DE631853C - Herstellung hochkonzentrierter AEtzalkalilaugen aus Silikaten, wie Leucit - Google Patents

Herstellung hochkonzentrierter AEtzalkalilaugen aus Silikaten, wie Leucit

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DE631853C
DE631853C DES108472D DES0108472D DE631853C DE 631853 C DE631853 C DE 631853C DE S108472 D DES108472 D DE S108472D DE S0108472 D DES0108472 D DE S0108472D DE 631853 C DE631853 C DE 631853C
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leucite
silicate
pressure
autoclave
silicates
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DES108472D
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IT POTASSA SOC
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IT POTASSA SOC
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D1/00Oxides or hydroxides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D1/04Hydroxides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Herstellung hochkonzentrierter Ätzalkalilaugen aus Silikaten, wie Leucit Zum Aufschluß von alkalihaltigen Silikaten ist es bereits bekannt, die Silikate nach Vermahlen mit Ätzkalk zu vermischen und sodann mit Wasser, gegebenenfalls unter Überdruck, zu kochen oder in feuchtem Zustand mit gespanntem Wasserdampf zu behandeln. Bei einer derartigen Behandlung haben sich bei vielen Silikaten, insbesondere Leucit, insofern Nachteile ergeben, als die Mischung, die zur Freimachung des Alkalis in sehr feinpulvriger Form vorliegen muß, bei der Behandlung mit Wasser oder Dampf erhärtet, so daß die Apparatur, z. B. der Autoklav, verstopft und dessen Entleerung unmöglich gemacht wird. Dieser Nachteil ließe sich vielleicht durch Zugabe erheblicher Wassermengen vermeiden, wodurch dann aber wiederum eine so große Verdünnung der Lösungen eintreten würde, daß das Aufschlußverfahren unrentabel würde.
  • Gemäß der Erfindung gelingt es nun, diese Nachteile zu überwinden und hochkonzentrierte Ätzalkalilösungen . durch Behandlung von Leucit und ähnlichen Silikaten mit Wasserdampf und erhöhtem Druck dadurch zu gewinnen, daß man das fein gemahlene Silikat bzw. den Leucit, gegebenenfalls nach Vermischung mit zum Aufschluß notwendigen Stoffen, körnt, darauf in den oberen, durch Siebboden abgetrennten Teil eines Autoklavs einfüllt, in den unteren Teil des Autoklavs eine zur Lösung der lösbaren Bestandteile des Silikats ausreichende Wassermenge einlädt und durch Erwärmen Wasserdampf erzeugt, der sich mit den löslichen Teilen des Silikats unter Bildung einer wäßrigen Lösung umsetzt. und in dieser Form in den unteren Teil des Autoklavs herabtropft, worauf durch ständiges Erhitzen der am Boden angesammelten Lösung die Erzeugung von Wasserdampf und die Auslaugung des Silikats bis zu dessen Erschöpfung fortgesetzt wird.
  • Zweckmäßigerweise kann zur Beschleunigung der Reaktion auf das feste Material von Zeit zu Zeit eine geringe Menge reines Wasser gespritzt werden, dessen Temperatur dem Druck, bei dem gearbeitet wird, entspricht. Ferner kann während der Behandlung der Druck eine kurze Zeit plötzlich vermindert werden, um das Zerbröckeln der behandelten kleinen Materialklumpen herbeizuführen und auf diese Weise die Berührungsflächen mit den warmen Dämpfen zwecks Beschleunigung der Reaktion zu steigern. Wenn beispielsweise Leucit zur Gewinnung von Zaliumhydroxyd behandelt werden soll, so wird in folgender Weise verfahren;.
    Der fein -gemahlene Leucit wird
    Calciumhydroxyd vermengt, wobei " `d
    Menge Calciumhydroxyd etwa 3o bis
    berechnet auf das Gewicht des. Leucits, gü ;gis
