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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue Verbindungen, die beim
Unterstützen
der Polymerisation von Monomeren in einer Radikalpolymerisation
brauchbar sind, welche eine lebende Kinetik aufweist. Polymere,
die mit den Kontrollmitteln hergestellt sind, und Verfahren zur
Polymerisation sind ebenfalls eingeschlossen. Außerdem sind einige der Verbindungen
selbst neu.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Verwendung und der Mechanismus von Kontrollmitteln für eine Radikalpolymerisation
ist nun allgemein bekannt, siehe z.B. US-Patent Nr. 6,153,705, WO
98/01478, WO 99/35177, WO 99/31144 und WO 98/58974, von denen jedes
durch Bezugnahme in diese Anmeldung aufgenommen ist. Trotz dieses
Wissens erfolgte keine erfolgreiche Kommerzialisierung eines Polymerisationsverfahrens
mit diesen Mitteln. Somit besteht ein Bedarf für neue Mittel, welche zu einem
kommerzialisierbaren Verfahren führen.
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Außerdem haben
die zuvor bekannten Kontrollmittel einen eingeschränkten Anwendungsbereich. Wenngleich
sie als universell brauchbar angepriesen werden, ist dem Fachmann
klar, dass ein spezielles Kontrollmittel für die Kontrolle von speziellen
Monomeren und Monomergemischen besonders brauchbar ist. Die Polymerisationsbedingungen,
unter denen spezielle Kontrollmittel besonders brauchbar sind, sind
allgemein nicht gut bekannt. Somit besteht ein Bedarf für eine Familie
von verwandten Kontrollmitteln, welche leicht synthetisiert und
modifiziert werden können,
so dass ein Kontrollmittel zum Polymerisieren von erwünschten
Monomeren unter kommerziell akzeptablen Bedingungen leicht verfügbar ist,
zu denen eine hohe Umwandlung in den kürzest möglichen Reaktionszeiten und
niedrigere Temperaturen gehören.
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Außerdem gibt
es einen starken Bedarf in der Industrie, Blockcopolymere im Emulsionsverfahren
herzustellen. Unter Verfahrensgesichtspunkten sind Emulsionen gegenüber Masse-
oder Lösungsverfahren
vorteilhaft, da Emulsionsverfahren eine relativ leichte Wärmeabfuhr,
die Verwendung von umweltfreundlichem Wasser als flüssiger Träger (im Vergleich
zu organischen Lösungsmitteln),
eine leichte Handhabung und Reinigung des Polymers (z.B. Austreibung
von Restmonomeren), einen hohen Feststoffgehalt mit hohem Molekulargewicht
und relativ kostengünstige
Arbeitsweisen gestatten. Unter Anwendungsgesichtspunkten werden Emulsionspolymere
derzeit in großem
Umfang in wasserbasierten Formulierungen (wie Beschichtungsmaterialien,
Klebstoffen und Textilien) verwendet. Die Herstellung von Blockcopolymeren
in einer Emulsion wurde lange angestrebt ohne kommerzialisierbare
Ergebnisse. Wenngleich Harzemulgierungsmethoden verwendet worden
sind, um Emulsionen von thermoplastischen Elastomeren (wie Polystyrol-b-Polydien-b-Polystyrol-Triblockcopolymere)
zu bilden, haben diese keine kommerzielle Bedeutung aufgrund hoher
Kosten und eingeschränkter
Bereiche der chemischen Zusammensetzung.
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Kürzlich wurde
gezeigt, dass die lebende Radikalpolymerisation (living free radical
polymerisation, LFRP, manchmal als kontrollierte Radikalpolymerisation
bezeichnet) eine leistungsfähige
Methode zum Herstellen einer großen Vielfalt von Blockcopolymeren
ist. Trotz vieler Versuche hat jedoch keine von diesen Methoden
zu kommerziellen Verfahren geführt,
wenn sie in der Emulsionspolymerisation angewandt werden. Eine Nitroxidvermittelte
LFRP kann Temperaturen erfordern, die für Emulsionsverfahren unzweckmäßig sind,
während
Nitroxid-Miniemulsionsverfahren akzeptable Ergebnisse liefern, aber
mit einer drastisch eingeschränkten industriellen
Anwendbarkeit. ATRP hat den Hauptnachteil, dass Schwermetalle in
die am Ende erhaltene Emulsion eingeführt werden, was Bedenken im
Hinblick auf die Umwelt hervorruft und auch der Latexstabilität abträglich ist.
Verschiedene Berichte haben gezeigt, dass Dithioester bei einer
RAFT-Emulsionspolymerisation eine wesentliche Verzögerung,
Latex, der einen hohen Anteil an Körnern (grit) enthält, und
ein Polymer mit einer schlechten Kontrolle (z.B. Polydispersität von 1,8
und höher)
erzeugen (siehe z.B. Journal of Polymer Science: Part A: Polymer
Chemistry, Band 38, 3864-3874, 2000). Miniemulsionen sind verwendet
worden, um diese Schwierigkeiten in einem gewissen Maß zu lindern,
ab dies beschränkt
wiederum sehr stark die industrielle Anwendung. Außerdem verleihen
Dithioester den am Ende erhaltenen Emulsionen eine tiefrosa Farbe.
Andere Dithioverbindungen wie Dithiocarbonate (Xanthate) neigen
weniger zur Kornbildung, aber sie weisen eine viel geringere Kontrolle über Polymereigenschaften
wie etwa die Polydispersität
auf als Dithioester, Dithiocarbamate und Dithiocarbazate. Zum Beispiel
wird eine Polydispersität
von 3 für
die Emulsionspolymerisation von Butylacrylat und Styrol berichtet,
wenn Dithiocarbonate verwendet werden, siehe z.B. Macromolecular
Symposia, 2000, 150, 23 und Journal of Polymer Science: Part A:
Polymer Chemistry, Band 38, 4206-4217, 2000.
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Diese
Erfindung löst
diese Probleme durch Bereitstellen von Kontrollmitteln, welche für spezielle
Monomere und Monomergemische in Emulsionssystemen leicht modifiziert
werden können.
Bestimmte Dithiocarbazate haben überlegene
Eigenschaften im Hinblick auf das Bereitstellen einer guten Kontrolle über die
Polymereigenschaften zusammen mit einer guten Latexstabilität und einer
hohen Polymerisationsgeschwindigkeit.
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Diese
Erfindung stellt Kontrollmittel bereit, welche für spezielle Monomere und Monomergemische leicht
modifiziert werden können.
Die Kontrollmittel der vorliegenden Erfindung enthalten wenigstens
eine Stickstoff-Stickstoff-Bindung, welche eine leichtere Modifizierung
der elektronischen und sterischen Natur der Kontrollmittel im Vergleich
zu bekannten Kontrollmitteln gestattet. Diese modifizierten Eigenschaften
gestatten verbesserte Bedingungen des Polymerisationsverfahrens
und/oder verbesserte Eigenschaften der durch die Verfahren erhaltenen
Polymere.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung stellt Kontrollmittel bereit, wie sie in den Ansprüchen 21,
22 und 23 angegeben sind, welche leicht herzustellen und in kommerziellem
Maßstab
wirtschaftlich brauchbar sind. Insbesondere weisen die Kontrollmittel
dieser Erfindung eine Stickstoff-Stickstoff-Bindung
auf, von der angenommen wird, dass sie eine bessere chemische Stabilität des Kontrollmittels
zusammen mit einer größeren Flexibilität für eine chemische
Modifikation der Kontrollmittel ergibt, während sie die Kontrolle einer
Polymerisationsreaktion ergibt, welche ein freies Radikal einschließt.
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Diese
Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Radikalpolymerisation
gemäß den Ansprüchen 1,
4 und 5 und ein Polymer gemäß Anspruch
18 bereit.
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Im
Allgemeinen weisen die Kontrollmittel dieser Erfindung eine N-N-Bindung
auf, die kovalent an eine Thiocarbonyl-Einheit gebunden ist. In
einigen Ausführungsformen
können
die Kontrollmittel durch die folgende allgemeine Formel gekennzeichnet
sein:
worin D S, Te oder Se ist;
R
1 allgemein eine beliebige Gruppe ist,
welche ausreichend labil ist, um in Form ihres freien Radikals bzw.
als ihre freie Radikalform ausgestoßen zu werden; R
2 und
R
3 jeweils unabhängig voneinander ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem
Hydrocarbyl, Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem
Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und Kombinationen davon, und
R
4 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl, Heteroatom-enthaltendem
Hydrocarbyl und substituiertem Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl
und Kombinationen davon; und gegebenenfalls R
4 mit
R
2 unter Bildung einer Ringstruktur kombiniert
ist, wobei der Ring 3 bis 50 von Wasserstoff verschiedene Atome
aufweist. In einigen Ausführungsformen
kann R
2 eine Ringstruktur mit R
1 bilden,
wie in dieser Anmeldung erörtert
wird.
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Ein
weiterer Aspekt dieser Erfindung ist auf polyfunktionelle Kontrollmittel
gerichtet, so dass die Kontrollmittel entweder einen zentralen Teil
einer Polymerkette und/oder zwei oder mehr Enden eines Polymers einnehmen
können.
In den Ausführungsformen,
bei denen das Kontrollmittel einen zentralen Teil des Polymergerüsts einnimmt,
bietet die Stickstoff-Stickstoff-Bindung die einzigartige Gelegenheit,
das Polymergerüst durch äußere Stimulanzien
(z.B. Wärme,
chemische Reaktion, Bestrahlung usw.) zu kleineren Teilen abzubauen.
Ein solches Verfahren ist einzigartig im Vergleich zu bekannten
Radikalpolymerisations- und "lebenden" Radikalpolymerisationsmethoden.
Außerdem
sind einige der polyfunktionellen Kontrollmittel cyclisch, welche die
einzigartige Gelegenheit bieten, Blockcopolymere mit verringerten
Verfahrensschritten herzustellen. Außerdem gestatten einige polyfunktionelle
Kontrollmittel Ringöffnungspolymerisationen,
für die
es bisher keine kommerziellen Anwendungen bei einer Radikalpolymerisation
gab.
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In
einem weiteren Aspekt stellt diese Erfindung Kontrollmittel bereit,
welche leicht herzustellen und in einem kommerziellen Maßstab in
Emulsionen wirtschaftlich brauchbar sind. Im Allgemeinen weisen
die Kontrollmittel dieser Ausführungsform
eine N-N-Bindung, die an eine Thiocarbonyl-Einheit kovalent gebunden
ist, mit einer gegebenenfalls substituierten doppelt gebundenen
Alkenyl-Einheit auf. Die Kontrollmittel können durch die folgende allgemeine
Formel gekennzeichnet sein:
worin R
1 allgemein
eine beliebige Gruppe ist, welche ausreichend labil ist, um in Form
ihres freien Radikals ausgestoßen
zu werden; R
4 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl, Heteroatom-enthaltendem
Hydrocarbyl und substituiertem Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl
und Kombinationen davon; und R
7 und R
8 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem
Hydrocarbyl, Heteroatomenthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem
Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und Kombinationen davon. Diese
Kontrollmittel werden in einem Emulsionspolymerisationsverfahren
verwendet, indem ein heterogenes Gemisch gebildet wird und dieses
Gemisch Polymerisationsbedingungen unterworfen wird. Das heterogene
Gemisch umfasst das Kontrollmittel, ein oder mehrere Monomere, Wasser,
einen Initiator und gegebenenfalls eine oberflächenaktive Substanz. Zu den
Polymerisationsbedingungen gehören
der Druck, die Temperatur und andere Prozessbedingungen, wie etwa
ein Polymerisationsverfahren (z.B. diskontinuierlich, semikontinuierlich
oder kontinuierlich).
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Zu
anderen Aspekten dieser Erfindung gehören bestimmte von den Kontrollmitteln,
welche neue Verbindungen sind. Polymerisationsverfahren, die alle
Kontrollmittel dieser Erfindung verwenden, und Polymere, welche
mit den Kontrollmitteln dieser Erfindung hergestellt werden können, sind
weitere Aspekte dieser Erfindung. Insbesondere ergeben die Kontrollmittel
dieser Erfindung eine lebende Kinetik und gestatten als solche die
Herstellung von gewünschten
Produkten, einschließlich
Blockpolymere, Sternarchitekturen, Pfropf- und hyperverzweigter
Polymere.
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Somit
ist es eine Aufgabe dieser Erfindung, neue Kontrollmittel für ein lebendes
Radikalpolymerisationsverfahren bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, neue Verbindungen bereitzustellen,
welche als Kontrollmittel in einem Radikalpolymerisationsverfahren
brauchbar sind.
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Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, ein neues System für eine Radikalpolymerisation
von Monomeren bereitzustellen, welches eine lebende Kinetik einsetzt.
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Es
ist noch eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, eine Reihe von Monomeren
unter kommerziell akzeptablen Bedingungen mit einer Familie von
Kontrollmitteln zu polymerisieren.
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Es
noch eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, Polymere mit kontrollierter
Architektur mit einem Polymerisationsverfahren herzustellen, welches
ein Kontrollmittel einsetzt.
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Es
ist ferner eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, polyfunktionelle
Kontrollmittel bereitzustellen, welche einen zentralen Teil einer
Polymerkette einnehmen können,
was einen Abbau der Polymerkette gestattet.
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Weitere
Aspekte und Aufgaben dieser Erfindung werden dem Fachmann beim Lesen
dieser Beschreibung klar.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Ganz
allgemein gesagt enthalten die Kontrollmittel dieser Erfindung wenigstens
eine N
1-N
2-Bindung, die
an eine Thiocarbonylgruppe kovalent gebunden ist. Strukturell ausgedrückt, muss
die folgende Einheit in den Kontrollmitteln dieser Erfindung vorhanden
sein:
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In
einigen Ausführungsformen
ist ein Schwefelatom an die Thiocarbonylgruppe gebunden, was zu
einer Dithiocarbonyl-Einheit führt.
Diese kann in dieser Anmeldung als die "Dithiocarbazat"-Gruppe oder N-NC(=S)S-Einheit bezeichnet
werden, es ist aber nicht beabsichtigt, dass eine solche Terminologie
beschränkend
ist. In einigen Ausführungsformen
sollten außerdem
die Substituenten von N2 (außer N1) keinen Heterocyclus bilden, welcher N2 einschließt.
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Beim
Beschreiben und Beanspruchen der vorliegenden Erfindung wird die
folgende Terminologie in Übereinstimmung
mit den nachstehend dargelegten Definitionen verwendet. Eine benannte
R-Gruppe hat allgemein die Struktur, welche im Fachgebiet anerkanntermaßen R-Gruppen
mit diesem Namen entspricht. Zu Veranschaulichungszwecken werden
repräsentative
R-Gruppen, wie sie vorstehend aufgezählt sind, in dieser Anmeldung
definiert. Diese Definitionen sollen die dem Fachmann bekannten
Definitionen ergänzen
und veranschaulichen, und nicht ausschließen.
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Es
versteht sich auch, dass die in dieser Anmeldung verwendete Terminologie
nur dem Zweck dient, bestimmte Ausführungsformen zu beschreiben,
und nicht beschränkend
sein soll. Wie sie in dieser Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen verwendet
werden, schließen
die Singularfomen "ein", "eine", "eines" und "der", "die", "das" eine Bezugnahme
auf den Plural ein, sofern nicht der Kontext eindeutig etwas anderes diktiert.
Beim Beschreiben und Beanspruchen der vorliegenden Erfindung wird
die folgende Terminologie in Übereinstimmung
mit den nachstehend dargelegten Definitionen verwendet.
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Die
folgenden Definitionen beziehen sich auf chemische Strukturen, Molekülsegmente
und Substituenten:
So wie sie in dieser Anmeldung verwendet
wird, soll die Phrase "mit
der Struktur" nicht
beschränkend
sein und wird auf die gleiche Weise verwendet wie der Begriff "umfassend" üblicherweise verwendet wird.
Der Begriff "unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus" wird
in dieser Anmeldung verwendet, um anzuzeigen, dass die genannten
Elemente, z.B. R-Gruppen oder dergleichen, identisch oder verschieden sein
können
(z.B. können
R2 und R3 in der
Struktur der Formel (I) alle substituierte Alkylgruppen sein, oder
R2 kann Hydrido sein und R3 kann
Methyl sein usw.).
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"Optional" oder "gegebenenfalls" bedeutet, dass der
nachstehend beschriebene Vorgang oder Umstand eintreten kann oder
auch nicht und dass die Beschreibung Fälle, in denen der Vorgang oder
Umstand eintritt, und Fälle,
in denen er nicht eintritt, einschließt. Zum Beispiel bedeutet die
Phrase "gegebenenfalls
substituiertes Hydrocarbyl",
dass eine Hydrocarbyl-Einheit substituiert oder nicht substituiert
sein kann und dass die Beschrei bung sowohl unsubstituiertes Hydrocarbyl
als auch Hydrocarbyl, bei dem eine Substitution vorhanden ist, einschließt.
