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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Opioid-Rezeptor-bindende Verbindungen, die Carboxamide
enthalten. Die Verbindungen sind als Analgetika, Wirkstoffe gegen
Durchfall, krampflösende
Mittel, Hustenmittel, Mittel gegen Kokainabhängigkeit ("anti-***e") und zur medikamentösen Behandlung von Abhängigkeiten
bzw. Suchtverhalten ("anti-addiction
medications") verwendbar.
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Hintergrund der Erfindung
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Seit
der Isolierung von Morphin (Morphium) im Jahre 1805, sind Opiate
Gegenstand intensiver Forschung gewesen und Tausende von Verbindungen
mit Opiat- oder Opiat-ähnlicher
Wirkung sind identifiziert worden. Zahlreiche Opioid-Rezeptor-interaktive
Verbindungen, einschließlich
solcher, die zur Herstellung von Analgetika verwendet werden (z.
B. Morphin), und solcher, die zur Behandlung von Drogenabhängigkeit
(z. B. Naltrexon und Cyclazocin) beim Menschen verwendet werden,
besitzen aufgrund einer schwachen oralen Bioverfügbarkeit und einer sehr schnellen
Klärungsrate
aus dem Körper
beschränkten
Nutzen. In vielen Fällen wurde
gezeigt, dass dies durch die Anwesenheit der 8-Hydroxylgruppe (OH)
bei 2,6-Methano-3-benzazocinen, ebenfalls bekannt als Benzomorphane
[(z. B. Cyclazocin und EKC (Ethylketocyclazocin)] und der entsprechenden
3-OH-Gruppe bei Morphinanen (z. B. Morphin) verursacht wird.
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Die
hohe Polarität
dieser Hydroxylgruppen verzögert
die orale Absorption (Aufnahme) der Ausgangsmoleküle. Weiterhin
neigt die 8-(oder 3-)OH-Gruppe zur Sulfonierung und Glucuronisierung
(Phase-II-Metabolismus), wobei beides die schnelle Exkretion der
aktiven Verbindungen fördert,
was zu unvorteilhaft kurzen Halbwertszeiten der aktiven Verbindungen
führt.
Unglücklicherweise
ist es die übereinstimmende
Erfahrung im Stand der Technik der letzten 70 Jahre gewesen, dass
ein Entfernen oder Ersetzen der 8-(oder 3-)OH-Gruppe zu pharmakologisch
inaktiven Verbindungen geführt
hat.
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Mitch
et al., J. Med. Chem. 1993, 36, 2842–2950 und Zimmerman et al.,
J. Med. Chem. 1994, 37, 2262–2265,
offenbaren die OH-Derivate der Amide der vorliegenden Ansprüche. Wentland
et al., Bioorg. Med. Chem. Lett. 11 (2001), 1717–1721 beschreiben 3-Carboxamidoanaloga
von Morphin- und Naltrexon-Derivaten.
EP-A-1072592 offenbart 4-Arylpiperidin-Opioid-Rezeptorliganden,
die Amid-Gruppen enthalten.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Wir
haben nun gefunden, dass die 8-(oder 3-)Hydroxylgruppe durch eine
Anzahl kleiner, polarer, neutraler Reste, d. h. Carboxamid, ersetzt
werden kann. Nicht nur die beispielhaften Benzomorphan-, Morphinancarboxamide
aber auch Carboxamide der allgemeinen Formel nach Anspruch 1 haben
eine unerwartet hohe Affinität
zu Opioid-Rezeptoren, auch Verbindungen, die diese Gruppen anstelle
von OH enthalten, sind weit weniger anfällig für den Phase-II-Metabolismus
und verfügen
im Allgemeinen über
eine höhere
orale Bioverfügbarkeit.
Die Verbindungen der Erfindung der in Anspruch 1 definierten Formel
sind daher als Analgetika, Wirkstoffe gegen Durchfall, krampflösende Mittel,
Hustenmittel, Mittel gegen Kokainabhängigkeit und zur medikamentösen Behandlung
von Abhängigkeiten
bzw. Suchtverhalten, z. B. zur Behandlung von Drogenabhängigkeit,
geeignet. Drogenabhängigkeit,
wie hierin verwendet, schließt
Alkohol- und Nikotinabhängigkeit
ein. In der Literatur liegen Hinweise vor, dass die Verbindungen
ebenfalls als Immunsuppressiva und Entzündungshemmer und zum Reduzieren
eines ischaemischen Schadens (und zum Schutz vor Herzerkrankungen),
zur Verbesserung des Lernens und des Gedächtnisses und zum Behandeln
von Harninkontinenz verwendet werden können.
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In
einem Aspekt betrifft die Erfindung eine Verbindung der Formel:
wobei
A ausgewählt ist
aus -CONH
2, und
R ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus -CH
2CH
2CH(OH)C
6H
11, -CH
2CH(CH
2Ph)CONHCH
2CO
2H, -(CH
2)
3CH(CH
3)
2 und
-(CH
2)
3-2-thienyl.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen
einer zweiten Verbindung, die mit einem Opioid-Rezeptor interagiert,
wenn eine erste Verbindung, die mit einem Opioid-Rezeptor interagiert,
bekannt ist, wobei die erste Verbindung, welche ein phenolisches
Hydroxyl enthält,
ausgewählt
ist aus:
wobei
R = CH
2CH
2CH(OH)C
6H
11 (Registernummer
119193-09-8),
R = CH
2CH(CH
2Ph)CONHCH
2CO
2H (Registernummer
156130-44-8),
R = (CH
2)
3CH(CH
3)
2; (Registernummer
151022-07-0), oder
R = (CH
2)
3-2-thienyl; (Registernummer 149710-80-5),
wobei
das Verfahren das Konvertieren des phenolischen Hydroxyls zu einem
-CONH
2-Rest umfasst.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung einer
Verbindung, wie sie in Anspruch 1 definiert ist, zur Herstellung
eines Medikaments, das als Analgetika, Wirkstoffe gegen Durchfall,
krampflösende
Mittel, Hustenmittel, Mittel gegen Kokainabhängigkeit und zur medikamentösen Behandlung
von Abhängigkeiten
bzw. Suchtverhalten geeignet ist.
