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BEZUG AUF
VERWANDTE ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung ist eine "nonprovisional
application", welche
die Priorität
der U.S. Application Serial No. 60/238,809, eingereicht am 06. Oktober
2000, beansprucht.
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung ist auf geregelte Polymerisationsverfahren für Monomere,
die ionische Substituenten tragen, und auf die Herstellung von Blockcopolymeren,
einschließlich
wasserlösliche
Blockcopolymere, gerichtet. Speziell ist die Erfindung auf die Ausweitung
und Verbesserung der Verwendung von geregelten oder Lebendradikal(co)polymerisationsverfahren
gerichtet, durch Beschreiben der Parameter und Erfordernisse für die geregelte
Polymerisation von radikalisch (co)polymerisierbaren Monomeren durch
zusätzliche
Funktionalität
tragende Initiatoren und stellt die direkte Herstellung von Polymeren
mit ionischen Substituenten durch die direkte (Co)polymerisation
von ionische Substituenten umfassenden Monomeren, insbesondere in
Anwesenheit von Wasser, bereit.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
besteht eine fortdauernde Anstrengung in der Polymerchemie, neue
Polymerisationsverfahren und neue Polymere zu entwickeln. Eine relativ
neue Entwicklung in der Polymerchemie ist die Entwicklung von geregelten
oder Lebendpolymerisationsverfahren gewesen. Ein geregeltes oder
Lebendpolymerisationsverfahren ist ein Verfahren, in welchem eine
Kettenübertragungs-
und Beendigungsreaktion im Wesentlichen relativ zu der Polymerkettenwachstumsreaktion
nicht existent sind. Diese Entwicklungen haben zu der Herstellung von
Polymeren, die Makrofunktionalität
aufweisen, und zu der Herstellung von funktionellen Polymeren, die spezifische
chemische Reaktivität
besitzen geführt.
Die neuen Polymere erweitern den für Materialingenieure zugänglichen
Regelungsrad bei der Verarbeitung von Polymeren und der Verwendung
von Polymeren als Aufbaublöcke
in oder Komponenten für
anschließende
Materialbildungsreaktionen, wie Copolymerisa tionen, Kettenverlängerungen
und Vernetzungsieaktionen, und die Wechselwirkung mit Substraten,
einschließlich
dispergierten Feststoffen.
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Eine
signifikante wirtschaftliche Hürde,
die bei dieser Anstrengung dauernd überwunden werden muss, ist
die Bereitstellung der Vorteile der geregelten Polymerisation aus
erhältlichen
billigen Monomeren in erhältlicher
industrieller Verfahrensausrüstung.
Diese langzeitigen Ziele haben den Hintergrund oder die Antriebskraft
für die
fortdauernden Fortschritte bei der geregelten Polymerisation von
radikalisch (co)polymerisierbaren Monomeren, die in früheren Patentanmeldungen
beschrieben sind, bereitgestellt und stellen den Anreiz bereit,
das als Atomübertragungs-Radikalpolymerisation
(ATRP) bekannte Verfahren auszuweiten, zu vereinfachen und robuster
zu machen.
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Das
kürzlich
entwickelte ATRP-Verfahren und Polymere, die aus der klassischen
ATRP-Reaktion entwickelt
wurden, sind in den US-Patentanmeldungen Serial No. 09/018,554 und
09/534,827 beschrieben. Verfahren zum Ausüben der Regelung über zahlreiche
Parameter in einem katalytischen Verfahren für die geregelte Polymerisation
eines weiten Bereiches radikalisch (co)polymerisierbarer Monomerer
sind in Publikationen mit Krzysztof Matyjaszewski und Anderen als
Autoren oder Coautoren beschrieben worden, vgl. z.B. Wang, J.S.
und Matyjaszewski, K., J. Am. Chem. Soc., Bd. 117, Seite 5614 (1995);
Wang, J.S. und Matyjaszewski, K., Macromolecules, Bd. 28, Seite
7901 (1995); K. Matyjaszewski et al., Science, Bd. 272, Seite 866 (1996);
K. Matyjaszewski et al., "Zerovalent
Metals in Controlled/"Living" Radical Polymerization," Macromolecules,
Bd. 30, Seite 7348–7350
(1997); J. Xia und K. Matyjaszewski, "Controlled/"Living" Radical Polymerization. Homogenous
Reverse Atom Transfer Radical Polymerization Using AIBN as the Initiator," Macromolecules,
Bd. 30, Seiten 7692–7696
(1997); US-Patentanmeldung 09/126,768; US-Patentschriften Nr. 5,807,937, 5,789,487,
5,910,549, 5,763,548, 5,789,489, 5,945,491, 6,111,022, 6,121,371,
6,124,411 und 6,162,882; und US-Patentanmeldungen 09/034,187, 09/018,554,
09/431,871, 09/359,359, 09/359,591, 09/369,157, 09/126,768 und 09/534,827.
Die subtilen Wechselwirkungen zwischen den Parametern sind weiter
untersucht worden, und die in diesen Veröffentlichungen beschriebene
Ausführungsform
der Lehren hat die Herstellung von zahlreichen inhärent verwendbaren
neuen Materialien, welche eine Regelung der Funktionalität und Topologie
zeigen, und die Herstellung von neuen telefunktionellen Aufbaublöcken für weitere
materialbildende Reaktionen erlaubt, die aus der Anwendung der positionsspezifischen
funktionellen und topologischen Regelung resultieren, die durch
dieses robuste geregelte Polymerisationsverfahren für radikalisch
(co)polymerisierbare Monomere erzielbar ist.
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Das
zum Erreichen der Regelung der Polymerisation von radikalisch (co)polymerisierbaren
Monomeren angewandte System oder Verfahren ist in früheren Anmeldungen
beschrieben worden als die Verwendung von vier Komponenten umfassend:
(i) ein Initiatormolekül,
(ii) eine Übergangsmetallverbindung
mit (iii) einem zugesetzten oder assoziierten Gegenion und der mit
(iv) einem Ligand bzw. Liganden komplexierten Übergangsmetallverbindung. Das
Initiatormolekül
oder das Polymerisationsauslösermolekül kann jedes
Molekül sein,
das ein oder mehrere radikalisch übertragbare Atom(e) oder Gruppe(n)
umfasst, die befähigt
sind, an einer reversiblen Redoxreaktion mit der Übergangsmetallverbindung
teilzunehmen. Die Übergangsmetallverbindung
kann ein zugesetztes oder assoziiertes Gegenion enthalten und ein Übergangsmetallsalz
umfassen. Das Übergangsmetall
kann mit dem Ligand bzw. den Liganden komplexiert sein, so dass
sämtliche
reaktiven Oxidationszustände
bis zu einem gewissen Ausmaß in
dem Reaktionsmedium löslich
sind. Die Komponenten des Systems können optimiert werden, um eine
genauere Regelung für
die (Co)polymerisation der radikalisch polymerisierbaren Monomere
bereitzustellen, vgl. die US-Patentschrift Nr. 5,763,548.
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In
einer als "umgekehrte" ATRP bekannten Ausführungsform
kann das vorstehend beschriebene Initiatormolekül in situ durch die Umsetzung
eines Radikals mit dem Redoxkonjugat der Übergangsmetallverbindung gebildet
werden. Andere Komponenten des Polymerisationssystems, wie die Auswahl
des radikalisch übertragbaren
Atoms oder der radikalisch übertragbaren
Gruppe, des ursprünglich
an dem Übergangsmetall vorhandenen
Gegenions und des optionalen Lösemittels,
können
das Verfahren beeinflussen. Die US-Patentschrift Nr. 5,807,937 stellt
als Beispiel eines Einzelmoleküls,
das eine Kombination von Funktionen enthält, einen Komplex bereit, in
welchem das Gegenion und Ligandkomponenten in einem Molekül vorliegen.
Die Rolle eines Deaktivators, das "stabile Radikal", oder für die ATRP das Übergangsmetall-Redoxkonjugat,
ist ebenfalls in der US-Patentschrift Nr. 5,807,937 beschrieben.
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Ohne
auf die folgende Beschreibung beschränkt zu werden, ist die Theorie
hinter der in der vorliegenden Arbeit beschriebenen ATRP, dass die
Polymerisation im Wesentlichen durch Spaltung (und bevorzugt im Wesentlichen
durch homolytische Spaltung) des radikalisch übertragbaren Atoms oder der
radikalisch übertragbaren
Gruppe von dem Initia tormolekül
oder während
des Polymerisationsverfahrens des ruhenden Polymerkettenendes durch
eine reversible Redoxreaktion mit einem komplexierten Übergangsmetallkatalysator, ohne
eine starke Kohlenstoff-Übergangsmetall-Bindungsbildung
(C-Mt-Bindungsbildung) zwischen dem aktiven
wachsenden Polymerkettenende und dem Übergangsmetallkomplex abläuft. Wenn
in dieser Theorie der Übergangsmetallkomplex
in einem niedrigeren aktiven Oxidationszustand oder in seinem Aktivatorzustand den
Initiator oder das ruhende Polymerkettenende durch homolytisches
Entfernen des radikalisch übertragbaren
Atoms oder der radikalisch übertragbaren
Gruppe von dem Initiierungsmolekül
oder durch das wachsende Polymerkettenende in einer reversiblen
Redoxreaktion aktiviert, wird eine aktive Spezies gebildet, welche
den Ablauf einer anderen Chemie, im Wesentlichen eine Chemie auf
Radikalbasis, erlaubt. Der Übergangsmetallkomplex
in dem höheren
Oxidationszustand, dem Redoxkonjugationszustand oder Deaktivatorzustand, überträgt ein radikalisch übertragbares
Atom oder eine radikalisch übertragbare
Gruppe auf das aktive Initiatormolekül oder das wachsende Kettenende,
wodurch der niedrigere Oxidationszustand des Übergangsmetallkomplexes wieder
gebildet wird. Wenn eine Chemie auf Radikalbasis vorliegt, wird
auch ein neues Molekül
gebildet, das ein radikalisch übertragbares
Atom oder eine radikalisch übertragbare
Gruppe umfasst. In früheren Veröffentlichungen
ist die katalytisch aktive Übergangsmetallverbindung,
die in situ gebildet werden oder als vorgeformter Komplex zugesetzt
werden kann, als einen Bereich von Gegenionen enthaltend beschrieben worden.
Das Gegenion bzw. die Gegenionen können die gleichen sein wie
das an dem Initiator vorhandene radikalisch übertragbare Atom oder die radikalisch übertragbare
Gruppe, z.B. ein Halogenid, wie Chlor oder Brom, oder können verschiedene
radikalisch übertragbare
Atome oder Gruppen sein. Ein Beispiel des letzteren Gegenions ist
ein Chloridgegenion an der Übergangsmetallverbindung,
wenn der Initiator zuerst ein Brom enthält. Eine solche Kombination
erlaubt die wirksame Initiierung der Polymerisation, gefolgt durch
eine geregelte Polymerisationsrate, und hat sich zusätzlich als
verwendbar in bestimmten Crossover-Reaktionen von einem Set von
(Co)monomeren zu einem zweiten Set von (Co)monomeren erwiesen, was
die wirksame Bildung von Blockcopolymeren erlaubt.
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Für die vorliegenden
Zwecke umfassen "Polymere" Homopolymere und
Copolymere (falls der spezielle Zusammenhang nichts anderes anzeigt),
die Blockpolymere, statistische Polymere, statistische periodische
Polymere, Gradientensternpolymere, Pfropfpolymere, Kammpolymere,
(hyper)verzweigte Polymere oder dendritische Polymere sein können. Die
in Klammer befindliche Vorsilbe "(co)" in der herkömmlichen
Terminologie ist eine Alternative, d.h. "(Co)polymer bedeutet ein Copolymer oder
ein Polymer einschließlich
ein Homopolymer, während "(co)polymerisierbar
ein Monomer bedeutet, das direkt durch den zu diskutierenden Polymerisationsmechanismus
polymerisiert wird und zusätzlich
ein Comonomer umfasst, das nur durch Copolymerisation in das Polymer
eingebaut werden kann. In ähnlicher
Weise bedeutet "(hyper)" den Einschluss des
Konzepts, dass der Verzweigungsgrad entlang des Polymergrundgerüsts von
einem sehr niedrigen Verzweigungsgrad bis zu einem sehr hohen Verzweigungsgrad
variieren kann.
