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Schwarzlack Schwarzer Lack wird heutzutage in großem Maßstabe zum
Überziehen von Blech und anderen, vorzugsweise metallischen Werkstoffen benutzt;
beispielsweise zum Überziehen von Automobilteilen. Die folgenden Eigenschaften des
Lackes sind für den Verbraucher von besonderer Wichtigkeit: Der Lack muß tiefschwarz
sein, er muß eine beständige Farbe besitzen, d. h.eine Farbe, die im Laufe der Zeit
nicht ausbleicht, der Farbstoff darf nicht absetzen, und der Lack muß eine gute
Deckfähigkeit besitzen.
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Bei der Herstellung solchen Lackes verwendet man vielfach Gasruß,
also eine weiche, lockere und äußerst fein verteilte Form des Kohlenstoffes. Der
Farbstoff wird mit dem Lackgrundstoff, beispielsweise Nitrocellulose, vermahlen.
Bei ungenügender Dispersion des Pigmentes erhalten die Lacke einen bräunlichen Ton,
und sie erreichen nicht die volle Deckkraft.
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Da es bisher nicht möglich war; schwarzen Lack der gewünschten Güte
ausschließlich unter Verwendung von Ruß herzustellen, hat man lösliche Farbstoffe-und
teilweise lösliche Tönungsmittel verwendet. Vielfach hat man ausschließlich diese
Farbstoffe und Tönungsmittel als Pigmente benutzt. In anderen Fällen hat man derartige
Farbstoffe und bläuliche Tönungsmittel in Verbindung mit Ruß bei der Herstellung
des Lackes verwendet. Dadurch wurde die Stärke' der Schwarzfärbung etwas erhöht,
und es wurde auch der Farbton verbessert. Indessen haben sich diese Hilfsmittel
nicht als ausreichend erwiesen. Vor allem ist ihre Farbe nicht beständig. Sie verblassen
im Laufe der Zeit.
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Erfindungsgemäß wird eine nahezu vollständige und dauernde Dispersion
des Rußes dadurch Herreicht, daß mit dem Grundstoff des Lackes der Ruß in Gegenwart
von Kupfersalzen, vornehmlich von Fettsäuren vermahlen wird. Unter den mineralsauren,
löslichen Salzen des Kupfers sind das Nitrat und das Chlorid besonders geeignet.
Indessen sind fett- oder harzarme Salze vorzuziehen, nämlich Kupferoleat, -stearat,
-resinat und -linoleat.
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Bei der Herstellung des Lackes werden die Stoffe unter Druck in an
sich bekannter Weise in einer Mühle vermählen. Eine derartige Mühle ist beispielsweise
ein Mischer, in dem zwei in entgegengesetztem Sinne finit verschiedener Umfangsgeschwindigkeit
umlaufende Walzen gleichzeitig auf das Gut einwirken.
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Die Mengenverhältnisse der auf die Mühle gebrachten Stoffe und die
physikalischen Bedingungen, insbesondere die Temperatur, sind derart, daß die Masse
zu Beginn des Mahlens weich und plastisch ist. Man kann auch leichtflüchtige Flüssigkeiten
zusetzen, die während des Mahlens verdunsten. Jedenfalls wird die Masse schließlich
bei richtiger Durchführung des Vermahlens in trockenen, brüchigen Zustand übergeführt.
Es
ist bereits bekannt, Anstrichmitteln auf Ölgrundlage, die unter anderem auch Ruß
enthalten können, Kupferoleat als Holzschutz, mittel zuzusetzen. Demgegenüber handelt@es
sich bei dem vorliegenden Verfahren uni:'@;fi@e Herstellung von tiefschwarzen Lacken.
auf Harz- oder Celluloseesterbasis.
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Eine geeignete Zusammensetzung des Mahlgutes ist folgende:
Beispiel i |
1/2 sec. Nitrocellulose (30 °/o |
Alkohol) ............... 143 Teile |
Harz .. .... . ...... 25 - |
Weichmachungsmittel ...... 50 - |
Ruß . ................. 17 - |
Kupferoleat ............. 1,7 - |
Lösungsmittel ............ 2o - |
Als Weichmachungsmittel kann man eins der bekannten benutzen, beispielsweise Rizinusöl,
Dibutylphth@alat oder Tricresylphosphat. Als Lösungsmittel kann man eines der bewährten
verwenden, beispielsweise Butylacetat, Amylacetat oder Äthyla.cetat.
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Beim Vermahlen der Masse ist die mechanische Mischwirkung wesentlich.
Die Aufgabe der Metallseife ist im wesentlichen die, eine vollständige, dauerhafte
Dispersion der Bußteilchen in der Masse herbeizuführen. Es wird so lange gemahlen,
bis eine vollkommene Vermischung der Teile eingetreten ist und das Lösungsmittel
verdampft oder die Masse abgekühlt ist, derart, daß die Masse schließlich trocken
und brüchig ist. In dem Maße wie der Mahlvorgang beispielsweisse in einer Walzenmühle
fortschreitet und die Masse steif wird, werden die Walzen fester angezogen, und
die Temperatur wird auf etwa 6o0 C erhöht. Nach Beendigung des Mahlens @vird die
Masse von den Walzens als glänzende Schicht abgeschält. Sie wird dann in kleine
Schüppchen aufgebrochen.
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Beispielsweise, werden zu 23 g der Masse, die aus den im vorstehenden
beschriebenen Bestandteilen gewonnen ist, 77 g eines Lösungsmittels der folgenden
Zusammensetzung zugesetzt:
Toluol . . . . . . . . . . . . 5o Teile |
Butylacetat ........ 25 - |
Äthylacetat ........ 15 - |
Butylacetat ........ zo - |
Das Lösungsmittel kann sofort zu der frisch gewonnenen Masse gesetzt werden. Mit
Rücksicht auf einfachere Herstellung, Verkauf und Verwendung wird die Masse jedoch
im allgemeinen in Form von Schüppchen auf den Markt gebracht. Abweichend von dem
im vorstehenden beschriebenen Verfahren können der Ruß, das Weichmachungsmittel
und das Dispergierungsmittel zunächst bei erhöhter Temperatur von etwa
1500 C miteinander vermischt werden. Das Ergebnis dieser vorbereitenden Stufe
des Verfahrens ist eine- ziemlich trockene krümelige Masse, die mit den anderen
Bestandteilen in die Mühle gebracht wird.
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Andere Beispiele für die Zusammensetzung der Masse auf der Mühle sind
die folgenden:
Beispiel 2 |
1/2 sec. Nitrocellulose (30 °% |
Alkohol) ........ ...... 143 Teile |
Weichmachungsmittel ...... 30 - |
Ruß ... ................. 2o - |
Kupfero-leat ............. 2 - |
Lösungsmittel ............ 25 - |
Beispiel 3 |
1/2 sec. Nitrocellulose (30 °% |
Alkohol) ............... 143 Teile |
Ruß . ................. 17 - |
Kupferoleat ............ 1,7 - |
Lösungsmittel . . . . . . . . . . . . 25 - |
Beispiel 4 |
Harz .. ....... ...... 15o Teile |
Weichmachungsmittel ...... 4o - |
Ruß . ....... ........ 25 - |
Kupferoleat . . . . .. . . . . . . . . 2,5 - |
Lösungsmittel ............ 50 - |
Die Zusammensetzung nach Beispiel :2 gewährt eine größere Freiheit in der Herstellung
des fertigen Lackes als die Zusammensetzung nach Beispiel i. Harz kann beispielsweise
zugesetzt werden, während die Masse für den Gebrauch zurechtgemacht wird, um so
den Körpergehalt zu vergrößern. Ferner kann die Menge des Weichmachungsmittels vergrößert
werden. Beispiel 3 gewährt noch weitergehende Freiheit in dem angegebenen Sinne.