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Der
Begriff "Alkyl", wie er in dieser
Anmeldung verwendet wird, bezieht sich auf eine verzweigte oder unverzweigte
gesättigte
Kohlenwasserstoffgruppe, die typischerweise, wenngleich nicht notwendigerweise
1 bis ungefähr
24 Kohlenstoffatome enthält,
wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, t-Butyl,
Octyl, Decyl und dergleichen, sowie auf Cycloalkylgruppen wie Cyclopentyl,
Cyclohexyl und dergleichen. Allgemein, wenngleich wieder nicht notwendigerweise
enthalten Alkylgruppen in dieser Anmeldung 1 bis ungefähr 12 Kohlenstoffatome.
Der Begriff "niederes
Alkyl" bedeutet
eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis
4 Kohlenstoffatomen. "Substituiertes
Alkyl" bezieht sich
auf Alkyl, das mit einer oder mehreren Substituentengruppen substituiert
ist, und die Begriffe "Heteroatom-enthaltendes
Alkyl" und "Heteroalkyl" beziehen sich auf
Alkyl, in welchem wenigstens ein Kohlenstoffatom durch ein Heteroatom
ersetzt ist.
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Der
Begriff "Alkenyl", wie er in dieser
Anmeldung verwendet wird, bezieht sich auf eine verzweigte oder unverzweigte
Kohlenwasserstoffgruppe, die typischerweise, wenngleich nicht notwendigerweise,
2 bis ungefähr
24 Kohlenstoffatome und wenigstens eine Doppelbindung enthält, wie
Ethenyl, n-Propenyl, Isopropenyl, n-Butenyl, Isobutenyl, Octenyl,
Decenyl und dergleichen. Allgemein, wenngleich wieder nicht notwendigerweise
enthalten Alkenylgruppen in dieser Anmeldung 2 bis ungefähr 12 Kohlenstoffatome.
Der Begriff "niederes Alkenyl" bedeutet eine Alkenylgruppe
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 4 Kohlenstoffatomen. "Substituiertes Alkenyl" bezieht sich auf
Alkenyl, das mit einer oder mehreren Substituentengruppen substituiert
ist, und die Begriffe "Heteroatom-enthaltendes
Alkenyl" und "Heteroalkenyl" beziehen sich auf
Alkenyl, in welchem wenigstens ein Kohlenstoffatom durch ein Heteroatom
ersetzt ist.
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Der
Begriff "Alkinyl", wie er in dieser
Anmeldung verwendet wird, bezieht sich auf eine verzweigte oder unverzweigte
Kohlenwasserstoffgruppe, die typischerweise, wenngleich nicht notwendigerweise,
2 bis ungefähr
24 Kohlenstoffatome und wenigstens eine Dreifachbindung enthält, wie
Ethinyl, n-Propinyl, Isopropinyl, n-Butinyl, Isobutinyl, Octinyl,
Decinyl und dergleichen. Allgemein, wenngleich wiederum nicht notwendigerweise
enthalten Alkinylgruppen in dieser Anmeldung 2 bis ungefähr 12 Kohlenstoffatome.
Der Begriff "niederes Alkinyl" bedeutet eine Alkinylgruppe
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, vor zugsweise drei oder vier Kohlenstoffatomen. "Substituiertes Alkinyl" bezieht sich auf
Alkinyl, das mit einer oder mehreren Substituentengruppen substituiert
ist, und die Begriffe "Heteroatom-enthaltendes
Alkinyl" und "Heteroalkinyl" beziehen sich auf
Alkinyl, in welchem wenigstens ein Kohlenstoffatom durch ein Heteroatom
ersetzt ist.
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Der
Begriff "Alkoxy", wie er in dieser
Anmeldung verwendet wird, bedeutet eine Alkylgruppe, die durch eine
einfache terminale Etherbindung gebunden ist; d.h., eine "Alkoxy"-Gruppe kann als
-O-Alkyl wiedergegeben werden, wobei Alkyl wie vorstehend definiert
ist. Eine "niedere
Alkoxy"-Gruppe bedeutet
eine Alkoxygruppe, die ein bis sechs, mehr bevorzugt ein bis vier
Kohlenstoffatome enthält.
Der Begriff "Aryloxy" wird auf ähnliche
Weise verwendet, wobei Aryl wie nachstehend definiert ist.
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Entsprechend
bedeutet der Begriff "Alkylthio", wie er in dieser
Anmeldung verwendet wird, eine Alkylgruppe, die durch eine einfache
terminale Thioetherbindung gebunden ist: d.h., eine "Alkylthio"-Gruppe kann als
-S-Alkyl wiedergegeben werden, wobei Alkyl wie vorstehend definiert
ist. Eine "niedere
Alkylthio"-Gruppe bedeutet
eine Alkylthiogruppe, die ein bis sechs, mehr bevorzugt ein bis
vier Kohlenstoffatome enthält.
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Der
Begriff "Allenyl" wird in dieser Anmeldung
in dem herkömmlichen
Sinne verwendet, um sich auf ein Molekülsegment mit der Struktur -CH=C=CH2 zu beziehen. Eine "Allenyl"-Gruppe kann unsubstituiert oder mit
einem oder mehreren von Wasserstoff verschiedenen Substituenten
substituiert sein.
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Der
Begriff "Aryl", wie er in dieser
Anmeldung verwendet wird, und sofern nichts anderes angegeben ist,
bezieht sich auf einen aromatischen Substituenten, der einen einzelnen
aromatischen Ring oder mehrere aromatische Ringe enthält, die
miteinander kondensiert, kovalent gebunden oder an eine gemeinsame
Gruppe wie eine Methylen- oder Ethylen-Einheit gebunden sind. Die
gemeinsame Verbindungsgruppe kann auch ein Carbonyl wie in Benzophenon,
ein Sauerstoffatom wie in Diphenylether oder ein Stickstoffatom
wie in Diphenylamin sein. Bevorzugte Arylgruppen enthalten einen
aromatischen Ring oder zwei kondensierte oder verbundene aromatische
Ringe, z.B. Phenyl, Naphthyl, Biphenyl, Diphenylether, Diphenylamin,
Benzophenon und dergleichen. In speziellen Ausführungsformen weisen Arylsubstituenten
1 bis ungefähr
200 Kohlenstoffatome, typischerweise 1 bis ungefähr 50 Kohlenstoffatome und
vorzugsweise 1 bis ungefähr
20 Kohlenstoffatome auf. "Substituiertes
Aryl" bezieht sich
auf eine Aryl-Einheit, die mit einer oder mehreren Substituentengruppen
substituiert ist (z.B. Tolyl, Mesityl und Perfluorphenyl) und die
Begriffe "Heteroatom-enthaltendes
Aryl" und "Heteroaryl" beziehen sich auf
Aryl, in welchem wenigstens ein Kohlenstoffatom durch ein Heteroatom
ersetzt ist.
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Der
Begriff "Aralkyl" bezieht sich auf
eine Alkylgruppe mit einem Arylsubstituenten und der Begriff "Aralkylen" bezieht sich auf
eine Alkylengruppe mit einem Arylsubstituenten; der Begriff "Alkaryl" bezieht sich auf
eine Arylgruppe, welche einen Alkylsubstituenten aufweist, und der
Begriff "Alkarylen" bezieht sich auf
eine Arylengruppe mit einem Alkylsubstituenten.
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Die
Begriffe "Halo" und "Halogen" werden in dem herkömmlichen
Sinne verwendet, um sich auf einen Chlor-, Brom-, Fluor- oder Iodsubstituenten
zu beziehen. Die Begriffe "Halogenalkyl", Halogenalkenyl" oder "Halogenalkinyl" (oder "halogeniertes Alkyl", "halogeniertes Alkenyl" oder "halogeniertes Alkinyl") beziehen sich auf
eine Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylgruppe, in welcher wenigstens
eines der Wasserstoffatome in der Gruppe durch ein Halogenatom ersetzt
worden ist.
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Der
Begriff "Heteroatom-enthaltend" wie in einer "Heteroatom-enthaltenden
Hydrocarbylgruppe" bezieht
sich auf ein Molekül
oder Molekülfragment,
in welchem ein oder mehrere Kohlenstoffatome durch ein von Kohlenstoff
verschiedenes Atom, z.B. Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel, Phosphor
oder Silicium ersetzt ist. Entsprechend bezieht sich der Begriff "Heteroalkyl" auf einen Alkylsubstituenten,
welcher Heteroatom-enthaltend ist, der Begriff "heterocyclisch" bezieht sich auf einen cyclischen Substituenten,
welcher Heteroatom-enthaltend ist, der Begriff "Heteroaryl" bezieht sich auf einen Arylsubstituenten,
welcher Heteroatom-enthaltend ist und dergleichen. Wenn der Begriff "Heteroatom-enthaltend" vor einer Liste
von möglichen
Heteroatom-enthaltenden Gruppen erscheint, ist beabsichtigt, dass
der Begriff auf jedes Mitglied dieser Gruppe anzuwenden ist. Das
heißt,
die Phrase "Heteroatom-enthaltendes
Alkyl, Alkenyl und Alkinyl" soll
als "Heteroatom-enthaltendes Alkyl,
Heteroatom-enthaltendes Alkenyl und Heteroatom-enthaltendes Alkinyl" interpretiert werden.
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"Hydrocarbyl" bezieht sich auf
einwertige Hydrocarbylreste, die 1 bis ungefähr 30 Kohlenstoffatome, vorzugsweise
1 bis ungefähr
24 Kohlenstoffatome, am meisten bevorzugt 1 bis ungefähr 12 Kohlenstoffatome enthalten,
einschließlich
verzweigter oder unverzweigter, gesättigter oder ungesättigter
Spezies, wie Alkylgruppen, Alkenylgruppen, Arylgruppen und dergleichen.
Der Begriff "niederes
Hydrocarbyl" bedeutet
eine Hydrocarbylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
1 bis 4 Kohlenstoffatomen. "Substituiertes
Hydrocarbyl" bezieht
sich auf Hydrocarbyl, das mit einer oder mehreren Substituentengruppen
substituiert ist, und die Begriffe "Heteroatom-enthaltendes Hydrocarbyl" und "Heterohydrocarbyl" beziehen sich auf
Hydrocarbyl, in welchem wenigstens ein Kohlenstoffatom durch ein
Heteroatom ersetzt ist.
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Mit "substituiert" wie in "substituiertes Hydrocarbyl", "substituiertes Aryl", "substituiertes Alkyl", "substituiertes Alkenyl" und dergleichen,
auf die in einigen der vorstehend erwähnten Definitionen angespielt
wird, ist gemeint, dass in der Hydrocarbyl-, Hydrocarbylen-, Alkyl-,
Alkenyl- oder anderen Einheit wenigstens ein an ein Kohlenstoffatom
gebundenes Wasserstoffatom durch einen oder mehrere Substituenten
ersetzt ist, welche funktionelle Gruppen sind wie Hydroxyl, Alkoxy,
Thio, Phosphino, Amino, Halogen, Silyl und dergleichen. Wenn der
Begriff "substituiert" vor einer Liste
von möglichen
substituierten Gruppen erscheint, ist beabsichtigt, dass der Begriff
auf jedes Mitglied dieser Gruppe anzuwenden ist. Das heißt, die
Phrase "substituiertes
Alkyl, Alkenyl und Alkinyl" soll
als "substituiertes
Alkyl, substituiertes Alkenyl und substituiertes Alkinyl" interpretiert werden.
Entsprechend soll "gegebenenfalls
substituiertes Alkyl, Alkenyl und Alkinyl" als "gegebenenfalls substituiertes Alkyl,
gegebenenfalls substituiertes Alkenyl und gegebenenfalls substituiertes
Alkinyl" interpretiert
werden.
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So
wie er in dieser Anmeldung verwendet wird, bezieht sich der Begriff "Silyl" auf den -SiZ1Z2Z3-Rest, wobei
jedes von Z1, Z2 und
Z3 unabhängig
voneinander ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Hydrido und gegebenenfalls substituiertem
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Aralkyl, Alkaryl, Heterocyclus, Alkoxy,
Aryloxy und Amino.
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So
wie er in dieser Anmeldung verwendet wird, bezieht sich der Begriff "Phosphino" auf die Gruppe -PZ1Z2, wobei jedes
von Z1 und Z2 unabhängig voneinander
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Hydrido und gegebenenfalls substituiertem
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Aralkyl, Alkaryl, Heterocyclus und
Amino.
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Der
Begriff "Amino" wird in dieser Anmeldung
verwendet, um sich auf die Gruppe -NZ1Z2 zu beziehen, wobei jedes von Z1 und
Z2 unabhängig
voneinander ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Hydrido und gegebenenfalls substituiertem
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Aralkyl, Alkaryl und Heterocyclus.
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Der
Begriff "Thio" wird in dieser Anmeldung
verwendet, um sich auf die Gruppe -SZ1 zu
beziehen, wobei Z1 ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Hydrido und gegebenenfalls substituiertem
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Aralkyl, Alkaryl und Heterocyclus.
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So
wie es in dieser Anmeldung verwendet wird, beziehen sich alle Verweise
auf die Elemente und Gruppen des Periodensystems der Elemente auf
die Version des Systems, die von dem Handbook of Chemistry and Physics,
CRC Press 1995 veröffentlicht
ist, welche das neue IUPAC-System zur Nummerierung von Gruppen darlegt.
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Diese
Erfindung stellt neue Verbindungen und Kontrollmittel bereit, die
zur Kontrolle von Radikalpolymerisationsreaktionen brauchbar sind.
Im Allgemeinen wird eine Radikalpolymerisation mit diesen Kontrollmitteln
durchgeführt
durch Erzeugen eines Gemisches aus wenigstens einem polymerisierbaren
Monomer, dem Kontrollmittel und gegebenenfalls wenigstens einem
Ausgangsstoff für
freie Radikale, z.B. einem Initiator. Der Ausgangsstoff für freie
Radikale ist optional, da einige Monomere beim Erwärmen selbst
initiieren können. Nach
oder bei der Bildung des Polymerisationsgemisches wird das Gemisch
Polymerisationsbedingungen unterworfen. Polymerisationsbedingungen
sind diejenigen Bedingungen, welche bewirken, dass das wenigstens eine
Monomer wenigstens ein Polymer bildet, wie es in dieser Anmeldung
erörtert
wird, wie etwa Temperatur, Druck, Atmosphäre, Verhältnisse der Ausgangskomponenten,
die in dem Polymerisationsgemisch verwendet werden, Reaktionszeit
oder äußere Stimulanzien
des Polymerisationsgemisches.
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Kontrollmittel
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Allgemein
können
die Kontrollmittel dieser Erfindung durch die vorstehende allgemeine
Formel (II) gekennzeichnet sein. Genauer gesagt können die
Kontrollmittel dieser Erfindung gekennzeichnet sein durch die allgemeine
Formel:
worin D S, Te oder Se ist.
Vorzugsweise ist D Schwefel. R
1 ist allgemein
eine beliebige Gruppe, welche leicht in Form ihres freien Radikals
(R
1•)
bei einer Additions-Fragmentierungs-Reaktion ausgestoßen werden
kann, wie nachstehend in Schema 1 (das D als S zeigt) dargestellt
ist:
Schema
1
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In
Schema 1 ist P ein freies Radikal, typischerweise ein Makroradikal,
wie eine Polymerkette. Genauer gesagt ist R1 ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl,
Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem Heteroatom-enthaltendem
Hydrocarbyl und Kombinationen davon. Noch genauer gesagt ist R1 ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus gegebenenfalls substituiertem Alkyl,
gegebenenfalls substituiertem Aryl, gegebenenfalls substituiertem
Alkenyl, gegebenenfalls substituiertem Alkoxy, gegebenenfalls substituiertem
Heterocyclyl, gegebenenfalls substituiertem Alkylthio, gegebenenfalls
substituiertem Amino und gegebenenfalls substituierten Polymerketten.
Und noch genauer gesagt ist R1 ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus -CH2Ph, -CH(CH3)CO2CH2CH3, -CH(CO2CH2CH3)2,
-C(CH3)2CN, -CH(Ph)CN
und -C(CH3)2Ph.
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Außerdem sind
R2 und R3 jeweils
unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem
Hydrocarbyl, Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem
Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und Kombinationen davon. Genauer
gesagt können
R2 und R3 jeweils
unabhängig
voneinander ausgewählt
sein aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertem
Alkyl, gegebenenfalls substituiertem Aryl, gegebenenfalls substituiertem
Alkenyl, gegebenenfalls substituiertem Acyl, gegebenenfalls substituiertem
Aroyl, gegebe nenfalls substituiertem Alkoxy, gegebenenfalls substituiertem
Heteroaryl, gegebenenfalls substituiertem Heterocyclyl, gegebenenfalls
substituiertem Alkylsulfonyl, gegebenenfalls substituiertem Alkylsulfinyl,
gegebenenfalls substituiertem Alkylphosphonyl, gegebenenfalls substituiertem
Arylsulfinyl und gegebenenfalls substituiertem Arylphosphonyl. Spezifische
Ausführungsformen
von R2 und/oder R3 sind
in den vorstehenden Definitionen aufgeführt und schließen zusätzlich perfluorierte
aromatische Ringe wie Perfluorphenyl ein. Ferner können R2 und R3 gegebenenfalls
zusammen eine doppelt gebundene Alkenyl-Einheit ausgehend von dem
Stickstoffatom bilden und diesem Fall sind R2 und R3 zusammen gegebenenfalls substituierte Alkenyl-Einheiten.
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Schließlich ist
R4 ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl, Heteroatom-enthaltendem
Hydrocarbyl und substituiertem Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl
und Kombinationen davon; und gegebenenfalls ist R4 mit
R2 und/oder R3 unter
Bildung einer Ringstruktur kombiniert, wobei der Ring 3 bis 50 von
Wasserstoff verschiedene Atome aufweist. Insbesondere ist R4 ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertem
Alkyl, gegebenenfalls substituiertem Aryl, gegebenenfalls substituiertem
Alkenyl, gegebenenfalls substituiertem Acyl, gegebenenfalls substituiertem
Aroyl, Amino, Thio, gegebenenfalls substituiertem Aryloxy und gegebenenfalls
substituiertem Alkoxy. Zu bevorzugten R4-Gruppen
gehören
Methyl und Phenyl.
-
In
einer spezifischeren Ausführungsform
ist eine sperrige Einheit an das N
1-Stickstoffatom
gebunden, welche in einigen Ausführungsform
durch die folgende allgemeine Formel gekennzeichnet sein kann:
worin D und R
1-R
4 wie vorstehend definiert sind und Q ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Kohlenstoff, Schwefel und Phosphor
(C, S und P); Q' ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Sauerstoff und Schwefel (O und S);
R
4' typischerweise
ausgewählt
ist aus der gleichen Gruppe wie R
4 und n,
m und p jeweils entweder 0, 1 oder 2 sind, so dass der Wertigkeit
von Q Genüge
getan ist. So können
z.B., wenn Q Kohlenstoff ist, n und p beide 1 sein und m ist 0.
Ein weiteres Beispiel dafür,
wenn Q Kohlenstoff ist, ist, dass n 1 ist und m 1 ist und p 0 ist.
Als weiteres Beispiel ist, wenn Q Phosphor ist, n 1 und m 2. Als
weiteres Beispiel ist, wenn Q Schwefel ist, n 1 oder 2, aber typischerweise
2; und m ist typischerweise 0 und p ist 1. In einigen bevorzugten Ausführungsformen
ist Q Kohlenstoff oder Schwefel und ist Q' Sauerstoff. In diesen bevorzugten Ausführungsformen
sind R
4 und R
4' jeweils unabhängig voneinander
mehr bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus gegebenenfalls substituiertem Alkyl
und gegebenenfalls substituiertem Aryl.
-
In
einigen Ausführungsformen
innerhalb der vorstehenden Formeln (I) und (II) können R2 und/oder R3 unabhängig voneinander
ausgewählt
sein aus -Q(=Q')n(R4'-Q')m(R4)p, welches die
Einheit von dem N1-Atom in Formel (II) ist,
wobei die N1-Atome in Formel (I') identifiziert sind.
In diesen Ausführungsformen
haben Q, Q', R4, R4', n, m und p die vorstehend angegebenen
Definitionen.
-
In
Ausführungsformen,
an denen Emulsionen beteiligt sind, bilden die R
2 und
R
3 vorzugsweise zusammen eine doppelt gebundene
Alkenyl-Einheit ausgehend von dem Stickstoffatom und in diesem Fall
sind R
2 und R
3 zusammen
gegebenenfalls substituiertes Alkenyl. In diesen Ausführungsformen
können
die Kontrollmittel dieser Erfindung durch die folgende allgemeine
Formel gekennzeichnet sein:
worin R
1 und
R
4 vorstehend definiert sind und R
7 und R
8 jeweils
unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem
Hydrocarbyl, Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem
Heteroatomenthaltendem Hydrocarbyl und Kombinationen davon. Genauer gesagt
können
R
7 und R
8 jeweils
unabhängig
voneinander ausgewählt
sein aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertem
Alkyl, gegebenenfalls substituiertem Aryl, gegebenenfalls substituiertem
Alkenyl, gegebenenfalls substituiertem Acyl, gegebenenfalls substituiertem
Aroyl, gegebenenfalls substituiertem Alkoxy, gegebenenfalls substitu iertem
Heteroaryl, gegebenenfalls substituiertem Heterocyclyl, gegebenenfalls
substituiertem Alkylsulfonyl, gegebenenfalls substituiertem Alkylsulfinyl,
gegebenenfalls substituiertem Alkylphosphonyl, gegebenenfalls substituiertem
Arylsulfinyl und gegebenenfalls substituiertem Arylphosphonyl. Spezifische
Ausführungsformen
von R
7 und/oder R
8 sind
in den vorstehenden Definitionen aufgeführt und schließen zusätzlich perfluorierte
aromatische Ringe wie Perfluorphenyl ein. Zu bevorzugten Ausführungsformen
von R
7 und/oder R
8 gehören Methyl
und Phenyl.
-
Einige
der Kontrollmittel sind neue Verbindungen. In einigen Ausführungsformen
können
die neuen Verbindungen durch die vorstehende Formel (II) gekennzeichnet
sein. Genauer gesagt, können
neue Verbindungen gekennzeichnet sein durch die Formel:
worin R
1 ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl,
Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem Heteroatomenthaltendem
Hydrocarbyl und Kombinationen davon, mit der Maßgabe, dass R
1 nicht
Methyl ist;
R
2 und R
3 jeweils
unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem
Hydrocarbyl, Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem
Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und Kombinationen davon; und
R
4 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem
Hydrocarbyl, Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem
Heteroatomenthaltendem Hydrocarbyl und Kombinationen davon; und
gegebenenfalls R
4 mit R
2 unter
Bildung einer Ringstruktur kombiniert ist, wobei der Ring 3 bis 50
von Wasserstoff verschiedene Atome aufweist. In spezielleren Ausführungsformen
sind R
1-R
4 aus den
vorstehend angegebenen Listen ausgewählt.
-
In
einigen Ausführungsformen
innerhalb der Formel (III) können
R2 und/oder R3 unabhängig voneinander
ausgewählt
sein aus -Q(=Q')n(R4'-Q')m(R4)p. In diesen Ausführungsformen
haben Q, Q', R4, R4', n, m und p die vorstehend angegebenen
Definitionen.
-
Ebenfalls
genauer gesagt können
die neuen Verbindungen gekennzeichnet sein durch die Formel:
worin R
1 ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl,
Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem Heteroatomenthaltendem
Hydrocarbyl und Kombinationen davon;
R
2 und
R
3 jeweils unabhängig voneinander ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem
Hydrocarbyl, Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem
Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und Kombinationen davon, und
gegebenenfalls R
2 und R
3 miteinander
in einer Ringstruktur verbunden sind, die zwischen 3 und 50 von
Wasserstoff verschiedene Atome in dem Ring aufweist; und
R
4 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem
Hydrocarbyl, Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem
Heteroatomenthaltendem Hydrocarbyl und Kombinationen davon; und
gegebenenfalls R
4 mit R
2 unter
Bildung einer Ringstruktur kombiniert ist, wobei der Ring 3 bis 50
von Wasserstoff verschiedene Atome aufweist. In spezielleren Ausführungsformen
sind R
1-R
4 aus den
vorstehend angegebenen Listen ausgewählt.
-
In
einigen Ausführungsformen
innerhalb der Formel (IV) können
R2 und/oder R3 unabhängig voneinander
ausgewählt
sein aus -Q(=Q')n(R4'-Q')m(R4)p. In diesen Ausführungs formen
können
Q, Q', R4, R4', n, m und p die vorstehend angegebenen
Definitionen haben.
-
In
anderen Ausführungsformen
gehören
zu den neuen Verbindungen diejenigen, die durch die folgende allgemeine
Formel gekennzeichnet sind:
worin R
1 ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl,
Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem Heteroatomenthaltendem
Hydrocarbyl und Kombinationen davon, mit der Maßgabe, dass R
1 nicht
Methyl ist;
R
7 und R
8 jeweils
unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem
Hydrocarbyl, Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem
Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und Kombinationen davon; und
R
4 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem
Hydrocarbyl, Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem
Heteroatomenthaltendem Hydrocarbyl und Kombinationen davon. In spezifischeren
Ausführungsformen
sind R
1, R
7, R
8 und R
4 aus den
vorstehend angegebenen Listen ausgewählt.
-
In
spezifischeren Ausführungsformen
können
die Gruppen der neuen Verbindungen R1 aufweisen,
das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus gegebenenfalls substituiertem Alkyl,
gegebenenfalls substituiertem Aryl, gegebenenfalls substituiertem
Alkenyl, gegebenenfalls substituiertem Alkoxy, gegebenenfalls substituiertem
Heterocyclyl, gegebenenfalls substituiertem Alkylthio, gegebenenfalls
substituiertem Amino und gegebenenfalls substituierten Polymerketten.
Noch genauer gesagt ist R1 ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus -CH2Ph, -CH(CH3)CO2CH2CH3, -CH(CO2CH2CH3)2,
-C(CH3)2CN, -CH(Ph)CN
und -C(CH3)2Ph.
Ferner können
R2 und R3 jeweils
unabhängig
voneinander ausgewählt
sein aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertem
Alkyl, gegebenenfalls substituiertem Aryl, gegebenenfalls substituiertem
Alkenyl, gegebenenfalls substituiertem Acyl, gegebenenfalls substituiertem
Aroyl, gegebenenfalls substituiertem Alkoxy, gegebenenfalls substituiertem
Heteroaryl, gegebenenfalls substituiertem Heterocyclyl, gegebenenfalls substituiertem
Alkylsulfonyl, gegebenenfalls substituiertem Alkylsulfinyl, gegebenenfalls
substituiertem Alkylphosphonyl, gegebenenfalls substituiertem Arylsulfinyl
und gegebenenfalls substituiertem Arylphosphonyl. Ferner kann R4 ausgewählt
sein aus den vorstehend angegebenen Gruppen.
-
Zu
spezifischen Kontrollmitteln innerhalb dieser Formeln gehören:
-
Diese
Erfindung schließt
auch polyfunktionelle Kontrollmittel und ihre Verwendung bei einer
Radikalpolymerisation ein. Ein polyfunktionelles Kontrollmittel
ist ein Molekül,
welches ermöglicht,
dass zwei oder mehr Polymerketten ausgehend von einem einzigen Kontrollmittelmolekül polymerisieren.
In einigen Ausführungsformen
sind die Kontrollmit tel an einen Kern gebunden, welcher mehrere
funktionelle Stellen für
die Bindung eines Teils eines Kontrollmittels aufweist. So bilden
in einigen Ausführungsformen
R
2, R
3 und/oder
R
4 einen Teil von einem Kernmolekül oder sind
gebunden an ein Kernmolekül.
In anderen Ausführungsformen
ist R
1 Teil von einem Kernmolekül oder gebunden
an ein Kernmolekül.
Diese polyfunktionellen Kettenübertragungsreagenzien
können
durch beliebige der folgenden allgemeinen Formeln gekennzeichnet
sein:
worin
Core ein Kernmolekül
ist, und D, R
1, R
2,
R
3 und R
4 wie vorstehend
definiert sind, c 1 oder mehr ist und d 2 oder mehr ist. Die Formeln
(V), (VI) und (VII) schließen
mehrere Kernmoleküle
ein, die viele mögliche
Punkte bereitstellen, von denen eine Radikalpolymerisation kontrolliert
werden kann. Dies eröffnet
die Möglichkeit,
viele verschiedene Architekturen für Polymere zu entwerfen, von
denen einige nachstehend erörtert
werden. Zum Beispiel ist für
ein Polymer mit Sternarchitektur c 1 und d 3 für einen dreiarmigen Stern;
c ist 1 und d ist 4 für einen
vierarmigen Stern; c ist 1 und d ist 6 für einen sechs armigen Stern
usw. Ferner ist z.B. für
ein Pfropfpolymer c 1 und d ist 2 für zwei Propfungen usw. Für ein hyperverzweigtes
Polymer ist c 2 oder mehr und ist d 2 oder mehr.
-
Die
polyfunktionellen Kettenübertragungsreagenzien
können
auch für
die spezielleren Ausführungsformen
dieser Erfindung wie folgt wiedergegeben werden:
worin
Core, Q, Q', n,
c, d, D, R
1, R
2,
R
3 und R
4 wie vorstehend
definiert sind.
-
Die
polyfunktionellen Kontrollmittel können durch beliebige der folgenden
allgemeinen Formeln für
die Emulsionsausführungsform
gekennzeichnet sein:
worin
Core ein Kernmolekül
ist und R
1, R
4,
R
7 und R
8 wie vorstehend
definiert sind, c 1 oder mehr ist und d 2 oder mehr ist.
-
Das
Kernmolekül
kann ausgewählt
sein aus der Gruppe bestehend aus den dendritischen Molekülen, kleinen
Molekülen
und Polymeren mit wenigstens zwei terminalen Enden. Somit kann das
Kernmolekül
ein gegebenenfalls substituiertes Hydrocarbyl und ein gegebenenfalls
substituiertes Heteroatom-enthaltendes Hydrocarbyl sein. Zu spezifischen
Beispielen für
Kernmoleküle
gehören:
-
In
anderen Ausführungsformen
ist Core (der Kern) eine Polymerkette. Diese Ausführungsformen
gestatten die Herstellung von Pfropf- oder Blockcopolymeren durch
Binden von Kontrollmitteln an zwei oder mehr Punkte entlang des
Polymergerüsts
oder der Seitenketten oder der Polymerenden.
-
In
alternativen Ausführungsformen
weisen die Kontrollmittel dieser Erfindung eine Ringstruktur auf, welche
bei einer Ringöffnung
ein polyfunktionelles Kontrollmittel bilden kann. So sind in einigen
Ausführungsformen
die vorstehenden Formeln (I) und (II) so angeordnet, dass D Schwefel
ist, R
3 entfernt ist und das Stickstoffatom,
von dem R
3 entfernt wurde, einen Ring mit
R
1 bildet, wobei die folgenden allgemeinen
Formeln erhalten werden:
worin
die vorstehenden Variablen die gleichen Definitionen aufweisen,
mit der Ausnahme, dass R
1 eine bifuktionelle
Einheit innerhalb der vorstehend angegebenen Definitionen ist. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst R
1 -CH(R
5)-C(O)-,
so dass die Formeln (XI) und (XII) folgendermaßen wiedergegeben werden können:
worin
R
2, R
4, Q, Q' und n wie vorstehend
definiert sind. R
5 ist ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem
Hydrocarbyl, Heteroatomenthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem Heteroatom-enthaltendem
Hydrocarbyl und Kombinationen davon. Insbesondere ist R
5 ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertem
Alkyl, gegebenenfalls substituiertem Aryl, gegebenenfalls substituiertem
Alkenyl, gegebenenfalls substituiertem Acyl, gegebenenfalls substituiertem Aroyl
und gegebenenfalls substituiertem Alkoxy. Zu bevorzugten R
5-Gruppen gehören Wasserstoff, Methyl, Ethyl,
Propyl, Butyl, Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Phenoxy und Phenyl. Wie
vorstehend angegeben, können
R
4 und R
2 unter
Bildung einer Ringstruktur mit 4 bis 50 von Wasserstoff verschiedenen
Atomen kombiniert sein.
-
In
einigen Ausführungsformen
innerhalb der Formeln (XIII) und (XIV) kann R2 unabhängig ausgewählt sein
aus -Q(=Q')n(R4'-Q')m(R4)p. In diesen Ausführungsformen
haben Q, Q', R4, R4', n, m und p die vorstehend angegebenen
Definitionen.
-
In
anderen alternativen Ausführungsformen
können
die polyfunktionellen Kontrollmittel dieser Erfindung durch beliebige
der folgenden Formeln gekennzeichnet sein (welche unter die vorstehend
angegebenen allgemeinen Formeln fallen können):
worin
R
1, R
2, R
3 und R
4 wie vorstehend
definiert sind. In Formel (XVI) bezieht sich die Einheit
auf eine Ringstruktur mit
zwischen 3 und 20 von Wasserstoff verschiedenen Atomen in dem Ring,
einschließlich
eines einzelnen Rings oder mehrerer Ringe, die miteinander kondensiert,
kovalent gebunden oder an eine gemeinsame Gruppe wie eine Methylen- oder Ethylen-Einheit
gebunden sind. R
6 ist ein Substituent an
einem beliebigen Glied des Rings, das von den zwei gezeigten Stickstoffatomen
verschieden ist. Es kann so viele R
6-Substituenten
geben, wie es Ringglieder zusätzlich
zu den zwei Stickstoffatomen gibt. R
6-Substituenten können ausgewählt sein
aus der Gruppe bestehend aus Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl,
Heteroatom-enthaltendem Hydrocarbyl und substituiertem Heteroatom-enthaltendem
Hydrocarbyl und Kombinationen davon. Insbesondere ist R
6 ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus gegebenenfalls substituiertem Alkyl, gegebenenfalls
substituiertem Aryl, gegebenenfalls substituiertem Alkenyl, gegebenenfalls
substituiertem Acyl, gegebenenfalls substituiertem Aroyl und gegebenenfalls
substituiertem Alkoxy.
-
Zu
speziellen cyclischen/polyfunktionellen Kontrollmitteln gehören: Cyclisch
Polyfunktionell
-
Die
Kontrollmittel dieser Erfindung werden allgemein durch Verfahren
synthetisiert, die dem Fachmann bekannt sind. Die allgemeine synthetische
Vorgehensweise umfasst die nucleophile Addition des Stickstoffs an
Kohlenstoffdisulfid und Alkylierung des resultierenden Dithiocarbazats
mit Alkylhalogeniden in einem Eintopfverfahren, wie in dem folgenden
Schema 2 gezeigt ist:
Schema
2
-
Dieses
Verfahren entspricht denjenigen, die in wissenschaftlichen Zeitschriften
veröffentlicht
sind, z.B. Castro et al., J. Org. Chem. 1984, 49, 863, welches durch
Bezugnahme in diese Anmeldung aufgenommen ist.
-
Zu
den für
diese speziellen Nucleophile – Hydrazine
und ihre Derivate – optimierten
Synthesebedingungen gehören:
Temperatur im Bereich von 0°C
bis Umgebungstemperatur; Lösungsmittel – Alkohole,
Aceton, Acetonitril, Dioxan, DMF, DMSO; Base – Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid
und Natriumhydrid. Zu den bevorzugten Bedingungen gehört die Verwendung
von Natriumhydroxid als die Base in DMSO bei Umgebungstemperatur.
-
Das
allgemeine Verfahren umfasst, dass man von dem Hydrazin oder seinem
Derivat, das in DMSO in einer Konzentration von ungefähr 0,5-1,0
M gelöst
ist, bei Umgebungstemperatur ausgeht. Die Lösung wird dann mit ungefähr 1 Äquivalent
NaOH behandelt, gefolgt von der Zugabe von ungefähr 1 Äquivalent Kohlenstoffdisulfid.
Die resultierende Lösung
wird dann gerührt
(z.B. ungefähr
1 Stunde bei Umgebungstemperatur), bevor ungefähr 1 Äquivalent eines Alkylierungsmittels
zugegeben wird. Die Aufarbeitung kann die Zugabe von Wasser, eine
Extraktion mit organischem Lösungsmittel
und Trocknen umfassen. Das gewünschte
Kontrollmittel kann durch Chromatographie und/oder Umkristallisation
gereinigt werden und kann durch 1H-NMR, 13C-NMR und GC/MS charakterisiert werden.
-
Die
meisten Hydrazine und ihre Derivate sind von bekannten chemischen
Herstellern im Handel erhältlich.
Um jedoch die Diversität
der Kontrollmittel zu erhöhen,
können
verschiedene Umwandlungen vorgenommen werden, einschließlich:
- a) Hydrazonbildung, wie in Schema 3 gezeigt: Schema
3
- b) Hydrazidbildung, wie in Schema 4 gezeigt: Schema
4
- c) Sulfonylhydrazinbildung, wie in Schema 5 gezeigt: Schema
5
- d) Phosphorylhydrazinbildung, wie in Schema 6 gezeigt: Schema
6
- e) Harnstoff- und Urethanderivatebildung, wie in Schema 7 gezeigt: Schema
7
-
In
Schema 7 wird Z verwendet, um die in vorstehender Formel (II) gezeigten
Variablen zu bezeichnen.
-
Cyclische
Hydrazinderivatebildung, wie in Schema 8 gezeigt:
Schema
8
-
In
Schema 8 wird R' verwendet,
um die verschiedenen R-Gruppen wiederzugeben, die in dieser Anmeldung
erörtert
werden (z.B. R2, R3 und/oder
R4).
-
Die
cyclischen Kontrollmittel, wie sie z.B. nachstehend gezeigt sind,
können
aus einem geeigneten Alkylierungsmittel hergestellt werden, welches
anschließend
mit einem anderen Stickstoff des Hydrazins reagieren kann, wie nachstehend
in Schema 9 gezeigt:
Schema
9
-
Fachleuten
ist klar, dass Schema 9 modifiziert werden kann, um gewünschte Substituenten
zu erhalten, wie allgemein in den vorstehenden Formeln (XIII) und
(XIV) gezeigt ist.
-
Polymerisationsverfahren
-
Zu
den Polymerisationsbedingungen, welche verwendet werden können, gehören Temperaturen
für eine
Polymerisation typischerweise im Bereich von ungefähr 20°C bis ungefähr 110°C, mehr bevorzugt
im Bereich von ungefähr
50°C bis
ungefähr
90°C und
noch mehr bevorzugt im Bereich von ungefähr 60°C bis ungefähr 80°C. Die Atmosphäre kann
kontrolliert sein, wobei eine Inertatmosphäre, wie Stickstoff oder Argon,
bevorzugt ist. Das Molekulargewicht des Polymers wird durch Einstellen
des Verhältnisses
von Monomer zu Kontrollmittel kontrolliert. Allgemein liegt das
Molverhältnis
von Monomer zu Kontrollmittel im Bereich von ungefähr 5 bis
ungefähr
5000, mehr bevorzugt im Bereich von ungefähr 10 bis ungefähr 2000
und am meisten bevorzugt von 10 bis ungefähr 1500.
-
Ein
Ausgangsstoff für
freie Radikale wird in dem Polymerisationsgemisch bereitgestellt,
welcher von der spontanen Erzeugung freier Radikale beim Erhitzen
oder vorzugsweise von einem Radikalinitiator herrühren kann.
Im letztgenannten Fall wird der Initiator zu dem Polymerisationsgemisch
in einer Konzentration zugegeben, die für eine akzeptable Polymerisationsgeschwindigkeit
(z.B. eine kommerziell signifikante Umwandlung in einem bestimmten
Zeitraum, wie nachstehend aufgeführt
ist) hoch genug ist. Umgekehrt begünstigt ein zu hohes Verhältnis von
Radikalinitiator zu Kontrollmittel die unerwünschte Bildung von totem Polymer
durch eine Radikal-Radikal-Kupplungsreaktion, die zu Polymermaterialien
mit unkontrollierten Eigenschaften führt. Das Molverhältnis von
Radikalinitiator zu Kontrollmittel für die Polymerisation liegt
typischerweise im Bereich von ungefähr 2:1 bis ungefähr 0,02:1.
-
Zu
den Polymerisationsbedingungen gehört auch die Zeit für die Reaktion,
welche ungefähr
0,5 Stunden bis ungefähr
72 Stunden betragen und vorzugsweise im Bereich von ungefähr 1 Stunde
bis ungefähr
24 Stunden, mehr bevorzugt im Bereich von ungefähr 2 Stunden bis ungefähr 12 Stunden
liegen kann. Die Umwandlung von Monomer in Polymer beträgt vorzugsweise
wenigstens ungefähr
50%, mehr bevorzugt wenigstens ungefähr 75% und am meisten bevorzugt
wenigstens ungefähr
85%.
-
Das
Polymerisationsverfahren läuft
allgemein auf eine "lebende" Weise ab. So kann
allgemein eine annähernd
lineare Beziehung zwischen der Umwandlung und dem zahlengemittelten
Molekulargewicht beobachtet werden, wenngleich dies keine Vorbedingung
ist. Der lebende Charakter manifestiert sich durch die Fähigkeit,
Blockcopolymere herzustellen: folglich wächst eine Polymerkette zuerst
mit Monomer A und dann, wenn Monomer A erschöpft ist, wird Monomer B zugegeben,
um den ersten Block von Polymer A mit einem zweiten Block von Polymer
B zu verlängern.
Somit könnte
in einigen Fällen,
insbesondere wenn die Kettenübertragungskonstante
des Kontrollmittels, Ct, niedrig ist (wobei Ct als das Verhältnis des Übertragungsgeschwindigkeitskoeffizienten
zu der Fortpflanzungsgeschwindigkeitskonstante definiert ist), z.B.
Ct weniger als 2 beträgt,
die Auftragung des Molekulargewichts gegen die Umwandlung keinen
linearen Trend aufweisen: dies schließt jedoch nicht aus, dass keine
Blockcopolymerbildung stattfindet. Eine Blockcopolymerbildung durch
ein lebendes Verfahren kann unter Verwendung von Ana lysemethoden
wie einer Polymerfraktionierung mit selektivem Lösungsmittel (von Polymer A
bzw. Polymer B), Gradientenelutionschromatographie und/oder zweidimensionale
Chromatographie gezeigt werden. Blockcopolymere neigen zur Mikrophasentrennung
und Organisation in einer Vielzahl von Morphologien, welche durch
physikalische Methoden wie Röntgenbeugung, dynamisches
mechanisches Testen und dergleichen geprüft werden können.
-
Initiatoren
können,
wie vorstehend erörtert
wurde, optional sein. Wenn sie zugegen sind, sind in dem Polymerisationsgemisch
und dem erfindungsgemäßen Verfahren
brauchbare Initiatoren im Fachgebiet bekannt und können ausgewählt werden
aus der Gruppe bestehend aus Alkylperoxiden, substituierten Alkylperoxiden,
Arylperoxiden, substituierten Arylperoxiden, Acylperoxiden, Alkylhydroperoxiden,
substituierten Alkylhydroperoxiden, Arylhydroperoxiden, substituierten
Arylhydroperoxiden, Heteroalkylperoxiden, substituierten Heteroalkylperoxiden,
Heteroalkylhydroperoxiden, substituierten Heteroalkylhydroperoxiden,
Heteroarylperoxiden, substituierten Heteroarylperoxiden, Heteroarylhydroperoxiden,
substituierten Heteroarylhydroperoxiden, Alkylperestern, substituierten
Alkylperestern, Arylperestern, substituierten Arylperestern und
Azoverbindungen. Zu spezifischen Initiatoren gehören Benzoylperoxid (BPO) und
AIBN. Das Polymerisationsgemisch kann ein Reaktionsmedium verwenden,
welches typischerweise entweder ein organisches Lösungsmittel
oder ein Massemonomer (bulk monomer) oder die Reinsubstanz (neat)
ist. Gegebenenfalls kann, nachdem die Polymerisation vorüber (z.B.
vollständig
abgelaufen oder beendet) ist, die Thio-Einheit (z.B. eine Dithio-Einheit) des
Kontrollmittels durch chemische oder thermische Methoden abgespalten
werden, falls man den Schwefelgehalt des Polymers verringern möchte und
Probleme verhüten
möchte,
die mit dem Vorhandensein der Kettenenden der Kontrollmittel zusammenhängen, wie
ein Geruch oder eine Verfärbung.
Zu einer typischen chemischen Behandlung gehört die katalytische oder stöchiometrische
Zugabe einer Base wie eines primären Amins,
einer Säure
oder eines Anhydrids oder von Oxidationsmitteln wie Hypochloritsalzen.
-
Allgemein
gehört
zu Monomeren, welche unter Verwendung der Verfahren dieser Erfindung
polymerisiert werden können
(und aus denen M, nachstehend, gewonnen werden kann), wenigstens
ein Monomer, das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Styrol, substituiertem Styrol,
Alkylacrylat, substituiertem Alkylacrylat, Alkylmethacrylat, substituiertem
Alkylmethacrylat, Acrylnitril, Methacrylnitril, Acrylamid, Methacrylamid,
N-Alkylacrylamid, N-Alkylmethacrylamid, N,N-Dialkylacrylamid, N,N-Dialkylmethacryl amid,
Isopren, Butadien, Ethylen, Vinylacetat und Kombinationen davon.
Funktionalisierte Versionen von diesen Monomeren können ebenfalls
verwendet werden. Zu spezifischen Monomeren oder Comonomeren, welche
in dieser Erfindung verwendet werden können, gehören Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat,
Propylmethacrylat (alle Isomere), Butylmethacrylat (alle Isomere),
2-Ethylhexylmethacrylat, Isobornylmethacrylat, Methacrylsäure, Benzylmethacrylat,
Phenylmethacrylat, Methacrylnitril, α-Methylstyrol, Methylacrylat,
Ethylacrylat, Propylacrylat (alle Isomere), Butylacrylat (alle Isomere),
2-Ethylhexylacrylat, Isobornylacrylat, Acrylsäure, Benzylacrylat, Phenylacrylat,
Acrylnitril, Styrol, Glycidylmethacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat,
Hydroxypropylmethacrylat (alle Isomere), Hydroxybutylmethacrylat
(alle Isomere), N,N-Dimethylaminoethylmethacrylat, N,N-Diethylaminoethylmethacrylat,
Triethylenglycolmethacrylat, Itaconsäureanhydrid, Itaconsäure, Glycidylacrylat,
2-Hydroxyethylacrylat, Hydroxypropylacrylat (alle Isomere), Hydroxybutylacrylat
(alle Isomere), N,N-Dimethylaminoethylacrylat, N,N-Diethylaminoethylacrylat,
Triethylenglycolacrylat, Methacrylamid, N-Methylacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid,
N-tert-Butylmethacrylamid, N-n-Butylmethacrylamid, N-Methylolmethacrylamid,
N-Ethylolmethacrylamid, N-tert-Butylacrylamid, N-n-Butylacrylamid,
N-Methylolacrylamid, N-Ethylolacrylamid, 4-Acryloylmorpholin, Vinylbenzoesäure (alle
Isomere), Diethylaminostyrol (alle Isomere), α-Methylvinylbenzoesäure (alle Isomere),
Diethylamino-α-methylstyrol
(alle Isomere), p-Vinylbenzolsulfonsäure, p-Vinylbenzolsulfonsäure-Natriumsalz,
Trimethoxysilylpropylmethacrylat, Triethoxysilylpropylmethacrylat,
Tributoxysilylpropylmethacrylat, Dimethoxymethylsilylpropylmethacrylat,
Diethoxymethylsilylpropylmethacrylat, Dibutoxymethylsilylpropylmethacrylat,
Diisopropoxymethylsilylpropylmethacrylat, Dimethoxysilylpropylmethacrylat,
Diethoxysilylpropylmethacrylat, Dibutoxysilylpropylmethacrylat,
Diisopropoxysilylpropylmethacrylat, Trimethoxysilylpropylacrylat,
Triethoxysilylpropylacrylat, Tributoxysilylpropylacrylat, Dimethoxymethylsilylpropylacrylat,
Diethoxymethylsilylpropylacrylat, Dibutoxymethylsilylpropylacrylat,
Diisopropoxymethylsilylpropylacrylat, Dimethoxysilylpropylacrylat,
Diethoxysilylpropylacrylat, Dibutoxysilylpropylacrylat, Diisopropoxysilylpropylacrylat,
Maleinsäureanhydrid,
N-Phenylmaleimid, N-Butylmaleimid, Butadien, Isopren, Chloropren,
Ethylen, Vinylacetat und Kombinationen davon.
-
In
einigen Ausführungsformen
der Polymere dieser Erfindung kann eine Kombination von hydrophoben
und hydrophilen Monomeren verwendet werden, entweder statistisch
oder in getrennten Blöcken
eines Copolymers (z.B. thermoplastische Elastomere, Pfropfpolymere
usw.). Die hydrophobe/hydrophile Natur der Monomere kann bestimmt
werden anhand des log P der einzelnen Monomere, welcher manchmal
als der Octanol-Wasser-Verteilungskoeffizient bezeichnet wird. Log
P-Werte sind wohlbekannt und werden gemäß einem Standardtest be stimmt,
welcher die Konzentration des Monomers in einem separierten Gemisch
aus Wasser/1-Octanol bestimmt. Im Einzelnen sind Computerprogramme
sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich, welche die log P-Werte
für einzelne
Monomere abschätzen.
Einige der log P-Werte in dieser Anmeldung wurden von der Webseite
http://esc.syrres.com/interkow/kowdemo.htm abgeschätzt, welche
einen geschätzten
log P-Wert für Moleküle bereitstellt,
indem man lediglich die CAS-Register-Nummer oder eine chemische Notation
eingibt. In dieser Anmeldung aufgeführte log P-Werte wurden entweder
von der vorstehend aufgeführten
Webseite oder von Hansch et al. Exploring QSAR: Hydrophobic, Electronic
and Steric Constants (ACS Professional Reference Book, 1995) erhalten,
welches durch Bezugnahme in diese Anmeldung aufgenommen ist.
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Geeignete
hydrophile Monomere (mit ungefähren
log P-Werten, die in Klammern aufgeführt sind) können vorstehend aufgeführt sein
und zu ihnen gehören
Acrylsäure
(0,35), Methacrylsäure
(0,93), N,N-Dimethylacrylamid (–0,13),
Dimethylaminoethylmethacrylat (0,97), quaternisiertes Dimethylaminoethylmethacrylat,
Methacrylamid (–0,26),
N-t-Butylacrylamid (1,02), Maleinsäure (–0,48), Maleinsäureanhydrid
und seine Halbester, Crotonsäure
(0,72), Itaconsäure
(–0,34),
Acrylamid (–0,67),
Acrylatalkohole, Hydroxyethylmethacrylat, Diallyldimethylammoniumchlorid,
Vinylether (wie Methylvinylether), Maleimide, Vinylpyridin, Vinylimidazol
(0,96), andere polare Vinylheterocyclen, Styrolsulfonat, Allylalkohol
(0,17), Vinylalkohol (wie der durch die Hydrolyse von Vinylacetat
nach der Polymerisation erzeugte), Salze von beliebigen Säuren und
Aminen, die vorstehend aufgeführt
sind, und Gemische davon, sie sind aber nicht darauf beschränkt. Zu
bevorzugten hydrophilen Monomeren gehören Acrylsäure, N,N-Dimethylacrylamid
(–0,13),
Dimethylaminoethylmethacrylat (0,97), quaternisiertes Dimethylaminoethylmethacrylat,
Vinylpyrrolidon, Salze von Säuren
und Aminen, die vorstehend aufgeführt sind, und Kombinationen
davon.
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Geeignete
hydrophobe Monomere können
vorstehend aufgeführt
sein und zu ihnen gehören
Acryl- oder Methacrylsäureester
von C1-C18-Alkoholen
wie Methanol, Ethanol, Methoxyethanol, 1-Propanol, 2-Propanol, 1-Butanol,
2-Methyl-1-propanol, 1-Pentanol, 2-Pentanol, 3-Pentanol, 2-Methyl-1-butanol,
1-Methyl-1-butanol, 3-Methyl-1-butanol, 1-Methyl-1-pentanol, 2-Methyl-1-pentanol,
3-Methyl-1-pentanol, t-Butanol (2-Methyl-2-propanol), Cyclohexanol,
Neodecanol, 2-Ethyl-1-butanol, 3-Heptanol, Benzylalkohol, 2-Octanol,
6-Methyt-1-heptanol, 2-Ethyl-1-hexanol, 3,5-Dimethyl-1-hexanol,
3,5,5-Trimethyl-1-hexanol, 1-Decanol, 1-Dodecanol, 1-Hexadecanol,
1-Octadecanol und dergleichen, die Alkohole mit ungefähr 1 bis
ungefähr
18 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise ungefähr 1 bis ungefähr 12 Kohlenstoffatomen; Styrol;
Polystyrolmacromer; Vinylacetat; Vinylchlorid; Vinylidenchlorid;
Vinylpropionat; α-Methylstyrol;
t-Butylstyrol; Butadien; Cyclohexadien; Ethylen; Propylen; Vinyltoluol;
und Gemische davon, sie sind aber nicht darauf beschränkt. Zu
bevorzugten hydrophoben Monomeren (mit ungefähren log P-Werten, die in Klammern
aufgeführt
sind) gehören
n-Butylmethacrylat (2,36), Isobutylmethacrylat (2,66), t-Butylacrylat
(2,09), t-Butylmethacrylat (2,54), 2-Ethylhexylmethacrylat (4,09),
Methylmethacrylat (1,38), Vinylacetat (0,73), Vinylacetamid, Vinylformamid
und Gemische davon, mehr bevorzugt t-Butylacrylat, t-Butylmethacrylat
oder Kombinationen davon.
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Außerdem können auch
Monomere in dieser Erfindung verwendet werden, die in einem Ringschlussverfahren
polymerisieren, wozu Monomere gehören, welche die Formel: CH2-CH-X'-CH=CH2 aufweisen, wobei X' 1 bis 20 von Wasserstoff verschiedene
Atome umfasst. Solche Monomere sind im Fachgebiet wohlbekannt. Ein
spezifisches Beispiel ist {CH2=CH-N(CH3)2-CH=CH2}+{Cl}–.
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Emulsionspolymerisationsverfahren
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Im
weitesten Sinne ist eine Emulsionspolymerisation jede heterogene
Polymerisation in einer wässrigen
Umgebung. Typischerweise erzeugen diese Systeme Polymerteilchen
als Produkt. Der Fachmann kennt viele Varianten von diesen heterogenen
Polymerisationen einschließlich
echter Emulsionen, Mikroemulsionen, Miniemulsionen, Suspensionen
und Dispersionen. Diese Verfahren unterscheiden sich allgemein durch
Unterschiede im Hinblick auf das Verfahren, die Komponenten oder
Ergebnisse, wobei zu speziellen Faktoren das Vorhandensein, die
Menge und die Art der erforderlichen oberflächenaktiven Substanz; das Vorhandensein, die
Menge und die Art des Initiators; das Vorhandensein, die Art und
die Menge des Monomers, einschließlich der Monomerlöslichkeit;
die Polymerisationskinetik; die Temperatur; die Reihenfolge der
Zugabe der Komponenten, einschließlich des Zeitpunkts der Zugabe
der Komponenten (z.B. Monomer); die Löslichkeit des polymeren Produkts;
das Rühren;
das Vorhandensein von Cosolventien; die resultierende Teilchengröße; die
Teilchenstabilität
in dem Polymerisationssystem gegenüber einer Koagulation oder
Sedimentation; und andere Faktoren, die dem Fachmann bekannt sind,
gehören.
In einigen Ausführungsformen
dieser Erfindung sind Systeme, welche eine Scherkraft oder einen
Schritt zum Erzeugen von kleinen Teilchengrößen einsetzen, ausgeschlossen.
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Eine
speziell bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist eine kontrollierte heterogene Polymerisationsreaktion
in einer Emulsion, die durch Teilchengrößen im Bereich von 20 bis 1000
nm und vorzugsweise von 30 bis 600 nm oder von 40 bis 300 nm gekennzeichnet
ist. Polymerisationen dieser Ausführungsform können Prozessparameter
aufweisen, die den vorstehend für "traditionelle" oder "echte" Emulsionspolymerisationen
erörterten
entsprechen. Diese Emulsionen sind stabil (in der Größenordnung
von vielen Monaten ohne beobachtete Koagulation oder Sedimentation),
werden aber dennoch hergestellt unter Verwendung einer oberflächenaktiven
Substanz in Mengen von weniger als 3 Gew.-%, bezogen auf das Monomer.
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Die
Verwendung von Kontrollmittel unter Emulsionsbedingungen bietet
andere Vorteile, die mit einer lebenden Kinetik verbunden sind (z.B.
eine lineare Zunahme des Molekulargewichts als Funktion der Umwandlung).
Die kontrollierten Radikalemulsionspolymerisationen der Erfindung
ergeben ein hohes Maß an Kontrolle über das
Molekulargewicht, insbesondere bei hohem Molekulargewicht (mit einer
Höhe von ≥ 20000 oder
sogar ≥ 100000),
häufig
mit einer engen Molekulargewichtsverteilung (die Polydispersität (MW/MN) beträgt allgemein
weniger als 2 und vorzugsweise liegt sie zwischen 1,1 und 1,8).
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In
dem heterogenen Polymerisationsverfahren dieser Erfindung wird das
Kontrollmittel mit Wasser, gegebenenfalls einer oberflächenaktiven
Substanz, einem Initiator und wenigstens einem Monomer kombiniert. Zu
den Polymerisationsbedingungen gehören eine Temperatur im Bereich
von ungefähr
25°C bis
ungefähr 150°C, vorzugsweise
zwischen ungefähr
35°C und
ungefähr
110°C, mehr
bevorzugt zwischen ungefähr
50°C und
ungefähr
100°C und
am meisten bevorzugt zwischen ungefähr 60°C und ungefähr 90°C.
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Zu
den Polymerisationsbedingungen gehört auch ein Druck zwischen
ungefähr
Umgebungsdruck bis ungefähr
100 Atmosphären.
Zu den Polymerisationsbedingungen gehört auch die Zeit für die Reaktion,
welche ungefähr
0,5 Stunden bis ungefähr
72 Stunden betragen und vorzugsweise im Bereich von ungefähr 1 Stunde bis
ungefähr
24 Stunden, mehr bevorzugt im Bereich von ungefähr 2 Stunden bis ungefähr 12 Stunden
liegen kann.
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Oberflächenaktive
Substanzen können
in den Verfahren und der Zusammensetzung dieser Erfindung brauchbar
sein. Zu geeigneten oberflächenaktiven
Substanzen gehören alle
Spezies oder Gemische von Spezies, die imstande sind, kolloidale
Emulsionen zu stabilisieren. Allgemein sind oberflächenaktive
Substanzen amphiphile Moleküle,
die sowohl hydrophobe als auch hydrophile Regionen umfassen, welche
imstande sind, an Oberflächen
zu adsorbieren. Oberflächenaktive
Substanzen können
kleine Moleküle
oder Polymere, micellenbildend oder nicht micellenbildend sein und
können
anionisch, kationisch, zwitterionisch oder nichtionisch sein. In
einigen Ausführungsformen
kann es wünschenswert
sein, Gemische von oberflächenaktiven
Substanzen zu verwenden, z.B. um die Teilchenstabilität zu erhöhen oder
die Teilchenbildung zu kontrollieren. Oberflächenaktive Substanzen können eine
wichtige Rolle beim Bestimmen der Teilchengröße, der Teilchenverteilung,
der Teilchenbildung und der Stabilität der resultierenden Polymeremulsion
spielen, welche Faktoren sind, die der Fachmann typischerweise in
Betracht zieht, wenn er eine oberflächenaktive Substanz für eine spezielle Ausführungsform
auswählt.
Typische Mengen von oberflächenaktiven
Substanzen liegen im Bereich von ungefähr 0,01 bis ungefähr 200 Gew.-%,
bezogen auf das Monomer, wobei ein mehr bevorzugter Bereich ungefähr 0,1 bis
ungefähr
5 Gew.-% ist und speziell bevorzugt ungefähr 0,5 bis ungefähr 3 Gew.-%
sind.
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Zu
geeigneten oberflächenaktiven
Substanzen gehören
anionische kleinmolekulare oberflächenaktive Substanzen einschließlich substituierter
oder unsubstituierter Hydrocarbylsulfate, -sulfonate, -carboxylate, -phosphonate
und -phosphate, die zwischen 6 und 30 Kohlenstoffatome pro anionische
funktionelle Gruppe aufweisen. Wenn die Hydrocarbylgruppe substituiert
ist, kann sie ein oder mehrere Wasserstoff- oder Kohlenstoffatome
aufweisen, die durch ein anderes Atom, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus N, S, O, Si, F, Cl, Br und I, ersetzt sind. Das Hydrocarbyl
kann auch ein oder mehrere Wasserstoff- oder Kohlenstoffatome aufweisen,
die durch eine Funktionalität
wie ein Keto, Ester, Amid, Ether, Thioether und dergleichen ersetzt sind.
Zu speziellen Beispielen für
anionische nichtpolymere oberflächenaktive
Substanzen gehören
Natriumdodecylsulfat, Natriumdodecylbenzolsulfonat, C14-C16-α-Olefinsulfonat,
Oleoylmethyltaurin, Alkylsulfosuccinat, Natriumstearat, alkyl-substituiertes
disulfoniertes Diphenyloxid und Nonylphenoxyoligo(ethylenglycol)sulfat. Ionische
Polymere können
verwendet werden, einschließlich
Polyethylenimin, Polyacrylsäure,
Carboxymethylcellulose und dergleichen. Zu geeigneten kationischen
oberflächenaktiven
Substanzen gehören
Cetyltrimethylammoniumbromid, N-Methyl(4-dodecylpyridiniumbromid).
Zu geeigneten nichtionischen oberflächenaktiven Substanzen gehören ethoxylierte
Mono-, Di- und Trialkylphenole (Ethoxylierungsgrad: 3 bis 100, Alkylrest: C4 bis C12), ethoxylierte
Fettalkoho le (Ethoxylierungsgrad: 3 bis 100, vorzugsweise 6 bis
50, Alkylrest: C6 bis C20)
und Alkalimetall- und Ammoniumsalze von Alkylsulfaten (Alkylrest:
C8 bis C18), von
Schwefelsäurehalbestern
von ethoxylierten Alkanolen (Ethoxylierungsgrad: 1 bis 70, insbesondere
2 bis 10, Alkylrest: C10 bis C18) und
von ethoxylierten Alkylphenolen (Ethoxylierungsgrad: 3 bis 100,
vorzugsweise 6 bis 50, Alkylrest: C4 bis C18) und Alkalimetall- und Ammoniumsalze von
Alkansulfonsäuren
(Alkylrest: C10 bis C18)
und von Alkylarylsulfonsäuren
(Alkylrest: C9 bis C18).
Weitere geeignete oberflächenaktive
Substanzen wie Sulfosuccinate sind in Houben-Weyl, Methoden der
organischen Chemie, Band XIV/1, Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme
Verlag, Stuttgart, 1961, Seiten 192 bis 208 beschrieben. Zu alternativen
oberflächenaktiven
Substanzen gehören funktionelle
Monomere, polymerisierbare oberflächenaktive Substanzen, wasserlösliche oberflächenaktive Polymere,
einschließlich
Blockcopolymere, wie Polyethylenoxid-b-Polypropylenoxid-b-Polyethylenoxid
(PLURONIC®).
Zu spezifischen Beispielen gehören
Polyvinylalkohole, Cellulosederivate oder Vinylpyrrolidon-enthaltende
Copolymere. Eine ausführliche
Beschreibung von weiteren geeigneten Schutzkolloiden ist in Houben-Weyl,
Methoden der organischen Chemie, Band XIV/1, Makromolekulare Stoffe,
Georg-Thieme Verlag, Stuttgart, 1961, Seiten 411 bis 420 angegeben.
Derzeit im Handel erhältliche
oberflächenaktive
Substanzen, welche in dieser Erfindung brauchbar sind, sind nachstehend
in Tabelle 1 aufgeführt.
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-
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Das
Verfahren der Erfindung erfordert nicht notwendigerweise eine oberflächenaktive
Substanz. Zum Beispiel können
von einer oberflächenaktiven
Substanz freie Rezepturen verwendet werden, wenn die Sulfatgruppen
an einem Persulfatinitiator dem Latex Stabilität verleihen. In diesem Fall
werden relativ große
Verhältnisse
von Initiator zu Monomer verwendet (z.B. 50:1 bis 250:1) und es
ergeben sich große
Teilchen (z.B. 300-600 nm).
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Die
Verhältnisse
von Komponenten (z.B. Initiatoren, oberflächenaktiven Substanzen, Monomeren
und Kontrollmitteln) in dem Polymerisationsgemisch können wichtig
sein und können
je nach der speziellen Anwendung stark schwanken. Das Verhältnis von
Monomer zu Kontrollmittel kann verwendet werden, um das Molekulargewicht
der Polymere zu bestimmen, die unter Verwendung der kontrollierten
heterogenen Radikalpolymerisationsverfahren der Erfindung hergestellt
werden. Gemäß diesen
Verfahren hängt
das zahlengemittelte Molekulargewicht der resultierenden Polymere
linear von der Anzahl der Kontrollmittel bei der Polymerisation
und der Masse des Monomers ab.
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In
einigen Ausführungsformen
kann das Verhältnis
von Monomer zu Initiator in dem Bereich von ungefähr 10:1
bis ungefähr
10000:1, mehr bevorzugt im Bereich von ungefähr 50:1 bis ungefähr 10000:1
und am meisten bevorzugt im Bereich von ungefähr 100:1 bis ungefähr 5000:1
liegen. Ein weiteres Verhältnis,
welches kontrolliert werden kann, ist das Verhältnis der Äquivalente des Initiators zu
dem Kontrollmittel (unter der Annahme, dass die Menge des Initiators
annähernd
der Anzahl der erzeugten Radikale äquivalent ist), welches typischerweise
im Bereich von ungefähr
1:0,1 bis ungefähr
1:10, mehr bevorzugt im Bereich von ungefähr 1:0,3 bis ungefähr 1:5 und
am meisten bevorzugt im Bereich von ungefähr 1:0,4 bis ungefähr 1:2 liegt.
Wenn ein Redoxsystem verwendet wird, kann das Verhältnis von
Initiator zu Reduktionsmittel typischerweise im Bereich von ungefähr 1:0,1
bis ungefähr
1:4, mehr bevorzugt im Bereich von ungefähr 1:0,3 bis ungefähr 1:2 und am
meisten bevorzugt im Bereich von ungefähr 1:0,4 bis ungefähr 1:1,6
liegen. Das Verhältnis
von oberflächenaktiver
Substanz zu Monomer kann kontrolliert werden und liegt typischerweise
im Bereich von ungefähr 0,0001
bis ungefähr
2:1, mehr bevorzugt im Bereich von ungefähr 0,001:1 bis ungefähr 0,05:1
und am meisten bevorzugt im Bereich von ungefähr 0,001:1 bis ungefähr 0,02:1
(wenngleich bei einigen Emulsionen überhaupt keine zugegebene oberflächenaktive
Substanz vorhanden sein kann, wenn andere Reaktionskomponenten diese
Funktion ausüben).
Der Prozentsatz der Feststoffe kann im Bereich von 0,001 Vol.-%
bis ungefähr
90 Vol.-% liegen. In einigen bevorzugten Anwendungen werden die
neuen wässrigen
Polymeremulsionen mit einem Feststoffgehalt von = 40 Vol.-%, vorteilhafterweise
= 50 Vol.-% hergestellt, bezogen auf die gesamte wässrige Polymeremulsion.
Der brauchbare Feststoffgehalt für
andere Anwendungen beträgt
0,5 bis 75 Vol.-%. Die Herstellung der neuen wässrigen Polymeremulsionen erfolgt
gemäß der product
by process-Definition des Gegenstands gemäß der Erfindung, wie sie am
Anfang angegeben ist, d.h. durch das Radikalpolymerisationsverfahren
in wässriger
Emulsion in Gegenwart von oberflächenaktiven
Materialien und Radikalpolymerisationsinitiatoren. Das Verhältnis der
wässrigen
Phase zu der Gesamtmenge der in beiden Stufen verwendeten Monomere
wird entsprechend dem gewünschten
Feststoffgehalt der wässrigen
Polymeremulsion, die hergestellt werden soll, gewählt.
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Das
Emulsionsverfahren kann in einer diskontinuierlichen, semikontinuierlichen
oder kontinuierlichen Weise durchgeführt werden. In einer Ausführungsform
wird die Reaktion derart durchgeführt, dass das Kontrollmittel
frühzeitig
in dem Verfahren in schlafende Ketten umgewandelt wird. Zum Beispiel
ist der Verbrauch des Kontrollmittels im Wesentlichen beendet, wenn
die kumulative Monomerumwandlung (definiert als das Verhältnis von
zum Zeitpunkt t umgewandelten Monomer zu dem in der Rezeptur vorhandenen
Gesamtmonomer) weniger als ungefähr
30%, genauer gesagt weniger als ungefähr 20% und noch genauer gesagt
weniger als ungefähr
10% beträgt.
Dies kann durch Einstellen der Polymerisationsprozessvariablen,
wie der Abfolge und Zufuhrgeschwindigkeit der Zugabe von Monomeren,
Kontrollmitteln, Initiatoren usw. erfolgen. Zum Beispiel wird in
einem semikontinuierlichen Polymerisationsverfahren, bei dem ein
Bruchteil des Monomers anfänglich
in den Reaktor eingeführt
wird und der restliche Bruchteil im Lauf eines Zeitraums zugeführt wird,
das Kontrollmittel vorzugsweise zur Gänze in der anfänglichen
Charge zugegeben. In einem kontinuierlichen Polymerisationsverfahren
(welches z.B. entweder eine Umwälzschleife
oder eine Reihe von kontinuierlich gerührten Kesselreaktoren verwendet)
wird das Kontrollmittel vorzugsweise in dem stromaufwärts gelegenen
Teil des kontinuierlichen Verfahrens zugeführt. Ein bevorzugtes Polymerisationsverfahren
ist semikontinuierlich, wobei die Gesamtheit des Kontrollmittels
der anfänglichen
Charge zugeführt
wird und die Zufuhrgeschwindigkeit des Monomerstroms auf ein "Unterdosierungsregime" eingestellt wird,
d.h. bei dem das Monomer- zu Polymerverhältnis unter 0,2, vorzugsweise
0,05 gehalten wird, bis das Kontrollmittel vollständig verbraucht
ist (gemessen durch Gas- oder Flüssigchromatographie).
Prozessvariablen, welche zusammentreffen können, um das Monomer- zu Polymerverhältnis zu
kontrollieren, sind die Geschwindigkeit der Monomerzugaben, die
Verhältnisse
von Initiator zu Monomer, die Temperatur und die Teilchengröße.
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Ein
Ausgangsstoff für
freie Radikale wird in dem Polymerisationsgemisch bereitgestellt,
welcher von der spontanen Erzeugung freier Radikale beim Erhitzen
oder vorzugsweise von einem Radikalinitiator herrühren kann.
Im letztgenannten Fall wird der Initiator zu dem Polymerisationsgemisch
in einer Konzentration zugegeben, die für eine akzeptable Polymerisationsgeschwindigkeit
(z.B. eine kommerziell signifikante Umwandlung in ei nem bestimmten
Zeitraum, wie nachstehend aufgeführt
ist) hoch genug ist. Umgekehrt begünstigt ein zu hohes Verhältnis von
Radikalinitiator zu Kontrollmittel die unerwünschte Bildung von totem Polymer
durch eine Radikal-Radikal-Kupplungsreaktion, die zu Polymermaterialien
mit unkontrollierten Eigenschaften führt. Das Molverhältnis von
Radikalinitiator zu Kontrollmittel für eine Polymerisation liegt
typischerweise im Bereich von ungefähr 2:1 bis ungefähr 0,02:1.
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Polymere
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Es
wird angenommen, dass die mit den Kettenübertragungsreagenzien dieser
Erfindung gebildeten Polymere über
einen degenerativen Übertragungsmechanismus
wachsen. Somit können
bei einer Analyse der erhaltenen Polymere Monomere zwischen der
R
1-S-Bindung auftreten und beliebige der
vorstehenden Formeln können
in polymerer Form umgeschrieben werden. Zum Beispiel können die
Polymere dieser Erfindung durch die folgende allgemeine Formel gekennzeichnet
sein:
worin
M ein Monomer oder Gemisch von Monomeren oder wenigstens zwei Blöcke von
unterschiedlichen Monomeren (beliebige aus den vorstehenden Listen)
ist und f der Polymerisationsgrad ist und D, R
1,
R
2, R
3 und R
4 wie vorstehend definiert sind.
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Für die spezifischere
Ausführungsform,
das Polymer dieser Erfindung, können
die Polymere durch die folgende allgemeine Formel gekennzeichnet
sein:
worin
M ein Monomer oder Gemisch von Monomeren oder wenigstens zwei Blöcke von
unterschiedlichen Monomeren (beliebige aus den vorstehenden Listen)
ist und f der Polymerisationsgrad ist und Q, Q', n, D, R
1,
R
2, R
3 und R
4 wie vorstehend definiert sind.
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Eine
Radikalpolymerisation von cyclischen Monomeren durch einen Ringöffnungsmechanismus
ist bekannt (siehe z.B. The Chemistry of Free Radical Polymerization,
G. Moad, D.H. Solomon, Hrsg. (Pergamon Pub., 1995), Seiten 176-183).
Es wurde jedoch bisher noch kein kommerziell brauchbares Verfahren
entwickelt. Dies ist zumindest teilweise auf die schlechte Reaktivität dieser
Monomerverbindungen (z.B. Ketenacetale) sowie ihre relative Instabilität gegenüber Wasserspuren
zurückzuführen. Außerdem sind
bekannte Polymerisationsmechanismen für Ringöffnungspolymerisationssysteme
nicht für
ihre lebende Kinetik bekannt.
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Überraschenderweise
wurde herausgefunden, dass die cyclisierten Formen der polyfunktionellen Kontrollmittel
(wie die durch die Formeln (XIII) und (XIV) beschriebenen) zu einer
Ringöffnungsreaktion
unter Polymerisationsbedingungen führen. Das so gebildete Polymer
kann durch die folgende allgemeine Formel gekennzeichnet sein:
wobei
R
2, R
4 und R
5 die gleichen vorstehend angegebenen Definitionen
haben und A eine Wiederholungseinheit eines Blocks von Monomer A
bedeutet (wobei n'' der Polymerisationsgrad
des Blocks ist; m'' die Anzahl der Wiederholungseinheiten
des Blocks mit dem daran gebundenen Kontrollmittel ist; und * die
Enden des Polymers bedeutet). Das Molekulargewicht des aus Monomer
A gebildeten Polymers wird allgemein durch Kontrollieren des Verhältnisses
von Monomer zu Kontrollmittel in dem Polymerisationsgemisch kontrolliert,
wie es vorstehend erörtert
wurde.
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Als
die gezeigte Formel (XXI) stellen die polyfunktionellen Kontrollmittel
dieser Erfindung auch in einigen Ausführungsformen eine Dithiocarbazatverbindung
(d.h. N-NC(=S)S) in der Hauptkette einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Polymerkette
bereit, wie sie üblicherweise durch
Radikalpolymerisation von ethylenischen Monomeren erhalten wird.
Dies ist für
mehrere Anwendungen wünschenswert:
z.B. können
solche Polymere durch Anwenden äußerer Stimulanzien
wie UV, Licht, Wärme,
biochemische oder chemische Behandlung, welche bekanntlich eine
Thiocarbonylthio-Bindung spalten, zu einem Material mit niedrigem
Molekulargewicht zerkleinert werden. Solche Polymere könnten als
Thermoplasten verwendet werden, die für eine Zersetzung durch Belichtung
mit Sonnenlicht oder durch einen enzymatischen Abbau anfällig sind,
da es bekannt ist, dass kurze Polymerketten leicht biologisch abbaubar
sind.
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Außerdem können Multiblockcopolymere
(ABx)
y in einem zweistufigen Verfahren erhalten
werden, indem zuerst ein erstes Multiblockhomopolymer hergestellt
wird, das als (Ax)
y bezeichnet wird, wobei
x die Dithiocarbazat-Einheit N-NC(=S)S bedeutet und y die Anzahl
der A- oder AB-Blöcke
bedeutet und y 2 oder mehr beträgt,
und anschließend
Monomer B zugegeben wird, um (Abx)
y zu erhalten,
welches durch die folgende allgemeine Formel gekennzeichnet sein
kann:
wobei
R
2, R
4 und R
5 und n'' und m'' die gleichen Definitionen haben, die
vorstehend angegebenen sind, A eine Wiederholungseinheit eines Blocks
von Monomer A bedeutet und B eine Wiederholungseinheit eines Blocks von
Monomer B bedeutet und o'' der Polymerisationsgrad
von Monomer B ist. Die Monomere A und B können aus beliebigen der vorstehenden
Listen ausgewählt
werden. Copolymere mit einer ähnlichen
Struktur wie (AB)
y-Copolymere werden gewöhnlich durch
mehrfache sequenzielle Additionen von verschiedenen Monomeren hergestellt,
mit den üblichen
Nachteilen wie dem Verlust der Kontrolle, so lange die Anzahl der
Blöcke
zunimmt, oder einer Verunreinigung von Block A mit B-Monomeren.
Dieses neue Verfahren beseitigt diese Schwierigkeiten.
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Die
Formeln für
polyfunktionelle Kontrollmittel können auch in Polymerform niedergeschrieben
werden, wie folgt:
worin
jede der Variablen in den Formeln (XXIII) bis (XXXI) die vorstehend
angegebenen Bedeutungen haben.
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Die
Polymere dieser Erfindung können
durch die folgende allgemeine Formel gekennzeichnet sein:
worin
M ein Monomer oder Gemisch von Monomeren oder wenigstens zwei Blöcke von
unterschiedlichen Monomeren (beliebige aus den vorstehenden Listen)
ist und f der Polymerisationsgrad ist und R
1,
R
4, R
7 und R
8 wie vorstehend definiert sind.
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Die
Formeln für
polyfunktionelle Kontrollmittel in der Emulsionsausführungsform
können
auch in Polymerform niedergeschrieben werden, wie folgt:
worin jede der Variablen
in den Formeln (XXXI')
bis (XXXI'''')
die vorstehend angegebenen Bedeutungen haben.
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In
einigen Ausführungsformen
dieser Erfindung ist es wünschenswert,
ein Blockcopolymer herzustellen, wie z.B. mit sowohl hydrophoben
als auch hydrophilen Monomeren, wobei diese Monomere aus den vorstehenden
Listen ausgewählt
werden. In diesem Fall sind die Monomere M in den vorstehenden Formeln
A und B oder mehr Blöcke.
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So
wie es in dieser Anmeldung verwendet wird, bezieht sich "Blockcopolymer" auf ein Polymer,
das wenigstens zwei Segmente mit unterschiedlicher Zusammensetzung
umfasst; mit einer beliebigen von einer Reihe von verschiedenen
Architekturen, wobei die Monomere nicht auf eine nur statistische
oder unkontrollierte Weise in die Polymerarchitektur eingebaut sind.
Wenngleich es drei, vier oder mehr Monomere in einer einzelnen blockartigen
Polymerarchitektur (single block-type polymer architecture) geben
kann, wird dies dennoch in dieser Anmeldung als Blockcopolymer bezeichnet.
In einigen Ausführungsformen
hat das Blockcopolymer eine A-B-Architektur (wobei "A" und "B" die
Monomere bedeuten). Zu anderen Architekturen, die von der Definition
des Blockcopolymers umfasst werden, gehören A-B-A, A-B-A-B, A-B-C,
A-B-C-A, A-B-C-A-B, A-B-C-B, A-B-A-C (wobei "C" ein
drittes Monomer bedeutet) und andere Kombinationen, welche für den Fachmann
offensichtlich sind. Blockcopolymere können auf mehrere Weisen hergestellt
werden, wozu die sequentielle Addition von Monomeren oder die Verwendung
der vorstehend beschriebenen polyfunktionellen Kontrollmitteln gehören. Natürlich kann
mit polyfunktionellen Kontrollmitteln das Kontrollmittel eine Verbindungsgruppe zwischen
einem oder mehreren Blöcken
der Copolymere bilden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
schließen
die Blockcopolymere dieser Erfindung einen oder mehrere Blöcke eines
statistischen Copolymers zusammen mit einem oder mehreren Blöcken von
einzelnen Monomeren ein. Somit ist eine Polymerarchtektur von A-R,
A-R-B, A-B-R, A-R-B-R-C usw. in dieser Anmeldung umfasst, wobei
R ein statisti scher Block von Monomeren A und B oder von Monomeren
B und C ist. Außerdem kann
der statistische Block bezüglich
der Zusammensetzung oder Größe in Hinblick
auf das gesamte Blockcopolymer variieren. In einigen Ausführungsformen
macht z.B. der statistische Block R zwischen 5 und 80 Gew.-% der
Masse des Blockcopolymers aus. In anderen Ausführungsformen macht der statistische
Block R mehr oder weniger der Masse des Blockcopolymers aus, was
von der Anwendung abhängt.
Außerdem
kann der statistische Block einen Zusammensetzungsgradienten von
einem Monomer zu dem anderen (z.B. A:B) aufweisen, welcher über den
statistischen Block auf algorithmische Weise variiert, wobei ein
solcher Algorithmus entweder linear mit einer gewünschten
Steigung, exponentiell mit einem gewünschten Exponenten (wie einer
Zahl von 0,1-5) oder logarithmisch ist. Der statistische Block kann
den gleichen kinetischen Effekten, wie einer Verschiebung der Zusammensetzung
(composition drift), unterliegen, welche bei einer beliebigen anderen
Radikalpolymerisation vorhanden wären, und seine Zusammensetzung
und Größe kann
von einer solchen Kinetik, wie einer Markov-Kinetik, beeinflusst
werden. Beliebige der Monomere, die anderswo in dieser Beschreibung
aufgeführt
sind, können
in den Blockcopolymeren dieser Erfindung verwendet werden.
-
Ein "Block" innerhalb des Umfangs
der Blockcopolymere dieser Erfindung umfasst typischerweise ungefähr 10 oder
mehr Monomere eines einzelnen Typs (wobei die statistischen Blöcke durch
die Zusammensetzung und/oder Gew.-% definiert sind, wie es vorstehend
beschrieben ist). In bevorzugten Ausführungsformen beträgt die Anzahl
der Monomere innerhalb eines einzelnen Blocks ungefähr 15 oder
mehr, ungefähr
20 oder mehr oder ungefähr
50 oder mehr. In einer alternativen Ausführungsform schließen jedoch
die Blockcopolymere dieser Erfindung Blöcke ein, wobei ein Block definiert
ist als zwei oder mehr Monomere, welche nicht anderswo in dem Copolymer
vorhanden sind. Diese Definition soll die Zugabe von kleinen Mengen
eines zweiten Monomers an einem oder beiden Enden eines im Wesentlichen
homopolymeren Polymers umfassen. In dieser alternativen Ausführungsform
gelten die gleichen vorstehend erörterten Copolymerarchitekturen.
Diese Definition soll deshalb telechele Polymere einschließen, welche
eine oder mehrere funktionelle Endgruppen enthalten, die mit anderen
Molekülen
reagieren können.
Somit ist allgemein ein telecheles Polymer ein Blockcopolymer innerhalb
der Definitionen dieser Erfindung. Die an einem oder beiden Enden
eines telechelen Polymers vorhandenen funktionellen Gruppen können die
dem Fachmann bekannten Gruppen sein, wozu z.B. Hydroxid, Aldehyd,
Carbonsäure
oder Carboxylat, Halogen, Amin und dergleichen gehören, welche
die Fähigkeit
haben, mit einem anderen Molekül
sich zu assoziieren oder Bindungen auszubilden. Desgleichen sollen die
Blockcopolymere der Erfindung telechele Polymere einschließen, die
bifunktionelle Gruppen enthalten, wie Telechele mit Allyl-Enden
oder Vinyl-Enden, die manchmal als Makromonomere oder Makromere
bezeichnet werden aufgrund ihrer Fähigkeit, über die terminale funktionelle
Gruppe an Polymerisationsreaktionen teilzunehmen.
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Das
Kombinieren der vorstehenden Ausführungsformen stellt ein besonders
leistungsfähiges
Verfahren zum Entwerfen von Blockcopolymeren bereit. Zum Beispiel
kann ein Blockcopolymer die Architektur F-A-B-F aufweisen, wobei
F funktionelle Gruppen bedeutet, welche innerhalb einer einzelnen
F-A-B-F-Struktur gleich oder voneinander verschieden sein können (welche
deshalb F-A-B-F' umfassen
kann). Zu weiteren Blockcopolymerarchitekturen innerhalb des Umfangs
dieser Erfindung gehören
A-R-B-F und F-A-R-B-F. Andere Architekturen werden dem Fachmann
beim Lesen dieser Beschreibung klar – in der Tat ist es, ohne sich auf
eine bestimmte Theorie festlegen zu wollen – die lebende Natur der Emulsionen
dieser Erfindung, welche für
die Fähigkeit
sorgt, selbst diese neuen Blockcopolymere herzustellen.
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In
einer Ausführungsform
werden Blockcopolymere durch die sequenzielle Addition von verschiedenen
Monomeren oder Monomergemischen zu lebenden Polymerisationsreaktionen
zusammengesetzt. In einer anderen Ausführungsform ergibt die Addition
eines zuvor zusammengesetzten funktionalisierten Blocks (wie etwa
ein telecheles Oligomer oder Polymer) zu einem lebenden Radikalpolymerisationsgemisch
ein Blockcopolymer. Idealerweise erfolgt das Wachstum von jedem
Block bis zu einer hohen Umwandlung. Die Umwandlungen werden durch
Größenausschlusschromatographie
(SEC) über
die Integration des Polymer zu Monomer-Peaks bestimmt. Für eine UV-Detektion
muss der Polymerreaktionsfaktor für jedes Polymer/Monomer-Polymerisationsgemisch
bestimmt werden. Typische Umwandlungen können 50% bis 100% für jeden Block
betragen. Eine Zwischenumwandlung kann zu Blockcopolymeren führen, bei
denen ein statistischer Copolymerblock die zwei oder mehr Homopolymerblöcke trennt,
was von den relativen Geschwindigkeiten der Polymerisation und der
Monomerzugabe bzw. -addition abhängt.
Bei hoher Umwandlung ist die Größe dieses statistischen
Blocks ausreichend klein, so dass er Polymereigenschaften wie Phasentrennung,
thermisches Verhalten und mechanischen Modul weniger beeinflusst.
Diese Tatsache kann bewusst ausgenutzt werden, um die Polymerisationszeiten
für viele
Anwendungen zu verbessern, ohne die Leistungscharakteristika des
resultierenden Polymers messbar zu beeinflussen. Dies wird erzielt
durch absichtliches "Töten" oder Beenden der
lebenden Natur der Polymerisation, sobald ein gewünschter
Wert der Umwandlung (z.B. > 80%)
erreicht ist, durch Neutralisieren des Kontrollmittels, z.B. durch
Einführen
von Säuren,
Basen, Oxidationsmitteln, Reduktionsmitteln, Ausgangsstoffen für Radikale,
Radikalfängern
usw. In Abwesenheit des Kontrollmittels wird die Polymerisation
unkontrolliert fortgesetzt (typischerweise bei viel höheren Reaktionsgeschwindigkeiten),
bis das verbleibende Monomer verbraucht ist. Ein Blockcopolymer
kann auch durch Pfropfen von Monomeren, Monomergemischen, Oligomeren
oder Polymeren auf Polymere mit mehreren verfügbaren funktionellen Gruppen
erzeugt werden.
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In
anderen Ausführungsformen
können
Blockcopolymere durch Pfropfverfahren, Herstellung von telechelen
Polymeren, Herstellung von Makromonomeren usw. hergestellt werden.
In diesen Ausführungsformen wird
wenigstens ein Polymersegment von einem lebenden oder kontrollierten
Verfahren der Erfindung gewonnen, während andere Segmente aus einem
beliebigen Polymerisationsverfahren gewonnen werden können, wozu
z.B. eine kontrollierte oder unkontrollierte Radikalpolymerisation,
Kondensationspolymerisation, Ziegler-Natta- und verwandte Verfahren,
ringöffnende
Metathesepolymerisation, Ionenpolymerisation, Oberflächenmodifikation
oder Pfropfen oder andere Additions- oder Stufenwachstumsprozesse
gehören.
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Blockcopolymere
gestatten die Kombination von potentiell diversen Polymereigenschaften
(wie harte/weiche und/oder hydrophile/hydrophobe (amphiphile) Blöcke) in
einer einzigen Polymerkette. Harte/weiche Blockcopolymere kombinieren
Segmente mit signifikant unterschiedlichen Glasübergangstemperaturen Tg. Ein typisches hartes/weiches Copolymer
bringt einen relativ "harten" Block (z.B. Styrol)
mit einem relativ "weichen" Block (z.B. Butylacrylat)
zusammen. Die resultierenden Materialien können Leistungsattribute besitzen, die
in keinem der Segmente, aus denen sie sich zusammensetzen, vorkommen.
Das Vorhandensein einer Mikrophasentrennung und verschiedener Phasenmorphologien
in Blockcopolymeren hängt
mit den einzigartigen Leistungsattributen von vielen Blockcopolymeren
zusammen. Zum Beispiel können
durch Kombinieren der Steifheits- oder Rigiditätscharakteristik von harten
Materialien mit der Nachgiebigkeit von weichen Materialien Blockcopolymere
vorteilhafte Eigenschaften wie etwa eine Verarbeitbarkeit unter
Schmelzbedingungen, Elastizität,
Beständigkeit
gegenüber
Abrasion und Rissbildung und erwünschte
Kriecheigenschaften (die der Fähigkeit
des Materials entsprechen, unter äußeren Beanspruchungen seine
Form beizubehalten) in Abhängig keit
von der Morphologie aufweisen, was sie zur Verwendung als extrudierbare
Substanzmaterialien, Überzüge und Trennmedien
geeignet macht. Die exakten Eigenschaften eines harten/weichen Copolymers
hängen signifikant
von dem Unterschied zwischen den Glasübergangstemperaturen der Blöcke, aus
denen sie zusammengesetzt sind, ab; entsprechend kann die Auswahl
von Monomeren mit Glasübergangstemperaturen,
die einen bestimmten Abstand aufweisen, zu harten/weichen Blockcopolymeren
mit speziellen gewünschten
Eigenschaften führen.
Während
es für
eine bestimmte Anwendung zweckmäßig sein
kann, Blöcke
mit Glasübergangstemperaturen
zu kombinieren, die sich z.B. um 20°C unterscheiden, hängt somit
die Wahl der Tg (und deshalb der Materialien)
von der Anwendung ab.
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Desgleichen
weisen die gemäß der Erfindung
hergestellten amphiphilen Blockcopolymere Kombinationen von hydrophoben
und hydrophilen Eigenschaften auf, welche solche Materialien zur
Verwendung als oberflächenaktive
Substanzen oder Dispergiermittel, Radikalfänger, Oberflächenbehandlungen
und dergleichen geeignet machen. Unterschiedliche Blockgrößen über alle
Verhältnisse
von Monomeren und Molekulargewichten führen zu Familien von neuen
Verbindungen, z.B. Thermoplasten, Elastomeren, Klebstoffen und polymeren
Micellen.
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Multiarm-
oder Sternpolymere können
erzeugt werden unter Verwendung von Initiatoren, die im Stande sind,
mehrere Radikalpolymerisationen unter den kontrollierten Bedingungen
der Erfindung zu starten. Zu solchen Initiatoren gehören z.B.
polyfunktionelle Kettenübertragungsreagenzien,
die vorstehend erörtert
wurden. Nach dem Start wird das Wachstum jedes Arms durch die gleiche
lebende Kinetik kontrolliert, die für lineare Polymere beschrieben
wurde, was es möglich
macht, Sternpolymere zusammenzusetzen, deren Arme individuelle Homopolymere
sowie Di-, Tri- oder höhere
Blockcopolymere einschließen.
Alternativ werden Multiarmpolymere gebildet, indem endfunktionalisierte
Oligomere oder Polymere wachsen gelassen werden, gefolgt von der
Zugabe bzw. Addition eines vernetzenden Monomers wie Ethylenglycoldiacrylat,
Divinylbenzol, Methylenbisacrylamid, Trimetylolpropantriacrylat
usw. Das kleine hydrodynamische Volumen von Sternpolymeren, die
gemäß diesen
Verfahren hergestellt werden, liefert Eigenschaften wie eine niedrige
Viskosität,
hohes MW und hohe Funktionalität, die bei
Anwendungen wie der Kontrolle der Rheologie, wärmehärtenden Kunststoffen und Trennmedien
brauchbar sind. Entsprechend ermöglicht
der Einschluss von verzweigten oder mehrfach ethylenisch ungesättigten
Monomeren die Herstellung von Pfropfpolymeren, die wieder um die
lebende Kinetikeigenschaft dieser Erfindung aufweisen. Das Vorhandensein
eines Blockcopolymers gemäß dieser Erfindung
wird durch Verfahren bestimmt, die dem Fachmann bekannt sind, wozu
magnetische Kernresonanz (NMR), die gemessene Zunahme des Molekulargewichts
nach der Zugabe bzw. Addition eines zweiten Monomers zum Kettenverlängern einer
lebenden Polymerisation eines ersten Monomers, Mikrophasentrennung (Fernordnungs-,
Mikroskopie- und/oder Doppelbrechungsmessungen), Messungen mechanischer
Eigenschaften (z.B. Elastizität
von harten/weichen Blockcopolymeren), thermische Analyse und Chromatographie (z.B.
die Abwesenheit eines Homopolymers) gehören.
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BEISPIELE
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Allgemein:
Synthesen von Kontrollmitteln erfolgten unter einer Stickstoff-
oder Argonatmosphäre.
Andere Chemikalien wurden von kommerziellen Lieferanten gekauft
und so verwendet, wie sie erhalten wurden, mit Ausnahme der Monomere,
welche durch eine kurze Säule
von basischem Aluminiumoxid filtriert wurden, um jeglichen Inhibitor
zu entfernen, und durch Anlegen von Vakuum entgast wurden. Alle
Polymerisationsgemische wurden in einer Handschuhbox unter einer
Stickstoff- oder Argonatmosphäre
hergestellt und versiegelt und eine Polymerisation wurde bei 60°C oder 70°C durchgeführt. Eine
Größenausschlusschromatographie wurde
unter Verwendung eines automatisierten schnellen GPC-Systems für das Primärscreening
(siehe WO 99/51980, durch Bezugnahme in diese Anmeldung aufgenommen)
und unter Verwendung eines automatisierten herkömmlichen GPC-Systems für ein Sekundärscreening
durchgeführt.
Bei dem derzeitigen Versuchsaufbau wurde N,N-Dimethylformamid, das
0,1% Trifluoressigsäure
enthielt, als Elutionsmittel für
das schnelle GPC-System verwendet, während THF für das herkömmliche System und Säulen auf
Polystyrolbasis verwendet wurden. Alle erhaltenen Molekulargewichtsergebnisse
beziehen sich auf lineare Polystyrolstandards. NMR wurde unter Verwendung
eines Bruker Spektrometers (300 MHz) mit CDCl3 (Chloroform-d) als Lösungsmittel durchgeführt.
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Ein
50 ml-Rundkolben, der mit einem Magnetrührstab ausgestattet war und
unter einer Stickstoffatmosphäre
gehalten wurde, wurde mit Hydrazin A'-1 (4,0 g, 20 mmol), Natriumhydroxid
(0,8 g, 20 mmol) und Ethanol (20 ml) befüllt. Das Reaktionsgemisch wurde
in einem Eis/Wasser-Bad kalt gehalten. Zu der resultierenden Lösung wurde
Kohlenstoffdisulfid (1,21 ml, 20 mmol) tropfenweise zugegeben. Nachdem
die Zugabe beendet war, wurde das Gemisch eine weitere Stunde lang
gerührt.
Dann wurde Ethyl-2-brompropionat (2,6 ml, 20 mmol) bei 0°C zu dem
Reaktionsgemisch zugegeben. Nachdem die Reaktion beendet war, was
durch Dünnschichtchromatographie
(DC) festgestellt wurde, wurde das Reaktionsgemisch in 80 ml Wasser
gegossen, gefolgt von einer Extraktion mit Ethylacetat (2 × 80 ml).
Die organische Schicht wurde weiterhin mit Wasser (2 × 80 ml)
gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem
Druck entfernt und das Produkt wurde durch Blitzchromatographie
weiter gereinigt. Das gewünschte
Kontrollmittel A-1 wurde in 72% Ausbeute (5,4 g) erhalten.
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Ein
50 ml-Rundkolben, der mit einem Magnetrührstab ausgestattet war und
unter einer Stickstoffatmosphäre
gehalten wurde, wurde mit Hydrazin B'-1 (1,6 g, 10 mmol), Natriumhydroxid
(0,4 g, 10 mmol) und DMSO (20 ml) befüllt. Das Reaktionsgemisch wurde
in einem Eis/Wasser-Bad kalt gehalten. Zu der resultierenden Lösung wurde
Kohlenstoffdi sulfid (0,6 ml, 10 mmol) tropfenweise zugegeben. Nachdem
die Zugabe beendet war, wurde das Gemisch eine weitere Stunde lang
gerührt.
Dann wurde Ethyl-2-brompropionat (1,81 g, 1,3 ml) bei 0°C zu dem
Reaktionsgemisch zugegeben. Nachdem die Reaktion beendet war, was
durch DC festgestellt wurde, wurde das Reaktionsgemisch in 80 ml
Wasser gegossen, gefolgt von einer Extraktion mit Ethylether (2 × 80 ml).
Die organische Schicht wurde weiterhin mit Wasser (2 × 80 ml)
gewaschen und über MgSO4 getrocknet. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem
Druck entfernt und das Produkt wurde durch Blitzchromatographie
weiter gereinigt. Das gewünschte
Kontrollmittel B-1 wurde in 67% Ausbeute (1,6 g) erhalten.
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Ein
100 ml-Rundkolben wurde mit Hydrazin C''-1
(3 ml, 30 mmol) und Aceton (20 ml) bei Umgebungstemperatur befüllt. Das überschüssige Aceton
wurde unter vermindertem Druck entfernt, wobei eine quantitative
Ausbeute an Hydrazon C'-1
erhalten wurde. Der anschließend
mit einem Magnetrührstab
ausgestattete und unter einer Stickstoffatmosphäre gehaltene Kolben wurde mit
Natriumhydroxid (1,2 g, 30 mmol) und Dimethylsulfoxid (DMSO) (60
ml) bei Umgebungstemperatur befüllt.
Das Reaktionsgemisch wurde in einem Wasserbad gehalten. Zu der resultierenden
Lösung
wurde Kohlenstoffdisulfid (1,8 ml, 30 mmol) tropfenweise zugegeben.
Nachdem die Zugabe beendet war, wurde das Gemisch eine weitere Stunde
lang gerührt.
Dann wurde Ethyl-2-brompropionat (3,9 g, 30 ml) tropfenweise zu
dem Reaktionsgemisch zugegeben. Nachdem die Reaktion beendet war,
was durch DC festgestellt wurde, wurde das Reaktionsgemisch in 120
ml Wasser gegossen, gefolgt von einer Extraktion mit Ethylacetat
(2 × 80
ml). Die organische Schicht wurde weiterhin mit Wasser (2 × 80 ml)
gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck
entfernt und das Produkt wurde durch Blitzchromatographie weiter
gereinigt. Das gewünschte
Kontrollmittel C-1 wurde in 65% Ausbeute (6,3 g) erhalten.
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Ein
100 ml-Rundkolben, der mit einem Magnetrührstab ausgestattet war und
unter einer Stickstoffatmosphäre
gehalten wurde, wurde mit Pyrazol D'-1 (1,36 g, 20 mmol), Natriumhydroxid
(0,8 g, 20 mmol) und DMSO (40 ml) befüllt. Das Reaktionsgemisch wurde
in einem Eis/Wasser-Bad gehalten. Zu der resultierenden Lösung wurde
Kohlenstoffdisulfid (1,2 ml, 20 mmol) tropfenweise zugegeben. Nachdem
die Zugabe beendet war, wurde das Gemisch eine weitere Stunde lang
gerührt.
Dann wurde Ethyl-2-brompropionat (2,6 ml, 20 mmol) tropfenweise
zu dem Reaktionsgemisch zugegeben. Nachdem die Reaktion beendet
war, was durch DC festgestellt wurde, wurde das Reaktionsgemisch
in 80 ml Wasser gegossen, gefolgt von einer Extraktion mit Ethylacetat
(2 × 80
ml). Die organische Schicht wurde weiterhin mit Wasser (2 × 80 ml)
gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem
Druck entfernt und das Produkt wurde durch Blitzchromatographie
weiter gereinigt. Das gewünschte
Kontrollmittel D-1 wurde in 85% Ausbeute (4,15 g) erhalten.
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Ein
100 ml-Rundkolben, der mit einem Magnetrührstab ausgestattet war und
unter einer Stickstoffatmosphäre
gehalten wurde, wurde mit Pyrazol E'-1 (1,36 g, 20 mmol), Natriumhydroxid
(0,8 g, 20 mmol) und DMSO (40 ml) befüllt. Das Reaktionsgemisch wurde
in einem Eis/Wasser-Bad gehalten. Zu der resultierenden Lösung wurde
Kohlenstoffdisulfid (1,2 ml, 20 mmol) tropfenweise zugegeben. Nachdem
die Zugabe beendet war, wurde das Gemisch eine weitere Stunde lang
gerührt.
Dann wurde Benzylbromid (2,38 ml, 20 mmol) tropfenweise zu dem Reaktionsgemisch
zugegeben. Nachdem die Reaktion beendet war, was durch DC festgestellt
wurde, wurde das Reaktionsgemisch in 80 ml Wasser gegossen, gefolgt
von einer Extraktion mit Ethylacetat (2 × 80 ml). Die organische Schicht
wurde weiterhin mit Wasser (2 × 80
ml) gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem
Druck entfernt und das Produkt wurde durch Blitzchromatographie
weiter gereinigt. Das gewünschte
Kontrollmittel E-1 wurde in 91 % Ausbeute (4,3 g) erhalten.
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Ein
100 ml-Rundkolben, der mit einem Magnetrührstab ausgestattet war und
unter einer Stickstoffatmosphäre
gehalten wurde, wurde mit Hydrazin F'-1 (6 ml, 30 mmol), Natriumhydroxid
(1,2 g, 30 mmol) und DMSO (60 ml) befüllt. Das Reaktionsgemisch wurde
in einem Eis/Wasser-Bad gehalten. Zu der resultierenden Lösung wurde
Kohlenstoffdisulfid (1,8 ml, 30 mmol) tropfenweise zugegeben. Nachdem
die Zugabe beendet war, wurde das Gemisch eine weitere Stunde lang
gerührt.
Dann wurde Ethyl-2-brompropionat (3,9 ml, 30 mmol) tropfenweise
zu dem Reaktionsgemisch zugegeben. Nachdem die Reaktion beendet
war, was durch DC festgestellt wurde, wurde das Reaktionsgemisch
in 120 ml Wasser gegossen, gefolgt von einer Extraktion mit Ethylacetat
(2 × 80
ml). Die organische Schicht wurde weiterhin mit Wasser (2 × 80 ml)
gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem
Druck entfernt. Das Rohmaterial wurde durch Silicagelsäulenchromatographie
gereinigt. Das gewünschte
Kontrollmittel F-1 wurde in 55% Ausbeute (3,93 g) erhalten.
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BEISPIELE 7-15:
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Diese
Beispiele zeigen die Polymerisation von verschiedenen Monomeren
unter Verwendung von Kontrollmitteln dieser Erfindung, speziell
der Kontrollmittel A-1, B-1, C-2 und F-1, deren Synthese vorstehend beschrieben
ist. Jede der Polymerisationen erfolgte auf die gleiche allgemeine
Weise, was bedeutet, dass zuerst eine 0,6 M Stammlösung von
jedem Kontrollmittel in THF hergestellt wurde. Für jede Polymerisation wurde ein
einzelnes Monomer in einer Menge von 3 mmol verwendet. 2,2'-Azobis(2-methylpropionitril)
(AIBN) war der Initiator, der in jeder Polymerisation in einer Menge
von 10 Mol-%, bezogen auf das Kontrollmittel, verwendet wurde. Das
Kontrollmittel betrug in jeder Polymerisation 0,5 Mol-%, bezogen
auf die Menge des Monomers. Das Polymerisationsgemisch von jeder
Reaktion wurde durch automatisierte Abgabe der Reaktionskomponenten
bei Raumtemperatur in eine Glasphiole, welche anschließend verschlossen
wurde, erzeugt. Jede Polymerisationsreaktion wurde bei 60°C über einen
Zeitraum von 1 Stunde, 4 Stunden, 12 Stunden und 16 Stunden durchgeführt; somit
wurde für
jedes Beispiel die Polymerisation viermal durchgeführt, einmal
für jeden
Zeitraum. Die verwendeten Monomere waren Styrol (Sty), Vinylacetat
(VA) und Methylacrylat (MA), von denen jedes in reiner Form verwendet
und so hergestellt wurde wie es zu Beginn des Beispiel-Abschnitts erörtert ist. Die
Ergebnisse von diesen Polymerisationen sind in Tabelle 2 nachstehend
angegeben.
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Es
wurde auch eine Reihe von Kontrollexperimenten durchgeführt, bei
denen die gleichen Polymerisationsgemische erzeugt wurden, aber
kein Kontrollmittel zugegeben wurde. Die Ergebnisse von diesen Kontrollexperimenten
sind nicht ausführlich
angegeben, da Gele oder Polymere mit sehr hohem Molekulargewicht erhalten
wurden.
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BEISPIEL 16
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Dieses
Beispiel zeigt die Homopolymerisation von Butylacrylat in Gegenwart
von Kontrollmittel B-1 (welches wie vorstehend beschrieben hergestellt
wurde) und in Abwesen heit eines Kontrollmittels.
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Frisch
hergestelltes n-Butylacrylat (5727 μl) und CTA-3 (68 mg) in drei
Reaktionsgefäßen wurden
mit 50 μl,
150 μl und
300 μl AIBN-Stammlösung (32,8
mg/ml in Toluol) versetzt. Zusätzlich
wurde eine Blindreaktion ohne Kontrollmittel mit 50 μl AIBN-Stammlösung hergestellt.
Die Polymerisationen erfolgten 15 Stunden lang bei 60°C in Glasgefäßen, welche
verschlossen wurden.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben und eine herkömmliche
GPC wurde mit den Proben durchgeführt: Tabelle
3:
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BEISPIEL 17:
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Butylacrylat-
und Styrol-Homopolymerisation in Gegenwart des Kontrollmittels E-1,
wie vorstehend gezeigt.
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Ein
Stammlösungsgemisch
aus frisch hergestelltem n-Butylacrylat (5727 μl), Kontrollmittel E-1 (46,8 mg)
und AIBN-Lösung
in einer Konzentration von 32,8 mg/ml in Toluol (50 μl) wurde
in fünf
4 ml-Reaktionsgefäße aus Glas
aufgeteilt. Ein weiteres Stammlösungsgemisch
aus frisch hergestelltem Styrol (4577 μl), Kontrollmittel E-1 (46,8
mg) und AIBN-Lösung
in einer Konzentration von 32,8 mg/ml in Toluol (50 μl) wurde
ebenfalls in fünf
4 ml-Reaktionsgefäße aus Glas
aufgeteilt. Die Polymerisationen erfolgten 1 bis 22 Stunden bei 60°C und 70°C.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4 wiedergegeben und eine herkömmliche
GPC wurde an den Proben durchgeführt: Tabelle
4:
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BEISPIEL 18:
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In
Verbindung mit diesem Beispiel wurden 195 Emulsionspolymerisationsexperimente
durchgeführt. Die
Polymerisationen wurden in Glasreaktoren durchgeführt, die
an der Oberseite mit Septen verschlossen waren. Reagenzien wurden über eine
Pipette oder einen Flüssigkeitshandhabungsautomaten
zugegeben. Das semikontinuierliche Polymerisationsverfahren umfasst
allgemein die periodische Zugabe von Monomer und anderen Reagenzien
durch Abgabe von ungefähr
3-15 μl
Monomer, Initiator und oberflächenaktiver
Substanz in Intervallen von ungefähr 4-8 Minuten bis zu einer
Gesamtmenge von ungefähr
1-2 ml, die im Laufe von ungefähr
4-5 Stunden zu jedem Reaktor zugegeben wird.
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Eine
Größenausschlusschromatographie
wurde unter Verwendung eines automatisierten Gelpermeationschromatographiesystems
mit THF als dem Elutionsmittel und Säulen auf Polystyrolbasis durchgeführt, wie
es in US-Patent Nr. 6,260,407 beschrieben ist, welches durch Bezugnahme
in diese Anmeldung aufgenommen ist. Alle erhaltenen Molekulargewichts-
und Polydispersitätsindex
(PDI)-Ergebnisse beziehen sich auf lineare Polystyrolstandards.
Der Monomerverbrauch wurde unter Verwendung eines automatisierten HP
5800 Gaschromatographiesystems (erhältlich von Hewlett-Packard)
bestimmt. Die Latexteilchengrößen wurden
unter Verwendung einer parallelen dynamischen Lichtstreuvorrichtung
gemessen, wie etwa derjenigen, die in der US-Patentanmeldung Nr.
09/689,553, eingereicht am 11. Oktober 2000, beschrieben ist, welche
durch Bezugnahme in diese Anmeldung aufgenommen ist. Die Umwandlung
des Feststoffgehalts beruhte auf physikalischem Wiegen der Proben
unter Verwendung eines Bodhan Balance AutomatorTM (erhältlich von
Mettler-Toledo, Inc. Vernon Hills, IL).
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Diese
Beispiele zeigen die Polymerisation von n-Butylacrylat in Emulsion
unter Verwendung des Kontrollmittels C-1, dessen Synthese vorstehend
beschrieben ist. Jede der Polymerisationen erfolgte auf die gleiche
allgemeine Weise, durch ein halbkontinuierliches Verfahren. Portionen
von Monomer, Initiator und oberflächenaktiver Substanz und anderen
Ingredienzien, zu denen Wasser, stabilisierendes Monomer und Natriumbicarbonat
gehören,
wurden anfänglich
bei Umgebungstemperatur in das Reaktionsgefäß eingefüllt. Das Gemisch wurde dann
in 5 Minuten auf die Reaktionstemperatur von 80°C gebracht. Der Rest des Monomers
in reiner Form und der Rest des Initiators und der oberflächenaktiven
Substanz als wässrige
Lösung
wurden semikontinuierlich im Laufe von 4 Stunden bzw. 5 Stunden
in das Reaktionsgefäß zugegeben,
wobei begonnen wurde, sobald die Reaktion die Reaktionstemperatur
erreichte. Nachdem die letzte Zugabe beendet war, wurde jede Reaktion
weitere zwei Stunden lang fortschreiten gelassen. Für jede Polymerisation
wurde eine Gesamtmasse von 3 g durchgeführt. Das Monomer liegt in einer
Konzentration von 33,3 Gew.-% vor. Natriumpersulfat war der in jeder
Polymerisation verwendete Initiator. Die verwendeten oberflächenaktiven
Substanzen waren Natriumdodecylsulfat (SDS), Natriumdodecylbenzolsulfonat
(SDBS), eine kommerzielle Formulierung Rhodacal A-246/L. Natriumbicarbonat
wurde als Puffersubstanz verwendet. Es wurden zwei Arten von stabilisierendem
Monomer, einschließlich
Methallylsulfonat (MS) und Acrylsäure (AA) untersucht. Das Kontrollmittel in
jeder Polymerisation betrug 0,5 Mol-%, bezogen auf die Menge an
Monomer für
ein angestrebtes Molekulargewicht von 280000 g/mol bei einer vollständigen Monomerumwandlung.
Die automatisierte Abgabe der Reaktionskomponenten erzeugte das
Polymerisationsgemisch von jeder Reaktion. Die genaue Stöchiometrie ist
in Tabelle 5 angegeben und die Ergebnisse von diesen Polymerisationen
sind in Tabelle 6 nachstehend angegeben, wobei die vorstehend beschriebenen
analytischen Verfahren verwendet wurden.
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Es
wurde auch eine Reihe von Kontrollexperimenten durchgeführt, bei
denen die gleichen Polymerisationsgemische erzeugt wurden, aber
kein Kontrollmittel zugegeben wurde. Die Ergebnisse von diesen Kontrollexperimenten
sind nicht ausführlich
angegeben; im Allgemeinen wurde ein stabiler Latex mit Gelen oder Polymere
mit sehr hohem Molekulargewicht erhalten.
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Tabelle
5: Prozessvariablen (die Zahlen sind Gew.-%, bezogen auf das Gesamtmonomer)
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Diese
Beispiele zeigen, dass das Kontrollmittel dieser Erfindung eine
gute Latexstabilität,
eine quantitative Ausbeute an Polymer, ein kontrolliertes Molekulargewicht
und niedrige Polydispersität,
trotz einer großen Vielfalt
von Polymerisationsbedingungen, ergibt.
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Vergleichsbeispiel 19:
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Vergleichsbeispiele
wurden auf die gleiche Weise wie in vorstehendem Beispiel 18 durchgeführt, jedoch
unter Verwendung eines unterschiedlichen Kontrollmittels, wobei
das Kontrollmittel in diesem Beispiel die folgende Struktur aufweist:
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Dieses
Kontrollmittel wurde auf eine im Fachgebiet bekannte Weise hergestellt;
siehe z.B. WO 99/31144. Tabelle 7 gibt die Versuchsbedingungen wieder,
die bei den Emulsionspolymerisationen unter Verwendung dieses Kontrollmittels
verwendet wurden, und Tabelle 8 gibt die Ergebnisse wieder: Tabelle
7: Prozessvariablen (die Zahlen bedeuten Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtmonomer)
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Tabelle
8: Ergebnisse für
das Vergleichsbeispiel
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass das Kontrollmittel in diesem Vergleichsbeispiel
keine Kontrolle über das
Molekulargewicht ergibt und zu breiten Molekulargewichtsverteilungen
mit einem Polydispersitätsindex von
mehr als 10 unter Emulsionsbedingungen führt.
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BEISPIEL 20
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Eine
Diblock-Copolymerisation von n-Butylacrylat/Styrol in Emulsion kann
unter Verwendung des Kontrollmittels C-1 erzielt werden, dessen
Synthese vorstehend beschrieben ist. Die Polymerisation erfolgt
in einem Eintopfverfahren, bei dem das zweite Monomer und zusätzlicher
Initiator anschließend
eingeführt
werden, nachdem die Polymerisation des ersten Monomers beendet ist.
Der erste Block aus Poly-n-butylacrylat wird unter Verwendung der
in vorstehendem Beispiel 18 beschriebenen Bedingungen hergestellt.
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Dies
führt zu
einer Poly-n-butylacrylatemulsion bei 80°C, zu welcher Styrol in einer
Menge von 813 mg und 1,5 ml wässrige
Natriumpersulfatlösung
mit einer Konzentration von 0,33 Gew.-% semikontinuierlich im Laufe
von 6 bzw. 7 Stunden zugegeben werden. Nachdem die letzte Zugabe
beendet ist, wird das Reaktionsgemisch dann weitere 2 Stunden lang
gerührt.
Es wird eine stabile Emulsion gebildet, und ihre genaue Charakterisierung
ist in Tabelle 9 wiedergegeben.
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Tabelle
9: Ergebnis von Poly(n-butylacrylat)-block-polystyrol
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Es
versteht sich, dass beabsichtigt ist, dass die vorstehende Beschreibung
veranschaulichend und nicht beschränkend ist. Viele Ausführungsformen
werden dem Fachmann beim Lesen der vorstehenden Beschreibung klar.
Der Umfang der Erfindung sollte deshalb nicht unter Bezugnahme auf
die vorstehende Beschreibung bestimmt werden, sondern sollte stattdessen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Ansprüche bestimmt
werden, zusammen mit dem vollen Umfang der Äquivalente, zu denen solche
Ansprüche
berechtigt sind. Die Offenbarungen von allen Artikeln und Literaturstellen,
einschließlich
Patentanmeldungen und -veröffentlichungen,
sind für
alle Zwecke durch Bezugnahme in diese Anmeldung aufgenommen.