DE2441603C2 - Pigment-festharzpraeparationen und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Pigment-festharzpraeparationen und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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- C08J3/22—Compounding polymers with additives, e.g. colouring using masterbatch techniques
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Description
Da Pigmente sich mitunter schlecht in verschiedenen Substraten verteilen lassen, werden seit geraumer
£eit sogenannte Präparationen, oder auch Konzentrate
genannt, eingesetzt, die die Dispergierschwierigteiten des reinen Pigmentes !licht mehr aufweisen und
tudem weitere anwendungstechnische Vorteile ergefcen
können. Pigmentpräparatt enthalten neben dem Pigment und sonstigen Zusatzstoffen, wie Verteilungsmittel,
als wichtigen Bestandteil eine Harzkomponente, in der die Pigmente fein dispergiert verteilt
»ind. So ist es verständlich, daß die Harzkomponente |>estimmten Anforderungen genügen muß. So soll einerseits
das Pigment in der Harzkomponente leicht Verteilbar sein, zum anderen soll aber die Harzkomponente
ihrerseits eine gute Verträglichkeit mit dem ru färbenden Substrat besitzen. Da die Forderung der
guten Verträglichkeit bisher nur für bestimmte Subftrate in Abhängigkeit von dem jeweiligen Harz-Träterstoff
gelöst werden konnte, besteht seit geraumer fceit das Bestreben, sogenannte »Universal-Präpara-
!ionen« herzustellen, die für die Färbung einer möglichst großen Anzahl unterschiedlicher Substrate eingesetzt
werden können. Die Anforderungen an »Universal-Präparationen« werden hinsichtlich der
Verträglichkeit und der anwendungstechnischen An- j5
lorderungen noch größer, wenn man fordert, daß die Präparationen nicht nur in Substraten mit einem in
den üblichen organischen Lösungsmitteln löslichen Harzanteil, sondern auch in wasserlöslichen Harzen
eingesetzt werden sollen.
Die Anmelderin hat sich die Aufgabe gestellt, Pigment-Festharzpräparationen
herzustellen, die sowohl in Substraten mit einem in den üblichen organischen Lösungsmitteln löslichen Harzanteil als auch in wasserlöslichen
Harzen eingesetzt werden können, wobei e5
eine einfache und wirtschaftliche Herstellung der Präparationen gewährleistet sein sollte.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß Pig-603
me-n-Festharzpräparationen mit den genannten Eigenschaften
erhalten werden, wenn man bei ihrer Herstellung als Trägerharz ein wasserlösliches methanolveräthertes
Kondensationsprodukt von Melamin mit Formaldehyd (Polymethoxymethylmelamin) verwendet
Es wurde fernerhin festgestellt, daß sich die genannten Festharz-Präparationen in besonders günstiger
Weise herstellen lassen, wenn man eine wäßrige Aufschlämmung des Pigmentes zusammen mit dem
wasserlöslichen methanolverätherten Kondensationsprodukt von Melamin mit Formaldehyd, gegebenenfalls
mit Netzmitteln und teilweise wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln, auf einer Rührwerksmühle
bis zur gewünschten Feinheit dispergiert und das Wasserlösungsmittelgemisch anschließend durch
Trocknen entfernt.
Die Vorteile der verfahrensgemäß erhältlichen Festharzpräparationen sind:
Eine nahezu universelle Verträglichkeit mit den verschiedensten Substratsystemen (z. B. mit luft-
und ofentrocknenden Alkyd- bzw. Acryl-Melaminhar/.en
in Einbrennsystemen, Nitroceüuloselacken, wasserverdünnbaren Alkyd/Melamin-Systemen
und wasserverdünnbaren Acryl/ Melamm-Systemen) und eine dadurch bedingte
sehr große Einsetzbarkeit in wäßrigen Systemen und Systemen mit organischen Lösungsmitteln.
2. Der Pigmentgehalt ka;in verhältnismäßig hoch
(ca. S5rr) eingestellt werden, d. h. bei Einsat/
der verfahrensgemäß hergestellten Festharzpräparation ergeben sich keine nennenswert stören
den Einflüsse des Trägerharzes auf das Anwendungsmedium.