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Hier
und anderswo in dem Text bedeutet das Wort "Regelung und/oder geregelt", dass in dem Polymerisationsverfahren
Bedingungen definiert sind, wodurch die Beiträge der Kettenbruchvorgänge im Vergleich zu
dem Kettenwachstum unbeachtlich sind, so dass Polymere mit vorbestimmten
Molekulargewichten, niedrigen Polydispersitäten und hohen Funktionalitäten erzielbar
sind.
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Es
ist weithin akzeptiert, dass die geregelte Polymerisation die folgenden
Merkmale zeigen sollte.
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Merkmal
1. Verhalten der Kinetik erster Ordnung, d.h. die Polymerisationsrate
(R
p) mit Bezug auf die Monomerkonzentration
([M]) ist eine lineare Funktion der Zeit. Dies beruht auf dem Fehlen
des Abbruchs, so dass die Konzentration der aktiven wachsenden Spezies
([P*]) konstant ist.
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kp ist die Kettenwachstumskonstante. Das Ergebnis
der Gleichung 1.2 ist in 1 erläutert.
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1 ist
eine halblogarithmische Darstellung und ist sehr empfindlich auf
die Änderung
der Konzentration der aktiven wachsenden Spezies. Eine Konstante
[P*] ist durch eine gerade Linie dargestellt, und eine Aufwärtskrümmung zeigt
eine erhöhte
[P*] an, die im Falle einer langsamen Initiierung auftritt. Andererseits
legt eine Abwärtskrümmung die Abnahme
von [P*] nahe, die aus dem Abbruch oder einigen anderen Nebenreaktionen,
wie eine Vergiftung des katalytischen Systems, herrühren kann.
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Es
sollte auch beachtet werden, dass die halblogarithmische Darstellung
nicht empfindlich ist auf Kettenübertragungsverfahren
oder langsamen Austausch zwischen verschiedenen aktiven Spezies,
da sie die Anzahl der aktiv wachsenden Spezies nicht beeinträchtigen.
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Merkmal
2. Der vorbestimmte Polymerisationsgrad (Xn),
d.h. das Molekulargewicht-Zahlenmittel
(Mn) ist eine lineare Funktion der Monomerumwandlung.
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Dieses
Ergebnis rührt
von einer konstanten Anzahl von Ketten während der gesamten Polymerisation her,
was die folgenden zwei Bedingungen erfordert:
die Initiierung
sollte ausreichend schnell sein, so dass nahezu sämtliche
Ketten gleichzeitig zu wachsen beginnen;
es tritt keine Kettenübertragung
auf, um die Gesamtzahl von Ketten zu erhöhen. 2 erläutert sowohl
das ideale Wachstum von Molekulargewichten mit der Umwandlung als
auch die Wirkungen einer langsamen Initiierung und der Kettenübertragung
auf die Molekulargewichtsentwicklung.
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Es
ist von Wichtigkeit, dass die Entwicklung von Molekulargewichten
nicht sehr empfindlich auf den Kettenabbruch ist, da die Anzahl
von Ketten unverändert
bleibt. Nur wenn eine Kupplungsreaktion eine wichtige Rolle für Polymere
mit sehr hohen Mofekulargewichten spielt, ist die Wirkung des Abbruchs
in der Darstellung sichtbar.
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Merkmal
3. Enge Molekulargewichtsverteifung. Obwohl dieses Merkmal sehr
erwünscht
ist, ist es nicht notwendigerweise das Ergebnis einer geregelten
Polymerisation, welche lediglich die Abwesenheit von Kettenübertragung
und Abbruch erfordert, aber die Rate der Initiierung, den Austausch
und die Depropagation unberücksichtigt
lässt.
Namhafte Studien [Gold, 1958 #84; Coleman, 1963 #88; Matyjaszewski,1995
#85; Hsieh, 1996 #81; Matyjaszewski, 1996 #86] zeigen, dass zum
Erhalt eines Polymers mit einer engen Molekulargewichtsverteilung
jedes der folgenden fünf
Erfordernisse erfüllt
sein sollte.
- i. Die Initiationsrate ist kompetitiv
mit der Kettenwachstumsrate. Diese Bedingung erlaubt das gleichzeitige Wachstum
sämtlicher
Polymerketten.
- ii. Der Austausch zwischen Spezies verschiedener Reaktivitäten ist
schneller als das Kettenwachstum. Diese Bedingung stellt sicher,
dass sämtliche
der aktiven Kettenenden in gleicher Weise einer Reaktion mit Monomer
für ein
gleichmäßiges Wachstum
zugänglich
sind.
- iii. Es muss eine vernachlässigbare
Kettenübertragung
oder ein vernachlässigbarer
Kettenabbruch gegeben sein.
- iv. Die Rate der Depropagation ist wesentlich niedriger als
das Kettenwachstum. Dies gewährleistet,
dass die Polymerisation irreversibel ist.
- v. Das System ist homogen und das Vermischen ist ausreichend
schnell. Daher werden sämtliche
aktiven Zentren bei Beginn der Polymerisation eingeführt.
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Dies
sollte eine Poison-Verteilung ergeben, wie in der Gleichung 1.4
quantifiziert.
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Gemäß der Gleichung
1.4 nimmt die Polydispersität
(Mw/ Mn) mit ansteigendem
Molekulargewicht ab. Eine Polymerisation, welche sämtliche
fünf vorstehend
genannten Erfordernisse erfüllt,
sollte ein Endpolymer mit einer Polydispersität von kleiner als 1,1 für Xn größer als
10 haben.
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Merkmal
4. Langlebige Polymerketten. Dies ist eine Folge der vernachlässigbaren
Kettenübertragung und
des vernachlässigbaren
Kettenabbruchs. Somit behalten sämtliche
Ketten ihre aktiven Zentren nach dem vollständigen Verbrauch des Monomers
bei. Das Kettenwachstum beginnt nach der Einführung von zusätzlichem
Monomer wieder. Die ses einzigartige Merkmal ermöglicht die Herstellung von
Blockcopolymeren durch sequenzielle Monomerzugabe.
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Die
Signifikanz der geregelten Polymerisation als synthetisches Werkzeug
ist in weitem Umfang anerkennt. Polymere mit gleichmäßiger und
vorhersagbarer Kettenlänge
sind leicht erhältlich.
Die geregelte Polymerisation stellt die beste Gelegenheit bereit,
die Masseeigenschaften durch Auswahl und Regelung von verschiedenen
Aspekten der großen
Zahl von Variationen in der Zusammensetzung, der Funktionalität und der Topologie
auf einer molekularen Ebene zu regeln. Das Ergebnis einer solchen
Regelung für
die Herstellung von polymeren Materialien ist schematisch in 3 gezeigt.
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ATRP
ist eines der vielversprechendsten Verfahren auf dem Gebiet der
geregelten/"Lebend"-Radikalpolymerisationen,
die auf eine große
Vielzahl von Monomeren angewandt werden kann und gut definierte
Polymere ergibt. Es kann jedoch nur ein sehr begrenzter Bereich
von polaren, wasserlöslichen
oder hydrophilen Monomeren durch ATRP-Verfahren, insbesondere in
wässrigen
Systemen, polymerisiert werden. Monomere, die einen polaren oder
einen ionischen Substituent umfassen, können sehr wirksame Komplexbildungsmittel für einen
oder mehreren der Oxidationszustände
des Übergangsmetallkatalysators
sein, wie er in der Wiederholungsredoxreaktion mit dem Initiator
oder der wachsenden Polymerkette teilnimmt, und dies wurde als eine Beschränkung des
Bereiches von Monomeren angesehen, die als Comonomere in ATRP verwendet
werden können.
Da Polymere mit einem vollen Bereich der Funktionalität in der
Kette oder der ionischen Endfunktionalität bei der Herstellung von Verbundstrukturen,
Klebstoffen und in Beschichtungsprodukten zusätzlich zu persönlichen
Pflegeprodukten durch Anbieten einer Möglichkeit zur Regelung der
Grenzflächenchemie
Anwendung finden, bestand ein Anreiz, diese Beschränkung zu überwinden
und direkt Materialien herzustellen, die Monomere mit ungleichartiger
Funktionalität
in Copolymere einbauen. ATRP-Reaktionen sind kompliziert durch die
Wechselwirkungen der Komponenten des Reaktionsmediums, z.B. kann
das Monomer mit dem Übergangsmetallkatalysator
wechselwirken, das Lösemittel
kann mit dem Monomer wechselwirken, und das Lösemittel kann mit dem Initiator
wechselwirken. Es besteht somit ein Bedürfnis für ein Verfahren zum Polymerisieren
von polaren und ionischen Monomeren durch ATRP und ein Bedürfnis für die neuen
Polymere, die durch ein solches Verfahren hergestellt werden können. Ferner
besteht ein Bedürfnis
für ein
Verfahren für
die geregelte Polymerisation von wasserlöslichen Makroinitiatoren.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein geregeltes Polymerisationsverfahren
zum Initiieren der Polymerisation von radikalisch (co)polymerisierbaren
polaren oder ionischen Monomeren in Gegenwart eines Systems bereit,
das anfänglich
einen Übergangsmetallkomplex
und einen Initiator enthält,
der eine radikalisch übertragbare
Azidgruppe insbesondere in wässrigen
Systemen umfasst.
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BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine grafische Darstellung, welche die Abhängigkeit von In([M]0/[M]) gegen die Zeit für verschiedene geregelte und
ungeregelte Polymerisationsverfahren erläutert;
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2 ist
eine grafische Darstellung, welche die Abhängigkeit des Molekulargewichts
gegenüber
der Umwandlung für
und ideale geregelte Polymerisation und die Wirkungen der langsamen
Initiierung, der Kettenübertragung
und der Kupplung von ungeregelten Polymerisationsverfahren auf das
Molekulargewicht gegenüber
der Umwandlung erläutert;
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3 ist
eine Tabelle, welche Beispiele der durch geregelte Polymerisationsverfahren
erhältlichen
Polymere erläutert;
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4 ist
eine grafische Vergleichsdarstellung der Elektronenspektren der
Extinktion von Kupferkomplexen von DMDETS gegenüber der Wellenlänge in Nanometer.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist ein weiterer Fortschritt gemacht worden, welcher Bedingungen
für die
geregelte Polymerisation von radikalisch (co)polymerisierbaren Monomeren
umfasst durch Durchführen
einer übergangsmetallvermittelten,
geregelten, im Wesentlichen radikalischen (Co)polymerisation von
Monomeren, die ionisierbare oder ionische Substituenten tragen.
Wir lehren hierin, wie die Verwendung eines eine radikalisch übertragbare
Azidgruppe umfassenden Initiators zu einer weiteren Ausweitung des
Bereiches von (co)polymeri sierbaren Monomeren, die direkt in eine
ATRP-Polymerisation eingebaut werden, führen kann. Zusätzlich sind
Bedingungen für
den Einbau von ionische funktionelle Gruppen tragenden Monomeren
definiert worden, und es ist nun möglich, direkt Polymere mit
positionsspezifischen ionischen funktionellen Gruppen herzustellen.
