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Röstofen mit mehreren ringförmigen, übereinander angeordneten, abwechselnd
sich drehenden und feststehenden Herden Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist
eine Weiterbildung eines Röstofens mit mehreren übereinander angeordneten, abwechselnd
sich drehenden und feststehenden Herden nach Patent 638 394 zum Abrösten von sulfidischen
Erzen und Blenden.
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Nach dem Hauptpatent besteht ein derartiger Röstofen aus mehreren
ringförmigen, abwechselnd sich drehenden und feststehenden Herden mit mechanischen
Kratzern, wobei die Herdsohlen in der Achsenr.ichtung von einem senkrechten Hohlzylinder,
beispielsweise aus Stahl oder Guß, durchsetzt sind. Dieser Hohlzylinder bildet die
Innenwand der verschiedenen Herdkammern und stellt zugleich einen Wärmeaustauscher
für die erforderliche Röstluft dar. Die Luft verläuft in diesem Einsatz derart,
daß sie vor ihrem Eintritt in den Ofen erwärmt wird, während gleichzeitig die mittleren
Herdteile abgekühlt werden, um so die Innentemperaturen der einzelnen Herdkammern
in den verschiedenen Zonen zu regeln.
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Dieser zylindrische Einsatz kann im Innern mit Rippen versehen sein,
welche sich ganz oder teilweise über ihn ausdehnen bzw. nach außen ragen können.
Für eine einzelne oder mehrere Herdkammern kann dieser Zylinder auch noch eine Auskleidung
aus feuerfestem Baustoff von entsprechender Dicke aufweisen.
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Im praktischen Betrieb haben derart aufgebaute Öfen im allgemeinen
gute Ergebnisse
gezeigt. Man hat jedoch festgestellt, daß in bestimmten
Fällen, besonders wenn das Leistungsvermögen des Ofens sehr groß war und er daher
aus mehr als vier Kammern bestand, die Regelung der Temperaturen der verschiedenen
Herdkammern nicht vollkommen war. Weiterhin wurde noch festgestellt, daß die obere
bewegliche Sohle, welche die erste Röstkammer bildet, auf einer verhältnismäßig
niedrigen Temperatur verblieb, was eine gute Zündung der Blende benachteiligte,
da die Röstgase zu stark bei ihrem Durchgang durch die ringförmige Öffnung zwischen
der oberen beweglichen Sohle und dem zylinderischen Einsatz gekühlt wurden. Im Gegensatz
dazu wurden die mittleren Kaminern des Herdes auf einer verhältnismäßig hohen Temperatur
gehalten; in diesem mittleren Teil wird ungefähr die Hälfte der Blende, und zwar
mehr als bei einem Ofen der gleichen Leistung ohne Mittelzylinder, behandelt. Bei.
einer starken Kühlung dieses Ofenteils lief man jedoch Gefahr, den oben beschriebenen
Nachteil zu erhöhen und den Gang des Ofens für eine zu lange Zeit in Unordnung zu
bringen. Schließlich hat man noch festgestellt, daß die unteren Kammern, wo die
Blende schon ihren größten Schwefelgehalt verloren hat, infolge der Kühlung durch
den Mittelzylinder allzu schroff die Röstung unterbrechen; damit wird aber eine
vollkommen ausreichende Entschwefelung verhindert.
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Um diese Nachteile zu vermeiden und eine ausreichende Regelung der
Temperatur der verschiedenen Kammern zu erreichen, und zwar unabhängig von der Zahl
der Kammern und dem Leistungsvermögen des Ofens, wird nach vorliegender Erfindung
vorgeschlagen, einen Mittelzylinder auf drei übereinander angeordneten Zylinderteilen
zu benutzen. Der mittlere Zylinderteil besteht aus Metall und ist in Höhe der mittleren
Kammern des Herdes, welche am heißesten sind, angeordnet. Die beiden anderen Zylinderteile,
der obere -und der untere, sind dagegen aus feuerfestem Baustoff hergestellt, d.
h. aus einem Stöff, der nicht einen so wirksamen Wärmeaustausch ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die Kühlluft nun vorzugsweise an der Oberseite
des mittleren Zylinderteils eingeführt. Sie durchläuft diesen Zylinder und dann
noch den unteren Zylinder vor ihrem Eintritt in den Ofen. Der mittlere Zylinder
wird vorzugsweise aus zwei ineinander angeordneten ringförmigen Teilen gebildet,.
zwischen denen die Kühlluft strömt. Um einen besonders wirksamen Wärmeaustausch
zu erzielen, können Leitbleche zwischen diesen beiden ringförmigen Zylinderteilen
vorgesehen sein, wodurch :der Strömungsweg der Luft verlängert wird. Beispielsweise
kann eine Stahlspirale eingeschweißt sein, so daß ein langer, scharubenartiger Kanal
gebildet wird.
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An Hand der beifolgenden Zeichnung soll schematisch ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung erläutert werden.
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Abb. i zeigt einen senkrechten Schnitt durch den mittleren Teil des
Ofens mit sechs Etagen.
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Abb. 2 ist ein etwas verkleinerter Teilquerschnitt durch den mittleren
Teil des Ofens entsprechend,der Linie II-II der Abb. i.
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Der Ofen besteht aus den festen Herden i, id, ib, i, und drei beweglichen
Herden 2, 2a 21,, welche durch geeignete beliebige Mittel um eine gedachte Achse
3 drehbar sind.
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Die Herdsohlen werden von ringförmigen Platten aus feuerfestem Baustoff
gebildet, welche in der Achsenrichtung von dem oben beschriebenen Kühlzylinder durchsetzt
sind.
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Die Blende wird in der oberen Kammer i, 2 eingeführt und läuft mittels
geeigneten angeordneten Kratern, welche in der Zeichnung nicht dargestellt sind,
durch die sechs Kammern. Die Blende geht nacheinander durch die Öffnungen 4, 4"
4U in den: mittleren Teil der beweglichen Herdsohlen und die nicht gezeichneten
Öffnungen an der Außenseite der festen Sohlen. Das abgeröstete Gut wird nach dem
Durchgang der Kammern 2G, ir abgezogen. Die Kühlluft, welche sich nach ihrem Durchgang
durch den Kühlzylinder erwärmt hat, wird durch den Kanal 5 in die untere Kammer
eingeleitet und durchströmt den Ofen in Richtung der Pfeile, d. h. im Gegenstrom
zu der Beschickungsrichtung der Blende.
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Die Innenwandung der verschiedenen Kammern wird durch den Wärmeaustauscher
gebildet, welcher sich in der Mitte des Ofens befindet und aus drei übereinander
angeordneten Zylinderteilen besteht.
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Beispielsweise erstreckt sich der Innenzylindertei16 aus feuerfestem
Baustoff über die zwei unteren Kammern, der mittlere Zylinderteil ? aus Metall über
die mittleren Kammern, d. h. diejenigen, welche am heißesten sind, und schließlich
der obere Zylinderteil 8 aus feuerfestem Baustoff Tiber die erste und zweite der
oberen Etagen.
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Die Teile 6 und 8 sind aus Steinen, welche auf ihrer Ober- und Unterseite
einen Einschnitt zur Aufnahme von Ringen aus Rundeisen aufweisen. Letztere dienen
dazu, die Verbindung der verschiedenen Ringe der Zylinderteile 6 und 8 herzustellen.
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Die Kammer 7 wird durch zwei Blechzylinder io und i i gebildet, deren
ringförmiger Zwischenraum oben von einem Ringblech 12 abgeschlossen wird. Die Kühl-
Luft
wird von einem nicht dargestellten Gebläse durch das in der Achsenrichtung befindliche
Rohr 13 eingeblasen und tritt durch einen Verbindungskanal 14 in die Kammer 7 ein.
Nach dem Durchgang strömt sie dann in .den Zylinder 6 und gelangt *mA in den Kanal
5.
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Zweckmäßig ist eine Blechspiräle 15 zwischen den Zylinder io und i
i angeschweißt, wodurch ein langer, schraubenförmiger Kanal gebildet ist, der am
oberen Teil durch das Blech 16 abgeschlossen wird. Um den Austritt der Luft aus
der Kammer 7 zu erleichtern, sind in der letzten Windung der Blechspirale 16 Öffnungen
vorgesehen. Eine Scheibe 18 umgibt das Rohr 13 und ist mit der Innenwand des Zylinders
i i verschweißt.
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Durch die Scheibe 18 sowie eine Deckplatte 2o, welche auf dem Zylinder
8 aufliegt, gehen vier Zugeisen i9 und halten die drei Zylinderteile des Kühlzylinders
mittels Druckschrauben 21 und 22, welche auf die Enden dieser Stangen aufgeschraubt
werden und gegen (Querträger 23 auf der Deckplatte 2o und die Grundplatte 24 des
Ofens drücken, zusammen.
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Wie verständlich, wird die Frischluft mit großer Geschwindigkeit den
Schraubenkanal der Kammer 7 durchlaufen und eine sehr wirksame Abkühlung ,der mittleren
Herdkammer bewirken. Andererseits ist der Wärmeaustausch der unteren Kammern wesentlich
geringer und schließlich sehr gering in der oberen Etage, da in dem Zylinderteil
8 keine Röstluft zirkuliert. Die Höhe der Kammer 7 ändert sich entsprechend der
Anzahl der Herdkammern. Die Frischluft kann auch in diese Kammer von oben eingeführt
werden; das Rohr 13 geht dann durch den Zylinder B. Gegebenenfalls kann auch ein
entsprechender Teil der Röstluft in eine oder mehrere Kammern des Ofens durch regelbare
Öffnungen in der Wand des Kühlzylinders eingeführt werden.
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Weitere bauliche Ausführungsformen können sich noch auf Teile des
Kühlzylinders beziehen, ohne daß der Erfindungsgedanke hiervor berührt wird.