DE459144C - Verfahren zur Gewinnung der organischen Bestandteile von Kaustobiolithen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung der organischen Bestandteile von Kaustobiolithen

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DE459144C DEG61047D DEG0061047D DE459144C DE 459144 C DE459144 C DE 459144C DE G61047 D DEG61047 D DE G61047D DE G0061047 D DEG0061047 D DE G0061047D DE 459144 C DE459144 C DE 459144C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G99/00Subject matter not provided for in other groups of this subclass

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Extraction Or Liquid Replacement (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung der organischen Bestandteile von Kaustobiolithen. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung der gesamten organischen Substanzen, welche in Kaustobiolithen entbalten sind. Insofern, als bei der Bildanä dieser Gesteine neben pflanzlichenStoffen stets. auch tierische Stoffe, oder umgekehrt, zur Ablagerung gelangen und außerdem alle Zersetzungsstufen ineinandergreifen, so daß kein einheitliches Produkt in der Natur vorhanden sein kann, lassen sich die organischen Substanzen durch Extrahieren oder Verseifen oder Schwelen bei weitem nicht vollständig gewinnen, es würde vielmehr stets ein gewisser wirtschaftlich wesentlicher Prozentsatz der organischen Substanzen im Gestein zurückbleiben. Tritt nun gar die organische Substanz in den Vordergrund wie bei der Mehrzahl der bituminösen Gesteine, so ist die Ausbeute an organischen Substanzen noch viel geringer, d. h. derVerlust an solchen noch erheblich größer.
  • Es war daher von jeher das Bestreben der Chemiker, die anorganischen Substanzen zu beseitigen, wobei im wesentlichen zwei Richtungen eingeschlagen wurden. Das eine Verfah.ren ist, abgesehen von der Entfernung von den in Mineralsäuren löslichen Bestandteilen (wie Kalke), vornehmlich ein mechanisches Verfahren, das darauf abzielt, durch Zusatz von Öl eine wäßrige Emulsion herzustellen, wobei dann die organische Substanz als spezifisch leichteres Material in den obersten Schichten angereichert wird. Nun enthält fast jeder bituminöse Schiefer ziemlich viel Ton, ein Kolloid, das sich gleichfalls in den obersten Schichten ansammelt und so kaum von der organischen Substanz sich trennen läßt. Der Ton ist so innig mit dem Bitumen vermengt, daß viele Forscher zu der Ansicht neigen, daß beide eine chemische Verbindung eingegangen hätten. Zuzugeben ist, daß eine wesentliche Anreicherung der organischen Substanz durch dieses Verfahren erzielt wird. Die anderen Wege, die eingeschlagen wurden, sind chemischer Natur und beruhen auf der Tatsache, daß Fluorwas,serstoffsäure die Silikate zerlegt und deren Kieselsäure verflüchtigt. Die restlichen anorganischen Verbindungen können dann durch Mineralsäuren entfernt werden. Eine technische Bedeutung haben diese Verfahren aber nicht erlangt, da der Verbrauch an Flußsäure viel zu groß ist, abgesehen von der kostspieligen Apparatur, die hierzu nötig wäre.
  • Die Nachteile, welche bei den vorerwähnten Verfahren- auftreten, werden bei dem Verfahren vorliegender Erfindung behoben, insofern, als dieses tatsächlich eine volle Ausbeute ergibt und den Verbrauch an Chemikalien in erträglichen Grenzen hält. Bei der Trennung der organischen Substanzen von dem Gestein werden sie teils in fester Form (Kohle), teils in halbfester bis flüssiger Form (Fett, Harzsäuren und Eiweißstoffe) gewonnen. Eine besondere, nämlich praktische Bedeutung hat das Verfahren für solche Kaustobiolithe, bei denen brennbare Bestandteile gegenüber den anorganischen in den Hintergrund treten, wie etwa die bituminösen Kalke, ölschiefer usw.
  • Das Verfahren besteht im wesentlichen in dem aufeinanderfolgenden Behandeln der Gesteine mit Lösungsmitteln, wie Lauge und Mineralsäuren, bei gleichzeitiger Zerlegung des anorganischen Teiles des Gesteins in seine Komponenten. Das Gestein wird hierbei entweder im Druckkessel bei bestimmter Temperatur und gewissem Druck mit Ätznatron- oder Sodalösung behandelt, oder es wird in schmelzendes Ätznatron eingetragen und nachträglich mit Wasser versetzt. Im wäßrigen Teil des Aufschlusses befinden sich dann die -etwaigen Fett- und Eiweißstoffe sowie ein Teil der Harzsäuren in verseiftem Zustand, die dann auf bekannte Weise durch Fällen mit Mineralsäuren und. Extrahieren gewönnen werden könnten. Da aber der Anteil dieser Stoffe z. B. im Ölschiefer ganz gering ist, wird sich diese Arbeit nicht lohnen und kann in Wegfall kommen.
