DE69003483T2 - Verfahren zur Herstellung von Siliziumnitridpulver. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Siliziumnitridpulver.

Info

Publication number
DE69003483T2
DE69003483T2 DE90114382T DE69003483T DE69003483T2 DE 69003483 T2 DE69003483 T2 DE 69003483T2 DE 90114382 T DE90114382 T DE 90114382T DE 69003483 T DE69003483 T DE 69003483T DE 69003483 T2 DE69003483 T2 DE 69003483T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fluidized bed
silicon nitride
powder
nitride powder
reaction
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE90114382T
Other languages
English (en)
Other versions
DE69003483D1 (de
Inventor
Masanori Fukuhira
Hirofumi Fukuoka
Mutsuo Shimizu
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Shin Etsu Chemical Co Ltd
Original Assignee
Shin Etsu Chemical Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from JP1195955A external-priority patent/JPH0649564B2/ja
Priority claimed from JP1195954A external-priority patent/JPH066482B2/ja
Application filed by Shin Etsu Chemical Co Ltd filed Critical Shin Etsu Chemical Co Ltd
Publication of DE69003483D1 publication Critical patent/DE69003483D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE69003483T2 publication Critical patent/DE69003483T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/06Binary compounds of nitrogen with metals, with silicon, or with boron, or with carbon, i.e. nitrides; Compounds of nitrogen with more than one metal, silicon or boron
    • C01B21/068Binary compounds of nitrogen with metals, with silicon, or with boron, or with carbon, i.e. nitrides; Compounds of nitrogen with more than one metal, silicon or boron with silicon
    • C01B21/0682Preparation by direct nitridation of silicon

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Ceramic Products (AREA)
  • Devices And Processes Conducted In The Presence Of Fluids And Solid Particles (AREA)
  • Silicon Compounds (AREA)

Description

  • Die Erfindung betrifft die effiziente Herstellung von Siliciumnitridpulver von beständiger bzw. konsistenter Qualität durch direkte Nitridierung in einem Wirbelbett.
  • Die meisten Verfahren des Standes der Technik zur industriellen Herstellung von Siliciumnitridpulver durch die direkte Nitridierung von metallischem Siliciumpulver beruhen auf batchartig bzw. satzartig betriebenen Festbettsystemen. Allerdings führen die batchartig betriebenen Festbettsysteme zu Siliciumnitridpulverprodukten unterschiedlicher Qualität. Häufig unterscheidet sich der Prozentanteil der α-Phase von Charge zu Charge. Selbst eine einzelne Charge zeigt lokale Unterschiede in der Temperaturverteilung im Ofen und im Fortschritt der Nitridierungsreaktion, was ebenfalls zu Siliciumnitridpulver unterschiedlicher Qualität führt. Die Unterschiede in der Qualität des Siliciumnitridpulvers werden größer mit Zunahme des Ausmaßes der Charge. Ein weiteres Problem der batch-artig betriebenen Festbettsysteme ist die Schwierigkeit, die Rohmaterialzufuhr und die Produktabziehschritte zu automatisieren, wodurch das Risiko der Kontamination zurückbleibt. Deshalb geht die Vergrößerung des Maßstabs bei batchartig betriebenen Festbettsystemen für die industrielle Massenproduktion mit einer Vielzahl von Problemen einher, einschließlich größeren Unterschieden in der Qualität der Siliciumnitridpulverprodukte, Hochleistungsarbeitsschritten, größerem Arbeitseinsatz und langen Heiz- und Kühlperioden.
  • Eine Vielzahl von Verfahren wurde vorgeschlagen, um die Probleme anzugehen. Zum Beispiel ist es bekannt, einen vertikalen Ofen (siehe die japanische Patentanmeldung Kokai Nr. 151311/1983), einen Stoßtunnelofen (siehe die japanische Patentveröffentlichung Kokai Nr. 186406/1985), einen Drehofen (siehe die japanische Patentveröffentlichung Kokai Nr. 266305/1986) und ein Wirbelbett (siehe japanische Patentveröffentlichung Kokai Nr. 97110/1986) zu verwenden.
  • Allerdings können nur wenige solcher Verfahren gleichzeitig die Probleme der Siliciumnitridpulverqualität und Herstellungseffizienz lösen. Zum Beispiel hat die Verwendung eines vertikalen Ofens den Nachteil, daß wesentliche Unterschiede in der Ofentemperaturverteilung und im Fortschreiten der Nitridierungsreaktion vorliegen, was zu Siliciumnitridpulver führt, das einen stark schwankenden Gehalt an α-Phase besitzt. Das Verfahren unter Anwendung eines Stoßtunnelofens kann zur Herstellung eines Siliciumnitridpulvers führen, das einen relativ beständigen Gehalt an α-Phase besitzt, allerdings in industriell unerwünschten Ausbeuten. Bei einem Drehofen ist die Regulation der Verweilzeit schwierig, und somit treten starke Schwankungen im α-Phasen-Gehalt und bei anderen Qualitätsfaktoren auf, und ein stabiler Betrieb ist nicht zu erwarten. Das Verfahren unter Anwendung eines Wirbelbetts kann Siliciumnitridpulver mit einem relativ beständigen Gehalt an α-Phase liefern, aber langandauernde Heiz- und Kühlzyklen im Ofen und die langsame Nitridierungsreaktion führen zu einigen Beschränkungen hinsichtlich seiner industriellen Produktionsraten.
  • Im spezielleren zielt die japanische Patentanmeldung Kokai Nr. 97110/1986 auf die Herstellung von Siliciumnitridpulver durch direkte Nitridierung mittels eines Wirbelbetts ab. Das an α-Phase reiche Siliciumnitridpulver wird hergestellt, indem metallisches Siliciumpulver mit einem Stickstoff- oderAmmoniakgas enthaltendem Reaktionsgas fluidisiert wird, während das Pulver mit kontrollierter Rate erhitzt wird, um das Schmelzen und die Agglomeration des Siliciumnitridpulvers zu verhindern. Aufgrund des batchartigen Betriebes erfordert dieses Verfahren eine lange Zeit für das Erhitzen und Abkühlen, was zu industriell weniger wünschenswerten Produktionsraten führt.
  • Die kontinuierliche Herstellung von Siliciumnitridpulver durch direkte Nitridierung mittels eines Wirbelbettreaktors hat die nachfolgenden Probleme im Hinblick auf die Zuführung des metallischen Siliciumpulvers zum Reaktor und das Abziehen des Siliciumnitridpulvers aus dem Reaktor.
  • (i) Das dem Reaktor zugeführte metallischen Siliciumpulver wird hohen Temperaturen ausgesetzt, bei welchen Teilchen agglomerieren und verschmelzen, so daß das metallische Siliciumpulver nicht in beständiger Weise an der Reaktionszone verfügbar ist.
  • (ii) Das dem Reaktor zugeführte metallische Siliciumpulver ist nicht einheitlich dispergiert, so daß einander kontaktierende metallische Siliciumteilchen agglomerieren und miteinander verschmelzen, wodurch kein stabiler Betrieb des Reaktors und keine beständige Herstellung von Siliciumnitridpulver mit Qualität sichergestellt werden kann.
  • (iii) Das Siliciumnitridpulver wird üblicherweise durch einen Entnahmeschacht durch Überlauf aus dem Reaktor abgezogen. Da das Siliciumnitridpulver an der Schachtwand haftet, wird der Schachtdurchgang enger, bis er schließlich verstopft ist.
  • Die Verfahren des Stands der Technik leiden an der Ambivalenz, daß die Produktionsraten vermindert sind, wenn die Schwankungen bei den Qualitätsmerkmalen, wie dem Gehalt an der α-Phase, auf ein befriedigendes Niveau minimiert werden, wohingegen die Regulierung der Qualität schwierig wird, wenn die Produktionsraten auf ein industriell akzeptables Ausmaß erhöht werden.
  • Deshalb ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein neuartiges und verbessertes Verfahren zur Herstellung von Siliciumnitridpulver mit hohen Ausbeuten und mit minimierten Schwankungen bezüglich der Qualitätsfaktoren, wie dem Gehalt an α-Phase, bereitzustellen.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von Siliciumnitridpulver bereitgestellt, umfassend die Stufen:
  • kontinuierliches Zuführen eines metallischen Siliciumpulver enthaltendes Beschickungsmaterials zu einem ersten Wirbelbett, welches aus Siliciumnitridpulver und einem Stickstoff- oder Ammoniakgas enthaltenden, nicht oxldierenden Reaktionsgas zusammengesetzt ist, während das Bett bei 1000 bis 1400ºC gehalten wird, wodurch eine primäre Nitridierungsreaktion in dem ersten Wirbelbett stattfindet,
  • kontinuierliches Abziehen des Nitridproduktes aus dem ersten Wirbelbett,
  • kontinuierliches Zuführen des Nitridproduktes zu einem zweiten Wirbelbett, welches aus Siliciumnitridpulver und einem Stickstoff- oder Ammoniakgas enthaltenden, nicht oxidierenden Reaktionsgas zusammengesetzt ist, wodurch eine sekundäre Nitridierungsreaktion in dem zweiten Wirbelbett zur Nitridierung des nicht reagierten Beschickungsmaterials stattfindet, und
  • kontinuierliches Abziehen des Nitridproduktes von dem zweiten Wirbelbett.
  • Die meisten Verfahren zur Herstellung von Siliciumnitridpulver, bei denen die Reaktion in einem Wirbelbett durchgeführt wird, weisen das Problem auf, daß, da das Beschickungsmaterial oder das dem Wirbelbett zugeführte metallische Siliciumpulver direkt einer Atmosphäre hoher Temperatur ausgesetzt wird, die metallischen Siliciumteilchen sofort an ihrer Oberfläche schmelzen, was zu Verlusten bei der spezifischen Oberfläche, zu einer Absenkung der Reaktionsgeschwindigkeit und zur Verschmelzung und Agglomeration von Teilchen führt, wodurch die Bildung eines Wirbelbettes erschwert wird. Wenn die Temperatur des Wirbelbettes vermindert wird, tritt ein wesentlicher Abfall der Reaktionsrate der Nitridierung auf. Eine Lösung dieses Problems ist das Verfahren der japanischen Patentanmeldung Kokai Nr. 97110/1986, bei dem ein metallisches Siliciumpulver und ein Reaktionsgas enthaltendes Wirbelbett mit einer geregelten Geschwindigkeit von 30 bis 150ºC pro h erhitzt werden soll, so daß ein Schmelzen oder die Agglomeration der metallischen Siliciumteilchen verhindert werden, wodurch Siliciumnitridpulver von beständiger Qualität erhalten wird. Wie vorstehend angedeutet, besitzt dieses Verfahren Mängel, einschließlich langer Heiz- und Kühlzyklen, einer langsamen Nitridierungsreaktion und industriell weniger wünschenswerten Produktionsraten.
  • Im Gegensatz dazu, ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung so ausgestaltet, daß die primäre Nitridierungsreaktion in einem ersten Wirbelbett, das auf eine Temperatur von 1000 bis 1400ºC, vorzugsweise von 1200 bis 1350ºC, erhitzt und gehalten wird, durchgeführt wird, was unterhalb des Schmelzpunktes von metallischem Silicium liegt, aber so hoch wie möglich ist, insofern als das metallische Siliciumpulver kein wesentliches Absinken der spezifischen Oberfläche erfährt, wodurch Nitrid auf der Oberfläche der metallischen Siliciumteilchen gebildet wird. Das Nitridprodukt wird dann zu einem zweiten Wirbelbett übergeführt, in dem die zweite Nitridierungsreaktion stattfindet. Falls gewünscht, wird das Nitridprodukt weiterhin einer tertiären und nachfolgenden Nitridierungsreaktionen unterzogen, um die Nitridierung auszuweiten. Auf diese Weise wird ein Siliciumnitridpulver mit einem hohen Nitridierungsgrad und einer beständigen Qualität erhalten, ohne die Probleme des Schmelzens und der Agglomeration der Teilchen. Die Reihenfolge der Schritte des kontinuierlichen Zuführens des metallischen Siliciumpulvers zu dem vorgeheizten ersten Wirbelbett, des kontinuierlichen Abziehens des durch die primäre Nitridierungsreaktion aus dem ersten Wirbelbett erhaltenen Siliciumnitridpulvers und des kontinuierlichen Zuführens des Pulvers zu dem zweiten Wirbelbett eliminiert Heiz- und Kühlschritte, wodurch die Produktion von Siliciumnitridpulver in hoher Ausbeute ermöglicht wird. Der Vorteil der Durchführung der Reaktion in einem Wirbelbett ist der, daß die Teilchen im Bett kräftig in Bewegung gehalten und gemischt werden, so daß ein im wesentlichen vollständig ausgebildeter Mischzustand im Bett sicherstellt, daß, obgleich es schwierig ist, einen hohen Nitridierungsgrad nur mit dem ersten Wirbelbett zu erreichen, eine sekundäre oder mehrfache Nitridierungsreaktionen beim Endprodukt zu einem ausreichend hohen Nitridierungsgrad führen.
  • Demgemäß kann das vorliegende Verfahren Siliciumnitridpulver mit minimierten Qualitätsschwankungen und einem hohen Nitridierungsgrad in kommerziell annehmbaren Ausbeuten herstellen.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein Beschickungsmaterial, welches durch einen nicht oxidierenden Gasstrom dispergiertes und getragenes metallisches Siliciumpulver enthält, zu dem ersten Wirbelbett kontinuierlich an dessen Boden zugeführt, und das durch die Abgase dispergierte und getragene Siliciumnitridpulverprodukt wird aus dem ersten Wirbelbett kontinuierlich an dessen oberen Teil abgezogen. Dadurch wird ein kontinuierliches stabiles Zuführen des metallischen Siliciumpulvers, eine stabile Nitridierungsreaktion, eine stabile Rückgewinnung des Siliciumnitridpulvers und somit eine kontinuierliche Herstellung von Siliciumnitridpulver mit minimierten Qualitätsschwankungen in hoher Ausbeute sichergestellt.
  • Die oben genannten und andere Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen verständlicher, in welchen:
  • die Fig. 1 ein schematisches Diagramm ist, das ein kontinuierliches Reaktionssystem für die Implementierung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung zeigt;
  • die Figuren 2 und 3 schematische Erläuterungen von verschiedenen Beispielen des bei dem vorliegenden Verfahren verwendeten Reaktors sind.
  • Bei den Figuren sind ähnliche bzw. gleiche Teile durchgehend mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
  • Gemäß dem vorliegenden Verfahren wird Siliciumnitridpulver hergestellt, indem ein metallisches Siliciumpulver enthaltendes Nitridierungsbeschickungsmaterial kontinuierlich einer Vielzahl von Wirbelbetten zugeführt wird, wobei jedes aus einem Siliciumnitridpulver und einem Stickstoff- oder Ammoniakgas enthaltenden nicht oxidierenden Reaktionsgas besteht und bei einer vorbestimmten Temperatur gehalten wird, und zwar in einer in einem in Reihe geschalteten Fluß, wodurch schrittweise mehrfache Nitridierungsreaktionen in den Wirbelbetten bewirkt werden.
  • Das metallische Siliciumpulver, welches ein Hauptbestandteil des Beschickungsmaterials ist, ist bezüglich seiner Teilchengröße nicht besonders beschränkt, obgleich eine durchschnittliche Teilchengröße von 149 um bis 4 mm bevorzugt ist. Ein beispielhaftes, hier einsetzbares Siliciumpulver wird erhalten, indem von metallischem Siliciumpulver feiner teilchenförmiger Form mit einer Teilchengröße von weniger als 44 um ausgegangen wird, es auf eine durchschnittliche Teilchengröße von 149 um bis 4 mm mit Hilfe eines geeigneten Bindemittels, wie Polyvinylalkohol, granuliert wird, und die erhaltenen Körnchen bei 1100 bis 1300ºC kurz gesintert werden, und zwar bis zu dem Ausmaß, daß die Siliciumkörnchen leicht zusammenzementiert, aber nicht geschmolzen sind. Das Beschickungsmaterial kann eine Mischung aus metallischem Siliciumpulver und 5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-% Siliciumnitridpulver mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von etwa 149 um bis 4 mm sein. Der Zusatz an Siliciumnitridpulver führt dazu, daß das Beschickungsmaterial mit einer höheren Geschwindigkeit zugeführt werden kann, und es ist bei der Erhöhung des durch die primäre Nitridierungsreaktion im ersten Wirbelbett bewirkten durchschnittlichen Nitridierungsgrades wirksam, selbst wenn die Verweilzeit im Bett vermindert ist, und es ist wirksam bei der Verhinderung der Verschmelzung und Agglomeration der metallischen Siliciumteilchen. Die Produktionsraten fallen, wenn der Anteil des hinzugesetzten Siliciumnitridpulvers 50 Gew.-% der Mischung übersteigt, wohingegen weniger als 5 Gew.-% an hinzugesetztem Siliciumnitridpulver nur zu einem geringen Effekt führt.
  • Das vorliegende Verfahren unterzieht das Beschickungsmaterial mehrfachen Nitridierungsreaktionen in einer Vielzahl von Wirbelbetten. Jedes Wirbelbett besteht aus Siliciumnitridpulver und einem Stickstoff oder Ammoniakgas enthaltenden nicht oxidierenden Reaktionsgas. Es wird erhitzt und bei einer Nitridierungstemperatur gehalten. Genauer gesagt, wird das erste Wirbelbett, in das das Beschickungsmaterial als erstes eintritt, auf 1000 bis 1400ºC, vorzugsweise 1200 bis 1350ºC, erhitzt und gehalten, wodurch mittels der primären Nitridierungsreaktion ein Nitrid auf der Oberfläche der metallischen Siliciumteilchen in dem ersten Wirbelbett gebildet wird. Es wird wenig Nitrid auf der Oberfläche der metallischen Siliciumteilchen gebildet, wenn die Temperaturen des Wirbelbettes unterhalb 1000ºC liegen, wohingegen Temperaturen oberhalb von 1400ºC dazu führen, daß die Teilchen schmelzen und agglomerieren. Die Heiztemperatur des zweiten und gegebenenfalls der nachfolgenden Wirbelbetten ist nicht besonders beschränkt, liegt jedoch vorzugsweise im Bereich von 1200 bis 1700ºC, vorzugsweise von 1350 bis 1500ºC. Vorzugsweise ist die Heiztemperatur des zweiten Bettes höher als die des ersten Bettes usw. Das heißt, die Heiztemperatur des Bettes einer späteren Stufe wird höher eingestellt. Die Anzahl der Wirbelbetten oder die Zahl der Nitridierungsreaktionen liegt vom Standpunkt der Produktivität vorzugsweise bei 2 oder 3.
  • Das nicht oxidierende Reaktionsgas, welches zur Bildung des Wirbelbettes beiträgt ist eines, das Stickstoff oder Ammoniakgas enthält. Das Reaktionsgas kann weiterhin Wasserstoff oder ein inertes Gas, wie Argongas, enthalten. Der Anteil an Stickstoff oder Ammoniakgas liegt üblicherweise im Bereich von 10 bis 100 Volumen-%, vorzugsweise von 60 bis 90 Volumen-%, des Reaktionsgases.
  • Bessere Ergebnisse werden unter der Verwendung eines Trägergases bei dem Zuführen des Beschickungsmaterials zum ersten Wirbelbett erhalten. Das metallische Siliciumpulver wird als Beschickungsmaterial vor dem kontinuierlichen Zuführen zum ersten Wirbelbett an dessen oberen Teil mittels eines Stromes eines nicht oxidierbaren Gases dispergiert und getragen. Ebenfalls wird das durch die Abgase dispergierte und getragene Siliciumnitridprodukt kontinuierlich von dem ersten Wirbelbett an dessen oberen Teil abgezogen.
  • Da das durch einen nicht oxidierenden Gasfluß getragene metallische Siliciumpulver dem Wirbelbett zugeführt wird, sind die metallischen Siliciumteilchen ohne gegenseitigen Kontakt in der Gasphase dispergiert, das heißt, daß es unwahrscheinlich ist, daß die Teilchen in Kontakt gehalten werden. Darüber hinaus wirkt die durch die Geschwindigkeit des Gasstromes den einzelnen Teilchen vermittelte klnetlsche Energie dergestalt, daß sie ein Verschmelzen und Agglomerieren der Teilchen verhindert. Derartige freie metallische Siliciumteilchen sind für ein Verschmelzen und Agglomerieren miteinander weniger anfällig, wenn die Teilchen in das Wirbelbett eingeführt werden und durch eine Atmosphäre hoher Temperatur laufen. Dieses macht ein stabiles Zuführen des Beschickungsmaterials zu dem Bett möglich. Da das Beschickungsmaterial zusammen mit dem Gasstrom in das Wirbelbett an dessen Boden eingeführt wird, wird das Beschickungsmaterial einheitlich und schnell in dem Wirbelbett dispergiert. Diese Eigenschaft verhindert ebenfalls das Verschmelzen und die Agglomeration der metallischen Siliciumteilchen. Demgemäß schreitet die Nitridierungsreaktion genügend glatt und einheitlich voran, um ein Reaktionsprodukt (Siliciumnitridpulver) konsistenter Qualität bereitzustellen.
  • Da das von dem Abgasstrom getragene Reaktionsprodukt oder Siliciumnitridpulver aus dem Wirbelbett an dessen oberen Teil am Entnahmeschacht entnommen wird, ist die Wahrscheinlichkeit gering, daß das Reaktionsprodukt an der inneren Wand des Entnahmeschachtes haftet und den Schacht blockiert. Das Reaktionsprodukt kann effizient entnommen und zurückgewonnen werden. Das Überführen des Reaktionsmaterials zusammen mit dem Trägergas zu nachfolgenden Reaktoren wird fortgesetzt. Als Ergebnis kann ein Siliciumnitridpulver mit weniger schwankender Qualität mit hohen Raten und Ausbeuten kontinuierlich hergestellt werden.
  • Der nicht oxidierende Gasstrom zum Tragen des Beschickungsmaterials zur Nitridierung und anschließend zum Tragen des Reaktionsproduktes wird vorzugsweise aus Stickstoff, Ammoniakgas, Argongas und Wasserstoffgas ausgewählt, und mit einer Fließgeschwindigkeit von mindestens 1 m/s, vorzugsweise von 3 bis 10 m/s, hindurchgeleitet. Das metallische Siliciumpulver wird in das Trägergas in einer Menge von 0,1 bis 100g/l,vorzugsweise von 1 bis 10 g/l, (im Normalzustand berechnetes Gasvolumen) eingeführt und dispergiert, und zwar vor dem Eintritt in das Wirbelbett.
  • Die durchschnittliche Verweilzeit des metallischen Siliciumpulvers im Wirbelbett llegt im allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 10 Stunden, vorzugsweise von 1 bis 5 Stunden. Die Nitridierungsreaktion findet nicht vollständig statt, wenn die durchschnittliche Verweilzeit kürzer als 0,1 Stunden ist, wohingegen eine Verweilzelt von mehr als 10 Stunden im Hinblick auf die Produktivität nicht empfohlen wird. Das Reaktionsgas wird vorzugsweise mit einer linearen Geschwindigkeit von 5 bis 100 cm/s, weiter bevorzugt von 20 bis 50 cm/s, zugeführt. Eine lineare Geschwindigkeit von weniger als 5 cm/s ist zu langsam, um die Fluidisierung zu erreichen, wohingegen eine höhere als 100 cm/s dazu führt, daß die Körnchen mit der Reaktorwand und miteinander kollidieren und zu feineren Fragmenten zerbrechen, was den stabilen Betrieb stört.
  • In Fig. 1 wird ein kontinuierliches Reaktionssystem zur Herstellung von Siliciumnitridpulver gemäß der vorliegenden Erfindung erläutert. Das System schließt einen in Reihe angeordneten Fließaufbau eines ersten und zweiten Reaktors 1 und 1' ein. Der erste Reaktor 1 begrenzt einen Innenraum, welcher in eine obere Reaktionskammer 3 und durch eine Gasdispersionsabtrennung 2, welche eine Anzahl von durchgehenden Löchern zur Gasinjektion aufweist, in eine untere Reaktionsgaszufuhrkammer 4 unterteilt ist. Der Reaktor 1 ist an der Bodenwand der Reaktionsgaszufuhrkammer 4 mit einer Eintrittsöffnung 5 zur Zufuhr eines Stickstoff oder Ammoniakgas enthaltenden Reaktionsgases in die Kammer ausgestattet. Das Reaktionsgas tritt in die Zuführkammer 4 durch die Eintrittsöffnung 5 ein, durch kontinuierliches Einpumpen von Gas in die Zuführkammer 4 wird dessen Druck erhöht, und das Reaktionsgas diffundiert dann durch die Löcher in der Abtrennung 2 in die Reaktionskammer 3. In der Reaktionskammer 3 bildet das dispergierende Reaktionsgas ein Wirbelbett 6 mit dem metallischen Siliciumpulver.
