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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Aufblasvorrichtung zum Aufblasen
einer aufblasbaren Flugzeugnotrutsche oder einer anderen aufblasbaren
Vorrichtung.
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Die
Erfordernis einer zuverlässigen
Evakuierung von Flugpassagieren in einem Notfall ist bekannt. Notfälle beim
Start und bei der Landung erfordern oft ein schnelles Entfernen
der Passagiere aus dem Flugzeug, da potentielle Verletzungsgefahr durch
Feuer, Explosionen oder Versinken im Wasser besteht. Ein herkömmliches
Verfahren zum schnellen Evakuieren einer großen Zahl von Passagieren aus einem
Flugzeug besteht im Vorsehen mehrerer Notausgänge, von denen jeder mit einer
aufblasbaren Notrutsche versehen ist. Gegenwärtige moderne Notevakuierungsrutschensysteme
umfassen eine aufblasbare Notrutsche, die im nicht aufgeblasenen
gefalteten Zustand zusammen mit einer Aufblasgasquelle verstaut
ist. Die Aufblasgasquelle umfaßt üblicherweise
einen Gasgenerator, gelagertes komprimiertes Gas oder eine Kombination
derselben. Vorteile pyrotechnischer Gasgeneratoren sind ihre geringe
Größe, ihr
geringes Gewicht und die Tatsache, daß sie ein großes Gasvolumen
erzeugen, jedoch kann das von einem Gasgenerator erzeugte Hochtemperaturgas
allein zahlreiche Probleme verursachen, einschließlich des
Einsinkens der Notrutsche beim Abkühlen des Aufblasgases und,
in einigen Fällen,
des Schmelzens des Gewebes, aus dem die Evakuierungsrutsche hergestellt
ist. Die Verwendung von gelagertem komprimiertem Gas allein ist
zwar einfach, bringt jedoch zusätzliches
Gewicht mit sich, für
das bezahlt werden muß,
da ein Druckbehälter getragen
werden muß,
dessen Kapazität
(hinsichtlich Volumen und Druck) zum Aufblasen der Notrutsche über den
breiten, für
diese Rutschen spezifizierten Betriebstemperaturbereich ausreicht.
Wenn nur komprimiertes Gas zum Aufblasen der Notrutsche verwendet
wird, tritt darüber
hin aus ein starker Temperaturabfall während des Ausdehnens der Gase
auf, wodurch sich oft Eis bildet, welches die Gasströmung blockieren
kann. Daher weisen moderne Notevakuierungsrutschenevakuierungssysteme üblicherweise
eine Hybrid-Aufblasvorrichtung auf, die ein gespeichertes komprimiertes
Gas zusammen mit einem pyrotechnischen Gasgenerator verwendet. Der
pyrotechnische Gasgenerator erhöht
das Volumen des gespeicherten komprimierten Gases durch die Zufuhr
zusätzlichen
Gases sowie Wärme,
um den Auswirkungen der durch die Ausdehnung verursachten Abkühlung des
komprimierten Gases beim Ausdehnen aus dem Druckbehälter entgegenzuwirken.
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Um
das Volumen des an die Notrutsche ausgegebenen Gases weiter zu erhöhen, verwenden zahlreiche
Evakuierungssysteme Ansaugeinrichtungen, wie die im US-Patent 4
368 009 an Heimovics et al. offenbarte Einrichtung. Beim Strömen des
komprimierten Gases durch die Ansaugeinrichtung wird ein Venturi-Effekt
erzeugt, der bewirkt, daß die
Ansaugeinrichtung ungefähr
zwei bis drei Mal soviel Gas ansaugt wie von der Quelle des komprimierten
Gases allein geliefert wird.
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Der
Oberbegriff der Ansprüche
1 und 9 betrifft eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren wie sie in U5-A-5
613 702 offenbart sind. Dieses Dokument beschreibt eine Vorrichtung
zum Aufblasen einer aufblasbaren Fahrzeuginsassenrückhaltevorrichtung, beispielsweise
einen Airbag. Die Vorrichtung umfaßt einen Behälter, der
eine Druckgasquelle aufweist, und eine Zweitstufen-Gasquelle mit
einem zündfähigen Material.
Eine Steuerung betätigt
zu einem Initialzeitpunkt einen ersten Zünder zum Öffnen des Gasdurchlasses von
dem Behälter
zum Airbag in Reaktion auf das Eintreten einer Fahrzeugkollision.
Die Steuerung betätigt
einen zweiten Zünder
zum Zünden
des zündfähigen Materials
nach dem Ablauf einer Verzögerungszeit.
Die Verzögerungszeit
wird von der Steuerung entsprechend der Umgebungstemperatur bestimmt.
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Ungeachtet
dieser Fortschritte bestehen weiterhin Probleme aufgrund des breiten
Umgebungstemperaturbereichs, über
den diese Aufblassysteme arbeiten müssen, und der üblicherweise
zwischen –74° C und +74° C (–65° F bis +165° F) liegt.
Die verfügbare
Gasmenge muß ausreichen,
um die Notrutsche bei der niedrigsten Temperatur mit Druck zu beaufschlagen.
Aufgrund der Beziehung zwischen Druck und Temperatur in einem festen
Volumen steigt jedoch der Druck im Druckbehälter proportional zu dem Anstieg
der Umgebungstemperatur über
den Mindestwert. Daher muß bei
modernen Hybrid-Aufblassystemen
der Speicherbehälter
in der Lage sein, dem Druck des komprimierten Gases bei 74° C (165° F) zu widerstehen.
Nicht nur dies, sondern der Speicherbehälter muß der Überdruck bei 74° C (165° F) widerstehen,
der durch den pyrotechnischen Gasgenerator erzeugt wird, obwohl
die Verwendung des pyrotechnischen Gasgenerators bei 74° C (165° F) bewirkt,
daß das
Aufblassystem erheblich mehr Gas erzeugt las zum Aufblasen der Notrutsche
erforderlich. Darüber
hinaus erhöht
der bei hohen Temperaturen bewirkte erhebliche Überdruck zusätzlich das Gewicht
des Systems, da zusätzliche
Druckablaßventile
(PRV) in der Notrutsche vorgesehen werden müssen, um die überschüssigen Gase
abzulassen.
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Es
ist daher ein System zum Anpassen des Zündens eines pyrotechnischen
Gasgenerators in einer mit komprimiertem Gas und Pyrotechnik arbeitenden
Hybrid-Aufblasvorrichtung erforderlich, um eine Beaufschlagung des
das komprimierte Gas enthaltenden Druckbehälters mit Überdruck über einen breiten Temperaturbereich
zu verhindern.
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Überblick über die
Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum
Aufblasen einer aufblasbaren Vorrichtung zu schaffen, bei der eine Überdruckbeaufschlagung
des das komprimierte Gas enthaltenden Druckbehälters über einen breiten Temperaturbereich
verhindert ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist in Anspruch 1 definiert und das erfindungsgemäße Verfahren
ist in Anspruch 9 definiert. Erfindungsgemäß endet die Verzögerung der
Zündung
der Zweitstufen-Gasquelle, wenn der Druck im Behälter unter einen Schwellenwert
gesunken ist.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
eine doppelstufige Hybrid-Aufblasvorrichtung mit einer Erststufen-Gasquelle,
die einen Erststufen-Druckbehälter
mit darin enthaltenem Druckgas und eine Zweitstufen-Druckquelle
mit einem in den Erststufen-Druckbehälter gerichteten Gasauslaß. Nach
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung steht der Erststufen-Druckbehälter über eine Ventil/Regler-Kombination
und einer oder mehreren herkömmlichen
Ansaugeinrichtungen in Fluidverbindung mit einer aufblasbaren Vorrichtung,
beispielsweise einer Flugzeugnotevakuierungsrutsche. Ein Drucksensor (oder
normalerweise offener Druckschalter) erfaßt den Druck im Erststufen-Druckbehälter. Das
Aufblassystem wird durch ein Spannungssignal initiiert, das beispielsweise
von einem Sensor kommt, der zum Erkennen des Öffnens der Flugzeugtür angebracht ist.
Das Spannungssignal öffnet
das Ventil des Erststufen-Druckbehälters und
sendet gleichzeitig ein Spannungssignal, um die Zündschaltung
für den
pyrotechnischen Gasgenerator, der die Zweitstufen-Gasquelle umfaßt, scharf
zu machen. Der Druckschalter, der über einem Schwellendruck normalerweise
offen ist, unterbricht ein Spannungssignal an die oder von der Zündschaltung,
wodurch die Zündschaltung
veranlaßt
wird, das Zünden
des pyrotechnischen Gasgenerators zu verzögern, wenn der Druck im Erststufen-Druckbehälter über dem Schwellenwert
liegt. Dies verhindert das Zünden
des pyrotechnischen Gasgenerators, wenn die zusätzliche Wärme und das zusätzliche
Gas eine Überdruckbeaufschlagung
des Erststufen-Druckbehälters bewirken.
Während
des Austretens des in dem Erststufen-Druckbehälter enthaltenen Druckgases
aus dem Erststufen-Druckbehälter
in die aufblasbare Notrutsche fällt
der Druck im Erststufen-Druckbehälter. Wenn
der Druck im Erststufen-Druckbehälter
unter den Schwellenwert des Druckschalters fällt, schließt der Druckschalter, wodurch
die Zündschaltung
die Zweitstufen-Gasquelle zünden
kann. Durch das Verzögern
des Zündens
der Zweitstufen-Gasquelle bis zu einem Zeitpunkt nachdem der Druck
im Erststufen-Druckbehälter
unter den Schwellenwert gefallen ist, kann die geeignete Erhöhung des
Volumens des komprimierten Erststufen-Gases durchgeführt werden,
ohne daß es
erforderlich ist, den Erststufen-Druckbehälter so auszubilden, daß er dem
Zünden
des pyrotechnischen Gasgenerators unter maxima len Aufblasdruckbedingungen
widersteht. Dies ermöglicht
eine leichtere Konstruktion des Erststufen-Druckbehälters, wodurch
sowohl erhebliche Kosten, als auch Treibstoffmengen für das Flugzeug,
in dem derartige Systeme eingebaut sind, eingespart werden können.
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Bei
einem alternativen Ausführungsbeispiel ist
der Druckschalter durch einen Drucksensor ersetzt. Eine externe
Schaltung überwacht
das Drucksignal und schließt
eine Schaltung oder liefert auf andere Weise ein Signal an die Zweitstufen-Gasquelle, wenn
der Druck unter den Schwellenwert gefallen ist. Bei einem anderen
alternativen Ausführungsbeispiel ist
der Drucksensor durch einen Temperatursensor ersetzt. Eine externe
Zeitsteuerschaltung schließt eine
Schaltung oder sendet auf andere Weise ein Signal, um die Zweitstufen-Gasquelle basierend
auf dem bekannten Druck-/Zeit-Verhalten des Aufblassystems zu zünden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische geschnittene Teilansicht einer Aufblasvorrichtung,
die Merkmale der vorliegenden Erfindung aufweist;
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2 ist
ein illustrativ aufgetragenes Druck/Zeit-Profil des Druckausgangs
des Ausführungsbeispiels
von 1 im Betrieb bei drei verschiedenen Betriebstemperaturen;
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3 ist
eine schematische geschnittene Teilansicht eines alternativen Ausführungsbeispiels einer
Aufblasvorrichtung mit Merkmalen der vorliegenden Erfindung, und
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4 ist
eine schematische geschnittene Teilansicht eines anderen alternativen
Ausführungsbeispiels
einer Aufblasvorrichtung mit Merkmalen der vorliegenden Erfindung.
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Detaillierte
Beschreibung
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Die
Figuren dienen der Darstellung des allgemeinen Aufbaus und sind
nicht notwendigerweise maßstabsgerecht.
In der detaillierten Beschreibung und in den Figuren sind bestimmte
illustrative Beispiele dargestellt und im Detail beschrieben. Es
sei jedoch darauf hingewiesen, daß die Figuren der Zeichnungen
und die detaillierte Beschreibung nicht der Beschränkung der
Erfindung auf die bestimmte offenbarte Form dienen, sondern lediglich
illustrativ sind und dem Fachmann vermitteln sollen, wie die beanspruchte
Erfindung auszuführen
und/oder zu verwenden ist, und die beste Art der Ausführung der Erfindung
darlegen sollen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Aufblasen einer aufblasbaren Vorrichtung, wie beispielsweise
einer Flugzeugnotevakuierungsrutsche, über einen breiten Betriebstemperaturbereich.
Eine Aufblasvorrichtung mit Merkmalen der vorliegenden Erfindung
ist in 1 dargestellt. Die Aufblasvorrichtung 100 umfaßt eine Erststufen-Gasquelle 110 und
eine Zweitstufen-Gasquelle 112. Die Erststufen-Gasquelle 110 umfaßt einen
Druckbehälter 114,
der eine Mischung aus komprimierten Aufblasgasen 116 enthält. In dem
illustrativen Beispiel der 1 weist
die Aufblasgasmischung 116 ungefähr ein 2:1-Verhältnis von
Kohlendioxid und Argon auf. Im allgemeinen kann die Mischung der
Aufblasgase sowie das Verhältnis
der Gase basierend auf der jeweiligen Anwendung variieren. Da Kohlendioxid
sich bei Umgebungstemperaturen bei einem relativ niedrigen Druck
verflüssigt, befindet
sich je nach der Umgebungstemperatur ein Teil oder die gesamte Kohlendioxidkomponente
der Aufblasgasmischung 116 in einem flüssigen Zustand. Der Begriff
komprimiertes Gas bedeutet und bezeichnet in der vorliegenden Verwendung
sowohl ein Gas, das unter Druck gasförmig ist, als auch ein Gas,
dessen Phase sich unter Druck in einen flüssigen Zustand verändert hat.
Der Druckbehälter 114 weist eine
Gasaustrittsöffnung 118 auf,
an welcher ein Regelventil 120 angebracht ist. Das Regelventil 120 ist normalerweise
geschlossen, jedoch wird es über
einen Eingangsanschluß 122 elektrisch
fernbetätigt, der
ein Spannungssignal empfangen kann, welches das Regelventil 120 auf
herkömmliche
Weise öffnet. Das
Regelventil 120 steht in Fluidverbindung mit einer Auslaßleitung 124,
die über
eine oder mehrere herkömmliche
Ansaugeinrichtungen 126 zu der aufblasbaren Vorrichtung 128 führt.
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Zwar
ist in dem Ausführungsbeispiel
von 1 eine Argon/Kohlendioxid-Mischung offenbart, jedoch
kann jede der aus dem Stand der Technik bekannten unter Druck stehenden
Aufblasgase für
die Aufblasgasmischung 116 verwendet werden. Bei Gasen,
die erfindungsgemäß entweder
allein oder in Kombination verwendet werden können, handelt es sich beispielsweise,
ohne jedoch darauf beschränkt zu
sein, um Kohlendioxid, Stickstoff, Chlorfluorkohlenwasserstoffe,
Bromfluorkohlenwasserstoffe, Stickoxid und Argon. Die Kombination
von Kohlendioxid und Argon ist jedoch bevorzugt, da Kohlendioxid verflüssigbar
ist und somit nur ein Minimum an Speichervolumen benötigt, sowie
aufgrund der hohen spezifischen Wärme von Argon, die es diesem
ermöglichen,
von einem pyrotechnischen Gasgenerator kommende erhebliche Wärmemengen
zu absorbieren.
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Die
Zweitstufen-Gasquelle 112 weist einen pyrotechnischen Gasgenerator 130 entweder
für sich oder
in Kombination mit einem komprimierten Gas 132 auf (wie
in US-Patent 5988438, erteilt an Lewis et al. und übertragen
an den Inhaber der vorliegenden Anmeldung, offenbart). Der pyrotechnische
Gasgenerator 130 weist ein pyrotechnisches material 134 auf,
das entweder in Stabform oder in einen (nicht dargestellten) Behälter gepreßt vorliegen
kann. Das pyrotechnische Material 134 wird durch einen Zünder oder
Frosch 136 gezündet,
der ein Überbrückungskabel 138 und
eine Zündzusammensetzung 140 aufweist.
Das pyrotechnische Material 134 kann jedes pyrotechnische
Gasgeneratormaterial sein, wie Natriumazid oder Lithiumazid, in
Verbidung mit einem Oxidationsmittel, wie Natriumnitrat, Kaliumnitrat, Kaliumperchlorat
und dergleichen, weist jedoch vorzugsweise Ammoniumnitrat in Kombination
mit einem sekundären
Explosivstoff, wie Cyclotrimethylentrinitramin (RDX), Cyclotetramethylentetranitramin
(HMX), Pentaerythritolteranitrat (PETN), Hexanitroisowurtzitan (CL20)
oder ähnliche
Aktivierungsmittel auf, die großes
Vo lumen gasförmiger
Verbrennungsprodukte mit wenigen oder ohne Partikel erzeugen. Ein
höchst
bevorzugtes Gasgeneratormaterial ist UPCO 8043, ein langsam brennendes,
relativ unempfindliches Treibgas auf Ammoniumnitratbasis, das von
Universal Propulsion Company, Inc., Phoenix, Arizona erhältlich ist.
Die Zündzusammensetzung 140 kann
jeglicher wärmeempfindliche
primäre Explosivstoff
sein, beispielsweise eine Mischung aus Zirkonium oder Titan und
Kaliumperchlorat, Borkalziumchromat, Bleistyphnate oder ähnliche
primäre
Explosivstoffe, die zur Verwendung in Heißdraht-Elektro-Explosionsvorrichtungen
geeignet sind.
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Im
Betrieb wird in einem Initiierungsfall, beispielsweise dem Öffnen einer
Flugzeugnotausgangstür,
in der "scharfen" Position ein Spannungssignal über den
Eingangsleiter 142 an den Eingangsanschluß 122 des
Regelventils 120, den Eingangsanschluß 152 des Druckschalters 150 und
den Eingangsanschluß 72 der
Zündschaltung 70 geleitet. Das
am Eingangsanschluß 122 des
Regelventils 120 empfangene Signal veranlaßt ein sofortiges Öffnen des
Regelventils 120, wodurch das Strömen der Aufblasgasmischung 116 durch
die Ausgangsleitung 124 in die aufblasbare Vorrichtung 158 beginnt.
Das am Eingangsanschluß 72 der
Zündschaltung 70 empfangene
Signal schaltet gleichzeitig die Zündschaltung 70 scharf.
Die Zündschaltung 70 kann
eine sichere und scharfe Zündschaltung
sein, wie in US-Patent 5335598 offenbart, dessen Lehre in dem zur
Ergänzung
der vorliegenden Beschreibung erforderlichen Ausmaß durch
Bezugnahme Teil des Gegenstands der vorliegenden Anmeldung ist.
Der Ventilbereich des Regelventils 120 kann ein herkömmliches
durch einen Elektromagneten betriebenes Ventil oder ein anderes
herkömmliches
Ventil sein, das fernsteuerbar ist. Darüber hinaus kann, obwohl das Regelventil 120 in
dem illustrativen Ausführungsbeispiel
der 1 elektrisch betätigt ist, das Regelventil 120 auch
mechanisch betätigt
werden (beispielsweise durch einen Zug oder andere mechanische Mittel), wobei
in diesem Fall andere Einrichtungen zum gleichzeitigen Anlegen einer
Spannung an den Eingangsanschluß 152 des
Druckschalters 150 und den Eingangsanschluß 72 der
Zündschaltung 70 (beispielsweise
ein Batteriespannung anlegender Schalter) vorgesehen wären. Obwohl
es sich bei dem Regelbereich des Regelventils 120 des illustrativen Ausführungsbeispiels
um einen herkömmlichen Gleitspulenregler
handelt, können
erfindungsgemäß andere
Regeleinrichtungen, beispielsweise eine einfache Öffnung,
vorgesehen werden. Bei dem illustrativen Ausführungsbeispiel der 1 kann
der Druck in dem Druckbehälter 114 zwischen
ungefähr
70 bar (1000 psi bei –74° C (–65° F) und 281
bar (4000 psi) bei 74° C
(165° F)
liegen. Die Ansaugeinrichtung 126 arbeitet jedoch am effektivsten
bei einem Einlaßdruck
von 28,1 bar (400 psi). Daher dient das Regelventil 120 zusätzlich zu
der Öffnungsfunktion
beim Initiieren auch dem Abregeln des Drucks in dem Druckbehälter 114 auf
28,1 bar (400 psi) am Einlaß der
Ansaugeinrichtung 126.
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Der
Druckschalter 150 ist über
einem Schwellendruck (beispielsweise 141 bar (2000 psi) normalerweise
offen. Dementsprechend tritt, solange der Druck im Druckbehälter 114 über dem
Schwellendruck des Druckschalters 150 liegt, das Spannungssignal
am Eingangsanschluß 152 des
Druckschalters 150 nicht am Ausgangsanschluß 154 des
Druckschalters 150 auf und liegt somit nicht am Triggeranschluß 74 der
Zündschaltung 70 vor.
Infolgedessen zündet
die Zündschaltung 70 nicht
den pyrotechnischen Gasgenerator 130. Wenn jedoch der Druck
im Druckbehälter 114 unter
den Schwellendruck des Druckschalters 150 fällt, schließt der Druckschalter 150 und
das Spannungssignal am Eingangsanschluß 152 wird an den
Triggeranschluß 74 der
Zündschaltung 70 weitergeleitet,
wodurch die Zündschaltung 70 den
Zünder 136 des
pyrotechnischen Gasgenerators 130 zündet. Beim Zünden des
pyrotechnischen Gasgenerators 130 steigt der Druck in dem Zweitstufen-Druckbehälter 144,
bis die Berstscheibe 148 birst, so daß das Hochtemperaturgas von
der Zweitstufen-Gasquelle in den Erststufen-Druckbehälter 114 strömen kann,
wodurch der Druck im Druckbehälter 114 erhöht und jeglicher
verbleibende verflüssigte
Bestandteil der Aufblasgasmischung 116 verdampft wird.
Durch das Verzögern
des Zündens des
pyrotechnischen Gasgenerators 130 bis der Druck im Druckbehälter 114 unter
den Schwellenwert gesunken ist, wird die aufblasbare Vorrichtung 128 schnell
aufgeblasen, jedoch überschreitet
der auf den Druckbehälter 114 ausgeübte Spitzendruck
nicht den maximalen Betriebsdruck des Druckventils ungeachtet der
Betriebstemperatur des Systems.
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Dieser
Vorteil einer gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung aufgebauten Aufblasvorrichtung ist am
besten unter Bezugnahme auf 2 zu verstehen,
welche projizierte Druck/Zeit-Profile des illustrativen Ausführungsbeispiels
von 1 bei drei verschiedenen Betriebstemperaturen
darstellt. Das Druck/Zeit-Profil bei –74° C (–65° F) ist durch die mit dem Bezugszeichen 210 versehene
Linie repräsentiert.
Bei –74° C (–65°F) beträgt der Ausgangsdruck im
Erststufen-Druckbehälter 114 70
bar (1000 psi), also unter dem Schwellendruck des Druckschalters 150 von
141 bar (2000 psi). Daher ist der Druckschalter 150 geschlossen.
Wenn ein Spannungssignal über
den Eingangsleiter 142 empfangen wird, zündet der
Zünder 136 den
pyrotechnischen Gasgenerator 130 gleichzeitig mit dem Öffnen des
Regelventils 120. Bei 21° C
(+70° F),
wie durch die mit 212 bezeichnete Linie wiedergegeben,
beträgt
der Ausgangsdruck im Erststufen-Druckbehälter 114 141 bar (2000
psi). Der Druckschalter 150 befindet sich somit gerade
am Schließpunkt.
Wenn ein Spannungssignal über
den Eingangsleiter 142 empfangen wird, zündet der
Zünder 136 den
pyrotechnischen Gasgenerator 130 gleichzeitig mit dem Öffnen des
Regelventils 120.
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Bei
74° C (165° F) beträgt jedoch
der Anfangsdruck im Erststufen-Druckbehälter 114 bereits 281
bar (4000 psi). Wenn der pyrotechnische Gasgenerator 130 gleichzeitig
mit dem Öffnen
des Ventils 120 gezündet
würde,
wie durch die mit 214 bezeichnete Linie dargestellt, würde der
Druck im Erststufen-Druckbehälter 114 schnell über 352
bar (5000 psi) steigen, also erheblich über den maximalen Betriebsdruck
(MOP) des Erststufen-Druckbehälters 114 von
351 bar (4100 psi). Durch das Vorsehen des Druckschalters 150 jedoch,
und wie durch die mit 216 bezeichnete Linie dargestellt, öffnet das
Regelventil 120 beim Empfang eines Spannungssignals über den
Eingangsleiter 142 und der Druck im Erststufen-Druckbehälter 114 beginnt
mit dem Ausdehnen von Gas aus dem Erststufen-Druckbehälter 114 zu fallen.
Erst wenn der Druck im Erststufen-Druckbehälter 114 unter den
Schwellendruck des Druckschalters 150 fällt, wird das Spannungssignal
an das Überbrückungskabel 138 des
Zünders 136 übertragen, wodurch
der pyrotechnische Gasgenerator 130 gezündet wird. Beim Zünden des
pyrotechnischen Gasgenerators 130 steigt der Druck im Erststufen-Druckbehälter 114 wieder
an, jedoch übersteigt
er den MOP des Erststufen-Druckbehälters 114 von 351
bar (4100 psi) nicht.
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Wie
aus dem Vorhergehenden ersichtlich, sind für Systeme, die über extrem
weite Betriebstemperaturbereiche arbeiten, Fälle möglich, in denen es bei einer
Hybrid-Gasgenerator-/Druckgasaufblasvorrichtung, deren Kapazität zum Aufblasen
einer aufblasbaren Vorrichtung bei der kältesten Temperatur ausreicht,
nicht erforderlich ist, daß der
Gasgenerator im höchsten
Temperaturbereich überhaupt
arbeitet. Daher kann eine einfache Zeitsteuerschaltung oder eine
andere Vorrichtung vorgesehen werden, um das Zünden des pyrotechnischen Gasgenerators zu
verhindern, wenn der Druck innerhalb eines bestimmten Zeitraums
nicht unter den Schwellendruck fällt
(beispielsweise innerhalb der ersten vier Sekunden nach dem Öffnen des
Regelventils). In diesem Fall wird die aufblasbare Vorrichtung mittels
des Druckgases einfach vollständig
aufgeblasen, ohne das vom Gasgenerator erzeugte überschüssige Aufblasgas ablassen zu
müssen.
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Ein
alternatives Ausführungsbeispiel
einer Aufblasvorrichtung mit den Merkmalen der Erfindung ist in 3 dargestellt.
In dem Ausführungsbeispiel von 3 ist
der Druckschalter 150 durch einen Drucksensor 350 ersetzt.
Die Zündung
des pyrotechnischen Gasgenerators 130 ist durch eine externe Zündschaltung 310 gesteuert,
bei der es sich um eine Sicherungszündschaltung handeln kann, wie
in dem US-Patent 5 335 598 offenbart, dessen Lehre in dem zur Ergänzung der
vorliegenden Beschreibung erforderlichen Ausmaß durch Bezugnahme Teil des
Gegenstands der vorliegenden Anmeldung ist. Im Betrieb wird über den
Eingangsleiter 342 ein Spannungssignal von einer externen
Quelle her empfangen, beispielsweise einem an einer Flugzeugnotausgangstür angebrachten
Sensor. Wie bei dem Ausführungsbeispiel
von 1 veranlaßt
das Spannungssignal das Regelventil 120 zu öffnen, wodurch
die Aufblasgasmischung 116 über die Ansaugeinrichtung 126 unmittelbar
in die aufblasbare Vorrichtung 128 zu strömen beginnt.
