DE620547C - Verfahren und Greiferwerkzeug zur Herstellung einer unaufziehbaren Naht mittels Naehmaschine - Google Patents

Verfahren und Greiferwerkzeug zur Herstellung einer unaufziehbaren Naht mittels Naehmaschine

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DE620547C DEH140291D DEH0140291D DE620547C DE 620547 C DE620547 C DE 620547C DE H140291 D DEH140291 D DE H140291D DE H0140291 D DEH0140291 D DE H0140291D DE 620547 C DE620547 C DE 620547C
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    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05BSEWING
    • D05B57/00Loop takers, e.g. loopers
    • D05B57/08Loop takers, e.g. loopers for lock-stitch sewing machines
    • D05B57/10Shuttles
    • D05B57/14Shuttles with rotary hooks
    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05BSEWING
    • D05B73/00Casings
    • D05B73/04Lower casings
    • D05B73/12Slides; Needle plates

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  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

  • Verfahren und Greiferwerkzeug zur Herstellung einer unaufziehbaren Naht mittels Nähmaschine Die Erfindung betrifft ein neuartiges Verfahren zur Herstellung einer unaufziehbaren, geknoteten Nähnaht und- das dazu erforderliche Greiferwerkzeug. Bei dem allgemein üblichen Doppelsteppstich, bei .dem der Ober-und Unterfaden verschlungen ineinandergreifen, findet die Verschlingung mittels Greiferwerkzeuges derart statt, daß die von der abwärts gehenden Nadel unterhalb der Stichplatte gebildete Schleife durch einen Greiferhaken aufgezogen und; um .die Unterfadenspule gelegt wird. Diese aufgezogene Oberfadenschleife wird sodann durch den Fadenheber eingeholt, wobei der seitlich aus der Spulenkapsel ragende Unterfaden umschlungen und mit nach oben genommen wird, wodurch die verschlungene Verbindung entsteht. Diese so erhaltene Verbindung der beiden Nähfäden. hat aber den Nachteil, daß die Nähnaht die Bezeichnung »ttnaufziehbar und fest« für sich nicht in Anspruch nehmen kann; denn macht man den Versuch mit zwei unzerreißbaren Fäden, daß man an dem einen Fadenende zieht, so wird sich die Nähnaht genau so aufziehen lassen wie jede Kettenstichnähnaht, da beiden Näharten der innere Halt fehlt. Es kommt sehr oft vor, daß durch Abscheuern oder bei Stoffverbindungen, die dauernd einer Beanspruchung unterworfen sind, die Doppelsteppstichnaht an einer Stelle reißt; in diesem Fall ist ein weiteres Aufgehen der Nähnaht nicht aufzuhalten. Diese einmal unterbrochene Nähnaht muß demnach übernäht werden, was unschön aussieht. Ein weiterer Nachteil der heutigen Doppelsteppstichnähmaschine ist der, daß das Greiferwerkzeug, das zur Herstellung der Stichbildung Verwendung findet, in seiner Ausführung und Bearbeitung viel zu umständlich und teuer ist gegenüber der geleisteten Arbeit.
  • Diese Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt, welche ein neues Verfahren nebst Greiferwerkzeug zur Herstellung einer unaufziehbaren Naht betrifft. Das Wesen dieses neuen Verfahrens besteht darin, daß die vom Oberfaden beim Hochgehen der Nähnadel sich bildende Schleife durch das Greiferwerkzeug in zwei Schleifen zerlegt wird, die bei ihrer Bildung so gedreht werden, daß ihre nach oben führenden freien Enden nach innen einander zugekehrt zu liegen kommen, so daß sie mit dem durch sie geführten Unterfaden beim Einziehen in den Stoff einen fest verschlungenen Kreuzknoten bilden. Das zur Durchführung des Verfahrens erforderliche Werkzeug ist in der Hauptsache so ausgebildet, daß die vom Oberfaden gebildete Schleife von zwei am Umfang des Greifers um etwa t5o° voneinander'entfernt und in der Achsenrichtung des Greifers in einem geeigneten Abstand hintereinander angebrachten Greiferspitzen- nacheinander erfaßt und aufgezogen wird, wobei sie über einen an der Stichplatte feststehend angeordneten Zwischenhaken geführt wird und, dadurch zwei Schleifen gebildet werden, deren freie Enden um den Spulenkorb geführt und dadurch nach innen einander zugekehrt werden, und durch welche der vom Spülchen kommende Unterfaden geführt wird, so daß beim Hochgehen' des Fadenhebers und Einziehen der Fadenverschlingung in den Stoff der obenerwähnte Kreuzknoten entsteht.