  • Eine Misch-Zuführvorrichtung 7 zum Mischen und Dispergieren des metallischen Siliciumpulvers als Beschickungsmaterial mit einem nicht oxidierenden Gas, um einen nicht oxidierenden Gasstrom mit darin enthaltenen metallischen Siliciumpulver zu bilden, ist vorgesehen. Die Misch-Zuführvorrichtung 7 schließt einen Trichter 8 zur Aufbewahrung des als Beschickungsmaterials verwendeten metallischen Siliciumpulvers und einen Dispergiermischer 9 zur Dispergierung einer vorbestimmten Menge des metallischen Siliciumpulvers aus dem Trichter in einem nicht oxidierenden Gasstrom ein. Eine Austrittsöffnung des Dispergiermischers 9 ist mit einer Eintrittsöffnung einer Zuführvorrichtung 10 verbunden, welche eine sich tief in das Wirbelbett 6 in dem Reaktor 1 erstreckende Austrittsöffnung besitzt. Der nicht oxidierende Gasstrom mit darin dispergiertem metallischen Siliciumpulver wird in das Wirbelbett in der Nähe dessen Bodens eingeführt, und zwar aus der Misch-Zuführvorrichtung 7 durch die Zuführleitung 10.
  • Der Reaktor 1 ist ebenfalls mit einer Entnahmeleitung 11 zum Abziehen des in dem Wirbelbett 6 gebildeten Siliciumnitridpulvers, das in den Abgasen enthalten ist, versehen. Eine Eintrittsöffnung der Entnahmeleitung 11 ist in der Nähe des oberen Teils des Wirbelbetts 6 angeordnet. Eine Austrittsöffnung der Entnahmeleitung 11 ist mit einer Eintrittsöffnung einer zweiten Zuführleitung 10' des zweiten Reaktors 1' verbunden. Der zweite Reaktor 1' besitzt den gleichen Aufbau wie der erste Reaktor 1, und die zweite Zuführleitung 10' erstreckt sich bis in die Nähe des Bodens, und eine zweite Entnahmeleitung 11' erstreckt sich bis in die Nähe des oberen Teils eines zweiten Wirbelbetts 6' im zweiten Reaktor 1'. Eine Austrittsöffnung der Entnahmeöffnung 11' ist mit einem Abscheider 13 verbunden, welcher an einem Sammler 12 angekoppelt ist. Das zusammen mit den Abgasen aus dem zweiten Reaktor 1' austretende Siliciumnitridpulver wird in dem Abscheider 13 von den Gasen abgetrennt und im Sammler 12 wiedergewonnen. Es ist einsichtig, daß die Höhe des ersten und des zweiten Wirbelbetts 6 und 6' durch die Lage der Einführöffnungen der Entnahmeleitungen 11 und 11' bestimmt wird. Die Abgase, aus denen das Siliciumnitridpulver durch den Abscheider 13 entnommen wurde, können zu der Reaktionsgas-Zuführkammer 4 oder 4' des ersten oder zweiten Reaktors 1 oder 1' rückgeführt werden.
  • Der Betrieb dieses Systems zur Herstellung von Siliciumnitridpulver wird gestartet, indem die Reaktionskammer 3 des ersten Reaktors 1 mit einer anfänglichen Menge an Siliciumnitridpulver gefüllt wird. Ein Stickstoff oder Ammoniakgas enthaltendes Reaktionsgas wird kontinuierlich in die Zuführkammer 4 durch die Eintrittsöffnung 5 eingeführt, worauf das Reaktionsgas auf dispergierende Weise durch die Dispergierabtrennung 2 in die Reaktionskammer 3 geführt wird, was zur Bildung eines aus dem Reaktionsgas und des anfänglichen Siliciumnitridpulvers bestehenden Wirbelbetts führt. Gleichzeitig wird der Reaktor 1 auf eine vorbestimmte Temperatur erhitzt. Ferner wird der Trichter 8 mit dem metallischen Siliciumpulver als Beschickungsmaterial zur Nitridierung gefüllt, welches dann durch den Betrieb des Dispergiermischers 9 in einem nicht oxidierenden Gas dispergiert wird. Der das metallische Siliciumpulver nicht oxidierende Gasstrom wird in das Wirbelbett in der Nähe von dessen Boden durch die Zuführleiltung 10 eingeführt, wodurch das metallische Siliziumpulver dem Wirbelbett 6 kontinuierlich zugeführt wird, in dem das Pulver nitriert wird. Das Nitridreaktionsprodukt, das das Siliciumnitridpulver plus dem nicht reagierten metallischen Siliciumpulver beinhaltet, wird zusammen mit den Abgasen durch die Entnahmeleitung 11 aus dem Wirbelbett 6 abgezogen, in den zweiten Reaktor 1' eingeführt, in dem die sekundäre Nitridierung durchgeführt wird, aus dem Wirbelbett 6' zusammen mit den Abgasen durch die Entnahmeleitung 11' abgezogen, und schließlich dem Abscheider 13 zugeführt, in dem das Siliciumnitridpulver von den Abgasen abgetrennt und in dem Sammler 12 wiedergewonnen wird.
  • Das System erlaubt, daß das Beschickungsmaterial, daß heißt daß das in der Mischvorrichtung 7 von einem nicht oxidierenden Gasstrom getragene metallische Siliciumpulver, einem Wirbelbett 6 zugeführt wird. Somit werden die metallischen Siliciumteilchen ohne gegenseitigen Kontakt in der Gasphase dispergiert, und die Teilchen werden von der gegenseitigen Kontaktierung abgehalten. Darüber hinaus verleiht die Geschwindigkeit des Gasstroms den einzelnen Teilchen eine kinetische Energie, welche in der Weise wirkt, daß eine Verschmelzung und Agglomeration der Teilchen verhindert wird. Derartige freie metallische Siliciumteilchen sind gegenüber einer Verschmelzung und Agglomeration miteinander weniger anfällig, wenn die Teilchen in das Wirbelbett eingefüllt und hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Dies ermöglicht eine stabile Zuführung des Beschickungsmaterials zu dem Bett. Darüber hinaus wird das Beschickungsmaterial oder das metallische Sillciumpulver zusammen mit dem Gasstrom in das Wirbelbett 6 an dessen Boden durch die Zuführleitung 10 eingefüllt. Somit wird das Beschickungsmaterial einheitlich und schnell in dem Wirbelbett dispergiert. Dieses Merkmal verhindert ebenfalls die Verschmelzung und Agglomeration der metallischen Siliciumteilchen. Dergestalt wird eine effektive Nitridierungsreaktion des metallischen Siliciumpulvers im Wirbelbett bewirkt, wodurch ein Reaktionsprodukt oder Siliciumnitridpulver beständiger Qualität geliefert wird.
  • Ergänzend wird das Reaktionsprodukt oder das Siliciumnitridpulver aus dem Wirbelbett 6 in der Nähe des oberen Teils durch die Entnahmeleitung 11 entnommen, während es durch einen Abgasstrom dispergiert und getragen wird. Somit haftet nur wenig Siliciumnitridpulver an der Innenwand der Entnahmeleitung, wodurch ein mögliches Verstopfen der Leitung vermieden und sichergestellt wird, daß das Reaktionsprodukt effizient entnommen und wiedergewonnen wird. Als Ergebnis kann ein Siliciumnitridpulver mit weniger schwankender Qualität kontinuierlich in hohen Raten und Ausbeuten hergestellt werden.
  • Der Reaktor ist nicht auf den Aufbau der Fig. 1 beschränkt. Modifizierte Versionen des Reaktors sind in den Figuren 2 und 3 gezeigt. Der Reaktor 1 der Fig. 2 ist an der Wand des oberen Teils mit einer Entnahmeöffnung 14 zur Entnahme eines Teils der Abgase versehen. Die Zuführ- und Entnahmeleitungen 10 und 11 erstrecken sich vertikal durch den Reaktor in der Weise, daß die oberen Enden 10a und 11a der Zuführ- und Entnahmeleitungen 10 und 11 in der Nähe der Höhe des Bodens bzw. des oberen Teils des Wirbelbetts 6 liegen, wohingegen die unteren Enden 10b und 11b der Zuführ- und Entnahmeleitungen 10 und 11 sich durch die Bodenwand des Reaktors 1 nach außen hin erstrecken. In der Fig. 3 sind zwei Zuführleitungen 10 und 10 angebracht, wobei die übrigen Komponenten die gleichen wie in Fig. 1 sind.
  • Beispiel
  • Die nachstehenden Beispiele der Erfindung werden zur Erläuterung und nicht zur Beschränkung angegeben.
  • Beispiel 1