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Die
Herstellung solcher Polymere erfordert ein volles Verständnis und
die Regelung sämtlicher
Parameter, die bei der Bildung der Monomer-/Polymer-Übergangsmetallkomplexen
und bei der Disproportionierung von "ligandenfreien" Übergangsmetallkomplexen
in ionischen Medien beteiligt sind. Wenn diese Disproportionierungsreaktion
nicht geregelt oder wenigstens unterdrückt wird, kann der Katalysator
nicht länger
in den erwünschten
Konzentrationen in den zwei Oxidationszuständen existieren, die für die Redoxreaktion
erforderlich sind, die in ATRP grundlegend ist, und die geregelte
Polymerisationsreaktion läuft
nicht ab. Obwohl dieses Verständnis
während
Versuchen entwickelt wurde, die auf die Polymerisation von Monomeren
gerichtet sind, die eine kationische Funktionalität umfassen,
und in Verbindung mit der Polymerisation von kationischen Monomeren
in der folgenden Diskussion beschrieben werden, ist es wichtig,
zu beachten, dass diese Annäherung nicht
nur auf kationische Monomere, sondern auch auf neutrale Monomere
und Monomere, die eine anionische Funktionalität umfassen, angewandt werden
kann, die nicht ausreichend gut mit dem niedrigeren Oxidationszustand
des Katalysators reagieren kann oder bevorzugt mit dem höheren Oxidationszustand
wechselwirkt (auf diese Weise den niedrigeren Oxidationszustand
destabilisiert und eine Disproportionierung wahrscheinlicher macht).
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In
der folgenden Diskussion verwenden wir Kupfer oder Eisen als beispielhafte Übergangsmetalle, aber
wie in anderen Anmeldungen gelehrt, ist ein weiter Bereich von anderen Übergangsmetallen
möglich
und in einigen Fällen
bevorzugt. Durch andere Polymerisationsverfahren hergestellte Polymere
können
end- oder seitenfunktionalisiert und in ATRP als Makroinitiatoren
oder Makromonomere eingebaut sein, oder wie in einer ebenfalls anhängigen vorläufigen US-Anmeldung
60/238,812 beschrieben, welche die gleichzeitige Verwendung von
sowohl Makroinitiator als auch Makromonomer beschreibt, das verwendet
werden kann, um den Einbau des Makromonomers in das Polymer zu verbessern,
was zu verbesserten Block- und Pfropfcopolymeren führt. Es
können
eine oder mehrere Initiierungsstellen vorliegen, was zu einem Kettenwachstum
in verschiedenen Richtungen führt.
Der Initiator kann zusätzlich
zu einer radikalisch übertragbaren
Azidgruppe eine spezielle Funktionalität tragen, was homo- oder heterotelechelische Materialien
ergibt. Reaktionen können
unter homogenen oder heterogenen Bedingungen durchgeführt werden,
wobei die ersteren gewöhnlich
eine bessere Regelung ergeben. Reaktionstemperaturen liegen typischerweise
in dem Bereich von Raumtemperatur bis 150°C, können aber entsprechend geändert werden.
Die Reaktion kann unter vermindertem Druck oder unter Druck durchgeführt werden.
Die Reaktionen können
in Gegenwart von Feuchtigkeit oder selbst in Wasser unter sowohl
homogenen als auch heterogenen Bedingungen (Emulsionen, Suspensionen)
durchgeführt
werden. Sauerstoff sollte entfernt werden, aber eine begrenzte Sauerstoffmenge
kann toleriert werden, insbesondere in Gegenwart eines oxidierbaren Übergangsmetalls,
z.B. Cu0-Spezies, und Sauerstoff kann absichtlich zugesetzt
werden, um einen Übergangsmetallkomplex
herzustellen, der gemischte Oxidationszustände umfasst. Die Reihenfolge
der Zugabe von Reagenzien kann variieren, aber am häufigsten
wird der Initiator zuletzt zu der vorgeformten Lösung des Katalysators in Monomer
und optional einem Lösemittel
zugesetzt. Ein wichtiger Parameter kann die Zugabe oder Bildung
einer kleinen Menge von CuII-Spezies zu
Beginn der Reaktion sein (US-Patentschrift 5,807,937), da er das
Eintreten des Deaktivierungsverfahrens ermöglicht, ohne die spontane Bildung
des beständigen
Radikals oder Deaktivators durch Abbruchreaktionen zu erfordern,
wodurch eine gleichzeitige Regelung erfolgt. Es ist in der Tat dieses
Erfordernis für
die gleichzeitige Erhältlichkeit des Übergangsmetallkomplexes
in zwei erhältlichen
Oxidationszuständen
(bei Konzentrationen, bestimmt durch die Gleichgewichtskonstante
von ATRP), welche die anwendungsgeregelte Polymerisation eines breiten Spektrums
von ionischen Monomeren in metallvermittelten Polymerisationen,
insbesondere in wässrigen
Systemen, beschränkt
hat. In der vorliegenden Beschreibung lehren wir, dass man die inhärente Neigung
zur Disproportionierung von CuI zu CuII und Cu0 in wässrigen
Systemen unterdrücken
muss, um eine Regelung von ATRP von ionischen Monomeren beizubehalten.
Speziell muss man sicherstellen, dass das Übergangsmetall in sowohl dem
Aktivierungszustand als auch dem Deaktivierungszustand (in der geeigneten
Konzentration) während
der gesamten Polymerisation vorhanden ist. Wie nachstehend diskutiert,
muss man Schritte unternehmen, um zu verhindern, dass Wasser den
organischen Ligand verdrängt
und es erlaubt, dass ein "nacktes" oder schwach komplexiertes
Kupfer(I)-ion die Möglichkeit
hat, in das Kupfer(II)-ion und Kupfer (0) zu disproportionieren.
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Die
Rolle von beiden Fragmenten des Initiatormoleküls auf die in einer Polymerkette
vorhandenen terminalen Funktionalität, wenn das Polymer durch ein
geregeltes Polymerisationsverfahren hergestellt wird, ist in 3 gezeigt.
Die Auswahl eines Initiators mit einer übertragbaren Azidgruppe mit
einem speziellen Übergangsmetallkomplex
hat sich auch als zusätzliche
Regelung der Initiierung, des Kettenwachstums und des (Co)monomereinbaus
in früheren
Anwendungen ergebend erwiesen. Die Azidgruppe verbleibt an der Polymerendgruppe
und in weiteren Anwendungen reaktiv, wie Pfropfen auf ein Polymer
oder auf ein Substrat, oder nimmt an der Kettenverlängerung
und Vernetzungsreaktionen teil und ist daher direkt in solchen Anwendungen ohne
weitere Funktionalisierung verwendbar. Die Azid enthaltenden Initiatoren
können
sowohl übertragbare als
auch nicht-übertragbare
Azidfunktionalität
für die
Herstellung von Azido enthaltenden Polymeren haben. Ferner erlaubt
die Verwendung der Azidgruppe die direkte (Co)polymerisation von
Monomeren, die mit einer ionischen Gruppe substituiert sind. Dies
ist von besonderem Wert, wenn man die Polymerisation in Anwesenheit
von Wasser durchzuführen
wünscht,
da Wasser das Halogen an dem Kupfer zusätzlich zu der Verdrängung von
bestimmten Liganden verdrängen
kann (Haddleton D. M. et al., Chem Comm, 683 (1997); Ashford, E.
J. et al., Chem Comm, 1285 (1999)), aber es ist nicht so wahrscheinlich,
die Azidgruppe zu verdrängen, wenn
sie an dem Übergangsmetallkomplex
vorhanden ist. Obwohl Wasser auch das radikalisch übertragbare Halogenid
hydrolysieren kann, wenn es in dem Initiator oder dem ruhenden Polymerkettenende
vorhanden ist, erniedrigt weiterhin die Verwendung von Aziden als
radikalisch übertragbare
Gruppe die Möglichkeit
einer Initiatorhydrolyse (oder Kettenendhydrolyse).
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Beispiele
dieser Annäherung,
welche ausschließlich
die Möglichkeit
des Nachweises der Verwendbarkeit zeigen und welche die Anwendbarkeit
nicht beschränken
soll, sind die direkte Polymerisation von Natrium-4-vinylbenzoat
und 2-Trimethylammonioethylmethacrylatmethansulfonat. Der direkte
Einbau solcher ionischer Monomerer, von denen eines einen anionischen
und eines einen kationischen Substituenten trägt, in ein Polymer ist ein
mit niedrigeren Kosten verbundener und wirksamerer Weg zu funktionellen
Materialien, die einen ionischen Substituent umfassen, als die Verwendung
von maskierten funktionellen Gruppen in einem Polymerisationsverfahren,
gefolgt von Schutzgruppenentfernung an dem Substituent, wie in Verfahren
des Standes der Technik beschrieben. Es ist daher nun möglich, reaktive
ungeschützte
ionische seitenfunktionelle Gruppen direkt an ein polymeres Material
zu addieren. Die Addition von so wenig wie 0,1 mol% des ionischen Monomers
in einer Copolymerisation stellt statistisch eine funktionelle Gruppe
in jeder Polymerkette bereit, wenn der Polymerisationsgrad (DP)
1000 übersteigt.
Für Polymere
mit niedrigerem Polymerisationsgrad wird der Einbau einer funktionellen
Gruppe in jede Kette am praktischsten durchgeführt durch Verwendung eines Initiators,
welcher die erwünschte
funktionelle Gruppe trägt,
oder die Umwandlung des radikalisch übertragbaren Atoms oder der
radikalisch übertragbaren
Gruppe in die erwünschte
Funktionalität.
Polymere, die eine solche ionische Funktionalität tragen, können zusätzlich zu der direkten Anwendung
eine Anwendung beim Vermischen und Legieren mit anderen Polymeren
finden. Materialien mit solchen reaktiven funktionellen Gruppen können direkt
wechselwirken mit Materialien, die andere geeignete reaktive funktionelle
Gruppen tragen, oder mit Substraten oder mineralischen Additiven
oder Verstärkungsmaterialien,
die reaktive funktionelle Gruppen enthalten, welche direkt Beschichtungen,
Verbundstoffe, Klebstoffe und Komponenten für Gesundheitspflegeprodukte
bilden. Zusätzlich
ist die Azidgruppe selbst reaktiv unter äußeren Anreizen und wird ebenfalls
rasch in andere funktionelle Gruppen umgeformt. Beispielhafte Reaktionen,
die in früheren
Anmeldungen diskutiert sind, sind die Umwandlung von Polystyrolen
mit Azidoende, die zu primären
Aminogruppen mit Lithiumaluminiumhydrid reduziert werden können, und
von Polyacrylaten mit Azidoende, die zu Phosphoraniminen mit Triphenylphosphin
und zu Aminen durch anschließende
Hydrolyse umgewandelt werden können.
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Es
gibt zwei Rollen für
eine Azidfunktionalität,
wenn die Funktionalität
an einem Initiator in ATRP eine Azidgruppe als primärer Substituent
und als sekundärer
Substituent umfasst. Die Verwendung eines Azids als primärer Substituent
bedeutet, eine Azidfunktionalität
in das Polymer als eine funktionelle Gruppe einzuführen, die
an dem nicht übertragbaren
Rest des Initiators zurückbleibt.
Als sekundäre
funktionelle Gruppe wirkt das Azid als die radikalisch übertragbare
Gruppe und führt
eine Funktionalität
in das wachsende Polymerkettenende ein und erlaubt zusätzlich den
direkten Einbau von Monomeren, die funktionelle ionische Gruppen
in einem Polymer umfassen. Als solche erlaubt sie den Einbau eines
verschiedenen Bereiches von (Co)monomeren in (Co)polymerzusammensetzungen
als der erste Fall. Die Verwendung von sowohl eines primären Azids
als auch eines sekundären
Azids in einem Initiatormolekül
erlaubt die direkte Herstellung von "homo"-telechelischen
Azomaterialien. Die Vorsilbe "homo" wird verwendet,
um anzuzeigen, dass die funktionellen Endgruppen beide Azogruppen
sind, aber dass die Reaktivität
der zwei Azogruppen unterschiedlich ist.
-
Bei
der Herstellung eines Initiators auf Azidbasis mit einer radikalisch übertragbaren
Azidgruppe war die erste Annäherung,
einen Initiator mit einer Struktur herzustellen, ähnlich einer
Struktur, die sich als für ATRP
geeignet gezeigt hat, unter Verwendung eines Halogenids als radikalisch übertragbares
Atom. Auf diese Weise würde
es möglich
sein, die Polymerisation eines Monomers, das zusätzlich eine funktionelle Gruppe enthält, unter
Bedingungen zu untersuchen, von denen bekannt ist, dass sie eine
geregelte Polymerisation erlauben. Das Monomer, das ausgewählt wurde,
um diese Ausdehnung der Möglichkeiten
von ATRP auf die direkte Herstellung eines azofunktionellen telechelischen
Polymers zu veranschaulichen, war die Polymerisation von Dimethylaminoethylmethacrylat
(DMAEMA) in wässriger
Lösung.
Die Polymerisation unter Verwendung der Aridgruppe als radikalisch übertragbarer
Gruppe war langsamer als ein Polymerisationslauf mit Brom als radikalisch übertragbarem
Atom. Die Polymerisation war geregelt, was anzeigt, dass Initiatoren
auf Azidbasis für
die Bewertung in der Polymerisation von Monomeren geeignet waren,
die eine funktionelle tertiäre
Amingruppe tragen. Polymere, die eine DMAEMA-Gruppe umfassen, können in
Polymere umgewandelt werden, die ionische Funktionalität umfassen,
durch Alkylierung der Diethylammoniumgruppe, wodurch Polymere gebildet
werden, die kationische Funktionalität umfassen. Dies wird veranschaulicht
durch die Reaktion eines DMAEMA-Blockcopolymers mit Methyliodid
zum Bilden von 2-Methacryloxyethyltrimethylammoniumiodid. Methyliodid
war bequem im Labor zu verwenden, aber der Fachmann wird rasch zusätzliche
Alkylierungsmittel feststellen, die abhängig von der Struktur des für die Anwendung
erwünschten
Polymers ausgewählt
werden können.
-
Es
gibt jedoch Vorteile für
die direkte Herstellung solcher Materialien. Das erste ionische
Monomer, das für
die direkte Polymerisation mit einem Azidinitiator ausgewählt wurde,
war ein Monomer, das eine anionische funktionelle Gruppe trägt. Das
ausgewählte
Monomer war das Natriumsalz von p-Vinylbenzoesäure, die in einem geregelten
Radikalpolymerisationsverfahren von Keoshkerian B., Macromolecules
28, 6381 (1995) und von Gabaston, L. I., et al. in Polym. Prepr.
38(1): 719–720
(1997) und Polymer 40 (16), 4505-40 (16), 4505–4514 (1999) unter Verwendung
eines nitroxidvermittelten Polymerisationsverfahrens und von Wang
X.-S. et at.; Macromolecules: 33, 255 (2000) unter Verwendung eines
Standardhalogenidinitiators in ATRP polymerisiert worden ist. Das
Monomer wurde erfolgreich unter Verwendung einer Azidgruppe als übertragbarer
Gruppe durch Auswählen
einer Polymerisationstemperatur homopolymerisiert und copolymerisiert, welche
erlaubte, dass die Polymerisation in einem geeigneten Zeitrahmen
ablief.
-
Zusätzlich zu
der Möglichkeit
der Bildung von eine ionische funktionelle Gruppe umfassenden (Co)polymeren
erlaubt die Verwendung von Initiatoren, die eine Azidgruppe als primären Substituent
an dem Initiatorrest oder als eine radikalisch übertragbare Gruppe tragen,
sowohl die direkte Herstellung von telechelischen Polymeren mit
funktionellen Azidendgruppen als auch von Blockcopolymeren und Gradient-/statistischen
Copolymeren, welche diese verwendbare funktionelle Gruppe an jedem
wachsenden Polymerkettenende tragen, zusätzlich zu der optionalen primären Azidofunktionalität, die auf
dem Initiatorrest zurückbleibt.
Solche Gruppen haben sich als empfindlich für äußere Energiestimulation gezeigt,
was kettenverlängerte
Materialien bildet. Als solches sind die Polymere in der Lage, Pulverbeschichtungen
zu bilden, die durch Mikrowellenenergie vernetzbar oder kettenverlängerbar
sind.
-
Ein
sehr einfaches sauberes Verfahren wurde für die Herstellung eines monofunktionellen
Polyethylenglycol-Makroinitiators auf Azobasis entwickelt. Es ist
ein Verfahren, das auf die Funktionalisierung jedes Hydroxyl enthaltenden
Moleküls
angewandt werden kann, und ist ein Verfahren, das viel weniger Umweltbelastung
mit sich bringt, wenn es industriell durchgeführt wird, als die Verwendung
eines Säurehalogenids
für die Veresterungsreaktion.
Die freie Säure
wird mit katalytischen Mengen von Dicyclohexylcarbodiimid und einer Base
als Kondensationsmittel verwendet. Der monofunktionelle Polyethylenglycol-Initiator
wurde ausgewählt, um
einen wasserlöslichen
Makroinitiator zur Herstellung eines Blockcopolymers bereitzustellen,
in welchem jeder Block in Wasser löslich ist. Zusätzlich erlaubte
er die Bestimmung des MW durch NMR. Die hierin beschriebene Synthese
ist verschieden, einfacher und hat geringere Umweltbelastungen als
die gewöhnlich
verwendete Reaktion eines Halogenacylbromids mit PEG in Anwesenheit
von Triethylamin, da diese letztere Reaktion trockene Reagenzien
erfordert und Amin und Säurebromid
verwendet, die hoch toxisch und übelriechend
sind.
-
Dies
ist nur ein Beispiel von einigen wasserlöslichen Blockcopolymeren, deren
Herstellung hierin gelehrt wird. Anfänglich traten einige Schwierigkeiten
beim Messen des Molekulargewichts und der Molekulargewichtsverteilung
eines Polymers auf, das solche ionische funktionelle Gruppen enthält, da angenommen
wurde, dass die funktionelle Gruppe vor der Durchführung der
GPC geschützt
werden müsste.
Wir haben jedoch festgestellt, dass es möglich war, die GPC direkt durchzuführen, und
dass die gebildeten Blockpolymere das MW und die MWD von Materialien
zeigten, die unter gut kontrollierten Bedingungen hergestellt waren.
-
Der
nächste
Schritt war, wasserlösliche
Blockcopolymere ausschließlich
durch ein Radikalverfahren herzustellen, worin jeder Block in Wasser
lösliche
Polymersegmente umfasst. Einige Beispiele werden bereitgestellt,
worin 2-DMAEMA, 2-HEMA und ionische Monomere polymerisiert werden.
Die Polymerisation von wasserlöslichen
Monomeren, wie DMAEMA, 2-HEMA und HEA, zum Bilden von Homopolymeren
durch ATRP in Masse und in organischen Lösemitteln ist in früheren Anmeldungen
und Veröffentlichungen
von Matyjaszewski und Mitarbeitern diskutiert worden, und die Arbeit
ist nachfolgend durch Veröffentlichung
von Bedingungen für
die Polymerisation dieser Monomere zusätzlich zu monomethoxy-verkapptem
Oligo(ethylenoxid)methacrylat von Armes bestätigt worden. Die Polymerisation
von DMAEMA wird verbessert, wenn methanollösemittelreiche Mischungen für die Polymerisation
verwendet wurden, da Methanol die Löslichkeit des Deaktivators
verbessert.
-
Während der
Arbeit, die bis zu diesem Punkt in der Anmeldung diskutiert ist,
und in der Arbeit, die in frühren
Anmeldungen beschrieben ist, ist es interessant, festzustellen,
dass während
ein breites Spektrum von funktionellen Monomeren, die durch einen
Radikalpolymerisationsmechanismus in Masse oder in organischen Lösemitteln
polymerisiert werden können,
lediglich ein beschränkter
Bereich von wasserlöslichen
polaren Monomeren, die DMAEMA, substituierte Hydroxy(meth)acrylate
oder Natrium-4-vinylbenzoat umfassen, erfolgreich durch ATRP in
wässrigen
Systemen polymerisiert worden sind. Diese Beobachtung war wichtig,
da wir die Bedingungen betrachteten, die für die geregelte Polymerisation
von Monomeren, die kationische Substituenten oder anionische Substituenten,
wie Sulfonate, umfassen, erforderlich sind. Schließlich wurden
diese Monomere erfolgreich in Polymere eingebaut, die zum ersten
Mal durch ein geregeltes Verfahren hergestellt wurden, aber dieser
Erfolg erforderte ein tieferes Verständnis der Chemie, die mit dem
Verhalten eines Übergangsmetallkatalysators
verbunden ist, der befähigt
ist, eine Redoxreaktion in wässriger
Lösung
einzugehen, und dass dieses Wissen auf das Polymerisationsverfahren
angewandt wurde.
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2-Trimethylammonioethylmethacrylatmethansulfonat
und Triflat (TMAEMT) wurden als beispielhafte Monomere ausgewählt, die
einen kationischen Substituent umfassen, und obwohl sie erfolgreich
(co)polymerisier wurden, trat bei anfänglichen Versuchen eine offensichtlich äußerst rasche
Deaktivierungsreaktion auf. Die Erfahrung mit TMAEMAT war ähnlich zu
derjenigen, die bei einem anderen Monomer, Natrium-4-styrolsulfonat,
auftrat, das niemals erfolgreich durch ATRP polymerisiert worden
war; in beiden Fällen wurden
die Reaktionsmischungen trotz sorgfältigen Entgasens der Reaktanten
rasch grün.
Diese Beobachtung wurde anfänglich
einer Oxidation zugeschrieben, aber sie kann auf einer Disproportionierungsreaktion
eines Übergangsmetallkomplexes
mit entzogenem organischem Ligand beruht haben. Ein Niederschlag
von Cu0 wurde nicht beobachtet, was klar
eine Disproportionierung anzeigen würde, aber ein solcher Niederschlag
ist nicht immer leicht sichtbar.
-
Die
Polymerisation von Styrol in heterogenen wässrigen Medien unter Verwendung
von PMDETA als Ligand erwies sich ebenfalls als schwierig unter
Verwendung üblicher
ATRP-Techniken; die Analyse der nicht erfolgreichen Versuche unterstützte jedoch
die Klärung
einiger der Wechselwirkungen, die wichtig in Polymerisationssystemen
sind, die Wasser als eine Komponente umfassen. Der Kupfer(I)-PMDETA-Komplex
ist in Wasser sehr löslich,
und gemäß der Analyse
nachstehend in diesem Beispiel wurde die Wirkung einer signifikanten
Disproportionierung ebenfalls beobachtet.
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Wir
haben vorher festgestellt, dass nur bestimmte wasserlösliche und/oder
ionische Monomere, DMAEMA, Hydroxy(meth)acrylate oder Natrium-4-vinylbenzoat,
durch ATRP polymerisiert werden können und ferner festgestellt,
dass diese Monomere Komplexe mit dem Übergangsmetallkatalysator bilden
können.
Obwohl dies eine geregelte Polymerisation schwierig macht, erlaubt
es, dass eine geregelte Polymerisation durchgeführt wird, da der Übergangsmetallkomplex
(komplexiert mit sowohl zugesetztem Ligand als auch Monomer/Polymer)
weiterhin vorliegt, um an der Redoxreaktion teilzunehmen. Als wir
zum ersten Mal versuchten, eine Polymerisation von ionischen Monomeren
durchzuführen,
die keine Komplexe mit dem Katalysatorsystem bilden, schienen die
Reaktionen aufgrund des raschen Auftretens von oxidiertem Katalysator
abzubrechen.
-
Obwohl
eine Beschränkung
des Bereiches der Erfindung nicht erwünscht ist, wird nun angenommen, dass
in den hoch polaren Medien, die während der versuchten Polymerisation
von polaren oder ionischen Monomeren in Masse oder in wässriger
Lösung
gebildet werden, der Übergangsmetallkomplex
einen Ligand verlieren kann, oder die Bindungsstärke des assoziierten Liganden
kann geschwächt
werden, in jedem Fall kann eine Disproportionierungsreaktion, veranschaulicht
durch die Disproportionierung von CuI zu
CuII und Cu0, auftreten.
(Das Auftreten von Cu0 kann nicht einfach
in der Skala von untersuchten Reaktionen festgestellt werden und
kann durch die starke Farbe der CuII-Spezies
maskiert werden.)
-
Navan
N. et al., Inorg. Chem. 38, 3484–88 (1999) zeigte, dass es
zum Unterdrücken
einer Disproportionierungsreaktion notwendig war, einen Ligand zu
verwenden, worin der CuI-Komplex signifikant
stabiler ist als der CuII-Komplex. Datta,
D., Ind. J. Chem. 26A, 860 (1987) hatte gezeigt, dass die Polarität des Mediums ein
anderer wichtiger Faktor ist, der die Gleichgewichtskonstante für die Disproportionierung
von CuI, wie durch die Gleichung 2.0 definiert,
beeinflusst.
-
-
Es
ist gezeigt worden, dass logKdisp mit der
Abnahme der Polarität
des Lösemittels ε abnimmt
in der Reihenfolge: Wasser (ε =
78,54) logKdisp = 6,00 [Fenwick, F., J.
Am. Chem. Soc., 48, 860 (1926)], Methanol (ε = 32,63) logKdisp =
3,55 und Ethanol (ε =
24,33) logKdisp = 0,55, [Randles, J. E.
B., J. Chem. Soc., 802 (1941)] und Aceton (ε = 20,70) logKdisp = –1,50 [Coetzee,
J. F., Siao, W., Inorg. Chem, 2, 14 (1963)]. Diese starke Abhängigkeit
von der Polarität
des Lösemittels
kann unter Verwendung des Born-Solvatisierungsmodells erklärt werden,
d.h. unter der Annahme, dass die Wechselwirkungen des Lösemittels
und des gelösten
Stoffes rein elektrostatischen Ursprungs sind.
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Selbst
in Anwesenheit von Liganden, die vorzugsweise CuI stabilisieren,
wie 2,2'-Bipyridyl (bpy),
wird eine signifikante Disproportionierung beobachtet, wenn einige
Salze, einschließlich
ionische Monomere, zu einem wässrigen
System zugesetzt werden (z.B. eine hohe Konzentration des Monomers
2-Trimethylammonioethylmethacrylattriflat) – diese ionischen Spezies können die
Polarität
des Systems signifikant erhöhen
und auf diese Weise Kdisp erhöhen. Wir
schlagen vor, dass in einem solchen Fall die Disproportionierungsreaktion
zu unterdrücken
ist, um einen Übergangsmetallkomplex
bereit zu stellen, der eine ATRP-Reaktion katalysieren kann und
dass dies durch die Zugabe eines großen Überschusses eines Liganden
bewirkt werden kann, der befähigt
ist, den CuI-Katalysatorkomplex zu stabilisieren.
In Abwesenheit von Verbindungen, welche die Polarität des Mediums
erhöhen,
wird keine Disproportionierung beobachtet, wenn bpy als Ligand in
wässriger
Lösung
verwendet wird.
-
Die
fundamentale Basis für
die vorstehende Interpretation und die resultierenden Verfahren,
die wir hierin zum Durchführen
einer geregelten übergangsmetallvermittelten
Poly merisation in hoch polaren Medien lehren, können erreicht werden durch
Berücksichtigen
der Disproportionierungsreaktion in Anwesenheit eines Liganden L
(der Fall, welcher die Zugabe von einigen Molekülen umfasst, die als Liganden
wirken können,
wird ebenfalls berücksichtigt),
der Komplexe mit beiden Kupferionen bildet, kann schematisch wiedergegeben
werden als:
In dem
vorstehenden Schema ist K
disp die Disproportionierungsgleichgewichtskonstante
in Abwesenheit von irgendwelchen Nebenreaktionen, β
I,
und β
II, sind die Gesamtstabilitätskonstanten
der Komplexe von Cu
I und Cu
II mit
dem Ligand L.
-
Wir
führen
nun die konditionale Konstante der Disproportionierung K
disp* ein, analog zu anderen konditionalen
Gleichgewichtskonstanten, die diskutiert werden von Schwarzenbach,
G., Die Komplexometrische Titration, 2. Aufl., F. Enke, Stuttgart,
1956; Ringbom, A., J. Chem. Educ., 35, 282–88 (1958); Flaschka, H. A., EDTA
Titrations, Pergamon, New York, 1959, Ch. 4; Ringbom, A., Complexation
in Analytical Chemistry, Interscience, New York, London, 1963; Ringbom,
A., Harju, L., Anal. Chim. Acta, 59, 33–47; 49–58 (1972); Ringbom, A., Still,
E., Anal. Chim. Acta, 59,143–6
(1972); und Smith, R. M., Martel, A. E., Critical Stability Constants, Bd.
2: Amines, Plenum, New York, 1975 kann nun eingeführt werden.
Sie wird angegeben durch die gesamten Gleichgewichtskonzentrationen
sämtlicher
Kupferspezies, d.h. die Summe der Konzentrationen freier Ionen und
sämtlicher
Kupferkomplexe, die in dem System vorhanden sind. Daher kann man
schreiben:
-
Nun
werden α-Koeffizienten
für die
Kupferspezies, die in Nebenkomplexbifdungsreaktionen teilnehmen,
welche die Signifikanz dieser Reaktionen zeigen, definiert als:
-
Mit
diesen kann die konditionale Gleichgewichtskonstante K
disp*
umgeschrieben werden als
-
Die
vorstehende Relation zeigt klar, dass falls der Ligand L stabilere
Komplexe mit dem Kupferion im niedrigeren Oxidationszustand als
mit dem Kupferion im höheren
Oxidationszustand bildet, die Disproportionierungsreaktion weitgehend
unterdrückt
werden kann. Sie zeigt auch die Möglichkeit, dieses Gleichgewicht wie
erwünscht "einzustellen" durch Verwenden
eines geeigneten Liganden mit geeigneten Konzentrationen. Es sollte
beachtet werden, dass falls ein Ligand nicht stark an entweder CuI oder CuII bindet,
aber in großem Überschuss
vorhanden ist, z.B. falls er als ein Lösemittel zugesetzt werden kann,
oder in der Tat, falls er ein Monomer in der Polymerisationsreaktion
ist, er noch signifikant die Disproportionierung unterdrücken kann,
vorausgesetzt, dass das Verhältnis αII/(αI)2 viel kleiner ist als eins. Der begrenzte
Erfolg der für
die geregelte ATRP von polaren oder ionischen Monomeren erreicht
worden ist, ist aufgetreten, wenn das Monomer oder der Makroinitiator
einen Komplex mit den CuI-Spezies bilden
kann.
-
Lassen
sie uns nun den Fall berücksichtigen,
wenn zwei Liganden L und M in dem System vorhanden sind. Die Gesamtstabilitätskonstanten
der Komplexe werden nun als β
I i,L (i = 1, 2, ...,
m), β
II j,L (j = 1, 2,
..., n) (für die
Cu
I- und Cu
II-Komplexe
des Liganden L), β
I k,M (k = 1, 2, ...,
p) und β
II l,M (1 = 1, 2,
..., q) (für
die entsprechenden Komplexe von Cu
I und
Cu
II mit M) bezeichnet. Die α-Faktoren
für sowohl
Cu
I und Cu
II für beide
Liganden L und M können
wiederum verwendet werden, und für
jeden Oxidationszustand von Kupfer ist der α-Koeffizient die Summe der Koeffizienten
für beide
Liganden minus eins, d.h. [Ringbom, A., Complexation in Analytical Chemistry,
Interscience, New York, London, 1963]:
-
Die
konditionale Disproportionierungskonstante kann exakt wie vorstehend
(Gleichung 2.4), aber unter Verwendung der neuen Definitionen der α-Koeffizienten,
ausgedrückt
werden.
-
Die
wiedergegebene Annäherung
kann auf mehr als zwei Nebenreaktionen (d.h. mit mehr als zwei vorhandenen
Liganden) ausgedehnt werden; es sollte lediglich beachtet werden,
dass der α-Koeffizient
für jede Spezies
(CuI oder CuII)
eine Summe der α-Koeffizienten
für sämtliche
Nebenreaktionen minus der Anzahl dieser Reaktionen plus eins ist.
-
Erläuternde
Beispiele
-
Erläuterndes
Beispiel 1. Wir können
in Betracht ziehen zu bestimmen, wie stark die Disproportionierungsgleichgewichtskonstante
für die
Kupferspezies in Gegenwart von 0,1 M Pyridin (ein Modell für Liganden vom
bipy-Typ) abnimmt. Die Gesamtstabilitätskonstanten der Pyridinkomplexe
von CuI sind βI 1 = 6,92 × 104, βI 2 = 3,89 × 107, βI 3 = 1,51 × 108 und βI 4 = 3,31 × 108,
und diejenigen der CuII-Komplexe sind βII 1 = 3,63 × 102, βII 2 = 2,82 × 104, βII 3 = 5,01 × 105 und βII 4 = 3,16 × 106 [Smith,
R. M., Martell, A. E., Critical Stability Constants, Bd. 2:Amines,
Plenum, New York, 1975].
-
Aus
den vorstehenden Daten können
unter Verwendung der Gleichungen 2.1 und 2.4 die α-Koeffizienten
für CuI und CuII berechnet
werden; sie betragen αI = 5,80 × 105 und αII =
1,14 × 103. Folglich werden bei dieser Konzentration
des Liganden stabilere Komplexe mit CuI als
mit CuII gebildet, und die Disproportionierungskonstante
nimmt um einen Faktor (αI)2/αII =
2,95 × 108 ab.
-
Erläuterndes
Beispiel 2. Wir können
auch bestimmen, wie stark die Disproportionierungsgleichgewichtskonstante
für die
Kupferspezies sich in Anwesenheit von 0,1 M Ethylendiamin (en) (ein
Modell für
Liganden auf Basis eines linearen Amins) ändert, wobei nur die Bildung
der Komplexe, welche zwei Liganden enthalten, in Betracht gezogen
wird. Die Gesamtstabilitätskonstante
des en-Komplexes von CuI ist βI 2 = 1,58 × 1011,
und diejenige des CuII-Komplexes ist βII 2 = 1,10 × 1020 [Daten
ebenfalls von Smith, R. M., Martell, A. E., Critical Stability Constants,
Bd. 2:Amines, Plenum, New York, 1975]. Die α-Koeffizienten für CuI und CuII sind αI =
1,58 × 109 und αII = 1,10 × 1018.
Bei dieser Konzentration des Liganden, der stabilere Komplexe mit
CuII als mit CuI bildet,
das zugesetzte en, nimmt die Disproportionierungskonstante um einen
Faktor von nur (αI)2/αII =
2,27 ab. Mit anderen Worten beeinflusst die Zugabe eines Liganden
des durch en modellhaft gezeigten Typs die Disproportionierungsreaktion
nicht signifikant.
-
Aus
diesen beiden erläuternden
Beispielen kann geschlossen werden, dass die Zugabe eines Überschusses
von PMDETA (ähnliches
Verhalten zu en) zu einer in wässrigen
Medien durchgeführten
Polymerisation keine signifikante Wirkung auf die Disproportionierung
hat, dass aber die Verwendung eine Überschusses von bpy eine starke
Wirkung haben kann. Unglücklicherweise
ist bpy nicht sehr löslich
in wässrigen
Medien, Pyridin ist jedoch löslich,
und es ist möglich,
dass Pyridin als ein Lösemittel
oder als eine Komponente der Reaktionsmischung verwendet werden
kann und wirken kann, um die Disproportionierungsreaktion zu unterdrücken.
-
Erläuternde
Beispiele 3 und 4. Zwei Mischungen, die das kationische Monomer
TMAEMT enthalten, wurden hergestellt, um beispielhaft die Anwendung
der vorliegenden Erfindung auf Systeme zu zeigen, die ein ionisches
Monomer umfassen, das nicht mit CuI komplexiert.
In beiden Versuchen wurde sehr sorgfältiges Entgasen durchgeführt (bis
zu 10 Gefrier-Pump-Auftauzyklen), um die Oxidation zu minimieren
und um klar anzugeben, ob signifikante Mengen der Disproportionierung
auftreten, was zu der raschen Herstellung von CuII-Komplex
führt.
Das erste Reaktionsmedium enthielt eine Mischung von Methanol und
Wasser als Lösemittel,
und das zweite Reaktionsmedium enthielt die gleichen Mengen von
Pyridin und Wasser. Wenn CuCl/bpy (1:20) zu beiden Mischungen zugesetzt
wurde, wurde eine sehr rasche Disproportionierung in dem ersteren Fall
beobachtet (eine grün
gefärbte
Lösung
wurde gebildet, und ein Niederschlag von Cu trat auf), während in dem
zweiten Fall, der Pyridin enthaltenden Lösung, der Komplex eine braune
Lösung
bildete, die mehr als eine Woche stabil zu sein schien. Dies zeigt
klar die Minimierung der Disproportionierung und ist ein starker
Hinweis, dass die vorliegende Erfindung in ATRP verwendete Katalysatoren
stabilisiert.
-
Ein
sehr ähnliches
Verhalten zeigt sich mit anderen "schwierig" wasserlöslichen ATRP-Monomeren, die anionische
funktionelle Gruppen umfassen, wie Natriurn-4-styrolsulfonat, die
durch ATRP vor der vorliegenden Erfindung nicht polymerisierbar
waren.
-
Ein
anderes wasserlösliches
Monomer, das signifikant stabilere Komplexe mit CuII als
mit CuI bildet, ist Vinylimidazol. Es kann
erwartet werden, dass in Abwesenheit von zugesetztem Ligand oder
Ligandsubstituent eine Disproportionierung des Katalysators auch
in diesem Fall ein signifikantes Problem sein wird. Um die Polymerisationen
möglich
zu machen, sollten abgebende Lösemittel
(oder Ligandsurrogate), welche CuI stabilisieren,
als Additive zu dem Reaktionsmedium verwendet werden.
-
Monomere,
die beispielhaft eine breite Klasse von ionischen Monomeren zeigen,
die inhärent
nicht mit dem Übergangsmetall
komplexieren, umfassen 2-DMAEMA, 2-HEMA, Natrium-4-vinylbenzoat,
Poly(ethylenglycol)methacrylatmonomethylether und Natriummethacrylat.
Daher lehren wir nun Verfahren für
die Polymerisation von Ionischen Monomeren, die nicht nur mit Kupferspezies
wechselwirken, sondern signifikant die Polarität des Mediums erhöhen und
auf diese Weise die Disproportionierung des Katalysators, insbesondere
in wässrigen
Systemen, favorisieren. Die Zugabe von überschüssigem Ligand oder eines Ligandersatzes,
wie Pyridin, erlaubt, dass der Übergangsmetallkamplex
in den zwei Oxidationsstufen vorhanden ist, die für metallvermittelte
Lebendradikalpolymerisation erforderlich sind.
-
EXPERIMENTELLER
TEIL
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SYNTHESE VON
AZIDINITIATOREN
-
Beispiel 1. 2-Azidoethanol
-
Die
anfängliche
Annäherung
an die Herstellung eines Azid enthaftenden Initiators war der direkte
Ersatz des Bromatoms in einem "Standard"-ATRP-Initiator unter
Verwendung der Chemie, die sich als geeignet für die Umwandlung eines Broms
an der Endgruppe eines durch ATRP hergestellten Polymers geeignet
gezeigt hat. Die direkte Annäherung führte zu
einer niedrigen isolierten Ausbeute nach der Extraktion des Initiators,
obwohl eine volle Umwandlung durch GC bestätigt worden war. Es scheint,
dass 2-Azidoethanol in Wasser löslich
ist.
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Ein
anderes Verfahren wurde mit Trimethylsilylazid in Tetrahydrofuranlösung in
Anwesenheit von Tetrabutylammoniumfluorid und Kaliumfluorid durchgeführt. Dieses
Verfahren führte
zur Bildung des 2-Azidoethanolprodukts; es wurde jedoch festgestellt,
dass die Reaktion viel langsamer als in der Literatur beschrieben war
und dass das Produkt etwas assoziiertes Tetrabutylammoniumfluorid
enthielt.
-
Das
dritte Verfahren verwendete einen Phasenübertragungskatalysator in Wasser
und ergab ebenfalls 2-Azidoethanol in geringen isolierten Ausbeuten,
obwohl die GC-Analyse 100 % Umwandlung und keine Nebenprodukte zeigte. Beispiel
1a. Synthese von 2-Azidoethanol unter Verwendung von Natriumazid.
Tabelle
1.
-
Die
Reaktion wurde in polarem Lösemittel,
entweder DMF oder DMSO, durchgeführt.
Das Produkt enthielt in beiden Fällen
eine kleine Menge Lösemittel.
2-Bromethanol wurde zu einer 0,5 M Lösung von NaN3 in DMSO/DMF
zugesetzt, und die Reaktionsmischung wurde über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt.
Dann wurden Wasser und Ether zugesetzt, die Schichten getrennt und
die organische Schicht mit Wasser extrahiert. Die organische Schicht
wurde mit MgSO4 getrocknet, und dann wurde
das Lösemittel
verdampft.
-
Die
Charakterisierung wird mit
1H-NMR und FT-IR
durchgeführt.
1H-NMR: δ:
3,81 (t, 2H); 3,41 (t, 2H); 2,75 (s, 1H)
FT-IR: cm
–1:
3550–3100
(b); 2110 (s) Beispiel
1b. Synthese von 2-Azidoethanol unter Verwendung von Trimethylsilylazid
Tabelle
2
-
Ein
trockener Rundkolben wurde mit 2-Bromethanol, Trimethylsilylazid
und Kaliumfluorid unter Stickstoff beschickt. Zu dieser Mischung
wurde eine Lösung
von Tetrabutylammoniumfluorid zugesetzt. Nach zweitägigem Rühren wurde
die Reaktionsmischung mit Ether verdünnt, der Niederschlag wurde
abfiltriert und das Lösemittel
eingedampft. Das Produkt enthielt neben 2-Azidoethanol etwas Tetrabutylammoniumverbindung. Die
Herstellung von 2-Azidoethanol wurde durch
1H-NMR
bestätigt. δ: 3,81 (t,
2H); 3,41 (t, 2H); 2,75 (s, 1H). Beispiel
1c. Synthese von 2-Azidoethanol unter Verwendung eines Phasenübertragungskatalysators Tabelle
3.
-
Die
Komponenten wurden in einem 25 ml-Rundkolben vermischt und bei Raumtemperatur
gerührt.
Die Umwandlung wird durch GC-Analyse bestimmt. Nach 2 Tagen liegt
eine 99 %ige Umwandlung vor. Wasser und Ether werden zugesetzt,
die organische Schicht mit Wasser extrahiert, dann mit MgSO4 getrocknet und das Lösemittel eingedampft. Eine
orangefarbene Flüssigkeit
wird erhalten. Sie ist schwach viskos. Das Produkt enthält etwas
Tetrabutylammoniumverbindung, und die Ausbeute beträgt 40 %.
-
Beispiel
2. Synthese von 2-Azido-1-methylethanol.
-
Das
Verfahren wurde zuerst für
die Reaktion von Epoxiden (insbesondere von CHO) mit Natriumazid beschrieben
(J. Org. Chem. 1999, 64, 6094). Die Bedingungen wurden modifiziert,
und in einem typischen Versuch wurden 2,06 ml (2,94·10
–2 mol)
Propylenoxid zu einer Lösung
von 4,78 (7,35·10
–2 mol)
Natriumazid in 15 ml Wasser zugesetzt. Nach 20-stündigem Rühren wurde
das gebildete 2-Azido-2-methylethanol zweimal mit 10 ml Ether extrahiert,
dann wurde Salz zugesetzt, und die Extraktion wird noch dreimal
mit 10 ml Ether und dann 5 mal mit 10 ml Methylenchlorid wiederholt.
Die filtrierten Lösungen
wurden gesammelt und über
MgSO
4 getrocknet. Dann werden die Lösemittel
unter vermindertem Druck zuerst bei Raumtemperatur entfernt. 1,4
g (1,386·10
–2 mol)
Ausbeute: 47,15 %. Beispiel
3. Synthese von 2-Azidoethyl-2-brompropionat (Azoinitiator 1)
Tabelle
4.
-
Die
Synthese wurde in Methylenchlorid bei 0°C durchgeführt. Eine Lösung von 2-Brompropionylbromid
in Methylenchlorid wurde tropfenweise zu einer Mischung von 2-Azidoethanol
in Methylenchlorid zugesetzt, Triethylamin wurde zum Neutralisieren
der gebildeten Bromwasserstoffsäure
zugesetzt. Nach dem Rühren
bei Raumtemperatur über
Nacht wurde Wasser zugesetzt, die organische Schicht wurde dreimal
mit Wasser extrahiert, die organische Phase wurde dann getrocknet
und das Lösemittel
eingedampft. Das Produkt war eine Mischung von Nebenprodukten und
musste über
eine Silicagelsäule
getrennt werden, was reines 2-Azidoethyl-2-brompropionat ergab.
Die Charakterisierung wurde mit 1H-NMR und
FT-IR durchgeführt.
1H-NMR: δ:
4,39 (q, 2H, JHH = 7,32); 4,33 (t, 2H, JHH = 5,13); 3,51 (t, 2H, JHH =
5,13); 1,85 (d, 3H, JHH = 7,32)
FT-IR:
cm–1:
3550–3100
(b); 2110 (s)
-
Beispiel 4. Synthese von
Ethyl-2-azido-2-methylpropionat aus Ethyl-2-brom-2-methylpropionat
und Natriumazid in Wasser mit Tetrahexylammoniumbromid als Phasenübertragungskatalysator.
-
Die
Synthese von organischen Aziden durch die SN-Reaktion
von organischen Halogeniden und Metallaziden in Gegenwart von Phasenübertragungskatalysatoren,
wie Ammoniumsalze [2-4,6] oder PEG-Derivate, ist ein in weitem Umfang
angewandtes Verfahren. (In dieser Reaktion wurde eine relativ große Menge des
Phasenübertragungskatalysators
verwendet, wie es für
die Fälle
empfohlen wird, wenn das Alkylhalogenid leicht hydrolysieren kann.)
1,9602 g (10,06 mmol) Ethyl-2-brom-2-methylpropionat, 0,9769 g (15,03
mmol) Natriumazid und 0,8057 g (1,85 mmol) Tetrahexylammoniumbromid
wurden mit 10 ml Wasser vermischt. Die erhaltene Mischung wurde
20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. (Der Fortschritt der Reaktion
wurde durch GC verfolgt, und nach 20 Stunden wurde kein in der Reaktion
verbleibendes Ethyl-brom-2-methylpropionat festgestellt.) Dann wurde
das Ethyl-2-azido-2-methylpropionat-Produkt mit Ether (3 × 20 ml)
extrahiert, die Etherlösung
wurde mit Natriumsulfat getrocknet, und der Ether wurde unter vermindertem
Druck eingedampft. Die Ausbeute ist quantitativ.
-
Beispiel 5. Synthese von
Ethyl-2-azido-2-methylpropionat aus Ethyl-2-brom-2-methylpropionat
und Natriumazid in Wasser mit Tetrabutylammoniumhydrogensulfat als
Phasenübertragungskatalysator.
-
Ethyl-2-azido-2-methylpropionat
wurde synthetisiert unter Verwendung des billigeren und in organischen
Lösemitteln
weniger löslichen
Phasenübertragungskatalysators
Tetrabutylammoniumhydrogensulfat. 3,9094 g (20,04 mmol) Ethyl-2-brom-2-methylpropionat,
1,6265 g (25,02 mmol) Natriumazid und 1,6986 g (5,00 mmol) Tetrabutylammoniumhydrogensulfat
wurden mit 15 ml Wasser vermischt. Die Umwandlung von Ethyl-2-brom-2-methylpropionat
wurde durch GC verfolgt. Nach 39 h war die Reaktion vollständig. Zu
der Mischung wurden 10 ml Wasser zugesetzt, und das erhaltene Ethyl-2-azido-2-methylpropionat wurde
mit Ether (3 × 20
ml) extrahiert. Die vereinigten Etherlösungen wurden mit Natriumsulfat
getrocknet, und das Lösemittel wurde
in einem Rotationsverdampfer entfernt. Die Ausbeute von Ethyl-2-azido-2-methylpropionat
betrug 2,815 g (17,8 mmol oder 88,8 %). Der Ester wurde durch IR-
und 1H-NMR-Spektroskopie charakterisiert.
Das NMR-Spektrum besteht aus den folgenden Signalen (δ, ppm): 1,66
(t, 3H), 1,74 (s, 6H) und 4,12 (q, 2H). (Zum Vergleich besteht das
Spektrum des Ethyl-2-brom-2-methylpropionats
aus Signalen bei 1,31 (t, 3H), 1,92 (s, 6H) und 4,23 (q, 2H) ppm.)
-
Beispiel 6. Synthese von
monofunktionellem Initiator: Ester von monomethyliertem PEG (Me1PEG) mit einem Molekulargewicht von 550
mit Bromisobuttersäure
(BiBA). (Dies kann als ein wasserlöslicher Makroinitiator zur Herstellung
von amphiphilen Blockcopolymeren oder wasserlöslichen Blockcopolymeren angesehen
werden.)
-
Die
Herstellung von Estern von PEG und 2-Brom- und 2-Chlorpropansäure, ausgehend
von den entsprechenden Säurechloriden
in Gegenwart von 4-Dimethylaminopyridin (4-DMAP) und Triethylamin
in Methylenchlorid ist in der Literatur beschrieben worden [Jankova,
K., Chen, X., Kops, J., Batsberg, W., Macromolecules, 31, 538–41 (1998)].
Diese Reaktion erfordert jedoch eine sorgfältige Trocknung sämtlicher
Chemikalien. Es gibt zahlreiche Berichte in der Literatur [Neises,
B., Steglich, W., Angew. Chem. Int. Ed. Engl., 17, 522–4 (1978);
Hassner, A., Alexanian, V., Tetrahedron Lett., 46, 4475–8 (1978)],
dass die Veresterung von Carbonsäuren
und Alkoholen in einfacher Weise bei Raumtemperatur durchgeführt werden
kann und hohe Ausbeuten in relativ kurzen Reaktionszeiten ergibt,
wenn Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) in Gegenwart einer katalytischen Menge
einer Base, wie 4-DMAP, in Methylenchlorid als Kondensationsmittel
verwendet wird. Unter Verwendung dieser Reaktion wurde die Veresterung
von Me1PEG mit BiBA durchgeführt und
ergab eine hohe Esterausbeute.
-
Beispiel 7.
-
3,3480
g (20,05 mmol) BiBA wurden in 30 ml Methylenchlorid aufgelöst. Zu dieser
Lösung
wurde unter Rühren
eine Lösung
von 11,07 g (20,13 mmol) Me1PEG mit einem
Molekulargewicht von etwa 550 g/mol zugesetzt, und dann wurden 4,1342
g (20,04 mmol) festes DCC zugesetzt. Ein Niederschlag von Dicyclohexylcarbamid
trat fast unmittelbar nach der Zugabe von DCC auf. Der Kolben wurde
in ein Eis-Wasser-Bad gebracht, und 0,113 g (0,92 mmol) 4-DMAP wurden
zugesetzt, und die Mischung wurde in dem Kühlbad etwa 5 Minuten gerührt. Der
Kolben wurde auf Raumtemperatur erwärmen gelassen und 5 Stunden
gerührt.
Das ausgefallene Dicyclohexylcarbamid wurde abfiltriert und gut
auf dem Filter mit einer Gesamtmenge von etwa 130 ml Methylenchlorid
gewaschen (nach dem Trocknen betrug sein Gewicht 4,1913 g oder 18,68
mmol, was einer 93,22 %igen Umwandlung von DCC entspricht). Dann
wurde das Lösemittel
aus der vereinigten Lösung
und den Waschflüssigkeiten
in einem Rotationsverdampfer entfernt. Es wurde ein schwach gelbliches Öl erhalten, das
etwas festen Niederschlag enthielt. Der Ester wurde dann einige
Male gefroren und auf Raumtemperatur erwärmt, bis keine zusätzlichen
Kristalle ausfielen. Dann wurde er filtriert, was eine Ausbeute
von 12,8362 g (91,6 %) ergab. Der Ester wurde durch IR-(starke Absorption
bei 1720 cm–1, keine
oder nur eine nicht signifikante Absorption bei 3600–3200 cm–14)
und 1H-NMR-(δ 1,93, 3,38, 3,65 und 4,32 ppm – Signale
mit relativen Intensitäten
von etwa 6:3:54:2; ein relativ starkes Signal von Aceton wurde ebenfalls
bei 2,17 ppm festgestellt) Spektroskopie charakterisiert. (Zum Vergleich
besteht das 1H-NMR-Spektrum des anfänglichen
Me1PEG aus zwei Signalen bei 3,39 und 3,65
ppm mit relativen Intensitäten
von 3:63.)
-
Beispiel 8. Synthese eines
Azidmakroinitiators auf Basis von Polyethylenglycol Me1PEG-OOC-C(N3)Me2 mit einem Molekulargewicht von 661 g/mol
(Azoinitiator 2) [vgl. Pfaendler, H. R., Weimar, V., Synthesis,
1345 (1996)].
-
Reagenzien/Bedingungen:
3,4998 g Me1PEG-OOC-C(Br)Me2 mit
einem Molekulargewicht von 699 (5 mmol), 0,6501 g NaN3 (10
mmol); 0,1602 g Bu4NBr (0,5 mmol); Temperatur:
85°C. Die
Mischung wurde 27 h gerührt
(nach 25 h war die Reaktion auf der Grundlage von 1H-NMR
vollständig),
abgekühlt
und mit 20 ml Ether extrahiert. Die Lösung wurde filtriert, und die
Salze wurden wieder mit 20 ml Ether extrahiert. Das Lösemittel wurde
aus der vereinigten Lösung
verdampft. Ausbeute: 2,924 g (88,5 %). Das Singlett für die zwei
Methylgruppen aus dem Isobutyratteil befindet sich bei 1,47 ppm,
und dasjenige für
die Ausgangsbromverbindung befindet sich bei 1,93 ppm. In dem IR-Spektrum
wird ein Signal bei etwa 2100 cm–1 festgestellt.
Auf der Grundlage des IR-Spektrums kann angenommen werden, dass
die Verbindung eine bestimmte Menge von Me1PEG enthält (oder
sie kann auch etwas Feuchtigkeit enthalten).
-
Beispiel 9. Synthese von
Methyl-1-azido-1-phenylacetat (Azoinitiator 3)
-
Der
Initiator 1 hat sich in der ATRP von DMAEMA in wässriger Lösung als wirksam erwiesen.
Daher war es vernünftig,
den Initiator, Methyl-1-azido-1-phenylacetat, mit der ähnlichen
Struktur 2 zu synthetisieren und zu untersuchen, ob er für die geregelte
Polymerisation dieses Monomers verwendet werden kann. Der Initiator
2 wurde gemäß dem vorliegenden
Schema synthetisiert:
-
2,2908
g (10 mmol) 1, 0,8137 g (12, 5 mmol) Natriumazid und 0,8500 g (2,5
mmol) Tetrabutylammoniumhydrogensulfat wurden mit 7,5 ml Wasser
vermischt. Die Mischung wurde 39 h bei Raumtemperatur gerührt, und
am Ende der Reaktion wurden 5 ml Wasser zugesetzt, gefolgt von Extraktion
mit Ether (3 × 10
ml). Die vereinigten Etherlösungen
wurden über
Natriumsulfat getrocknet, und Ether wurde in einem Rotationsverdampfer
entfernt. Ausbeute 1,3383 g.
-
SYNTHESE VON
POLYMEREN
-
Um
beispielhaft die Herstellung von telechelischen Polymeren mit Azidendgruppen
als auch definierte Blockcopolymere und Gradient-/statische Copolymere
zu zeigen, wurden anfänglich
azidfunktionalisierte Initiatoren, 2-Azidoethyl-2-bromisopropionat, α-Methylbenzylazid
und Ethylazidoisobutyrat, für
die geregelte Polymerisation von Styrol, MMA und n-Butylacrylat
verwendet. Der für
die Styrolpolymerisation verwendete Initiator war α-Methylbenzylazid,
und für
die Polymerisation von n-Butylmethacrylat wurde Ethylazidoisobutyrat
als Initiator verwendet. Der Ethylazidoisobutyrat-Initiator wurde
unter Verwendung von Phasenübertragungskatalyse,
wie vorstehend beschrieben, hergestellt. Polymerisationen waren
erfolgreich, und die Azoinitiatoren wurden dann verwendet, um höher funktionelle
Monomere zu polymerisieren.
-
Beispiel 10. (Erläuternd;
außerhalb
des Bereiches des Patentanspruchs 1)
-
- Polymerisation von Styrol mit 2-Azido-1-methylethyl-2-brompropionat
(POAZBr)
-
Reaktionsbedingungen:
St/CuIBr/POAZBr-1/PMDETA = 200/1/2/1. Temperatur:
90°C. Die
Polymerisation lief in kontrollierter Weise ab, wobei die Umwandlung
linear mit der Zeit anstieg wie das Molekulargewicht mit der Umwandlung
anstieg, und eine enge MWD wurde erhalten. Nach 260 Minuten: Ausbeute
= 75,39 %, Mn = 5219, PDI = 1,21.
-
Wenn
die Reaktionsverhältnisse
sind: St/CuIBr/POAZBr-1/PMDETA = 200/1/2/1,
beträgt
die Ausbeute nach 20 h 98,52 % und Mn = 32837, PDI = 1,19.
-
Wenn
die Reaktionsbedingungen sind: St/CuIBr/POAZBr-1/PMDETA
= 400/1/2/1, beträgt
die Ausbeute nach 20 h 94,34 % und Mn = 26639, PDI = 1,15.
-
Beispiel 11. Polymerisation
von Styrol unter Verwendung von α-Methylbenzylazid.
(Erläuternd,
außerhalb
des Bereiches des Patentanspruchs 1)
-
Die
Polymerisation von Styrol unter Verwendung von α-Methylbenzylazid (α-MBA) wurde
durchgeführt,
wobei viel niedrigere Zielmolekulargewichte angestrebt wurden. Das
Ziel dieses Versuchs und des folgenden Versuchs war, Polymere zu
erhalten, die durch MALDI auf ihre Endgruppen analysiert werden
können. Einer
der Versuche wurde unter Verwendung eines Katalysatorsystems auf
Kupfer(I)-chloridbasis und der andere mit Kupfer(I)-hexafluorphosphat
durchgeführt.
(Vergleich)
Masse-ATRP von Styrol (Sty) mit α-MBA
als Initiator in Gegenwart von CuPF6/dNBpy.Styrol – 5 ml, CuPF6·4MeCN – 0,2031
g (0,545 mol) dNbpy – 0,4455
g, α-MBA – 80 μl. Ziel DP
= 80. Temperatur = 90°C.
-
Die
Mischung wurde in einem 10 ml-Schlenk-Kolben gerührt. Die kinetischen Ergebnisse
zusammen mit den Molekulargewichtsergebnissen der erhaltenen Polymere
zeigen, dass die Polymerisation sehr schnell ist, und eine gute
Regelung kann mit den PDI-Werten
in dem Bereich von 2 nicht erreicht werden.
-
Beispiel 12. (Erläuternd,
außerhalb
des Bereiches des Patentanspruchs 1)
-
- Masse-ATRP von Styrol (Sty) mit α-MBA als Initiator in Gegenwart
von CuCl/dNBpy. Styrol – 5
ml, CuCl – 0,0546
g, dNbpy – 0,4455
g, α-MBA – 80 μl, Ziel DP
= 80. Temperatur = 90°C.
-
Die
Mischung wurde in einem 10 ml Schlenk-Kolben gerührt. Die kinetischen Ergebnisse
zusammen mit denjenigen für
die Molekulargewichte der erhaltenen Polymere zeigen, dass die Polymerisationsgeschwindigkeit
viel niedriger ist, und dass die PDI-Werte niedriger sind als in
dem Fall, wenn CuPF6 als Katalysator wie in
Beispiel 11 verwendet wird. Das hergestellte Polymer hatte eine
mittlere Polydispersität
von 1,5.
-
Beispiel 13. (Erläuternd,
außerhalb
des Bereiches des Patentanspruchs 1)
-
- MMA-Polymerisation unter Verwendung von 2-Azido-1-methylethyl-2-brompropionat
(POAZBr) als Initiator. Einspeisung: MMA:CuBr:POAZBr:BiPY = 100:1:2:1.
Reaktionszeit: 1 h, Reaktionstemperatur = 60°C. Ausbeute: 78,3. Mn = 44070,
PDI = 1,29.
-
Polymerisation von Dimethylaminomethacrylat
unter Verwendung des Azoinitiators 2. (Erläuternd, außerhalb des Bereiches des Patentanspruchs
1)
-
Dieser
Versuch wurde mit dem Azoinitiator 2 (vgl. vorstehend) durchgeführt. 3,5
ml DMAEMA (3,266 g, 20,77 mmol), 0,0204 g CuCl (0,206 mmol) und
0,0646 g Bipy (0,416 mmol) wurden vermischt, und nach 10 Minuten
wurde eine Lösung
des Initiators (0,1359 g, 0,206 mmol) in 3,5 ml Wasser zugesetzt.
Die Reaktion war bei 20°C
zu langsam, so dass nach 2 Stunden bei dieser Temperatur die Temperatur
auf 60°C
erhöht
wurde. In 1 Stunde wurde eine Umwandlung von etwa 11 % erreicht,
und das erhaltene Polymer hatte ein Molekulargewicht von 990 g/mol
(theoretisch: etwa 1700 g/mol) und eine PDI von 1,04. Die Polymerisationsgeschwindigkeit
war langsamer als mit dem Initiator auf Brombasis (Struktur 1).
Dies legte nahe, dass der Initiator bei der Polymerisation geladener
Monomerer Verwendung finden würde.
-
Beispiel 14. Polymerisation
von Dimethylaminomethacrylat. (Erläuternd, außerhalb des Bereiches des Patentanspruchs
1)
-
7
ml DMAEMA (6,531 g, 41,5 mmol), 0,0206 g CuCl (0,208 mmol) und 0,0658
g BiPy (0,421 mmol) wurden vermischt und 10 Minuten gerührt. Es
wurde eine klare braune Lösung
gebildet. Zu dieser Lösung
wurde eine Lösung
von 0,1355 g (0,205 mmol) Azoinitiator 2 in 7 ml Wasser zugesetzt.
Die Temperatur des Versuchs wurde bei 55°C gehalten. Der Fortschritt
der Polymerisation ist in der Tabelle 5 gezeigt. Tabelle
5.
-
POLYMERISATION
VON IONISCHEN MONOMEREN
-
Beispiel 15. Polymerisation
von Natrium-4-vinylbenzoat unter Verwendung von Azoinitiator 2.
(Dies ist auch die Herstellung eines wasserlöslichen Blockcopolymers.)
-
Es
ist berichtet worden, dass die wässrige
ATRP von 4-Vinylbenzoesäure-Natriumsalz
(VBA-Natriumsalz) eine schnelle Reaktion selbst bei Umgebungstemperatur
ist. Es wurde ein Versuch durchgeführt, um NaVBA in Wasser zu
polymerisieren. Der Katalysator wurde durch Zugabe von 0,0100 g
BiPy (0,064 mmol) zu 0,0047 g CuBr (0,033 mmol) in 0,25 ml Wasser
gebildet. Dann wurden 0,568 g (3,42 mmol) VBA, aufgelöst in 2,5
ml wässriger
1,7 M Lösung
von Natriumhydroxid (insgesamt 4,28 mmol NaOH) und am Ende 0,25
ml einer Lösung
von 0,0933 g (0,133 mmol) Me
1PEG-Ester von
Bromisobuttersäure
(M.W. 699 g/mol) als Initiator, aufgelöst in 1 ml 0,2 M NaOH zugesetzt
(die Menge des verwendeten Initiators betrug folglich 0,0334 mmol).
Die Mischung wurde bei 20–22°C gerührt. Die
Reaktionsmischung wurde viskos, und nach 10 Stunden war die Polymerisation
vollständig
(auf der Grundlage von NMR). Die Umwandlungsrate gegenüber der
Zeit ist nachstehend gezeigt. Tabelle
6.
-
Beispiel 16. Polymerisation
von Natrium-4-vinylbenzoat (NaVBA) in Wasser, initiiert durch Azoinitiator
2.
-
- Ziel DP = 100, 4-VBA – 0,5017
g (3,4 mmol), 1,7 M NaOH-Lösung,
CuPF6·4MeCN – 0,0132
g (0,035 mmol), BiPy – 0,0108
g (0,067 mmol), Azoinitiator 2 (auf Me1PEG-Basis)
- 22 μl,
60°C.
-
Die
Bedingungen sind die gleichen wie in der vorhergehenden Reaktion,
aber der Azoinitiator 2 wurde als Initiator verwendet, da es von
Interesse war, zu untersuchen, ob die Löslichkeit dieses Makroinitiators
eine Rolle in den Charakteristiken der End-Blockcopolymere spielt. Tabelle
7.
-
Die
Polymerisation ist relativ langsam, aber es liegt ein Anstieg der
Molekulargewichte mit der Umwandlung vor, und die PDI-Werte sind
recht niedrig bei Umwandlungen unter 50 %. Dieses Ergebnis zeigt
eine geregelte Polymerisation an.
-
Beispiel 17. Polymerisation
von Natrium-4-vinylbenzoat (NaVBA) in Wasser.
-
- Ziel DP = 100, 4-VBA – 0,5027
g (3,4 mmol), 1,7 M NaOH-Lösung,
CuPF6·4MeCN – 0,0121
g (0,034 mmol), BiPy – 0,0110
g (0,068 mmol), Azidinitiator – 5 μl, 30°C.
-
4-Vinylbenzoesäure (VBA)
wird in 2 ml einer Lösung
von NaOH (wenigstens 1 Stunde gespült) aufgelöst. Die erhaltene Lösung wird
zu einer wässrigen
Lösung
des Kupferkomplexes zugesetzt. Die Katalysatorkomplexlösung wurde
gebildet, indem zuerst die festen Substanzen entgast wurden, dann
werden 0,25 ml von Sauerstoff befreites Wasser und 0,05 ml NaOH-Lösung zugesetzt.
Dann wird der Initiator zugesetzt. Nach bestimmten Zeiten werden
Proben genommen, und die Polymerisationsreaktion wurde durch Vermischen
von 0,2 ml der Probe mit 5 ml Wasser und einigen Tropfen HCl (1:1)
gestoppt. Das ausgefallene Monomer und Polymer wurden filtriert
und getrocknet. Um die NMR-Spektren zu messen, wurde die trockene
Probe in D
2O unter Zugabe von Natriumdeuteroxid
aufgelöst.
Molekulargewichte können
auf verschiedene Weise gemessen werden, einschließlich Umwandlung
zu Methylester. Dieser Weg ist jedoch nicht optimal, da das Endpolymer
eine signifikante Menge der Reagenzien und auch etwas nicht um gesetzte
Polyvinylbenzoesäure
enthält.
Dies ist der Grund, weshalb nur einige der Proben bezüglich der
Molekulargewichte durch GPC in DMF analysiert wurden. Tabelle
8.
-
Obwohl
die Molekulargewichte sehr hoch sind, sind die PDI-Werte der erhaltenen
Polymere viel besser als in dem Fall des neuiralen Monomers DMAEMA.
-
Beispiel 18. Polymerisation
von Natrium-4-vinylbenzoat (NaVBA) in Wasser.
-
- Ziel DP = 100, 4-VBA – 0,5027
g (3,4 mmol), 1,7 M NaOH-Lösung,
CuPF6·4MeCN – 0,0123
g (0,034 mmol), BiPy – 0,0113
g (0,069 mmol), Azidinitiator – 5,2 μl, 50°C.
-
Die
Versuchsbedingungen waren die gleichen wie in Beispiel 17, aber
die Temperatur wurde erhöht, um
die Polymerisationsgeschwindigkeit zu erhöhen. Die Ergebnisse zeigen,
dass in diesem Beispiel die Polymerisation bereits recht schnell
ablief. Tabelle
9.
-
Der
mit einem Sternchen markierte Wert wurde erhalten, wenn die reine
Säure in
DMF aufgelöst
und direkt in die GPC injiziert wurde. Dies war die Endprobe, die
in diesem Versuch analysiert wurde, und zeigt, dass eine Umwandlung
in den Methylester nicht notwendig ist. Dies bedeutet, dass PDI-Werte
und Molekulargewichte, die nach der Umwandlung in den Ester bestimmt
werden, wahrscheinlich nicht verlässlich sind, und bessere Ergebnisse
werden ohne diese Reaktion erhalten.
-
Beispiel 19. Polymerisation
von Natrium-4-vinylbenzoat (NaVBA) in Wasser.
-
- Ziel DP = 100, 4-VBA – 0,5017
g (3,4 mmol), 1,7 M NaOH-Lösung,
CuPF6·4MeCN – 0,0124
g (0,036 mmol), BiPy – 0,0108
g (0,067 mmol), Azidinitiator – 6,5 μl, 50°C.
-
Die
Bedingungen sind die gleichen wie in der vorhergehenden Reaktion,
aber Azoinitiator 3 wird als Initiator anstelle von Azoinitiator
1 verwendet. Die anfängliche
Reaktionsmischung hatte eine grünliche
Farbe, und die erhaltene niedrigere Polymerisationsgeschwindigkeit
kann einer zufälligen
Oxidation des Katalysators zuzuschreiben sein. Die Reaktion wurde
bei noch höherer
Temperatur wiederholt. Tabelle
10.
-
Beispiel 20. Polymerisation
von Natrium-4-vinylbenzoat (NaVBA) in Wasser, initiiert durch Azoinitiator
3.
-
- Ziel DP = 100, 4-VBA – 0,5008
g (3,4 mmol), 1,7 M NaOH-Lösung,
CuPF6·4MeCN – 0,0132
g (0,035 mmol), BiPy – 0,0108
g (0,067 mmol), Azoinitiator – 6,5 μl, 60°C.
-
Die
Bedingungen waren die gleichen wie in der vorhergehenden Reaktion,
aber das als Initiator verwendete Azid 3 wurde 1 Stunde lang vor
dem Versuch mit Stickstoff gespült
(in dem vorherigen Fall wurde der Initiator nicht gespült). Tabelle
11.
-
Wie
vorstehend ersichtlich, ist die Polymerisation schneller als die
vorhergehende, obwohl noch langsamer als die Reaktion, in welcher
Azid 1 verwendet wurde. Es ist ersichtlich, dass eine Neigung zum
Anstieg von Molekulargewichten mit der Umwandlung besteht.
-
Als
Schlussfolgerung dieser Versuche ergibt die durch verschiedene Azide
in Wasser initiierte Polymerisation eine viel bessere geregelte
Polymerisation des geladenen Monomers NaVBA als des neutralen DMAEMA.
-
Beispiel 21. Polymerisation
von Natrium-4-vinylbenzoat (NaVBA) in Wasser, initiiert durch Azid
2.
-
- Ziel DP = 100, 4-VBA – 0,5031
g (3,5 mmol), 1,7 M NaOH-Lösung,
CuPF6·4MeCN – 0,0123
g (0,032 mmol), BiPy – 0,0109
g (0,067 mmol), Azid 2 (Me1PEG-Basis) – 23 ml,
Temperatur 40°C.
-
Die
Reaktionsbedingungen sind die gleichen wie in der vorhergehenden
Reaktion, aber das Azid 2 wurde als Initiator verwendet. Es wurde
gezeigt, dass die Reaktion mit diesem Initiator langsamer ist als
diejenige, die durch das Azid 1 initiiert wird. Es wurden genau
die gleichen Bedingungen wie in Beispiel 20 verwendet, um die Kinetiken
zu vergleichen. Tabelle
12.
-
Die
Polymerisation ist viel langsamer als das Beispiel, das durch Azid
3 initiiert wurde.