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Verfahren
zum Konvertieren von Opioid-bindenden Phenolen, wie in Anspruch
2 definiert, in ein Carboxamid können
umfassen entweder:
- (a) Umsetzen des Phenols
mit einem Reagenz, um es in eine durch CN- austauschbare
Gruppe zu konvertieren;
- (b) Umsetzen dieser Gruppe mit Zn(CN)2 in
Anwesenheit eines Pd(0)-Katalysators, um ein Nitril bereitzustellen;
und
- (c) Hydrolysieren des Nitrils zu einem Carboxamid; oder:
- (a) Umsetzen des Phenols mit einem Reagenz
zum Konvertieren des Phenols in ein Triflat;
- (b) Umsetzen des Triflats mit Kohlenmonoxid und Ammoniak in
der Anwesenheit eines Pd(II)-Salzes und eines Pd(0)-Katalysators,
um ein Carboxamid zu erhalten; oder
- (a)
Umsetzen des Phenols mit einem Reagenz zum Konvertieren des Phenols
in ein Triflat;
- (b) Umsetzen des Triflats mit Kohlenmonoxid und Hexamethyldisilazan
in der Anwesenheit eines Pd(II)-Salzes und eines Pd(0)-Katalysators,
um einen silylierten Carboxamid-Vorläufer bereitzustellen; und
- (c) Hydrolysieren des silylierten Carboxamid-Vorläufers, um
ein Carboxamid bereitzustellen.
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Ähnliche
Verfahren können
Phenole in Amidine und Thioamidine durch Umsetzen des vorstehend
erwähnten
Nitrils mit Hydroxylamin konvertieren, um ein Hydroxyamidin herzustellen,
oder Umsetzen des vorstehend erwähnten
Carboxamids mit einem fünfwertigen
Phosphor-Schwefel-Reagenz, um ein Thioamid herzustellen. Im Sinne
der Erfindung ist ein "Opioid-bindendes
Phenol" eines, das
eine Bindung an einen Opioid-Rezeptor unterhalb von 25 nM aufweist.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Aus
SAR-Untersuchungen vieler Jahre ist bekannt, dass die Hydroxylgruppe
von Morphinanen und Benzomorphanen mit einer spezifischen Stelle
des Opiat-Rezeptors interagiert. Frühere Erforschung der Toleranz
dieser Stelle für
andere funktionale Gruppen als phenolische Hydroxyle hat nahezu übereinstimmend den
vollständigen
oder nahezu vollständigen
Verlust der Opioid-Bindung ergeben. Wir haben nun überraschenderweise
gefunden, dass die Hydroxylgruppe durch eines von mehreren Bioisosteren
ersetzt werden kann. Obwohl eine ziemlich große Auswahl an primären und
sekundären
Carboxamiden, als auch an Carboxylaten, Aminomethyl, Hydroxymethyl
und sogar Dihydroimidazolyl eine Bindung in dem gewünschten
Bereich unterhalb von 25 nanomolar zeigt, wird die optimale Aktivität mit einer
Carboxamido-, Thiocarboxamido-, Hydroxyamidino- oder Formamidogruppe
beobachtet.
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Da
die Funktionalität
des Hydroxyls von Benzomorphanen und Morphinanen auf einem nachstehend beschriebenen,
einfachen, flexiblen und bequemen Weg chemisch in ein Amid konvertiert
werden kann, und da Thiocarboxamido-, Hydroxyamidino- und Formamidoverbindungen
ebenfalls leicht synthetisiert werden, wie nachstehend beschrieben,
ist der Weg geöffnet,
um die Bioverfügbarkeit
von nahezu jedem der bekannten und neuen therapeutischen Wirkstoffe
zu verbessern, deren Aktivität
auf einer Opioid-Bindung beruht. Dar über hinaus kann man, da der
Rezeptor einige Variationen über
die des α-Kohlenstoffs
von A hinaus zu tolerieren scheint, weiterhin ein Modulieren der
Rezeptorspezifität,
-affinität
und -gewebeverteilung durch Variieren der Eigenschaften der Alkyl-
oder Arylsubstituenten auf A in Erwägung ziehen. Solche Reste A
sind im Allgemeinen z. B. -COOCH3, -COOEt,
-CONH2, -C(=S)NH2,
-C(O)NHOH, -C(O)NHNH2, -CONHCH3,
-CONHBn, -CONHCH2(4-MeOC6H4), 2-(4,5-Dihydroimidazolyl), -C(=NOH)NH2, -CH2NH2, -CH2OH, -COC6H5, -C(=NOH)C6H5, -NHCHO, -NHCHS
und -NHSO2CH3. Erfindungsgemäß ist A
-CONH2.
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Es
ist im Stand der Technik bekannt, dass Verbindungen, die μ-, δ- und κ-Agonisten
sind, analgetische Aktivität
zeigen; Verbindungen, die selektive μ-Agonisten sind, weisen eine
Aktivität
gegen Durchfall auf und sind zum Behandeln von Dyskinesie verwendbar; μ-Antagonisten und κ-Agonisten
sind zum Behandeln von Heroin-, Kokain-, Alkohol- und Nikotinabhängigkeit
verwendbar; κ-Agonisten
sind ebenfalls Wirkstoffe gegen Juckreiz und sind zum Behandeln
von Schmerzüberempfindlichkeit
verwendbar. Im Allgemeinen sind die rechtsdrehenden Isomere der
Morphinane des obigen Typs III als Antihustenmittel und krampflösende Mittel verwendbar.
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Beispielhafte
Opioid-Rezeptorliganden mit bekannter hoher Affinität sind in
den folgenden
1 und
2 gezeigt.
Der Ersatz von OH in diesen Verbindungen führt zu Verbindungen, die eine ähnliche
Aktivität
und eine bessere Bioverträglichkeit
aufweisen. Abbildung
1. Opioid-Rezeptorliganden Benzomorphinane
(a.k.a. 2,6-Methano-3-benzazocine)
Abbildung
2. Opioid-Rezeptorliganden Morphin
und Morphinane
Abbildung
2 (Fortsetzung). Opioid-Rezeptorliganden Morphin
und Morphinane
Abbildung
3. Diverse Opioid-Rezeptorliganden
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Andere
Opioid-Rezeptorliganden werden in Aldrich, J. V. "Analgetics" in Burger's Medicinal Chemistry and
Drug Discovery, M. E. Wolff ed., John Wiley & Sons 1996, Seiten 321–44 beschrieben.
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Wir
haben die Opioid-Rezeptorbindung von einer Reihe von Analoga bekannter
Verbindungen überprüft, die
mit Opioid-Rezeptoren interagieren, bei denen OH durch die R-Gruppe ersetzt ist,
gezeigt in den Tabellen 1–4.
Die Standards werden in Tabelle 5 gezeigt. Tabelle
1
Tabelle
2
Tabelle
3
Tabelle 4 Tabelle 5 Standards:
| [3H]DAMGO (μ) | [3H]Naltrindol (δ) | [3H]U69,593 (κ) |
(±)-Cyclazocin | 0,32 ± 0,02 | 1,1 ± 0,04 | 0,18 ± 0,020 |
(+)-Cyclazocin | 360 ± 16 | 1100 ± 63 | 76 ± 8,2 |
(–)-Cyclazocin | 0,10 ± 0,03 | 0,58 ± 0,06 | 0,052 ± 0,009 |
(±)-EKC | 0,78 ± 0,10 | 3,4 ± 0,41 | 0,62 ± 0,11 |
(±)-Ketocyclazocin | 3,3 ± 0,66 | 20 ± 2,7 | 1,0 ± 0,24 |
Naltrexon
(3-OH) | 0,17 ± 0,03 | 11 ± 1,1 | 0,31 ± 0,03 |
Naltrindol (3-OH) | 13 ± 1,1 | 0,13 ± 0,02 | 4,6 ± 0,23 |
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Beispiel
4 wurde mehrere Male unabhängig
voneinander getestet, um die Ki-Werte ("Ki's") zu bestätigen. Eine Betrachtung der
Ergebnisse in Tabelle 1 zeigt nicht nur an, dass die Affinität bei diesen
Verbindungen erhalten geblieben ist, sondern auch, dass die Rezeptorselektivität moduliert
werden kann.
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Die
Affinitäten
der Verbindungen der Erfindung und der Verbindungen, die hier untersucht
werden, werden durch das von Wentland et al. Biorgan. Med. Chem.
Lett. 9. 183–187
(2000) beschriebene Verfahren bestimmt. Die antinozizeptive Aktivität wird durch
das von Jiang et al. [J. Pharmacol. Exp. Ther. 264, 1021–1027 (1993),
Seite 1022] beschriebene Verfahren ausgewertet. Die Verbindung 4
zeigte einen ED50 von 0,21 nmol in dem Maus-Essigsäure-Krümmungstest
("mouse acetic acid
writhing test"),
wenn sie i.c.v. verabreicht wurde. Ihr "Ausgangs"-Cyclazocin zeigte einen ED50 von
2,9 nmol i.c.v. Die zeitlichen Abläufe der Auslösung der
Antinozizeption in dem Maus-Krümmungstest
wurden für
die Verbindung 4 und Cyclazocin verglichen.
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Den
Mäusen
wurde 1,0 mg/kg von entweder der Verbindung 4 oder Cyclazocin durch
i.p. Verabreichung injiziert. Es wurde eine Erhöhung in der Wirkungsdauer für die Verbindung
4 von ca. 2 Stunden auf 15 Stunden im Vergleich zu Cyclazocin beobachtet.
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Definitionen
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Die
Begriffe und Substituenten behalten in dieser gesamten Beschreibung
ihre Definitionen bei.
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Nahezu
alle der hierin beschriebenen Verbindungen enthalten ein oder mehrere
asymmetrische(s) Zentrum/Zentren und können daher Enantiomere, Diastereomere
und andere sterioisomere Formen zur Folge haben, die in Begriffen
der absoluten Stereochemie als (R)- oder (S)- definiert werden können. Als
ein allgemeines Beispiel ist festgestellt worden, dass das Linksisomer
von Morphinanen und Benzomorphanen der stärkere antinozizeptive Wirkstoff
ist, während
das Rechtsisomer als Hustenmittel oder Antispasmodikum verwendbar
ist. Op tisch aktive (R)- und (S)-Isomere können unter Verwendung von chiralen
Synthonen ("chiral synthons") oder chiralen Reagenzien
hergestellt werden oder unter Verwendung von herkömmlichen
Techniken aufgetrennt werden. Sofern die hierin beschriebenen Verbindungen
Olefin-Doppelbindungen oder andere Zentren geometrischer Asymmetrie
enthalten, und sofern sie nicht anderweitig spezifiziert werden,
ist gemeint, dass die Verbindungen sowohl E- als auch Z-geometrische
Isomere einschließen.
Gleichermaßen
ist ebenfalls beabsichtigt, alle tautomeren Formen einzuschließen.
