DE60126541T3

DE60126541T3 - Verfahren zum Dauerwellen keratischer Materialien unter Anwendung eines organischen Absorptionsmittels

Info

Publication number: DE60126541T3
Application number: DE60126541T
Authority: DE
Inventors: Ly-Lan Nguyen; Anne Sabbagh; Priscille Devin-Baudoin
Original assignee: LOreal SA
Current assignee: LOreal SA
Priority date: 2000-09-18
Filing date: 2001-09-05
Publication date: 2012-01-05
Anticipated expiration: 2021-09-06
Also published as: BR0104082A; RU2216310C2; PL349734A1; DE60126541T2; CZ20013325A3; CN1186005C; FR2814066A1; JP4107821B2; EP1188432A1; ES2277906T3; HUP0103718A2; AU776462B2; CA2356550A1; ES2277906T5; EP1188432B1; KR20020021999A; KR100497425B1; EP1188432B2; US7488470B2; JP2002114651A

Description

Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Behandlung von Keratinsubstanzen, besonders zur Behandlung der Haare, um diese dauerhaft zu verformen. Sie bezieht sich auch auf ein Kit, das in getrennten Abteilungen die verschiedenen, für diese Art von Behandlung notwendigen Zusammensetzungen enthält.
Bekanntlich werden auf dem Gebiet der dauerhaften Verformung der Haare an den zuvor unter Spannung (mithilfe von Rollen, Lockenwickler und dergleichen) gesetzten Haaren in einem ersten Schritt die Disulfidbindungen des Cystins des Keratins mithilfe einer Zusammensetzung geöffnet, die ein Reduktionsmittel enthält, und anschließend, im Allgemeinen nach dem Spülen der Haare, die Disulfidbindungen wiederhergestellt, indem eine im Allgemeinen oxidierende Zusammensetzung aufgebracht wird, die die Frisur fixieren kann. Mit dieser Technik können in gleicher Weise die Haare gewellt, die Wellung aus den Haaren entfernt oder gekräuselte Haare entkräuselt werden.
Die reduzierenden Zusammensetzungen für die dauerhafte Verformung der Haare enthalten in den meisten Fällen Wirkstoffe, die die Haut sensibilisieren und reizen. Diese Zusammensetzungen sind meistens flüssig. Wenn ein solches Produkt auf die auf Lockenwickler und dergleichen aufgewickelten Haare aufgebracht wird, rinnt es unweigerlich auf die Kopfhaut und fördert Hautreizungen.
Um diesem Problem abzuhelfen, wurde versucht, die reduzierende Zusammensetzung zu verdicken. Damit die Wirkstoffe von der Wurzel bis zur Spitze wirken können, muss das dickflüssige Produkt jedoch aufgebracht werden, bevor die Haare auf die Wickler aufgerollt werden. Die Einwirkzeit ist in der Folge von einer Strähne zur anderen sehr unterschiedlich und die Ergebnisse sind nicht zufrieden stellend.
Außerdem sind die Haare meistens an den Spitzen mehr sensibilisiert als an der Wurzel. Die Wirkstoffe der reduzierenden Zusammensetzung dringen daher an der Haarspitze leichter ein und die Kräuselung ist daher an der Spitze dichter als an der Wurzel. Eine Lösung zur Abhilfe dieses Problems besteht darin, auf die sensibilisierten Teile eine Schutzflüssigkeit aufzubringen, die das Eindringen der Wirkstoffe begrenzt. Diese Lösung ist jedoch insofern nicht zufriedenstellend, als es schwierig ist, diese Flüssigkeit genau aufzubringen. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Haare zu glatt werden und somit das Unterspannungsetzen schwierig wird.
Als Reduktionsmittel werden in den reduzierenden Zusammensetzungen ganz allgemein Thiole verwendet. Diese reduzierenden Thiole haben einen unangenehmen Geruch. In die reduzierenden Lotionen wurden Parfums eingebracht, um diesen Geruch relativ wirksam zu überdecken. Es ist jedoch unerlässlich, während der Einwirkzeit eine Haube über den Haaren anzubringen, um die Ausbreitung der Gerüche zu verhindern. Wenn die Haube angenommen wird, geben die Haare einen konzentrierten Thiolgeruch ab, vor allem die reduzierten Haare, der schwierig zu überdecken ist.
Es hat sich daher als erforderlich erwiesen, die Techniken der permanenten Verformung von Haaren zu verbessern, insbesondere indem den oben beschriebenen Problemen abgeholfen wird.
Genauer besteht ein Bedürfnis für ein neues Verfahren, mit dem die Haare dauerhaft verformt werden können, ohne dass die oben beschriebenen Nachteile auftreten, und das insbesondere dazu führt, dass die Haare gleichmäßig verformt, gewellt oder gekräuselt werden, und gleichzeitig die Gefahr der Sensibilisierung und der Reizung der Haut in akzeptabler Weise eingeschränkt wird, ebenso wie die beim Legen abgegebenen unangenehmen Gerüche.
Die Anmelderin hat in überraschender und unerwarteter Weise festgestellt, dass es möglich ist, die oben beschriebenen Probleme zu lösen, indem insbesondere in einem Verfahren zur dauerhaften Verformung der Haare eine gebrauchsfertige reduzierende Zusammensetzung verwendet wird, die einen organischen Stoff mit definierter Absorptionseigenschaft enthält.
Die Erfindung bezieht sich daher auf ein neues Verfahren zur Behandlung von Keratinsubstanzen und insbesondere für die daherhafte Verformung der Haare, das umfasst, in einem ersten Schritt eine gebrauchsfertige reduzierende Zusammensetzung aufzutragen, die mindestens ein organisches Absorptionsmittel enthält, und anschließend nach einer für die Reduktion der Keratinsubstanzen erforderlichen Einwirkzeit eine im Allgemeinen oxidierende, fixierende Zusammensetzung aufzubringen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Kit, das in einer ersten Abteilung eine reduzierende Flüssigkeit, die mindestens ein Reduktionsmittel enthält, in einer zweiten Abteilung eine fixierende Zusammensetzung und in einer dritten Abteilung ein organisches Absorptionsmittel enthält.
Gemäß der Erfindung wird ein neues Behandlungsverfahren angegeben, das für die Verformung und/oder Formgebung von Keratinsubstanzen und insbesondere Haaren in dauerhafter Weise geeignet ist und das durch die folgenden Schritte gekennzeichnet ist:

