DE603482C - Ferngesteuerter Streckenschalter - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 1. OKTOBER 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

ΛΙ 603482 KLASSE 20 k GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. September 1929 ab

Als Fahrleitungsschalter werden Hörnerschalter verwendet, die durch einen Elektromotor oder einen Elektromagneten ein- und ausgeschaltet und von fern her, beispielsweise von einem Stellwerk aus, gesteuert werden. Es ist bekannt, bei derartigen Schaltern zusätzliche Vorrichtungen vorzusehen, die eine Verstellung des Schalters von Hand gestatten. Hierdurch soll es möglich werden, bei Betriebsstörungen,

z. B. beim Ausbleiben der Spannung, den Schalter zu öffnen oder zu schließen. Da bei den betriebsmäßig von fern her bedienten Schaltern die Vorrichtung zum Bedienen von Hand unmittelbar an dem den Schalter tragenden Mast angeordnet ist, der Kommandoschalter zur Ferneinstellung sich dagegen an einer entfernten Stelle, einem Stellwerk oder' Unterwerk befindet, so kann leicht versäumt werden, bei einer von Hand ausgeführten Schaltung auch den Kommandoschalter in die der neuen Stellung entsprechende Lage zu führen. Stimmt die Lage des Kommandoschalters mit der Schalterstellung jedoch nicht überein, so führt der Schalterantrieb nach einem Ausbleiben der Spannung bei deren Wiederkehr eine nicht beabsichtigte Schaltbewegung aus, die zu Betriebsstörungen und Unfällen führen kann. Die Betriebserfahrungen haben gezeigt, daß die Aufhebung einer derartigen Störung sehr erhebliche Zeit in Anspruch nimmt, da in den meisten Fällen eine Nachprüfung der Stellung der einzelnen Schalter an Ort und Stelle erfolgen muß.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile, die sich bei den bekannten Antrieben gezeigt haben, zu vermeiden. Die Erfindung besteht darin, daß zwischen der Antriebsvorrichtung des Hörnerschalters und deren Stromquelle die Kontakte eines an sich bekannten Spannungsrückgangsrelais eingeschaltet sind, d. h. eines Relais, das nur bei Rückgang der Spannung anspricht und nach Wieder-" kehr der Spannung so lange die bisherige Stellung beibehält, bis durch einen zusätzlichen Impuls der Anker in die angezogene Lage gebracht wird, so daß bei einem Abfallen oder Ausbleiben der Spannung die Antriebsvorrichtung von deren Stromquelle abgeschaltet wird, ohne daß der Hörnerschalter hierdurch beeinflußt oder bei Wiederkehr der Spannung selbsttätig verstellt wird. Mit dem Relais können optische oder akustische Signaleinrichtungen verbunden werden, die die Wiederkehr der Spannung nach einer Unterbrechung anzeigen und die Wiederaufnahme des Fernantriebes des Schalters ermöglichen.

In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung dargestellt. Der Hörnerschalter ι wird über ein Gestänge 2, 3 und eine Kurbel 4 von einem Zweifeldmotor 5 angetrieben, dessen Feldwicklungen 6 und 7 wahlweise je nach der Stellung des Kommandoschalters 8 erregt werden, so daß sich der Motor 5 in einem oder anderen Sinne dreht. In die Stromzuleitung ist ein Spannungsrückgangsrelais 9 eingeschaltet, das bei einem Absinken der Span-

nung abfällt und den Stromkreis einer Signaleinrichtung ίο schließt. Sobald die Störung in dem Netz behoben ist und die Strombelicferung wieder einsetzt, tritt die Signaleinrichtung ίο in Tätigkeit und zeigt dem Bedienungspersonal die Wiederkehr des Stromes an.

Mit der Kurbel 4 ist eine Scheibe 11 fest verbunden, die eine Aussparung 12 hat. Mit Hilfe der Scheibe und der Aussparung werden zu Beginn und am Ende des Schaltvorganges Schalthebel 13 und 14 mit Schaltern 15 und 16 verstellt. In der gezeichneten Lage werden durch den Schalter 15 die zur einen Drehrichtung gehörenden Kontakte 17 überbrückt, während der Schalter 16 über die Kontakte 18 einen Signalstromkreis der Anzeigevorrichtung 19 geschlossen hält. Den Kontakten 17 entsprechen die Kontakte 20 für die andere Drehrichtung des Motors. Die der Anzeigevorrichtung 19 zugeordneten Kontakte 21 werden überbrückt, sobald sich der Hörnerschalter 1 in der geöffneten Stellung befindet. Hierdurch wird angezeigt, daß die andere Endstellung des Schalters erreicht ist. Am Spannungsrückgangsrelais 9 sind Arbeitskontakte 22 vorgesehen, die die Zuleitung zum Fernantrieb aufrechterhalten, während die Ruhekontakte 23 zum Schließen eines Stromkreises für die Anzeigevorrichtung 10 dienen.

Die Erfindung kann auch bei Antrieb des Schalters durch einen Elektromagneten angewendet werden.

Es ist im Rahmen der Erfindung weiterhin möglich, die Relaiskontakte in den Motorstromkreis zu legen.

Durch die Erfindung wird die Betriebssicherheit und das ordnungsmäßige Arbeiten der Schaltanlage, die sich insbesondere für Schalter elektrisch betriebener Bahnen eignet, beträchtlich erhöht.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Ferngesteuerter Streckenschalter für elektrische Bahnen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Antriebsvorrichtung und deren Stromquelle die Kontakte eines nur bei Rückgang der Spannung ansprechenden Relais eingeschaltet sind, das bei einem Abfallen oder Ausbleiben der Spannung die Antriebsvorrichtung von deren Stromquelle abschaltet, ohne daß der Hörnerschalter hierdurch beeinflußt oder bei Wiederkehr der Spannung selbsttätig verstellt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen