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Verfahren zur Gewinnung von oxalsauren Salzen ans Pflanzenstoffell.
Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Kalziumoxalat und anderen oxalsauren Salzen aus Pflanzenstoffen.
Es war bereits bekannt, dass insbesondere ein in Indien heimischer, als TerminaliaArjuna bezeichneter Baum einen bemerkenswerten Prozentsatz von oxalsauren Salzen enthält. Man verstand es jedoch bisher nicht, diese wertvollen Salze auf eine geeignete und wirtschaftlich brauchbare Weise zu gewinnen.
In der Patentschrift Nr. 102301 sind schon verschiedene Verfahren zum Abseheiden des kristallinisehen oxalsauren Kalkes auf physikalischem Wege aus dem Terminalia-Arjuna-Baume oder ähnlichen Bäumen beschrieben worden.
Das vorliegende Verfahren besteht im wesentlichen darin, dass die die Oxalate enthaltenen fein gepulverten Rinden der Terminalia Arjuna oder ähnlicher Bäume oder Pflanzen mit Wasser verrührt und in der so gewonnenen dünnbreiigen Masse ein Schaum erzeugt wird, wobei gegebenenfalls schaumerzeugende oder schaumerhaltende Mittel, wie z. B. Alkali, Rohdestillationsprodukte des Holzes, z. B.
Kreosot, Kienöl oder fette Öle zugesetzt werden können. Aus dem so erzeugten auf der Oberfläche de.
Breies schwimmenden Schaum werden dann die Oxalatkristalle in geeigneter Weise abgeschieden. Falls erforderlich, können der fein verteilten Rinde vor der Sehaumbildung Gerbstoffe oder andere lösliche Stoffe durch Auslaugen mit Wasser entzogen werden. Doch kann die Anwesenheit einer geringen Menge dieser Stoffe in der Masse die Schaumbildung begünstigen. Neben Kalziumoxalat werden auf diese Weise auch Barium-, Magnesium-und Aluminiumoxalat gewonnen.
Zur Durchführung des Verfahrens wird zunächst die Rinde des Baumes abgeschält. Es kann dies frische, lebende Rinde oder auch abgestorbener Schorf sein. Auch kann die StMmm-bzw. Wurzeinnde von abgebrochenen oder gefällten Bäumen verwendet werden. Die Rinde wird entsprechend fein zerrieben oder vermahlen, um die Oxalatkristalle soweit als möglich aus den Rindenteilehen freizumachen. Das Zerreiben oder Vermahlen erfolgt im trockenen oder nassen Zustande. Hierauf wird entweder ohne oder nach Entfernen der löslichen Teile, die fein zerriebene Rinde bei Temperaturen von zirka 300 C durch Zusatz einer genügenden Menge Wassers vollständig durchnässt und durchweicht.
In die so gewonnene breiige Masse wird nunmehr ein Luft-, Gas-oder Dampfstrom eingeleitet, der dieselbe unter Sehaumbildung aufwühlt, wobei die obenerwähnten Stoffe, die schaumerzeugend oder sehaumerhaltend wirken, zugesetzt werden können.
Der die Oxalate mit sich führende Schaum wird dann auf geeignete Weise von der übrigen Masse abgetrennt, z. B. abfliessen gelassen oder abgeschwemmt und in geeigneten Vorrichtungen, z. B. in einem Erzwaschtrog, weiter verarbeitet, in welchen der Schaum bzw. nach Zusammenfallen des Schaumes die Oxalate mittels eines Wasserstrahles oder auf andere geeignete Weise Sammelbehältern, Filtern oder andern geeigneten Vorrichtungen zugeführt werden, welche die Abscheidung der Oxalatkristallo ermöglichen.
Beispiel : Aus der Rinde von Terminalia Arjuna, die derart pulverisiert ist, dass sie durch ein hundertmasehiges Sieb geht, kann Kalziumoxalat auf folgende Weise ausgeschieden werden : Nach Entfernung nahezu des ganzen Tannins und der lösbaren Teile durch Auslaugen mit Wasser werden dem Rindenbrei Wässer, die vom Waschen von Holzverkohlungsgasen herrühren und Kreosot sowie andere
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Destillationsprodukte enthalten, und hierauf 0'2 bis l/ kalzinierte Soda auf die Tonne trockener Rinde in ungefähr 10 t Wasser zugesetzt. Hierauf wird durch Einpressen von Luft in die Masse ein dichter Schaum erzeugt, der. auf die obengenannte Weise abgetrennt und weiter verarbeitet wird. Der ganze Vorgang spielt sich bei Temperaturen von ungefähr 30 C ab.
Ist die Schaumbildung eine ungenügende, so können der Masse vor oder während der Schaumerzeugung noch O'2 bis 1'5 leg Sesamöl zugesetzt werden, das eine hinlängliche Schaumbildung bewirkt,
Im Gegensatze zu andern physikalischen Aufbereitungsverfahren, die auf der Benutzung der Schwerkraft beruhen, gründe sich das Schaumschwimmverfahren darauf, dass die Partikelchen von Kalziumoxalat, obwohl sie 2Y2mal schwerer sind als die Rindenteilchen, aus der behandelten Masse durch den in sie eingeleiteten Luft-, Gas-oder Dampfstrom hochgetrieben werden und im gebildeten Schaum bleiben, während die Rindenteilchen im Laufe des Schaumschwimmverfahrens untersinken.