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Die
vorliegende Erfindung betrifft Agenzien zur Erhöhung der Fruchtbarkeit beim
Tier, insbesondere bei Weibchen, gewöhnlich beim Menschen.
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Inhibitoren von DP-IV
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Dipeptidylpeptidase IV
(DP-IV, auch
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Dipeptidylaminopeptidase
IV, DPP-IV, DAP-IV; EC 3.4.14.5) ist eine Serinpeptidase, die das
aminoterminale Dipeptid von Peptiden und Proteinen spaltet. Sie
erkennt Substrate, bei denen die N-terminale Sequenz X-Pro oder
X-Ala ist. Inhibitoren von DP-IV wurden als therapeutische Agenzien
zur Behandlung von Entzündungskrankheiten
und AIDS vorgeschlagen. Im Allgemeinen sind die bekannten Inhibitoren
von DP-IV Analoge des Substrats. Beispiele für DP-IV Inhibitoren sind die
in der
DD 296 075 A5 (Neubert
et al., November 1991), WO91/16339 (Bachovchin et al., Oktober 1991),
WO93/08259 (Bachovchin et al., April 1993), WO95/15309 (Jenkins
et al., Juni 1995), WO98/19998 (Vitthauer. Mai 1998), WO99/46272
(Scharpe et al., September 1999) und WO99/61431 (Demuth et al.,
Dezember 1999) offenbarten. Prodrogen von einigen dieser Inhibitoren
sind auch in der WO99/67278 und WO99/67279 (beide Demuth et al.,
Dezember 1999) beschrieben.
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In
der folgenden Tabelle sind allgemeine Arten von DP-IV Inhibitorverbindungen
und spezifische Beispiele davon dargelegt, die zu den für den Gebrauch
in der vorliegenden Erfindung bevorzugten gehören; außerdem sind die Patentveröffentlichungen
angegeben, aus deren größeren Auswahl
offenbarter Verbindungen diese Arten und Beispiele bezogen werden.
Es wird betont, dass alle in den angeführten DD- und WO-Spezifikationen
offenbarten DP-IV Inhibitoren in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
und für
vollständige
Informationen über
die betreffenden allgemeinen und spezielleren Formeln und individuellen
Verbindungen wird ausdrücklich
auf diese früheren
Spezifikationen verwiesen. In der folgenden Tabelle können die angegebenen
Pyrrolidin- und Thiazolidinringe zum Beispiel durch eine große Auswahl
anderer Heterozyklen unterschiedlicher Ringgrößen ersetzt werden und/oder
die angegebenen Amino-Acyl-Anteile können durch eine Reihe verschiedener
anderer Substanzen ersetzt werden, wie anhand der angegebenen Veröffentlichungen
gelehrt wird, um andere DP-IV Inhibitoren zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung zu erhalten.
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Polyzystisches Ovarsyndrom
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Das
polyzystische Ovarsyndrom (PCOS, Stein-Leventhal-Syndrom) ist ein Zustand, der durch
eine Verdickung der Eierstockkapsel und die Bildung mehrerer Follikelzysten
gekennzeichnet ist. Es führt
zu Unfruchtbarkeit und Amenorrhoe. Das Niveau zirkulierender Hormone
wird gestört – Luteinisierungshormon
(LH) und Steroide werden erhöht
und das follikelstimulierende Hormon (FSH) wird verringert. Es wurde
zwar vorgeschlagen, dass dies die Folge einer abnormen Sekretion
des Gonadotropin-Freisetzungshormons (GnRH) vom Hypothalamus ist,
doch bleibt der dem PCOS zugrunde liegende physiologische Defekt
Gegenstand von Spekulationen. Der Einsatz von Behandlungsplänen, die
den Anteil von LH und FSH steuern, kann zu einer erfolgreichen unterstützten Befruchtung
führen,
allerdings sind solche Pläne
gewöhnlich
komplex und teuer.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige Verwendung von Inhibitoren
von DP-IV, und zwar zur Behandlung von Unfruchtbarkeit, insbesondere
der humanen weiblichen Unfruchtbarkeit infolge von PCOS.
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Eine
solche Verwendung von DP-IV Inhibitoren bietet gegenüber aktuellen
Behandlungsplänen
viele Vorteile, die GnRH-Agonisten sowie FSH und LH beinhalten.
