DE2657689C2 - Verwendung von quartären Salzen des Hexamethylentetramins zur Strukturverbesserung geschädigter Haare - Google Patents
Verwendung von quartären Salzen des Hexamethylentetramins zur Strukturverbesserung geschädigter HaareInfo
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Description
CH2 /
CH2 -N+-R
in der R den Propenylrest, einen Hydroxyalkylrest, dessen Alkylgruppe 2 bis 3 Kohlenstoffatome enthalten
kann, den Rest -CH2-COO-Ri oder den Rest -CH2-CONH-RiCH, in denen Ri eine Akyl- bzw.
Alkenylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet und X- das Cl-- oder Br--Anion darstellen, zur
Strukturverbesserung geschädigter Haare.
2. Verwendung des quartären Salzes des Hexamethylentetramins nach Anspruch 1, in dessen Formel der
Rest R die Gruppe -CH2CH2OH ist
3. Verwendung von quartären Salzen des Hexamethylentetramins nach Anspruch 1 und 2 in einer Behandiungsiösung
vom pH-Werl 2p bis 6,5, vorzugsweise 2,5 bis 4,0.
4. Verwendung von quartären Salzen des Hexamethylentetramins nach Anspruch 1—3 in einer Behandlungslösung
ie einer Menge von 1 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 2 bis 7 Gewichtsprozent, bezogen
auf die gesamte Lösung.
5. Verwendung von quartären Salzen des Hexamethylentetramins nach Anspruch 1 —4, in einer wäßrigen
äthanolischen bzw. wäßrigen isopropanolischen Lösung.
6. Verwendung von quartären Salzen des Hexamethylentetramins nach Anspruch 1 —5, wobei die Behandlungslösung
durch Milchsäure, Weinsäure oder Citronensäure sauer eingestellt ist.
7. Verwendung von quartären Salzen des Hexamethylentetramins nach Anspruch 1 —6 in Behandlungslösungen,
die ferner Haarfestiger und/oder Avivagemittel enthalten.
Die Erfindung betrifft die Verwendung von quartären Salzen des Hexamethylentetramins zur Strukturverbesserung
durch Well-, Blondier- oder Färbeprozesse geschädigter Haare.
Kosmetische Behandlungen, die am menschlichen Haar aus modischen Gründen vorgenommen werden,
führen bekanntlich in manchen Fällen zu einer Schädigung der Haarstruktur. Behandlungen, bei denen Schädigungen
in mehr oder minder starkem Ausmaß auftreten können, stellen zum Beispiel das Dauerwellen, die
wiederholte Kaltwellung, der Blondier- und Aufhellungsprozeß sowie der Färbeprozeß mit Oxidationsfarbstoffen,
insbesondere unter gleichzeitiger Aufhellung, dar. Die Schädigung des Haares äußert sich dabei durch einen
Verlust des natürlichen Glanzes, ein unästhetisches stumpfes Aussehen und bei stärkerer Schädigung durch
Aufspaltung der Haarspitzen, Abbrechen der Haare oder auch Auftreten von Knötchen im Haar.
Es ist bereits versucht worden, die Struktur derart geschädigter Haare durch die Behandlung mit verschiedenen
Mitteln zu verbessern, ohne daß bisher jedoch eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden konnte. So
werden gemäß der deutschen Auslegeschrift 11 48 039 niedermolekulare Formaldehydvorkondensate von
Harnstoff bzw. Thioharnstoff auf das Haar aufgebracht, die durch Weiterkondensation auf der Haaroberfläche
und gegebenenfalls auch in Kapillarräumen zu einer Filmbildung und Festigung der Haare führen. Hierbei wird
jedoch keine Strukturverbesserung des geschädigten Haares erreicht, sondern es wird dem geschädigten Haar
lediglich durch ein Kunstharzgerüst mehr Halt gegeben. Man hat ferner versucht, die Eigenschaften durch
kosmetische Behandlung geschädigter Haare dadurch zu verbessern, daß mnn diese mit Mitteln behandelte, die
Mehrfachaldehyde wie Glykoldialdehyd, Glycerinaldehyde, Glutardialdehyd und andere aliphatische oder aromatische
Polyaldehyde enthielten. Der Hauptnachteil derartiger Mittel ist darin zu sehen, daß sie bei empfindlichen
Personen ernsthafte Reizungen der Kopfhaut hervorrufen können.
Es wurde nun gefunden, daß man quartäre Salze des Hexamethylentetramins der allgemeinen Formel
CH2
/
CH2
CH2
N-CH2-N CH2
CH2
CH2 N+-R
CH2 N+-R
in der R den Propenylrest, einen Hydroxyalkylrest, dessen Alkylgruppe 2 bis 3 Kohlenstoffatome enthalten kann,
den Rest -CH2-COO-Ri oder den Rest -CH2-CONH-RiOH, in denen Ri eine Alkyl-bzw. Alkenylgrup-De
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet und X- das Cl-- oder Br--Anion darstellen, mit Vorteil zur
Strukturverbesserung geschädigter Haare verwenden kann.
Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden quartären Salze des Hexamethylentetramins kiinn
nach allgemein bekannten Verfahren durch Alkylierung des Hexamethylenteiramins erfolgen.
Als erfindungsgemäß zu verwendende quartäre Salze des Hexamethylentetramins sind zum Beispiel folgende
Verbindungen zu nennen: Umsetzungsprodukte des Hexamethylentetramins mit Allylchlorid, Allylbromid,
Äthylenchlorhydrin, Äthylenbromhydrin, l-Brom-propanoI-(3), Chloressigsäuremethylester, Chloressigsaureäthylester
Chloressigsäurepropylester, Chloressigsäurebutylester, Bromessigsäuremethylester, Chloressigsaure-hydroxymethyl-amid,
Chloressigsäure-hydroxyäthyl-amid, Chloressigsäure-hydroxypropyl-amid, Chloressigsäure-hydroxybutyl-amid,
Bromessigsäure-hydroxymethyl-amid. Besondere Bedeutung kommt dabei aufgniid
seiner Wirkung dem Umsetzungsprodukt von Hexamethylentetramin mit Äthylenchlorhydrin bzw. Athylen-
Die erfindungsgemäße Verwendung der quartären Salze des Hexamethylentetramins erfolgt zweckmäßigerweise
in Gestalt einer sauren wäßrig-alkoholischen Lösung, die zwischenzeitlich nach der Dauerwellung, KaItwellung
dem Blondier- oder Färbeprozeß vor der Weiterbehandlung der Haare aui diese aufgebracht wird.
Soweit sie im sauren Milieu beständig sind, können in dies.- saure Behandlungslösung auch festigende lind
avivierende Substanzen eingebracht werden, die zum Beispiel die Kämmbarkeit verbessern. Der pH-Wert der
sauren, die erfindungsgemäß zu verwendenden quartären Salze des Hcxameihylentetramins enthaltenden Behandlungslösung
bewegt sich zwischen den Werten 2£ bis 6,5, vorzugsweise 2£ bis 4,0.
Der Gehalt der Behandlungslösung an den quanären Salzen des Hexamethylentetramins betragt 1 bis. 10
Gewichtsprozent vorzugsweise 2 bis 7 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Lösung.
Die Einstellung der Behandlungslösung auf den gewünschten pH-Wert kann mit Hilfe physiologisch unbedenklicher
Säuren, wie z. B. Milchsäure, Weinsäure, Citronensäure erfolgen. Als alkoholische Komponente der
wäßrig-alkoholischen dienen Äthanol und IsopropanoL . _
Die Konfektionierung der strukturverbessernden Mittel erfolgt als Zweikomponentenpackung, wobei im
allgemeinen die eine Komponente die saure wäßrig-alkoholische Lösung einschließlich eventueller festigender
und avivierender Zusätze darstellen wird und die zweite Komponente das quartäre Salz des Hexamethylentetramins
ist Vor dem Gebrauch werden die beiden Komponenten vereinigt, wobei rä gebrauchsfertige Behandlungslösung
entsteht Mit dieser Lösung werden die geschädigten Haare durchtränkt und anschließend mit dem
Fön getrocknet, wobei die Anwendung der strukturverbessernden Behandlungslösung in vielen Fällen die letzte
Behandlung vor dem Frisieren sein wird. . ....
Als quartäre Ammoniumsalze haben die erfindungsgemäß zu verwendenden Produkte den weiteren Vorteil,
daß sie die elektrostatische Aufladung des Haares vermindern und ihm eine gute Naßkämmbarkeit verleihen.Die
nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn jedoch hierauf zu
beschränken.
Für die Durchführung der nachfolgenden Untersuchungen wurden folgende quartäre Salz des Hexamethylentetramins
verwendet
A) Umsetzungsprodukt von Hexamethylentetramin mit Äthylenchlorhydrin
CH2 N
CH2 N-CH2-N ^CH2 CF
NCH2//
'CH2 V-CH2CH2OH
B) Umsetzungsprodukt von Hexamethylentetramin mit Chlo-essigsäure-hydroxymethyl-amid.
CH2-
CH2-
CH2
CH2 / CH2
_V+ — CH2=CONH- CHjOH
40
45
50
60
Zum Nachweis der strukturverbessernden Wirkung wurde ein sogenannter Panel-Test durchgeführt. Eine
Gruppe von 15 geschulten Personen überprüften und bewerteten Aussehen, Griff und Kämmbarkeit von
behandelten Haarsträhnen. Die Bewertungsskala reichte von 0-10, wobei niedrige Zahlen schlechte, hohe
Zahlen gute Beurteilungen anzeigten. Es wurden im einzelnen folgende Eigenschaften getestet und wie nachstehend
beschrieben beurteilt. Die Punktwerte 1 -9 lagen zwischen den beiden Extremen.
65
Punktzahl Punktzahl
O stumpf, glanzlos bis 10 hoher Glanz, glatt
0 harter, borstiger Griff bis 10 weicher, seidiger
angenehmer Griff
0 schlecht kämmbar, wobei bis 10 gut kämmbar, wobei
0 schlecht kämmbar, wobei bis 10 gut kämmbar, wobei
viele Haare abbrechen keine Haare zerstört werden.
Die zu prüfenden Haarsträhnen wurden durch Blondier- und Wellbehandlungen geschädigt Durch eingeschobene
Behandlungen mit einer Lösung der strukturverbesserndsn Verbindung wurde der Schädigungsgrad
vermindert Als Standard dienten eine unbehandelte Strähne braunen, nativen Haares, welchem die Beurteilungsnote
10 zugeteilt wurde und eine durch viermaliges Blondieren und Kaltwellen ohne Behandlung mit
strukturverbesserndem Mittel geschädigte Strähne gleichen Ausgangshaares, welches die Beurteilungsnote 0
bekam. Im einzelnen w urde die Behandlung wie folgt durchgeführt:
Die Haarsträhne wurde 45 Minuten lang bei Raumtemperatur blondiert, anschließend mit 400C warmem
Wasser gut gespült danach mit dem Handtuch frottiert und mit dem Fön getrocknet
Die Blondierung erfolgte mit einer Mischung folgender Zusammensetzung:
Die Blondierung erfolgte mit einer Mischung folgender Zusammensetzung:
Zunächst wurde eine Creme aus folgenden Bestandteilen hergestellt:
20
20
Cetyl-Steary'.skcho! 1 ί ,0 Gew.-Teüe
Laurylsulf at 12,0 Gew. -Teile
Amrnoniumsulfat 1,0 Gew.-Teile
Ammoniak cone. 14,0 Gew.-Teile
Wasser 62,0 Gew.-Teile
Zur Herstellung der Blondiermischung wurden 50 g der Creme mit 50 g einer 6%igen Wasserstoffperoxidlösung
und 14 g Ammoniumperoxidisulfat vermischt
Die trockene Haarsträhne wurde mit der auf ihre Wirkung zu untersuchenden sauren Lösung des quartären
Salzes des Hexamethylentetramins getränkt überschüssige Flüssigkeit mit dem Handtuch aus dem Haar frottiert
und anschließend mit dem Fön getrocknet
Zur Behandlung diente eine Lösung von 5 g des entsprechenden Salzes des Hexamethylentetramins in einem
Gemisch aus 30 g Isopropanol und 65 g Wasser, die mit Milchsäure auf einen pH-Wert von 2,5 eingestellt war.
Die mit der Lösung der strukturverbessernden Verbindung behandelte blondierte Haarsträhne wurde 30
Minuten mit einer Wellflüssigkeit intensiv benetzt und anschließend 10 Minuten mit einer bromathaltigen
FLxiermischung behandelt Nach gründlichem Ausspülen der Haare wurde mit dem Fön getrocknet.
Als Wellflüssigkeit diente eine 6°/oige Thioglykolsäurelösung, die mit Ammoniak auf einen pH-Wert von 9,3
eingestellt worden war.
Die Fixiermischung hatte folgende Zusammensetzung:
Kaliumbromat 3,5 Gew.-Teile
Weinsäure 0,4 Gew.-Teile
Wasser 96,1 Gew.-Teile
Anschließend erfolgte erneut eine Behandlung mit der Lösung der strukturverbessernden Vjrbindupg wie
vorstehend beschrieben. Die Vorgänge w urden in der beschriebenen Reihenfolge wiederholt, bis insgesamt 4mal
blondiert:, 4mal gewellt und 8mal mit der Lösung der strukturverbessernden Verbindung behandelt war.
Die Vergleichssträhne wurde den gleichen Bleich- und Wellprozessen ausgesetzt, jedoch ohne die zwischenzeitliche
Behandlung mit der Lösung der strukturverbessernden Verbindung. Nach dieser Gesamtbehandlung
erfolgte die Bewertung der Haarsträhnen.
Bei der Bewertung wurden die in nachstehender Tabelle 1 aufgeführten Beurteilungsnoten erhalten, die
jeweils Jen Mittelwert aus den 15 Einzelbewertungen der drei getesteten Eigenschaften darstellen und somit ein
Gesamtbild von der strukturverbessernden Wirkung der einzelnen Verbindung liefern.
Verbindung Beurteilungsnote
Unbehandeltes, natives Haar 10
A) Umsetzungsprodukt von Hexamethylentetramin mit 8
Äthylenchlorhydrin
B) Umsetzungsprodukt von Hexamethylentetramin mit 7
B) Umsetzungsprodukt von Hexamethylentetramin mit 7
Chloressigsäure-hydroxy-methylamid
Je 4mal gebleichtes und gewelltes Haar 0
chii<» Zwischenbehandlung mit der Lösung
der strukturverbessernden Verbindung
Der vorstehenden Tabelle ist zu entnehmen, daß den erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen
erhebliche strukturverbessernde Eigenschaften zuzuschreiben sind, da der Wert 10 bedeuten würde, daß sich die
durch die wiederholte Blondier- und Wellbehandlung geschädigten Haare durch die eingeschobene Behandlung
mit der Lösung der strukturverbessernden Verbindung wie unbehandelte Ausgangshaare verhalten.
Nachstehend werden noch Zusammensetzungen für Zweikomponenten-Behandlungslösungen zur Strukturverbesserung
geschädigter Haare aufgeführt:
Komponente I:
Strukturverbessernde Komposition
Isopropanol Parfümöl Milchsäure Wasser
IO
1:5
Komponente II: Umsetzungsprodukt von Hexamethylentetramin
mit Äthylenchlorhydrin 5,0 g
Vor Gebrauch werden die Komponenten eut vermischt. Die Behandlungslösung weist einen pH-Wert von 2,5
auf.
Anstelle der Milchsäure können zur Einstellung des sauren pH-Wertes Weinsäure, Citronensäure und andere
physiologisch unbedenkliche Säuren eingesetzt werden. Als strukturverbessernde Substanz lassen sich die
anderen genannten Umsetzungsprodukte des Hexamethylentetramins einsetzen. Bei stärkeren pH-Wert-Abweichungen
ist dieser auf einen Wert von 2,5 bis 4,0 zu korrigieren.
Strukturverbessernde Komposition mit gleichzeitiger festigender und avivierender Wirkung
Komponente I:
Äthanol
Parfümöl
Polyvinylpyrrolidon
Milchsäure
Wasser
2:5
30
Komponente 11: Umsetzungsprodukt von Hexamethylentetramin
mit Chloressigsäure-hydroxymethylamid 5,0 g
Vor Gebrauch werden die Komponente gut gemischt. An die Stelle des Ümsetzungsproduktes von Hexamethylentetramin
mit Chloressigsäure-hydroxymethyl-amid können alle anderen genannten quartäre Salze des
Hexamethylentetramins treten. «
45
50
55
60
65
Claims (1)
1. Verwendung von quartären Salzen des Hexamethylentetramins der allgemeinen Formel
CH2 N
CH2 N
/
CH2
CH2
N-CH2-N
CH2
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