DE611967C - Verfahren zur Herstellung haltbarer Kleisiter und Schleime aus dem Samen von Ceratoni siliqua und verwandter Pflanzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung haltbarer Kleisiter und Schleime aus dem Samen von Ceratoni siliqua und verwandter Pflanzen

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DE611967C
DE611967C DET42872D DET0042872D DE611967C DE 611967 C DE611967 C DE 611967C DE T42872 D DET42872 D DE T42872D DE T0042872 D DET0042872 D DE T0042872D DE 611967 C DE611967 C DE 611967C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J105/00Adhesives based on polysaccharides or on their derivatives, not provided for in groups C09J101/00 or C09J103/00
    • C09J105/14Hemicellulose; Derivatives thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung haltbarer Kleister und Schleime aus dem Samen von Ceratoma siliqua und verwandter Pflanzen Aus den Endospiermien der Samen des Johannisbrotbaumes Ceratonia siliqua läßt sich bekanntlich ,ein gummiartiges Produkt gewinnen, das hauptsächlich als Klebstoff, ferner in der Textilindustrie als Schlicht-, Appretur- und Gleitmittel Verwendung findet. Wegen seiner Fähigkeit, Farben zu binden und in Suspension zu halten, wird,es auchin der Druckerei und Färberei angewendet (vgl. U 11 m a n n , Enzyklopädie der technischen Chemie, a. Aufl., Bd. 6, S. 561 ff.). Die Gewinnung dieses gummiartigen Produktes .erfolgt durch Ausziehen der @entkeirnten Kerne mit heißem Wasser, worauf allenfalls die erhaltene Lösung zur Trockene eingedampft und das Trockenprodukt vermahlen wird. Auch kommt ein absolut von Schalen und Keimblättern freies Johannisbrotkernmehl in den Handel, welches sich restlos in WaSSeT löst und unmittelbar zur Bereitung einer kolloiden Lösung Verwendung finden kann.
  • Die Verwendung der Kleister und Schleime aus Johannisbrotkernmehl begegnet jedoch dem Übelstand, daß die Lösungen (es handelt sich im wesentlichen um in Wasser kolloid gelöste Hemicellulosen), insbesondere die verdünnten Lösungen reit etwa a bis 3 Trockengehalt, die vornehmlich zur Anwendung gelangen, aber unter ungünstigen Umständen auch die Trockenprodukte, und zwar sowohl die Endospermlen selbst als auch die durch Eindampfen zur Trockene gewonnenen reversiblen Gele, ziemlich rasch (in warmen Gegenden oder in wärmeren Arbeitsräumen bereits innerhalb i bis z Tagen) unter der Einwirkung von fäulnis- und/oder gärungserregenden Mikroorganismen zersetzt werden. Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus der kolloiden Natur dieser gummiartigen Produkte, indem die Sole und Gallerten dem sog. kolloiden Altern unterliegen, wodurch von vornherein nicht berechenbare Änderungen. der physikalischen Eigenschaften, insbesondere hinsichtlich der Viscosität und Konsistenz, hervorgerufen werden. Schließlich zeigen die wässerigen Lösungen einen jun. schönen grauen, grünlichen oder gelblichen Farbton.
  • Die Erfindung gestattet es, die aus den Kernen des Johannisbrotbaumes oder verwandten Pflanzen gewonnenen gummiartigen Produkte ohne nachteilige Beeinflussung ihrer Eigenschaften unbegrenzt haltbar zu machen und gleichzeitig das kolloidale Altern der Sole oder Gele zu verhindern -oder zu verzögern, die Visrosität und die Farbe der Lösungen günstüg zu beeinflussen.
  • Die Erfindung besteht darin, daß man den bezeichneten Produkten Salze der Kieselfluorwas:serstoffsäure, vorzugsweise Natriumsilicofluorid, oder die freie Säure, zusetzt. Es hat sich gezeigt, daß durch die Verwendung von '/1o bis °/1o pro Mille Natriumsilicofl-uarid nicht nur die durch fäulnis- und/oder gärungserregende Mikroorganismen hervorgerufenen Vorgänge vollständig unterbunden werden, sondern daß auch das kolloide Altern der Sole oder Gele ganz unterdrückt oder zum mindesten verzögert wird, wobei es in letzterem Falle nicht nur später eintritt, sondern auch langsamer verläuft. Die Viscosität der Lösungen wird durch das zugesetzte Natriumsilieafluorid erhöht und kann durch entsprechende Bemessung der Zusatzmengen planmäßig geregelt werden. Gleichzeitig wirkt dieser Zusatzentfärbend, indem statt einer grünlichen, gelblichen oder grauverfärbten wässerigen Lösung eine schöne farblose oder weiße Gummilösung erhalten wird, was -für die angeführten Zwecke von großer Bedeutung ist. Der Zusatzstoff beeinträchtigt die wertvollen Eigenschaften der Gummilösungen in keiner Weise und übt auch bei der Verwendung, z. B. in der Textilindustrie, keinen schädlichen Einfluß aus.