Gleichzeitig wird das Spannungssignal am Eingangsanschluß 312 der
Schaltung 310 empfangen. Die Schaltung 310 überwacht
das Drucksignal des Drucksensors 350 über den Eingang 314 und
erzeugt ein Zündsignal
an den Zünder 136 über den
Ausgang 316, wenn das Drucksignal des Drucksensors 350 angibt,
daß der
Druck im Erststufen-Druckbehälter 114 unter
den vorbestimmten Schwellenwert gefallen ist. Der Vorteil des Verwendens
einer externen Schaltung 310 gegenüber der einfachen Reihenschaltung
des Ausführungsbeispiels
von 1 ist, daß die
Schaltung 310 zusätzliche
Schaltungen zum Überwachen
des Zustands des Drucksensors 350 und zum Liefern eines
Fehlersignals umfassen kann, wenn der Drucksensor 350 eine
außerhalb
des zulässigen
Bereichs liegende Anzeige aufweist oder anderweitig gestört zu sein scheint.
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4 zeigt
ein anderes alternatives Ausführungsbeispiel
einer Aufblasvorrichtung mit Merkmalen der vorliegenden Erfindung.
Bei dem Ausführungsbeispiel
von 4 ist der Drucksensor 350 durch einen
Temperatursensor 450 und die Schaltung 310 durch
eine Zeitsteuer- und Zündschaltung 410 ersetzt.
Im Betrieb wird ein Spannungssignal über den Eingangsleiter 442 in
Reaktion auf das Öffnen
einer Flugzeugnotausgangstür übertragen.
Wie bei dem Ausführungsbeispiel
von 1 bewirkt das Spannungssignal, daß das Regelventil 120 unmittelbar öffnet, um
das Aufblasen der aufblasbaren Vorrichtung 128 mit der
Aufblasgasmischung 116 über die
Ansaugeinrichtung 126 zu ermöglichen. Gleichzeitig wird
das Spannungssignal am Eingang 412 der Zeitsteuer-/Zündschaltung 410 empfangen.
Da die Temperaturdruckabfallrate der Aufblasgasmischung 116 im
Erststufen-Druckbehälter 114 charakterisiert werden
kann, kann die Zeitsteuer-/Zündschaltung 410 vorprogrammiert
werden, um den Zünder 136 nach
einer vorbestimmten Verzögerung
basierend auf dem vom Temperatursensor 450 her am Eingang 414 der
Zeitsteuer-/Zündschaltung 410 empfangenen
Temperatursignal zu zünden.
Der Vorteil des Verwendens einer Zeitsteuer-/Zündschaltung 410 ist, daß ein Temperatursensor,
beispielsweise ein Thermoelement, weniger kostspielig in den Erststufen-Druckbehälter 114 integrierbar
ist und zuverlässiger
sein kann, da ein Thermoelement keine bewegbaren Teile aufweist.
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Zwar
wurden bestimmte illustrative Ausführungsbeispiele und Verfahren
hierin offenbart, jedoch ist es aus der vorhergehenden Offenbarung
für den Fachmann
auf dem Gebiet ersichtlich, daß Variationen
und Modifikationen dieser Ausführungsbeispiele und
Verfahren möglich
sind; beispielsweise kann ein Druckschalter zwischen der Zündschaltung
und dem Zünder
des Ausführungsbeispiels
von 1 angeordnet werden, um einfach das Zündsignal
zu unterbrechen. Es ist somit beabsichtigt, daß die Erfindung nur in dem
durch die zugehörigen
Ansprüche
und die Regeln und Prinzipien geltender Gesetze erforderlichen Maß beschränkt ist.