  • Durch diese Arbeitsweise wird eine Fadenvorrichtung erzielt, welche an Festigkeit und in sich abgeschlossener Haltbarkeit nicht übertroffen werden kann, ,da jeder einzelne Stich für sich durch die Verknotung abgeschlossen ist. Reißt an irgendeiner Nähstelle der Faden bei einer Stoffverbindung, so ist durch die Unabhängigkeit der einzelnen Stiche zueinander ein Weiteraufgehen der Naht ausgeschlossen. Das neue Greiferwerkzeug zur Durchführung des geschilderten Verfahrens ist wesentlich einfacher in seiner Ausbildung als die bisher bekannten Greiferwerkzeuge und kann in jede vorhandene Nähmaschine eingebaut werden, wobei es auch eine gute Stopf- und Sticharbeit ermöglicht.
  • In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
  • Abb. i zeigt das eingebaute Greiferwerkz@ug in Ansicht als Aufriß.
  • Abb.2 zeigt das eingebaute Greiferwerkzeug in Ansicht als Grundriß.
  • Abb.3 zeigt das eingebaute Greiferwerkzeug in Ansicht als Seitenriß mit dem Beginn der Schleifenziehung.
  • Abb.4 zeigt Abb.3 mit der Endgreiferstellung für aufgezogene Schleife I.
  • Abb.5 zeigt Abb.3 mit der Endgreiferstellung für aufgezogene Schleife II.
  • Abb. 6 zeigt das zusammengebaute Greiferwerkzeug im Schnitt nach Linie E-F der Abb. 7.
  • Abb. 7 zeigt das zusammengebaute Greiferwerkzeug in Ansicht bei Beginn der Schleifenziehung.
  • A1yb. 8 mit Abb. io zeigen das- Greiferwerkzeug in drei Ansichten.
  • Abb. ii zeigt vergrößert die Fadenspule und deren Festhaltung im Längsschnitt.
  • Abb. 12 zeigt vergrößert die Fadenspule im Seitenriß. , Abb. 13 mit Abb._ 15 zeigen die Stichplatte mit dem Zwisehenhäken in drei Ansichten. Abb. 16 mit Abb. ig zeigen den Fadenspulenkorb in drei Ansichten und einen Schnitt nach Linie G-H der Abb. ig.
  • Abb.2o mit Abb.22 zeigen den Fadenspulenkorbträger in zwei Ansichten, und einen Schnitt nach Linie f der Abb. 22. Abb.23 zeigt in auseinandergelegtem Zustande die Einfädelung des Unterfadens von der Fadenspule zum Fadenspulenkorb.
  • Abb. 24 zeigt den Nähbeginn mit abwärts gehender Nähnadel im Aufriß.
  • Abb. 25 zeigt den Nähbeginn mit abwärts gehender Nähnadel im Seitenriß. -Abb.26 zeigt die aufwärts gehende Nähnadel und die dabei gebildete Schleife im Aufriß.
  • Abb.27 zeigt die aufwärts gehende Nähnadel und die dabei gebildete Schleife im Seitenriß.
  • Abb. 28 zeigt vergrößert .die Fadenführung im Aufriß mit aufgezogener Schleife I (vgl. Abb. 4).
  • Abb. 2g zeigt vergrößert die Fadenführung im Seitenriß mit aufgezogener Schleife I (vgl. Ab b, 4) .