  • An Stelle des Natriumsalzes der Kieselfluorwasserstoffsäure kann auch ein anderes Salz, wie z. B. das Kalium-, Ammonium-, Magnesium-oder das Zinksalz usw., oder eine Salzmischung oder auch die freie Säure Verwendung finden. Zweckmäßig werden die Mengen der Zusatzstoffe so gewählt, daß sie zwischen o, i pro Mille und 2,o pro Mille liegen. Je ,größer die Mengen der Zusätze sind, desto stärker wird die Viscosität erhöht.
  • Die Einverleibung der - Konservierungsmittel kann auf beliebige Art entweder in Pulverform oder in Formeiner gesättigten -oder allenfalls konzentrierten wässerigen Lösung zu dem Extrakt oder der verdünnten gebrauchsfertigen Lösung erfolgen. Man kann aber auch den EXtrakt aus den geschälten Sanienkernenoder Endospermien statt durch Auslaugen mit Wasser durch. Extraktion mit wässerigen Lösungen der genannten Verbrodungen gewinnen. Natriumsilioofluorid oder die sonstigen Verbindungen können auch den :allenfalls für die Extraktion bereits vorbereiteten geschälten und allenfalls vermahlenen Endospermien vor der Extraktion entweder in Pulverform, in Form einer wässerigen Lösung :oder in Form :eines feinen Nebels gleichmäßig einverleibt werden, worauf die Extraktion nachfolgt. Schließlich kann man auch den ,aus den Extrakten gewonnenen, reversible Gele darstellenden Trokkenprodukten auf die gleiche Art die Zusatzstoffe einverleiben. Die mit dem Konservierungsmittel versetzten Endospermmehle oder die gleichfalls mit dem Konservierungsmittel versehenen Trockenprodukte können dann unmittelbar zur Bereitung des Sols durch Lösen in Wasser benutzt werden. Selbstverständlich kann das Verfahren gemäß der Erfindung auch mit anderen bekannten Konservierungsverfahren kombiniert werden.
  • In ,gleicher Weise wie zur Behandlung von gummiartigen Produkten ans dem Samen von Ceratonia ,siliqüa eignen sich die genannten Verbindungen ,auch zur Haltbarmachung anderer, Hemicellulose enthaltender, :aus den Endospermien der Samen verwandter Pflanzen aus den Familien der Mirnosaceen oder Caesalpiniaceen, z. B. Gleditschia triacantos, oder Gersisarten und Cassiaarten gewonnener Gummilösungen.
  • Die Produkte können mit den zugesetzten Konservierungsmitteln. in Pulverform oder als dicker Extrakt in den Handel gebracht werden, wobei der Verbraucher die Gummilösung auf übliche Art selbst bereitet, oder es kann die gebrauchsfertige Gummilösung mit Natriumsilicofl-uorid oder den sonstigen Zusatzstoffen versetzt in den Handel gebracht werden. Solche Lösungen können auch als Beimischung für nicht präparüerteEndospermmehleoder zur Präparierung des zur Bereitung der Gummilösung zu verwendenden Wassers verwendet werden. Ausführungsb.ei'spiel@e i. 2 kg des Endosp7ermmehles von C@eratonia siliqua werden mit iö g fein pulverisiertem Natriumsüivofluorid gründlich vermischt. Diese Mischung ist verwendungsbereit. Aus ihr wird _eine Lösung, in Cool Wasser auf die übliche Art bereitet. Die Lösung ist farblos, hat eine erhöhte Viscosität und ist unbegrenzt haltbar.
  • 2. i o g Natriumsilioofluorid werden in i oo 1 Wasser gelöst. Mit dieser Lösung werden je nach Bedarf 2 bis 3 kg Endospermmehl versetzt und auf die übliche Weise zu einer Gummilösung verarbeitet.
  • 3. 2 kg Endospermmehl werden mit 75 bis ioo g Natriumsiliaoflluorid auf beliebige Art gründlich gemischt und daraus mit ioo l Wasser eine Gummilösung bereitet. Diese Lösung weist eine besonders hohe Viscosität auf. 4.. 75 bis i oo g Natriumsiliaofluorid werden in i oo 1 Wasser (gelöst. Mit dieser Lösung werden je nach Bedarf 2 bis 3kgEndospermmehl versetzt und auf übliche Art zu einer Gummilösung verarbeitet.
  • In i oo 1 Wasser werden i o g Natriumsilioofluorid und 2.o bis ioo g Formaldehyd (40 0/0) gelöst und mit dieser Lösung 2 kg Ceratonia siliqua-Endospermmehl auf übliche Art zu einer Gummilösung verarbeitet. Es ist bekannt, zur Gewinnung eines gummiartigen Erzeugnisses aus Pflanzensamen die geschälten Kerne von johannisbrot o. dgl. unter Zusatz von zum Hydrolysieren ausreichenden Mengen mineralischer ,oder organischer Säuren mit Wasserdampf zu erhitzen, worauf das erhaltene Produkt getrocknet und gemahlen wird. Den erhaltenen Produkten wird nachgerühmt, daß :sie ohne Zugabe von antiseptischen Mitteln sehr länge (einige Wochen), unter Umständen praktisch unbegrenzt, haltbar seien. Durch den Zusatz der gemäß der Erfindung zu verwendenden antiseptisch wirkenden Mittel besonderer Art wird demgegenüber hinsichtlich der Haltbarkeit eine sicherere und regelmäßigere Wirkung erzielt. Hinzu kommt noch, daß nach dem vorliegenden Verfahren eine planmäßig regelbare Erhöhung der Viscosität erzielbar ist und daß das kolloidale Altern der Sole oder Gele verhindert oder verzögert wird. Dasi bekannte Verfahren bewirkt eine chemische Veränderung des Rohstoffes, womit eine Verringerung der Viscosität verbunden ist, was keineswegs allgemein erwünscht ist.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren ist die Anwendung von Natriumsilicofluorid neben den irr Rahmen dieses Verfahrens äquivalent wirkenden Stoffen, Alkohol, Ammoniumsulfat, Wasserstoffsupieroxyd, Hypochlorit, Chlorkalk, Schwefelsäure, Flußsäure, Oxalsäure und Essigsäure, empfohlen worden, um durch eine Vorbehandlung der Samenkerne die Farbstoffe, welche hauptsächlich in der Schale vorhanden sind, durch chemische Behandlung unlöslich zu machen, zu `fixieren, zu extrahieren oder zu bleichen und @so die Schwierigkeiten, welche vor der Extraktion auftreten, zu beseitigen. Zu diesein Zwecke werden die obengenannben Mittel auf die noch aiiggeschälten ganzen Samnenker-ne oder die noch ungeschälten Endospsrmien zur Einwirkung gebracht, worauf eine mechanische Schälung nachfolgt, durch welche die Mittel, nachdem sie ihre Wirkung auf die in den Schalenenthaltenen Farbstoffe ausgeübt haben, entfernt werden. Aus diesem bekannten Vorschlag konnte daher die. Erkenntnis, daß Natriumsilicofluorid und sonstige ki.eselfluorwasserstoffsaure Salze bzw. die Kieselfluorwasserstoffsäure - heraustretend aus der großen Reihe der Konservierungsmittel -etwas Besonderes für die Herstellung haltbarer Kleister und Schleime aus den Samen der bezeichneten Art leisten, nicht entnommen werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH; Verfahren zur Herstellung haltbarer Kleister und Schleime aus den Samen von Geratonia siliqua und verwandter Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, da:ß den geschälten und allenfalls zerkleinerten Samenoder dem En _ospermmehl oder den daraus -gewonnenen Extrakten oder den verdünnten gebrauchsfertigen Lösungen der extrahierten Gunu"isübstanzen oder den aus den Extrakten hergestellten reversiblen Trockenprodukten Kieselfluorwasserstoffsäure oder deren Salze, z. B. - Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Magnesium-,oder Zinksilicofluorid in fester Form, in Formeiner Lösung oder in Form eines Nebels, zweckmäßig in Mengen zwischen 0,i pro Mille und 2,o -pro Mille, auf die gebrauchsfertige Lösung bezogen, zugesetzt werden.
DET42872D 1932-08-26 1933-07-20 Verfahren zur Herstellung haltbarer Kleisiter und Schleime aus dem Samen von Ceratoni siliqua und verwandter Pflanzen Expired DE611967C (de)

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