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Türschließer und -dämpfer Die Erfindung bezieht sich auf einen Türschließer
und -dämpfer mit einem abgefederten, in einem Zylinder vorgesehenen Kolben und einem
die Zylinderkammern vor und hinter dem Kolben verbindenden Vor- und Rückströmventil
für die Dämpfungsflüssigkeit.
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Es ist bereits bekanntgeworden, bei Vorrichtungen dieser Art .das
Rückströmventil für die Kolbendämpfung im Kolben selbst anzuordnen und eine Vorrichtung
zu treffen, durch die dieses Ventil mittels einer Pleuelstange während des Kolbenrückganges
immer mehr geschlossen wird. Hierdurch soll erreicht werden, daß die geöffnete Tür
selbsttätig zunächst schnell, dann aber immer langsamer geschlossen wird.
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Der neue Türschließer und -dämpfer besitzt erfindungsgemäß ein weiteres
an sich bekanntes, im Kolben vorgesehenes Rückströmventil für das Dämpfungsmittel,
das gewöhnlich verschlossen ist und nur bei einem gewaltsamen Schließen der Tür
durch die Kolbenstange kraftschlüssig geöffnet wird.
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Der Türschließer und -dämpfer gemäß der Erfindung gestattet, daß sich
die Tür entgegen der zwangsläufigen Dämpfung von Hand beschleunigt schließen läßt,
was bei den bisher bekannten Einrichtungen nicht möglich war. Hierdurch wird aber
insbesondere eine Beschädigung von inneren Teilen des Türschließers verhindert.
Es ist besonders zweckmäßig, .den neuen Türschließer und -dämpfer mit einer auf
den Kolben zum Schließen der Tür wirkenden Feder noch mit einer weiteren einer Relativbewegung
zwischen Kolbenstange und Kolben entgegenwirkenden Feder zu versehen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Türschließers und -dämpfers gemäß der
Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt.
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Fig. i zeigt einen Längsschnitt durch den neuen Türschließer und -dämpfer.
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Fig. 2 zeigt die Aufsicht auf einen Teil des Gehäuses mit einem verengten
Durchlaß für die Bremsflüssigkeit.
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Fig.3 zeigt einen Querschnitt längs der Linie T-K der Fig. 2 mit dem
Ventil zur Regelung des Querschnittes des Durchlasses.
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Fig. q. zeigt einen Querschnitt längs der Linie L-M der Fig. i und
Fig.5 zeigt in vergrößerter Darstellung einen Querschnitt längs der Linie L'-M'
der Fig. i durch den Kolben mit seinen Zubehörteilen, und zwar in der Stellung,
in der das Durchlaßventil geöffnet ist.
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Der neue Türschließer besitzt ein Gehäuse, das -aus .dem rückwärtigen
Teil 2io und dem vorderen zylinderförmigen Teil 211 besteht, der zur Aufnahme des
Kolbens 226 und der Schließfeder 229 dient. Der zylindrische Teil 211 ist mit einem
Gewinde2i2 in den Ringflansch 213 des rückwärtigen Teiles 21o eingeschraubt. 217
bezeichnet den senkrechten
Stützzapfen für die Tür, der in je einem
oberen und einem unteren, im Gehäuse 2io angebrachten Lager 211' und 2i6 drehbar
gelagert ist. Für die Übertragung der Vor-und Zurückbewegung auf den Zapfen 2r7
ist ein gabelartig ausgebildetes Gestänge 214 vorgesehen, das aus der oberen und
unteren Platte 2z8 bzw. 2i9 besteht, in denen gleichartige Längsschlitze 22o für
den Durchtritt des Zapfens 2i7 ausgespart sind. An ihrem vorderen Ende sind die
Platten 2i8; Zig zu einer Führungsstange 22i vereinigt, die sich in axialer Lage
in den zylindrischen Teil 211 erstreckt. Mit dem senkrechten Zapfen 217 sich drehend
und fest verbunden sind Nocken 222 und 223, welche mit Rollen zusammenarbeiten.
Eine Rolle 22q. ist zur Zusammenarbeit mit Nocken 222, wegen voller Zapfenumdrehung,
auf der Platte 218 drehbar angebracht, und weitere Rollen 225 sind hinten zwischen
den Platten 218 und Zig vorgesehen, und zwar zur Zusammenarbeit mit dem Nocken 223.
Diese Zapfen- und Nockenvorrichtung gestattet theoretisch eine Drehung des Zapfens
2317 um volle 36o° in beiden Drehrichtungen, so daß die Vorrichtung sowohl in Verbindung'mit
einfach aufschlagenden als auch mit zweiseitig aufschlagenden Türen zu verwenden
ist, also für rechts wie für links aufschlagende Türen und für Pendeltüren.
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In dem zylindrischen Teil 211 gleitet der Kolben 226, der mittels
eines Bolzens 227 mit dem vorderen Ende 228 der Führungsstange 221 verbunden ist.
Eine zweckmäßig schraubenförmig gewundene Schließfeder 229 ist zwischen der Rückseite
des Kolbens 226 und eines hierfür innerhalb des Gehäuses 2io angebrachten ringförmigen
Flansches oder Anschlages 23o eingespannt. Die Kammer 231 vor dem Kolben 226 steht
mit dem auf dessen Rückseite gelegenen Raum 232 durch einen verengten Durchlaß 233
in Verbindung, wobei sich letzterer in einer Verstärkung 234 des zylindrischen Gehäuseteiles
211 befindet. Ebenfalls an dieser Verstärkung 234 ist eine senkrechte zylindrische
Erweiterung 235 vorgesehen, die ein senkrecht angebrachtes Regelventil 236 enthält.
Mittels dieses durch ein Gewinde einstellbaren Ventils, dessen unteres Ende 237
in den verengten Durchlaß 233 hineinragt, wird die Flüssigkeitsmenge, die unter
Druck von dem Raum 231 nach dem Raum 232 strömt, von außen her geregelt.
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Die Arbeitsweise eines solchen Türschließers ist folgende. Beim Öffnen
der Tür öffnen sich, wenn der Kolben 226 zurückgezogen und die Schließfeder 229
gespannt wird, ein oder mehrere Kugelventile 238, die in dem Kolben exzentrisch
angeordnet sind, unter Wirkung des Flüssigkeitsdruckes im Raum 232, so daß die Flüssigkeit
aus dem Raum 232 frei nach dem Raum 231 übertreten kann.
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Wird die geöffnete Tür losgelassen, so wird sie durch den Druck der
Schließfeder 229 selbsttätig geschlossen, wobei die Vorwärtsbewegung -des Kolbens
226 durch die im Raum 231 enthaltene Bremsflüssigkeit, welche nur allmählich durch
den verengten Durchlaß 233 nach dem hinter dem Kolben liegenden Raum 232 hindurchgepreßt
wird, gehemmt wird. Diese Vorrichtung bewirkt bekanntermaßen ein allmähliches, verhältnismäßig
langsames Schließen der Tür.
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Sobald versucht wird, die Tür, beispielsweise von Hand, schneller
zu schließen, als dem normalen Durchfluß der Bremsflüssigkeit durch den verengten
Kanal 2,33 entspricht, entstehen starke Beanspruchungen, die in der Lage-
sind, Teile des Getriebes zu verbiegen oder zu beschädigen oder die Verbindung mit
der Tür zu zerstören. Um daher bei dem Versuch, die Tür schneller zu schließen,
einen ausreichenden (Querschnitt für den schnelleren Durchfluß der Bremsflüssigkeit
freizugeben, ist der Kolben mit einer Vertiefung 239 versehe, die sich von dessen
Rückseite aus so weit in ihn hinein erstreckt, daB nur ein verhältnismäßig dünner
Kopfteil24o zwischen dem Vorderraum 23 r und der Vertiefung 239 stehenbleibt. Das
Vorderende 228 der Führungsstange 22i erstreckt sich bis in diese Vertiefung 239,
und der Bolzen 227, durch den der Kolben 226 mit der Führungsstange 22i verbunden
ist, tritt durch einen mit Spiel versehenen Schlitz 241 am Ende der Führungsstange
221, wie dies Fig. 5 zeigt. Durch die Anordnung der Vertiefung 239 und des mit ..Spiel
ausgestatteten Schlitzes 241: kann der Kolben gegenüber der Führungsstange in deren
Längsrichtung etwas verschoben werden.
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In der Mittelachse des Kolbens 226 ist in dessen Kopfteil 240 eine
Öffnung 242 vorgesehen, welche eine direkte Verbindung zwischen dem vorderen Raum
231 und der Vertiefung 239 im Kolben ermöglicht, welch letztere wiederum in freier
Verbindung mit dem rückwärtigen Raum 232 steht. In der Öffnung 242 ist ein Durchlaßventil
angebracht, das aus einem Stempe1243 besteht, der an seiner Vorderseite als konisches
Ventil 244 ausgebildet ist, das in den entsprechend ausgebildeten Sitz 245 um die
Öffnung 242 herum an der Vorderseite des Kolbens paßt. An seinem rückwärtigen Ende
ist der Stempel 243 mit einem Anschlag 246 versehen, welcher mit dem gegenüberliegenden
Ende 228 der Führungsstange 221 zusammenarbeitet.
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Dieses Durchlaßventil244 wird durch den Kolben indirekt bewegt und
kann sich diesem gegenüber verlagern, so daß, wenn der Kolben
gegen
die Führungsstange zurückgedrückt wird, vermöge des Längsschlitzes 2q.1 in der Führungsstange
der Anschlag 246 des Ventilstempels 243 sich gegen das Ende 228 der Führungsstange
221 legt, wobei, wenn der Kolben, soweit als der Schlitz 241 dies zuiäßt, zurückbewegt
ist, sich das Ventil244 von seinem Sitz abhebt und dadurch die direkte Verbindung
zwischen dem vorderen Raum 231 und dem hinteren Raum 232 herstellt, wie Fig. 5 zeigt.
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Es ist selbstverständlich, daß der Flüssigkeitsdruck in dem Raum 7,31
den Ventilkörper 244 stets auf dem Ventilsitz 2q.5 und damit das Ventil geschlossen
hält, ausgenommen den Fall, daß durch eine relative Rückwärtsbewegung des Kolbens
der Anschlag 246 des Ventilkörpers in Berührung mit dem Führungsstangenende 228
tritt, wodurch dann der Kolben das Ventil bis zur vollen, von dem Längsschlitz 241
zugelassenen Öffnung angehoben hat. Es ist ebenso verständlich, daß die Rückwärtsbewegung
des Kolbens durch Steigerung des Flüssigkeitsdruckes in dem Raum 231 herbeigeführt
werden kann.
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Im Verhältnis zu dem Hub der Führungsstange ist der Leerlauf des Kolbens
sehr klein, und zur Sicherung dafür, daß der Ventilkörper die Ventilöffnung, solange
in dem Raum 231 ein normaler Druck herrscht, j ederzeit verschlossen hält, ist eine
zusätzliche Druckfeder 247 angeordnet, die, im Inneren der Schließfeder 22g gelegen,
die Führungsstange 221 umgibt und zwischen der Rückseite des Kolbens 226 und einem
Anschlag 248 an der Fiihrungsstange 221 eingespannt ist. Diese Hilfsfeder 247 hält
den Kolben in der Stellung, in welcher das Ventil 244 ganz geschlossen ist, und
sie hält dieses Ventil auch weiter geschlossen, bis der auf die Tür ausgeübte Schließdruck
den Widerstand der Hilfsfeder 247 übersteigt und der steigende Flüssigkeitsdruck
in dem vorderen Raum 231 den Kolben gegen die Führungsstange zurückdrängt, wobei
dann erst das Ventil infolge der Berührung des Anschlages 246 mit dem Ende der Führungsstange
geöffnet wird. Wenn das Ventil angehoben wird, ist sofort ein gleichwertiger Ausgleich
für den steigenden Druck ermöglicht, da mit steigendem Druck auch ein größerer Querschnitt
für den Durchfluß der Flüssigkeit. freigegeben ist, und da die Teile so ausgebildet
sind, daß der Durchfluß der Flüssigkeit auf sehr kurzem Wege erfolgt- Infolgedessen
bewegt sich, sobald versucht wird, die Tür schneller zu schließen als der normale
Flüssigkeitsdurchlaß dies zuläßt, der Kolben gegen die Führungsstange zurück und
öffnet die zusätzliche Durchflußöffnung zur Herbeiführung des Druckausgleichs. Die
Vorrichtung gemäß der Erfindung gestattet, die Tür kräftig zu schließen, gleich,
ob durch mehrere Stöße oder durch dauernd ausgeübten Druck, ohne daß Teile des -Türschließers
dadurch unzulässigen Beanspruchungen unterworfen werden.
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Diese an sich neue Durchlaßöffnung kann auch bei allen anderen derartigen
Türschließern angebracht werden, für welche ein sofortiger und gleichwertiger Druckausgleich
der Bremsflüssigkeit erwünscht ist.