3. Da bei Anwendung der Vordispergierung auf einer Rührwerksmühle und nachträglicher Abtrocknung
des Wasserlösungsmittelgemisches gut verteilbare Massen entstehen, wobei eine zusätzliche
Mahlungsich erübrigt, erhält man Produkte
ohne Staubentwicklung.
4. Bei den verfahrensgemäß hergestellten Fcstharzpräparationen,
soweit sie organische Pigmente enthalten, tritt eine deutlich verringerte
Neigung zur Flokkulation auf.
5. Während bei gewissen anorganischen Pigmenten,
z. B. stabilisierte Chromatpigmente. durch Überdispergierung eine Schädigung der Echtheitseigenschaften
auftreten kann, wird diese bei den verfahrensgemäß hergestellten Festharzpräparationen
vermieden.
6. Verfahrensgemäß hergestellte Produkte zeigen eine gute Glanzgebung, hohe Farbstärke und
brillante Farbtöne bei geringstem Dispergieraufwand. (Sie sind durch einfaches Auflösen, z. B.
mit einem Elcktrorührwerk, bereits sehr gut verteilbar).
7. Es war überraschend, daß der Einsatz der verfahrensgemäß
empfohlenen Kondensationsprodukte Festharzpräparationen mit einer solchen Vielzahl von technisch wirtschaftlichen Eigenschaften
ergab, bei gleichzeitiger sehr breiter Anwendungsmöglichkeit in wäßrigen und nichtwäßrigen Systemen. Der Erfolg des vorliegenden
Verfahrens war auch überraschend, zumal Kondensationsprodukte der verfahrensgemäß verwendeten
Art zwar schon sehr lange bekannt sind, bisher aber nicht für den vorliegend beschriebenen
Zweck verwendet wurden. Der Einsatz der genannten Kondensationsproduktc er-
streckte sich bisher vornehmlich auf die Verwendung als Teil komponente für die Herstellung von
Stoffdruckfarben, Schreibmassen und ähnlichen Anwendungen, die jedoch keine Hinweise auf
die hervorragende Ersetzbarkeit für das vorliegende Verfahren gaben. Die Herstellung der
verfahrensgemäß einsetzbaren wasserlöslichen methanolverätherten Melamin/Formaldehyd-Kondensationsprodukte
ist dem Fachmann bekannt und in einer Vielzahl von Patenten beschrieben worden. Dem Fachmann ist selbstverständlich
bekannt, daß der Grad der Methanolverätherung der Kondensationsprodukte ein Kriterium der Wasserlöslichkeit ist. Je nach der
gewünschten Anwendungsbreite der Festharzpräparationen wird der Fachmann in der Lage
sein, ohne erfinderischen Aufwand das für seine Zwecke günstigste Kondensationsprodukt zu
wählen. Die chemische Industrie stellt eine Reihe von Handelsprodukten her, die für die genannten
Zwecke zur Verfugung stehen. Für das angegebene Verfahren können sowohl anorganische als
auch organische Pigmente eingesetzt werden, wobei der Pigmentanteil bei den anorganischen
Pigmenten erfahrungsgemäß höher eingestellt werden kann als bei den organischen. Selbstverständlich
können zur Herstellung der Pigmente außer der vorstehend als besonders günstig angegebenen
Herstellungsart auch andere, dem Fachmann gebräuchliche Dispergierveirfahren
für die Einverleibung der Pigmente in das Trägerharz benutzt werden. Wenn man in der wäßrigen
Phase dispergiert, empfiehlt sich der Einsatz von Preßkuchen. Es ist jedoch aber auch möglich,
Pulverpigment anzuteigen und der Dispergierung zu unterwerfen.
Die in den Beispielen angegebenen Teile und Prozentzahlen
sind (iewichtseinheitcn.
Teile Molybdatrot
Teile Polymethoxymethylmelamin
Teile Butylglykol
Teile Wasser
Teile
Teile Polymethoxymethylmelamin
Teile Butylglykol
Teile Wasser
Teile
Diese Mischung wird in einer Rührwerksmühle, z. B. Sandmühle, bis zur gewünschten Feinheit dispergiert
(ca. 20 Minuten ein Durchgang).