  • Abb. 30 zeigt vergrößert die Fadenführung mit lose eingezogener Schleife I und teilweise aufgezogener Schleife II.
  • Abb.31 zeigt dieselbe Fadenführung im Seitenriß.
  • A'bb. 32 zeigt vergrößert die Fadenführung im Seitenriß mit fest eingeholter Schleife I, aufgezogener Schleife II sowie unter die Stichplatte gezogenem Unterfaden (vgl. Abb. 5).
  • Abb.33 zeigt die gleiche Ansicht, wobei Nadel- und Greifetmittel eine Linie bilden. Abb. 34 zeigt die gleiche Ansicht mit hochgezogenen Schleifen samt Unterfaden.
  • Abb. 35 zeigt vergrößert den noch offenen Knoten, wie er den Unterfaden umschlingt. Abb. 36 zeigt vergrößert den geschlossenen Knoten, wie er durch den Fadenheber direkt unter den Stoff gebracht wird.
  • Abb. 37 zeigt die Bildung des Kreuzknotens beim Einzug in den Stoff.
  • Abb.38 zeigt vergrößert den neuen verknoteten Doppelsteppstich in den Stoff eingezogen.
  • Das Greiferwerkzeug nimmt an der Nähmaschine dieselbe Stelle ein wie die bekannten Greifersysteme. Die Stofftragplatte i mit ihren Stollen, welche das gesamte Schlingenbildungswerkzeug aufnehmen, ist in der üblichen Form ausgebildet. Der Stollen 2 der Tragplatte i nimmt in einer Bohrung die hohlgezogene Hauptantriebswelle 3 auf, an deren einem Ende der gesamte Greifer 4 durch zwei Schrauben 5 fest mit ihr verbunden ist. Die Greiferseite gegenüber dem Antrieb besitzt einen Halbkreis 6, während die Seite gegen den Antrieb zu eine Vollscheibe 7 mit anschließender Deckelform bildet. Beide Teile -werden durch das Verbindungsglied 8 miteinander verbunden, wobei dasselbe, um der Nähnadel einen früheren Einlaß zu gewähren, eine Einbuchtung 9 trägt. Der Halbkreisring 6 und die Vollscheibe 7 tragen in bestimmtem Abstand voneinander Ansätze io und ii, welche in kurze Greiferspitzen 12 und 13 ausmünden. Zur besseren Darstellung von Bauart und Fadenführung sind die Greiferspitzen in der Zeichnung etwas größer angegeben. Um eine gute Fadenführung zu erhalten, besitzen die Greiferspitzen 12 und 13 ein halbkreisförmiges Läppchen 14 und 15, wobei zwischen den Ansätzen io und i i und den Läppchen 14 und 15 eine Rille 16 und 17 entsteht, in welche sich jeweils der Faden legt. Ferner ist der Halbkreisring 6 mit einer Ablenkungsleiste 18 für den Unterfaden versehen, welche sich einerseits an den Ansatz io anschließt und an dem Verbindungsglied 8 in einer Abrundung i9 endet. Damit die betreffende aufgezogene Schleife abgezogen werden kann, ist sowohl der Halbkreisring 6 als auch die Vollscheibe 7 mit kurvenartigen Ausläufen 20 und 21 versehen; ferner sind zum guten Durchlaß von Ober- und Unterfaden die Kanten 22 und 23 stark abgerundet.
  • Im Gegensatz zu den bisherigen, teuer herzustellenden umlaufenden Greifern mit den teils angeschraubten, teils festen Anschlag-und Ablenkungsleisten ist das neue Greiferwerkzeug, das außer den zwei Ansätzen io und i i und der Ablenkungsleiste lauter glatte Flächen aufweist, billiger und einfacher herzustellen. Es wird dazu ein glatt gezogenes Stahlrohr verwendet, wobei die beiden Ansätze io und ii mit den Greiferspitzen 12 und 13 und der Ablenkungsleiste 18 eigens angesetzt werden.
  • Über dem Greiferwerkzeug 4 ist in die Stofftragplatte i rückwärts liegend vom Antriebswellenmittel : die Stichplatte 24 in der bekannten Weise eingelassen und wird mittels zweier Schrauben 25 mit der Tragplatte i fest verbunden. Der Grund, weshalb Stichplattenmittel und Greifermittel nicht in einer Ebene liegen, ist auf die Schleifenziehung um die Unterfadenspule 37 zurückzuführen, da sonst eine Umdrehung für eine Stichbildung bei üblicher großer Unterfadenspule nicht ausreichend wäre. Das Greiferwerkzeug kann aber auch in jede vorhandene alte Nähmaschine mit umlaufendem Greifer eingesetzt werden, wo Nadel und Greifermittel in einer Ebene liegen, wie später noch näher erläutert wird. Aus einem Stück mit der Stichplatte ist ein Zwischenhaken 26 vorgesehen, von welchem die von der Nähnadel gebildete Schleife in zwei Teile zerlegt wird und welcher außerdem der jeweils aufgezogenen Schleife durch .die Greiferspitzen 12 und 13 die Führung des Fadens auf dem Umfang des Halbkreisringes 6 und der Vollscheibe 7 gibt. Greift zunächst die kurze Greiferspitze 12 in die von der Nadel gebildete Schleife ein, so wird diese Schleife durch die Drehung und die halbrunde Versenkung 27 dann in die Kerbe 28 der Halteleiste 29 gelegt. Diese Halteleiste 29 ist mit dem Zwischenhaken 26 aus einem Stück und hat U-förmigen Querschnitt 30, um der kurzen Greiferspitze 13 Durchlaß und somit das Mitnehmen des in Kerbe 28 liegenden Fadens zu gestatten. Um eine möglichst breite Schleife der Nähnadel, welche von der Antriebsradseite aus eingefädelt wird, zu erhalten, streicht dieselbe bei ihrer Auf- und Abwärtsbewegung scharf an dem Stichplattenloch vorbei, wodurch beim Aufwärtsgang die Schleife, bedingt durch die starke einseitige Ausfräsung 31 des Nadeldurchgangsloches im Zwischenhaken 26, der Halteleiste 29 gut zugeführt werden kann. Da die aufgezogene Fadenschleife I durch den Halbkreisring 6 bei seiner Einholung über den Zwischenhaken 26 auf die Vollscheibe 7 unbedingt unter den Stoff gebracht werden muß, befindet sich neben der Halteleiste 29 ein drehbar im Zwischenhaken 26 gelagerter und unter Federdruck 32 stehender kleiner Nasenhebel 33. Dieser Hebel 33 hat die Aufgabe, bevor die Schleife II von der Vollscheibe 7 vollständig gebildet ist, durch eine Drehung gegen das Stichplattenmittel den abziehenden Faden und damit die Schleife I direkt unter den Stoff zu bringen. Damit der Faden, von der Schleife I beim Einholen durch die Vollscheibe 7 etwas geführt wird, besitzt der Zwischenhaken 26 einen schmalen Frässchlitz 34. Der Nasenhebel 33 ist mit einem Stift 35 fest verbunden und wird durch den Arm 36, welcher mit der Bewegung des Stoffschiebers betätigt werden kann, hochgedreht. Zwischen den beiden sich drehenden Greiferspitzen 12 und 13 steht also der Zwischenhaken 26, welcher, wie schon erwähnt, die Schleife der Nähnadel teilt, woraus die Schleifen I und II gebildet werden. Im Innern des Greifers 4 befindet sich .die Vorrichtung zum Halten der Unterfadenspule 37. Sie ist genau so ausgebildet wie die, gebräuchlichen Fadenspulen, nur befindet sich auf einer Seite ein vorspringender Rand 38, welcher das bequeme Herausholen gestattet. Getragen und drehbar gelagert ist die Spule 37 