DE69110765T2

DE69110765T2 - Verfahren zur Herstellung isolierender Hourdisstein-Schalkörper, Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und danach erhaltene Hourdissteine.

Info

Publication number: DE69110765T2
Application number: DE69110765T
Authority: DE
Inventors: Mario Buttaci
Original assignee: EUROSTYRENE SARL
Current assignee: EUROSTYRENE SARL
Priority date: 1990-05-29
Filing date: 1991-05-28
Publication date: 1996-03-21
Anticipated expiration: 2011-05-29
Also published as: ES2076498T3; DE69110765D1; GR3017552T3; DK0459924T3; FR2662730A1; FR2662730B1; IL98286A0; EP0459924B1; EP0459924A1; ATE124488T1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft den Baubereich, insbesondere Bauelemente und namentlich Hourdissteine und hat ein Verfahren zur Herstellung isolierender Hourdisstein-Schalkörper zur Aufgabe.
Die Erfindung hat ebenfalls eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens sowie danach erhaltene Hourdissteine zur Aufgabe.
Es gibt derzeit bereits sehr leichte Hourdissteine aus Kunststoff, die zur Bildung isolierender Schalkörper bei der Herstellung von Fußböden bestimmt sind.
Es gibt auch selbsttragende Hourdisstein-Schalkörper aus Polystyrol, die mit Versteifungen aus armiertem Beton versehen sind. Diese Hourdissteine ermöglichen im allgemeinen die Herstellung einer Deckenschalung, wobei sie nur eine geringe Abstützung benötigen, jedoch den Nachteil aufweisen, daß sie relativ schwer sind und praktisch nicht von einem Arbeiter allein bewegt werden können. Überdies hinterläßt das Versteifungselement aus armiertem Beton, der in eine zu diesem Zweck auf der Unterseite der Hourdissteine vorgesehene Längsfuge gegossen wird, darauf eine andersfarbige Spur, so daß man die Unterseite des so erhaltenen fertigen Deckenbodens nicht ohne Deckverkleidung belassen kann.
Schließlich erfordert die Herstellung der Versteifungen aus armiertem Beton eine relative lange Trocknungszeit dieser Versteifungen, was eine relativ lange Zwischenlagerung der so erhaltenen Hourdissteine nach sich zieht und zusätzlich bedeutende Lagerflächen oder -hallen erforderlich macht.
Aus der DE-B-26 39 812 sind ebenfalls ein Herstellungsverfahren und eine Maschine zur Durchführung dieses Verfahrens bekannt, mit denen es möglich ist, auf Polystyrolkugelbasis gegossene Hourdissteine zu erhalten. Dieses Verfahren sieht tatsächlich ein Formgießen aus einem Polystyrolbeton vor, der aus einer Mischung aus Polystyrolkugeln und Zement besteht, wobei das Ganze in einer Form verdichtet und beim Austritt des Formproduktes aus der Form ein Metallgitter in zu diesem Zweck vorgesehene Fugen eingesetzt wird.
Dieses Verfahren sieht keineswegs ein Formschäumen von Kunststoff vor, sondern lediglich die Verwendung von Formschaum- Kugeln oder -Granulaten an Stelle von Kies.
Gemäß diesem Verfahren ist es also möglich, mehr oder weniger schwere Formträger auf Polystyrolbasis herzustellen, jedoch weisen diese Formträger kein in ihr Hauptmaterial integriertes Versteifungsprofil auf, so daß ihre Festigkeit nicht gewährleistet werden kann, insbesondere um ein Begehen auf der Baustelle vor Gießen des Betons zu erlauben, wobei der erhaltene Hourdisstein nicht-tragend ist. Um eine solch tragende Wirkung zu erzielen, ist es erforderlich, daß die Aufnahmefuge für das geschweißte Gitter mit Beton ausgefüllt wird.
Die vorliegende Erfindung hat das Ziel, diese Nachteile zu beseitigen.
Tatsächlich hat sie zur Aufgabe ein Verfahren zur Herstellung isolierender Hourdisstein-Schalkörper aus geschäumtem Kunststoff, insbesondere formgeschäumtem Polystyrol, dadurch gekennzeichnet, daß es im wesentlichen darin besteht, beim Formen durch Formschäumen des Kunststoffes zumindest ein Längsprofil in den entstehenden Schaum einzubringen und vollkommen mit dem Schaum zu bedecken.
Die Erfindung hat ebenfalls eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zur Aufgabe, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus einer Maschine zum kontinuierlichen oder unterbrochenen Formen besteht, wobei die Form an ihrem hinteren Rand mit wenigstens einer abgedichteten Öffnung zum Einführen wenigstens eines Längsprofils durch eine Einrichtung zum Einsetzen des oder der Profile in die Form und gegebenenfalls durch eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Profilherstellung versehen ist.
Die Erfindung hat auch die so erhaltenen Hourdissteine zur Aufgabe, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie wenigstens ein Längsprofil aufweisen, das in ihre Masse eingebracht ist.
Die Erfindung wird dank der nachfolgenden Beschreibung verständlicher werden, die sich auf eine bevorzugte Ausführungsform bezieht, die als nicht darauf beschränktes Beispiel angegeben und mit Bezug auf die beigefügten schematischen Zeichnungen erläutert wird, in denen:
Fig. 1 eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Hourdissteins ist;
Fig. 2 eine Draufsicht zur Darstellung des Einsatzes der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist; und
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Formmaschine ist.
Erfindungsgemäß und wie insbesondere beispielhaft in Fig. 1 der beigefügten Zeichnungen dargestellt ist, besteht das Verfahren zur Herstellung isolierender Hourdisstein-Schalkörper 1 aus geschäumtem Kunststoff, insbesondere formgeschäumtem Polystyrol, im wesentlichen darin, beim Formen zumindest ein Längsprofil 2 in den entstehenden Schaum einzubringen und vollkommen mit dem Schaum zu bedecken, so daß Unzerbrechlichkeit erreicht wird.
Gemäß einem Merkmal der Erfindung besteht das Längsprofil 2 aus einem Feinblech aus abgekantetem Metall.
Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung kann das Längsprofil 2 auch aus einem steifen, extrudierten Kunststoff, wie PVC oder dergleichen, bestehen.