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Abkürzungen
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Die
folgenden Abkürzungen
und Begriffe haben überall
die angegebene Bedeutung:
- Ac
- = Acetyl
- BNB
- = 4-Brommethyl-3-nitrobenzoesäure
- Boc
- = t-Butyloxycarbonyl
- BU
- = Butyl
- c-
- = cyclo
- DAMGO
- = Tyr-ala-Gly-NMePhe-NHCH2OH
- DBU
- = Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en
- DCM
- = Dichlormethan =
Methylenchlorid = CH2Cl2
- DEAD
- = Diethylazodicarboxylat
- DIC
- = Diisopropylcarbodiimid
- DIEA
- = N,N-Diisopropylethylamin
- DMAP
- = 4-N,N-Dimethylaminopyridin
- DMF
- = N,N-Dimethylformamid
- DMSO
- = Dimethylsulfoxid
- DPPF
- = 1,1'-bis(Diphenylphosphino)ferrocen
- DVB
- = 1,4-Divinylbenzol
- EEDQ
- = 2-Ethoxy-1-ethoxycarbonyl-1,2-dihydrochinolin
- Fmoc
- = 9-Fluorenylmethoxycarbonyl
- GC
- = Gaschromatographie
- HATU
- = O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumhexafluorphosphat
- HOAc
- = Essigsäure
- HOBt
- = Hydroxybenzotriazol
- Me
- = Methyl
- mesyl
- = Methansulfonyl
- MTBE
- = Methyl-t-butylether
- NMO
- = N-Methylmorpholinoxid
- PEG
- = Polyethylenglycol
- Ph
- = Phenyl
- PhOH
- = Phenol
- PfP
- = Pentafluorphenol
- PPTS
- = Pyridinium-p-toluolsulfonat
- PyBroP
- = Brom-tris-pyrrolidino-phosphoniumhexafluorphosphat
- rt
- = Raumtemperatur
- sat'd
- = gesättigt
- s-
- = sekundär
- t-
- = tertiär
- TBDMS
- = t-Butyldimethylsilyl
- TFA
- = Trifluoressigsäure
- THF
- = Tetrahydrofuran
- TMOF
- = Trimethylorthoformat
- TMS
- = Trimethylsilyl
- tosyl
- = p-Toluolsulfonyl
- Trt
- = Triphenylmethyl
- U69,593
- =
-
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In
den unten beschriebenen allgemeinen Verfahren ist das bevorzugte
Reagenz zum Konvertieren eines Phenols in eine durch CN-austauschbare
Gruppe Trifluormethansulfonsäureanhydrid,
welches üblicherweise
in der Anwesenheit einer Base verwendet wird. Andere Reagenzien
zum Konvertieren von Phenolen in Gruppen, die durch ein Cyanid-Anion
ausgetauscht werden können,
sind dem Fachmann bekannt. Der Vorteil des Trifluormethansulfonsäureanhydrid-Verfahrens
ist, dass es den Austausch unter Bedingungen ermöglicht, die mild genug sind,
um eine Zerstörung
des Restmoleküls
für die
meisten Molekülspezies
von Interesse zu vermeiden. Andere Reagenzien sind funktionsfähig (anwendbar),
erfordern jedoch stabilere Substrate, als es in einem einzelnen
Fall von Interesse sein kann. Die Erwägung, welches (Reagenz) zu
verwenden ist, obliegt dem Fachmann. Ein bevorzugter Pd(0)-Katalysator zur Verwendung
in dem Austausch mit Zinkcyanid ist Tetrakis(triphenylphosphin)palladium.
Beim direkten Austausch mit Kohlenmonoxid und Ammoniak oder einem Ammoniak-Äquivalent,
wird der bevorzugte Pd(0)-Katalysator in situ aus Pd(OAc)2 oder PdCl2 und
1,1'-bis(Diphenylphosphino)ferrocen
erzeugt. Andere Pd(0)-Liganden
schließen
DPPF, DPPP, Triphenylphosphin, 1,3-bis(Diphenylphosphino)propan,
BINAP und Xantphos ein. Bevorzugte fünfwertige Phosphor-Schwefel-Reagenzien
zum Konvertieren von Carboxamiden in Thiocarboxamide sind das Lawessonsches
Reagenz und Phosphorpentasulfid.
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Es
kann vorkommen, dass eine Schätzung
(Protektion) und Entschützung
(Deprotektion) der Reste des Substrats von Interesse während der
Konvertierung des Phenols in das gewünschte Bioisoster erforderlich ist.
Die Terminologie bezüglich "Schutz-", "Entschutz-" und "geschützte" Funktionalitäten wird
in dieser gesamten Anmeldung verwendet. Diese Terminologie wird
von dem Fachmann gut verstanden und wird im Zusammenhang mit Verfahren
verwendet, welche eine aufeinanderfolgende Behandlung mit einer
Reihe von Reagenzien einschließen.
In diesem Zusammenhang bezieht sich eine Schutzgruppe auf eine Gruppe,
welche verwendet wird, um eine Funktionalität während eines Verfahrensschrittes
zu maskieren, in welchem sie ansonsten reagieren würde, wobei
die Reaktion jedoch unerwünscht
ist. Die Schutzgruppe verhindert die Reaktion in diesem Schritt,
kann jedoch nachfolgend entfernt werden, um die ursprüngliche
Funktionalität
darzustellen. Das Entfernen oder die "Entschützung" erfolgt nach der Beendigung der Reaktion
oder der Reaktionen, in welcher/welchen die Funktionalität störend wäre. Daher
kann der Fachmann, wenn eine Abfolge von Reagenzien spezifiziert
wird, wie es in den Verfahren der Erfindung der Fall ist, leicht
solche Gruppen vorsehen, die als "Schutzgruppen" geeignet sein würden. Geeignete Gruppen für diesen
Zweck werden in Standardlehrbüchern auf
dem Gebiet der Chemie behandelt, zum Beispiel Protective Groups
in Organic Synthesis von T. W. Greene [John Wiley & Sons, New York,
1991].
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Die
beispielhaften hier beschriebenen Benzomorphinan-Verbindungen können auf
einem der nachfolgend beschriebenen Wege synthetisiert werden: Schema
1
Schema
2 – Alternierende
Carboxamidsynthese
Schema
3 – Diverse
Synthesen
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Chemische Synthesen
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Protonen-NMR
[Varian Unity-500 (500 MHz) NMR] Daten, "direct insertion probe" (DIP) chemische
Ionisierungs-Massenspektren (Shimadzu GC-17A GC-MS-Massenspektrometer)
und Infrarotspektren (Perkin-Elmer Paragon 1000 FT-IR-Spektrophotometer)
standen im Einklang mit den zugeordneten Strukturen von allen Testverbindungen
und Zwischenprodukten. 1H-NMR-Multiplizitätsdaten
werden angezeigt durch s (Singulett), d (Duplett), t (Triplett),
q (Quartett), m (Multiplett) und br (breit).
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Kopplungskonstanten
werden in Hertz angegeben. Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Stickstoff-Elementaranalysen
für alle
neuen Targets wurden durch Quantitative Technologies Inc., Whitehouse,
NJ, durchgeführt und
lagen innerhalb von ±0,4%
der theoretischen Werte, außer,
wenn es anders vermerkt wird; die Anwesenheit von Wasser wurde durch
Protonen-NMR angepasst.
Schmelzpunkte wurden mittels einer "Meltemp capillary melting point"-Apparatur bestimmt und sind unberichtigt.
