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Die
Erfindung betrifft ein neuartiges Verfahren zur Produktion von aromatischen
Monocarbonsäuren und
Polycarbonsäuren
durch homogene katalytische Oxidation der aromatischen Verbindung,
welche wenigstens einen oxidierbaren Substituenten trägt, der
einem Kohlenstoffatom des aromatischen Systems direkt benachbart
ist.
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Verfahren
zur Herstellung von aromatischen Monocarbonsäuren und Polycarbonsäuren sind
aus der Literatur gut bekannt. Üblicherweise
werden sie in flüssiger
Phase in einem kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Verfahren
durchgeführt.
Als Substrate werden aromatische Verbindungen verwendet, die wenigstens einen
oxidierbaren Substiuenten haben, der einem Kohlenstoffatom des aromatischen
Systems direkt benachbart ist. Dabei ist mit dem Begriff „oxidierbarer
Substituent" jeder
Substituent gemeint, der ein Kohlenstoffatom hat, das direkt an
ein aromatisches Systems gebunden ist, und der durch die Oxidation
in eine Carboxylgruppe überführt wird.
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Das
Oxidationsmittel ist üblicherweise
gasförmiger
molekularer Sauerstoff, der bevorzugt mit einem Inertgas verdünnt ist.
Dabei ist es naheligend daß bevorzugt
Luft (die optional mit molekularem Sauerstoff angereichert sein
kann) als gasförmige
Mischung in den allermeisten Fällen
für diesen
Zweck verwendet wird. Normalerweise wird zur Durchführung der
Oxidationsreaktion als Lösungsmittel
eine wässerige
organische Säure,
bevorzugt Essigsäure,
mit einem üblichen
Wassergehalt von 2 bis 5 % hat, verwendet.
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Diese
Reaktionen werden in Gegenwart von katalytisch aktiven Komplexen,
die im allgemeinen aus einem oder mehreren Metallen bestehen, zusammen
mit einem geeigneten Aktivator verwendet. Die Katalysatoren liegen üblicherweise
in Form ihrer Salze vor, die im Reaktionsmedium löslich sind.
Das Metall dient zur Katalysierung der jeweiligen Oxidationsreaktion,
während
der Aktivator dazu dient, das Metall (dessen Oxidationsstufe während der
Katalyse reduziert wird) wieder in seine ursprüngliche Oxidationsstufe zu überführen, so
daß die
katalytische Aktivität
wieder hergestellt und die weitere Verwendung möglich ist. Auch der Aktivator kann
ein Metall sein, welches ebenfalls bevorzugt in Form eines im Reaktionsmedium
löslichen
Salzes vorliegt. Alternativ können
organische Verbindungen mit Carbonylfunktionen verwendet werden,
wie beispielsweise Ketone oder aliphatische Aldehyde, bevorzugt
sind Acetaldehyde oder molekulares Brom.
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Die
DE 11 475 471 offenbart
eine Methode zur Herstellung von Phthalsäuren durch katalytische Oxidation
der entsprechenden Alkanvorstufe in flüssiger Phase. Die Vorstufe
wird nicht in einem geeigneten Lösungsmittel
gelöst,
sondern wird selbst als Lösungsmittel
eingesetzt.
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Das
britische Patent GB-1 063 964 beschreibt ein Verfahren zur Produktion
von aromatischen Monocarbonsäure
und Polycarbonsäuren,
welches bevorzugt bei Temperaturen zwischen 80 und 130 °C und Drücken von
1 bis 60 kg/cm2 in Gegenwart katalytisch
aktiver Komplexe, die überwiegend
auf Zirconium und Cobalt basieren, durchgeführt wird.
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Das
US-Patent mit der Nummer 9,112,992 beschreibt die Herstellung aromatischer
Säuren
bei Temperaturen zwischen 100 und 275 °C unter Verwendung von Metallen
der Gruppen IIIA und IVA des Periodensystems der Elemente (Gruppe
IIIB und IVB nach der neuen Benennung, übernommen, z. B. von Perry,
Chemical Engineers Handbook, VI edition, 1984). Speziell Zirconium
und Hafnium werden zur Erhöhung
der Kinetik der Oxidationsreaktion im Vergleich zu denen, die aus
den katalytisch aktiven Komplexen, Cobalt und Mangan in Gegenwart
von Brom als Aktivator basieren, verwendet.