(i) Bei der Anwendung wird eine reduzierende Flüssigkeit, die mindestens ein Reduktionsmittel enthält, mit einem organischen Absorptionsmittel vermischt, das unter den vernetzten Natriumcarboxymethylcellulosen und den modifizierten Stärken ausgewählt ist, um eine reduzierende Zusammensetzung (a) zu bilden, wobei die Konzentration des organischen Absorptionsmittels in der reduzierenden Zusammensetzung (a) im Bereich von 7 bis 11 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, liegt;
(ii) die reduzierende Zusammensetzung (a), die in Kombination mindestens ein Reduktionsmittel und zumindest das organische Absorptionsmittel enthält, wird in einem ersten Schritt auf die zu behandelnde Keratinsubstanz aufgebracht;
(iii) nach einer für die Reduktion der Keratinsubstanz erforderlichen Einwirkzeit wird eine fixierende Zusammensetzung (b) aufgetragen;
(iv) nach der für die Fixierung erforderlichen Einwirkzeit wird die auf diese Weise behandelte Keratinsubstanz gespült.

Die Keratinsubstanz kann insbesondere vor, während oder nach dem Auftragen der reduzierenden Zusammensetzung (a) in Schritt (ii) insbesondere mit Rollen, Lockenwicklern oder analogen Mitteln unter Spannung gesetzt werden.
Unter einem Absorptionsmittel sind alle Verbindungen zu verstehen, die befähigt sind, schnell eine große Wassermenge abzufangen. Das organische Absorptionsmittel ist daher im Allgemeinen eine hydrophile oder amphiphile Verbindung.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung wie beansprucht werden unter einen Absorptionsmittel alle Verbindungen verstanden, die bei Umgebungstemperatur (25°C) eine statische Wasserabsorptionsfähigkeit des Dreifachen ihren Gewichts oder darüber aufweisen.
Vorzugsweise werden diese Absorptionsmittel unter den Verbindungen ausgewählt, die eine statische Wasserabsorptionsfähigkeit des Fünffachen ihres Gewichts oder darüber und bevorzugt mindestens des Zehnfachen ihres Gewichts aufweisen.
Der Test für die Messung der statischen Wasserabsorptionsfähigkeit bei Raumtemperatur besteht darin, am Boden eines 150-ml-Becherglases mit einem Durchmesser von etwa 6 cm die zu testende Verbindung gleichmäßig zu verteilen; Wasser in einer Menge von 3 g auf das Pulver zu geben; und das Gemisch ohne zu Rühren 1 Minute ruhen zu lassen. Wenn nach dieser Minute kein freies Wasser übrig bleibt, d. h. kein Überstand von Wasser vorhanden ist, kann die Verbindung im Sinne der vorliegenden Erfindung als Absorptionsmittel angesehen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für die Bildung einer Dauerwelle besonders gut geeignet.
Wenn das erfindungsgemäße Verfahren auf gesunde Haare, sogar mehrmals, angewandt wird, hat es unter anderem die Hauptvorteile, dass es mit geringer Entwicklung von unangenehmen Gerüchen einerseits und andererseits nicht reizend für die Haut und die Kopfhaut zu gleichmäßigen schönen Locken oder Kräuselungen führt.
Weitere Merkmale, Aspekte und Vorteile der Erfindung gehen noch klarer aus der folgenden detaillierten Beschreibung sowie dem nicht einschränkenden, konkreten Beispiel hervor, das die Erfindung erläutern soll.
Auch wenn die folgende Beschreibung im Wesentlichen den speziellen Fall der Haarbehandlung betrifft, kann das erfindungsgemäße Verfahren ganz allgemein auf beliebige Keratinsubstanzen angewandt werden, insbesondere Wimpern, Bärte, Körperhaare, Wolle und dergleichen.
Der erste Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, eine reduzierende Zusammensetzung (a) aufzubringen, bevor, während oder nachdem die Haare unter Spannung gesetzt wurden (mit Lockenwicklern, Rollen und dergleichen).
Die gebrauchsfertige reduzierende Zusammensetzung (a) wird durch bedarfsgemäßes Mischen einer reduzierenden Flüssigkeit, die mindestens ein Reduktionsmittel enthält, und mindestens eines organischen Absorptionsmittels bei der Anwendung hergestellt.
Das Absorptionsmittel kann insbesondere einzeln oder im Gemisch ausgewählt werden unter:

– vernetzten Natriumcarboxymethylcellulosen.

Solche Produkte werden insbesondere unter der Bezeichnung PRIMELLOSE von der Firma AVEBE im Handel angeboten.

– modifizierten Stärken.