Das Wasser-Lösungsmittel-Gemisch wird anschließend durch Trocknen bei ca. 100° C bis zur Gewichtskonstanz
entfernt. Es entsteht eine bröckelige Masse, die das Pigment in feindispergierter Form enthält.
Teile Nickeltitangelb
Teile Polymethoxymethylmelamin
Teile Butylglykol
Teile Wasser
Teile
Teile Polymethoxymethylmelamin
Teile Butylglykol
Teile Wasser
Teile
Diese Mischung wird in einer Rührwerksmühle, z. B. Sandmühle, bis zur gewünschten Feinheit dispergiert
(ca. 20 Minuten ein Durchgang).
Das Wasser-Lösungsmittel-Gemisch wird anschließend durch Trocknen bei ca. 100° C bis zur Gewichtskonstanz
entfernt. Es entsteht eine bröckelige Masse, die das Pigment in feindispergierter Form ent
68 Teile Chromtitangelb
12 Teile Polymethoxymetbylmelamin
4 Teile Butylglykol
16 Teile Wasser
100 Teile
12 Teile Polymethoxymetbylmelamin
4 Teile Butylglykol
16 Teile Wasser
100 Teile
Diese Mischung wird in einer Rührwerksmühle, z. B. Sandmühle, bis zur gewünschten Feinheit dispergiert
(ca. 20 Minuten ein Durchgang).
Das Wasser-Lösungsmittel-Gemisch wird anschließend durch Trocknen bei ca. 100° C bis zur Gewichtskonstanz entfernt. Es entsteht eine bröckelige Masse, die das Pigment in feindispergierter Form enthält.
15
Das Wasser-Lösungsmittel-Gemisch wird anschließend durch Trocknen bei ca. 100° C bis zur Gewichtskonstanz entfernt. Es entsteht eine bröckelige Masse, die das Pigment in feindispergierter Form enthält.
15
42,40 Teile Thioindigorot
20,88 Teile Polymethoxymethylmelamin
*° 1,89 Teile Triäthanolamin
20,88 Teile Polymethoxymethylmelamin
*° 1,89 Teile Triäthanolamin
3,16 Teile Butylglykol
31,67 Teile Wasser
100,00 Teile
31,67 Teile Wasser
100,00 Teile
Diese Mischung wird in einer Rührwerksmühle, a5 z. B. Sandmühle, bis zur gewünschten Feinheit dispergiert
(ca. 20 Minuten ein Durchgang).
Das Wasser-Lösungsmittel-Gemisch wird anschließend durch Trocknen bei ca. 100' C bis zur Gewichtskonstanz
entfernt. Es entstehen leicht schmierende Flocken, die das Pigment in feinst dispergierter
Form enthalten.
42,40 Teile Phthalocyaninblau
20,88 Teile Polymethoxymethylmelamin
1,89 Teile Triäthanolamin
3,16 Teile Butylglykol
31,67 Teile Wasser
100,00 Teile
1,89 Teile Triäthanolamin
3,16 Teile Butylglykol
31,67 Teile Wasser
100,00 Teile
Diese Mischung wird in einer Rührwerksmühle, L. B. Sandmühle, bis zur gewünschten Feinheit dispergiert
(ca. 20 Minuten ein Durchgang).
Das Wasser-Lösungsmittel-Geinisch wird anschließend durch Trocknen bei ca. 100° C bis zur Gewichtskonstanz
entfernt. Es entstehen leicht schmierende Flocken, die das Pigment in feinst dispergierter
Form enthalten.
86,00 Teile Molybdatrot - Preßkuchen 60%
9,10 Teile Polymethoxymethylmelamin
1,36 Teile Kondensationsprodukt von Formalde-„ hyd mit Naphthalindisulfonsäure 50%
9,10 Teile Polymethoxymethylmelamin
1,36 Teile Kondensationsprodukt von Formalde-„ hyd mit Naphthalindisulfonsäure 50%
3,54 Teile Butylglykol
100,00 Teile
100,00 Teile
Diese Mischung wird in einer Rührwerksmühle, z. B. Sandmühle, bis zur gewünschten Feinheit disper-6„
giert (ca. 20 Minuten ein Durchgang).