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Die
europäische
Patentanmeldung
EP 0 475 926 beschreibt
ein Verfahren zur Produktion von aromatischen Polycarbonsäuren, das
einen auf Mangan und Cobalt basierenden katalytisch aktiven Komplex
verwendet und bei Temperaturen zwischen 100 und 220 °C sowie Drücken von
100 kPa oder höher
durchgeführt wird.
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Die
internationale Patentanmeldung WO 98/29378 beschreibt einen katalytisch
aktiven Komplex, der in Abwesenheit von Brom arbeitet, mit:
- 1. wenigstens einem Metall, das eine Oxidationsstufe
größer 2 hat,
der Gruppe VIIIA des Periodensystems, bevorzugt sind Ruthenium,
Iridium, Paladium, Platin; und/oder wenigstens ein Metall aus der
Gruppe VIIA, bevorzugt Rhenium; und/oder Cer; und
- 2. wenigstens einem Metall aus der Gruppe IVA des Periodensystems
der Elemente, bevorzugt sind Zirconium und/oder Hafnium; wobei das
katalytisch aktive Paar Cer-Zirconium zur Ausführung der Erfindung den bevorzugten
Komplex bildet.
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N.B.
die Gruppen VIIIA, VIIA und IVA entsprechen wie oben aufgeführt, den
Gruppen VIII, VIIB und IVB entsprechend der neu übernommenen Benennung, z. B.
durch Perry, Chemical Engineers',
Handbook, VI edition.
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Der
in der WO 98/29378 beschriebene katalytisch aktive Komplex wird
zur Herstellung von aromatischen Monocarbonsäuren und Polycarbonsäuren, bevorzugt
aus meta- und para-Xylol, bei Temperaturen zwischen 90 und 150 °C, bevorzugt
zwischen 105 und 115 °C
und bei Drücken
zwischen 1 bis 20 barg, bevorzugt zwischen 2 bis 5 barg durchgeführt.
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Schließlich offenbaren
die US-5,527,957, WO 93/24440, WO 97/30963 und die WO 92/18454 Prozesse
zur Herstellung von Polycarbonsäuren
durch katalytische Oxidation in flüssiger Phase aus den entsprechenden
Vorstufen, wobei die Filterstufe zur Abtrennung des Endproduktes
bei hohen Drücken
und Tem peraturen durchgeführt
wird, wohingegen die WO 96/111899 ein Verfahren zur Herstellung
von Polycarbonsäuren offenbart
bei dem der überwiegende
Teil des Filtrates, welches aus der Filterstufe erhalten wird, in
den Oxiationsreaktion zurückgeführt wird.
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Die
oben aufgeführten
fünf Dokumente
beziehen sich allerdings auf Oxidationsprozesse, die in Gegenwart
von Brom als Aktivator durchgeführt
werden, dessen aktivierende Wirkung bei Temperaturen zwischen 150
und 250 °C
und Drücken
von wenigstens 20 bis 25 barg eintritt. Durch die aufwendigen Verfahrensbedingungen
müssen
die entsprechenden Anlagen aus besonders resistenten Materialien,
wie Titan oder seinen Legierungen hergestellt sein. Dies führt zu erhöhte Kosten.
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Es
besteht daher der Bedarf an einem Verfahren zur Herstellung von
aromatischen Monocarbonsäuren
und Polycarbonsäuren
das ohne die Verwendung von Brom auskommt.
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Aromatische
Monocarbonsäuren
und Polycarbonsäuren
haben eine sehr geringe Löslichkeit
in den für die
Oxidationsreaktion üblicherweise
verwendeten Lösungsmitteln
der oben beschriebenen Art. Aus diesem Grund können sie einfach durch Filtration
vom Reaktionsmedium abgetrennt werden.
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Der
zur Herstellung der Mono- und Polycarbonsäuren verwendete katalytisch
aktive Komplex wird üblicherweise
dadurch erhalten, daß wenigstens
ein Metall, das katalytische Aktivität aufweist, zusammen mit dem
Aktivator durch Vermischen mit dem Reaktionsmedium erhalten wird.