  • Ein metallisches Siliciumpulver mit einer Teilchengröße von weniger als 44 um wurde mit 1 Gew.-% (als Feststoffe berechnet) Polyvinylalkohol geknetet und zu Körnchen mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,5 mm mit Hilfe eines Extrusionsgranulators granuliert. Die Körnchen wurden bei 150ºC zur Entfernung des Wassers getrocknet, in einen Ofen gestellt und 1 Stunde lang in einem Argongasstrom bei 1300ºC gebrannt, wodurch ein Beschickungsmaterial zur Nitridierung erhalten wurde.
  • Ein erster und ein zweiter Reaktor mit einem Innendurchmesser von 80 mm und einer Heizzone mit einer axialen Länge von 500 mm wurden in Reihe angeordnet. Sowohl der erste als auch der zweite Reaktor wurde mit 500 g Siliciumnitridpulver beschickt, während eine Mischung aus 7 N-Liter/min Stickstoffgas und 2 N-Liter/min Wasserstoffgas als Reaktionsgas den Reaktoren zugeführt wurde, um ein Wirbelbett mit einer Höhe von 300 mm in jedem Reaktor auszubilden. Der erste und der zweite Reaktor wurden erhitzt, um das Wirbelbett bei 1250ºC bzw. 1400ºC zu halten.
  • Das Beschickungsmaterial wurde dem Wirbelbett in dem ersten Reaktor mit einer Rate von 200 g/Stunde kontinuierlich zugeführt, wobei das Nitridierungsreaktionsprodukt kontinuierlich vom ersten Reaktor in der Weise abgezogen wurde, daß die Höhe des Wirbelbetts bei 300 mm gehalten wurde. Das Reaktionsprodukt wurde direkt in das Wirbelbett des zweiten Reaktors eingeführt, während das Reaktionsprodukt kontinuierlich dergestalt aus dem zweiten Reaktor abgezogen wurde, so daß die Höhe des Wirbelbetts bei 300 mm gehalten wurde.
  • Das Reaktionsendprodukt war Siliciumnitridpulver mit konsistenter Qualität und einem Nitridierungsgrad von 95 % und einem Gehalt an α-Phase von 80 %. Das aus dem ersten Reaktor entnommene Reaktionsprodukt besaß einen Nitridierungsgrad von 50 %.
  • Beispiel 2
  • Das Siliciumnitridpulver wurde durch die gleichen Arbeitsschritte wie in Beispiel 1 hergestellt, außer daß die Wirbelbetten des ersten und zweiten Reaktors bei 1300ºC bzw. 1450ºC gehalten wurden.
  • Das Reaktionsendprodukt war ein Siliciumnitridpulver konsistenter Qualität mit einem Nitridierungsgrad von 98 % und einem α-Phasengehalt von 75 %. Das aus dem ersten Reaktor entnommene Reaktionsprodukt besaß einen Nitridierungsgrad von 65 %.
  • Vergleichsbeispiel
  • Die Arbeitsschritte des Beispiels 1 wurden wiederholt, außer daß die Wirbelbetten des ersten und zweiten Reaktors bei 1420ºC bzw. 1450ºC gehalten wurden. Nach einer Stunde vom Start der Zuführung des Beschickungsmaterials konnte das Wirbelbett im ersten Reaktor nicht aufrechterhalten werden. Das System wurde abgeschaltet und das Innere des ersten Reaktors wurde untersucht, wobei Agglomerate aus metallischem Silicium auf der Dispergierabtrennung gefunden wurden.
  • Beispiel 3
  • Das Siliciumnitridpulver wurde mittels der gleichen Arbeitsschritte wie in Beispiel 2 hergestellt, außer daß das Beschickungsmaterial eine Mischung aus dem in Beispiel 1 verwendeten metallischen Siliciumpulver und 30 Gew.-% eines Siliciumnitridpulvers mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,5 mm war, und daß es mit einer Rate von 400 g/Stunde dem Wirbelbett des ersten Reaktors zugeführt wurde.
  • Das Reaktionsendprodukt war ein Siliciumnitridpulver konsistenter Qualität mit einem Nitridierungsgrad von 98 %.
  • Beispiel 4
  • Das Siliciumnitridpulver wurde mittels der gleichen Arbeitsschritte wie in Beispiel 1 hergestellt, außer mit folgenden Änderungen: Ein dritter Reaktor mit einem Innendurchmesser von 80 mm und einer Heizzone mit einer axialen Länge von 500 mm wurde bereitgestellt. Ein drittes Wirbelbett wurde im dritten Reaktor erzeugt, indem 500 g Siliciumnitridpulver und ein Reaktionsgas eingeführt wurden. Das dritte Wirbelbett wurde bei 1450ºC gehalten, während die Wirbelbetten des ersten und zweiten Reaktors bei 1300ºC bzw. 1350ºC gehalten wurden. Das Nitridierungsprodukt aus dem zweiten Reaktor wurde direkt und kontinuierlich dem Wirbelbett des dritten Reaktors zugeführt, während das Nitridierungsprodukt aus dem Wirbelbett des dritten Reaktors kontinuierlich abgezogen wurde. Das Beschickungsmaterial war eine Mischung aus dem in Beispiel 1 verwendeten metallischen Siliciumpulver und 30 Gew.-% eines Siliciumnitridpulvers mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,5 mm
  • Es wurde ein Siliciumnitridpulver mit konsistenter Qualität und einem Nitridierungsgrad von 99 % erhalten.
  • Beispiel 5
  • Ein Siliciumnitridpulver wurde unter Verwendung des in Fig. 1 gezeigten Systems hergestellt. Der erste und der zweite Reaktor 1 und 1' waren säulenförmige Reaktoren mit einem Innendurchmesser von 8 cm und einer Höhe von 100 cm. Die Austrittsöffnung der Zuführleitung 10 wurde im Abstand von 5 cm von der Dispergierabtrennung 2 angeordnet und die Einlaßöffnung der Entnahmeleitung 11 wurde im Abstand von 35 cm von der Dispergierabtrennung 2 angeordnet.
  • Ein Beschickungsmaterial zur Nitridierung wurde erhalten, indem ein metallisches Siliciumpulver mit einer Teilchengröße von weniger als 325 mesh (44 um) zu Körnchen mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,5 mm granuliert wurde. Der Trichter 8 war mit dem Beschickungsmaterial gefüllt.
  • Die Reaktionskammer 3 des ersten Reaktors 1 wurde mit 400 g Siliciumnitridpulver gefüllt, während eine Mischung aus 7 N-Liter/min Stickstoffgas und 2 N-Liter/min Wasserstoffgas als Reaktionsgas dem Reaktor durch die Einlaßöffnung 5 zur Bildung eines Wirbelbett 6 zugeführt wurde. Der erste Reaktor 1 wurde erhitzt, um sein Wirbelbett bei 1350ºC ± 2ºC zu halten.
  • Dann wurde der Dispergiermischer 9 angeschaltet, um kontinuierlich 200 g/Stunde des von 2 N-Liter/min Stickstoffgas getragenen Beschickungsmaterials zur Nitridierung durch die Zuführleitung 10 dem Wirbelbett zuzuführen, in dem das Beschickungsmaterial einer Nitridierungsreaktion unterzogen wurde.
  • Das Nitridierungsreaktionsprodukt wurde kontinuierlich dem ersten Reaktor 1 durch die Entnahmeleitung 11 entzogen, wobei es von Abgasen getragen wurde. Das Nitridierungsreaktionsprodukt wurde direkt in das Wirbelbett des zweiten Reaktors 1' übergeführt, welches bei 1425ºC gehalten wurde, wobei das Reaktionsprodukt kontinuierlich dem zweiten Reaktor entzogen und zum Abscheider 13 übergeführt wurde. Das Siliciumnitridpulver wurde von den Abgasen abgetrennt und im Sammler 12 wiedergewonnen.
  • Das aus dem ersten Reaktor erhaltene Reaktionsprodukt enthielt ein Siliciumnitridpulver konsistenter Qualität mit einem Nitridierungsgrad von 80 % und einem α-Phasengehalt von 82 %. Das aus dem zweiten Reaktor erhaltene Reaktionsendprodukt war ein Siliciumnitridpulver konsistenter Qualität mit einem Nitridierungsgrad von 98 % und einem α-Phasengehalt von 76 %. Während des Betriebs des Systems blieb die Zuführung des Beschickungsmaterials, das Abziehen des Siliciumnitridpulvers von dem ersten und dem zweiten Reaktor und das Zuführen zu dem Abscheider 13 stabil. Nach dem 30 stündigen Betrieb wurden die Zuführ- und Entnahmeleitungen 10 und 11 untersucht, wobei keine Ablagerungen gefunden wurden.