Natürliche Stärken besitzen im Allgemeinen keine gute statische Wasseraufnahmefähigkeit; es ist im Allgemeinen erforderlich, sie so zu modifizieren, dass ein Absorptionsmittel im Sinne der Erfindung erhalten wird. Eine solche Modifikation kann in einem Pfropfen von schwach vernetzten Natriumsalzen und/oder einer Vorverkleisterung bestehen.
Von den modifizierten Stärken, die verwendet werden können, können die vorverkleisterten quaternisierten Kartoffelstärken, vorverkleisterte Maisstärken, vernetzte Carboxymethylstärken aus Kartoffel, vorverkleisterte Distärkephosphate aus Maniok, die gegebenenfalls hydroxypropyliert sind, und vorverkleisterte und gegebenenfalls acetylierte Distärkephosphate aus Kartoffel angegeben werden.
Von den im Handel erhältlichen Produkten können die Produkte genannt werden, die von AVEBE unter den Bezeichnungen PREGEL oder PRIMOGEL erhältlich sind, oder die Produkte mit der Bezeichnung STRUCTURE ZEA von NATIONAL STARCH.
Besonders bevorzugte Absorptionsmittel sind insbesondere unter den Carboxymethylstärken ausgewählt.
Die Carboxymethylstärken können insbesondere in Pulverform oder in der Form einer Suspension in einem hydrophoben Öl vorliegen. Unter einem hydrophoben Öl werden beispielsweise kosmetisch akzeptable Öle, Mineralöle, Fettsäureester, pflanzliche Öle, tierische Öle und synthetische Öle verstanden.
Die reduzierende Zusammensetzung (a) enthält 0,5 bis 20% und vorzugsweise 4 bis 15 Gew.-% Reduktionsmittel, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
Die reduzierende Zusammensetzung (a) enthält vorzugsweise mindestens ein reduzierendes Thiol, das unter Thioglycolsäure, Thiomilchsäure oder deren Salzen, Cystein, Cysteamin und Glycerinthioglycolat ausgewählt ist.
Der pH-Wert der reduzierenden Zusammensetzung (a) liegt im Bereich von 5 bis 11, vorzugsweise im Bereich von 6 bis 10 und noch bevorzugter im Bereich von 8,5 bis 9,5.
Die reduzierende Zusammensetzung (a) enthält ferner vorteilhaft mindestens ein Alkalisierungsmittel, das insbesondere unter Ammoniak, Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Isopropanolamin, 1,3-Diaminopropan, Alkali- oder Erdalkalicarbonaten, Alkali- oder Erdalkalibicarbonaten oder Ammoniumcarbonat oder Ammoniumbicarbonat, organischen Carbonaten, wie Guanidincarbonat, oder auch Alkalihydroxiden oder Erdalkalihydroxiden ausgewählt werden kann, die einzeln oder im Gemisch verwendet werden.
Nach einem besonders vorteilhaften Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die reduzierende Zusammensetzung (a) auf die feuchten Haare aufgebracht. In der Praxis werden die Haare gegebenenfalls befeuchtet, bevor die reduzierende Zusammensetzung aufgetragen wird.
Wenn man mit einer reduzierenden Zusammensetzung arbeitet, die bei der Anwendung hergestellt wird, wird sie in Kontakt mit den feuchten Haaren verdickt, da das organische Absorptionsmittel mit Wasser allmählich quillt. Die Zusammensetzung verdickt ausreichend schnell, sodass sie nicht auf die Kopfhaut rinnt. Während des Quellens dringt der reduzierende Wirkstoff allmählich in die Haare ein, weniger schnell als ein flüssiges Reduktionsmittel, jedoch in das gesamte Haar von der Wurzel bis zu seiner Spitze.
Das auf den Haaren aufgebrachte dickflüssige Gemisch ähnelt einer Glasur. Diese «Glasur» kann die Ausdünstungen der Thiole und reduzierten Haare vermindern. Hierdurch kann die reduzierende Zusammensetzung einwirken gelassen werden, ohne dass während der Einwirkzeit die Haare mit einer Haube versehen werden müssen.
Die mit der reduzierenden Zusammensetzung (a) behandelten Haare werden während einer Zeitspanne ruhen gelassen, die für die Reduktion der Haare ausreichend ist. Diese Zeitspanne liegt im Allgemeinen in der Größenordnung von 10 bis 15 Minuten.
Nach einem weiteren besonders vorteilhaften Gesichtspunkt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Haar, bevor in Schritt (ii) die fixierende Zusammensetzung (b) aufgetragen wird, jedoch nach einer gewissen Einwirkzeit an den mit der reduzierenden Zusammensetzung (a) behandelten Haare, sorgfältig im Allgemeinen mit Wasser gespült, bis die reduzierende Zusammensetzung vollständig entfernt ist.