auf einem Bolzen 39 des Spulenkorbes 40, welcher Ellipsenform hat und je nach der Schleifenaufziehung und Einholung stark abgeschrägt ist. Das Festhalten der Fadenspule 37 in dem Spulenkorb 40 wird durch einen kleinen Flachschieber 41 mit einem Schlitz 42 derart bewirkt, daß der Bolzen 39 eine Ausfräsung 43 trägt, in welche der Flachschieber 41 mittels einer Nase 44 in einem Stift 45 auf und ab bewegt werden kann. Um die Fadenspule 37 in den Spulenkorb 4o einführen zu können, befindet sich an demselben eine entsprechende öffnung 46, und auf derselben Seite ist eine Rille 47 mit halbrunderiß Querschnitt eingedrückt sowie eine Einbuchtung 48, welche den Spulexlkorb 40 gegen Verdrehung hält, wogegen, die ändere Seite des Spulenkorhes glatt ist. Zur Einführung des Unterfadens -ist ein rechtwickliger Schlitz 49 eingefräßt, und: die Feder 5o, welche .mit der Schraube 51 befestigt wird, gibt dem Faden die nötige Unterfadenspannung. Damit nun der Abzug des Unterfadens 62 bei seinem Ablauf von der Spule 37 nach beiden Seiten hin gleichmäßig erfolgen kann, ist an dem Spülenkorb 4o ein Haken 52 (über der Spulenmitte der Breite nach), über den der Faden geführt wird, befestigt. Die Unterfadenspule 37 sowie der Spulenkorb 40 werden von dem Spulenkorbträger 53 getragen, an dessen einer Seite sich eine Welle 54 befindet, welche durch .die hohlgezogene Hauptantrieeswelle 3 hindurchgeht und nach deren Ende mit einem Stollen der Tragplatte i verstiftet wird. Der Spulenkorbträger 53 besteht aus dem mit einem Vorsprung 56 versehenen Ring 55 und der mit ihm mittels Steg 58 verbundenen Scheibe 57, an welche sich die Welle 54 anschließt. Zur Vermeidung einer Überspringung beim Aufziehen von den Schleifen I und II besitzt die Scheibe 57 an geeigneter Stelle einen halbkreisförmigen Vorsprung 59, wogegen beim Einholen der Schleifen I und II der Ring 55 mit seinem zum Fadeneinführen benötigten Schlitz 6o zum gleichen Zwecke einen halbkreisförmigen Vorsprung 61 hat. In diesem U-förmigen Spulenkorbträger 53 ruht mit etwas Spiel der Spulenkorb 40, wobei die Einbuchtung 48 und der Vorsprung 56 den Spulenkorb in seiner Lage festhalten.
  • Die einzelnen Arbeitsvorgänge bei der Stichbildung sind folgendermaßen: Nachdem die Fadenspule 37 aufgespult und vor das Greiferwerkzeug gebracht ist, wird das Ende des Unterfadens zu einer Schleife gebildet und in den. Haken 52 eingehängt (Abb. 23). Nun wird die Spule 37 auf den Bolzen 39 des Spulenkorbes 40 geschoben und der jetzt waagerecht stehende Flachschieber 41 hochgedrückt und mittels seiner Nase 44 nach abwärts gezogen. Der Endteil des Unterfadens 62 wird, durch den Schlitz 6o geführt, nach abwärts gezogen, dann durch den Spulenkorbwinkelschlitz 49 und somit unter die Spannungsfeder 5o gebracht, worauf der VerschluSdeckel 63 geschlossen wird. Der Oberfaden 64 wird durch den Fadenheber 65 gebracht und in die Nähnadel 66 von. der Antriebsradseite aus eingefädelt (Abh. 24).. Nun geht die Nadel 66 abwärts und strichelt dabei scharf an dem Stichplattenloch vorbei und geht durch das ovale Loch des Zwischenhakens 26, womit die Abwärtsbewegung der Nadel zu Ende ist und die Einbuchtung 9 vom Verbindungsglied 8 des Greifers 4 hinter der Nadel 66 steht.