Die Erfindung hat auch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zur Aufgabe, die insbesondere in Fig. 2 und 3 dargestellt ist und im wesentlichen aus einer Maschine 3 zum kontinuierlichen oder unterbrochenen Formen besteht, deren Form 4 an ihrem hinteren Rand mit wenigstens einer abgedichteten Öffnung 5 zum Einführen wenigstens eines Längsprofils 2, durch eine Einrichtung 6 zum Einsetzen des oder der Profile 2 in die Form 4 und gegebenenfalls durch eine Vorrichtung 7 zur kontinuierlichen Profilherstellung, versehen ist.
Die Einrichtung 6 zum Einführen des oder der Profile 2 in die Form 4 ist in vorteilhafter Weise in Form eines beweglichen Wagens 8 ausgeführt, der in Längsrichtung auf dem Gehäuse der Formmaschine 3 mittels wenigstens einer Schiebeführung 9 verschiebbar befestigt ist und an seinem der Maschine 3 entgegengesetzten Ende einen Querträger 10 zum Halten des oder der Profile 2 aufweist. Diese Halterung der Profile 2 ist entweder durch eine oder mehrere auf dem Querträger 10 angeordnete Lageraufnahmen oder durch in Längsrichtung geöffnete und durch Schrauben 12 betätigte Spannklemmen 11 gewährleistet. Auf diese Weise wird zu Beginn des Formens jedes Hourdissteins ein Profil 2 in der entsprechenden Lageraufnahme des Querträgers 10 der Einrichtung 6 positioniert oder in die entsprechenden Spannklemme 11 eingespannt und dann um eine einem Formzyklus entsprechende Länge in die Form geschoben. Nach dem Formschäumen wird das fertige Formteil auf der anderen Seite der Einrichtung 6 aus der Form herausgeschoben und gleichzeitig das oder die Versteifungsprofile in einer dem neu zu gießenden Formteil entsprechenden Länge in die Form hineingeschoben. Diese Arbeitsschritte werden wiederholt, bis die gewünschte Hourdissteinlänge erreicht ist, wobei die Profile 2 in diesem Fall dieselbe Länge wie die herzustellenden Hourdissteine aufweisen. Es ist ebenfalls möglich, insbesondere unter Verwendung von Spannklemmen 11, ein kontinuierliches Formen eines einzigen Hourdissteins vorzunehmen, wobei dieser unter Zwischenschaltung einer stromabwärts von der Maschine 3 montierten und nicht dargestellten Schneidevorrichtung am Ausgang der Formmaschine 3 während eines Formzyklus auf die gewünschten Längen einzelner Hourdissteine abgelängt wird.
Die Vorrichtung 7 zur kontinuierlichen Herstellung von Profilen 2 kann in vorteilhafter Weise entweder in Form einer kontinuierlich oder taktweise arbeitenden Blechbiegemaschine oder in Form einer Spritzgießmaschine ausgeführt sein. Im ersten Fall kann die Blechbiegemaschine kontinuierlich mit einem Feinblechband versorgt werden und ein kontinuierliches Biegen dieses Bandes vornehmen oder auch mit Blechbandstücken versorgt werden, die einer vorbestimmten Länge der Profile 2 entsprechen.
Für den Fall, daß die Vorrichtung 7 in Form einer Spritzgießmaschine ausgeführt ist, liefert diese am Auslaß ihrer Spritzdüse ein kontinuierlich profiliertes Band.
Gemäß einem Merkmal der Erfindung kann die Vorrichtung 7 am Auslaß der Profile 2 mit einer Vorrichtung 13 zum Ablängen der Profile 2 auf die gewünschte Länge versehen sein.
Die Erfindung hat auch die so erhaltenen Hourdissteine zur Aufgabe, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie wenigstens ein in ihre Masse eingebrachtes Längsprofil 2 aufweisen.
Das oder die in die Masse der Hourdissteine 1 eingebrachten Längsprofile 2 können eine sehr geringe Dicke aufweisen, die in der Praxis mit einem Knickverhalten der Profile 2 ihrem Vertikalschnitt zufolge nicht vereinbar ist, wobei dieses Verhalten durch das die Masse der Hourdissteine 1 bildende Schaummaterial, d. h. im allgemeinen das Polystyrol, gewährleistet wird.
Die Erfindung erlaubt also die Herstellung von Hourdissteinen aus armiertem Polystyrol mit sehr geringem Einheitsgewicht, die eine Person leicht allein transportieren und handhaben kann.
Überdies sind die so erhaltenen Hourdissteine vollkommen selbsttragend und benötigen aufgrund dessen nur eine minimale Abstützung.
Aufgrund der Tatsache, daß die Profile 2 in die Masse der Hourdissteine 1 eingebracht sind, weißen sie eine vollkommene Beschaffenheit ihrer Unterseite auf, die eventuell noch durch das Vorsehen von Einfassungen verbessert werden kann, so daß eine weitere Verschalung dieser Seite überflüssig wird.
Schließlich gestattet das erfindungsgemäße Verfahren eine Herstellung von Hourdissteinen auf Abruf, d. h. der zeitpunktgenauen Arbeitsweise folgend, so daß die Lager nach Fabrikation auf ein Minimum reduziert werden können, was einen Produktivitätsgewinn und eine Senkung der Gestehungskosten zur Folge hat.
Es versteht sich von selbst, daß die Erfindung nicht auf die beschriebene und in der beigefügten Zeichnung dargestellte Ausführungsform beschränkt ist. Abwandlungen sind noch möglich, insbesondere hinsichtlich der Zusammensetzung der verschiedenen Elemente oder durch ersatzweises Einsetzen gleichwertiger Techniken, ohne dadurch den durch die Patentansprüche definierten Schutzbereich der Erfindung zu verlassen.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung isolierender Hourdisstein- Schalkörper (1) aus geschäumtem Kunststoff, insbesondere formgeschäumtem Polystyrol, dadurch gekennzeichnet, daß es im wesentlichen darin besteht, beim Formen durch Formschäumen des Kunststoffes zumindest ein Längsprofil (2) in den entstehenden Schaum einzubringen und vollkommen mit dem Schaum zu bedecken.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Längsprofil (2) aus einem Feinblech aus abgekantetem Metall besteht.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Längsprofil (2) aus einem steifen, extrudierten Kunststoff, wie PVC oder dergleichen, besteht.