Ein weiterer wesentlicher Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, eine fixierende Zusammensetzung (b) aufzutragen. Diese fixierende Zusammensetzung (b) kann ein beliebiges, an sich bekanntes Oxidationsmittel enthalten.
Die fixierende Zusammensetzung (b) enthält vorteilhaft mindestens ein Oxidationsmittel, das unter Wasserstoffperoxid, Harnstoffperoxid, Alkalimetallbromaten, Salzen von Persäuren wie Perboraten und Persulfaten ausgewählt ist.
Die fixierende Zusammensetzung (b) enthält ferner pH-Regler, um ganz allgemein einen sauren pH-Wert zu halten.
Die fixierende Zusammensetzung (b) oder die reduzierende Zusammensetzung (a) können ferner Zusatzstoffe enthalten, die unter den anionischen, nichtionischen, amphoteren Polymeren, grenzflächenaktiven Stoffen, Siliconen, Wachsen, Verdickungsmitteln, Penetrationsmitteln, Fettalkoholen, Lanolinderivaten, Ceramiden, Wirkstoffen, Wirkstoffen gegen Haarausfall, Wirkstoffen gegen Schuppen, Suspendiermitteln, Maskierungsmitteln, Trübungsmitteln, Stabilisatoren, Farbmitteln, siliconierten oder nicht siliconierten Sonnenschutzfiltern, Konservierungsmitteln und Parfums ausgewählt sind.
Insbesondere um die kosmetischen Eigenschaften der Haare zu verbessern, können die fixierende Zusammensetzung (b) oder die reduzierende Zusammensetzung (a) ferner auch kationische Polymere enthalten. Unter kationischen Polymeren sind alle Polymere zu verstehen, die kationische Gruppen oder zu kationischen Gruppen ionisierbare Gruppen enthalten.
Von den kationischen Polymeren, die im Rahmen der Erfindung verwendbar sind, können insbesondere die Polymere vom Polyamintyp, Polyamidoamidtyp, quartären Polyammoniumtyp, siliconierte kationische Polymere, Polyalkylenimine, insbesondere Polyethylenimine, Polymere, die Vinylpyridin- oder Vinylpyridiniumeinheiten enthalten, Kondensate von Polyamin und Epichlorhydrin, quartäre Polyureylene, Cyclopolymere und Chitinderivate angegeben werden.
Von allen kationischen Polymeren, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, werden bevorzugt die Cyclopolymere und insbesondere Homopolymere von Dimethyldiallylammoniumchlorid, die unter der Bezeichnung MERQUAT^® 100 von der Firma MERCK angeboten werden, und bestimmte quartäre Diammoniumpolymere wie HEXADIMETRINECHLORIDE von der Firma CHIMEX verwendet.
Es können erfindungsgemäß auch kationische Polymere in Form von Latex oder Pseudolatex verwendet werden, d. h. in Form einer Dispersion von unlöslichen Polymerpartikeln.
Das kationische Polymer oder die kationischen Polymere können erfindungsgemäß 0,01 bis 20 Gew.-% und vorzugsweise 0,1 bis 15 Gew.-% des Gesamtgewichts der fertigen Zusammensetzung ausmachen.
Im letzten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens (Schritt iii)) werden die derart behandelten Haare nach einer für die Fixierung der Haare erforderlichen Einwirkzeit gespült. Die Einwirkzeit liegt im Allgemeinen in der Größenordnung von 5 Minuten.
Man nimmt die mechanischen Mittel (Rollen, Lockenwickler und dergleichen) aus den Haaren, die die Haare während der gesamten Behandlung in der gewünschten Form unter Spannung gehalten haben, und zwar vor oder nach dem Spülen der fixierenden Zusammensetzung, wobei nach dem Abnehmen der Mittel, mit denen die Haare unter Spannung gehalten werden, gegebenenfalls nochmals eine bestimmte Menge der fixierenden Zusammensetzung (b) aufgebracht werden kann.
Man kann schließlich eine Frisur erhalten, die beispielsweise dauerhafte, gleichmäßige schöne Locken aufweist.
Das Verfahren endet damit, dass auf natürliche Weise oder mit beliebigen Mitteln zum Trocknen (Infrarot, Haartrockner und dergleichen) getrocknet wird, um eine schöne Frisur zu bilden.
Die Erfindung wird anhand des folgenden Beispiels besser verständlich, das eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist.
Beispiel

