DE567296C - Verfahren zur Herstellung von spinnfaehigen Bastfasern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von spinnfaehigen Bastfasern

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von spinnfähigen Bastfasern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur unmittelbaren Herstellung von zum Verspinnen geeigneten Fasern aus pflanzlichen Fasermaterialien, wie Flachs, Hanf, Sisalhanf, Ramie und Bambusrohr. Gewöhnlich werden die Fasern von Flachs und ähnlichen Pflanzen durch einen Fermentierungsprozeß, das sogenannte Rotten, gelöst und voneinander getrennt. Hierbei werden die unlöslichen pektinhaltigen Bindestoffe in lösliches Pektin und dessen Derivate umgesetzt, die dann aus den Fasern durch Pressen und Waschen entfernt werden können.
  • Das Rottungsverfahren hat den Übelstand einer außerordentlich langen Dauer seiner Durchführung, da im allgemeinen eine Behandlungszeit bis zu io Tagen erforderlich ist. Das Verfahren erfordert ferner eine sorgfältige Überwachung und ist besonders der schädlichen Wirkung ungünstiger Wetterbedingungen unterworfen. Auch wird ein voller Ertrag wegen des erheblichen Verlustes, der bei dem Schwingen eintritt, niemals erzielt. Die Ausbeute beträgt niemals mehr als 5o °/o des Fasergehaltes des Rohmaterials. Um diese Nachteile zu vermeiden, sind chemische Lösungsverfahren vorgeschlagen worden, bei welchen verschiedene Reagenzien, wie Säuren, Benzin, Kohlenstofftetrachlorid und Äthylchlorid, verwendet werden sollen. Indessen sind chemische Verfahren dieser Art bisher nicht mit Erfolg eingeführt worden.
  • Verfahren, bei denen Lösungen von neutralen Salzen und Alkalien benutzt werden, sind ebenfalls als Ersatz für das Rotten vorgeschlagen worden. So sollen in einem Falle die faserhaltigen Stoffe bei erhöhter Temperatur, z. B. bis zu 28o °, unter hohem Drucke erhebliche Zeit mit Ammoniumhydroxydlösung behandelt werden, die eine langsame Carbonisierungs-@virkung auf die Zellensubstanz ausübt. Nach einem anderen Vorschlag werden Faserstoffe nach einer vorangehenden Extraktion mit heißem Wasser unter Druck bei einer Temperatur bis zu 176' mit einer kochenden Lauge behandelt, die aus einer Mischung von Alkalicarbonat und neutralem Alkalisulfit mit geringem Zusatz von kaustischem Alkali besteht. Nach einem weiteren Vorschlag werden stark verholzte Fasern, wie Hanffasern, unter Druck mit einer annähernd 0,5 °/oigen Lösung von Alkalicarbonat und alsdann bei gewöhnlichem Druck mit einer gleichen Lösung behandelt. Ein weiteres bekanntes Verfahren besteht in der Behandlung von Faserstoffen mit Alkali und dann in einem Bade von Ammoniumsalzen, so daß die mechanische Wirkung des entstehenden Ammoniakgases die harte Bastschicht öffnet und die Faser freilegt. Ferner ist eine Vorbehandlung pflanzlicher Stengel und Fasern bekanntgeworden, bei welcher dieselben einem Hydrolyseverfahren durch Einwirkung verdünnterLösungenorganischeroder unorganischer Säuren oder ihrer leicht dissoziierbaren neutralen oder sauren Salze bei Konzentrationen von 0,5 bis 2 °/o undTemperaturen von q.o bis 6o' C unterworfen werden, wobei die inkrustierenden und verkittenden Stoffe hydrolytisch aufgespalten und einem darauffolgenden chemischen Offnungsverfahren mit schwachen Alkalilösungen leichter zugänglich gemacht werden. Nun sind die Fasern, welche voneinander getrennt werden sollen, selbst aus kleinen Fäserchen aufgebaut, die durch gummiartige Stoffe miteinander vereinigt sind. Jedes Hydrolyseverfahren greift diese gummiartigen Stoffe, die die feinsten Fäserchen verbinden, an, so daß die Fasern selbst geschwächt werden, und zugleich vermag die Hydrolyse nicht in hinreichendem Maße die Pektinkörper, durch welche die Fasern zusammengehalten werden, zu entfernen.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Behandlung der Faserstoffe, durch welches die Fasern voneinander leicht getrennt werden, ohne daß die inhärente Stärke der Fasern durch Zerstörung der gummiartigen Stoffe, die die feinsten Fäserchen verbinden, verringert wird.
  • Gemäß der Erfindung werden die rohen Bastfasern mit Ammonsalzlösungen behandelt und gegebenenfalls einer Nachbehandlung mit einer 2- bis 4 o/oigen Natronlauge unter Drücken von 6 bis io Atmosphären unterworfen. Hierbei werden die Pektine und ähnlichen Bindekörper, die die Fasern im Pflanzengewebe zusammenhalten, leicht durch Ionenaustausch zwischen dem verwendeten Reagens und den unlöslichen Bindemitteln in eine lösliche bzw. leicht entfernbare Beschaffenheit umgewandelt. Durch eingehende Versuche hat sich ergeben, daß eine einfache Lösung durch Wirkung des Ionenaustausches eintritt, wenn das Fasermaterial mit einer wäßrigen Lösung eines Ammonsalzes mit einer Konzentration, die 0,5 0/ö nicht überschreitet, und bei einer Temperatur von iio bis i2o ° zweckmäßig unter Druck erhitzt wird. Unter diesen Bedingungen reagiert die sehr verdünnte neutrale Salzlösung nur mit den genannten Bindemitteln, die die Fasern zusammenhalten, und greift die Stoffe, durch welche die feinsten Fäserchen in der Faser vereinigt werden, nicht an. Die in den bekannten Verfahren angewandten Konzentrations- und Temperaturbedingungen können diese einfache Trennung durch Lösung nicht bewirken, sondern sie sind im wesentlichen Hydrolyseverfahren. Es ist ein wesentliches Merkmal des Verfahrens nach der Erfindung, daß eine Hydrolyse nicht eintreten darf. Bei Konzentrationen unter 0,5 % ist die Ionisation des Ammonsalzes sehr hoch, wodurch das letztere befähigt wird, einen Ionenaustausch mit den unlöslichen Pektinkomplexen in höchst vorteilhafter Weise einzugehen. Zweckmäßig werden neutrale weinsaure, oxalsaure, citronensaure, schwefelsaure und phosphorsaure Ammonsalze benutzt, und es hat sich gezeigt, daß die Verwendung derartiger Salze keine Beschädigung der Fasern herbeiführt, selbst wenn das Verfahren bei verhältnismäßig hohen Drucken ausgeführt wird. Ferner ist zu bemerken, daß die Anionen dieser Verbindungen nur wenig lösliche Verbindungen mit den Alkalierdmetallen bilden, mit denen die Pektinstoffe verbunden sind, wodurch die Wirksamkeit des Ionenaustausches noch besser gesichert wird.
  • Obwohl Ramie eine der stärksten und feinsten bekannten natürlichen Fasern ist, war es bisher doch noch nicht möglich, die Faser in wirtschaftlicher Weise herzustellen, infolge der mit ihrer Isolierung verbundenen Schwierigkeiten; Ramiegras enthält einen überschüssigen Betrag an Pektinsubstanzen und Gummi, die schwer durch die gewöhnlichen Rottungsverfahren zu entfernen sind, ohne gleichzeitig die Qualität der Faser zu schädigen.
  • Ferner ist es, um das Rottungsverfahren oder die mechanischen Behandlungen durchzuführen, erwünscht, daß das Gras in verhältnismäßig frischer Beschaffenheit behandelt wird, da die Pektin- und Gummistoffe, die die Fasern binden, mit dem Trocknen der Gräser erhärten und .alsdanngrößere SchwierigkeitenbeiderAbscheidung bereiten. Auch die Grasbänder müssen mechanisch von den Stengeln getrennt und für den Rottungs- oder mechanischen Prozeß vor der Isolierung der Fasern vorbereitet werden, was erheblichen Arbeitsaufwand erfordert. Auch ergeben die bisherigen Verfahren einen bedeutenden Abfall bei der Abtrennung der Fasern, der bis zu 5o °/p des theoretischen Fasergehalts betragen kann.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist es daher, die erwähnten Schwierigkeiten zu. beseitigen und eine Faser von höherer Spinnqualität unmittelbar aus Ramie o. dgl. Pflanzenstoffen zu gewinnen, eine erhebliche Ersparung an Arbeit und Zeit zu bewirken und einen bedeutend besseren Ertrag an Fasern zu erlangen.
  • Nach der Abtrennung des Pektins durch Behandlung des Pflanzenstoffes mit Ammonsalzlösung können die Bastfasern noch einer Nachbehandlung mit einer z- bis ,¢ o/oigen Natronlauge unter Drücken von 6 bis io Atmosphären unterworfen werden. Dieser weitere Schritt ist besonders bei Ramiefasern oder diesen nahestehenden Faserstoffen erforderlich wegen der Anwesenheit von Stoffen, wie Fetten, Wachsen, häutigen Stoffen und Harzen, die die Fasern durchtränken und an ihnen anhaften.
  • Der Ramiefaserstoff enthält auch färbende Stoffe, besonders Chlorophyll, die sich sogar nach der erwähnten Alkalibehandlung halten, so daß ein Bleichen der Fasern in beliebiger geeigneter bekannter Weise nach dieser Behandlung wünschenswert ist. Die vorangegangenen Verfahren zur Pektinentfernung und zur Reinigung unter hohem Druck mit Alkali erleichtern die Bleichverfahren und ergeben ein Produkt, das keine mechanische Scheidung erfordert, da unmittelbar die letzten Fasern erhalten werden. Man kann unter Urständen die Alkalibehand- Jung der Fasern nach dem Bleichen wiederholen, indes kann in diesem Falle die Dauer der Behandlung kürzer sein.
  • Allerdings ist es bekannt, alkalische Reagenzien bei der Faserbehandlung zu verwenden. Wenn diese indes vor der Pektinentfernung angewandt werden, so ist das Ergebnis, daß dunkelgefärbte Stoffe und Verunreinigungen entstehen, die von den Fasern absorbiert oder zwischen ihnen abgelagert werden. Diese Verunreinigungen wirken dem Bleichprozeß entgegen, da sie unlösliche Stoffe bilden, die eine stärkere Bleichbehandlung erforderlich machen und der gebleichten Faser ein schlechtes Aussehen geben.
  • Der hier für die Behandlung von Ramie angegebene Prozeß verlangt eine geringe Veränderung, wenn er auf die Behandlung von Bambus angewandt wird, um diesen Stoff in spinnfähigen Zustand zu bringen, so daß er für die Herstellung von Seilen, Säcken und eine Anzahl andere Zwecke benutzbar wird.
  • Es hat sich ergeben, daß Bambus nicht der Behandlung durch das volle Verfahren zugänglich ist und seine Fasern spröde und kurz werden, wenn er der vollen Alkalibehandlung unterworfen wird. Wenn indes die Faserstoffe von Pektin befreit und dann der Behandlung mit kaustischen Alkalien unterworfen werden, z. B. in einem Autoklaven, bis der Druck auf eine Höhe von 7 bis io Atmosphären steigt, bei der sie eine sehr kurze Zeit der Behandlung unterworfen bleiben können, so ergibt sich, daß die einzelnen Fasern sehr gut voneinander getrennt sind und daß zugleich, da das die einzelnen Fasern verbindende verholzte Gewebe nicht beeinflußt wird, die Länge der Hauptfasern durch die Behandlung nicht verändert und jede Neigung zur Sprödigkeit vermieden wird. Nachstehend sind Beispiele dafür gegeben, wie die Erfindung in der Praxis angewandt werden kann. Beispiel i Ungerottetes Flachsstroh wird mit einer geeigneten Menge einer o,i- bis 0,5 °/oigen Lösung von Ammoniumsulfat unter einem Druck von i bis 2 Atmosphären bzw. bei Temperaturen, die diesen Drücken entsprechen, während eines Zeitraums von 2o bis 6o Minuten erhitzt.
  • Während dieser Zeit wird die unlösliche Pektose, die die Fasern verbindet, in lösliches Pektin verwandelt, und nach Beendigung dieses Vorgangs wird Druck auf das Stroh angewandt, um das anhaftende schleimige Wasser herauszudrücken und zu entfernen. Darauf wird das Stroh in Wasser gewaschen und getrocknet und der Flachs alsdann aus dem Stroh in der gewöhnlichen Weise, z. B. durch Schwingen oder Hecheln, erhalten.
  • Auf diesem Wege wird eine sehr erhebliche Zeitersparnis erreicht, woraus sich eine entsprechende Verminderung der Herstellungskosten des Flachses ergibt.
  • Das Reagens wird vorzugsweise zur Behandlung mehrerer Rohmaterialbünde gebraucht und kann benutzt werden, bis seine Farbe zu dunkel wird und Flecken auf der Faser auftreten. Natürliche Säuren, die sich aus den Materialien entwickeln, werden bei dieser Behandlung frei, und es hat sich ergeben, daß diese einen günstigen Einfluß auf die Beschaffenheit der erzeugten Faser haben. Nachdem die Flüssigkeit für die weitere Benutzung in dem Verfahren wertlos geworden ist, können die Abwässer, die bei dem vorstehenden Beispiel aus verdünnten Lösungen von Ammoniumsulfat bestehen, für Düngezwecke verwendet werden.
  • Beispiel 2 Bei Anwendung des Verfahrens auf die Behandlung von Ramie und ähnlicher Gräser kann das ungeröstete Stroh oder Gras mit einem geeigneten Volumen einer o,i- bis 0,5 °/oigen Ammoniumsulfatlösung bei einem Druck von i bis 2 Atmosphären oder bei einer entsprechenden Temperatur einen Zeitraum von ao bis 6o Minuten erhitzt werden. Diese Behandlung der Ramie bewirkt die Verwandlung der unlöslichen Pektosestoffe in lösliches Pektin.
  • Wenn die Umwandlung der Pektosestoffe in das lösliche Pektin erfolgt ist, wird die faserige :Masse herausgenommen und gepreßt, um die Leimstoffe, die an den Fasern hängen, abzuscheiden. Die unbearbeiteten Fasern werden in einem Autoklaven mit einer Lösung von 2- bis q. °/oiger Natronlauge bei einem Druck von etwa 6 bis io Atmosphären 2o bis 6o Minuten lang erhitzt. Alsdann werden die Fasern aus dem Autoklaven herausgenommen, gewaschen und getrocknet. Es ergibt sich ein Produkt mit einem glänzenden, seidenartigen Aussehen und Gefüge, dessen Aussehen dem der glänzenden Celluloseprodukte, die unter dem Namen künstliche = Seide bekannt sind, vergleichbar ist. Indes ist das nach der Erfindung hergestellte Material von viel größerer Zugfestigkeit als die Fäden der Produkte, die als künstliche Seide bekannt sind. Ferner kann das glänzende Material mit verhältnismäßig niedrigen Kosten im Vergleich mit der gewöhnlichen künstlichen Seide hergestellt werden, da reichliche und billige Lieferungen von Ramie verfügbar sind und die Pflanze in ausgedehntem Maße gezüchtet werden kann.
  • Mit Rücksicht auf die Überlegenheit der Ramiefaset gegenüber der Baumwolle und der sehr viel größeren Ausbeute an Fasern per Morgen Landes kann es ökonomisch möglich sein, einen großen Teil der gegenwärtig verwendeten Baumwolle durch Ramie zu ersetzen, die nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren behandelt wird. Beispiel 3 Bambusrohr wird zwecks Befreiung von Pektinen zuerst auf geeignete Länge und Dicke geschnitten und mit sehr verdünnten Lösungen neutraler Salze des Ammoniums erhitzt. Eine o,i- bis 0,5 °/oige Ammoniumsulfatlösung kann zweckmäßig bei einem Druck von i bis 2 Atmosphären oder bei Temperaturen, die diesen Drücken entsprechen, auf einen Zeitraum von 2o bis 6o Minuten angewandt werden. Diese Behandlung scheidet die einzelnen Fasern. Um diese Fasern geschmeidig und zum Spinnen geeignet zu machen, werden die Fette, Wachse, häutigen Stoffe und Harze, die in ihnen enthalten sind, entfernt oder zerstört. Letzteres geschieht durch Erhitzen mit einer Alkalilösung, zweckmäßig einer 2- bis q. °/oigen Natronlauge in einem Autoklaven, bis der Druck auf eine Höhe von 7 bis to Atmosphären ansteigt. Wenn der Druck diese Höhe erreicht hat, wird er wieder auf normale Höhe gesenkt, und der Prozeß ist vollendet. Der Höchstdruck darf nicht eine irgendwie erhebliche Zeit bestehen bleiben, und im Großbetriebe, wo z. B. eine Tonne Material auf einmal behandelt wird, kann die Behandlungszeit auf etwa 15 Minuten ausgedehnt werden. Diese besondere Behandlung mit Alkali hat sich als nötig ergeben, weil eine verlängerte Behandlung mit diesem Reagens die verholzten Bindegewebe zwischen den Einzelfasern zerstört, so daß die Hauptfasern sehr spröde werden und leicht brechen. Eine verkürzte Behandlung, wie beschrieben, erhält dieses Bindegewebe und zerstört zugleich in völlig hinreichendem Maße die unerwünschte kieselartige Masse, die die Fasern einschließt.
  • Die größere Länge und Stärke der Bambusaser macht sie anderen Fasern, wie Hanf, Jute u. dgl., die bisher für die Herstellung von Stricken und Säcken benutzt werden, in hohem Maße überlegen.
  • Es hat sich ergeben, daß die äußere Schicht oder Haut des Bambusrohres der oben beschriebenen Behandlung nicht zugänglich ist, da ihre Konstitution ganz verschieden von der des eingeschlossenen Fasermaterials ist. Wenn die Masse indes die Alkahbehandlung durchgemacht hat und noch feucht ist, so wird diese Hülle oder Haut erweicht und kann leicht von der Faser abgezogen und entfernt werden. Läßt man dagegen die Masse vor dieser Entfernung trocknen, so erhärtet sich die Hülse, und die Arbeit wird infolge der Zähigkeit, mit welcher die benachbarten Fasern an der Haut anhaften, erschwert.
  • Wegen der Farbe der Bambusfaser und der gewöhnlichen Verwendungsarten, für welche sie hauptsächlich in Betracht kommt, besteht nur geringe Notwendigkeit, irgendeinen Bleichprozeß, anschließend an die Alkalibehandlung, anzuwenden. Wenn es indes gewünscht wird, kann die Faser in bekannter Weise gebleicht werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von spinnfähigen Bastfasern durch Behandlung der rohen Bastfasern mit wäßrigen Lösungen von Neutralsalzen unter Druck und Wärme, dadurch gekennzeichnet, daß die rohen Bastfasern mit Ammonsalzlösungen, beispielsweise mit o,i- bis 0,5 °/oigen Lösungen, behandelt und gegebenenfalls einer Nachbehandlung mit einer 2- bis q. °/oigen Natronlauge unter Drücken von 6 bis io Atmosphären unterworfen werden.
DEA54407D 1927-04-29 1928-06-08 Verfahren zur Herstellung von spinnfaehigen Bastfasern Expired DE567296C (de)

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