Die katalytisch aktive Stufe des Komplexes wird üblicherweise nicht sofort erhalten,
sondern im jeweiligen Fall nach einem Zeitraum zwischen 30 und 90
min. Die Bildung des Komplexes kann leicht mit dem bloßen Auge
beobachtet werden, weil sie von einer deutlichen Farbänderung
der Reaktionsmischung begleitet ist.
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Der
so gebildete katalytische Komplex ist allerdings ein relativ unstabiles
System. Wird er nicht innerhalb einer kurzen Periode verwendet,
unterliegt er der Zersetzung. Dies führt zu einer erniedrigten Oxidationsstufe
des Metalls und der Komplex verliert seine katalytische Aktivität. Auch
die Zersetzung des katalytisch aktiven Komplexes kann leicht mit
dem bloßen
Auge erkannt werden, da die Lösung
allmählich
zu ihrer ursprünglichen
Farbe zurückkehrt.
In dem Filtrat, was von der Herstellung der Mono- und Polycarbonsäuren herrührt, beginnt
dieser Zersetzungsprozeß fast
augenblicklich nach der Filtration und ist üblicherweise innerhalb weniger
Stunden abgeschlossen.
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Es
liegt auf der Hand, daß die
Zersetzung des katalytisch aktiven Komplexes unerwünscht ist
und nicht nur die Oxidationskapazität herabsetzt (und daher zu
einer verminderten Ausbeute des gesamten Produktionszyklus führt), sondern,
was wesentlich wichtiger ist, zu einer substantiellen Herabsetzung
seiner Selektivität
führt,
mit der Konsequenz, daß Mischungen
verschiedenartiger Produkte gebildet werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines neuen Verfahrens
zur kontinuierlichen Herstellung von Monocarbonsäuren und/oder Polycarbonsäuren, wie
z. B. Benzoesäure,
Terephthalsäure,
Isophthalsäure,
Trimesinsäure
und 2,6-Naphthalindicarbonsäure,
durch Oxidation in flüssiger
Phase der entsprechenden alkylierten aromatischen Kohlenwasserstoffe
ohne Verwendung von Brom, um die oben dargelegten Nachteile zu überwinden.
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Insbesondere
bezieht er sich auf ein Verfahren, das bei Temperatur- und Druckbedingungen
arbeitet, die niedriger sind als die, der auf Brom basierenden Standardprozesse,
und in dem der Großteil
des katalytisch aktiven Komplexes in den Reaktor zurückgeführt wird,
ohne daß eine
substantielle Verminderung seiner Selektivität und Aktivität eintritt.
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Das
neue Verfahren zur Herstellung von Monocarbonsäuren und Polycarbonsäuren, welches
den Hauptgegenstand der Erfindung bildet; weist folgende Schritte
auf (a) eine katalytische Oxidierung der entsprechenden aromatischen
Vorstufen in flüssiger
Phase in Gegenwart von gasförmigem
Sauerstoff; (b) Filtrieren des Endproduktes; (c) Zurückführen wenigstens
eines Teils des Filtrates aus der Filtrationsstufe in den Oxidationsreaktor;
dadurch charakterisiert, daß die
genannten Schritte (a) bis (c) in einem geschlossenen kontinuierlich
arbeitenden Zyklus unter im wesentlichen gleichen Druck- und Temperaturbedingungen
ausgeführt
werden.
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Entsprechend
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die Stufen (a) bis (c) bei gleichen Druck-
und Temperaturbedingungen gehalten, während wenigstens Teile der
Abgase der Oxidationsreaktion zurückgeführt werden. Die Schritte (a)
katalytische Oxidierung der aromatischen Vorstufe in flüssiger Phase
in Gegenwart von gasförmigem
Sauerstoff; (b) Filtrieren des Endproduktes; (c) Zurückführen wenigstens
eines Teils des Filtrates aus der Filtrationsstufe in den Oxidationsreaktor
werden bevorzugt bei Drücken zwischen
1 bis 20 barg, bevorzugter zwischen 2 und 10 barg und bei Temperaturen
zwischen 90 und 150 °C, bevorzugt
zwischen 100 und 140 °C
durchgeführt.
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Entsprechend
eines weiteren bevorzugten Aspektes der Erfindung werden mehr als
50 Gew.-% des Filtrates der Filtrationsstufe in den Oxidationsreaktor
unter im wesentlichen gleichen Druck- und Temperaturbedingungen,
wie sie in der Filtrationsstufe herrschen, zurückgeführt. Entsprechend einer bevorzugten
Ausführungsform
werden 60 bis 100 Gew.-% des Filtrates der Filtrationsstufe in den
Oxidationsreaktor zurückgeführt, bevorzugter
sind 80 bis 100%.
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Die
Filtrate können
direkt in den Oxidationsreaktor zurückgeführt werden oder sie können zuvor
mit der Lösung,
die die alkylierten aromatischen Kohlenwasserstoffe enthält, gemischt
und dem Reaktor zugeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren
kann in Verbindung mit vielfältigen
katalytisch aktiven Komplexen, die aus dem Stand der Technik bekannt
sind, durchgeführt
werden, üblicherweise
mit dem katalytisch aktiven Komplexen der WO 98/29378, die als in
der vorliegenden Beschreibung aufgeführt gelten. Des weiteren kann das
Verfahren auch in Verbindung mit katalytisch aktiven Komplexen,
in denen das Metall durch Carbonylverbindung aktiviert ist, oder
durch andere Metalle, die gemeinsam ein Oxidationsreduktionspaar
bilden, verwendet werden. Bevorzugt werden die Metalle zur Bildung
des Katalysators aus der Gruppe VIII (Perry Chemical Engineers' Handbook, VI edition)
und Cer ausgewählt.
Die Carbonylgruppen haltigen Aktivatoren werden bevorzugt von Acetaldehyd,
seinen Polymeren und Methylethylketon gebildet, während die
metallischen Aktivatoren bevorzugt Zirconium und Hafnium sind. Entsprechend
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht der katalytisch aktive Komplex aus einer Mischung
aus Cobalt- und Zirconiumsalzen oder Cer- und Zirconiumsalzen. Das
Reaktionsmedium besteht üblicherweise
aus aliphatischen C1–C6
Säuren
oder Mischungen dieser. Bevorzugt ist Essigsäure, die 75 bis 80 Gew.-% der
Reaktionsmischung ausmacht. Der Wassergehalt dieser Säuren sollte
bevorzugterweise nicht über
4 bis 12 Gew.-% liegen. Das Substrat der Oxidationsreaktion oder
die alkylierten aromatischen Kohlenwasserstoffe bilden 15 bis 20
Gew.-% der Reaktionsmischung.
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Die
bevorzugten Filter für
das erfindungsgemäße Verfahren
sind sogenannte „Hochdruck"-Filter, im vorliegenden
Fall üblicherweise
Bandfilter (Pannevis oder Rundfilter, wie der Bird-Young Rotary
Filter) von Bird Filters, vom Typ, der den Arbeitsdruck üblicherweise
durch einen zusätzlichen
Inertgasstrom konstat hält.
Entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
der Inertgasstrom durch wenigstens einen Teil der Abgase ersetzt
werden, die aus dem Oxidationsreaktor kommen. Üblicherweise bestehen diese
Abgase aus dem Oxidationsrückstand
und den sekundären
Produkten der Oxidationsreaktion und tragen ihrerseits dazu bei,
den Filter unter konstanten Arbeitsbedingungen, wie oben beschrieben,
zu halten. Bevor die oben genannten Abgase zum Filter geführt werden,
können
sie optional über
eine Kondensationsstufe geführt
werden.
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Die
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist in 1 wiedergegeben und soll diese
nicht beschränken.
Das Ausführungsbeispiel
bezieht sich auf die Oxidation von para-Xylol zur Bildung von Terephthalsäure. Das
aufgeführte
Verfahren kann natürlich
in Verbindung mit anderen Reaktionen oder Arbeitsstufen, die typischerweise
zur Produktion von Carbonsäuren
verwendet werden und für
den Fachmann nahe liegend sind, benutzt werden. In diesem Zusammenhang
sind beispielsweise die Reinigungsschritte, die in den US-Patenten
US-4,126,638 und US-4,629,715 beschrieben sind, zu nennen. Anhand
der oben genannten 1 wird das Verfahren näher erläutert: Die
aus dem Lösungsmittel,
den Ausgangsverbindungen und dem katalytisch aktiven Komplex bestehende
Reaktionsmischung (1) wird durch den Wärmeaustauscher E1 geführt, bis
sie eine Temperatur zwischen 90 und 150 °C erreicht, bevorzugt 100 bis
140 °C.
Anschließend
wird sie in den Reaktor R1 überführt, bis
ein Druck zwischen 1 bis 20 barg erreicht wird, bevorzugt 2 bis
10 barg. Nachdem die Oxidationsreaktion gestartet wurde, wird weitere
Reaktions mischung (1) dem Reaktor zugeführt, ohne daß sie den
Wäremaustauscher
E1 passiert. Zur gleichen Zeit wird mit der Rückgewinnung der Suspension
(2), die die Reaktionsprodukte enthält, begonnen. Die Suspension
wird durch den Filter F1 geschickt, der bei Drücken von 1 bis 20 barg arbeitet,
bevorzugt zwischen 2 bis 10 barg. Die Filtrate (3) aus
der Filterstufe werden dann durch Pumpen P3 bei im wesentlichen
gleichen Druckbedingung, wie sie in der Filterstufen herschen, durch
den Wärmeaustauscher
E1 in den Reaktor R1 überführt. Wobei
das Passieren des Wärmeaustauscher
zum Halten der Temperaturbedingungen üblicherweise nicht notwendig
ist. Währenddessen
werden die Abgase (4) wenigstens teilweise wieder zum Filter
F1 zurückgeführt, um
den gesamten Zyklus unter einheitlichen Arbeitsdruck- und Temperaturbedingungen
zu halten. Die Menge des zurückgeführten Abgases
ist nicht vorherbestimmbar, da sie von der technischen und strukturellen
Auslegung der Anlage abhängt.
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Die
Erfindung bezieht sich demgemäß auch auf
Anlagen zur Produktion von aromatischen Monocarbonsäuren und
Polycarbonsäuren
durch katalytische Oxidation der entsprechenden aromatischen Vorstufen in
flüssiger
Phase in Gegenwart von gasförmigem
Sauerstoff, wobei die Anlage einen Oxidationsreaktor und einen Filter,
der stromabwärts
des Oxidationsreaktors vorgesehen ist, aufweist; mit folgenden Merkmalen:
- a) Beide, der Oxidationsreaktor und der Filter
werden unter gleichen Druck- und Temperaturbedingungen betrieben;
- b) mehr als 50 % des Filtrates der Filterstufe werden unter
im wesentlich gleichen Druck- und Temperaturbedingen, wie in der
Oxidations- und Filtrationsstufe, in den Oxidationsreaktor zurückgeführt; und
- c) wenigstens ein Teil des entweichenden Gases aus dem Oxidationsreaktor
wird zum Druckfilter geführt.
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Die
Art des Reaktors zur Realisierung der Erfindung ist nicht ausschlaggebend
und demnach sind übliche
Oxidationsreaktoren, die aus dem Stand der Technik bekannt sind,
verwendbar.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Anlage
ermöglichen
eine substantiell erhöhte
Ausbeute des Verfahrens im Vergleich zu klassischen Verfahren, die
das Zurückführen eines überwiegenden
Teils des Filtrates bei gleichen Druck- und Temperaturbedingungen
der Oxidations- und Filterstufe sowie die Zurückführung wenigstens eines Teils
der Abgase nicht vorsehen. Die Ausbeute ist ausgedrückt in Kilogramm
der aromatischen Monocarbonsäure
und Polycarbonsäure
pro m3 flüssiger Phase des Reaktors pro Jahr.
Des weiteren kann die Selektivität
der katalytischen Oxidation beträchtlich
gesteigert werden, was zu einem fast vollständigen Verschwinden der Nebenprodukte
des Oxidationsprozesses führt.
Dies wiederum erübrigt
die Reinigung der Filtrate vor der Zurückführung in den Oxidationsreaktor
im wesentlichen.
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Schließlich wurde
auch beobachtet, daß es
zweckmäßig ist
sowohl die flüssige
Phase im Filter als auch das Filtrat in ständigem Kontakt mit wengistens
einem Teil der Abgase, die aus der Oxidationsstufe kommen, zu halten,
da hierdurch die Zersetzung des katalytisch aktiven Komplexes wesentlich
herabgesetzt ist.
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Diese
und weitere Aspekte der Erfindung werden in den folgenden Beispielen
dargelegt und sind im Hinblick auf die Erfindung nicht beschränkend zu
verstehen.
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Beispiel 1
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Zum
Anfahren werden in dem Reaktor, der über ein Volumen von 50 Litern
verfügen
sollte, 25 kg der Reaktionsmischung, mit folgender Zusammensetzung
in Gewichtsprozent vorgelegt:
para-Xylol | 15% |
Eisessig | 80% |
H2O | 5% |
Cobaltacetat-Tetrahydrat | 936
g |
Zirconiumacetat | 90
g |
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Die
Temperatur der Mischung wird auf 90 °C erhöht. Es wird Luft eingeblasen
und die Temperatur erhöht,
bis 100 °C
und ein Druck von 8 barg erreicht sind. Nach etwa 60 Minuten wird
die Reaktionsmischung smaragdgrün.
Nach 310 min. ist die Oxidationsreaktion abgeschlossen. Ab jetzt
wird die Suspension der Terephthalsäure kontinuierlich zum Filter
geführt,
während
zur gleichen Zeit para-Xylol, das Filtrat, die Essigsäure zur
Reinigung des erhaltenen Rohproduktes der Terephthalsäure sowie
die Zubereitungen der katalytisch aktiven Metalle dem Reaktor zugeführt werden.
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Der
oben beschriebene Oxidationsprozess wurde sowohl in einer Pilotanlage,
wie in 1 beschrieben, als auch in einer konventionellen
Pilotanlage mit einem offenen Zyklus (2) durchgeführt, wobei
letztere einen Filter, der auch bei atmosphärischen Drücken (Zentrifuge) arbeitet,
aufweist. Im Verfahren entsprechend der 2 wurde
das Filtrat durch Pumpleistung P3 bei einem Druck von etwa 8 barg
gehalten, da der Temperaturabfall nicht relevant war, war es dementsprechend
nicht notwendig einen Wärmetauscher
E1 zu verwenden.
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Für das neue
erfindungsgemäße Verfahren
wurde eine Volumenausbeute des Reaktors von 300 Tonnen pro m3 pro Jahr erhalten. Im Verfahren, das nicht
den geschlossenen Kreislauf verwendet, fällt die Ausbeute auf 240 Tonnen
pro Jahr.
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Beispiel 2
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Wird
das para-Xylol aus dem vorherigen Beispiel durch meta-Xylol ersetzt,
liegt die Volumenausbeute pro m3 bei 295
Tonnen pro Jahr. Die Verringerung der Ausbeute wird auf die etwas
langsamere Kinetik und die größere Löslichkeit
der Isophthsäure
zurückgeführt. Die
Durchführung
des Verfahrens in einem nicht geschlossenen Kreislauf führt zu einer
Verringerung der Ausbeute auf 239 Tonnen pro m3 pro
Jahr.
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Beispiel 3
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Die
Reaktionsmischung, die für
dieses Beispiel verwendet wurde, hat die folgende Zusammensetzung in
Gewichtsprozent:
para-Xylol | 15% |
Acetaldehyd | 15% |
Eisessig | 65% |
Wasser | 5% |
Cobalacetat
Tetrahydrat | 475
g (bezogen auf die Gesamtlösung) |
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Das
Kreislaufverfahren entsprechend 1 liefert
eine Jahresausbeute pro m3 des Reaktors
von 295 Tonnen. Wird jedoch der Prozess entsprechend 2 verwendet,
fällt die
Ausbeute auf 225 Tonnen pro m3 pro Jahr.