Optische Drehungsdaten wurden mit einem Perkin-Elmer 241-Polarimeter
erhalten. Die Reaktionen wurden im Allgemeinen unter einer N2-Atmosphäre durchgeführt. Amine,
die in den Pd-katalysierten Aminierungsreaktionen verwendet wurden,
und razemisches 2,2'-bis(Diphenylphospino)-1,1'-binapthyl (BINAP)
wurden von der Fa. Aldrich Chemical bezogen und so verwendet, wie
sie bezogen wurden, soweit nichts anderes angegeben wird. Tris(Dibenzylidenaceton)dipalladium (0)
[Pd2(dba)3], Pd(OAc)2, 1,1'-bis(Diphenylphosphino)ferrocen
(DPPF) wurden von Strem Chemicals, Incorporated, bezogen. Toluol
und Et2O wurden aus Natriummetall destilliert.
THF wurde aus Natrium/Benzophenonketyl destilliert. Pyridin wurde
aus KOH destilliert. Methylenchlorid wurde aus CaH2 destilliert.
DMF und DMSO wurden aus CaH2 unter reduziertem
Druck destilliert. Methanol wurde vor der Verwendung über 3Å-Molekularsieben
getrocknet. Silikagel (Kieselgel) (Bodman Industries, ICN SiliTech
2-63 D 60A, 230–400
Mesh) wurde für
die Blitzsäulenchromatographie
verwendet.
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Die
folgenden Verbindungen sind Vergleichsbeispiele und nicht Teil der
Erfindung.
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(±)-3-(Cyclopropylmethyl)-1,2,3,4,5,6-hexahydro-cis-6,11-dimethyl-2,6-methano-3-benzazocin-8-carbonitril
[1]. Das Triflat [36] von Cyclacozin [35] (470 mg, 1,166 mmol), erhalten
durch das Verfahren nach Wentland et al. [Bioorgan. Med. Chem. Lett
9, 183–187
(2000)], wurde in 20 ml DMF aufgelöst und Zn(CN)2 (272.6 mg,
2.322 mmol) und Pd(PPh3)4 (53,9
mg, 0,0466 mmol) wurden hinzugefügt.
Nach Erhitzen bei 120°C
für 2 Stunden
wurde die Reaktion über
Nacht bei 25°C
gerührt.
Eine Mischung aus EtOAc- und NaHCO3-Lösung wurde dann hinzugefügt. Die
organische Phase wurde mit Salzlauge gewaschen und dann über wasserfreiem Na2SO4 getrocknet,
filtriert und im Vakuum bis zur Trockenheit konzentriert. Die Blitzsäulenchromatographie ergab
1 als ein farbloses Öl
(260 mg, 80%). 1H-NMR (500 MHz, CDCl3) d 7,52 (b, 1H), 7,37 (dd, J = 7,8, 1,5 Hz,
1H), 7,14 (d, J = 8,1, 1H), 3,15 (m, 1H), 2,96 (d, J = 19,0 Hz,
1H), 2,66–2,74
(m, 2H), 2,45 (m, 1H), 2,30 (m, 1H), 1,84–1,98 (m, 3H), 1,38 (s, 3H),
1,29 (m, 1H), 0,85 (m, 1H), 0,82 (d, J = 7,1 Hz, 3H), 0,51 (m, 2H), 0,10
(m, 2H). IR (Film) 2961, 2918, 2225 cm–1.
CI-MS, m/z (relative Intensität)
281 (M+1, 100%). Anal. berechnet für ("Anal. Calcd. for") C19H24N2.0,125H2O: C 80,78, H 8,59, N 9,92, Gefunden: C
80,75, H 8,63, N 9,89.
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(±)-3-(Cyclopropylmethyl)-1,2,3,4,5,6-hexahydro-cis-6,11-dimethyl-2,6-methano-3-benzazocin-8-carboxamid
[4]. Verbindung 1 (80 mg, 0,286 mmol) wurde in ungefähr 1 ml
t-Butylalkohol aufgelöst.
KOH (58,8 mg, 1,05 mmol) wurde dann hinzugefügt. Die Reaktionsmischung wurde
für ungefähr 20 Min.
bei Rückfluss gerührt und
das Lösungsmittel
wurde evaporiert und CH2Cl2 und
MeOH und NaCl- Lösung
wurden hinzugefügt. Die
organische Phase wurde mit Salzlauge gewaschen und dann über wasserfreiem
Na2SO4 getrocknet,
gefiltert und im Vakuum bis zur Trockenheit konzentriert, um 4 als
weißen
Schaum (80 mg, 95%) zu ergeben. 1H-NMR (500
MHz, CD3OD) d 7,81 (m, 1H), 7,62 (m, 1H),
7,17 (m, 1H), 3,22 (m, 1H), 3,04 (m, 1H), 2,66–2,82 (m, 2H), 2,50 (m, 1H),
2,35 (m, 1H), 1,86–1,98
(m, 3H), 1,34 (s, 3H), 1,36 (m, 1H), 0,88 (m, 1H), 0,84 (d, J = 7,0
Hz, 3H), 0,54 (m, 2H), 0,16 (m, 2H). 13C-NMR
(500 MHz, CD3OD) d 172,71, 143,32, 142,34,
133,01, 128,61, 126,61, 126,18, 60,67, 58,09, 46,92, 42,74, 42,38,
37,69, 25,92, 25,07, 14,62, 9,67, 4,64, 4,52. IR (Film) 1654.2 cm–1.
CI-MS, m/z (relative Intensität)
299 (M+1, 100%). Anal. berechnet für C19H26N2O.0,25H2O: C 75,37, H 8,76, N 9,26. Gefunden: C
75,27, H 9,02, N 9,03.