Es werden die folgenden Zusammensetzungen hergestellt: Für die reduzierende Zusammensetzung wird einerseits der flüssige reduzierende Teil A und andererseits der Teil B hergestellt. Reduzierende Zusammensetzung Flüssiger Test A:

Ammoniak (mit 20,5% NH₃)	12,1 g
Thioglycolsäure	9,4 g
ethoxylierter (20 mol Ethylenoxid) Oleylalkohol	1,1 g
Parfum	0,5 g
Diethylentriaminpentaessigsäure, Pentanatriumsalz, in
wässriger Lösung von 40%	0,4 g
entmineralisiertes Wasser	qs 90 g

Teil B in Pulverform:

Primojel	10 g
(von AVEBE, Carboxymethylstärke aus Kartoffel,
Natriumsalzschwach vernetzt,)

Fixierende Zusammensetzung

Wasserstoffperoxid, 50%ige Lösung	4,8 g
Lauryldimethylaminoxid in wässriger Lösung (30%)	2,15 g
p-Ethoxyacetanilid	0,05 g
Parfum	0,2 g
Citronensäure	0,1 g
8-Hydroxychinolinsulfat	0,0125 g
entmineralisiertes Wasser	qs 100 g

Bei der Anwendung werden die reduzierende Flüssigkeit A und das Pulver B unter kräftigem Bewegen vermischt. Man lässt das Gemisch 1 Minute ruhen.
Die erhaltene fluide Suspension wird nochmals bewegt, bevor sie auf die feuchten Haare aufgebracht wird.
Beim Kontakt mit den feuchten Haaren dickt die reduzierende Zusammensetzung ein, wobei die Haare zuvor auf Lockenwickler aufgerollt wurden.
Die Zusammensetzung wird 15 Minuten auf den Haaren belassen.
Das Haar wird dann gespült.
Anschließend wird die fixierende Zusammensetzung auf alle Lockenwickler aufgebracht. Man wartet 5 Minuten, bevor das Haar gespült wird.
Die erhaltene Frisur hat gleichmäßige Locken. Bei der Anwendung ist die Entwicklung von unangenehmem Geruch beträchtlich vermindert, genauso wie die Reizung der Kopfhaut.