    trägt. Je höher der Zusatz an Calciumhydroxyd ist, desto schneller verläuft die Reaktion. Das Gemisch wird mit, io bis zu 3001, Wasser vermengt und dann gekörnt oder in kleine Klumpen verwandelt; diese werden in einen Behälter geschüttet, der einen Siebboden besitzt und oben offen ist. Dieser Behälter wird auf den oberen Teil eines Autoklars gestellt, der aus einem senkrechten zylinderförmigen, druckwiderstandsfähigen Rohr mit abnehmbarem Deckel besteht. Die Höhe des Autoklars ist derart bemessen, daß das zur Reaktion eingeführte Wasser, das sich auf dem Boden ansammelt, mit dem den Leucit enthaltenden Behälter nicht in Berührung kommt. Das Rohr besteht aus Eisen oder einem anderen gegenüber den angewendeten Reagenzien und den gebildeten Reaktionserzeugnissen widerstandsfähigen Material. Der Autoklar ist unten zum Ablassen der gesättigten Flüssigkeit mit Auslaßhahn versehen; die neue Flüssigkeit wird von oben zugeführt.
  • Nach Abschließen des Autoklars wird das auf dem Boden befindliche Wasser in geeigneter Weise erwärmt, so z. B. mittels eines elektrischen Widerstandes, durch Dampf oder direktes Feuer.
  • Der Druck kann zwischen 2 und ioo kg pro cm2 schwanken. Die Reaktion geht um so rascher vor sich, je höher die Temperatur und somit der Druck ist, bei dem bearbeitet wird.
  • Auf dem Autoklavkopf, in dessen Nähe sich die l.eucitmasse befindet, wird nötigenfalls eine geringe Kühlwirkung erzeugt; das hierbei niedergeschlagene Wasser fällt herab und sickert durch die darunterliegende Leucitschicht, von der es wieder auf den Boden des Autoklars tropft und sich mit der siedenden Flüssigkeit vereinigt. Die Kühlwirkung ist nicht erforderlich, wenn der Dampf bereits mit Feuchtigkeit gesättigt ist, wie dies bei der beschriebenen Einrichtung der Fall ist.
  • Dadurch, daß der Dampf bei jeder Kondensation in die am Boden befindliche Flüssigkeit die Salze abführt, die sich während der Reaktion gebildet und sich in der Flüssigkeit aufgelöst haben, sammeln sich diese Salze nach und nach in der Flüssigkeit an, und nach etwa 2 bis 24 Stunden, je nach Arbeitsdruck und -temperatur, ist das gesamte im Leucit enthaltene Kalium in die Flüssigkeit in Form einer konzentrierten Kaliumhydroxydlösung übergegangen.
  • Wenn man zum Beispiel in den Autoklar
    @t@no bis 500 cm3 Wasser je kg des zu behan-
    "" - nden Leucits einführt und bei einem Druck
    Etetwa 2o kg pro cm' arbeitet, so sind in
    a 14 Stunden das in dem behandelten Ge-
    misch enthaltene Kalium und Natrium vollständig ausgelaugt.
  • Wird der Druck während der Behandlung plötzlich herabgesetzt, dann platzen die erhärteten kleinen Klumpen und zerfallen in kleine Stücke, wodurch eine Kürzung der Behandlungszeit ermöglicht wird. Es empfiehlt sich, einige Zeit nach der Herabsetzung des Druckes zur Fortsetzung des Verfahrens wieder auf den anfänglichen Druck zurückzugehen.
  • Die Reaktionsgeschwindigkeit kann ferner auch dadurch gesteigert werden, daß das Gemisch von Zeit zu Zeit mit etwas Wasser von einer dem Druck im Autoklaren entsprechenden Temperatur bespritzt wird.
  • Die Konzentration der Lauge kann so weit durchgeführt werden, daß schließlich Lösungen von 30o bis 50o g Kaliumhydroxyd im Liter erzielt werden.
  • Beispiele i. Ein gekörntes Gemisch von ioo Gewichtsteilen Leucit mit 16,7 % K2 O und 8o Gewichtsteilen vollständig "gelöschtem Kalk wurde io Stunden lang bei einem Druck von 2o bis 22 kg pro cm2 behandelt.
  • Nach der Behandlung enthielt die Flüssigkeit 245 g K O H im Liter.
  • Die mit einem Durchschnittsmuster ausgeführte Analyse des festen Rückstandes ergab folgende Zahlen: Verlust beim Calcinieren: 34,74%, in H20 lösliches K20: nichts, freier Kalk: 2,3001o.
  • Der ' ausgewaschene Rückstand ergab: Feuchtigkeit: 30,88%, Verlust beim Calcinieren: 40,:29'1" Si 02: 16,92"[o, K.0: nichts.
  • Daraus geht hervor, daß das Kalium quantitativ herausgezogen und restlos als Kaliumhydroxyd in die Flüssigkeit übergegangen war.
  • 2. Ein Leucit; der 17,2 % K2 O enthielt, wurde so weit gemahlen, daß nur i % Rückstand auf dem Sieb Zoo verblieb. ioo Teile des Leucits wurden mit i f o Teilen Calciumhydroxyd vermischt und das Gemisch i Stunde lang in einer Trommel mit Schaufeln innig vermischt. Das Gemisch gelangte dann in eine Granuliervorrichtung, worin die Mischung in Kugeln mit einem Durchmesser von 5 mm bis 3 cm übergeführt wurde. Die Mischung wurde dann i Stunde lang mit Wasserdampf bei i20 bis 15o° C gehärtet. Alsdann wurden 300 kg dieser Leucit-Calciumhydroxyd-Körner in den Autoklav eingefüllt, wonach der Druck q. Stunden lang auf 3o kg gebracht wurde. Hierbei erhielt man 96,7 % K2 O gelöst in Form von K O H.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: ; i. Verfahren zur Herstellung von hochkonzentrierten Ätzalkalilösungen durch Behandlung von Leucit und ähnlichen Silikaten mit Wasserdampf unter erhöhtem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man das fein gemahlene Silikat bzw. den Leucit, gegebenenfalls nach Vermischung mit zum Aufschluß notwendigen Stoffen, körnt, darauf in den oberen, durch Siebboden abgetrennten Teil eines Autoklavs einfüllt, in den unteren Teil des Autoklavs eine zur Lösung der lösbaren Bestandteile des Silikats ausreichende Wassermenge einläßt und durch Erwärmen Wasserdampf erzeugt, der sich mit den löslichen Teilen des Silikats unter Bildung einer wäßrigen Lösung umsetzt und in dieser Form in den unteren Teil des Autoklavs herabtropft, worauf durch ständiges Erhitzen der am Boden angesammelten Lösung die Erzeugung von Wasserdampf und die Auslaugung des Silikats bis zu dessen Erschöpfung fort--gesetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beschleunigung der Reaktion auf das feste Material von Zeit zu Zeit eine geringe Menge reines Wasser gespritzt wird, dessen Temperatur dem Druck, bei dem gearbeitet wird, entspricht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder a, dadurch gekennzeichnet, daß während der Behandlung der Druck eine kurze Zeit plötzlich vermindert wird, um das Zerbröckeln der behandelten kleinen Materialklumpen herbeizuführen und auf diese Weise die Berührungsfläche mit den warmen Dämpfen zwecks Beschleunigung der Reaktion zu steigern.
DES108472D 1932-03-18 1933-02-28 Herstellung hochkonzentrierter AEtzalkalilaugen aus Silikaten, wie Leucit Expired DE631853C (de)

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DES108472D Expired DE631853C (de) 1932-03-18 1933-02-28 Herstellung hochkonzentrierter AEtzalkalilaugen aus Silikaten, wie Leucit

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DE (1) DE631853C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1061756B (de) * 1957-01-15 1959-07-23 Pechiney Prod Chimiques Sa Verfahren zur Gewinnung von Alkalihydroxydloesungen aus den beim Alkaliaufschluss von Bauxit u. dgl. anfallenden Rueckstaenden (Rotschlamm)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1061756B (de) * 1957-01-15 1959-07-23 Pechiney Prod Chimiques Sa Verfahren zur Gewinnung von Alkalihydroxydloesungen aus den beim Alkaliaufschluss von Bauxit u. dgl. anfallenden Rueckstaenden (Rotschlamm)

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