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(±)-3-(Cyclopropylmethyl)-1,2,3,4,5,6-hexahydro-cis-6,11-dimethyl-2,6-methano-3-benzazocin-8-carboxamid
[1] (alternative Verfahren). Ein Kolben, enthaltend Triflat 36 (100
mg), Pd(OAc)2 (10,2 mg) und 1,1'-bis(Diphenylphosphino)-ferrocen
(DPPF, 25 mg) wurden mit Argon gereinigt. Das Argon wurde durch
gasförmiges
CO ausgetauscht und das Reaktionsgefäß wurde gegenüber der
Atmosphäre
abgeschlossen. Trockenes DMSO (1,25 ml) wurde über eine Spritze hinzugefügt und gasförmiger Ammoniak
wurde über
eine Kanüle
zu der resultierenden Mischung hinzugefügt. Es wurde ein Ballon verwendet,
um sicherzustellen, dass das zusätzliche
Volumen enthalten blieb. Die Mischung wurde für 17 h bei 70°C gerührt, gefolgt
von einem Abkühlen
auf 25°C.
Die Reaktionsmischung wurde mit Wasser verdünnt und das Produkt in Ethylacetat
extrahiert. Die organischen Extrakte wurden mit wässrigem
NaHCO3 gewaschen und getrocknet (Na2SO4). Eine Konzentration
des Lösungsmittels
im Vakuum ergab 90 mg eines Rohprodukts. Dieses Material wurde mittels
Blitzchromatographie (25:1:0,1 – CH2Cl2:MeOH:konz NH4OH) aufgereinigt, um 47 mg (65,3%) der Verbindung
4 zu erhalten.
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(±)-3-(Cyclopropylmethyl)-1,2,3,4,5,6-hexahydro-cis-6,11-dimethyl-2,6-methano-3-benzazocin-8-Carbonsäuremethylester
[3]. Bei dieser Synthese wurde eine Modifikation eines bekannten
Verfahrens (Cacchi, S.; Ciattini, P. G.; Morera, E.; Ortar, G. Tetrahedron
Lett. 1986, 27, 3931–3934)
verwendet. Unter einer Argon-Atmosphäre wurde Triethylamin (0,30
ml, 2,15 mmol) zu einer Mischung aus 8-Triflatester von Cyclazocin [36]
(0,403 g, 1,0 mmol), Palladiumacetat (0,0068 g, 0,03 mmol), 1,1'-bis(Diphenylphosphino)ferrocen (0,00166
g, 0,03 mmol) und Methanol (1 ml, 22,2 mmol) in DMF (1 ml) hinzugefügt. Die
Lösung
wurde mit Kohlenstoffmonoxid für
15 Min. gereinigt und unter einem CO-Ballon bei 70°C für 5 Stunden
gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde in 20 ml Ethylacetat aufgenommen und
mit gesättigter
Natriumbicarbonatlösung
und Wasser gewaschen. Die organische Phase wurde mit Natriumsulfat
getrocknet und evaporiert, um das Rohprodukt als ein braunes Öl zu ergeben.
Durch Chromatographie über
Silikagel unter Verwendung von CH2Cl2:MeOH:NH4OH (konz)/40:1:0,1
wurde die gewünschte
Verbindung 3 (0,235 g, 86,6%) als ein farbloses Öl erhalten: 1H-NMR
(500 MHz, CDCl3) δ 7,93 (d, J = 1,7 Hz, 1H), 7,76
(dd, J1 = 1,7 Hz, J2 =
7,8 Hz, 1H), 7,12 (d, J = 7,8 Hz, 1H), 3,89 (s, 3H), 3,15 (m, 1H),
2,96 (d, J = 19,0 Hz, 1H), 2,73 (d, J = 6,1 Hz, 1H), 2,70 (m, 1H),
2,46 (dd, J1 = 7,3 Hz, J2 =
12,4 Hz, 1H), 2,31 (dd, 11 = 6,6 Hz, 12 = 12,4 Hz, 1H), 1,96 (m,
1H), 1,91 (m, 2H), 1,43 (s, 3H), 1,33 (m, 1H), 0,86 (m, 1H), 0,83
(d, J = 7,1 Hz, 3H), 0,51 (d, J = 8,1 Hz, 2H), 0,11 (m, 2H); IR
(Film) νmax 2916, 1720, 1270 cm–1;
MS (Cl) m/z 314 M + H)+; Anal. berechnet
für C20H27NO2:
C, 76,64; H, 8,68; N, 4,47. Gefunden: C, 76,37; H, 8,93; N, 4,38.
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(±)-[3-(Cyclopropylmethyl)-1,2,3,4,5,6-hexahydro-cis-6,11-dimethyl-2,6-methano-3-benzazocin-8-yl]-methano)
[16]. Unter einer Decke ("blanket") aus N2 bei
0°C, wurden
(±)-3-(Cyclopropylmethyl)-1,2,3,4,5,6-hexahydro-cis-6,11-dimethyl-2,6-methano-3-benzazocin-8-carbonsäuremethylester
[3] (0,1062 g, 0,34 mmol), LiAlH4 Pulver
(0,0258 g, 0,68 mmol) und trockenes THF (0,77 ml) in einem Einhalsrundkolben,
ausgestattet mit einem Kondensator und einem Rührfisch, platziert. Das Eis/Wasserbad
wurde entfernt und die Reaktion wurde bei Rückfluss für 24 Stunden gerührt. Die
Mischung wurde auf 25°C
abgekühlt
und durch tropfenweises Hinzufügen
von Wasser gequenscht, bis das Sprudeln aufhörte. Die Mischung wurde dann
mit 10% H2SO4 behandelt
und bei 25°C
für 3 Stunden
gerührt.
Die Mischung wurde dann mit Diethylether (2x) extrahiert, die organische
Schicht wurde getrocknet (Na2SO4)
und das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt. Das Rohprodukt wurde durch Blitzsäulenchromatographie
unter Verwendung von CH2Cl2:MeOH/10:1 als
Eluens aufgereinigt, um das gewünschte
Produkt [16] (0,0557 g, 57%) als ein hellgelbes Öl zu erhalten: 1H-NMR
(500 MHz, CDCl3) δ 7,24 (d, J = 17 Hz, 1H), 7,10
(m, 1H), 7,08 (d, J = 21,2 Hz, 1H), 4,64 (s, 2H), 3,14 (m, 1H),
2,91 (d, J = 18,5 Hz, 1H), 2,68 (m, 2H), 2,47 (m, 1H), 2,31 (m,
1H), 1,92 (m, 6H), 1,34 (m, 3H), 0,84 (d, J = 7,1 Hz), 0,50 (m,
2H), 0,11 (m, 2H); Anal. berechnet für C79H27NO:C, 79,95; H, 9,53; N, 4,91. Gefunden: C,
79,70; H, 9,50; N, 4,68.
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(±)-3-(Cyclopropylmethyl)-1,2,3,4,5,6-hexahydro-N-hydroxy-cis-6,11-dimethyl-2,6-methano-3-benzazocin-8-carboxamidin
[14]. Bei dieser Synthese wurde eine Modifikation eines bekannten
Verfahrens (Jendralla, H.; Seuring, B.; Herchen, J.; Kulitzscher,
B.; Wunner, J. Tetrahedron 1995, 51, 12047–12068) verwendet. Eine Mischung
aus (±)-3-(Cyclopropylmethyl)-1,2,3,4,5,6-hexahydro-cis-6,11-dimethyl-2,6-methano-3-benzazocin-8-carbonitril [1]
(0,230 g, 0,82 mmol), Hydroxyaminhydrochlorid (0,100 g, 1,44 mmol)
und Triethylamin (0,30 ml, 2,15 mmol) in 1 ml absoluten Ethanol
wurde unter einer Argon-Atmosphäre für 5 Stunden
bei Rückfluss
gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde im Vakuum konzentriert und der Rest
wurde in 15 ml CH2Cl2 aufgenommen
und mit Wassser gewaschen. Die organische Phase wurde getrocknet
(Na2SO4) und evaporiert, um
das Rohprodukt zu ergeben. Durch Blitzsäulenchromatographie unter Verwendung
von CH2Cl2:MeOH:NH4OH(konz)/25:1:0,1 wurde die gewünschte Verbindung
14 (0,216 g, 84%) als ein weißer
Schaum erhalten: 1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 9,48
(br s, 1H), 7,56 (d, J = 1,5 Hz, 1H), 7,33 (dd, J1 =
1,5 Hz, J2 = 7,8 Hz, 1H), 7,08 (d, J = 7,8
Hz, 1H), 4,84 (s, 2H), 3,19 (m, 1H), 2,94 (d, J = 18,8 Hz, 1H),
2,72 (m, 2H), 2,48 (dd, J1 = 6,3 Hz, J2 = 12,5 Hz, 1H), 2,34 (dd, J1 =
6,6 Hz, J2 = 12,5 Hz, 1H), 2,01 (m, 3H),
1,42 (s, 3H), 1,34 (d, J = 11,4 Hz, 1H), 0,92 (m, 1H), 0,84 (d,
J = 6,8 Hz, 3H), 0,51 (m, 2H), 0,12 (m, 2H); IR (Film) νmax 3365,
2921, 1634, 1577 cm–1; MS (Cl) m/z 314 (M+H)+; Anal. berechnet für C19H27N3O: C, 72,81;
H, 8,68; N, 13,47. Gefunden: C, 72,96; H, 8,67; N, 13,18.
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(±)-3-(Cyclopropylmethyl)-1,2,3,4,5,6-hexahydro-cis-6,11-dimethyl-2,6-methano-3-benzazocin-8-thiocarboxamid
[5]. Bei dieser Synthese wurde eine Modifikation eines bekannten
Verfahrens (Varma R. S.; Kumar, D. Organic Lett. 1999, 1, 697–700) verwendet.
Eine Mischung aus (±)-3-(Cyclopropylmethyl)-1,2,3,4,5,6-hexahydro-cis-6,11-dimethyl-2,6-methano-3-benzazocin-8-carboxamid
[4] (0,0298 g, 0,1 mmol) und Lawssonschem Reagenz (0,0320 g, 0,08
mmol) in 1 ml Toluol wurde in einem Glasrohr unter Argon-Atmosphäre abgedichtet.
Das Glasrohr wurde in einen Mikrowellenofen gebracht und für 7 Min.
bestrahlt. Zusätzliches
Lawssonsches Reagenz (0,0160 g, 0,04 mmol) wurde hinzugefügt und die
Recktanten wurden weitere 7 Min. bestrahlt. Die Reaktionsmischung
wurde in 10 ml CH2Cl2 aufgenommen
und mit Wasser gewaschen. Die organische Phase wurde mit Natriumsulfat
getrocknet und evaporiert, um das Rohprodukt zu ergeben. Durch Chromatographie über Silikagel
unter Verwendung von CH2Cl2:MeOH:NH4OH (konz.)/40:1:0,1 wurde die gewünschte Komponente
5 (0,022 g, 70,1%) als gelber kristalliner Feststoff erhalten: Schmelzpunkt 171–173°C; 1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 7,78 (d,
J = 1,9 Hz, 1H), 7,64 (brs, 1H), 7,60 (dd, J1 =
1,9 Hz, 12 = 8,1 Hz, 1H) 7,19 (brs, 1H), 7,09 (d, J = 8,1 Hz, 1H),
3,16 (m, 1H), 2,95 (d, J = 19,0 Hz, 1H), 2,70 (m, 2H), 2,46 (dd,
J1 = 6,1 Hz, J2 =
12,4 Hz, 1H), 2,32 (dd, J1 = 6,3 Hz, 12
= 12,4 Hz, 1H), 1,92 (m, 3H), 1,43 (s, 3H), 1,34 (m, 1H), 0,85 (m,
1H), 0,83 (d, J = 7,1 Hz, 3H), 0,51 (m, 2H), 0,10 (m, 2H); IR (Film) νmax 3172,
2920, 1617, 1424 cm–1; MS (Cl) m/z 315 (M+H)+; Anal. berechnet für C19H26N2S 0,75 H2O: C, 69,58; H, 8,45; N, 8,54. Gefunden:
C, 69,54; H, 8,15; N, 8,26.
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(±)-[3-(Cyclopropylmethyl)-1,2,3,4,5,6-hexahydro-cis-6,11-dimethyl-2,6-methano-3-benzazocin-8-yl]-methylamin
[15]. (±)-3-(Cyclopropylmethyl)-1,2,3,4,5,6-hexahydro-cis-6,11-dimethyl-2,6-methano-3-benzazocin-8-carbonitril
[1] (0,154 g, 0,55 mmol) wurde in Et2O (1,1
ml) aufgelöst,
um eine 0,5 M Lösung zu
erhalten. Diese Lösung
wurde tropfenweise über
eine Spritze zu einer energisch gerührten Lösung aus 1,0 M LiAlH4 in Et2O (1,1 ml;
1,1 mmol) bei 0°C
hinzugefügt.