Das Wasser-Lösungsmittel-Gemisch wird anschließend durch Trocknen bei ca. 100" C bis zur Gewichtskonstanz
entfernt. Es entsteht eine bröckelige Masse, die das Pigment in feindispergierter Form enthält.
Beispiel 7
77.55 Teile Phthalocyaninblau - Preßkuchen 34%
77.55 Teile Phthalocyaninblau - Preßkuchen 34%
Verarbeitung dei Festharzpräparationen 13 00 Teile Polymethoxymethylmelamin Zn meisten Fällen ist es möglich, die Festharz-
1 93 Teile Kondensationsprodukt von Formakk- In den meisten . . ,__u „:_ CI„,.
hyd mit Naphthalindisulfonsaure 50 ,<
2,76 Teile Triäthanolamin
2,76 Teile Triäthanolamin
4^76 Teile Butylglykol S
1ϋ0·(Μ) Teile aSa^aufge'.östLwobei «JJ^polan: Uisungs
Diese Mischung wird in einer Rührwerksmühle,
z. B. Sandmühle, bis zur gewünschten Feinheit disperüieri (ca 20 Minuten ein Durchgang). '
z. B. Sandmühle, bis zur gewünschten Feinheit disperüieri (ca 20 Minuten ein Durchgang). '
Das Wasser-Lösungsmittel-Gemisch wird an- auf f^aparation' ^ ^^; Anwendungsgebiete tür
schlieüend durch Trocknen bei ca. 100 C bis zur Ge- d*F^J^ "Jf^n sind z. B. gegeben bei der
wichtskonr.ta.u entfernt. Es entstehen leicht schmie- die [^^P p ierherstellung, Druckfarhcnherrendc
Flocken, die das Pigment in feinst disperg.erter Lackherstenu^ Jmii4tpapierhersIellung.
Form enthalten. 15 6
Claims (3)
1. Pigment-Fefiharzpräparationen. gekennzeichnet
durch einen Gehalt an wasserlöslichem, methanolverestertem Kondensationsprodukt
von Melamin mit Formaldehyd (Polymeth-_ oxymethylmelamin) als Trägerharz.
2. Verfahren zur Herstellung von Pigment-Festharzpräparationen gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Trägerharz ein ■wasserlösliches methanolveräthertes Kondensationsprodukt
von Melamin mit Formaldehyd (Poly methoxymethylmelamin) verwendet.
3. Verfahren zur Herstellung von Pigment-Festharzpräparationen nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Aufschlämmung des Pigmentes zusammen mit dem
wasserlöslichen methanolverätherten Kondensationsprodukt von Melamin mit Formaldehyd, gegebenenfalls
mit Netzmitteln und teilweise wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln, auf einer
Rührwerksmühle bis zur gewünschten Feinheit dispergiert und das Wasserlösungsmittelgemisch
anschließend durch Trocknen entfernt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742441603 DE2441603C2 (de) | 1974-08-30 | 1974-08-30 | Pigment-festharzpraeparationen und verfahren zu ihrer herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742441603 DE2441603C2 (de) | 1974-08-30 | 1974-08-30 | Pigment-festharzpraeparationen und verfahren zu ihrer herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2441603B1 DE2441603B1 (de) | 1976-03-04 |
DE2441603C2 true DE2441603C2 (de) | 1976-10-21 |
Family
ID=5924487
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742441603 Expired DE2441603C2 (de) | 1974-08-30 | 1974-08-30 | Pigment-festharzpraeparationen und verfahren zu ihrer herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2441603C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
IT1237195B (it) * | 1989-11-16 | 1993-05-26 | Giuseppe Moltrasio | Masterbatch a vasto campo di utilizzazione. |
-
1974
- 1974-08-30 DE DE19742441603 patent/DE2441603C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2441603B1 (de) | 1976-03-04 |
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