DE469211C - Verfahren zum Entmineralisieren von Knochen mittels einer Loesung von Phosphorsaeure - Google Patents

Verfahren zum Entmineralisieren von Knochen mittels einer Loesung von Phosphorsaeure

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DE469211C
DE469211C DEG68058D DEG0068058D DE469211C DE 469211 C DE469211 C DE 469211C DE G68058 D DEG68058 D DE G68058D DE G0068058 D DEG0068058 D DE G0068058D DE 469211 C DE469211 C DE 469211C
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phosphoric acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H1/00Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue
    • C09H1/02Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue of bones

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zum fintmineralisieren von Knochen mittels einer Lösung von Phosphorsäure Es ist bereits vorgeschlagen worden, Knochen mittels einer Lösung von Phosphorsäure unter Fällung des Dicalciumphosphats durch Kalkmilch_und unter Wiedergewinnung der Phosphorsäure zu entmineralisieren, indem man Schwefelsäure auf einen Teil der von den Knochen abgezogenen Laugen einu-irken läßt. Jedoch konnte dies . Verfahren bisher nicht in die Praxis übertragen werden, weil der zunächst in die Augen springende Vorteil der Wiedergewinnung der Phosphorsäure durch die dem Verfahren anhaftenden Mißstände, wie die Umständlichkeit der Wiedergewinnung der Phosphorsäure, die träge Ein-Wirkung der Phosphorsäure auf die Knochen und die Verunreinigung dies ausgefällten phosphorsauren Kalks durch Gips mehr als aufgewogen wurde. Diesen Übelständen abzuhelfen ist Aufgabe vorliegender Erfindung, die darin besteht, daß man hierbei einen Teil der Phosphorsäure so auf die Knochen einwirken läßt, daß von der gesamten Acidität immer ein gewisser Teil (z. B.5 a`o) in Form freier Phosphorsäure vorhanden ist, während man im übrigen mit der Regenerierung der Phosphorsäure durch die Schwefelsäure aufhört, ehe alles Monocalciumphosphat zersetzt ist, und daß man dann die wiedergew onnene Phosphorsäure über Kohle filtriert, um sie vor der Wiederverwendung von Gips zu befreien.
  • Arbeitet man in dieser Weise, so ist die Regenerierung der Phosphorsäure sehr einfach.. man muß nur achtgeben, immer die Zufuhr von Schwefelsäure dann einzustellen, wenn noch ein wenig Monocalciumphosphat vorhanden ist. Dieser Zeitpunkt läßt sich leicht aus der'bekannten Menge der vorhandenen, umzusetzenden Stoffe berechnen und durch Titration genommener Proben kontrollieren. Diese Regeneration kann in der Kälte durchgeführt werden, und man kann für sie also Holzbottiche mit hölzernem Rührwerk verwenden, auch den entstandenen Gips durch ein einfaches, als Ganzes einzusetzendes Filter leicht entfernen.
  • Auch wirkt . die Phosphorsäure auf die Knochen nun keineswegs mehr träge ein,, wenn man den Kreislauf der Flüssigkeit beschleunigt und die Arbeit so regelt, daß die ablaufende Flüssigkeit immer noch einen gewissen Mindestgehalt (etwa von 5 %) ihrer Gesamtacidität in Form freier Phosphorsäure enthält. Diese Bedingung ist sehr wichtig und erfordert naturgemäß einen genügenden Überschuß an Phosphorsäure. Aber sie hat auf die Ausbeute des Verfahrens einen geradezu überraschenden Einfluß. Da andererseits diese überschüssige Phosphorsäure immer wieder in den Kreislauf .des Verfahrens zurückkehrt, so werden 14ehrkosten hierfür nicht erfordert.
  • Eine Verunreinigung des Präzipitats mit Gips wird, wie bereits bemerkt, durch Filtration der wiedergewonnenen Phosphorsäure über Kohle leicht vermieden.
  • Zur Durchführung des hier in Rede stehenden Verfahrens stellt man zunächst einen Vorrat verdünnter Phosphorsäure her, indem man gepulvertes mineralisches Phosphat oder besser aus Knochen durch Ausfällung erhaltenes Bicalciumphosphat mit Schwefelsäure behandelt. Dieser Vorgang wird in der Kälte, in Holzgefäßen durchgeführt, die mit Rührschaufeln versehen sind. Zn diese Kufen gibt man zunächst ein wenig Wasser, sodann nach und nach das Phosphat, wobei man immer so viel rührt, um ,eine homogene Phosphataufschw.emmung zu .erhalten. Hierzu fügt man dann Schwefelsäure von 53 bis 6o° B6, und zwar so lange, bis fast alles Monocalciumphosphat, das