Nach Rühren
bei Raumtemperatur für
10 Min. wurde trop fenweise Wasser hinzugefügt, um die Reaktion zu quenchen.
Die resultierende Lösung
wurde dann mit EtOAc mehrere Male extrahiert und die vereinigten
EtOAc-Schichten wurden getrocknet (Na2SO4) und filtriert. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
entfernt und der Rest durch Blitzsäulenchromatographie (CH2Cl2:MeOH:Et3N/10:1:0,2) aufgereinigt, um das gewünschte Produkt
15 (0,105 g, 67%) als ein braunes Öl zu gewinnen: 1H-NMR
(500 MHz, CDCl3) δ 7,16 (s, 1H), 7,04 (m, 2H),
3,82 (s, 2H), 3,16 (s, 1H), 2,91 (d, J = 8,3 Hz, 1H), 2,70 (m, 2H),
2,49 (m, 1H), 2,34 (m, 1H), 1,92 (m, 5H), 1,39 (m, 4H), 0,85 (m,
4H), 0,51 (d, J = 7,6 Hz, 2H), 0,11 (m, 2H); IR (Film) νmax 3075,
2962, 2917, 2814, 1574, 1499, 1462, 1428, 1380, 1333, 1218, 1101, 1075,
1018, 963 cm–1;
Anal. berechnet für
C19H28N2 0,5H2O: C, 77,77; H, 9,96; N, 9,54. Gefunden:
C, 78,18; H, 10,17; N, 9,39.
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(±)-N-[3-(Cyclopropylmethyl)-1,2,3,4,5,6-hexahydro-cis-6,11-dimethyl-2,6-methano-3-benzazocin-8-yl]formamid
[19]. Für
diese Synthese wurde eine Modifikation eines bekannten Verfahrens
(Chakrabarty, M.; Khasnobis, S.; Harigaya, Y.; Kinda, Y. Synthetic
Comm. 2000, 30, 187–200.)
verwendet. (±)-3-(Cyclopropylmethyl)-1,2,3,4,5,6-hexahydro-cis-6,11-dimethyl-2,6-methano-3-benzazocin-8-amin
[37] (0,091 g, 0,337 mmol) wurde mit 96% Ameisensäure (20
ml) behandelt und für
14 Stunden bei 100°C
erhitzt. Die Lösung
wurde dann auf Stückeis
(„crushed
ice") gegossen und
mit festem NaHCO3 basifiziert. Das organische
Material wurde in EtOAc (3x) extrahiert, die Extrakte wurden mit
Wasser gewaschen und getrocknet (Na2SO4). Nach einer Konzentration im Vakuum wurde
das Rohprodukt durch Blitzsäulenchromatographie
(CH2Cl2:MeOH:NH4OH/10:1:0,05) gereinigt, um das gewünschte Produkt
19 als ein braunes Öl
(0,065 g, 65%) zu gewinnen: 1H-NMR (500
MHz, CDCl3) δ 8,62 (d, J = 11,5 Hz, 0,5H,
CHO eines Rotomers), 8,34 (d, J = 1,7 Hz, 0,5H, CHO des anderen
Rotomers), 8,17 (d, J = 10,5 Hz, 0,5H, NH eines Rotomers), 7,57
(br s, 0,5H, NH des anderen Rotomers), 7,36 (m, 1H), 7,04 (m, 1H),
6,89 (m, 1H), 3,15 (m, 1H), 2,90 (m, 1H), 2,72 (m, 2H), 2,47 (m, 1H),
2,32 (m, 1H), 1,95 (m, 3H), 1,32 (m, 4H), 0,85 (m, 4H), 0,51 (m,
2H), 0,11 (m, 2H); IR (Film) νmax 3265, 2963, 2922, 1694, 1682, 1614, 1538,
1503, 1462, 1402, 1380, 1311, 1218, 1100, 1074, 1020, 964, 888,
808 cm–1;
MS (Cl) m/z 299 (M+H)+; Anal. berechnet
für C19H26N2Ο 0,125H2Ο:
C, 75,90; H, 8,88; N, 9,32. Gefunden: C, 76,00; H, 8,95; N, 9,13.
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Die übrigen Verbindungen
der Tabelle 1 wurden auf ähnliche
Weise synthetisiert, mit Ausnahme von Beispiel 8, welche auf dem
CO/Palladium-Weg hergestellt wurde, jedoch mit einer leichten Veränderung,
indem 2,0 M CH3NH2 in
THF statt gasförmigem
CH3NH2, und DMF
statt DMSO verwendet wurde; Schmelzpunkt = 155–156°C; 25,6% Ausbeute. 24 – [das (±)-8-CONH2-Analog von Ethylketocyclazocin (R2 und R2a = O; R6 = Et)] wurde auf dem Nitrilhydrolyse-Weg
hergestellt, Schmelzpunkt = 194–196°C; Schritt
1 – 89,1%,
Schritt 2 – 81,4%.
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23 – [das (±)-8-CONH2-Analog von Ketocyclazocin (R2 und
R2a = O; R6 = Me)]
wurde auf dem Nitrilhydrolyse-Weg hergestellt, Schmelzpunkt = 206–207°C; Schritt
1–99,7%,
Schritt 2–94,2%.
Es wurde ebenfalls auf dem CO/Pd-Weg mit einer Ausbeute von 34,7%
hergestellt.
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Im
Allgemeinen funktioniert die oben beschriebene Chemie in Anwesenheit
der Vielfalt funktionaler Gruppen, die auf bekannten Kernstrukturen
gefunden werden. Die Ausnahmen wären
Morphin und Kongenere mit einem freien 6-OH, das mit einer TBDPS
(t-Butyldiphenylsilyl)-Gruppe
geschützt
werden kann [siehe Wentland et al J. Med. Chem. 43 3558–3565 (2000)].