Claims

Verfahren zur Behandlung, das für die Verformung und/oder Formgebung von Keratinsubstanzen und insbesondere Haaren auf permanente Weise geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Schritte umfasst: (i) bei der Anwendung wird eine reduzierende Flüssigkeit, die mindestens ein Reduktionsmittel enthält, mit einem organischen Absorptionsmittel vermischt, das unter vernetzten Natriumcarboxymethylcellulosen und modifizierten Stärken ausgewählt ist, um eine reduzierende Zusammensetzung (a) zu bilden, wobei die Konzentration des organischen Absorptionsmittels in der reduzierenden Zusammensetzung (a) im Bereich von 7 bis 11 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, liegt; (ii) die reduzierende Zusammensetzung (a), die mindestens ein Reduktionsmittel in Kombination mit zumindest dem organische Absorptionsmittel enthält, wird in einem ersten Schritt auf die zu behandelnde Keratinsubstanz aufgetragen, wobei vor, während oder nach dem Aufbringen die Mittel, die erforderlich sind, um die Keratinsubstanz unter mechanischer Spannung zu halten, verwendet werden; (iii) nach einer für die Reduktion der Keratinsubstanz erforderlichen Einwirkzeit wird eine fixierende Zusammensetzung (b) aufgebracht; (iv) nach einer für die Fixierung erforderlichen Einwirkzeit wird die so behandelte Keratinsubstanz gespült.
Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem organischen Absorptionsmittel um eine Carboxymethylstärke handelt.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gebrauchsfertige reduzierende Zusammensetzung (a) nach dem Mischen mindestens 1 Minute ruhen gelassen wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das organische Absorptionsmittel in Suspension in einem hydrophoben Öl verwendet wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung (a) auf die feuchten Haare aufgebracht wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aufbringen der fixierenden Zusammensetzung (b) das Haar gespült wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die reduzierende Zusammensetzung (a) mindestens ein Reduktionsmittel enthält, das unter Thioglycolsäure, Thiomilchsäure, Cystein, Cysteamin und Glycerinthioglycolat ausgewählt ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die fixierende Zusammensetzung (b) mindestens ein Oxidationsmittel enthält, das unter Wasserstoffperoxid, Harnstoffperoxid, Alkalimetallbromaten, Salzen von Persäuren, wie Perboraten und Persulfaten, ausgewählt ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die reduzierende Zusammensetzung (a) ferner mindestens ein Alkalisierungsmittel enthält, das insbesondere unter Ammoniak, Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Isopropanolamin, 1,3-Diaminopropan, Alkali- oder Erdalkalicarbonaten, Alkali- oder Erdalkalibicarbonaten, Ammoniumcarbonat, Ammoniumbicarbonat, organischen Carbonaten, wie Guanidincarbonat, oder Alkali- oder Erdalkalihydroxiden ausgewählt ist, die einzeln oder im Gemisch verwendet werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die reduzierende Zusammensetzung (a) oder die fixierende Zusammensetzung (b) ferner Zusatzstoffe enthalten, die unter den grenzflächenaktiven Stoffen, kationischen, anionischen, nichtionischen, amphoteren Polymeren, Siliconen, Wachsen, Verdickungsmitteln, Penetrationsmitteln, Fettalkoholen, Lanolinderivaten, Ceramiden, wirksamen Bestandteilen, Wirkstoffen gegen Haarausfall, Antischuppenmitteln, Suspendiermitteln, Maskierungsmitteln, Trübungsmitteln, Stabilisatoren, Farbmitteln, siliconierten oder nicht siliconierten Sonnenschutzfiltern, Konservierungsmitteln oder Parfums ausgewählt sind.
Kit für die Behandlung, das für die Verformung und/oder Formgebung von Keratinsubstanzen und insbesondere Haaren auf dauerhafte Weise geeignet ist und in einer ersten Abteilung eine reduzierende Flüssigkeit enthält, die mindestens ein Reduktionsmittel aufweist, in einer zweiten Abteilung eine fixierende Zusammensetzung (b), wie sie oben definiert wurde, und in einer dritten Abteilung mindestens ein organisches Absorptionsmittel, das unter den vernetzten Natriumcarboxymethylcellulosen und modifizierten Stärken ausgewählt ist, wobei die Konzentration des organischen Absorptionsmittels in der reduzierenden Zusammensetzung (a) im Bereich von 7 bis 11 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, liegt.