Claims (3)

1. Verfahren zur Herstellung von Siliciumnitridpulver, umfassend die Stufen:
kontinuierliches Zuführen eines metallisches Siliciumpulver enthaltendes Beschickungsmaterials zu einem ersten Wirbelbett, welches aus Siliciumnitridpulver und einem Stickstoff oder Ammoniakgas enthaltenden, nichtoxidierenden Reaktionsgas zusammengesetzt ist, während das Bett bei 1000 bis 1400ºC gehalten wird,
Bewirken einer primären Nitridierungsreaktion in dem ersten Wirbelbett,
kontinuierliches Abziehen des Nitridprodukts aus dem ersten Wirbelbett und Zuführen dieses zu einem zweiten Wirbelbett, welches aus Siliciumnitridpulver und einem Stickstoff oder Ammoniakgas enthaltenden, nichtoxidierenden Reaktionsgas zusammengesetzt ist, und
Bewirken einer sekundären Nitridierungsreaktion in dem zweiten Wirbelbett zur Nitridierung des nichtreagierten Beschickungsmaterials.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Stufe des kontinuierlichen Zuführens eines metallisches Siliciumpulver enthaltenden Beschickungsmaterials das kontinuierliche Zuführen eines Beschickungsmaterials, welches durch einen nichtoxidierenden Gasstrom dispergiertes und getragenes metallisches Siliciumpulver enthält, zu dem ersten Wirbelbett an dessen Boden beinhaltet, und
die Stufe des kontinuierlichen Abziehens des Nitridprodukts aus dem ersten Wirbelbett das kontinuierliche Abziehen des durch die Abgase dispergierten und getragenen Siliciumnitridpulverprodukts aus dem ersten Wirbelbett an dessen oberen Teil beinhaltet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das zweite Wirbelbett bei einer höheren Temperatur als das erste Wirbelbett gehalten wird.
DE90114382T 1989-07-28 1990-07-26 Verfahren zur Herstellung von Siliziumnitridpulver. Expired - Fee Related DE69003483T2 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP1195955A JPH0649564B2 (ja) 1989-07-28 1989-07-28 窒化ケイ素粉末の連続製造装置
JP1195954A JPH066482B2 (ja) 1989-07-28 1989-07-28 窒化ケイ素粉末の製造方法