  • Außer der Auflösung der Paraffine, Eiweißstoffe und Harze tritt nun eine Lockerung des Gesteins ein, ohne daß die Hauptmenge der organischen Substanz, welche eine Kohle darstellt, wesentlich angegriffen wird. Dann durch Behandeln des von der Lauge abfiltrierten Schlamms mit Mineralsäuren werden die anorganischen Stoffe vollends gelöst, und die Hauptmenge der organischen Substanz bleibt in fein verteiltem Zustand als Kohle zurück, die auf irgendeine Weisse weifierbehandelt werden kann, wie durch Extrahieren, Schwelen oder Brikettieren, sofern nicht vorgezogen wird, sie zurHerstellung vonSprengstoffen zu verwenden, da der Aschegehalt beliebig erniedrigt werden kann.
  • Kalkhaltige: Gesteine werden aus wirtschaftlichen Gründen am besten vorher einer Behandlung mit roher Salzsäure unterworfen, um den Aufwand an Lauge zu reduzieren; da sich praktisch wenig Wasserglas und kein Aluminat bildet, kann die Lauge wiederholt benutzt werden. Da das Gestein im aufgeschlossenen Zustand vorliegt, lassen sich dessen einzelne Komponenten der Reihe nach zur Abscheidung bringen, teils durch Elektroosmose, teils durch einfache Fällungen. Feste Rückstände außer der Kohle hinterbleiben bei diesem Verfahren nicht. Ausführungsbeispiel. In einem mit luftdichter Haube und Rührwerk versehenen Bottich werden ioo kg Ölschiefer mit i 2o kg 2oprozentiger roher Salzsäure heiß versetzt. Die entweichende wird entweder in Stahlflaschen komprimiert oder zur Fällung des Aluminiums, in einem nachfolgenden Proze9 verwendet. Der abfiltrierte Rückstand wird im Autoklaven auf etwa 300° C bei 4o bis 6o Atm. Druck mit iooo 1 4prozentiger Natronlauge drei Stunden lang erhitzt. Die abfiltrierte Lauge wird mit den Waschwässern eingeengt und weiter verwendet, bis sie mit Schwefel und Kieselsäure so weit gesättigt ist, daß sie zum Aufschluß nicht mehr brauchbar ist. Hierauf wird diese Endlauge in einem mit Haube versehenen Bottich mit Salz- oder Schwefelsäure zersetzt und etwas erhitzt, bis der Schwefelwasserstoff vertrieben ist. Dieser Schwefelwasserstoff wird in Natronlauge oder Natriumsulfitlösung aufgefangen. Die angesäuerte Lösung wird in einem Dreizellenapparat der Elektroosmose unterworfen und liefert Kieselsäure, Natronlauge und Schwefelsäure bzw. Chlor.
  • Der von der Lauge abfiltrierte braunschwarze Rückstand wird ebenfalls in einem mit Haube und Rührwerk versehenen Bottich mit so viel Salz oder Schwefelsäure versetzt, als zur Lösung des Eisens und Aluminiumoxyds nötig ist, wobei alles bis auf die Kohle in Lösung geht (also auch die Kieselsäure wird kolloidal gelöst). Die Kohle wird abfiltriert und in der Trockentrommel getrocknet. Die ganze Lösung wird mit Ätznatron alkalisch gemacht, wobei Fe(OH)3 Fe(OH)2 ausfällt, hingegen A1203 und Si02 gelöst bleiben. Die Fe-Oxyde werden abfiltriert, ausgewaschen und in der Trockentrommel getrocknet. Es entweicht wieder H,S, der wie vorher in Natronlauge oder Sulfitlösung aufgefangen wird.
  • In das Filtrat von den Eisenoxyden wird zwecks Fällung von Al(OH)3, C02 oder die COZ haltigen Gase einer Feuerung eingeleitet. Das Al (OH), wird filtriert und ausgewaschen und schließlich getrocknet. In der Lösung befindet sich nur noch kolloidale SiO2, welche absolut Fe-frei ist und schließlich noch nach Ansäuren mit Salz- oder besser Schwefelsäure im Elektroosmoseapparat von vorhandenen Elektrolyten befreit wird. Das Si0,- Sol wird dann eingedampft und getrocknet.
  • Aus iooo kg eines württembergischen Ölschiefers können auf diese Weise folgende Produkte gewonnen werden: i. 8o kg cbm C02.
  • 2. 3oo kg Kieselsäure, wasserfrei und absolut rein.
  • 3. 3o kg Schwefelwasserstoff. q.. 8 kg Eisenoxyd.
  • 5. 7o kg Tonerde (eisen- und natriumfrei).
  • 6. Zoo kg Kohle mit einem Aschegehalt von etwa 5 %.

Claims (1)

  1. PA T1.NTANSPRUCI3: Verfahren zur Gewinnung der organischen Bestandteile von Kaustobiolithen, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Aufschließung durch Erhitzen mit Alkalilauge (unter Druck) die anorganischen Bestandteile durch Behandlung mit Säure abtrennt.
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