Wagen eine senkrecht zum
Kettfaden (2) verlaufende Translationsbewegung
ermöglicht. Jeder Wagen (16) wird durch einen
Zahnriemen (19) angetrieben, der auf einem
Aufnahmeritzel (20) und einem auf der Welle eines Motors (22)
verkeilten Antriebsritzel (21) angebracht ist. Für
jeden Übergabewagen (16) gilt bautechnisch das
gleiche Prinzip.
-
Nach einem wesentlichen Merkmal der Erfindung
wird jeder Motor (22) elektronisch durch eine
zentrale Programmierung gesteuert. Beispielsweise
handelt es sich bei jedem Motor um einen automatisch
umschaltenden Schrittmotor des Typs ESCAP PP 520 oder
um einen Gleichstrommotor. Diese Art der Steuerung
wird durch zwei in den Motor eingebaute Zellen mit
Halleffekt ermöglicht.
-
Das Programm integriert zwei Parameter:
-
- eine Schußgarnamplitude senkrecht zu den
Kettfäden gemäß einer Bewegung von rechts nach links
-
- eine Bewegungsfrequenz (oder nicht) bei
jeder Webstuhlumdrehung.
-
Die Abbildung 4 zeigt ein Beispiel eines
Dekoreffekts, der in Abhängigkeit von einer
festgelegten Programmierung der Motoren (22) durch
den Schußfaden (6) erzielt wird.
-
Man wählt willkürlich eine Bewegungs- oder
Ruhemöglichkeit, z.B. auf 50 Webstuhlumläufe bzw.
-zyklen, den sogenannten "Programmschritt". Für jeden
Zyklus wird eine als Motorhub" bezeichnete
Bewegungsamplitude festgelegt. In dem Beispiel des
nach Abbildung 4 gemäß dein gewählten Programm
erzielten Artikels wird das Phantasieschußgarn (6)
eingetragen und bildet im Schritt 0-2, 13 und 15, 15
und 18 eine kleine Schlinge. Das
Phantasieschußgarn (6) bildet zwischen dem 2. und 13. Schritt
des Programms, d.h. auf 18 Webstuhlumläufen, eine
große Schlinge. Bei der Rückstellung auf 0 fährt der
Übergabewagen (16), der für die Verlagerung des
Phantasieschußgarns (6) sorgt, unter einen
elektronischen Positionsfühler (C), der nach
arbeitspraktischen Erwägungen mechanisch eingestellt wird.
Der Wert für den Laufweg des Wagens wird so
festgelegt, daß er nach einer bestimmten dem Motor
übermittelten Impulszahl links vom textilen
Trägermaterial auf die Position 0 zum Arbeitsanfang geführt
wird. Je nach dem gewünschten Dekormotiv werden
verschiedene Stationen programmiert.
-
Im Schritt Nr. 0 des Programms, der dem ersten
Zyklus des Webstuhls entspricht, wird der Wagen nach
links auf den Wert 0 geführt. Im Schritt Nr. 1 des
Programms wird dieser Wert beibehalten, so daß der
Wagen unbeweglich verharrt. Im Schritt Nr. 2 des
Programms erfolgt der Start bei etwa 200 Impulsen
entsprechend der Bildung der großen Schlinge des
Dekoreffekts; der Wert wird beibehalten bis zum
Programmschritt Nr. 13, in dem der Wert auf 0
zurückgeht; dann erneuter Start im Programmschritt
Nr. 15 auf den Wert 130 und Rückkehr des Wagens im
Schritt 18 auf den Wert 0, wobei dieser Schritt mit
dem Schritt 0 des Programms beim ersten Zyklus
zusammenfällt.
-
Wir verweisen auf die Abbildung 11, die ein
vom erzielten Dekoreffekt abhängiges Beispiel für die
Programmierung des Antriebsmotors der Garnführung des
Phantasieschußgarns zeigt.
-
Nach der Übergabe und der Ablage des
Phantasieschußgarns (6) auf dem Basismaterial muß das
Phantasieschußgarn mit Hilfe des Maschengarns (4)
darauffixiert werden.
-
Zu diesem Zweck bewegen sich die Nadeln (5)
vorwärts und senkrecht nach oben, das Blatt (P)
weicht zurück, gleichzeitig werden Einziehhaken (23)
zur Aufnahem des Garns der für die Bildung der
Riegelmasche bestimmten Nadeln (5) nach einer
kreisbogenförmigen Bewegung, die den Weg dieser
Nadeln (5) kreuzt, nach oben geführt. Durch diese
Vorrichtungen wird - wie die Abbildungen 12, 13 und
14 zeigen - das Phantasieschußgarn (6) eingeschnürt.
Das Einschnüren erfolgt zwischen dem Rücken der
Nadeln (5) und den Riegelmaschengarnen (4), die durch
die Garnführungen (40) laufen.
-
Wie insbesondere die Abbildung 5 zeigt, sind
die Einziehhaken (23) mit einer Achse (03) fest
verbunden und an ein Nebenpleuel (24) angekoppelt, um
über ein System aus Pleuelstange (25) und Kurbel (26)
in eine Pendelbewegung versetzt zu werden. Die
Pleuel-Kurbel-Einheit wird durch ein Ritzelsystem
gesteuert, das mit den Bewegungen der Nadeln der
Achse (O2) zusammenwirkt.
-
Es ist darauf hinzuweisen, daß die Achse (O3),
vor allem über eine Feder (27), ständig gegen das
Spurlager eines Umlenkhebels (28) gedrückt wird. Der
Hebel (28) ist an eine Pleuelstange (29) gekoppelt,
deren Bewegung unter Einwirkung einer mit dem Pleuel
fest verbundenen Rolle (31) von einer Nocke (30)
übertragen wird. Die einzelnen Bewegungen werden vom
Motor des Webstuhls ausgelöst, insbesondere über
einen Zahnriemen (32) und ein auf der Welle (O2)
angebrachtes Ritzel (33) (Abbildung 7).
-
Wenn die Nadeln (5) am oberen Totpunkt sind,
verlagern sich die Einziehhaken (23) um einen
Nadellehrenschritt (5) in der Transiationsebene, wodurch
das Maschengarn (4) durch Eindringen in eine
Vorkehrung der Nadeln (5), z.B. unter dem Kopf der
Nadel, angedrückt wird (Abbildung 2). Zu diesem
Zeitpunkt beginnen die Nadeln (5) sowie die
Einziehhaken ihre Abwärtsbewegung, wobei sie das
Garn (4) mitnehmen, das eine Schlinge bildet, welche
die zuvor entstandene Masche passiert, um eine neue
Masche zu bilden.
-
Wenn die Nadeln am unteren Totpunkt ankommen,
werden sie wie oben erwähnt eingezogen, um der Lade
auszuweichen und die Fixierung des
Phantasieschußgarns (6) zu beenden.
-
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung
umf aßt die Vorrichtung Stifte (34), die am Ende der
Nadeln (5) und der das Phantasieschußgarn
aufnehmenden Garnführungen (15) angeordnet sind.
-
Diese Stifte (34) werden durch ein beliebiges
bekanntes und zweckmäßiges System in eine
rechtwinklige Bewegung versetzt, um die Garne (6) des
Dekoreffekts während des Wegs der Garnführungen (15),
z.B. zum Zeitpunkt der Schlingenbildung,
vorübergehend zurückzuhalten. Die Vorrichtung umfaßt zwei
Stifte (34), die abwechselnd arbeiten (Abbildung 5).
Die Bewegung der Stifte korreliert mit derjenigen der
Garnführungen (15) und bedingt die Breite der
Schlinge.
-
In dem illustrierten Beispiel sind die
Stifte (34) in einer Halterung (35) angebracht und
unterliegen einem aus Nebenpleueln (36) (37) (38)
(39) bestehenden System aus verformbaren
Parallelogrammen (Abbildung 9).
-
Dieses mechanische System kann eine
elektronische Steuerung ersetzen, die entweder auf
einen Motor mit Winkelbewegungen oder auf ein
Elektroventil für die Regelung des Vorlaufs/Rücklaufs
des Stiftes einwirkt. Ein derartiges System ist von
dem zuvor beschriebenen Programm abhängig. Eine
ähnliche elektronische Steuerung versetzt den Stift
gegebenenfalls senkrecht zum Kettfaden, um ihn davon
zu entfernen oder daran anzunähern und auf diese
Weise entsprechend dem gewählten Programm (wie im
Beispiel der Abbildung 5 gezeigt) Schlingen
unterschiedlicher Amplituden zu erzeugen. Natürlich
darf diese Zeichnung nicht als erschäpfend betrachtet
werden.
-
Aus der Beschreibung gehen die Vorteile
deutlich hervor. Insbesondere ist folgendes
hervorzuheben:
-
- Die Möglichkeit, einen schützenlosen
Webstuhl zu benutzen und damit eine hohe
Fertigungsgeschwindigkeit zu erzielen.
-
- Die Flexibilität der Herstellung.
-
- Die Möglichkeit, den (die) Dekoreffekt(e) je
nach Programmierung beliebig zu ändern.
-
- Die Qualität des Endprodukts.
-
- Die Möglichkeit, die Vorrichtung an jeden
Webstuhltyp anzupassen.