sich zunächst bildet, wieder verschwunden ist. Man muß gut darauf sehen, jede Anwesenheit freier Schwefelsäure zu vermeiden, da diese eine nachteilige -Wirkung auf die Farbe des Osseins und somit auch der Gelatine ausübe. würde. Nachdem alle nötige Schwefelsäure zugegeben ist, läßt man den entstandenen wasserhaltigen Gips sich absetzen und gießt die obenstehende saure Lösung ab. Der Niederschlag wird durch ein Filter gepumpt und mit möglichst wenig Wasser ausgewaschen. Anderseits läßt man die saure Lösung durch ein Koksfilter gehen, um die feinen Cipsteilchen abzusondern, die die Knochen umhüllen und die lösende Wirkung der Säure auf -ihre MineralstofEeverhindern würden. Alsdann. wird die saure Lösung durch Zusatz von Wasser auf die gewünschte .Stärke verdünnt, die von der Jahreszeit abhängt.
  • Man läßt die Lösung nunmehr die zur Auslaügung der Knochen dienenden Kufen durchfließen, wobei die Durchflußgeschwinäigkeit so geregelt wird, daß sie beim Austritt aus der Gefäßreihe noch etwa 5 % Gesamtsäuregehalt als freie Phosphorsäure enthält, damit nicht Bicalciumphosphat ausgefällt wird, das die weitere Wirkung der Säure behindern würde.
  • Ein Teil der aus den Ansäui-ungsgefäßen kommenden Flüssigkeit wird mit Schwefelsäure von 53 bis 6o° B6 in der vorhin, beschriebenen Weise behandelt, um den Vorrat an Säure zu ergänzen. Diese Flüssigkeit dient dann zum Ersatz der Phosphätaufschwenimung, die bei Inbetriebsetzung des Verfahrens hergestellt würde. Um die Lösung auf den gewünschten Säurüngsb ad zu bringen, wird sie mit den Waschwässern vom Auswaschen des gefällten Gipses -versetzt.
  • Der Rest der phosphathaltigen Flüssigkeit wird in gewöhnlicher Weise mit Kalkmilch behandelt, um aus Knochen ausgefälltes Bicalciumphosphat herzustellen. Man kann ihn auch als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Phosphorsäure oder ihrer Abkömmlinge verwenden.
  • Der bei der Gewinnung der Phosphorsäure nebenbei entstandene Gips kann leicht gereinigt und in eine als Stuck verwendbare Form übergeführt werden. Zu dem Zweck wird er in einem Rührwerkbottich mit Wasser angerührt und mit Ätznatron neutralisiert. Man läßt ihn dann noch durch eine Filterpresse gehen und wäscht ihn hier nochmals mit Wasser. Man erhält so reinen, wasserhaltigen Gips, der neutral und weiß ist, und den man im Muffelofen bei gewünschter Temperatur calcinieren kann. Ausführungsbeispiel Eine Reihe von Holzbottichen wird mit den zu entmineralisierenden Knochen beschickt; man läßt die hierfür zu benutzende Phosphors.äurelösung mit einem Gehalt von etwa 12 3 g freier Säure im Liter eintreten, während sie aus dem letzten Bottich mit etwa 5 % freier Säure austritt: Man gibt dann in Rührwerksbottichen auf iooo 1 der Lauge 63 kg Schwefelsäure (H2 S04) zu, wobei auf ioo kg ausgelaugter Knochen 5.3,8 kg Schwefelsäure von 6o° B6 verbraucht werden. Hierauf läßt man absitzen, zieht die klare Lösung ab und filtriert sie, wie angegeben, über Koks.
  • Der Rückstand wird m einer Filterpresse o. dgl. von anhaftender Lauge befreit, während der Rückstand ,gewaschen und auf Stuckgips verarbeitet wird. Von diesem werden etwa 37,5 kg auf i oo kg Knochen gewonnen.

Claims (1)

  1. PATENTT ANSPRUCH Verfahren zum Entmineralisieren von Knochen mittels einer Lösung von Phosphorsäure unter Fällung des Dicalcium.-phosphats durch Kalkmilch und unterWiedergewinnüng der Phosphorsäure, indem man Schwefelsäure auf seinen Teil. der von den Knochen abgezogenen Laugen einwirken läßt, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil der Phosphorsäure so auf die Knochen einwirken läßt, daß _ von 'der gesamten Acidität immer ein gewisser Teil (z. B. 5%) in Form freier Phosphorsäure vorhanden ist, während man im übrigen mit der Regenerierung. der Phosphorsäure durch die Schwefelsäure aufhört, ehe alles Monocalciumphosphat zersetzt ist und daß man darin. die wiedergewonnene ,Phosphorsäure über Koks filtriert, um sie vor der Wiederverwendung von Gips zu befreien.
DEG68058D 1926-08-26 1926-08-26 Verfahren zum Entmineralisieren von Knochen mittels einer Loesung von Phosphorsaeure Expired DE469211C (de)

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