LH und FSH sind große
Peptide, die entweder von natürlichen
Quellen (im Allgemeinen vom Urin von postmenopausalen Frauen) isoliert
oder in Kultur unter Verwendung rekombinanter Zellen hergestellt
werden. Bei der Isolierung von Urin muss auf Risiken einer Krankheitsübertragung
und die Anwesenheit antigener Proteinkontaminanten geachtet werden.
Bei rekombinanten Hormonen ist die Übertragung humaner Pathogene
weniger wahrscheinlich, sie können
aber noch immer potentiell mit antigenem Protein kontaminiert sein
und sind wesentlich teurer als Urinproteine. Ferner haben rekombinante
Peptide im Allgemeinen kein vollständig „humanisiertes" Glycosylierungsmuster,
was zu Antigenität
und reduzierter Wirksamkeit führen
kann. GnRH-Agonisten sind im Allgemeinen Decapeptide, die eine Mehrstufensynthese
voraussetzen. Im Gegensatz dazu sind DP-IV Inhibitoren kleine Moleküle, die
ohne weiteres mit standardmäßigen Syntheseverfahren
zugänglich
sind. Sie sind nicht antigen, leicht zu reinigen und preisgünstig.
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Ein
weiterer Vorteil ist, dass DP-IV Inhibitoren in vielen Fällen nach
der oralen Verabreichung biologisch aktiv sind. Dies steht im Gegensatz
zu GnRH-Agonisten, FSH und LH, die alle durch Injektion verabreicht werden
müssen.
Folglich führt
der Gebrauch von DP-IV Inhibitoren zu einem weniger invasiven Protokoll,
das für
den Patienten weniger belastend ist.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen sind vor allem zur Behandlung
von Unfruchtbarkeit bei Frauen wirksam. Vorzugsweise steht die Unfruchtbarkeit
mit dem polyzystischen Ovarsyndrom in Zusammenhang. Die Zusammensetzung
ist dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Inhibitor von DP-IV beinhaltet.
Die Zusammensetzung kann ferner solche pharmazeutisch akzeptablen
Exzipienten enthalten, die in der Technik allgemein bekannt sind,
wie Verdünnungsmittel,
Träger,
Füllstoffe,
Bindemittel, Dispergiermittel, Stabilisatoren und dergleichen.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird eine Verbindung als ein Inhibitor
von DP-IV angesehen, wenn sie die Wirkung des Enzyms bei einer Konzentration
von 1 μM
inhibiert. Vorzugsweise inhibiert eine solche Verbindung die Wirkung
von DP-IV bei Konzentrationen unter 100 nM und inhibiert keine anderen
Enzyme bei Konzentrationen unter 1 μM. In der folgenden Tabelle
sind allgemeine Arten von DP-IV
Inhibitorverbindungen und spezifische Beispiele davon dargelegt,
die zu den für
den Gebrauch in der vorliegenden Erfindung bevorzugten gehören; außerdem sind
die Patentveröffentlichungen
angegeben, von deren größeren Auswahl offenbarter
Verbindungen diese Arten und Beispiele bezogen werden. Es wird betont,
dass alle in den angeführten
DD- und WO-Spezifikationen offenbarten DP-IV Inhibitoren in der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können, und für vollständige Informationen über die
betreffenden allgemeinen und spezifischen Formeln und individuellen
Verbindungen wird ausdrücklich
auf diese früheren
Spezifikationen verwiesen. In der folgenden Tabelle können die
angegebenen Pyrrolidin- und Thiazolidinringe zum Beispiel durch
eine große Auswahl
anderer Heterozyklen unterschiedlicher Ringgröße ersetzt werden und/oder
die angegebenen Amino-Acyl-Anteile können durch eine Reihe verschiedener
anderer Substanzen ersetzt werden, wie anhand der angegebenen Veröffentlichungen
gelehrt wird, um andere DP-IV Inhibitoren zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung zu erhalten.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Inhibitor
von DP-IV ein Aminoacylpyrrolidinnitril. Besonders bevorzugt werden
die in der WO95/15309 und WO98/19998 offenbarten Aminoacylpyrrolidinnitrile.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
zur Verabreichung an menschliche Patienten über eine beliebige der bekannten
Routen formuliert werden, einschließlich der oralen Verabreichung,
transmukosalen Verabreichung (wie bukkale, sublinguale, intranasale,
vaginale und rektale Verabreichung), transdermalen Verabreichung
oder Injektion (einschließlich
intravenöser,
intramuskulärer
und subkutaner Injektion). Eine bevorzugte Verabreichungsroute ist
die orale Verabreichung. In diesem Fall wird die Zusammensetzung geeigneterweise
als eine Tablette oder Kapsel formuliert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine neue Verwendung von Verbindungen,
die bekanntlich Inhibitoren von DP-IV sind, als therapeutische Agenzien
zur Behandlung von Unfruchtbarkeit bereit, insbesondere humane weibliche
Unfruchtbarkeit infolge des polyzystischen Ovarsyndroms.
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Die
Behandlung kann die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
beinhalten, die eine therapeutisch wirksame Menge eines Inhibitors
von DP-IV alleine oder in Verbindung mit anderen Agenzien, wie die
zuvor beschriebenen, umfasst. Die Verabreichung kann in einer einzigen
Dosis oder in unterteilten Dosen erfolgen, die in Abständen von
beispielsweise 2 bis 6 Stunden genommen werden. Die Behandlung kann über einen
einzigen Tag oder einen Zeitraum von mehreren Tagen oder Wochen
erfolgen, bis ein geeigneter klinischer Endpunkt erreicht wird.
Beispiele für
geeignete Endpunkte sind die Empfängnis (im Falle einer nicht
unterstützten
Befruchtung) und die erfolgreiche Ernte unbefruchteter Eizellen
oder die erfolgreiche Implantation des Embryos (im Falle einer unterstützten Befruchtung).
Die Einzelheiten des Dosierungsplans und der Behandlungsdauer werden
vom zuständigen
Arzt festgelegt.
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Beispiele
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1. Beispiel. Herstellung
von Inhibitoren
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Die
Inhibitoren von DP-IV können
mit den in der Literatur erläuterten
Verfahren hergestellt werden. Die Synthese von Aminoacylpyrrolidinnitrilen
ist in der WO95/15309 und der WO98/19998 beschrieben. Das folgende
Verfahren veranschaulicht diese Verfahren.
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Beispiel
1A – Synthese
von (2S)-N-Isoleucylpyrrolidin-2-carbonitril
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(a) tert-Butyloxycarbonyl-isoleucylprolinamid
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In
eine gerührte
Suspension von Prolinamidhydrochlorid (225 mg, 1,50 mmol) in trockenem
Dichlormethan (15 ml) wurde Diisopropylethylamin gegeben, um eine
klare basische (pH 9) Lösung
zu erhalten. N-(tert-Butyloxycarbonyl-isoleucyloxy)succinimid (328 mg, 1,0
mmol) wurde in einer Portion zugegeben und das Gemisch wurde 16
Stunden lang bei Raumtemperatur unter einer Stickstoffatmosphäre gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde in vacuo verdampft und der Rest wurde zwischen Ethylacetat
und 0,3 N Kaliumhydrogensulfatlösung
aufgeteilt. Die organische Lage wurde mit gesättigter Natriumhydrogencarbonatlösung, Wasser und
Lake gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und in vacuo konzentriert. Der Rest wurde
durch Filtration durch einen kurzen Stopfen aus Silikagel gereinigt,
und eine Elution fand mit Hexan/Ethylacetat (10:90) und dann Ethylacetat
statt. Eine Konzentration des produkthaltigen Eluats brachte die
Titelverbindung als ein farbloses, schäumendes Glas hervor; 301 mg
(92%).
1H NMR (CDCl3): δ 6,90 (1H,
br, s); 5,51 (1H, br, s); 5,18 (1H, d, J = 9,6 Hz); 4,62 (1H, dd,
J = 2,6 & 7,0
Hz); 4,29 (1H, dd, J = 8,4 & 9,2
Hz); 3,79–3,58
(2H, m); 2,36 (1H, m); 2,09–1,57
(5H, m); 1,43 (9H, s); 1,17 (1H, m); 0,95 (3H, d, J = 6,6 Hz); 0,90
(3H, t, J = 7,3 Hz) ppm.
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(b) (2S)-N-(tert-Butyloxycarbonyl-isoleucyl)pyrrolidin-2-carbonitril
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Zu
einer gerührten
Lösung
des Amids aus Teil (a) (203 mg, 0,62 mmol) in trockenem Pyridin
(10 ml) wurde unter einer Stickstoffatmosphäre Imidazol (84 mg, 1,24 mmol)
gegeben. Das Gemisch wurde auf –35°C gekühlt und
anschließend
wurde Phosphoroxychlorid (0,25 ml, 2,48 mmol) tropfenweise zugegeben.
Das Gemisch wurde 1 Stunde lang gerührt; während dieser Zeit ließ man die
Temperatur auf –20°C ansteigen
und das Lösungsmittel
wurde in vacuo verdampft. Der Rest wurde durch Chromatographie auf
Silikagel gereinigt, um die Titelverbindung als ein farbloses Öl zu erhalten;
Ausbeute 180 mg (94%).
1H NMR (CDCl3): δ 5,14
(1H, d, J = 9,2 Hz); 4,80 (1H, dd, J = 2,6 & 7,1 Hz); 4,22 (1H, dd, J = 7,9 & 9,1 Hz); 3,81
(1H, m); 3,71 (1H, m); 2,30–2,12
(4H, m); 1,75 (1H, m); 1,60 (1H, m); 1,42 (9H, s); 1,19 (1H, m);
0,97 (3H, d, J = 6,9 Hz); 0,91 (3H, t, J = 7,3 Hz) ppm.
13C NMR (CDCl3): δ 171,7; 155,6;
118,0; 79,6; 56,0; 46,5; 46,0; 37,8; 29,6; 28,1; 25,0; 24,2; 15,2;
10,9 ppm.
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(c) (2S)-N-(Isoleucyl)-pyrrolidin-2-carbonitriltrifluoracetat
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Das
Nitril aus Teil (b) wurde in Trifluoressigsäure gelöst und die Lösung wurde
bei Raumtemperatur 1 Stunde lang gerührt. Das Lösungsmittel wurde in vacuo
verdampft und der Rest wurde in Wasser gelöst. Die Lösung wurde lyophilisiert, um
die Titelverbindung als einen weißen lockeren Feststoff zu erhalten;
Ausbeute 60 mg.
FAB Massenspek.: Berechnet m/e 209,3; gefunden
210,2 (M + H)+
1H
NMR (D2O): δ 4,3 (1H, m); 3,64 (1H, d, J
= 5,6 Hz); 3,16 (2H, m); 1,86–1,48
(5H, m); 0,98 (1H, m); 0,68 (1H, m); 0,51 (3H, d, J = 6,9 Hz); 0,38
(3H, t, J = 7,3 Hz) ppm.
13C NMR (D2O) δ 169,7;
119,7; 57,3; 48,6; 48,1; 36,9; 30,2; 25,8; 24,5; 15,4; 11,5 ppm.
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Beispiel
1B – Synthese
von (2S)-N-((2'S)-2'-Amino-3',3-dimethylbutanoyl)pyrrolidin-2-carbonitril
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Die
Herstellung erfolgte mit dem Verfahren aus Beispiel 1A, indem das
Isoleucinderivat durch das entsprechende tert-Butylglycinderivat
ersetzt wurde.
1H NMR (CD3OD): δ 4,86–4,81 (1H,
m); 4,04 (1H, s); 3,77–3,71
(2H, m); 3,34 (2H, s); 2,34–2,08
(4H, m); 1,14 (9H, s) ppm.
13C NMR
(CD3OD): δ 167,40,
117,99, 58,78, 46,53, 34,21, 29,54, 25,22, 25,03 ppm.
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Beispiel 2. Tiermodell
menschlicher Unfruchtbarkeit
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ZDF-(Zucker
Diabetic Fatty)-Ratten werden als ein geeignetes Modell zum Demonstrieren
der potentiellen Nützlichkeit
therapeutischer Agenzien bei menschlicher Fruchtbarkeit, insbesondere
infolge von PCOS, angesehen. Der hormonelle Status dieser Tiere
verändert
sich, wenn sie fettleibig werden, was mit der menschlichen Krankheit übereinstimmt,
bei der ein Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und PCOS nahe gelegt
wird.
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Tiere
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Fettleibige
ZDF-Männchen
und -Weibchen sowie fruchtbare schlanke Männchen und Weibchen wurden
in einzelne Käfige
gesetzt und mit Purina 5008 (6,5% Fett) gefüttert. Im Alter von 6,5 Wochen
wurden die fettleibigen Ratten zufällig in 3 Gruppen unterteilt:
- 1. Kontrollgruppe – fettleibige ZDF-Ratten (n
= 8), mit Vehikel behandelt.
- 2. Einmal pro Tag behandelte Gruppe – fettleibige ZDF-Ratten (n = 8), denen
die Verbindung aus Beispiel 1B einmal pro Tag oral verabreicht wurde
(10 mg/kg/Tag).
- 3. Zweimal pro Tag behandelte Gruppe – fettleibige ZDF-Ratten (n
= 8), denen die Verbindung aus Beispiel 1B zweimal pro Tag oral
verabreicht wurde (10 mg/kg/Tag).
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Verfahren
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Am
Ende der Studie wurden Blut und Hypophysenhinterlappenextrakte von
schlanken und fettleibigen Ratten gesammelt. Hyophysen-LH- und Plasmatestosteronkonzentrationen
wurden durch Radioimmunoassay gemessen. Die östrische Zyklizität wurde
durch die Beobachtung eines Scheidenabstrichs beurteilt.
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2.1 Hypophysen-LH
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Hypophysenhinterlappenextrakte
fettleibiger Ratten enthielten mehr LH als die schlanker Ratten
(8,1 ± 0,6 μg/Hypophysenhinterlappenextrakt
vs 6,3 ± 0,6 μg/Hypophysenhinterlappenextrakt
für jeweils
die fettleibigen und die schlanken Ratten; p < 0,05). Eine Behandlung fettleibiger
Ratten mit der Verbindung aus Beispiel 1B normalisierte den Hypophysen-LH-Gehalt
auf die Werte der schlanken Ratten (8,1 ± 0,6 μg/Hypophysenhinterlappenextrakt
vs 5,2 ± 0,4 μg/Hypophysenhinterlappenextrakt
für jeweils
die Kontroll- und die behandelten fettleibigen Ratten; p < 0,05).
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2.2 Plasmatestosteron
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Die
Plasmatestosteronwerte fettleibiger Männchen waren niedriger als
die schlanker Männchen
(1145 ± 328
ng/ml vs 2410 ± 239
ng/ml für
jeweils die fettleibigen und die schlanken Ratten; p < 0,05). Eine Behandlung
der fettleibigen Ratten mit der Verbindung aus Beispiel 1B normalisierte
die Plasmatestosteronwerte auf die Werte schlanker Ratten (2410 ± 239 ng/ml
vs 2392 ± 759
ng/ml für
jeweils die schlanken und die behandelten fettleibigen Ratten, NS).
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2.3 Zyklizität
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Fettleibige
Weibchen hatten im Vergleich zu schlanken Ratten eine abnorme östrische
Zyklizität.
Eine Behandlung mit der Verbindung aus Beispiel 1B normalisierte
die östrische
Zyklizität
bei fettleibigen weiblichen Ratten.
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Die
erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass Inhibitoren von DP-IV zur Behandlung
von Unfruchtbarkeit bei sowohl weiblichen als auch männlichen
Patienten, insbesondere bei PCOS, von Nutzen sind.
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3. Beispiel. Pharmazeutische
Formulierung
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3A – 50-mg-Tablette
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Tabletten
mit einer äquivalenten
Menge von 50 mg der Verbindung aus Beispiel 1A als Wirkstoff werden
mit den folgenden Bestandteilen hergestellt:
Verbindung
aus Beispiel 1A (als Trifluoracetatsalz) | 154,5
g |
Maisstärke | 53,5
g |
Hydroxypropylcellulose | 13,5
g |
Carboxymethylcellulosecalcium | 11,0
g |
Magnesiumstearat | 2,0
g |
Lactose | 165,5
g |
Gesamt | 400,0 g |
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Die
Materialien werden vermischt und dann gepresst, um 2000 200-mg-Tabletten
zu erhalten, die jeweils eine äquivalente
Menge von 50 mg der freien Base der Verbindung aus Beispiel 1A enthalten.
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3B – 100 mg Vaginalzäpfchen
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Zur
vaginalen Verabreichung geeignete Zäpfchen, die eine äquivalente
Menge von 100 mg der Verbindung aus Beispiel 1A als Wirkstoff enthalten,
werden mit den folgenden Bestandteilen hergestellt:
Verbindung
aus Beispiel 1A (als Trifluoracetatsalz) | 154,5
g |
Maisstärke | 210,0
g |
Kolloidsilika | 2,5
g |
Povidon
30 | 49,0
g |
Magnesiumstearat | 23,0
g |
Adipinsäure | 57,0
g |
Natriumbicarbonat | 43,0
g |
Natriumlaurylsulfat | 5,0
g |
Lactose | 456,0
g |
Gesamt | 1000,0 g |
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Die
Materialien werden vermischt und dann gepresst, um 1000 1-g-Zäpfchen zu
erhalten, die jeweils eine äquivalente
Menge von 100 mg der freien Base der Verbindung aus Beispiel 1A
enthalten.
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Ein
oder mehrere DP-IV Inhibitor(en) können als die einzige Komponente
verwendet werden, die für die
angegebenen Zwecke der Zusammensetzung und des Verfahrens der Erfindung
aktiv ist.