4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus einer Maschine (3) zum kontinuierlichen oder unterbrochenen Formen durch Formschäumen von Kunststoff besteht, wobei die Form (4) an ihrem hinteren Rand mit wenigstens einer abgedichteten Öffnung (5) zum Einführen wenigstens eines Längsprofils (2) durch eine Einrichtung (6) zum Einsetzen des oder der Profile (2) in die Form (4) und gegebenenfalls durch eine Vorrichtung (7) zur kontinuierlichen Profilherstellung versehen ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (6) zum Einsetzen des oder der Profile (2) in die Form (4) in vorteilhafter Weise in Form eines beweglichen Wagens (8) ausgeführt ist, der in Längsrichtung auf dem Gehäuse der Formmaschine (3) mittels wenigstens einer Schiebeführung (9) verschiebbar befestigt ist und an seinem der Maschine (3) entgegengesetzten Ende einen Querträger (10) zum Halten des oder der Profile (2) aufweist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung der Profile (2) entweder durch eine oder mehrere auf dem Querträger (10) angeordnete Lageraufnahmen oder durch in Längsrichtung geöffnete und durch Schrauben (12) betätigte Spannklemmen (11) gewährleistet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (7) zur kontinuierlichen Herstellung von Profilen (2) in vorteilhafter Weise entweder in Form einer kontinuierlich oder taktweise arbeitenden Blechbiegemaschine oder in Form einer Spritzgießmaschine ausgeführt ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (7) am Auslaß der Profile (2) mit einer Vorrichtung (13) zum Ablängen der Profile (2) auf die gewünschte Länge versehen ist.

9. Hourdissteine, erhalten durch Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mittels der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus formgeschäumtem Kunststoff bestehen und wenigstens ein Längsprofil (2) aufweisen, das beim Formen in ihre Masse eingebracht wird.