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE69003483D1 DE69003483D1 (de) 1993-10-28
DE69003483T2 true DE69003483T2 (de) 1994-04-28

Family

ID=26509437

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE90114382T Expired - Fee Related DE69003483T2 (de) 1989-07-28 1990-07-26 Verfahren zur Herstellung von Siliziumnitridpulver.

Country Status (3)

Country Link
US (1) US5073358A (de)
EP (1) EP0410459B1 (de)
DE (1) DE69003483T2 (de)

Families Citing this family (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPH0733411A (ja) * 1993-07-16 1995-02-03 Shin Etsu Chem Co Ltd 高α型窒化ケイ素粉末の製造方法
US7175685B1 (en) 2002-04-15 2007-02-13 Gt Solar Incorporated Dry conversion of high purity ultrafine silicon powder to densified pellet form for silicon melting applications
US20070148034A1 (en) * 2002-04-15 2007-06-28 Gt Solar Incorporated Dry conversion of high purity ultrafine silicon powder to densified pellet form for silicon melting applications
WO2008057483A2 (en) * 2006-11-03 2008-05-15 Semlux Technologies, Inc. Laser conversion of high purity silicon powder to densified garnular forms
EP3033168A4 (de) 2013-08-12 2016-09-21 United Technologies Corp Pulverkugelglühen über wirbelschicht
CN105377476B (zh) 2013-08-12 2018-05-15 联合工艺公司 用于粉末处理的高温流化床
CN107285772A (zh) * 2016-04-05 2017-10-24 新特能源股份有限公司 一种α相氮化硅的生产方法及α相氮化硅
CN107285287A (zh) * 2016-04-05 2017-10-24 新特能源股份有限公司 一种β相氮化硅的生产方法及β相氮化硅

Family Cites Families (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS6197110A (ja) * 1984-10-18 1986-05-15 Osaka Titanium Seizo Kk 高α相率窒化けい素の製造方法
JPH06197110A (ja) * 1992-12-24 1994-07-15 Hitachi Ltd バッファ制御方式

Also Published As

Publication number Publication date
EP0410459A2 (de) 1991-01-30
DE69003483D1 (de) 1993-10-28
US5073358A (en) 1991-12-17
EP0410459B1 (de) 1993-09-22
EP0410459A3 (en) 1992-03-04

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3781223T2 (de) Herstellung von polykristallinem silizium durch pyrolyse von silan.
DE3650339T2 (de) Herstellung von Urandioxid-Material.
DE3875403T2 (de) Verfahren zur gewinnung von metallen aus ihren halogeniden.
DE2722760C2 (de)
DE3231238C2 (de)
DE1949962C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Urandioxid
DE3332469A1 (de) Reaktorsystem und verfahren zur reaktion von keimteilchen mit einem als materialquelle dienenden gas
DE4127567A1 (de) Wirbelschichtverfahren zum herstellen von wolframpulver
DE19847012A1 (de) Niobpulver und Verfahren zu dessen Herstellung
EP0809940A2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Tierfuttermittel-Zusatzes auf Fermentationsbrühe-Basis
DE3043440A1 (de) Granulierverfahren und -vorrichtung
DE69003483T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Siliziumnitridpulver.
DE69932142T2 (de) Verfahren zur herstellung von nickelpulver
EP1781626A2 (de) Hochdruckverfahren zur herstellung von reinem melamin
DE2744802B2 (de) Verfahren zur Herstellung von AIuminhimflocken sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE2442192A1 (de) Verfahren zum reinigen von silicium
DE2541552A1 (de) Verfahren zur reinigung von molybdaenoxid technischer qualitaet
DE2650225A1 (de) Verfahren zur herstellung von granulatfoermigem natriumperborat-monohydrat und das dabei erhaltene produkt
DE2601619A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur endothermen reduktion feinteiliger feststoffe in einer zirkulierenden wirbelschicht
US4238467A (en) Method of producing yttrium oxide with particularly big particles
DE2652959C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Äthylchlorthioformiat
DE1301320B (de) Verfahren zur katalytischen Synthese von Melamin aus Harnstoff
EP0839920B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Pulvervormaterial für feinkörniges Hartmetall
DE102004009176B4 (de) Verfahren zur Reduktion von kupferhaltigen Feststoffen in einem Wirbelbett
DE2602775A1 (de) Verfahren zur herstellung von wasserfreiem, sekundaerem calciumphosphat

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee