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Vorrichtung zum Abscheiden von Staub aus Luft oder Gas oder zum Sichten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abscheiden von Beimengungen aus Luft
oder Gas unter Ausnutzung der Fliehkraft-und Schwerkraftwirkung derart, daß die
Abscheidung von Beimengungen in verschiedenen aufeinanderfolgenden Stufen erreicht
wird. Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (amerikanische Patentschrift
1 338 143) ist ein durch Fliebkraft wirkender Vorabscheider vorgesehen, der
aus abgesetzt angeordrieten Rohren besteht und von einem durch Schwerkraft wirkenden
iNachabscheider mit Luftauslaß am oberen Ende gleichachsig umgeben ist. Bekannt
sind ferner Fliehkraftabscheider mit einem verhältnismäßig langen und engen Umlaufrohr,
in dem mithin eine große Fliehkraft auftritt und eine gute Abscheidung auch feiner
Staubteile stattfindet (französische Patentschriften 685 819 und
736 197). Bei diesen engen Fliehkraf tabscheidern stößt aber
die Abführung der Reinluft wegen des geringen verfügbaren Querschnitts auf Schwierigkeiten.
Wird zur sicheren Trennung von Staubluft und Reinluft deren Abführungsrohr bis in
den untersten Teil des Fliehkraftabscheiders geführt, so wird die Eintrittsgeschwindigkeit
der Luft in das Ableitungsrohr leicht so groß, daß sie noch Staub mitreißt; diese
Abscheider können daher nach den Erfahrungen des Erfinders nicht hoch genug belastet
werden. Reicht das Ableitungsrohr nur ein kurzes Stück in den Abscheider, so ist
keine sichere Trennung von Staubluft und Reinluft gewährleistet. Man hat ferner
vorgeschlagen, in der Verlängerung des Luftabzugsrohres teleskopartig ineinandergesteckte
Rohre mit Durchtrittsöffnungen in den Stufen anzuordnen (deutsche Patentschrift
45 1 2-73).
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Die geschilderten Schwierigkeiten werden nun nach der Erfindung dadurch
beseitigt, daß durch die in den Ansprüchen gekennzeichneten Mittel ein Teil der
staubhaltigen Luft schon auf dem Wege durch den Abscheider ausgeschieden und einer
besonderer) Reinigung in einem Nachabscheider unterworfen wird; demnach unterscheidet
sich. der Erfindungsgegenstand von den bekannten Vorrichtungen dadurch, daß an den
durch die Ab-
sätze der Rohre gebildeten Stufen Zwischenauslässe gebildet
sind, die unter Entspannung der Luft im Vorabscheider eine Staubabscheidung gestatten,
und daß der Vorabscheider mit seinem unteren Ende in deii Nachabscheider mütidet
und in seinem Innerii achsengleich das Auslaßrohr angeordnet ist, das zusammen mit
dem Luftabzug des Nfachabscheiders in den Reinluftabzug der Vorrichtung mündet.
Das im Innern des Vorabscheiders vorgesehene Auslaßrohr muß bis in die unterste
Stufe reichen. Bei größerem Überdruck des Rohgases soll durch die stufenweise Absetzung
des Vorabscheider, eine Entspannung erreicht und damit vermieden werden, daß durch
den Auslaß noch mit Staub beladene Luft austritt. Der Staub wird entsprechend der
Korngröße an den einzelnen Stufen ausgeschieden, so daß beim
limkehren der Luft am Auslaß nur noch ein ,geringer Teil von Staub
bei entspanntem Druck auszuscheiden ist.
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Fig. i und -9 zeigen Alisf#ihrtingsbeispinl6--, zur Erreichung
der besseren Absche#ide'r, wirkung im Aufriß und Schnitt, wobei,-äi ,gleichartigen
Teile mit gleichen Bezeicii-, nungen versehen sind.
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1 zeigt den Eintritt der staubbeladenen Luft, II den Austritt
der gereinigten Luft. Das Staub-Luft-Gemisch tritt mit hoher G,-schwindigkeit durch
i ein" wird durch be-
kannte Leitkanäle 2 mit Übergangsstück 3 in Drehung
versetzt und strömt nun beispielsweise durch drei innerhalb des Nachabscheiders
angeordnete und aus einzelnen teleskopartig in- oder übereinandersitzen(fen Rohren
bestehende Stufen 4, 5, 6, die den Vorabscheider bilden. Dabei findet in
ieder Stufe eine Teilabscheidung von Stau' unter gleichzeitiger Entspannung der
Luft im Vorabscheider dadurch statt, daß an den durch Ouerschnittserweiterung oder
Verengerung gebildeten Stufen Auslässe angebracht sind. Da das Grobe schneller der
Einwirkung der Flielikraft folgt als das Feine, so werden bei der Ausführungsform
nach Fig. 2 durch diese Auslässe die groben Staubteile in den Nachabscheider abgeführt,
wo sie durch die Schwerkraft und an Ablenkvorrichtungen abgeschieden werden, während
der energischer wirkende Flielikraftabscheider weiterhin nur mit der Abscheidung
des feinen Staubes belastet wird. Die Zuletzt aus dem Vorabscheider abgehenden Beimengungen
kommen in Richtung der Schwerkraftwirkung b
durch den Trichter 7 nach
unten zum Austrage, wobei die Überführung der ausgeschiedenen Staubteüe zweckmäßig
durch ' einen Zwischenbehälter 8 nach dem Auslauf 9 erfolgen
kann. Die in der vorher ausgetretenen Staubluft enthaltenen Teilchen werden im Nachabscheider
i i allein durch die Schwerkraftswirkung abgeschieden. In der Vorrichtung nach Fig.