  • Nachdem die Nadelspitze beim Aufwärtsgang sich über die Stichplatte erhoben und durch das scharfe Vorbeistreichen am Stichplattenloch eine Schleife gebildet hat (Abb.26), zieht der sich drehende Greifer mittels der Spitze 12 dieselbe auf, wie dies Abb. 28 und 29 vergrößert zeigen. Das Greiferwerkzeug hat zu dieser Schleifenbildung I etwa 15o° durchlaufen, wobei der Fadenteil, welcher zur Fadenrolle geht, auf das Halbkreisstück 6 zu liegen kommt, während das andere von der Naht kommende Fadenteil über die obere< schräge Fläche des Spulenkorbes 4o gleitet und größtenteils um die Fadenspule 37 gelegt wird. Die Schleife I wird also bei diesem Aufziehen durch die Spitze 12 gleichzeitig so gedreht, daß das von der Naht kommende Ende vor das zu der Fadensohle führende Fadenteil zu liegen kommt. Das letztere wird über den feststehenden Zwischenhaken 26 und unter der seitlich daran angebrachten Halteleiste 29 herumgeführt, damit es später von,der Spitze 13 gefaßt werden kann. Bevor der Greifer die Schleife I mit einer Drehung von etwa 15o° fertig gebildet hat, rutscht das auf dem Halbkreisstück 6 liegende, zur Fadenrolle führende Fadenteil an der schrägen Fläche 2o ab (Abb. 28 und a9), wodurch die Schleife I lose und die Greiferspitze 12 frei wird. In diesem Zeitpunkt nimmt die Greiferspitze 13 den abgefallenen Fadenteil aus der Kerbe 28 der Halteleiste 29 heraus und zieht denselben um den: feststehenden Zwischenhaken z6 herum zu einer neuen Schleife II (Abb. 29 strichpunktierte Fadenlinie und Abb. 30 mit 33). Wurde nun bei der Schleifenbildung I der mit dem Stoff fest verbundene Oberfadenteil 64 um den Spulenkorb 4o geführt (Abb.28 und 29), so wird bei der Schleifenbildung II der endlose, zur Fadenrolle führende Oberfadenteil 64 um den Spulenkorb 40 geführt (Abb.3o und 31). In Abb. 30 ist zur besseren Veranschaulichung von der Nähnaht und der Schleife I der Stoff mit den bereits gebildeten Knoten etwas aus der Zeichnungsebene herausgedreht, ferner sind die einzelnen Abbildungen zum besseren Darstellen des Fadenverlaufes mit Pfeilen versehen. Die Schleife II wird also während der Bewegung der Spitze 13 gleichzeitig so gedreht, daß das zur Fadenrolle führende Ende vor das über den Zwischenhaken 26 geführte Ende zu liegen kommt. Zur Bildung der Schleife II wird kein weiterer Faden von der Fadenrolle benötigt, sondern dieselbe wird lediglich. aus dem losen Faden der Schleife I durch Hochziehen oder Einziehen dieser über den Zwischenhaken 26 erhalten. Abb. 30 und 3 1 zeigen die Schleife I und den zur Fadenrolle gehenden Oberfadenteil64 sowie den Unterfaden 62 noch lose. Bevor nun die Greiferspitze 13 die Schleife II vollständig gebildet hat, wird der Nasenhebel 33 hochgestellt, damit die Schleife I unter den Stoff zu liegen kommt. Dieser Nasenhebel 33 bewirkt also nur, daß der von der Schleife II übernommene Faden der Schleife I und damit die Schleife I selbst (wie das Abb. 30 und 31 deutlich zeigen) aus dem Zwischenhaken 26 heraus. und unter den Stoff gebracht werden; denn sonst würde die zusammengezogene Schleife I an der Oberkante des Zwischenhakens 26 enden, und beim Einholen der Schleife II 'durch den Fadenheber 65 in den Stoff würde der auf der oberen Stoffseite liegende Faden 64 nicht gespannt sein. Da zu der Stelle, wo die Schleife I im zusammengezogenen Zustande liegt (Abb. 32 und 33), auch die Schleife II kommt, ist wohl eine Verschiebung des Unterfadens 62 in diesen beiden Schleifen (Abb. 34 bis 37) möglich, aber nicht mehr des Oberfadens 64. Aus diesem Grunde muß die Schleife I durch das Hochstellen des Nasenhebels 33 unter den Stoff gebracht werden (Abb. 3o bis 33). Bevor die Greiferspitze 13 etwa i 5o0 durchlaufen hat, wird der auf der Stoffoberseite liegende Oberfaden 64 des letzten Stiches durch die Schleife II, also über die Schleife 1 stark gespannt (Abb.32 bis 37), damit beim gleichzeitigen Einholen beider Schleifen in den Stoff, da eine Verschiebbarkeit der Schleifen unmöglich ist, der durch die Stoffdicke bedingte Weg ausgeglichen wird, oder mit anderen Worten: Würden beide Schleifen I und II durch; den Fadenheber in den Stoff gezogen, so wäre durch ihre Unverschiebbarkeit der Oberfaden 64 des letzten Stiches lose. Nun hat die Greiferspitzei3 die Schleife II so weit gezogen, daß dieselbe an dem kurvenartigen Auslauf 2i abgleitet, worauf der Fadenheber 65 die Schleife II zu der bereits obenliegenden Schelfe I einholt. Die beiden Schleifen I und II wurden also während.ihrer Bildung so gedreht, daß ihre nach oben führenden Enden nach innen zu liegen kommen, wie aus den Abb-. 30, 31, 34 und 35 leicht zu ersehen ist. Mit dem Einholen von Schleife II oder etwas später federt der Nasenhebel 33 (.gbb. 34) in seine alte Lage zurück.
  • Abb. 33 zeigt Stichplattenmittel und Greiferwellenmittel in eine Ebene gelegt, wobei deutlich sichtbar wird, daß bei gleich großer UnterfadensPule 37 die obere und untere schräge Ablenkungsfläche des Spulenkorbes 40 flacher wird, weshalb beim Einbau des Werkzeugs in eine vorhandene Nähmaschine die Spule37 etwas kleiner zu wählen wäre. Abb. 35 zeigt den noch offenen Knoten, wie er den Unterfaden 62 umsdhlingt. Abb. 36 zeigt den geschlossenen Knoten, wie er durch den Fadenheber nach Einzug der SchleifeII zur Schleife l direkt unter den Stoff gebracht wird (Abb. 34). Abb. 37 zeigt die Verwandlung des Knotens, wobei die beiden Schleifen I und II teilweise schon umgelegt sind, aber der schon etwas gewölbte Unterfaden 62 sich immer noch verschieben läßt. Diese Umlegung der beiden Schleifen I und II (Abb. 37) wird durch die Reibung des Nadelloches im Stoff bewirkt, so daß bei weiterem Einzug des halbfertigen Knotens durch den Fadenheber 65 der in Abb. 38 dargestellte Kreuzknoten entsteht. Ferner zeigen Abb.35, 36 und 37, wie bei weiterem Eindringen des Knotens in den Stoff der stark gespannte Oberfaden 64 des letzten Stiches den unter sich gepreßten Stoff in seine alte Lage zurückgehen läßt.
  • Das Greiferwerkzeug kann auch in jede vorhandene alte Nähmaschine mit umlaufendem Greifer eingesetzt werden, wo Nadel und Greifermittel in einer Ebene liegen. Abb.33 zeigt das neue Greiferwerkzeug in dieser Stellung, und es ist deutlich zu erkennen, daß bei gleich großer Unterfadenspule 37 die oberen und unteren schrägen Flächen des Spulenkorbes 40, welche dazu dienen, den Oberfaden 64 sicher um die Spule zu führen, etwas zu flach werden würden. Da nun diese obere und untere Fläche am Spulenkorb4o beibehalten werden muß, ist die Spule 37 in ihrem Durchmesser etwas kleiner zu wählen. Wird aber Nadel- und Greiferwellenmittel etwas verschoben, wie das Abb. 29, 31, 32 und 34 zeigen, so hat dies zwei Vorteile: i. Durch die Verschiebung dieser beiden Mittel kann der Spulenkorb 40 so groß gestaltet werden, daß die übliche Spulengröße -beibehalten werden kann und somit eine sichere Umführung des. Oberfadens 64 um die Spule 37 gewährleistet ist. 2. Legt man durch die Greiferspitze i2 oder 13 bei einer Greiferdrehung von etwa i5o° der Abb. 32 und 33 eine Parallele zur Stichplatte 24, so wird der eingeschlossene Winkel a, welchen die Parallele mit der Linie Greiferspitze-Stichplattenmittel einschließen, bei Verschiebung des Greifermittels zum Stichplattenmittel stets kleiner, während das Umgleiten des Oberfadens 64 um den Spulenkorb 40 stets größer wird. Je weiter sich. also die beiden Mittel voneinander in horizontaler Richtung entfernen, um so rascher ist die Spule 37 durch den Oberfaden 64 umlaufen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung einer unaufziehbaren Naht mittels Nähmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Oberfaden beim Hochgehen der Nähnadel sich bildende Schleife durch das Greiferwerkzeug in zwei Schleifen zerlegt wird, die bei ihrer Bildung so gedreht werden, daß ihre .nach oben führenden, freien Enden nach innen einander zugekehrt zu liegen kommen, so daß sie mit dem durch sie geführten Unterfaden beim Einziehen in den Stoff einen fest verschlungenen Kreuzknoten bilden.
  2. 2. Greiferwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Oberfaden gebildete Schleife von zwei am Umfang des .Greifers (q.) um etwa i5o° voneinander entfernt und in der Achsenrichtung des Greifers in einem geeigneten Abstand hintereinander angebrachten Greiferspitzen (i2 und 13) nacheinander erfaßt und aufgezogen wird, wobei sie über einen an der Stichplatte -(2q.) °feststehen.d angeordneten Zwischenhaken (26); geführt wird und dadurch zwei Schleifen (I und II) gebildet werden, deren freie Enden um den Spulenkorb. (qo) geführt und dadurch nach innen einander zugekehrt werden, und durch welche der von der Spule (37) kOmmende Unterfaden (62) geführt wird, so daß beim Hochziehen des Fadenhebers und Einziehen der Fadenverschlingung in den Stoff - ein sogenannter Kreuzknoten entsteht.
  3. 3. Greiferwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an einer auf der Antriebswelle (3) zu befestigenden Tellerscheibe (7) mittels eines schmalen Verbindungssteges (8) in geeignetem Abstand ein halbkreisförmiger Ring (6) angebracht ist, und daß "am Umfang der Tellerscheibe und dieses Ringes in geeignetem Abstand voneinander zwei Greiferspitzen (i2 und 13) angeordnet sind, wobei an der Greiferspitze (i2) des Ringes (6) eine den Unterfaden (62) abbiegende Ablenkungsleiste (i8) angebracht und am Umfang der Tellerscheibe und des Ringes zwecks Ableitens der entstandenen Fadenschleifen (I und II) je eine kurvenartig auslaufende Anfräsung (2o und 21) angeordnet ist, und daß ferner auf der Unterseite der Stichplatte (2q.) zur Führung der vorn der Nähnadel herangebrachten Fadenschleife ein geeignet ausgebildeter feststehender Haken (26) so vorgesehen ist, daß er zwischen den beiden Greiferspitzen (i2 und 13) steht. q.. Greiferwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spulenkorb (4o) zwecks, guter Ableitung der gebildeten Fadenschleifen (I und II) ovale Außenform besitzt und in einem U-förmig ausgebildeten Korbträger (53) ruht, welcher mittels einer daran angeordneten Welle (5q.) in der hohl ausgebildeten Antriebswelle (3) gelagert ist.
DEH140291D 1934-06-07 1934-06-07 Verfahren und Greiferwerkzeug zur Herstellung einer unaufziehbaren Naht mittels Naehmaschine Expired DE620547C (de)

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