i wird das Grobe durch die Einwirkung der Fliehkraft in dem Vorabscheider ausgeschieden,
während durch die Zwischenauslässe feinerer Staub mit Luft austritt.
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Die im Vor#bscheider gereinigte Luft tritt bei ig in umgekehrter Richtung
durch das Rohr 13, welches, wie in den Figuren angedeutet, bis in die unterste Vorabscheidestufe
reichen soll, nach oben und mündet durch den Nachabscheider ins Freie. Im Nachabscheider
können noch eingebaute Ablenkungsflächen die Wirkung verbessern, indem sie die Luft
mehrfach zur Umkehr zwingen, durch welchen Richtungswechsel bei schon verringerter
Geschwindigkeit noch Ausscheidungen feinster Teilchen stattfinden können. Bei schwierigen
Ausstheidungen kann diese Feinstabscheidung noch unterstützt werden durch Wasserberieselung,
für welche Düsen z--2i und 22 angedeutet sind. In diesem Falle d man den
Ablauf des wasserbefeuchteten separat durch besondere Ausbildung äe,s Sammeltrichters
15 vornehmen, wenn eine Mischung des trocken gewonnenen Staubes 8, 9
mit dem
befeuchteten Staub nicht erwünscht ist. Die Wände für den Zickzackweg der Luft können
verschieden ausgeführt werden. In den Figuren sind, rechts und links von der Mittellinie
aus gesehen, zwei verschiedene Ausführungen beispielsweiser Art angedeutet.
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Die obere Kante der Stufen 4, 5, 6 (Fig. i') ki3nnen nach oben
konisch verlängert werden, wie rechts von der Miitellinie angedeutet, uni etwaigen
Wirbelungen wirksam zu bü-Die Apparate zur Ausübung des Verfahren.,; ,;owohl nach
Fig. i wie 2 sind mit senkrechter ,Achse der Einfachheit halber -ezeieliiiet. Obwohl
die Lage der Achse keine Rolle spielt,
denn sie kann auch gerade so gut geneigt
oder horizontal sein. Hierbei kann es unter ('inständen zweckmäßig sein, die teleskopartigen
in- oder übereinandersitzenden Stufen statt vollkommen konzentrisch etwas ex7entrisch
anzuordnen, so daß auf der Böschungsseite ein größerer Querschnitt für Ausscheidung
und Zusammenballung entsteht.
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Die im Innern der Apparate eingebauten Stufenabteile sind zylindrisch
in den Fig. i und 2 angedeutet, sie können auch eine schwach konische Gestalt in
Strömungsrichtung erhalten, wie auch die rohrförinigen Wandungen mit besonderer
Lochung versehen sein oder in der Strömungsrichtung der Staubluft verlaufende schraubenförmige
Wellen aufweisen können.
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Der Übergang voneiner Stufe zur anderen ist in der Fig. i offen angedeutet,
es können auch Fälle vorkommen, wo dieser Übergang durch siebartige Bleche abgedeckt
ist, da die Verschiedenartigkeit der Beimengungen unter U#niständen besondere Ausführungen
verlangt.
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Wenn oben nur von Staubluft gesprochen ist, so soll doch verstanden
sein, daß sich die E, rfindung allgemein auf Abscheidung von Beimengungen auch aus
sonstigen Gas- und Dampfgelnischen bezieht.
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Sollte die Vorrichtung nicht bloß zum Entstauben, sondern auch zum
Sichten benutzt werden, wobei die aus der Vorabscheidung gewonnenen Beimengungen
getrennt und demgemäß aus der Nfacbabscheidung gewonnen und zur Abführung gebracht
werden sollen, so sind mit bekannten, nicht weiter in den Figuren angedeuteten konstruktiven
Maßnahmen die Raumwandungen i i zu einem besonderen Trichter, getrennt von 81
9, zusaininenzuziehen,
damit zwei Produkte, grob und fein,
getrennt zur Sammlung kommen, wähel rend die von den Beimengungen befreite Luft,
wie die Figuren zeigen, oben entweicht.